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Dresdner Journal : 30.06.1857
- Erscheinungsdatum
- 1857-06-30
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-185706300
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18570630
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18570630
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
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- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1857
- Monat1857-06
- Tag1857-06-30
- Monat1857-06
- Jahr1857
- Titel
- Dresdner Journal : 30.06.1857
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8 Berlin, 28 Juni. Man vernimmt hier mit großer Befriedigung dir günstigen Bericht«, welch« von der auf der Insel Rügen thätigen Commisfion -der di« Ergebnisse ihrer Untersuchungen in Betreff des dort anjulegenden preußischen Kriegshaftns einlaufs«. Di, Anlegung dies,« Marin,-Seal» lissementS wird al« überaus vvrlheilhaft geschildert und die sich dardietenden Schwierigkeiten und Kosten sind nicht von Bedeutung und gar nicht mit den bei den Haf,»bauten am Jahdedusen hervorgetretrnen zu vergleichen. Letztere waren bekanntlich durch die Bodenverhältnisse und di, vielfachen Berträg, mit den Besitzern der nachbarlichen Gebiet, so be trächtlich gesteigert worden. Man interrssirt sich im Lande ungemein für die Erweiterung der preußischen Seemacht. Die Gewichtigen Aeußerungen de« Verwaltungschefs der Ma rine, be» Herrn Ministerpräsidenten v. Manteuffel im Ab geordnetenhaus,, welch, di, Nothwendigkeit einer Vermehrung der preuß. Wehrhaftigkeit in so eindringlicher Weis, dargethan Haden, tragen dazu wesentlich bei. Da ich gerade von der Marin« spreche, erlaub, ich mir hinzuzufügen, daß die kleine, auf Befehl Sr. Majestät de« König« in Havre zu erbauende Eorvette, „di, Grille", deren sich der Hof und seine fürstl. Gäste bedienen sollen, in Bezug auf Eleganz der tnnern Ein richtung und praktischen Verwendbarkeit ein Meisterstück wer den soll. tBerlin,s28. Juni. Der „Preuß. Staats-Anzeiger", veröffentlicht den Vertrag zwischen Preußen und Hess,»-Hom burg, die Rhein-Nahe Eisenbahn betreffend, vom 7. Juni 1856, sowie den Vertrag mit Oldenburg wegen Herstellung einer Eisenbahn von Bingerbrück am Rhein durch da« Für stentum Birkenfeld nach Neunkirchen vom 1- April 1857. München, 25. Juni. (N. M. I.) Verlässiger Mitthei lung zufolge ist allerhöchsten Ort« der Bitte einer Anzahl protestantischer Bürger Augsburg« wegen Abänderung des Wahlmodus für di, bevorstehende Generalsynode diesseits deS Rheins nach allseitiger Würdigung der Verhältnisse und aus wohl erwogenen Gründen eine Folge nicht gegeben, sondern bestimmt worden, daß es zur Zeit bei der Wahlordnung vom 31. Juli 1853 verbleiben solle. Speyer, 23. Juni. (Pf.Z.) Dem Vernehmen nach hat sich in unsrer Stadt ein Comitä gebildet, welcher sich zur Hauptaufgabe gemacht hat, daS Projekt einer Eisenbahn von Speyer über Waghäusel nach Bruchsal zu realisiren. Darmstadt, 25. Juni. (Fr.J.) In der heutigen Sitzung der Zweiten Kammer verkündete der Präsident einen Erlaß der Ministerien des Innern und der Finanzen wegen Er bauung einer stehenden Brücke über den Rhein, von der Mainspitze nach Mainz. Die Gesellschaft der Ludwigseisen« bahn will nämlich diese Brücke erbauen und beabsichtigt, die Kosten durch «ne Prioritätsanleihe aufzubringen. Um dieses Anlehen auf die ihr am günstigsten scheinende Zeit verschieben zu können, schlägt sie vor, die 1,200,000 fl. Aktien, mit welchen sich die Regierung bei der Ludwig»,isenbahn bethei- ligte, gegen 4H8H Obligationen umzutauschen, indem sie glaubt, diese Aktien im Augenblick besser verwerthen zu können, als neue Obligationen. Die Regierung will aus diesen Vor schlag eingehen und fordert hierzu die Ermächtigung der Kammer. Der Erlaß wird dem Finanzausschuß zum Bericht zugetheilt. Breme«, 27. Juni. (Wes-Z.) Der Verwaltungsrath des Lloyd macht heute mit seinem ersten neuen eisernen Dampfschiffe, der „Vulkan", eine Probefahrt, welches für die Fahrt zwischen hier und Bremerhaven besondert gebaut ist. Ein besonderes Interesse hat es für unsre Stadt noch da durch, daß es durchweg bremisches Produkt ist; es ist voll ständig in der Waltjrn'schen Fabrik gearbeitet. D PartS, 26. Juni- Die Deputirtenwahlen zum ge setzgebenden Körper bilden noch immer das ausschließliche Tagesgespräch in Pari-- In den Departements hat die Regierung im Ganzen vollständig gesiegt. Als «in Si«g ist auch die Nichtwied«r«rwählung des Grafen Montalembert zu betrachten. Die Resultat« der Wahlen von Paris kennen Sie bereits. Mit großer Spannung sieht man hier der zweiten Abstimmung in den drei Departements, in welchen sich keine absolute Majorität für einen der Candidaten herausgrstrlN hat, entgegen. Dieselben werden bekanntlich kommenden Sonntag über acht Trgr stattfinden. Im drit ten Wahlbezirke, wo General Cavaignac 240 Stimmen mehr für sich hatte als Germain Thibaut, glauben die Liberalen für den Sieg ihre- Candidaten günstige Aussichten zu haben. Man darf indeß nicht vergessen, daß die Regierung die 14 Tage, welche zwischen den beiden Wahlen liegen, auch nicht unbenutzt lassen wird, um mit allen Kräften für Germain Thibaut zu wirken. Für einen Mann, wie den General ES waren die Blattern, eine sehr häufige und schwere Krankheit in Lentralafrika, gegen welche flch aber mehrere heidnische Stämme durch Einimpfung zu schützen wissen, während die Moslrmim von dieser Operation durch daS religiöse Borurtheil einer Prädestination zurückgehalten werden. Dann erhielt ich auch noch rinen Besuch von Boro's Söhnen und zwar in ihrem amtlichen Charakter als „fadaua-n-fferki". Sie fragten mich, wahrscheinlich mit Bezug auf mein Abenteuer in neulicher Rächt, ob ich mich etwa über da» Benehmen der Städter gegen mich zu beklagen habe, und ich war verständig genug, ihnen zu sagen, daß ich mich durchaus über Richt« zu beklagen hatte. Die Stadl- bewohner benahmen sich in der That im Ganzen außerordentlich freundlich gegen mich, wenn man in Betracht zieht, daß ich der erste Christ war, welcher die Stadt besuchte. Ich war höchst glücklich, meinen Plan, diese Stadt zu besuchen, au-geführt zu haben, da sie, obwohl dem Reisenden anfänglich sehr verödet er scheinend, doch immer noch der Mittelpunkt eines nicht unbe trächtlichen Handelsverkehrs ist. Drr-dNl, 29. Juni. Hoftheater. Im Theater am Lincke'schen Bade trat gestern Fräulein Laura Schubert in den GesangSpoffen „Dortor und Friseur" und „Wer ißt mit?" al« Gast auf. Sie ist eine Bühnenerscheinnng von jugendlich wvhlgejälliqrm Aeußern und zeigt, in Auffassung der beiden Rollen (Netti und Guste) hüb ches Berständniß und in der Au»- fübrur.g Routine und SichetTstt, wie bereit« früher bei ihren Gastrollen im zweiten Theaur bemerkt wurd«. Da« Berliner Dienstmädchen, dem st« sehr charakteristische Züge zu verleih.» wußte,' gelang ihr namentlich gut, aber Manier und Ton de« Spieles neigen sich für die Stellung unsrer Hofbühne zu sehr K72 - Eavaignac, der einst an der Spitze des Staates gestanden hat, mag e» wohl bemüthigend sein, nicht einmal gleich in der ersten Abstimmung zweifellos die hinreichend, Stimmen zahl zum Eintritt in di, gesetzgebend, Versammlung für sich erlanget, zu können. Im vierten Bezirk hat der Regierungs kandidat Bärin bereits die relativ, Majorität für sich. Zwar hat, um ihm den Sieg streitig zu machen, Garnier Pa^ös der Candidatur entsagt und seine Wähler gebeten, ihre Na men Herr» Emile Ollivier zu geben. Doch bezweifelt man, daß diese Coalition di, Oberhand gewinne, da, selbst ange nommen, daß all» Wähler Garnier Pagös, dessen Aufforde rung Folg, leisteten, die» zu Ollivier's Siege noch nicht auS- reichen würde. In dem siebenten Wahlbezirke, wo Darimon u. Bastid, al« liberal, Candidaten aufereten, hat der Regierungs kandidat auch schon 10,000 St. und somit di, Wahrscheinlich keit des Sieges für sich. Je weniger Aussichten sie hier hat, bsto stolzer ist die Opposition auf die Erwählung von Car not und Goudchaux im 5. und 6. Wahlbezirke. Beme kt sei noch, daß in diesen Wahlbezirken die Kaufleute, die Elite der Bourgeoisie, die Oberhand haben, unter gegenwärtigen Umständen vielleicht eins brr stärksten Ellmente der Oppo sition. — Die Gerüchte über di, Reisen des Kaiser» sind Ihnen jedenfalls schon zu Ohren gekommen. Es heißt, der Kaiser werd, von Plombiöres nach Arenenberg gehen, und man sitzt sogar hinzu, er werd, mit dem Kaiser von Oesterreich und dem Kaiser von Rußland eine Zusammenkunft haben. Mir ist über alle« Diese« etwas Positives nicht bekannt. Soviel ich weiß, gedenkt jedoch der Kaiser zu Anfang deS Septembers nach Chalons zu gehen und dort den ganzen Monat zuzubringen. Die Kaiserin wird sich nach Biarritz b,geben; ob sie der Kaiser begleitet, ist noch nicht ausge macht. Jedenfalls aber werde er ihr noch vor dem Septem ber einen Besuch machen. sf PartS, 27. Juni. Der „Moniteur" meldet auS Epinal, den 26. Juni, Nachmittag 3 Uhr 48 Minuten: Se. Majestät ist um ^4 Uhr hier angekommen und wurde von der ganzen Bevölkerung mit Enthusiasmus ausgenommen. Se. Majestät befindet sich bei vortrefflicher Gesundheit. Der Kaiser reist sofort über Remiremont nach Plombieres weiter. Aus Plombiör,« von demselben Tage 6 Uhr 25 Min. mel det daS amtliche Blatt: Der Kaiser ist in bester Gesundheit ring,troffen. Sein« Majestät wurde von einer unabsehbaren Menschenmenge mit lebhaften Akklamationen begrüßt. Die Stadt ist mit Flaggen und Guirlanden geziert. Diesen Abend findet eine allgemeine Beleuchtung statt. — Der „Courier d, Paris" meldet: Der Kaiser hat ver ordnet, daß di« sterblichen Ueberreste deS Prinzen Jörüme Napoleon, ältesten SohneS deS Prinzen JSröme Napoleon und BruderS der Prinzessin Mathilde und deS Prinzen Na poleon (geb. 1814, gestorben 1847 al« königl. württemb. Gardecapitän) im Jnvalidendome beigesetzt werden sollen. Oberst Henry und der Abb« Doussot haben den Auftrag erhalten, sich nach Florenz zu begeben, um dir Asche des Prinzen Jüröme Napoleon nach Frankreich zurückzuführen. PartS, 28. Juni. (JndSp.) Der heutige „Moniteur" enthält nichts von Belang. Durch ein kaiserliches Dekret wird Herr Flouren» zum Mitglied« deS RatheS für den öffentlichen Unterricht ernannt. Florenz, 20. Juni- (A Z.) Zu Ehren des König» von Sachsen, ihr,- „lorrespondirenden Mitgliedes", hielt die Aka demie della Crusca eine feierliche Sitzung, der auch der Groß herzog und der Erbprinz an der Seite des König-, von einem schönen Kranz toScanischer Gelehrten umringt, beiwohnten. Der Cavalier Professor Bonaini hielt die Begrüßungsrede, in welcher er den Uebersetzer deS Dante und im Großhrrzog den Herausgeber der Gedichte des Lorenzo Magnifico und den Ordner früher ungrdruckter Schriften Galilei's als zwei Fürsten neben einander stellte, die Beide zu einer Zeit, wo sie noch keine Regierungssorgen hatten, sich den Eintritt in di« Reihe der Akademiker erwarben. Professor Bianchi hielt über di« Geschichte der toScanischen Spracht, von den dun kelsten Zeiten begonnen, einen Vortrag, der einer besonder» Beachtung würdig ist. Madrid, 22. Juni. (K..Z.) Die Abgeordnetenkammer hat das Gesetz über die Chausseen und jene- über den öffent lichen Unterricht angenommen. Heute wird der Grenzderich- tigungsentwurf zwischen Frankreich und Spanien diScutirt, morgen wird die Diskussion über das Preßgesitz beginnen. AuS Madrid wird der „Jndep." telegraphisch gemeldet, daß die CorteS mit 101 gegen 3 Stimmen zu dem Vertrage wegen Regulirung der Pyrenäengrenze zwischen Spanien und Frankreich ihre Zustimmung ertheilt haben. Lopdou, 2ü. Juyl. (K Z ) Auf der Lagesorbnung des Unterhauses stand di, dritte Lesung der den parlamentarischen Eid betreffenden Bill. Der Marquis v. Blandford stellte den Antrag, die dritte Lesung bis über sechs Monate zu verschie ben. Er stütz!« sich bei seiger Bekämpfung der Bill auf den christlich,» Charakter der britischen Krone und auf die Noth- Wendigkeit, die christliche Religion als di» Nationalreligion aufrecht zu erhalten. Bei der Abstimmung sprachen sich 291 Stimmen sür und 168 Stimmen gegen di, dritte Lesung au«. Majo.ität sür die Bill 123. Die Bill wird hierauf zum dritten Male verlesen und geht durch. London, 28. Juni. sJndöp.) Der „Observer" äußert, die beunruhigenden ostindischen Berichte seien wahrscheinlich übertrieben; üdriaenS seien zahlreiche europäisch, Truppen auf dem Weg« nach Ostindien. — Gestern beschloß der Gemeind,- raih der City von London in außerordentlicher Sitzung, dem Punzen Friedrich Wilhelm von Preußen das Ehrenbürger recht anzubieten. — Die Königin hat den Herzog von Cam- bridge zum Aufseher des Rtchmond-Parkes ernannt. — Di, Staatseinnahmen d,S am 30. Juli endenden Quartal« wer- den höchst befriedigend ausfallen. Stockholm. (K. A ) AuS Hamburg, vom 26. Juni, wird telegraphirt, daß König Oskar von Stockholm in da« Seebad von Sorö adgereist ist. Während seiner Abwesen heit ist die Leitung der Regierungsgeschäfte einem Regent- schaftSrath, anvrrlraut, der auS dem Kronprinzen als Vor sitzendem und aus vier Ministern besteht. Athen, 20. Juni. (K. A.) Gestern wurden die Kammern mittelst königl. Ordonnanz geschlossen. Die französische Re gierung mißbilligte da« Benehmen des Herrn Bastard ge genüber dem Redakteur der Hoffnung. Der königl. preußische Gesandt, Graf v. d Goltz erhielt das Großkreuz des Er- löserordenS. — Herr Baron v. Prokesch besitzt ungefähr zehn Stim men Lande«, innerhalb dessen die bekannte Pnyx, die in Felsen gehauen, Rednerbühne de« alten demokratischen Athens, liegt, welche derselbe bei seinem ersten Aufenthalt in Griechen land, zur Zeit de» beginnenden Freiheitskampfes, von tür kischen Besitzern gekauft halte. Der Sohn, Baron Anwa v. Prok.sch, k. k. Husar,nleurnant, geboren in Athen, nakm bei seinem letzten Besuche Veranlassung, der griechischen Re gierung diesen Platz als einen Beweis seiner griechenfreund- lichen Gesinnung zum Geschenk zu machen. Konstantinopel, 20- Juni. (A. A ) Die Pforte ver langt Erklärungen von Lord Redcliffe über die britisch« Occu« pation der Insel Perim. Lord Redcliffe verlangt gerächt- weise Instructionen von London. Mehemed Sadik erstattet« Bericht über die militärische Colonisation der Dobrudscha. Er wird nächsten- nach Larissa reisen, begleitet von Drago nern und türkischen Kosaken Ismael Pascha führt 10,000 Mann nach Syrien. Der Commandant von Kaukasien hat auf vier Punkten die Tschrrkessen angegriffen. Der russische General Tokomoff ist verräth,rischerweist durch einen tscher kessischen Emissär ermordet worden. Alexandrien, 20. Juni. (Oest-Z.) Der Licekönig ist von Smyrna zurückgekebrt. Die heurige Weizenernte ist s- ergirbig, daß sie 3,200,000 Hektoliter zur Ausfuhr abwerfea dürft,. China. Nach Berichten au» Hongkong vom 9. Mai war die Lage der Dinge in China unverändert. Ein von den Chinesen gemachter Versuch, »in englische« Dampfschiff in die Luft zu sprengen, war mißlungen. Bombay, 27. Mai. (A. Z.) Bon Kalkutta bis Lahor, (im Pendschab) sind di« SipahiS im Aufstand. In Dehv wurden die Europäer ermordet und des verstorbenen Groß moguls Sohn al- König proclamirt. Agra ist noch ruhig, Lawrence hält Lacknau (in Aud) im Zaum. — (A 3) 3» Bengalen sind die Truppen in voller Revolution. In Mirut proclamirt,n die Aufständischen den Sohn deS mebiatisirten Kaisers von Delhi als König von Indien, in Delhi selbst plünderten sie die Stadt, raubten au» der Bank 50 Lak (---- 5 Millionen) Rupien, und er mordeten alle Europäer. Die Rebellion hat sich bis Mur- schedabad, Amdallah und Lacknau ausgedehnt. Truppen (d. h. wohl europäisch«) sind abgrsandt, und di« Pacificatio» hat begonnen. Der Nizam von Hyderabad im Dekhan ist gestorben. Druckfehlerbertchttgung. In Nr. 146 d Bl. ist in dem Berichte über die Anwesenheit Sr. k. Hoheit des Grafen von SyrakuS in Dresden zu lesen: „Am heutigen Morgen hat Se. k. Hoheit den B ildhauer atelier« der Herren Professoren Rietschel und Hähnel rinen Besuch abgestattrt. jenem Geschmack zu, der durch die Sommerbühnen aufqekommen ist, und Fräulein Schubert müßte sich zuvörderst bemühen, hier eine feinere Richtung mit gewandtem Talent einzuschlagen. Die Stimme, obwohl kräftig, ist nicht in allen Lagen von gleich guter Klangwirkung und besitzt viel Gaumenton, und man kann die Gesangfertigkeit auch für die Posse der Hofbühne nicht ausreichend erachten. Fräulein Schubert erhielt in Gemeinschaft mit den Herren Räder (Keck und Appel) und Quanter (Duval) lebhaften Applau». Die bevorstehende Aufführung von Raimund'S „Verschwender" wird Anlaß geben, den Gast in einer größer» Rolle zu sehen. — Zweite- Theater. Die gestrige Nachmittagsvor stellung trachte eine neue Oriqinalposse in zwei Acten von vr. Ferd. Sroll» (Musik von Schulz.Weidl): „Neue humori stische Studien". Wohl waren eS nur dramatische „Studien" und zwar „erste", aber der Humor davon blieb auf Seiten der Zuschauer, und e» war rin trauriger über die Unzulänglichkeit dieser Versuche. E» ist unbegreiflich, daß der gemächliche und in einem großen Kreise beliebte Schriftsteller nicht nachträglich ge wahr geworden, wi, sein Stoff ihm unter der Hand in flachste Albernheit au-geartet und zwar mit so kühner Steigerung, daß nur ein kindischer oder blödsinniger Geschmack sich noch daran amustren könnte. E» ergiebt sich da« jedem mäßig gebildeten Urtdeil zu klar, um ein spericll-» Eingehen nülhig zu machen. Ein Eiudiosu« hat in den Ferien Lust, seine Thatkraft uud seinen Witz als fahrender Paladin zu üben ; flugs stellen sich ihm in einem Badeort« drei Liebespärchen dar, für deren Bereinigung erklecklich, Hinderniffe aus dem Wege zu räumen und deren männlich» Hälften ihm befreundet find. Er ist «In solcher „Tausendkünstler", daß er zwei derselben wahrhaft spielend und schleunigst zusammenbringt, während er für das Wohl des dritten Freundes daS schwere Geschütz feiner burschikosen und grotesken Phantasie beharrlich gegen einen alten Geizhal» und Wucherer loSläßt. Dieser ist mit einer so fabelhaften Dummheit auSgestattet, als dazu gerade nöthig schien, ist aber doch gescheidt genug, zu bemerken, daß „so Etwa» noch nicht erlebt wurde", wie denn die Zuschauer auch sattsam darüber erstaunen, wat doch Alles in einem deutschen Bade bei Hellem Sonnenlichte Vor gehen kann. Wer'S wiedererzählte, würde für einen wohl- gerathenen Nachkommen deS edrln Münchhausen anqesrh» werven. Von Unsiitlichkeiirn hält sich di« Posse übrigens sen. sie begnügt sich mit Unsinnigkeiten. Die Musik dazu ist gaig nett unv passend. DaS Stück war sorgfältig einstudirt und ging gut zusammen; der virtuosesten Darstellung wäre e« nicht mög lich, eine erträgliche Wirkung zu erzielen. Daß es abei über haupt zur Aufführung kam, wird durch den bekannten schrift stellerischen Namen de« Verfassers genugsam entschuldigt. L. B. * Die Vorlesung Bacher!'« in der Arena in Prag sei nur erwähnt wegen eine» hübschen Einfalls, der die Verstimmung de» Putlirums über die widrige Selbstblamage verschruchre. Am Schluffe de« letzten Gedichte« erschien unvermuiheirrweise der Schauspieler-Deieran Scholz, nahm seinen unfreiwilligen Lonfraier in comici« gravitätisch am Arme und führ»« ihn ab. Endloser Jubel lohnte die bittere aber treffende Saipr«, und als Herr Bacherl so naiv war, allein wieder zu erscheinen, forrertt das Publikum den Vertreter der bewußten Komtk nochmals an dir Seite de» Opfer« der unbewußten. — Herr vachsrt ßestndtt sich übrigens jetzt in Dresden,
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