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Weißeritz-Zeitung : 29.04.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-04-29
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-187304292
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18730429
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18730429
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1873
- Monat1873-04
- Tag1873-04-29
- Monat1873-04
- Jahr1873
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 29.04.1873
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- 283 vielleicht ei» befriedigender Ausweg finden, wenn man sich nur auf den Standpunkt der gegenwärtigen Verhältnisse denkt. Vor allen Dingen muh nach den bisherigen Begriffen eine Scheune eine bedeutende Grundfläche einnehmen, welche einestheils zur Dresch tenne, andernlheils aber zur Aufbewahrung der Erndtebestände dient. Das Dreschen mittelst Handarbeit wird aber bald, sowie das Spinnen, nur noch der Geschichte angchören, denn bei dem jetzigen Lohnsätze, auch sür die geringste Handarbeit, kommt es zu theuer und ist auch zu zeitraubend. Deßhalb schasst sich der wohlhabende Landwirth eine Dreschmaschine an, der minder gut Gestellte hilft sich mit zeitweiser Aufstellung einer geliehenen Maschine. Als wahrscheinlich aber kann man aunehmen, daß Mancher nur deshalb noch ohne Maschine drischt, weil ihn, die Benutzung einer solchen nicht zugänglich ist. Auch aus dieses Bedürfniß ist also Bedacht zu nehmen, weil es sich von Jahr zu Jahr dringlicher gestalten wird. Ist es aber zu erreichen, daß die Leistung der Dreschmaschine Allen zur Ver fügung steht, dann wird das Dreschen mit der Hand auf einen sehr bescheidenen Umfang zurückgeführt und es würde, bei sonst praktischen Einrichtungen, mit einem Drittel des jetzigen Tennenraumes auszu kommen sein und auch diese Tennen würden mehr als Einfahrten dienen. Hierdurch würde sich das Naumbedürfniß für die Scheunen vermindern und dieselben würden dann mehr die Bedeutung eines Lagerraumes oder Aufbewahrungsortes annehmen. Für diesen Zweck würde es aber unbedingt zulässig sein, durch eine größere Höhe des Baues reichlichen Raum zu schaffen, ohne einen großen Bauplatz zu brauchen. Durch die Anwendung der Dreschmaschine vermindert sich aber auch das Bedürfniß nach Scheunenraum ganz erheblich, denn die bedeutende Mehrleistung der Maschine beschleunigt den Ausdrusch der Erndte, die man sonst ausbewahren muß, bis man sie nach und nach durch Handdreschen bewältigen kann. Die Kosten des Ausdrusches mit der Maschine stellen sich auf das Drittel gegen die Handarbeit verglichen, einschließlich der Ver gütung der Unterhaltung, Verzinsung, Amortisation der Maschine, und die Leistung derselben ist in lOstündiger Arbeitszeit 25 Schock. Wenn man aber die Pferde in Zwischenräumen wechselt, so ließe sich täglich wohl um die Hälste mehr bewältigen, und es könnte z, B. ein Landwirth, der eine Fläche von 50 Scheffeln bewirth- schastet, ganz bequem in 2 Tagen seine ganzen Körnerfrüchte aus gedroschen, gereinigt und eingesackt haben. Es ist also unter den obigen Voraussetzungen recht wohl möglich, eine gegebene Anzahl Scheunen auf weit geringerem Platze, als sie jetzt einnehmen und dennoch in ausreichender Weise auszu führen. Ein weiteres Bedenken wird nun zu besprechen sein: Wie sind die Mittel sür die Erreichung dieses Zweckes von den Betheiligten auszubringcn? Auch hierfür ließe sich Rath schaffen und es müßte nach meinem Dafürhalten das Unternehmen durchweg ein genossenschaftliches sein, welches ich mir ungefähr so denke: Es wird zunächst eine „Scheunen-Genossenschast" aus Grund solidarischer Haftung gebildet. Diese erwirkt einen paffenden Platz für den Bau oder beziehendlich tauscht denselben gegen Ueberlaffung des Platzes, auf dem jetzt die Scheunen stehen, ein. Hiernach ist ein einheitlicher Plan für das Gebäude zu entwerfen und der Kubik raum zunächst nach Maßgabe der landwirthschastlichen Einheiten der Mitglieder unter billiger Berücknchtigung der Verhältnisse zu ertheilen. Nach diesem Mahstabe ist der Antheil des Einzelnen an den Baukosten zu bemessen. Das Gebäude umfaßt auch einen Raum, in welchem eine, zu dem Ganzen gehörige, gute Dreschmaschine nebst bedeckten Pferdegöpel fest ausgestellt ist. Für die Benutzung derselben ist eine angemessene Vergütung »ach der Zeit zu leisten, welche sür Unterhaltung und Amortisation der Maschine verwendet wird. Das Gebäude ist mit geradem Mauerwerk etwa so hoch auszuführen, als die gewöhnlichen Scheunen einschließlich des Daches, und wird mit einem flachen, feuerfesten Holzcement-Dache bedeckt. Dadurch wird doppelt soviel Raum, als ein spitzes Dach von gleicher Höhe bietet, hergestellt und in weit bequemerer, rechtwinkliger Form. Das Sparrwerk der alten Scheunen wird sich zu diesen flachen Dächern, selbst bei größerer Spannweite, verwenden lassen. Das Kapital zu diesem Unternehmen würde auf Grund solidarischer Haftung der Betheiligten auszunehmen, und von jedem antheilig mit etwa 8"/o zu verzinsen sein. Von diesen 8"/o sind 3«/o auf Til gung des Kapitals zu verwenden, so daß in einigen 20 Jahren das ganze Gebäude schuldenfrei ist. Außerdem könnte man auch wohl erwarten, daß Seiten der k. Brandversicherungs-Behörde in Ansehung der hierdurch bewirkten Beseitigung einer großen Feuersgesahr eine Beihülfe zu diesem Zwecke gewährt würde. Glashütte, im April 1873. M. G. Bericht der Producten-Handels-Börse zu Dresden vom 25. April. Weizen pro lOOOKilogr.: weiß loco 88—96Thlr., per April-Mai — G., Mai-Juni — G., Sept.-Octbr. — B., Juti- Auaust — B. — G.; braun loco 85—92 Thlr. Roggen loco 55—62 Tkgr. pr. Mai — V.; April-Mai — B. — G., Mai-Juni — B. — B. Sept.-Oct. — B. — G. Gerste, böhmische 59 — 70 Thlr., Landwaare 56—64 Thlr. Hafer loco 45'/, — 48 Thlr. Febr.-März — B., April-Mai — B. — G., Mai-Juni — G., Juni-Juli — B. Erbsen, Kochwaare 52— 54 Thlr., Futterwaare 48—52 Thlr. Wicken Thlr. Kukurutz — Thlr. Oelsaaten: Raps - Thlr.; Schlaglcin 93—100 Thlr. Kleesaat pro lOOKilogr.: rothcr — Thlr., weißer — Thlr. Niiööl raff, loco 23'/» Thlr. B., roh per April-Mat — G., Sept.-Octbr. — B. Rapskuchen — Thlr. B. Spiritus pro 100 Liter ä 100"/» loco — Thlr. April-Mai — G. Weizenmehle: Kaiserauszug 46'/- Thlr., Grieslerauszug 14'/- Thlr., Blickcrmundmehl 12'/» Thlr., Gricslcrmundmehl 10'/- Thlr., Pohlmehl 8 Thlr., Nr. 0 13"/,,Thlr., Nr. 1 12 Thlr., Nr. 2 10'/» Thlr. Roggenmehle: - Thlr., Nr. 0 9'/» Thlr., Nr. 1 8'/- Thlr., hausbacken 9 Thlr. Futter mehl 4Thlr. 22Ngr. Roggenkleie 4 Thlr. Weizenkleie 3 Thlr. Getreide - Preise. N-IIIIN der Grtk. Itatum. Prei». lvehni. lloggw Serjü.! H-f-r Lrdlkn. Dresden . . 21. April. von bis 84 — 94- 55 62 56—1 70- 45 47 15 — Bautzen . . 19. April. von bis 4^ 8 449 3 3 1 3 2 26 2 29 2 2 3 — — Pirna . . . 19. April. von bis 4! 7 4>I2 2 3 25 2 29 3 2 2 2 5 10 2 2 10 20 Roßwein. . 22. April. von bis H- 7H 22 4 5 27 4'10 4 12 2 2 4 5 Radeburg . 23. April. von bis 7 - 4 27 4- 2 2 10 15 — — Kirchliche Nachrichten. Altcnberq. Freitag, den 2. Mai, Wochcncommunion und Beichte (8 Uhr) durch Herrn Past. Friedrich. Allgemeiner Anzeiger. Die Grundsteuer auf zweiten Termin d. I. ist den I. Mai fällig und mit 2 Pfennigen pro Einheit binnen 8 Tagen anher zu b ezahlen Dippoldiswalde, am 28 April 1873. Stadt-Steuer-Einnahme. All»,er.
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