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Dresdner Journal : 27.02.1859
- Erscheinungsdatum
- 1859-02-27
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-185902273
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18590227
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18590227
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1859
- Monat1859-02
- Tag1859-02-27
- Monat1859-02
- Jahr1859
- Titel
- Dresdner Journal : 27.02.1859
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macht«, wtnn e« dlt altnapoleenische Eroberungspolitik auffrischrn wollt», aber eben so wieder interesflrt dabei, das durch »ine rechtzeitige Thal gesunder Politik künf tigen Revolutionen der Faden abgeschntttrn werd», und deshalb vielleicht bereit, di» Reorganisation Italien« gewähren zu lassen, sofern sich da« Drama auf diese« -and beschränke Wat nun noch di» „sech«»e Großmacht", die öffentliche Meinung betreffe , so richt» sich diese nach Interessen unb Ideen Di» Meinung der Interessen, dir sogenannt» Geschäftswelt, sei gegen den Krieg, und zwar au« dem ganz natürlichen Grunde, weil ihr der Krieg immer eine peinlich, Störung sei. Und dennoch seien di» Dinge schon so weit gediehen, daß gewiß nicht wenige Kaufleute und Industrielle einen erklärten Krieg dem heutigen Zustand Vorzügen, au- dem natürlichen Grunde, «eil r« für Handel und Gewerbe weniger nachteilig sei, «in beschränktet aber dafür sicheret Feld vor sich zu haben, alt alle Beziehungen mit dem Alp der Ungewißheit be lastet zu sehen. Die Meinung der Ideen könne un möglich einer bessern Zukunft Italien« ihre Sympathie versagen, aber auch hier trete eine sonderbar» Spaltung zu Tage. Während die Einen sich gestehen müßten, daß die erste Bedingung einer Wiedergeburt Italien« in der Beitreibung der Oesterreich« lieg», dies» Arbeit aber für Italien allein zu schwer sei, sehen Andere mit scheelen Augen auf die Hilfe det westlichen Nachbar-, einetlheil« »eil sie ihm di« Lorbeeren der geglückten That miß gönnten, andrrnthrilt weil sie sich der Hoffnung nicht hingeben könnten, daß die Regierung an der Seine in Italien liberal handeln und sich auf Italien beschränken würde Unter solchen Umständen müßte ein zur Reor ganisation Italien« auf Italien beschränkter Krieg dem europäischen Staaiskörper ungefähr den nämlichen Dienst leisten, wie der überheizten Dampfmaschine da« Sicher heitsventil. Tagesgeschichtr. Dresden, 26 Februar. Der k. großbritannische Botschafter in Pari«, Lord Cowiey, ist in Begleitung seiner Gemahlin vorige Nacht '^l Uhr mit dem Pariser Schnellzuge über Leipzig hier «ingetroffen, im „Victoria- Hotel" abgetreten und heute Mittag Ul Uhr mit dem Paris-Wiener Courlerzuge nach Wien abgereist Wien, 25 Februar Die „Wien Ztg" schreibt: Au- Modena liegt un« rin Telegramm vor, wonach die Emigrantenaufwiegler, welche sich in Sarzana befan den, größtentheil- nach Turin internirt worden sind. In Sarzana selbst ist eine kleine Zahl zurück geblieben und an der modenesischen Grenze dermalen dir Ruhe nicht mehr gestört. — Die Jnternirung der Aufwiegler dürst« al- ein Bewei« zu betrachten sein, daß dir sardi nische Regierung für den Augenblick ihr Unternehmen an der modenesischen Grenze nicht gebilligt hat. Löten, 25. Februar. (Wolff'- Tel.-Bur.) Die heutige „Oesterr. Correspond." meldet, daß auf allerhöch st»« Befehl die Beurlaubten einiger in Italien qarni- sonirenden Regimenter, deren Ergänzunz-bezirk» in ent- ferntern Gegenden liegen, zur allmählichen Einrückung bei ihren üorp- rinderufen werden sollen Die „Oesterr. Correspond." vindicirt dieser Maßregel einen rein defen siven Charakter, namentlich den Rüstungen Sardinien gegenüber, um so mehr, al« auf di» Hoffnung eine« Er- folge- der mehrseitigen ernstlichen FrirdenSvermit- telungen nicht zu verzichten sei. ü Berlin, den 25. Februar. Die Taufe de« neu geborenen Prinzen sollte, wie e« hier mehrfach hieß, bi« zum 9. März aufgeschoden werden; wie ich indessen höre, wird man den 4. März festhalten. Im Palais de« Prin zen Friedrich Wilhelm werden bereit« großartige Vorbe reitungen getroffen und unter Andern die Vorhallen durch -enn-'« Meisterhand in blühende Gärten umgewandelt. An dem Festmahle werden 150 Personen Theil nehmen, dasselbe wird in der dem prinzlichen Paare von Berliner Künstlern und Industriellen eingerichteten Gedenkhalle stattfindr«, deren künstlerische Ornamente bi« zu jenem Tage vollendet sein werden. Uebrigen« darf nach neuern und ziemlich sichern Anzeichen dir persönliche Anwesen heit Ihrer Majestäten der Kaiser von Oesterreich und Rußland al- Taufzeugen für wahrscheinlich gehalten wer den. Dir Stadt Berlin bereitet eine glänzende Illu mination für den Tag der Taufe vor. — E« bestätigt sich, daß S,. Hoh. der Herzog Wilhelm von Meck lenburg, Neffe Sr. Maj. de- König«, wieder in die preußisch, Armee eintritl, au« welcher er als Major de« Gard«-Kürassier-Regiment« schied, um in fremden Heeren, u. A. auch im kaiserl brasilianischen Dienste zu nehmen. Jetzt ist der Herzog al« Major dem 11 Husaren regiment (Düsseldorf und Benrath) aggregirt worden. — Da« Herrenhau« wird auch in der nächsten Woche noch kein» Plenarsitzung halten, um nach Beendigung der jetzt schwebenden CommissionSarbeiten möglichst ununter brochen an dir Erledigung der Geschäfte gehen zu können. Berlin, 25. Februar (Pr. Z.) Nachrichten au-Rom vom 18. Februar zufolge fuhren Ihre Majestäten fort, von dem herrlichsten Wetter begünstigt, Au-flüge in die blühende Campagna zu machen. Ebenso häufig aber be suchten AUerhöchstdiestlben auch die Stadt und erwarben sich dabei manch dankbare« Künftlrrherz. Al« die Herr schaften an einem der letzten Tage über Ponte - Molle »ach dem sogenannten Val-di-Pussino fuhren, begegneten sie wieder dem Papst, der sich freundlichst grüßend zum Wagen herau«bog Dir von öffentlichen Blättern ge brachte Angabe, daß di» Sänger der päpstlichen Kapelle allwöchentlich den preußischen Majestäten im Palast Ca- farelli etwa« vortragen, wird in Viesen un« au« Rom zugegangrnen Mittheilungen für ganz unbegründet erklärt. Magdeburg, 24. Februar. Dem Prediger Uhlich ist, der „Magdeb Ztg." zufolge, heute au« dem Mini sterium de« Innern dir Eröffnung zügrgangen, „daß da« königlich« Polizeipräsidium in Berlin ermächtigt worden ist, seinem vorübergehenden Aufenthalte in Berlin kein Hinderniß fernerhin in den Weg zu legen." HiNtttover, 24. Februar (H Corresp.) Di, Zweite Kammer hat in ihrer heutigen Sitzung nachstehenden An trag einstimmig angenommen: „Stände ersuchen die k Regierung, ang,sicht« der Kriegsgefahren bei der hohen deutschen Bundesversammlung auf Beschlüsse hin- ruwirken, welch» durch Einmüthigkeit und kräftigen Voll- zug geeiqnet sind, di, Deutschland bedrohenden Gefahren abzuwenden, nöthigenfall« aber einen Angriff auf Oester reich allein mit vereinter deutscher Bundesmacht zurück- zuweisen." - ArauLfuet, 25. Februar Der köntgl. preußisch, Gesandt, bei dem Bunde, Herr v. BtSmarck-Schön- hausen, Hot der Bundesversammlung gestern fein» Ad- Berufung zur Anzeige gebracht. Der Tag derselben ist bis jetzt noch nicht bestimmt, auch ist derjenige der An- tunst seine« Nachfolger«, de« Herrn v. Usedom, noch Nicht bekannt. — Di« Bundesversammlung beschäf tigte sich gestern mit laufenden Geschäften. ' Wenn in den letzten Tagen in Zeitungen zu lesen «ar, und zwar von hier geschrieben, di» Bundesversammlung hab« di» Bunde-militärcvmmission beauftragt, dir Einstellung der Arbeit-n an dem Kehler Brückenbau zu bewerkstelligen, so ist die« nicht nur . »in« Erfindung, sonder» auch »ine sehr ungeschickte Ent». Mit de» Bau der Kehler Brücke selbst hat der Bund nicht« zu schaffen Ihm obliegen nur di« zur Deckung der Buabe-grenze nothwendigen Fortificattvnen auf dem deutschen Ufer de« Rheine« bei Kehl Si, herzustellen ist seine Sache, nicht dir Brücke zu bauen oder nicht zu bauen Frankfurt, 24 Februar (Allg. Ztg.) Bri Erledigung de- Budget- erklärt« dir gesetzgebende Ver sammlung auf Friedlrben« Antrag einstimmig: daß si, im Hinblick auf die bedrohliche Lage der Internatio nalen Verhältnisse bereit sei, jede« Opfer zu bringen, welche« dir Unabhängigkeit und Würde de« deutschen Vaterlandes, di, Unverletzlichkeit seine« Gebiet«, die Ein heit und die Freiheit der Nation erfordere. Itzehoe, 25 Februar. In der gestrigen gehei men Abend sitzu ng wurde di» Versammlung zum ersten Male mit der Abfassung de« Ausschußbericht« in Sachen der Verfassungsfragr bekannt gemacht, indem derselbe thellweise vorge)esen worden ist — Auf der heutigen 2age«ordnunq staitd dir Schlußberathunq über den Ent wurf einer Verordnung, betreffend die Form letztwilliger Verfügungen; dir Schlußberathung über den Entwurf einer Verordnung, betreffend dir Einführung de- Pfun- de« zu 500 Grammen; dir Proposition de« Abg Leh mann um Wirderaufhebung der unter dem Ministerium v. Scheele ohne Zustimmung der Versammlung erlassenen Verfügungen, und die Proposition de« Herrn » Me«- mer-Saldern wegen Erlassung eine« Gesetze« zur Ver tilgung der Maikäfer. Der erstgenannte Gegenstand war auch der erste, welcher heute in Verhandlung genommen wurde. Advvcat Tiedemann aut Glückstadt vertrat die Ansicht de« Au«schußb,richt« und widersprach den Amen- drmentSstellern Da« Amendement de« Pastor« Hansen au« Mehldorf lautete: Di» holsteinische Ständevrrsamm- lung wolle bei Sr. Majestät dem König allrrunterthä- nigst befürworten, daß zu dem Entwurf» einer Verord nung, betreffend die Form letztwilliger Verfügungen, am Schluffe noch «in Paragraph hinzugefügt werde de« In halt«: „Den Inhabern der Prediqerdedienungen im Dith marschen ist der eventuelle Ausfall in ihren Gebühren nach der von den beiden dithmarscher Kirchenprödsten amtlich angegebenen DurchschnittSdrrechnung der letzten 10 Jahre am jedesmaligen Jahresschlüsse zu ersetzen " Der Regierung-commissar, sowie der Präsident » Scheel. Plessen brtheiliqtrn sich bei der Debatte und sprachen sich gegen da« vorerwähnte Amendement au«, worauf di, Schlußberathunq geschlossen wurde. — In geheimer Sitz ung wurde da- Amendement angenommen, daß bei Sr. Majestät der Wunsch ausgesprochen werde, den Predigern «in, paffend, Entschädigung zu gewähren. — Nachdem der k. Commissar den Wunsch geäußert hatte, daß die Schlußberaihung wegen der Einführung de« Pfunde« zu 500 Grammen al« LandeSqewicht für heute noch aus gesetzt werden möchte, ging man zur Proposition de« Advocaten Lehmann über. Derselbe motivirtr seine Pro position, die mit allgemeiner Arclamation unterstützt wurde und für die in der nächsten Sitzung ein Comttö de«halb gewählt werden wird. — Einqegangen waren 416 poli tische Adressen, und au« Pretz sieben ebenso!« politi sche, aber von noch schärferer Art. Komisch, «ar di» Petiti n eine« Bauern, der um Ausbezahlung von 114 Thlr. al« schuldige- Emquartierung-geld von däni schen und französchen Truppen au- den Jahren 1813 und 1814 bat. Nächste Sitzung morgen. PartS, 24 Februar. Unter den Nachrichten de« „Moniteur" ist heute kaum eine von hervorragendem Interesse. Man findet darin nachträglich den vor vier Wochen in der Generalversammlung der Bankactionäre vom Bankgouverneur de Grrminy vorqetragrnen Ge schäftsbericht, den Au-wei« über die Rübenzuckerfabri« kation der die-jähriqen Eampagne bi« Ende Januar, welcher wieder eine Zunahme der Production und ein» Vermehrung der Vorräthe in den Entrrpot- nackwrist. endlich den kurzen officiellen Bericht über di» gestrige SenatSsitzung, worin die Erhöhung der Apanagen der kaiserlichen Prinzen und Prinzessinnen auf 2,200,000 Fr-., die Bewilligung von 800,000 Fr«, zu den Ein- richtunq-kosten de- Prinzen Napoleon und dir Aussetzung »ine« Witthum« von 200,000 Fr- für di» Prinzessin Elotilde, nebst einer ihrem Range entsprechenden Woh nung verhandelt worden ist. Wie au« dem officiellen Berichte de« „Moniteur" zu ersehen, ist e« nicht ohne Debatte abgeganqen, in deren Verlauf nach einander der General Marqui- de Eastelbajac, der Berichterstatter Graf Easabianca, Graf Segur d'Agueffeau, der Cardinal Donnet, Graf Lemercier, der Präsident de- Staat-rath« und Marqui« de Boissp da« Wort ergriffen. Eine Corre- spondenz der „Jndeprndance" meldet, der Marqui« d, Castelbajac sei e« gewesen, der durch persönliche Ausfälle gegen die Politik de« Prinzen Napoleon die DiScussion veranlaßt, sich selbst aber einen Ordnungsruf zugezoqen habe Die Bewilligung erfolgte nach dem „Moniteur" mit 126 gegen 2 Stimmen. — Der bereit« gestern in seinen theoretischen Grundzügen skizzirte Artikel der „Patrie": „Wie muß dir italienische Frage diplomatisch gestellt werden?" will bekanntlich nach dem bereit« darüber Mitgetheilten die Verträgt von 1815 aufrecht erhalten, dagegen die Specialvrrträg» zwischen Oesterreich und den einzelnen italienischen Staaten, durch welche da« Erstere sich angeblich einen, dir Unabhängigkeit der letzter» ver- nichtenden Einfluß verschafft Haden soll, beseitigt wissen und läßt in dieser Beziehung eine wunderbare Uederein- stimmung mit dem Räsonnement eine« großen nord deutschen Blatte« (vql unsre gestrige Zeitung-schau) wahrnrhmrn. Einen Hauptschlaq für seine Behauptung sucht aber da- erstere Blatt durch folgende« Argumen tum ml bominom zu führen: ,,Wa« würde Preußen dazu sagen, wenn geheime Verträge un- ermächtigten, den kleinen Rheinuferstaaten gehörige Festungen zu besetzen und un« so Berlin zu nähern", wobei da« Pariser Blatt leider Art. 11 der deutschen Bund,Satte übersehen hat, der Verträge, welche gegen di« Sicherheit de« Bunde« oder einzelner Bundesglieder gerichtet wären, für schlrchthi» unstatthaft erklärt — Zur Lösung der neuen Donau» ' fürstrnthümerfrag» bringt der „Nord" einen Ver« mtttlungSvorschlaq Er räth nämlich den Conftrenz- mächten, „ihr Werk durch besser, Präcifirung der Be stimmungen der oraanischen Convention und Aufnahme de« Prinrtp« einer fakultativen Dopprlwahl in die- seid» zu vervollständigen." — Nach ein,» Marseiller Telegramm desselben Blatt,« wttgnt sich di, Pforte, die moldauisch» Deputation zu empfangen, bevor di« Eon- ferenz über die RechtSbrständigkeit der Hospodarwatzl entschieden habe. —* Gestern war fts den Tuilerie» Ministerrath unter dem Vorsitze de« Kaiser«; auch Prinz Jörüme wohnte demselben del. — Seit Neujahr sind in Pari« viel, falsch, Fünffrankenstücke mit dem Bildnisse Karl'« X und Loui« Philipp'« in Umlauf. — Der Pag» bischof von Pari« hat eine Commission ernannt, »eich» di« Aufgabe hat, eine» Plan bezüglich der^nttttn Ein- theilung der Kirchenspreugel »»« Pari« aü«zuarb»tt,n, welche durch die Erweiterung der Stadt nothwendig ge- »»rdrn. — Die Artillerie-Regimenter der Kaisergarde »erden mit gezogenen Kanonen »ach einem »euen Mo delle versehen- — Heut» wird bei Dentu schon wieder eine Flugschrift auSgegrbrn: „l^ettre «i'uv panelavieta t 8. Isi. i'ewperear Aieramlre". Bei Ledoyen ist eine Flugschrift erschienen, al« deren Verfasser der frühere Montagnard kefranc genannt wird, der sich entschieden gegen eine bewaffnet, Intervention in Italien auSspricht. In 'den nächsten Lagen erscheint dagegen «ine Schrift von Anatolr d, la Karge für die Intervention unter dem Titel: „Oa gverre c'eat >« panr". — In Marsri«, ist eine Abthrilunq de« 25. Linienreqimrnt«, 360 Mann, nach Civita - Vecchio eing,schifft worden. — Bei Perrotm endlich soll ebenfalls »ine im kriegnischen Sinne abgesaßte Broschüre mit dem Titel: avant" herau«- kommen. — Der Fürst Latour d'Auvrrgn» reist heute Abend nach Turin zurück. Herr v Salignac-F-nelon wird sich nächsten Sonnäbend auf sttnen Posten nach Frankfurt begeben. Au« Madrid, 23. Februar, wi>d telegraphisch ge meldet: „Die Gaceta veröffentlicht heute da« Decrrt, wo durch die Eröffnung der Industrie- und Kunst- Au«stell»ng auf den l. April 1862 festgesetzt wird. Die spanisch-amerikanischen Freistaaten, so wie Portugal sollen zur Betheiligung ringeladen aoerdcn. Den Vorsitz an der großen Jury nimmt der König rin." In Lissabon wurden am 22. drei Gesetzentwürfe in Betreff der wichtigsten portugiesischen Eisenbahnen angenommen. London, 23. Februar. (Pr. Z.) Die Königin hielt gestern besonder- Hof, um die Tlückwunschadresse der City zur Geburt ihre« ersten Enkel« entgegenzunehmen. Der kordmayor hielt seine erst» Auffahrt in vollem Staate, begleitet von den Würdenträgern der City, denen sich 95 Mitglieder de« Unterhaus»« angeschlossen hatten. Nach dem die Monarchin im Thronsaale die Adresse in Em pfang genommen und auf« Huldreichste beantwortet hatte, verfügte sich dir ganz» Deputation zum Prinzen-Gemlkhl, um diesem in einer brsondern Adresse ihren Glückwunsch darzubrinqen. Serbien. Der „Srb«ki Dnewnik" dringt folgende« Schreiben, welche« Fürst Milosch Obrrnowitsch an alle die Rechte Serbien« garantirenden Souveräne gerichtet hat. E« lautet: ..Durch den Willen Gottes und den Wunsch der Nation in die Würde de- regierenden (und erblichen) Fürsten Serbien« wieder eingesetzt, bad» ich nach «rlangung de« adrhigen Berat« von meinem hohen Suzerän eiei. S. Februar I8äS, neurrding« die Regierung de« Lande« nach dem Ustav und den Gesehen de« Lande« übernommen, bittend den Allmächtigen, mir in AuSül ung dieser meine« Berufe« zum Wohle meine« Volk»« beizustehen. — Die hohe Regierung Garer Majestät, a>t Gerant der «rechte und »er Privilegien »iesw Fürstriithum«, hat immer geruht, die serbisch« Ration Hochihrer Gnaden thrilhaftig zu machen. — Dankend für diese« Wohlwollen, beeil« ich mich, Sure Majestät zu bitten, d e Gnade zu haben, meinem Bolte auch für dir Au- kunft diese« Wohlwollen zu bewahren uad dir Urberzeugung zu hegen«.«. Milvsch V breavwttsch >.,FÜrstvvnS«rbi«n ' Au« Alexandrien, 14 Februar, wird dem „Pav«" gemeldet: „Die Gründung einet englischen Etablis sement« auf der Insel Kamoran, zwischen Lodeiah und Hodeidah, Ist nun eine vollbrachte Thatsach». Die Eng länder kauften diese fruchtbare und durch ihre vvrtheilhafte Lag« am arabischen Littorale wichtige Insel vor mehrrrn Jährest von einem arabischen Schelk, welchem sie ge hörte." » Dresdner Nachrichten vom 26. Februar. * Da« Repertorium zu den Acten und Mit- thrilungen über die Verhandlungen d»< kondtyg« 18^ — bearbeitet vom ständischen Archivar Ed. Gott wald — ist erschienen und für den Preis von 25 Ngr. durch da- kinigl. HauplzeitungSburrau in Leipzig zu be ziehen Bei allen Hinweisungen desselben auf die in beiden Kammern zur Berathunq gelangten Regierungs vorlagen, Anträge, Petitionen und Beschwerden sind die Be schlüsse der Kammern aufgeführt und e« wird infolge der leicht übersichtlichen Zusammenstellung de- Brrathung-gange- drider Kammern da- Nachsuchen in den Acten und Mittheilungen nicht nur wesentlich erleichtert, sondern auch zum großen Theil entbehrlich, do im Repertorium selbst bei jedem Berathung-qegenstand zu finden ist, ob derselbe an die StaatSregierung zur Erwägung ,i. gelangt, oder ob er abgelehnt wurde, oder al« unzulässig zu be trachten war rc. So wie in diesem Sachregister All,« zu finden ist, wa« zur Registrand« oder Besprechung gelangte, eben so vollständig und zuverlässig sind die Hinweisungen desselben auf Acten und Mittheilunqen. O Dir diesjährigen öffentlichen Prüfungen in den hiesigen Bürgerschulen werden in der IV. (Anlon- stadt) und II (am Sr») den 28 Februar und 1. März, in der l. (Johanni«gasse) am 9., 10. und 11. März stattfinden. Die so eben auSgegebrne Einlabungsschrift enthält von einem bewährten Schulmann», Director A Berthelt, »inen Aufsatz „die Verbindung de« Hause« mit der Schule", der zum Gedeihen einer erziehttchen Wirksamkeit volle Beachtung verdient. Ueber den Stand der vorgenannten Anstalten erfährt man, daß die Fürsorge, welche dir städtische Behörde dem Gedeihen der drei Bürgerschulen auch in dem verflossenen Schul jahre zugkivendtt hat, auch in Bezug auf da« Wach«- thum der Kinderzahl nicht ohne Einfluß geblieben ist Am Jahresschluss» zählt« di« i. Bürgerschule 526, die l> 440 und die IV. 499 Schüler, während über haupt die Schülerzahl im vergangenen Jahre sich um 136 Kinder vermehrt hat. Bei allen drei Anstalten stellt sich da« Bedürfntß h-rauS, neue Klassen zu errichten. Ein Lehrerwechsel fand nicht statt. Der französische Sprachuntttricht wird in den Bürgerschulen durch ge prüfte und vollkommen befähigte Lehrer erthetlt, ebenso erfreut, der Privatunterricht in der lateinischen Sprache sich einer regen Lheilnahm» und »in,« erwünschte» Er folg«. Mit ehrfurchtsvollem Dank« gedenkt der Bericht auch der hohen Theilnahme, mit welcher Ihr» Majestäten die Königin Amalie und die Königin Marte dir IV. und >l- Bürgerschule durch Allertöchstihre Gegenwart bet der Prüfung der erste» Mädchenklassen am 1 und 8 Fe bruar v. I zu beglücken geruhten und »en Lrtstungeu der Schülerinnen »ine milde und huldvoll« Brurtheilung schenkten. — Gestern Abend verunglückt« der ledtg« Bremser Kraus, an der AldertSdobn dadurch,,chts chtthttnSDurch fuhren durch di» FrirdrtchSdrücke sein» gebückte Stein», zu früh »erließ, in dessen Folge er drei Kopfwunden erlitt PrsoittMuachrichten. -n- Leipzig, 28 Februar. In gewissen Krttftn tinsrer Stadt erzählt man sich von einer Differenz, welch, zwischen dem Pastor der hiesigen NikolaiHpche, Herrn vr Ahlfeld, und einem hiesigen Kaufmann« »egen de« Letzt,rn Trauung stattgefunbrn hat, i» einer Weift, di, dies» Differenz al« die Folge hierarchischer oder con- fesfloneller Bestrebungen erscheinen und dabei auch unfern Bürgermeister Koch eine unterstützend« Rolle spielen läßt. Da dies« Angelegenheit besonder« »egen der «iugeneedten Tendenzen bereit« nicht nur manche« Gemüth beunruhigt, sondern sogar in Rr 44 dar Berliner ^.ß^ttssßeftung" Aufnahme gefunden hat, s» haben wir uher den wahren GachvSrhvlt Erkundigung ringezogrn'Uüd köüPvn» dartbn Fvlgknhei« nkp'jnvniässig berichten. ; Lß» Bvatst lp- er wähnten Kaufmanns, um besser) Trauung sich Han- delte, wohnte m dir Parochle btt'Nlkolaikirch» Da non ab«r Vas BtaMpaat »NldeeLh-ttNSSkwchr »dnadum Archi- diakonu« Lersel-ben, chens Herrn R Witt«, getaut werden wollte, sucht, der Bräutigam bei Herrn vr. Ühlfeld um -GenrhmigNug und um die in solchem Falke üblichen Dimissottalien «ach Auf Grund bisher fast auSnabmlo« beobachteter Observanz verweigerte diese Herr vr Ahlftltz, worauf di» Angelegenheit zur Kenntnlß de- Herrn Su periatendenten 1>. Lrchlrr getaugt«. Obgleich 1» solchen Angelegenheiten allein oompeteat, wünschte er doch, wa« bri der Neuheit seiner Amt-führung nicht auffalleu kann, zumal ,« sich hier um »in örtliche« Herkommen bau- delte, über diesen Fall die Ansicht der Kircheninspettion zu vernehmen, und bracht, daher denselben in einer Sitzung der letzt,rn zum Vortrag,. In Uedereinsttmmung mit Herrn vr. Lechler erkannte di« Kircheninspettion an, daß der Pastor der Nikolaikirche zwar ketne-wrg« berechtigt sei, dir Dimissorialien zu verweigern, daß e« ab« wün- schrn-werth sei, „zur Vermeidung persönlicher Mißhellig- ketten zwischen den Geistlichen hiesiger Stadt auch in diesem Falle" an der bi-herigra örtlichen Observanz fest, zusalten. Der Bräutigam, demgemäß beschieden, rief die Entscheidung der köntgl. KreiSbirettion an, welche, obgleich sie den der erwähnten Observanz zum Grunde liegenden Motiven Anerkennung nicht versagte, doch auf Grund der bestehenden LandeSgesetze dahin entschled, daß die Dimissorialien vom Pastor der Nikolaikirche dann nicht vorenthalten werden dürften, „wenn ein hiesiger Geistlicher selbst von dem gedachten Abkommen abzugehen entschlossen und die Trauung eine- verlobten Paare- in derjenigen Kirche, welche nicht die Parochialkirche der Braut sei, zu vollziehen bereit sei". Wenn nun trotzdem der ArchidkakonuS der Thoma-ktrche, Herr ». Wille, den Bräutigam ersuchte, von seinem ihm zugrsprochenen Rechte freiwillig abzustehen und sich in der Kirche einet benach barten Dorfe- trauen zu lassen, so geschah die« lediglich im Interesse der Aufrechthaltung der bisherigen örtlichen Observanz. Nachdem Letzterer diesem Wunsch» nachzu kommen entsprochen hatte, setzte Herr R Wille ohne irgend welche äußer, Veranlassung den Rath von der Ausgleichung dirstt Angelegenheit in Kenntniß, und Herr Pastor vr Ahlfeld ertheilte nun unweigerlich di» Di- nnssortalirn zu dieser auswärt« vorzanehmenden Trauung Wenn wir dieser einfachen sachgemäßen Darstellung noch dir Bemerkung beifügen, daß Herb Bürgermristeb Koch während der Verhandlung dieser Angelegenheit beim Rath» durch Krankheit behindert war, an jener Theil zu nehmen, und daß Herr fil Wille auch sonst vor irgend ein Rath«, mitgtied nicht beschieden worben Ist und also nicht infolge einer gehabten de«fallsigen Unterredung in seinem Wunsch, sich behindert gefühlt hab«, da« Paar in einer Leipziger Kirche zu trauen, so erscheint die beregt» Cvrrespondenz der Bcrl ^Volkszeitung" noch alSetwasANdere«, al«Wahr heit und Dichtung, und wenn man — abgesehen davon, daß Fragen der Orthodoxie oder Hyperorthodoxie oder de« Rationalismus bei dieser Angelegenheit gar nicht in Be tracht gekommen sind — die dogmatischen oder religiöse» Standpunkte der hierbei concurrirenden Personen einiger maßen kennt, so erscheint die tendenziöse Verwebung dieser einfachen Geschichte mit den ihr untergrschodenen Motiven mehr al« seltsam. Man fleht aber, wa« die Fama und Correspondenten au« einfachen Geschtchten machen können, wenn sie sich nicht scheuen, den Boden der einfachen Thatsachen zu verlassen und dafür den sub jektiver Meinungen zu betreten. jS Chemnitz, 24 Februar. Heute feierte der Amtl- zimmermeister Karl Friedrich Uhlmann hier sei» 50jähri- ge- Bürger- und Meisterjubtläum. Der Jubilar, der sich noch im glücklichen Besitze rüstigster Geist,«- und Körperkraft befindet, wurde selten de- Rathe«, de« Ge- richt-aml-, dr< Landbauamt«, der ZimmerMnuog, der Maurrrinnung, sowie von den hier in Arbeit stehenden Zimmergesellen, die einen festlichen Aufzug veranstaltet hatten, und von vielen seiner Freund» beglückwünscht, auch zum Theil beschenkt. Unter Ander« empfing er von den Zimmergesellen einen silbernen Pocal, von der Maurerinnung ebenfalls einen silbernen Pocal mit Lor beerkranz, und von der Zimmertnnung eine silbern», in Marmor eingelegte, sehr sauber und geschmackvoll au-geführt, Votivtaftl. Abend« hatte» sich di« Mitglie der der Zimmer- und Maurerinnung mit Söhnen und Ftrunden de« Jubilar« zu «tnem gemeinschaftlichen Mahle vereinigt * Plena, 26 Februar. Gestern Abentz HlO Uhr sind in Copitz 3 Güter und außerdem mehre» Scheunen niedergebrannt. * Zittau, 25. Februar. Dem Staatsanwalt Rätz« hierftlbst ist — wie bereit« im gestrigen Blatt» gemeldet — e« gelungen, den Verbrecher' welcher die »erehel. Scheffel au« Schlegel ermordet Hai, mit ausreichender Sicherheit zu ermitteln: Der al« verdächtig sofort »ingizogeae I. D au« Schlegel hat ein umfassende« Grständntß abgelegt. D«s Institut der Grirdensrichter. ' (Schloß au« «r. *7.) Anlangend dte Ausübung der friedenSelchtertichen Function selbst, so läßt sich nach keiner Richtung hin bestreittn" daß diejenigen Männer^ welche, von allerhöchsten Vertrauen berufen, diese« Amt übernommen haben, dem allgemeinen Interesse durch ihr» Häfte, durch Aufwand an Zett und Mühe, durch Rrbttnahme von Beschwerden und selbst Kosten fortwährend ein be deutende« Opfer bringen E« läßt sich dft« um s« w«> nsger bestreiten, as« jfie in der Hauptfach» lediglich auf sich selbst und Ihre eignen Kräfte brschrünk» sind und ihr» Bestrebungen wenigsten« «och zur Zeit durch viele
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