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Auer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge : 14.06.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-06-14
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735684481-192006142
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735684481-19200614
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735684481-19200614
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAuer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge
- Jahr1920
- Monat1920-06
- Tag1920-06-14
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Nr. 134. Au-r Tageblatt und Anzeige »ür da« Erzgebirge. Montan, den 14. Juni 1V2<» Mersch leppunK von Angehörigen der Regierung zu pro- testieren. Ihnen schlossen sich., alle beseelt don der gles. chen Entrüstung. Bürger und Arbeiter, Händler und Ge- werbetretbende, .Männer und Frauen jeden Standes an. so dab olle Strotzen von Menschen wimmelten, .die nicht ««sonnen waren, .diese englische. Verletzung ihrer Rechte ohne weiteres hinzunehnien. Gegen diese Menschenan sammelungen schritt England mit Aufgebot militärischer Macht ein, .und eS kam. zu Stratzenkümpfen, die annähernd 14 Tage lang, dauerten. Zu gleicher Zeib brach überall ein Politischer Generalstreik auö dem zuerst ein« Organisation nicht zugrunde lag, die sich aber allmählich entwickelte. Gan- Aegypten war ohne elektrische Kraft, ohne Gas; keine Eisenbahn der» kehrte, kein Telegraph, kein Telephon war im Betrieb. Di« Eisenbahnstrecke Alexandrien—Kairo wurde zerstört, Um Nachschub englischer Truppen, zu verhindern. Als die Aegypter erkannten, Latz sie cieaen die mit allen modernen Kampfmitteln ausgerüsteten Englän der nichts erreichen würden, ggben sie den Widerstand mit Waffengewalt auf. Nickt aber den Kampf ^egen die Engländer, dieser wurde auf das Gebiet der Wirt schaft verlegt. Aegypten ist ein fruchtbares Land, das seine 40 Millionen Einwohner selbst ernähren kann, einer. Hungerblockade also nur lacht. Seit 1916 ist der ägyptische Bauer vollständig entschuldet, also Herr über sein Eigentum und völlig unabhängig von Fremden. Obwohl nun England in der Angst vor neuen Aufstän den in Aegypten sine Armee von 200 000 Mann hält und die Stratzen in den Städten mit Maschinengewehren besetzt sind, wickelt sich das Leben in aller Ruhe ab. Tie Aegypter lassen die Engländer gewähren, ja sie igno rieren beinahs ihre Anwesenheit. Trotz dieser äußer lichen Ruhe aber wird von ihnen ein erbitterrer Kampf gekämpft. EL ist keinem Engländer möglich, etwas in Aegypten zu kaufen. Ging früher die gesaunte Baum wolle nach »England, dessen hochstehende Textilindustrie damit beliefert wurde, .so sind heute die Käufer Lev Baumwolle Amerikaner, denen England feben ge forderten Preis bezahlen muß. Freilich ist. dadurch Amerikas Einfluß auf dem Baumwolllmarkt ins Unend liche gestiegen, .aber für England bedeutet das einen harten Schlag. Bon anderen Produkten kommen vor nehmlich Lucker, Getreide und Bohnen in Betracht, die irr der Hauptsache nach der Schweiz abgesetzt werden. Nach Ausbruch des politischen Streiks erkannte Eng land recht wohl die Gefabr und gab, um weitere Ver-> Wicklungen zu vermeiden, nach. Sie in Malta festge- haltene Delegation der Aegypter konnte nach Paris reisen und befindet sich heute noch dort. Sie sucht mit allen Kräften das Ziel des ägyptischen Volkes zu er reichen, das darauf hi naus geht, daß Aegypten als un abhängiger Freistaat anerkannt; wird. . Nach neueren ägyptischen Nachrichten erscheinen di^ Aussichten nicht Ungünstig. Während die Hauptarbeit der Delegation in Paris liegt, .sind aber auch Linige Mitglieder nach Alme-' rika gegangen, um dort beim amerikanischen Volk Stim mung für die. ägyptischen Bestrebungen zu machen, .und es ist ihnen bereits! gelungen, .Lodge, dafür zu gewin nen., für die ägyptischen Interessen im Senat einzu treten, obschon er dabei auf.starken Widerstand bei Wil son stößt,,der ja nach der Abreise der Delegation aus aus Malta Englands Oberhoheit über Aegypten aner kannt hat. Dieser, politische Kampf scheint den Englän dern recht unangenehm zu sein, denn sie wandten ge gen die Delegation ein. die.ich vertrete nicht das ägyp tische Volk, sondern nähme nur die Interessen einiger weniger Gruppen wahr. Dagegen jedoch .protestierten die Aegypter energisch. Tie Prinzen, Minister und das Volk erklärten öffentlich, und Prinzen und Minister ga ben eine gleiche Erklärung schriftlich an Lord Milner ab. die Delegation sei nach ParsS gegangen, nm das ge säurte ägyptische Volk zu vertreten. So stehen die Dinge heute, .auf deren weitere Entwicklung inan Wohl ge spannt sein darf. Kleine Politische Meldungen. Di« Reichswehr für jede verfassungsmäßige Regierung. Daily Mail meldet aus Berlin! Die Haltung der Reichs wehr ist zuver 1 ässig für jede verfassungs- mähige Negierung. Die Gerüchte über Pukschabsichten der Reichswehr sind Böswilligkeit und Erfindungen. Nur bei der Aufrichtung einer Diktatur der Arbeiterklasse, wie sie die Unabhängigen anstreben, würde der Bürgerkrieg in Deutsch land da sein. Die Entenre hat allen Grund, durch ein finanzielles Entgegenkommen an Deutschland die Aufrecht erhaltung der bisherigen verfassungsmäßigen Zustände in Deutschland zu unterstützen. 115 Aufrührer begnadigt. Von 451 durch die außer ordentlichen Kriegsgerichte des Nuhrgcbictes verurteilten Per sonen sind LnadengesucheRnngereichr worden. Der Reichs präsident har bisher in 116 Fällen von seinem Gnaden recht Gebrauch gemacht und in 26 Fällen das Gesuch abge lehnt. Die Entscheidung über die übrigen Gnadengesuche ist ebenfalls binnen kurzem zu erwarten. Bon den zahlreichen, während der Unruhen im Ruhrgebiet verhafteten Personen, ist inzwischen der größte Teil wieder auf freien Fuß gesetzt worden, nur die gemeiner oder schwerer Vergehen oder Verbrechen verdächtig sind, werden weiter in Haft ge halten. ' England annektiert di« deutschen Schiffahrtslinien. Der Courant meldet aus London: Die englischen Reedereien haben eine Gesellschaft gegründet zur Uebernahme der deutschen Sch i f f a h r t s li n i e n. Die Gesellschaft hat ein Kapital von 12 Millionen Schilling. Auch die deutschen Schiffswerften losten nach Möglichkeit von den englischen Reedereien mit übernommen werden. England droht Sowjetrutzland. Nach einer Temps- Meldung aus London erfährt der Berichterstatter, daß, wenn die Sowjetregterung nicht die Einsteliung des Vormarsches der bolschewt st Ischen Truppen in Persien ver anlasse, die Mission Krassin aufgefordert werden solle, England zu verlassrn. Die Sowjetregterung habe behauptet, datz sie jede Verantwortung für die Besetzung von Lnzelt und Rescht ablehnen müsse. Verhandlungen über di« ungarisch« Königsfrag«. Während die Kabinettskrise tn Budapest ziemlich gleichgültig ausgenommen wird, interessiert man sich um so mehr für die Verhandlungen, die zwischen Budapest und der Schweiz tn der Königsfragc geführt werden. Wie es heißt, hat Neichsvcrweser Horthy die Forderung gestellt, den jungen Sohn des Exkaisers Karl, Otto, zum König zu wühlen, für den, da er minderjährig ist, ein Negenischaftsrat unter Horthy die Regierungsgeschäfte führen soll, und den man zum nationalen König erziehen wist. Erkalscr Karl weigert sich aber, für seine Person auf den Thron zu verzichten. Revolution in Apulien. Der Secolo meldet: In Apu lien ist eine Revolution ausgebrochen. In Bari haben die Aufständischen dieOberhand gewonnen und der königlichen Garde schwere Verluste zugcfügt. Die Aufrührer unterhielten von den Dächern aus ein ununterbrochenes Feuer auf die Truppen, die sich vorübergehend zurückgezogen haben. Der Kommandant der königlichen Garde hat an die Aufrührer ein Ultimatum gerichtet, sich zu ergeben, widrigenfalls er die Stadt durch Artillerie beschießen werde. Essad Pascha durch Attentat getötet. Sonntag mittag hat in Paris ein 25 jähriger Albanese namens Alveni Nuftan auf Essad Pascha, den ehemaligen Gouverneur von Alba nien, jetzigen Vorsitzenden der albanischen Delegation in Paris, in dem Augenblick, in dem dieser das Hotel Continental ver ließ, zwei Nevowerschüsse abgegeben. Essad Pascha wurde getötet. Der Mörder ist verhaktet- Er erklärte, daß er seine Landsleute habe rächen wollen für die Leiden, welche ihnen Essad Pascha zugefügt habe. Das endgültige Wahlergebnis. ' Das endgültige Ergebnis der Neichstagswahl im 3 9. Wahlkreise (Ehemuitz-Zwicknu) wurde am Sonn abend vorm. in Chemnitz in einer öffentlichen Sitzung des K rei S wa h l a us s<y u ss es Lurch den Wahlkommissar Stadtrat Dr. Härtwig bekannt gegeben. Die Zahl der abgegebenen Trimmen, die auf Grund der Wahl-' Niederschriften festgestellt worden ist, hat sich bei allen Vorschlagslisten gegenüber dem vorläufigen Ergebnis etwas verschoben. Es erhielten tatsächlich: die Sozialdemokraten 283 052 Stimmen (6 Stimmen weniger als vorläufig festgestellts die Demokraten 08 905 Stimme» (t>36v Stimmen weniger als vorläufig iestgestelltj die Uuabdiinrnsrik 153 558 Stimmen (18 Stimmen weniger als vorläufig kestgestellt) die Triitfchnationaten 155 085 Stimme» (21 Stimmen mehr als vorläufig festgestellt) die K am in «nisten 82 044 Stimmen (38 Stimmen mehr als vorläufig festgestellt) das Zentrum 2 465 Stimmen (07 Stimmen mehr als vorläufig festgestellt) die Teuksche Volk.partet 143 600 Stimmen (12 Stimmen mehr als vorläufig festgesteUt) die Teutschso.zial.en 1 195 Stimmen (6 Stimmen weniger al» vorläufig festgestellt). Tie Abweichungen find au? T e le gr a m m seh ler und Hörfehler beim Telephonieren zurückzuführsu. Die große Differenz beim Vorschlag 2 ist dadurch ein' standen, daß in dem Telegramm, das die Wahlergeb nisse eines Bezirks übermittelte» die Ziffer 3 (3. Vor-/ schlag) unmittelbar an die vorhergehende Zahl der auf Vorschlag 2 abgegebenen Stimmen herangeschrieben wor den war und deshalb falsch gelesen werden mußte. Die Zahl der Wahlberechtigten ist 1 103 538 gewesen. 10 680 Personen bgben auf Grund von Wahl scheinen gewühlt; ein Teil dieser Personen ist.in dev Zahl der Wahlberechtigten mit enthalten. Bei der Be rechnung.des Prozentsatzes ver Wähler mußten deshalb die 10 680 Wähler außer Betracht bleiben. Es find 890 564 gültige und 1 899 ungültige Stimmen ab gegeben worden; rund 80 Prozent der Wahlberechtigten haben demnach von ihrem Rechte Gebrauch gemacht. (Bei der vorjährigen Wahl zur Nationalversamm lung waren? 1 034 645 Wahlberechtigte vorhanden. Ab gegeben. worden sind 884 599 gültige und 2534 un gültige Stimmen.) Ta auf je 60 000 abgegebene gül tige Stimmen 1 Abgeordneter entfällt, so haben zu gelten (wie wir schon bekannt gaben) von Liste I (4 Personen) .Stück len, .Meier, Molkenbuhr und Frau Schilling, von Liste II (1) Brodaus, von Liste III (2) Jäckel und Kuhnt, von Liste IV (2) Bien er und Barth, von Liste V (I) Heckert, von Lifte VII (2) Brüninghau» und Find eisen. Auf die Listen VI und VIII entfällt kein Sitz. Di« Rest stimmen werden dem Berbandswohlleiter bekannt ge geben, der unter Berücksichtigung der Reststimmen aus den Kreisen Leipzig lind Dresden festzustellen. hat, ob noch .ein weiterer Abgeordneter in Chemnitz.als ge wählt zu gelten hat (und wer?) Don Staät unä Land. Nu«, 14. Juni 1920. Das sächsische Wahlgesetz. Wie schon angekündigt, wird in der übernächsten Woche der Volkskammer die Wahlgesetz vorlage zugehen. Sie sieht einen Wahlmodus vor, der vor aussichtlich die bisherige Zahl der Abgeordneten (96) entweder gar nicht oder nur unwcsenckich verändert. Auch soll eine Uebereinsiimmung zwischen der Abmenzung der politischen und der Wahlbezirke herbeigeführt werden, dergestalt, daß die Wahlbezirke künftig mit den Amtshauptmann- s ch a ft e n ü b c r e in st i m m«n. ' D«r Autokrirg -wisch«» Sachsen und d«m Reich«. Wi« wir hören, schweben zurzeit Verhandlungen in Berlin zur Beilegung des sogenannten AUtokriegeo zwischen Sachsen und dem Reiche, der dadurch entstanden ist, daß die Reichs- postverwaliung dein sächsischen Staat durch Errichtung von Kraftwagenlinien (wie z. B. der Strecke A u e — Z I ch o r la u) Konkurrenz macht, obwohl vor dem Urbergang der sächsischen Eisenbahn auf das Reich Sachsen da« Versprechen erhalten hat, daß es es seine Linien ungestört weiterbetreiben darf, Auch Bayern und Württemberg sind an diesen Verhandlungen beteiligt. Di« Rücksendung der in Frankreich befindlich«« -nUfch» Kriegsgefangenen ist beendet. Nur 450 bi» 500 gericht^ä dort bestrafte deutsche Gesangene werden gemäß dem F-.^ «Ä. vertrag« noch zurückgehalten. Eine Namrn»ltst A^s«, 450 Gefangenen wird von der französischen Reglern. 4 k«ni deutschen Vertreter tn Paria baldigst übergeben werden. Aucis sollen alle in der Gefangenschaft verstorbenen deutschen Krieg», gefangenen, worunter sich viel« noch al» vermißt Geltend« b«. finden, der deutschen Negierung namentlich mitgeteilt werdrn. Falls durch diese beiden Listen nicht vollständige Klärung über den Verbleib einzelner Gefangener erzielt werdrn sollt«, könnte man letztere im polnischen Heere suchen, in das manche aus den deutschen Randgebieten u.n Polen stammend« G«. fangens eingestellt wurden, aus welchem sie aber auf ihren Wunsch jetzt wieder entlassen werden könnten. Jnnungsversammlung. Am Freitag hielt die Gesamt, freie Innung ihre diesjährig« Generalversammlung ab. Dabei fand das Aufdingen von 16 Lehrlingen, 7 Schlossern, 6 Tischlern, 2 Schmieden und 1 Böttcher statt. Der Ober- meister richtete beherzigenswerte Worte an die Lehrlinge und händigte ihnen die Verhaltungsmaßregeln unter Handschlag aus. Obermeister Nestler legre sein Amt nieder, weil das Schlossergewerbe aus der Innung ausscheidet und zu einer Schlosser-Zwangsinnung zusammengetreten ist. An seine Stell« wählte inan Schmiedemeister L. Pöpel als Obermeister, Wienhold als Stelloertrerer, Paul als Schriftführer und Reuter als Kassierer. Als Jpngmeister fungiert Meister Strößner. Obermeister Nestler dankte allen Milgliedern für die getreue Mitarbeit an der Innung und übergab die in seinem Besitze befindlichen Jnnungsurensilten dem neu- gewählten Obermeister Pöpel, den er in sein Amt einrvies. Obermeister Pöpel übernahm die Gegenstände, dankte für die auf ihn gefallene Wahl und bekräftigte in keiner Ansprache an die Jnnungsmitgiieder den Willen, seine Kraft elnzusetzen zum Wohle der Innung und des Handwerks. Verteilung von Kokosfett. In der laufenden Woche kommen in unserem Bezirk 100 Gramm Kokosfett auf den Kopf der Bevölkerung zur Verteilung. Dieses zeichnet sich durch seiner? hohen Fettgehalt und Nährwert aus und eignet sich ganz vorzüglich zum Kochen, Bocken und Braten. Der Preis stellt sich auf 20,25 Mark je Pfund. Theales, honrene. vergnilqttnqen. Kirchenkonzert. Das gestern nachmittag in der Frledens- kirche staltgefundene Kirchenkonzert war trotz der prachtvollen Wit terung gut besuch! und bereitete den Zuhörern einen wirklichen Genuß. Als Ausführende waren für die Veranstaltung, die zum Besten bei Frauen Vereins Zelle getroffen war, gewonnen worden der Kirchen chor zu St. Wolfgang-Schneeberg: Damenkirchenchor, Schülerchor des Lehrerseminars, Licderkranz, unter Mitwirkung von Frau Dr. Lott« Pilz-Bockau (Sopran) und Organist Felix Iunghans-Schneeberg (Orgel). Die Leitung hatte Musikdirektor Oskar Mättig. Wir wollen gleich im Voraus feslstellcn, daß alle Mitwirkenden einen vollen künstlerischen Erfolg errungen haben, für den ihnen das Publikum sehr dankbar war. Die Leistungen des Schneeberger Kirchenchors müssen im großen und ganzen uls sehr gut bezeichnet werden, all« Vorträge, gemischte'und Mannerchöre, verdienen ungeteiltes Lob,wobei wir davon absehen können' näher auf Einzelheiten des Programms einzugehen Frou Dr.P i l z-Bocka» ist in Aue nicht unbekannt, mit ihrer weichen, geschmeidigen Sopranstimmc hat sie in unserer Stadt schon des öfteren die Hörer entzückt, wie er auch gestern wieder der Fall war. Das Spiel des Organisten Jung- Hans zeichnete sich durch vvilendele Technik und sauberen Vortrag aus. Die Leitung des Musikdirektors Mättig endlich gab dem Kir chenkonzert, das in allen Einzelheiten die sichere Hand des Dirigenten verriet, einen straffen Zug. So nahm die Veranstaltung künstlerisch einen voll befriedigenden Verlauf und es ist zu wünschen, datz der pekuniäre Erfolg in anbctracht des guten Zweckes sich dem künstlerischen anpassen möge. Frühlingsandachl. Nächsten Mittwoch abend 8 Uhr findet in der hiesigen Nikolaikirche eine Frühlingsandacht und zugleich Ern tebütgottesdi enst statt, bei der Chorgesänge und Instrumrn- talvorträge geboten werden. Die Gemeinde wird gebeten, Gesangbücher mitzubringen. Programme sind zum Preise von 30 Pfg. für do» Schiss, von 50 Pfg. für die Emporen vor Beginn der Feier an den Eingängen der Kirche erhältlich. Spsr-t »rird Spiel. Meisterschaftsspiele im 14. ErzgeLirgsturnga«. Am gestrigen Sonntag fochten in Aue die Verein« des LrzgebirgsturngaueS die Gaumeisterschast im Faustballspiel aus. Gemeldet waren 24 Mann schaften. Von vormitltag 10 Uhr bis nachmittag 4 Uhr herrschte un unterbrochen regster Spielbetrieb auf der Walterwiese und dem Koch- schuiplatze. Als Gruppensieger gingen zunächst hervor die Mann schaften der Vereine Auerhammer, Lauter I, Albernau, Aue-Jahn lt, Bernsbach I, Tibenstock-Frischauf I, Aue-Fahn I und Echönheiber- hammer- Noch weiterer Ausscheidung verblieben zunächst als Sieger Lauter I, Albernau, Bernsbach I und Aue-Jahn I. Von diesen 4 Mannschaften behaupteten sich Lauter I und Bernsbach I, bi« bann den Enbkamps ouszufechten halten. Bernsdach l ging daraus als Gaurn eist er hervor. Neben einem guten Hand-in-Handspiel«n verdankt Bernsbach seinen Erfolg der Kunst, die Bälle für den Gegner schwer anzugeben. Das Spiel war von Anfang an, namentlich aber je näb^r die Entscheidung rückte, recht flott und mancher scharse Kamps ward ausgefochten. Dies zeigte sich auch in den erreichten Punktzahlen. On 30 Minuten schlug Lauter I 118 Bälle über die Schnur und sein Gegner Auerhammer 102, zusammen also L2Ü. Da» ergibt ln der Minute etwa» über 7 Bälle. Die Spieler be» Erzgebtrargaue, können mit Genugtuung auf den Verlauf der Kämpfe blicken. Der Gaumeister Bernsbach I aber wird schon nächsten Sonntag Gelegenheit haben, sich im Kamps um die Kreismeisterschast (Sachsen) weiter zu betätigen. Der wackeren Fünf — Wolfgang Ludwig, Otto Scheibner, Hans Garten, Han» Seisardt und Walther Gothel — ein Gut Heil zu vmtrrrm Erfolg. ... Luga», 13. Juni. Achtstunden - Lchtcht tm sächsischen Bergbau. Das sächsische Arbeitsministerium verhandelte in Zwickau mit den Betriebsräten des Zwickauer und Lugau-Oelsnitzer Kohlenreviers und den Vertretern des Bergbaulichen Vereins über die Wiedereinführung der achten Arbeitsstunde. Die Betriebsräte faßten mit großer Mehrheit eine Entschließung, in der sie aner kennen, daß die ungeheure Kohlennot rasch« Abhilfe erfordert, nnd daß es zurzeit kein anderes Mittel gibt, ihr zu steuern, als bis auf weiteres die achte Arbeitsstunde wieder einzu führen. Die Betriebsräte wollen tn diesem Sinn« auf die Belegschaften «inwirk« n. Zwickau, 13. Juni. M a nd a t» n t« d erl« gun g. Amtsgerichtsrat Dr. Barth beabsichtigt infoig« friner Wahl zum Neich»iag»abgrord«trn sein Amt al» unbesoldet« Stadt rat ntederzulegen, da ihn die Ausübung seines Reichstag»- Mandats auf längere Zeit von Zwickau fernhalten wird. An seine Stelle würde Kommerzienrat Paul Ftkentscher treten, der bet den Stadtrat-wahlen auf der deutschnatisnalen Vorschlagsliste an zweiter Stell« stand. rhurm, 13. Sunt. Lebensmittelschtebungen. Bei einem schon längst al« Schleichhändler in! Verdacht stehenden Einwohner wurden größere Vorräte an Fletsch,
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