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Dresdner Journal : 29.05.1856
- Erscheinungsdatum
- 1856-05-29
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-185605291
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18560529
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18560529
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1856
- Monat1856-05
- Tag1856-05-29
- Monat1856-05
- Jahr1856
- Titel
- Dresdner Journal : 29.05.1856
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Großherzogin Alexandrine und her Prinzessin Friedrich der Niederlande zwischen 2 und 3 vhr eine Außpromrnabe in Sanssouci. Ihre Majestät die Königin machte Mittag zwi schen 2 und 3 Uhr mit Ihrer Majestät der Kaiserin von Rußland eine Spazierfahrt dbttch die Anlagen, über den Pfingst berg, den Neuen Garten u. s. w. An der Tafel Ihrer Ma jestäten bei Königs und der Königin speisten gestern in SanSsvuri Ihre Majestät die Kaiserin von Rußland und Se. kaiserlich, Hoheit der Großfürst Michael, sowie Ihr, kö- wiglichen Hoheiten die Großherzogin Alexandrine von Meck lenburg-Schwerin, die Prinzessin der Niederlande, der Prinz von Preußen, der Prinz Albrecht von Preußen, der Prinz Friedrich von Preußen und der Herzog Wilhelm von Meck lenburg. — Se. Majestät der Kaiser Alexander von Ruß land gedenkt, wie wir hören, in Begleitung Sr. königlichen Hoheit de< Kronprinzen von Württemberg nebst Gemahlin kaiserliche Hoheit, am Donnerstag Abend von Warschau hier, dezügl. in Sanssouci einzutreffen. Am Freitag soll nach den bisherigen Dispositionen die Garnison von Potsdam, am nächstfolgenden Tage die von Berlin Parad, vor Sr. Ma jestät dem Kaiser haben. Die Dauer der Anwesenheit Sr. Majestät wird sich, wie verlautet, nur auf einige Tage erstrecken. — Baron v. Meyendorf wird heute mit dem Dampfschiff von St. Petersburg in Stettin erwartet. Mit demselben Schiff treffen, nach telegraphischen Depeschen, der diesseitige Gesandte am kaiserlich russischen Hofe, Freiherr v. Werther, auf einer Urlaubsreise Graf Nesselrode und Fürst Woronzoff v. St. Petersburg ein. München, 26. Mai. Wie die „N. M. Z." meldet, werden Ihre königl. Majestäten nebst den königl. Hoheiten den 27. Mat das Lustschloß Nymphenburg beziehen und einige Zeit dort verweilen. AuS Hannover, 25. Mai, bringt der „Hamb. Corresp." ein „au- zuverlässigster Quelle stammende-" Schreiben, durch da- die in Umlauf gesetzten Gerüchte von bevorstehenden Veränderungen im Ministerium auf« Entschiedenste widerlegt und als völlig unbegründet bezeichnet werden. ? Gotha, 27. Mai. Der gemeinschaftliche Landtag der Herzogthümer Koburg und Gotha hat in seiner heutigen Sitzung beschlossen, die in den benachbarten Staaten bereit- in Wirksamkeit stehende thüringische Strafproceßordnung und damit die Einführung der Schwurgerichte zu adoptiren. Die StaatSregierung erklärte durch den Herrn Staat-minister v. Seebach, daß sie diesem Beschlüsse zustimme und demsel ben die höchste Sanktion im Voraus zusichern könne. Herr v. Seebach bekannte, daß er persönlich da- (im Königreiche Sachsen zur Einführung vorbereitete) öffentlich-mündliche Verfahren, aber ohne Schwurgerichte, für das Beste halte, waS in dieser Beziehung geschaffen werden könne, und daß er diesem Verfahren im Interesse einer gleichmäßigen und möglichst gerechten Iustizpflege den Vorzug vor den Schwur gerichten gebe; indeß halte er, den bestehenden Einrichtungen gegenüber, die Einführung der Schwurgerichte schon für einen bedeutenden Gewinn und im Interesse der zu erzielenden möglichsten RechlSeinheit in den thüringischen Staaten sogar für sehr wünschen-werth. 0 Meiningen, 26. Mai. Da- neueste Gesetzblatt pudlicirt die mit dem Landtage vereinbarte Ausführungsver ordnung zu dem bekannten BundeSbeschlusse über die Presse. Die wesentlich, Bestimmung derselben scheint di, Festsetzung von polizeilichen und criminalrechtlichen Strafen für di, im BundeSbeschlusse verpönten Handlungen zu sein. Am wich tigsten dürfte Art. I. sein, welcher der höchsten Administrativ behörde die Zurückziehung der Coücessiyn unter den im Bun. deSbeschlusse enthaltenen Voraussetzungen (vorhergegangene wiederholte schriftliche Verwarnung oder einmalige gerichtliche Bestrafung) einräumt, während bei der auf Widerruf ertheil- ten Eoncession solches auch ohne jene Voraussetzungen ge schehen kann. Is Parts, 26. Mai. Wie der „Moniteur" anzeigt, wird der Kaiser am 27. d. M. in der Mittagszeit auf dem MarSfelde eine Heerschau über die kaiserl. Garde und die Armee von Pari« abhalten. Am 24. besuchte der Kaiser in Begleitung des Erzherzogs Ferdinand Maximilian und deS Prinzen Oskar von Schweden die kaiserliche Sternwarte zu Pari- und verweilte zu genauester Kennknißnahme der Ein richtungen des Instituts und der Tkätigkeit desselben über 2 Stunden daselbst. — Im amtlichen Theile de« Regierungs blatt,- befindet sich ein Gesetz, welches der Stadt ArraS er laubt, ein mit höchsten- 5 6h zu verzinsendes Anlchen von 100,000 Fr. behuf« der Armenunterstützung aufzunehmen und sich zur Verzinsung und Tilgung desselben auf 8 Jahr außerordentlich zu besteuern. — Ein kaiserl. Decret ordnet an, daß die berühinte Messe von Bssucair, im Arrondisse ment Nia»,- (Gard) von diesem Jshre an statt am 22. Juli, bereit- am 15. Juli beginnen solle, ohne daß ihr Schluß, der 28. Juli, abgeändert würde. Parts, 27. Mat (L. Z.) Der Kaiser ist nebst den hi«x anwesenden Prinzen so »den auf dem MarSfelde angekom- men. — Wie der heutig, „Moniteur" meldet, hat der Prinz Järüme seinen Wohnsitz zu St. GeniS im Rhone-Departe- ment aufqeschlagen. — Dem „Conftitutionnel" zufolge wird Herr v. Bourqueney im Laufe dieser Woche in Wien ein- treffen. Rom. Nach dem „Risorgimento" wär, die österreichische Note Sr. Heil, dem Papste bereit- überreicht worden. Dem selben Blatte zufolge glaubt man in Rom an den Rücktritt de- EardinalS Antonelli. — Unter Kisseleff's Instructionen soll die Kirchenfrage nicht die hervorragendste Rolle spielen. London, 27. Mai. (K. Z.) Der heutigen „Morning- Post" zufolge hat sich der amerikanische Staatssekretär, Herr Marcy, geweigert, der amerikanischen Handelsflotte bestimmte Anweisungen über ihr Verhalten in Bezug auf den Sund zoll zu geben. Er stellt es dem Ermessen eines jeden Eapitäns anheim, ob er den Zoll bezahlen will oder nicht. — Der Regent von Baden ist in Dover angekommen. — Im Hyde Park und Victoria Park spielten am letzten Sonntage Nachmittags mehrere Stunden lang Privatmusik banden. Die Polizei verhinderte sie nicht daran und das versammelt, Publicum benahm sich ruhig. Helgoland, 23. JHai. (H. E.) Sonnabend den 17. d. M. gingen die letzten Recruten von hier nach England ab. Da- Dampfboot „Germania" war es, welches die Trup pen nach England führte. Kopenhagen, 26. Mai. (H. E.) Der Major Lundbv, Director des Departements für das Armeematerial ist an die Stelle des Obersten v. Lüttichau zum Kriegsminister ernannt worden. St. Petersburg, 20. Mai. (H. E.) Der in besonde rer Mission hier anwesende kais. französische Adjutant, Graf Ney, hat am 16. d. M. die Ehre gehabt, Ihren Majestäten vorgestellt zu werden. — Im Kriegsministerium sind laut Tagesbefehl vom 18. d. M. einige Veränderungen in Be setzung der ersten Aemter verfügt worden, indem geh. Rath Brißkorn mit Verwaltung der Kanzlei beauftragt ist und dec bisher diesen Posten bekleidende geh. Rath Ustriäloff, dem Minister für besondere Auftrage attachirt bleibt. — Am 18. d. M. sind der Minister des kais. Hofes, Graf Adlerberg I., der Generaladjutant Graf Adkerberg II., der Leibarzt l)r. Je- nochin und der königl. preußische Flügeladjutant Oberst Graf Münster von hier nach Moskau abgereist. — Die Anwesen heit des Kaisers in Warschau, in dessen Gefolge sich die Fürsten Gortschakoff und Dolgorukoff, Baron Lieven und MinisterstaatSsecretär Turkull befinden, wird dem Vernehmen nach nicht von langer Dauer sein, da Se. Majestät zu An fang Juni (alten Style? D. Red.) bereits wieder in St. Petersburg zurückerwartet wird. LtZarscbau, 21. Mai. (N. Pr. Z.) Die Rede, welche Se. Majestät der Kaiser von Rußland den heute zum Empfange im Schlosse Belvedere versammelten AdelS - Marschällen von Polen hielt, war nach der „Posener Zeitung" etwa folgenden Inhalts: „Meine Herren, Ich fühle Mich glücklich, Mich unter Ihnen zu sehen; Ich bringe Ihnen Vergessenheit deS Vergangenen; allein eS ist durchaus nothwendig, daß unsre Stellung klar sei (»oit nette). Ich bin deshalb verpflichtet, Ihnen zu sagen, daß Sie nach Meiner festen Ueberzeuqung nicht anders werden glü-OKrv werbe», als wenn Polen in gleicher Weise wie Finnland sich anschliefien wird an die große Familie, welche das russische Reich darstellt. Ich bin ferner davon durchdrungen, daß auch daS RegierungSsystem Meines in Gott ruhenden Vaters nur jenes Ziel, d. h. Ihr Glück, zum Zwecke hatte. Ich werde Mich bestreben, die Verwal tung des Landes zu verbessern, und Ich werde Sie mit der gleichen Liebe wie die Russen umfassen, d. h. als Meine Kin der, allein unter der einen Voraussetzung, daß die Träume reien aufhören (p»» Oe reveri«)"... Darauf lobte der Kaiser die Tapferkeit und Treue der polnischen Offiziere, welche an dem Krimfeldzuge Theil genommen, wiederholte aber noch einmal die bedeutungsvollen Worte: „Keine Träumereien!" (Diese kaiserliche Rede, sagt die „N. Pr. Z.", führt alle die Gerüchte, welche große Reformen im Königreiche Polen ver kündeten und sich namentlich an die Reis, Sc. Majestät nach Warschau knüpften, auf daS rechte Maß zurück. Verbes serung der Verwaltung in Polen, wie im ganzen russischen Reiche, daS ist daS Ziel, dessen Erreichung der Kaiser schon thatsächlich angebahnt hat; aber eine Lockerung de- Verbandes, wstcher alle Theile,d,< großen Reiches zu- sammenhält, wird nicht erfolgen, guch nicht für Polen. Aus Wthen scheibt man der „Triester Zkg." untern, 17. Mai: Vorgestern hat di« Hinrichtung von fünf Raub mördern außerhalb Athen» an der Straße nach Piräus statt gefunden. Sie mordeten im vorigen Jahre einen Landmann mit seinem Weibe und rheilten sich in daS vorgefunden, Geld, einig, tausend Drachmen. Von den Geschwornen im vorigen Herbst, zum Tode verurtheilt, büßten si, vorgestern ihr Ver brechen. Im Laufe dieses Jahres wurden von den Schwur gerichten zu Kalamata, Tripolitza, P.ttraS und Nauplia, also nur des PeloponeseS, 32 der Räuberei ober der Mithilfe Angeklagte abgeurtheilt und zwar zum Tode verurtheilt 2, zur lebenslänglichen Zuchthausstrafe 6, zur zeitlichen Zuchthaus strafe 3, zur Gefängnißstrafe 1, zur Einsperrung auf läng,re oder kürzere Zeit 6, freigesprochen 11. DaS Schwurgericht in Syra hat 15 Angeklagte abgeurtheilt, davon 4 zum Tode, 2 auf Zuchthausstrafe auf Lebenszeit und 9 auf zeitliche Zuchthausstrafe. Das Schwurgericht zu Athen hat 67 An geklagte abgeurtheilt, von denen 9 freigesprochen, 58 aber verurtheilt worden sind und zwar 28 zum Tode, 3 zur lebens länglichen Zuchthausstrafe, 9 zur temporären und 18 zur Gefängnißstrafe. — Die Franzosen haben auf der Insel Milos ein Spital für die aus der Krim zurückkehrenden Truppen errichtet mit Betten für mehr denn 1000 Mann. Au« Konstantinopel sind di, Berichte über Triest vom 16. Mai, auf dem Landwege vom 15. Es bestätigt sich, daß die türkische Regierung, der energische Reklamationen seitens der englischen und französischen Gesandtschaft nach den bekannten traurigen Vorgängen in Marasch gemacht wurden, mit Entschiedenheit den Unordnungen entgeeentrat, zu denen angeblich die im Hat-Humavum zuqesagtcn und anqeordneten Reformen Anlaß gegeben haben. Nach Marasch wurden 2500 Mann regulärer Truppen geschickt, um de Anstifter der bekannten Schandthaten zu züchtigen und wei. tern Unordnungen vorzubeuqen. — Die hohe Pforte hat eine Reorganisirung der ottomanischen Armee beschlossen. Ihre Stärke soll in FrtedenSzeiten 100,000 Mann betragen, wovon 35,000 Mann der christlichen Bevölkerung angehören würden. Diese Heeresmacht soll in mobilen Colonnen je nach den Bedürfnissen in den verschiedenen Provinzen der gestalt vertheilt werden, daß eine schnelle Concentrirung ohne Schwierigkeit bewerkstelligt werden könnte. Außerdem werben die Soldaten zu Straßenbauten gegen einen täglichen Löh nungszuschlag von je 60 Para verwendet. Zu solchem Be huf, hat die ottomanische Regierung die von den Engländern zu gleichem Zwecke verwendeten Karren und andere Werk zeuge erworben. Die Pfort, geht mit der Absicht um, das Institut der Kavassen gänzlich aufzuheben und an ihre Stelle eine Gendarmerie zu Pferd und zu Fuß einzuführen. — Feuersbrünste und Diebstähle, so wie nächtliche Raub anfälle und Einbrüche kommen noch immer häufig in Kon- stankitkopel vor. Wie bereits gemeldet, ist daS große fran zösische Spital von Daud Pascha durch ein, Feuersbrunst in Asche verwandelt worden. Da« Feuer war in der Wohnung des Direktors selbst zum Ausbruch gekommen und hakte mit solcher Schnelligkeit um sich gegriffen, daß kaum die in der Anstalt befindlichen 400 bis 500 Kranken gerettet werden konnten. Local- und Provinzial-Angelegenheiten. -j- Dresden, 28. Mai. Unsre städtische Medicinalbr- hörde macht bekannt, daß Anhäufung von Knochen, Lumpen u. dql. in gröfiern Quantitäten von Personen, welche Han del damit treiben, in Häusern inmitten der Stadt oder der unmittelbaren Nähe von Wohnungen und deS allgemeinen Verkehrs, deS Übeln Geruches wegen, aus gesundheikspolizei- lichen Rücksichten nicht gestattet werden kann und daß solches nur außerhalb der Stadt fernerhin erlaubt ist. Zuwider handelnde werden mit Strafe bedroht. ES wird hierdurch einem längst gehegten und zuweilen öffentlich ausgesproche nen Wunsche entsprochen- I. bhemnitz, 25. Mai. Der durch sein, außerordent liche Thätiqkeit im Verwaltung-fache rühmlichst bekannte Land- gerichtsrath Ritter rc. Friedrich hat jetzt eine „Sammlung der Verordnungen, Verfügungen und Bekanntmachungen deS Landgericht« Chemnitz im Verwaltung-fach, nebst einer Ueber- sicht über die allgemeinen Obliegenheiten der Ortsqerichte und der Gemeinderäth, aus der Zeil vom Februar 1853 dis Mai 1856" abdrucken lassen, welch, zwar zunächst nur für die Ortsgerichte und Gemeinderathsmilglieder des Landgerichts gönnen, der dem Verhöre alS ein einfacher Zuschauer beigewohnt hatte, mir scheint, daß diese schreckliche Comödie unnöihiger Weise verlängert wird. Jetzt sollten Sie doch endlich darüber einig sein, daß der Gefangene nicht schuldig ist. Man muß bedenken, daß, wenn Sie diesen Menschen noch lange zurückbalten, er früher oder später seinem Gesandten dir moralischen Qualen schildern wird, die er hier hat erdulden müssen, und daß dann der russi schen Regierung gegenüber Ihre unerhörte Strenge Nicht- ent schuldigen kann " Diese Wort«, so überzeugend sie auch waren, konnten durchaus keinen günstigen Einfluß auf die Kannibalen auSüben , sie woll ten um jeden Preis in ihm »inen Schuldig«« finden. Sie ver langten biß zum nächsten Morgen Zeit, um eine letzte und ent scheidende Prob« zu versuchen. CastagnoS willigte au- Schwäche ein, war aber überzeugt, daß auch dieser letzte Versuch, wie die vorhergehenden, scheitern würde. Die Nacht, welche JalowySki in seinem Gefängnisse zubrachte, war fürchterlich. In der MittrrnachtSstund« öffnete sich dir Thür« seine- Gefängnisses, eine Frau näherte sich eiligst seinem Lager und sagt« auf französisch mit zarter aber lebhafter Stimme zu ihm: „Erhebe Dich und folge mir; all« Vorsichtsmaßregeln find getroffen, Du kannst ohne Furcht fliehen." JalowySki antwortete in deutscher Sprache. „Ich verstehe nicht." Dies« Antwort war zu seinem Glücke, denn Cambronero hatte diese Scene ungeordnet, und an der Thür» gelauscht. DaS Re sultat dieser letzten Probe enischi-d da« Schicksal deS Polen, der auS allen Versuchen siegreich hervorgegangen wax „Wie hätte er jemals sich so beherrschen können, wenn er da- nicht wirklich gewesen wlre, für waS er sich auSgab!" sagte der großmüthige CastagnoS, als man ihm den Vorfall der letzten Nacht erzählt». „Dieser jinge Russe ist ein edler und tapferer Mensch. Er ist frn und kann ohne Weitere- adreisrn; ich will eS und ich verlange rS durchaus." Man gab dem Polen feite Waffen und sein Pferd zurück. CastagnoS stellte ihm eine Bedeckung von 12 Mann zur Ver fügung, und so erreichte JalowySki ohne weitere Unfälle Bada joz, wo er sich seine- Auftrage» bei dem Marschall Mortier ent ledigte, und ihm da- in CacSöS Vorgefallene erzählte. Er wollt. auf der Stelle wieder abreise», um sich den vom Baron von Tro- gonoff erhaltenen Jnstructiozen gemäß nach Lissabon zu begeben ; aber der Marschall Monier widersetzte sich dem ernstlich, und nahm ihn in seinen Generapab, bi- sich eine günstige Gelegen heit dardieten würde, um ihr ohne Gefahr nach Madrid zurück bringen zu können. Bald darauf wurde die» möglich. Nachdem JalowySki wieder in Madrid eingeiroffen war, ernannte ihn der König von Spa nien, Joseph Napoleon, zunt Ritter de- Orden- Karl'» III., und überreichte ihm die Znsigniw desselben in Diamanten, lü Tage später machte Napoleon den polnischen Leutnant zum Capitän, und bewilligte ihm eine jährtzhe Rente von LOS Livre». -4-— Literatur. Die in Mtnchen durch den König Marimilian verfügte Ausschreibung für^rine Prei-bewerbung dramatischer Werke ist für die Dichter fest günstig gestellt. ES soll nicht eine Tragödie oder ein Lustspiel lo- gekrönt, sondern die gelungen- sten der eingelieferien Arbeitet durch die Preisrichter dem König präsentirt werden, der sie ann vielleicht vier biS fünf an der Zahl in München aufführr« läßt; nach erprobter Bühnenwir kung wird einem Trauerspiel und einem Lustspiel der Preis er. theilt; während zugleich dadurch allen zur Ausführung gckom- menen Stücken der Weg auf die deutschen Bühnen gebahnt wer den wird. Der so wiederholte Wettstreit 'vor dem Unheil de» PublicumS und der Kunstkritik wird di» dichterischen Bestrebun gen beleben und anrifern. Theater. In Leipzig hat der Paris«: Komiker Herr Le- vassor drei Gastvorstellungen gegeben ; er hat durch seine groß« Fähigkeit zu individualisiren, in jeder Rolle da» Hervonreten der eignen Persönlichkeit abzustreisen und ein» charakteristisch- Ge staltung seiner Rollen herauSzubilden, sehr gefallen. Archäologie. Für die Sammlung deS Louvre in PanS ist in Havre eine Schiffsladung Antiquitäten auS Ninive angr- langt. Da» Bedeutendste der Alterthümer ist eine Gruppe, «inen GeniuS und einen Stier darstellend. O Englische Zeitungen melden den Tod deS bekannten Har- fenviriuosen Bochsa in Sidney. Robert Nikolaus Karl Bochsa war am S. August >789 in Montreby geboren, erlangte seine erste musikalische Bildung am Pariser Conservatorium, wo er al» Har fenspieler den ersten Preis gewann. Im CompofiiionSfach lei stete er Unbedeutendes, nur einiges für sein Instrument Geschrie- beneS ist brmerkenSwerih. Durch verschiedeue Lonflicte veran laßt, verließ er für immer sein Vaterland und gründete sich in England eine Stellung. Bochsa war an eine Nicht, der Gräfin Aenli« verheiratet, die n später verließ, um sich ml« der einsti- gen Geliebten de» General» Wellington, Amh Wilson, zu verbin- den. Lange hörte man nicht» von dem vielbekannt,« Harfen virtuosen, der fast di« ganze Welt bereifte, bl» «nf «Hra- l.schem Boden un« und ihn üßerrrschtt. b»i'' «al> bürf strm Da deca 10 ' «heil U»d« lichu tbün diesi! »erd autg a>rin gliche Lust di, a aen s,chj für l mach schäft und f di, i> Bewi Berei Gros' willer Jndu und funde Perei Regie entsta den k> Eredi Di» 1 sich i> Eirich getäu Unter beit i Propl rigtM büße den nach 253 - stolze . vom l der 8 aber Credit aus § lehen destan aufger 250 Betref nung Prüf»! zu unt mit ein Mission r T Kim Et knallen« D herdeig, Polizei, merken angewi, Reniten Bestraf« D: T jur bev Eo mit schriften
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