Weißeritz-Zeitung : 04.11.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-11-04
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-188211043
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18821104
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18821104
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1882
- Monat1882-11
- Tag1882-11-04
- Monat1882-11
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- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 04.11.1882
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Sonmbenv. Nr. 130. 4. November 1882. Weißerih-Iettung. Amts-Matt Mr die Königliche Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde, sowie Mr die Königlichen Amtsgerichte und die Stadträtye zu Dippoldiswalde und Arauenstein. Verantwortlicher Redacteur: Carl Jehne in Dippoldiswalde. Dieses Blatt erscheint wöchentlich drei Mal: Dienstags, Donnerstag« und Sonnabends. — Zu beziehen durch alle Post- Anstalten und die Agenturen. — Preis vierteljährlich 1 Mark 25 Pfg. — Inserate, welche bei der bedeutenden Auflage des Blattes eine sehr wirksame Verbreitung finden, werden mit 10 Pfg. für die Spalten-Zeile, oder deren Raum, berechnet. Politische Wochenschau. Deutsches Reich. Die nun beendigte Wahlkampagne in Preußen und deren Ergebnisse liefert noch immer den Hauptstoff zu deu Betrachtungen über unsere inneren An gelegenheiten. Auf allen Seiten ist man darüber einig, daß die Regierung und mit ihr die konservative Partei gestärkt aus den Landtagswahlen hervorgegangen ist, auch im libe ralen Lager verschließt man sich dieser Erkenntniß nicht. Die Hauptfrage ist nun, wie die preußische Regierung die ihr verhältnißmäßig günstige parlamentarische Situation zu benutzen gedenkt und ob sie sich wieder auf eine eventuelle konservativ-klerikale Allianz stützen wird. Wie es nun scheint, beabsichtigt man auf Seiten der Regierung eine Schwenkung nach den gemäßigten Parteien hin zu thun, denn die offiziöse „Nordd. Allg. Ztg." macht jetzt entschieden Front, nicht nur gegen die Fortschrittler und Sezessionisten, sondern auch gegen die Extrem-Konservativen, während sich das Regie rungsorgan sehr anerkennend über die Bestrebungen der Nationalliberalen und der Freikonservativen ausspricht. Da glücklicherweise die gemäßigten Parteien im preußischen Ab geordnetenhaus« noch immer in sehr ansehnlicher Stärke am Platze sind, so haben wir allen Gruud zu der Annahme, daß doch nicht alles so gehen wird, wie man es auf der äußersten Rechten und im Lager der Ultramontanen im jetzigen Augenblick des Siegesrausches wünscht und sich ein bildet. — Graf Hatzfeldt, der neue Staatssekretär des Aus wärtigen, ist in den ersten Tagen dieser Woche von Varzin wieder nach Berlin zurückgekehrt und hatte bald nach seiner Rückkehr eine längere Audienz beim Kaiser. Die Besprechungen des Grafen Hatzfeldt mit dem Fürsten Bismarck entziehen sich natürlich der öffentlichen Kenntniß, doch wird man nicht irren, wenn man annimmt, daß sie sich auf die allgemeine politische Lage bezogen haben. Die großen Veränderungen in unserer Diplomatie, welche sich nach allgemeiner Annahme an die Ernennung des Grafen Hatzfeldt zum Chef des Aus wärtigen Amtes knüpfen sollen, sind noch immer nicht erfolgt, doch darf man wohl nicht daran zweifeln, daß dieselben in der nächsten Zeit vor sich gehen werden. — Die Staats pfarrer-Frage wird voraussichtlich im preußischen Landtage auf's Tapet gelangen. Die katholischen Staatspfarrer be richtigen nämlich, sich an den Kultusminister, Herrn von Goßler, eventuell auch an den Landtag mit einer Petition um Sicherstellung ihres Einkommens zu wenden. Es wäre nur zu wünschen, daß die preußische Regierung diesem billigen Verlangen entspräche, denn sie hat die Institution der '"'s Leben gerufen und demnach auch die Pflicht, die Interessen derselben zu wahren. Oesterreich-Ungarn. In der österreichischen Monarchie wird die Theilnahme der weitesten Kreise durch die erschüt ternde Katastrophe in Anspruch genommen, von welcher die herrlichen Thäler Süd-Tyrols abermals betroffen worden sind. Zwar haben sich die ungeheuren Wasserfluthen theil- weise wieder verlaufen, aber desto deutlicher zeigen sich jetzt die Spuren der furchtbaren Verwüstungen, welche das wüthende Element angerichtet hat. Um wenigstens der ersten Noth lindernd entgegen zu treten, beabsichtigt die öster reichische Regierung, den ganzen Betrag von 500,000 Fl., welche^ zufolge des Reskriptes vom 26. Septbr. für Tyrol bestimmt war, sofort zu nicht rückzahlbaren Unterstützungen zu verwenden. Bereits hat die Regierung alle Maßnahmen getroffen, um der Wiederkehr ähnlicher Elementar-Ereignifle für die Zukunft in Tyrol vorzubeugen. Als das sicherste Mittel gegen die Wiederholung dieser Waffer-Kalamitäten muß jedenfalls die Aufforstung der abgeholzten Flächen be trachtet werden; gerade in Tyrol sind die Wälder sinnlos verwüstet worden und die Folgen dieser Waldverwüstung zeigen sich nun in den sich mehrenden großen Ueber- schwemmungen. Frankreich. In Frankreich befindet man sich am Vor abend des Wiederzusammentrittes der Kammern, welcher in nächster Woche erfolgt. Die Kammern werden sich wohl zunächst mit der in Montceau-les-Mines zum Ausbrucye gelangten anarchistisch-revolutionären Bewegung befassen und stehen verschiedene Interpellationen hierüber in Aussicht. Die Unruhen sind nun zwar unterdrückt, aber die Lage ist immer noch eine ernste und Gerüchte von neuen geplanten anarchistischen Komplotten durchschwirren die Luft, die Be völkerung mit Furcht und Schrecken erfüllend. Es heißt, die Gambettisten beabsichtigen, die ganze Angelegenheit dazu zu benutzen, um wieder an's Ruder zu gelangen, sie wollen dem von Furcht beherrschten Lande beweisen, daß nur sie im Stande seien, dem „rothen Schrecken" erfolgreich ent gegen zu treten. Wie es scheint, will Gambetta versuchen, ich auf's Neue als Diktator aufzuspielen; nun, dies sähe hm schon ähnlich! England. England bereitet einen wichtigen Schritt zur Regelung der egyptischen Angelegenheiten vor. Der britische Botschafter in Konstantinopel, Lord Dufferin, wird sich schon in diesen Tagen nach Kairo begeben, um dem dortigen englischen Generalkonsul, Malet, die Verantwort lichkeit für die Neuordnung der Dinge in Egypten abzu nehmen. Wahrscheinlich wird Lord Dufferin sehr umfassende Vollmachten mit nach Egypten nehmen, so daß man einer baldigen und definitiven Regelung der egyptischen Angelegen heiten entgegensetzen kann. Die Londoner Blätter äußern
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