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Weißeritz-Zeitung : 27.04.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-04-27
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-187504277
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18750427
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18750427
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1875
- Monat1875-04
- Tag1875-04-27
- Monat1875-04
- Jahr1875
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 27.04.1875
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— 338 — Außerdem sind den 1. Deeemver ds. Js. die Verträge zur Kämmereicaffe an Geschoß, Erbzins, Laaszins, WafferzinS, Gartenzins, Bürger- und Schutz- verwandtensteuern zu berichtigen. Dies wird in Gemäßheit tz 12 des Anlagen-Regulativs mit dem Bemerken, daß nach Ablauf von 4 Wochen nach einem jeden der vorgedachten Termine etwa verbliebene Neste executivisch werden eingezogen werden, andurch zur Nach achtung bekannt gemacht. Bei Erhebung der 8»b n. und ä. gedachten Anlagen werden festes Diensteinkommen, Wartegetd und Pensionen nur zu i/s j« Anschlag gebracht werden Dippoldiswalde, am 6. April 1875. Der Stadtrath. Voigt, Bürgermslr. Tagesgefehichte. Dippoldiswalde, 26. April. Zur Geburtstags feier Sr. Maj. des Königs fand Heuer zum ersten Male auch ein öffentlicher Schulactus statt. Wegen der durch Einrichtung des Schulsaales stets entstehenden Störung des Unterrichts hatten die Lehrer in den verschiedenen Claffen auf die Feier des Tages hingewiesen; Heuer war man auf die practische Idee gekommen, mit den ersten drei Claffen eine gemeinsame Feier auf dem Rathhaussaale zu veran stalten. Der Saal Ivar mit Pflanzengruppen und dem Brust bilde Sr. Maj. des Königs geschmückt. Vor 10 Uhr wurden die Schüler der ersten 3 Knaben- und Mädchenclassen von ihren Lehrern in den Saal geleitet, wo sich eine größere Anzahl Zuhörer eingefunden hatte. Wir bemerkten unter den Anwesenden die Herren Amtshauptmann von Bosse, Bezirksschulinspector Mushacke, Gerichtsamtmann Klimmer, Superintendent Opitz, Diaconus Gersdorf, Bürgermeister Voigt, mehrere Mitglieder des Stadtraths, der Stadtver ordneten, der königl. Amtshauptmannschaft und des Gerichts amts, Eltern der Schüler und sonstige Freunde der Schule. Punkt 10 Uhr begann mit dein Gesänge eines Chorals die Feier. Hierauf hielt Herr Schuldirector Engelmann die Festrede, in welcher derselbe, anknüpfend an den apostolischen Zuruf: Ehret den König! zunächst in Beantwortung der Frage: Wen sollen wir ehren? eine Lebensscizze Sr. Maj. des Königs entwarf. Hierauf wies derselbe bei Beantwor tung der zweiten Frage: Warum sollen wir den König ehren? darauf hin, daß uns zu dieser freiwilligen Festfeier das Ge fühl der Dankbarkeit für das unter der Regierung Sr. Maj. empfangene Gute, sowie die Hoffnung antreibe, ihm eine rechte Geburtstagsfreude zu bereiten, die ihm ja als Er- muthigung bei seiner schweren, verantwortungsreichen Stellung so nöthig sei. Die dritte Frage: Wie werden wir aberden König am besten ehren? beantwortete Redner dahin, daß wir heute das Gelübde des Gehorsams gegen die von Gott geordnete Obrigkeit, deren Haupt der König sei, sowie die Treue gegen unser engeres Vaterland, das dein Hause Wettin seine Blüthe zu verdanken habe, aber auch die Treue gegen Deutschland, den starken Eichenstamm, au dem Sachsen nur ein Zweig sei, zu erneuern hätten. Hierauf folgte der Gesang zweier patriotischer Lieder, durch Lehrer und Kinder 4stimmig ausgeführt; womit die für die Jugend gewiß ansprechende Feier beendet war. Mittags >/n3 Uhr begann daö Festdiner in demselben Raume, 58 Personen nahmen an demselben Theil. Den Toast auf Se. Majestät brachte Herr AmtShauptmann v. Bosse in folgenden Worten: Hochgeehrte Herren! Wir stehen, treu zu Kaiser uud Reich, wir stehen aber auch treu zu nuscrni König, zu unserni Sachsen, die Treue zu dem Eine» schließt die Treue zu demÄndern nicht ans. Am heutigen Lage, wo wir zusammengekommen sind, den Geburtstag u»sers Königs zu feiern, weile» alle unsre Gedanken bei Ihm, der als ruhmgckrönter Feldherr hervorragenden Anlhcil genommen an der Züchtigung fran zösischen Uebermuths uud au der Wicderanfrichtung des deutsche» Reichs, berJhm, unter dessen Negierung dicAusführung wichtigerOrgauisatious-, Gemeinde-, Schul- und Stcuergeschc allenthalben unser öfscntliches Leben mit einem frischeren Hauche durchweht, bei Ihm, der den Künsten, den Bestrebungen der Humanität und den Forschungen der Wissenschaft Seine hohe Proicction zuwendet. Diese Gedanken erfüllen uns mit froher Zuversicht für die Zukunft, unser Sachsen wird eine geachtete und feste Stühe des deutschen Reichs bleiben, es wird fortschreiteu auf dem Wege freisinniger Jnstituticnen, ohne sich cinschüchtcrn zu lassen durch das Treiben Derjenigen, welche den Umsturz alles Bestehenden ans ihre Fahne geschrieben haben. So lassen Sie uns denn am heutigen Tage das Gelübde unwandel barer Treue gegen unser angestammtes Herrscherhaus erneuern und stimmen Sie mit mir ein in den Nus: Hoch lebe Sc. Majestät der König Albert von Sachsen! Vielfach wurde der Wunsch ausgesprochen, daß künftig bei dergleichen Gelegenheiten von der modernen Sitte, nur Einen Trinkspruch zuzulassen, abgegangen und nach ent sprechender Pause das Wort freigegeben werde möcbte. Die Unterhaltung war eine äußerst lebendige und dauerte bis in die Abendstunden. Am Abende fand in Leuschner's Etablissement eine sehr gut besuchte gesellige Vereinigung statt, bei welcher zunächst Herr Rathmann Jehne Folgendes sprach: Geehrte Anwesende! Am 22. März ds. Js. hat man sich allcrwärts im ganze» deutschen Vatcrlandc geeinigt, da- Geburtsfest L>r. Rias, des Kaisers festlich zu begehen. — Am I. dies. Mts. hat man nicht wenig Huldigungen dargebracht den, Manne, dessen klarblickender Geist, dessen thatkrasligcs Handeln unser großes Vaterland endlich geeinigt hat zn einem achtunggebietenden Ganzen. — Sollten wir also den Tag vorübergehen lassen, der einem Dritten im Bunde Derer, die für des Vaterlandes Ehre und Machtstellung cingetreteu sind, das Leben gegeben hat- — Es ist heute der Geburtstag Sr. Maj. unseres Königs Albert von Sachsen! Er, der als rnhnigekrönter Feldherr für Deutschlands Ehre im Felde gestanden, der treu den Bund hält, der Deutschlands Fürsten in ein großes Ganze vereinigt, der in die lange Kette vor- trcfslichcr sächsischer Regenten ein neues, schönes Glied cinsügt, — er soll heute auch von uns gefeiert sein, nnd so fordere ich Sie denn ans: zur Eröffnung dieser geselligen Vereinigung, zu der wir Henle zu Ehren des hohen Geburtstagskindes eingcladcn Halen, mit mir cinznstimmen in den Ni f: Se. Maj. König Albert von Sachsen, er lebe hoch! Hierauf trug der Gesangverein unter Leitung des Herrn Lehrer Kirbach einige Lieder vor, und nun hielt Herr Superintendent Opitz seinen Vortrag über Julius Cäsar von Shakespeare, welchem er als Einleitung einige Bemerkungen über den gleichfalls am 23. April geborenen und gestorbenen Dichter vorausgehen ließ, seine hohe Bedeutung als Kenner menschlicher Herzen und Leidenschaften betonend. Als Beleg dazu gab nun der Vortragende eine ausführliche, höchst interessant zusammengestellte Darlegung des stofflichen und gedanklichen Inhalts des großen Römerdramas. — Reicher Beifall lohnte den hoffentlich zur Lectüre des großen Brillen anregenden Vortrag. So haben wir denn auch an unserm Theile das Ge burtsfest Sr. Maj. nach Kräften ausgezeichnet und wollen wir hoffen, daß es uns vergönnt sein möge, noch manche Jahresfeier der heutigen in erfreulicher Weise folgen zu lassen. — Seit dem 15 ds. MtS. sind die Landbriefträger im ganzen Reichspostgebiet mit Signalpfeifen zu dem Zwecke versehen, um während des Bestellganges durch die Ortschaften durch Abgabe von Signalpfiffen die Bewohner auf ihre Anwesenheit aufmerksam zu machen. Es ist dies für geeignet erachtet worden, um das Bestellgeschäft zu be schleunigen und die Mitgabe von Briefen rc. seitens der Land bewohner zu erleichtern. Schmiedeberg, 26. April. Auch unser Ort hat den Geburtstag Sr. Maj. des Königs nicht vorüber gehen lassen, ohne denselben durch eine Nachfeier am gestrigen Tage noch
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