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Dresdner Journal : 08.03.1859
- Erscheinungsdatum
- 1859-03-08
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-185903080
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18590308
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18590308
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1859
- Monat1859-03
- Tag1859-03-08
- Monat1859-03
- Jahr1859
- Titel
- Dresdner Journal : 08.03.1859
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rebucirr, und warum solle« wir eirier so direkten Brr« ficherung nicht Glauben schenken? Im Teqrntheil! Wir haben bereit« gesagt, daß wir vom besten Willen beseelt sind, dem Frieden rin» golden» Brücke bauen zu Helsen. Vielleicht geben unsre voranstehendrn Bemerkungen dem über di» unmotivittrn Krirgtzdesorgniffe so erstaunten .Moniteur" einige Aufschlüsse, die seiner Redaktion bisher entgangen sind. Vielleicht sied« Frankreich eia, wie noth- wendig r« ist, dem übermüthigen kleinen sardinischen Staat» di» Grenzen seiner zu erwartenden Unterstütz»»- klar zu machen Wenn Piemont, wenn di» Agitatoren in Italien über dir wahren Absichten de« Kaiser« Na poleon hinlänglich aufgeklärt sind, dann ist di» g»sich»rt» Aulsicht da, daß all» Conflicte auf d»m gewöhnlichen diplomatisch»» Weg« sich löst» werden." Dir „Ost-Deutsche Post", wrlch» bereit« den Wortlaut de« Allianz»,rtrag« zwischen Oesterreich und 2»«cana »itgtthrilt hat, läßt in ihrer vorletzten Nummer den Offensiv - und Drfenfivvertrag -wischra Oesterreich und Modena folgen und bemerkt dabei, daß »in gleich lautender, auch zwischen Oesterreich und Parma abge schlossen wurde. Di» d»idrn Bündnissr sind virl jüngrrn Datum«, al« j»n»« mit Totcana, drnn sie wurdrn in dr» lrtztrn Lagen d»« Jahr»« 1847 vereinbart Wenn man drn Zeitpunkt dr« Abschluss»« drr Vrrträg» hervor- hrdr, spring» in di» Augen, daß diese Pactirung ein drin gend»« Gebot drr Klugheit, ja d»r Nothwendigkeit war. Wir ad»r im Jahr» 1847 da« Recht und die Pflicht be stand, dir Verträge zu schließen, so bestehe heute da« rbenso zweifellose Recht und dir noch dringendere Noth- wrndigkeit, diese Verträge aufrecht zu erhalten „In drr Thal bezweifelt man di»« in Frankreich auch nicht", sagt dir „Ostd. P.", „aber man stellt sich, von alten Erinnerungen trunken, auf einen Standpunkt, der über all»« Recht hinau« ist. „8a Presse" giebt darüber Auf schluß. Sie läßt sich gar nicht so weit herab, die Recht«, frage zu discutiren, sie will di, Abschaffung der öster- reichtschrn Verträge einfach au« dem Grunde, weil die selben den Interessen Frankreich« zuwider seien! „Herr Thier« sagte im Jahre 1830: Man muß di, Bourbonen in di« Charte einschlirßen, um sie zu zwingen, herau-zu« springrn. Wir sagen, man muß die Oesterreicher in die Lombardei einschlirßen, um sie zu ersticken, mit andern Worten, um sie zu zwingen, entweder sich vor drr revo lutionären Bewegung nach Deutschland zurückzuziehen oder di» Initiative ein,« Kriege« zu ergreifen, in dem si« unterliegen Frankreich ist di, älteste unter den latei nischen Raren u s w " Die preußische Circularnote wird in der „Oester- reichischen Zeitung" vom 5. März sehr günstig be- urtheilt. In dem vorsichtig adgefaßtrn Schreiben sei Mancherlei zwischen den Zeilen zu lesen. Dir Zurück haltung werde al« »in« der Erhaltung dr« Frieden« för- drrliche Politik bezeichnet, könne also nur so lange dauern, al« dir Hoffnung, daß drr Kampf zu vermeiden sei. Für den Fall de« Krieg»« geb» dir Erwähnung drr Bundr«- pfiichten dir Hindrutung auf die Uebereinstimmung mit England und auf da« Bestreben, auch Rußland zu ge- wtnnrn, d. h. von Frankreich adzuzirhen, der wiederholt» Nachdruck, welchrr auf die „Aufrechthaltung de« Be stehenden" gelegt werde und vor Allem der Schlußsatz de« Schreiben« di« Urbrrzeugung, daß Oesterreich, wenn et zum Schlagen komme, den deutschen BundeSbrudex an seiner Seit, sehen werd». Der Versuch, dir alte» Eifersüchteleien zwischen drn deutschen Großmächten her« vorzurufen, finde hoffentlich keinen Anklang mehr im preußischen Volke. Di, blutigen Erfahrungen au« dem Anfang» diese« Jahrhundert« seien noch zu frisch im Eiedächtniß, al« daß wir nicht gelernt haben sollten, alle kleinlichen Rücksichten bei Seite zu setzen, wo ,« gilt, ein große« gemeinsame« Gut zu bewahren und zu verthei- digen Drr Berner „Bund" macht wiederholt auf da« rigrnthümliche Brrhäitniß der savoyischen Provinzen Ehablai«, Faucigny und Genevoi« zur Eidgenossenschaft aufmerksam, indem er daran erinnert, daß die Wiener Vrrträg« von diesem zwischen dem Genfer See, der Rhone und dem Walli« liegenden, eine Bevölkerung von etwa 200,000 Seelen umfassenden savoyischen Gebiete sagen: ,,e« soll stet« in drr Neutralität der Eidgenossen schaft inbegriffen sein, wie wenn r« dieser selbst gehörte." In diese« neutrale Gebiet falle namentlich rin nicht unbeträchtliche« Stück drr Lyon-Chambäry-Eisenbahn, so weit sie von der Grenzstation Euloz an der Rhone nach dem I^rc llu Laueret und längst de- rechten Ufer« diese« See« di- über Ai»-Ieo vaio» hinauf führt, und e« sei ernstlich zu fürchten, daß Frankreich und Sardinien zu sammen im Falle eine« Kriege« sich über di, Neutrali tät der Ufer de« Bourget-See'« wenig Skrupel machen werden, so lange dir Eidgenossenschaft nicht mit ganzem Ernst für dieselbe rinstrhe. Und unter ganzem Ernst versteht der „Bund": mit bewaffneter Macht. „Dir Eisenbahn von Lyon nach Chambäry, sagt derselbe, ist »ine zu bequeme Route und gerade für die allerersten Marschbrwegungrn von zu hoher Wichtigkeit, al« daß die beiden Alliirten sie ignorirrn sollten. Wir fürchten, sie werden ihre Neutralität ignorirrn, wenn die Schweiz nicht« thut, oder dlo« papiern» Proteste erhebt; denn dann werden sie mit einigem Fug schließen, e« sei der Eidgenossenschaft nicht sonderlich an der Neutralität drr savopischrn Provinzen gelegen und der diplomatisch» Pro test dlo« eine Anstandsache. Erfolgt aber unter solchen Voraulsetzungen «ine Verletzung jene« Gebiet«, dann werden schwerlich Frankreich und Sardinien dafür ver antwortlich gemacht, wohl aber die Eidgenossenschaft. Angesicht« solcher Verantwortlichkeit mit ihren je nach Umständen erfreulichen oder unheilvollen Eonsequenzen für unser Vaterland halten wir r« für höchste Zeit, daß man an die Besetzung drr gefährdeten Grenz, denke." Die „Preußische Zeitung" enthält einen Leitarti kel, worin sie drr „Gewissenhaftigkeit und Gründlichkeit, mit »elcher da« Hau« der Abgeordneten drr Prüfung der zahlreichen Petitionen sich unterzieht, welche ihm un terbreitet worden sind", die verdiente Anerkennung zollt, wenn sie gleich darüber ihre Bedenken nicht zurückhalten könne, „daß bei den Petitton-brralhungen hin und wie der die Absicht sich kundgegrden hat, tief greifende prin- tipiellr Fragen, deren Erledigung großen organischen Ge setzen Vorbehalten bleiben muß, zur Erörterung und zu einer gewissen Entscheidung zu bringen". Eine hervor ragende Bedeutung unter den bXhrrigen Petition-Ver handlungen nehme dir Berathung über die Petition dreier Dissidentrngemeinden um Schutz de« verfassung-mäßigen Recht« auf freie Religt»n«üdu»ghauptsächlich de-wegen etn, «veil feiten« der Staat«r»gierung Worte gesprochen und Ber»altung«qrundsätze ausgestellt worden seien, welche, wie mau hoffen dürfe, etn» ersprießliche Lösung dieser »rrwirrtrn und peinliche» Krug» herbetführea »erden. Der Minister de« Innern hab« bei jenen Verhandlungen erklärt, daß die Behörden aus« Strengst, angewiesen seien, dir Urbrrwachung drr Dössidentengemeindrn nur auf da« Nolhwendigfl, zu beschränken,. daß die Polizei beamten au« eigener Machtvollkommenheit die Versamm lungen nicht auflösen sollen und daß sie In solchen Schranken sich zu halten haben, welche die religiösen Gefühl« der Betheiligten nicht verletzen, worauf der Mi nister der geistlichen Angelegenheiten den Dissidenten zwei hochwichtige Rechte zugrstandrn, welche ihnen von drr früher» Verwaltung verweigert wurden: da« Recht, den reliqiösen Unterricht durch ihr» Vorsteher, Redner oder Geistlichen erthrilrn zu lassen, und da« Recht, ihre Kin der fern hallen zu dürfen von dem religiösen Unterricht in den öffentlichen Schulen, vorau«gesrtzl, daß rin an derweitiger Relion«unterricht uachgrwirseu ist. Die« sei nach drn Worten de« Herrn Minister« die gesetzliche Lage drr Sachen, und nach dem Gesetze solle und müsse verfahren werden. Tagesgeschichte. Dresden, 7. März Dir zurrst von einem hiesigen Blatte gebrachte und sodann in Dresdener Corrrspon- denzrn dr« „Frankfurter Journal«" und du „Hamburger Nachrichten" rrproducirtr Nachricht, daß Sr. k- Hoheit Prinz Georg dir beabsichtigte Reise nach Lissabon auf gegeben habe, und die Vermählung Höchstdessrlben mit Ihrer k. Hoheit der Prinzessin Dona Marie Anna von Portugal per Prokura oder hier in Dre«den statlfinden werde, ist unbegründet Die Vermählung wird, soviel bl« jetzt festgestellt ist, zu Lissabon tzr den ersten Tagen de« Monat« Mai staltsinden und dürft, Sr. k. Hoheit die Reise dorthin etwa Mitte April antrrten, ohne jedoch, wie ursprünglich beabsichtigt gewesen, dabei den Weg über Italien zu nehmen Eviea, 5 März. Die „Militärzzitung" meldet: Die heutigen Personalnachrichten bringen Veränderungen in den Eommandantenposten der festen Plätze Ferrara und Piacenza. Diese« Factum spricht deutlich: die kaiserliche Regierung will unbeirrt von dem Geschrei jenseit« dr« Rhein« und de« Ticino, wenn auch die Räu mung von Rom und Eivita-Vecchia, analog mit jener von Ancona und Bologna erfolgt, ihr gute« Recht ver treten und trifft jene Fürsorge, welche eine Ueberraschung unmöglich macht. Wenn Turiner und Pariser Blätter die naive Bemerkung machen, Piacenza werde stark be festigt, so läßt sich darauf antworten, daß man angesichts der herausfordernden Haltung die ausgedehnten schwachen und im schlechten Zustande befindlichen Wälle stützen müsse, indem si» durch entsprechende Verschanzungen verstärkt werden. E« ist kein Grund, diese« Factum bestreiten zu wollen. — Bei Pavia versuchte eine Rotte, au« Piemont kommend, die Grenze zu überschreiten und Unruhen anzuzetteln, nahm jedoch Reißau«, al« sich eine Patrouille von unsrer Seite zeigte. — Se. kais. Hoheit Erzherzog-Generalgouverneur Ferdinand Maximilian ist am 2. d M. Mittags von Venedig nach Mailand abgerrist. LLten, 5. März (KZ.) Lord Cowlry verlängert seinen kiesigen Aufenthalt, indem er Depeschen au« kon- don erwartet, die nicht vor Montag eintreffen können. OK. Prag, 5 März. Die vor kurzem durch einen Befehl dr« obersten Armrecommandos einberufenw bi«her beurlaubte Mannschaft trifft bereit« bei ihre« Regi mentern rin und militärische Transporte langen nun häufig im hiesigen Bahnhof, an. Di, Eisenbahn- directionrn haben die Weisung erhalten, mit möglichster Beschleunigung in den Bahnhöfen Perron« zu errichten, um die Verladung von Artillerie und Pferden zu er leichtern. Nicht in allen Stationen existiren Perron«. Dort, wo ihre Errichtung al« zweckdienlich erscheint, soll an ihre Ausführung sobald al« möglich gegangen werden. — Die Direktion dr« Prager polytechnischen In stitut« hat dem Ministerium die Bitte unterbreitet, den Schülern de« Institute« die Befreiung von der Militär pflicht — natürlich unter Einschränkungen —, deren sie nach dem neuen Heere«,rgänzung«gkseh verlustig wurden, wieder zu erwirken- Di,« Gesuch fand nicht die gehoffte Erledigung, und die betreffenden Schüler der Anstalt reisen nach und nach in ihre Heimath, um ihre Pflicht zu erfüllen. E« sind daher dir Hörsäle de« Polytechni kum« sehr schwach besucht, und man glaubt nicht, daß in diesem Monat di, Vorlesungen regelmäßig vor sich gehen werden. Man ist jedoch der Meinung, diese, die Polytechniker von drr Militärbefreiung auSschließrnde Be schränkung werde nur einen vorübergehenden und nicht definitiven Bestand haben. — Die Prager officielle Landes zeitung heklagt sich über den Mangel an jungen Geistlichen In der Budweiser Diöcese sind zur Zeit 11 Pfarreien und Localien erledigt und können wegen ungenügender Anzahl von Priesiern nicht besetzt werden, und mehrer« Kaplanstellen müssen dort durch Ordens geistliche auShilfSwtise versehen werden. Au« Mailand meldet die „Tr. Ztg." vom 2 März: Mit dem gestrigen Tage begann die Armee di, Krieg «- gebühr (doppelten Sold) zu beziehen. Mailand ist halb öde; viele der wohlhabenden Klasse angehörig, Bürger begeben sich nach Turin (zur Frier de« Earneval«?). Auch da« Obergvmnasium kongonr bei Porta-Nuova, sowie jene« zu Lodi ist bereit« geschlossen. Die Dirrc- toren von zwei hiesigen öffentlichen Lehranstalten wurdrn ihrer Stelle enthoben. Heute Abend, obschon ,« der vorletzte Fasching«mittwoch, findet kein Veglicurr in der Scala statt. Dem zur Gedächtnißfeier für den Eont« Dandolo in Turin abgehaltenrn Todtenamte wohnten auch Eavour und alle Minister bei. Berit«, 5. März. Die „Preuß Ztg." enthält fol gende amtliche Mittheilung: Heute Mittag um 1 Uhr hat in der Kapelle de« königlichen Palai« bierse!dst dir feierlich, Taufe de« am 27. Januar d. I grdornen Prinzen, Sokne« Sr. königlichen Hoheit de« Prinzen Friedrich Wilhelm von Preußen, durch den Oberkofprr- diger, wirklichen Oberconsistorialrath Or. Strauß, in Assi stenz drr andern Hof- und Domprediger stattqefunden. Der junge Prinz hat in der heiligen Täufe dir Namen Friedrich Wilhelm Victor Albert erhalten. Von den allerhöchsten und höchsten Laufzeugen waren anwesend: Se königl Hoheit der Regent Prinz von Preußen und Ihre königl Hoheit di, Prinzessin von Preußen; Ihre königl. Hoheiten der Prinz und di« Prinzessin Karl von Preußen; Ihr» königl Hoheiten der Prinz und di, Prin zessin Friedrich Karl von Preußen; De. königl. Hoheit der Prinz Albrecht von Preußen; S« königl. Hahett der Prinz Albrecht (Sohn) von Preußen; Se. königl Lohet! der Prinz Alexander von Preußen; Se. königl. Hoheit der Prinz Georg von Preußen; Se. königl. Hoheit der Prinz Adalbert von Preuße»; S« königl. Hoheit der Großherzog von Sachsen-Weimar; Ihr« Hoheiten der Herzog und di» Herzogin von Sachsea-Kodnrg-Gottza; Se. Hoheit der Erbgroßherzog und Ihr, königl Hoheit djr Erbgroßherzogin von Mecklenburg-Str,litz; Se Hoheit der Fürst zu Hohrnzollrrn-Sigmaringen. Abwesend Ihre Majestäten der König und, di, Königin; Ihre Majrstät dit Königin von Großbritannien und Sr königl Hoheit der Prin,-Gemahl; S«. Majestät bet Kaiser »tzo Ruß land; Ihre Majestät die verwitwete Kaiserin von Ruß land; S«. Majestät der König von Hannover; Se. Ma jestät drr König der Belgier; Se königl. Hoheit drr Prinz von Wale«; Ihre königl. Hoheiten der Großherzog und die Großherzogin von Baden; Ihre kalserl Hoheit dir verwitwet, Großherzogin von Sachsen-Weimar; Ihre königl Hoheit die verwitwete Großherzogin von Mecklen- burg-Schwerin; Se königl. Hoheit drr Großherzog von Mecklenburg.Strelitz; Ihre königl Hoheit dir Prinzessin Alexandrine von Preußen; Se königl Hoheit der Prinz Friedrich von Preußen; Ihre königl. Hoheit di« Herzogin von Kent; Sr. königl Hoheit der Herzog von Cam bridge; Ihre königl Hoheit die verwitwete Herzogin von Cambridge; Ihre königl. Hoheiten der Prinz und die Prinzessin Friedrich der Niederlande; Ihre Hoheit die verwitwete Herzogin von Sachs,n-Koburg-Sotha; Ihre Hoheit die Fürstin von Hohenzollern-Sigmaringe«; Ihre Durchlaucht die Fürstin von Ltrgnitz — Nach beendigtem Taufact fand bei Sr. königl. Hoheit dem Prinzen Friedrich Wilhelm rin «iäjeüoer äinotoire statt. Frankfurt, 5. März. (Fr. Pz) In der Bunde«- tag-sitzung vom 3. d. Mts nahm der neuernanntr k. preußische Gesandte, wirk!. Geh. Rath v. Usedom, seinen Sih ein; e« wurde dessen Vollmacht vorgelegt und deren Hinterlegung im Archive beschlossen. E« kamen sodann Stande«au«weisr mehrer Continqente zum BundeSheere, Notizen über Eisenbahnen zum Dienstgebräuche für die Militärcommission und statistische Mittheilungen für dir Bibliothek zur Vorlage Eine Regierung ließ ihre Ge neigtheit, drn Vorschlägen der Handel-gesetzgebung-com- mission bezüglich mehrer Bestimmungen der allgemeinen Wechselordnung beizutreten, erklären. Der Ausschuß für Militärangelegenheiten erstattete Vortrag in Betreff der ArmirungSentwürfe für die Bundesfestung Rastatt, und e« stellte die Versammlung der Militärcommission Mit tel zu verschiedenen, bereit« durch Beschluß vom 26. Nov. 1857 vorgesehenen Auschaffungen zur Verfügung. Paris, 5. März. Im amtlichen Theile de« heutigen „Moniteur" findet sich da« kaiserliche Drcrrt über dir Erhöhung der Apanagen der Prinzen und Prinzessinnen de« kaiserlichen Hauses, die Einrichlungskostenentschädi- gung de« Prinzen Napoleon und da« Witthum seiner Gemahlin, der Prinzessin Elotilde. — Im nichtamtlichen Theile liest man nächst dem oben In der Zeitung-schau mitgetheilten Artikel über die politische Situation fol gendes Dementi: „Das Journal die „Times" spricht in seiner Nummer vom 2. März von einer Unterredung, die zwischen Sr kaiserlichen Hoheit dem Prinzen Na poleon und Herrn v. Persigny in den Tuilerien statt gefunden haben solle und zwar an dem Tage der Ueber- lragung der Ekeacte Sr. kaiserlichen Hoheit in die Civil- stand-registrr drr kaiserlichen Familie Da« englische Journal sagt, diese Unterredung sei eine sehr lebhafte gewesen und legt Sr. kaiserl. Hoheit dem Prinzen Na poleon und Herrn v. Persigny in Betreff der Politik Worte in den Mund, die nicht gesprochen worden sind. Wir wissen nicht, woher die „Tim,«" diese Angaben ge schöpft hat. Wa« wir wissen, ist, daß sie gänzlich un richtig sind." — Die „Köln. Ztg." schreibt: An der Börse hatte sich da- Gerücht vom Rücktritte de« Prinzen Napoleon als Minister für Algerien und die Colonien verbreitet. Wir geben diese« Gerücht, wie sich von selbst versteht, unter allem Vorbehalte. Parts, 6. März. Drr heutige „Moniteur" ver öffentlicht ein kaiserliches Dekret, wonach kein Franzose eine von einem fremden Souverän verliehene Auszeichnung annehmen darf, ohne vorherige Ermächtigung der Regie rung , die nur aus wichtigen und besondern Gründen erfolgen werde. Bern, 4. März. (A.Z.) Dir Behauptung der „Jn- döpendance beige", der Bundesrath habe Frankreich Vor stellungen wegen des Truppentransport« durch Savoyen gemacht, wird kompetenten Ort« entschieden verneint. Der Bundesrath ist mit der Neutralitätsfrage beschäftigt. 00 Turin, 3. März. Nach drr „Gazrtta Piemon tese" ist im Senate von dem Ministerium die Dringlich keit für da« Verbot der Ausfuhr von Hafer und Fourage nach der Lombardei beantragt worden. — Nach dem „Corriere merkantile" war Garibaldi in Genua angelangt, um mehrere ihm von der Regierung übertra gen, Approvisionirungsg,schäfte au-zuführen. Nunmehr befindet er sich bereit« in Turin. Da« Fouragegeschäft in den meisten Theilen Piemont« und auch in den an Savoyen grenzenden Gegenden ist an Privatunternehmer verpachtet. — Die „Union," nimmt keinen Anstand zu bekennen, daß in den letzten zwei Tagen so viel, Flücht linge au« mittel-italienischen Provinzen hier rinlrafen, daß zwei Compagnien daraus formirt werden konnten. (7) London, 3 März DaS jährlich, Festessen dr« deutschen Hospital« hat gestern stattgefunden. Drr Herzog von Cambridge nahm den Präsident,nstuhl ein. Der Herzog saß zwischen dem österreichischen und preußischen Gesandten. — Bei Gelegenheit de« Toastet auf da« Forlblühen de« Institut« bemerkten Se. k. Hoh., wie Sie sich freuten, zwischen den Repräs^itanten der bei den größten deutschen Mächte zu sitzen; der Name de« österreichischen Gesandten wurde mit langandaurrndem enthusiastischen Beifall begrüßt; drr Herzog schloß seine Rede ungefähr mit folgenden Worten:'„Wie ich mich in so ernstem Augenblick freue, alle deutschen Souveräne vereinigt zu sehen für diese« wohlthätige Werk, so be grüß, ich die« al« «in« günstige Vorbedeutung und lebe der Hoffnung, daß wir alle deutschen Fürsten, wenn e« sein muß, ebenso vereint sehen werden, sollte e« gelten, die Grenzen de« gemeinschaftlichen Vaterland»« zu ver- theidigrn!" (Nicht endender Beifall.) Ktanstaatinopel, 26. Februar. Zwei Truppende- * taschement« werden bei Sophia und Nissa concentrirt. Prinz Alfred wird Ende März hier erwartet. — Drr russische Consul in Trapezunt hat wegen Verhaftung eine« Rrcrutirung«flüchtling« und angeblichen russischen Unler- than« die Verbindungen mit der Ort«drhirdt unter brochen. — Alex- Duma« ist von Trapezunt hier einge- troffrn. — Der neue k. preußische Gesandte v. d Goltz hat seine Beglaubigungsschreiben überreicht. — Tevfik Efendi ist zum odersten Rath« de« Polizeirathe« ernannt worden. — Die Polizei »erfolgt mit unermüdlichem Eifer di« Spuren von Falschmünzern, die ihr verbrecherische« Handwerk forttreiden. — Hr. Edward Peter«, derzeit Viceconsul der Vereinigt«» Staate» von Nordamerika, ist zum amerikanischen Consul in Trapezunt ernannt worden. — Hr. Katholik»«, oberster Patriarch der ar menischer» Kirch«, hatte di» Ehr«, de» Sultan vorgrstellt zu werde«, und erhielt von ihm Ke» Mrdschtdjä - Orde» erster Klaff, Emyrna, 26 Februar Wegen verschirdener Be schwerden gegen drn englischen Consul Blunt fand inr englischen Consulatr auf Weisung de« englischen Mini sterium« «ine gerichtliche Untersuchung statt. Bukarest, 25. Februar. (P Ll) Nach heut« ein getroffenen Nachrichten wurde der um di» Investitur nach Konstantinopel adgrqangenen Deputation der Ein tritt in da« türkische Gebiet verweigert, weil ihre Päffr die Aufschrift: „Vereinigte Fürstenthümrr" enthielten Da« österreichisch, Generalkonsulat verweigert selbst den Noten drr Regierung die Annahme, weil sie mit einem, obigen Autdruck enthaltenden Siegel gesiegelt find. Mew-Aork, 10 Februar Der Präsident der Ber einigten Staaten, Hr Buchanan, hat dem Congrrß unter» gestrigen Datum eine wichtige Botschaft übersandt, in welcher er um die Ermächtigung ersucht, di« Land- und Seemacht der Union zum Schutze dr« Leden« und Etgen- thum« amerikanischer Bürger, die auf de» dir beidenOceaoe verbindenden Straßen der centralamrrikanische» Landenge reisen, zu verwenden Im Senate ist dir Botschaft be reit« erörtert wo,den, jedoch ohne daß es di« jetzt z« einer Entscheidung gekommen wär«. Der Cougreß wird sich am 4. März vertagen Sresdnrr Nachrichten vom 7. März. — Seil, gestern hat dir Elb« die bei Hochwasser in der Regel übliche gelbtrübe Farbe angenommen und ist in stetigem Wachsen begriffen. Der Pegel an drr alten Elbbrücke zeigt, heute Mittag bereit« eine Waffrrhöhr von 2 Ellen 9 Zoll über den Nullpunkt, mithin seit vorgestern Mittag eine Steigung von 1 Elle 15 Zoll. — Heute haben wir hier da« herrlichste sonnige Frühling«wrtter; Mittag« zeigte der Thermometer 12 Grad Wärm,. 8 Infolge dr« heftigen Regenwetter« der letzten Tage war die Wrißeritz schon am Sonnabend wieder zu einem rauschenden Flusse angeschwvllen und hat, wenn sie auch den Rand ihre« Flußdrtte« nicht erreichte (»« fehlt, ihr ungefähr eine Elle, um in die Promenade« drr Friedrichstadt sowie auf da« nach der Elbe führende Glei« der Aldert«dabn zu treten), doch bereit« einigen Schaden gemacht. So ward dir lran«portadl, Dampfmaschine, welche zur Wiederherstellung de« Schafte« an der vor dem Löbtauer Schlage gelegenen, nach dem Aldertdbahn- hof und den dortigen Kohlrnniederlagen führenden Brücke aufgestellt ist, von der Strömung erfaßt und in den Fluß geworfen, jedoch noch gerettet; drr Bau selbst aber, der den Schaden wiederherzustellen bestimmt ist, den dir Wrißeritzhockfluth anfang« August vorigen Jahre« an dieser Brücke ang,richtet hat, ist auf« Neue dadurch de- nachlheiligt worden, nachdem er ohnrdie« durch an dieser Stelle hervorgetretene unterirdische Quellen verzögert wurde. Der an Stelle de« durch die gedacht« Hochfluth »rg- gerissenen Ziegelstege« erbaute interimistische Steg — der allerdings etwas zu tief lag — ist ebenfall« »eggeriffrn worden, und man hört, daß ein Schwein, «in Kalb und auch Hausulensilirn rc. auf drr Flulh hin durchpassirt, beziehentlich auf drn Niederungen und Wiese« zwischen Reisewitzen « und drr Löbtauer Brück« angeschwommea sein sollen Seit gestern Abend ist der Wasserstau tu» rin« halbe Elle gefallen. — Bei Veröffentlichung der in hiesiger Stadt für dir laufende Woche angemeldrten Brvdpretse hat »er Stadtrath zum ersten Male nicht nur die «iedrigstrt» zur Anmeldung gekommenen Brodpreise und di« Bäcker, welch« sie gestellt haben, bekannt gemacht, sondern auch die höchsten angemeldrten Preise und dir Namen der zu solchen Preisen liefernden Bäcker. Diese verändert« Ein richtung, durch welche übrigen« auch ei« von uns wieder holt ausgesprochener Wunsch in Erfüllung gegangen ist, ist um so dankenswerther, al« durch dtesrld« nicht nur erst ein klare« Bild über die Brodpreisvrrhältnisse unsrer Stadt gegeben wird, sondern als darin auch ein bessere« Mittel der Controle für diejenigen Consumrnten gegeben ist, welche ihren Brodbedarf nicht selbst einkauft», son dern rinkausen lassen. Nach der gedachten Bekannt machung de« Stadtrath« sind nun für die Woche vom 6. bi« l2 März die folgenden Preise hier angemeldet worden: 1) für feine« Roqgenbrod » höchster Prri« 15'äe Pfennige da« Pfund von 2 Bäcker«, b. «iedrigster 10 Pfennig, von 1 Bäcker; 2) für hausbackene« Roggen- brod » höchster 10'^ Pfennige von 31 Bäckern, d. nie drigster 7^e Pfennige von 1 Bäcker; 3) sogenannte« Schwarzbrod » höchster 9^ Ps«n>»ige von 11 Bäckern, K niedrigster 6'är Pfennige von 2 Bäckern. Im Ver hältnisse zu der vorigen Woche ist rücksichtlich drr nie drigsten Preise und der Zahl der dieselbe» angemeldet habenden Bäcker kein, Veränderung eingrtreten. 8 Im Monat Februar d. I. ward da« Bürgerrecht In hleflger Stadt 51 Personen, darunter 14 weibliche» erthellt. Wegen Ansässigmachung erhielten r« 2S; die klebrigen aber erwarben e« brhuf« der Betreibung bür gerlicher Nahrungen, und zwar: 1 Advocat, 1 Agent, 1 prakt. Arzt, 1 Branntweinbrenner, 1 Buchhändler, 1 Commissionär für fremde Künstler und Schausteller, 1 Drcvration-malrr, 1 wegen Gastwirthschaft mit Tanz halten, 1 GvpSwaarenfabrikant und Bildhauer, 2 wegen Handel« mit musikalischen Instrumenten, 1 Kaufmann, 1 Lithograph, 1 Nadlermristrr, 1 Orkonomiepachter, 1 Platzbäcker, 1 Schenk- und Speisewirth, 1 Schneider meister, 1 Steindrucker, 1 Uhrmacher, 1 wegen verkauf« selbstgefrrtigter Blumen und 4 Viktualienhändler. ProoWlünachrichten. jZ Vhemnitz, 6. März. Während de« vergangen«, Monat« Februar wurden in hiesiger Sparkasse 16,308 Lhlr in 1117 Posten ring,zahlt und 7993 Thlr in 392 Posten zurückgezahlt, im Leihhaus, auf 1986 Pfand schein, 5898 Lhlr. aulgeliehen und 1640 Pfandscheine mit 5290 Tdlrn (ioei. 1365 Thlr. für 214 verstrigrrtr Pfänder) zurückempfangen. Bürgrrr«cht«gewinnungrn fanden während de« genannten Monat« nur 4 statt. — Der Rath macht auf da« G«fährlich « der Art und Weis« aufmerksam, wie hier sehr häufig di« äußer« Seit» der Doppelfenster in den ober« Etagen gereinigt zu »echm pflegt, wodei di« reinigende« Personen, auf de« Freister- drei stehend, fich mit dem ganzen Oberkörper au« »er Etage herouldtegen. E« bedarf kau» der Erwähnung daß Dienstherrschaften, die die« dulde» oder wohl gar an ordnen, sich im Fall eine« leicht mögliche« Eaglück» der größten Verantwortlichkeit »»«setzen — Nvttzn, 6. März. Gestern wurde i» de« benach bart,« Rüben unter großer Th«tl»ahm« »Md i» nnge- wohnt feierlicher Weise ei» -a«z auspeuchtosre bruvar Ma»n zur Erd« bestattet. Es war der herrschaftlich«
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