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Dresdner Journal : 06.01.1866
- Erscheinungsdatum
- 1866-01-06
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186601068
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18660106
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18660106
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1866
- Monat1866-01
- Tag1866-01-06
- Monat1866-01
- Jahr1866
- Titel
- Dresdner Journal : 06.01.1866
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!N. «Der unterzeichnete Minister beehrt sich, Se. borrn den Herrn ersten Präsidenten der Zweiten Kammer der Stände. Professor vr. Soldan, in Erwiderung ans daS gesäl- en und zugleich Ihre Majestät einladcn wüsten Besuche deS Lande». — In Bezug auf die ^tr- .> '7, . Schleswig-Holstein. 'A- , 1 Kiel, >2. Januar. (H. C ). ,Fcldmarschallleutnant v. Gablenz Hal außer dem Regie,ungspexsonal auch eine Beg4ückwünfchungSpeputa,ti»n de- Magi strats und de- Deputirtencostegiums. bestehend au- dem Bürgermeister Herrn Thomsen und den beide« Bürger- worthaltrrn, den Herren Kruse und s>r. Rrndtsrff, em pfangen, ebens» den hiesigen kaiserlich franz-sischrn Evn- sular-Agenten Mr. de Balos- und Hessen Sreretär. Stach diesen beiden Herr«» erhielten dir hiesigen,Han stelsconsuln. — einen eigentlichen diplomatischen Äha- rakter hat nur der genannte Mr. d« Valois — Antritt zum Statthalter, um ihn» ihre Neujahrsglückwünsche Mb zustatten In ihrem Kreise wurkp, daS Fehlen de- eng lischen, des mrcklenburgschen «nhdr-hollttndischeglKon- suis bemerkt, abgesehen natürlich von hem iftttlenischen Konsul, der für eine österreichische Behörde nicht eristirt — Wie bereit- gemeldet, theilte während der Aufwar- Prov -Morr." in Aussicht gestellte Abberufung von taillon^n würde di« Truppenzahk in Schlr-wig um preußische Truppen, die bisher in Holstein gestan den hatten, nach Schleswig verlegt, so daß dieses von etwa 12,000 Mann besetzt ist, während inHwtstein nur ' etwa 5000 Man» Oesterreicher stehe«. Die gestern von * der^p ' " 6 Bataillone mehr al- 3000 Mann vcnmndrrn. Tirmstlstt, 3 Januar. (F Pz ) Da» a» Lam- Dresdnrr Nachrichten -, s-i , vom L Januar. / Das soeben ausgegebene neue Adreß und Ge schäft-Handbuch der k., Haupt- und Residenzstadt Dresden, bearbeitet durch Has Einwohneramt der k. Po- zeidirrrtivn, übertrifft seinen Vorgänger an Umfang wieder um reichlich zwei Bogen. Davon kommen 14 Seiten aus da- Einwohnervrrzeichniß, was, wenn die Eintragung nach denselben Grundsätzen wie zeithcr er folgt« und sonst sich in de» Verhältnissen nicht Weseutt liches geändert hat, «ine Vermehrung der Einwohner schaft um eirea 5000 .Personen, also nach Abzug des bei letzter Zählung außerordentlicher Weise anwesenden Militärs auf etwa 148,000 Seelen muthmaßen läßt. Die Inkorporation der Stadt Neudorf ist auf diese Ziffer ohne Einfluß, da die Bewohnerschaft dieses nun mehrigen StadttheilS, wie sie schon zeithcr ins Adreß buch mit ausgenommen war., der Katasterzusammenge- hörigkeit gemäß schon in die.Einwohnerzahl Dresdens mit eingerechnet wurde. Außer den Bereicherungen, welche hie Nachrichten über Behörden, öffentliche An stalten, Gewerbe,z».'s. w. auch in. diesemJahre erfahren haben, möge auch die Nachtragung der vorjährigen Neu bauten u. s. w. auf dem schönen großen, von dem Hrn. Polizeicommissar Behrisch bearbeiteten Plane der Stadt Dresden und der nächstgelegenrn Ortschaften, welche hem Adreßbuch beigegeben ist, nicht unbemerkt bleiben, -i — (S. Dfz ). Vorgestern Abend um 8 Uhr ver schied; nach- länger« Leiden Herr Stadtpredigcr und Superintendent Gustav Wilhelm Steivert. Der Ver ewigte wirkte seit länger als 30 Jahren in hiesiger Pavochj» mit vielem Segen und »ar al- begabter Kan- zalrrdner sehr hochgeschätzt. Nachdem am 1. März 1855 die Dresdner Parochie in einen Stadt- und Landbezirk getrennt worden war, stand der Verstorbene dem letz ter« «l- SuperuUendent vor. ,-.i. ,,, 8 In beiden Erpeditionen der hiesigen städtischen Sparkasse sand im jüngst verflossenen Monat. De- i«mb«r «in Geldumsatz, von 112,761 Thlr. statt, indem i» beide« Erpeditionen zusammen 53,648 Thlr eingc- > legt, dagegen aber 59^113 Thlr. zurückgezahlt wurden «In d«r Altstädter Erprdition wurden von 1832 Ein lagern 32,330 Thlr. rtngezahlt und dabai 354 neue Bücher ausgestellt; Während an 1627 Einleger 40>437 Thlr. zurückgezahlt wurden, wobei 272 Bücher erloschen sind. In der Neustädter Expedition find in 107S Po- -?sttn 21HH8 Lhltz. «»»«legt und daher 224r-neue Bü cher »usgieftrllt, dagegen aber i» W4 Paften 18,S76 ,j Thch. zurückgezahlt worden, wsbei OK Bücher erloschen find. Hatte demnach die Altstädter Erpehition gegen schloffencn Vertrag nu«nehr sanctionirt. Die Eröff nung syllte a» 1. Januar 1866 und zwar auf der Grundlage dl» für die übrigen, bereits geöffneten 5 giltiarnäkrurifs erfolgen. M Re»»Vort, 23 Drcamder. hTel.)^ Vom^'M c»»tr merpräfldcnt Soldan gerichtete Schreiben, denezufolge ist aNlden Präsidenten. Johnson die Hlnsragr qoichrzt Minister v. Dalwigk im Auftrage des GroßhrrzogS worden, auf Grund welcher Beschuldigungen Jefferson die Annahme der von der,Z»eit«u Kanzmeir befchlol- Davis in Fori Moprsk gesungen gehalten sei und weS- srnen bekannten Adrefs? ableynk, lautet wtzcktlich: "Halb dkr Proceß gegen ihn nicht im Senate geführt werde. (Der ,, New-Pork Hrrald" befürwortet jetzt mit Elfer die Freilassung des weiland "Präsidenten dkr Consöderation; denn er vertrete Millionen von Män nern, die sich untbrdrück« grglambt-und sich zur Er kämpfen» dek Freiheit erhobt«! hätten.)»^ Herr Elson erklärte- die demokratische Partei sehe vergebens einem Zerwürfnisse der republikanischen Partei mit dem Prä sidenten entgegen; gegen Johnson'- Aufrichtigkeit und Patriotismus könne man kein Mißtrauen hege«, wen» man' auch nicht s- weit mit ihm geh«, um die Miß handlungen und Rechtsverletzungen, die den befreiten Negern von den früher» Rebellen widerführen, zu ver kennen. -- ' "ö" ' ' i.i AuS Alerandriä (Vtrginien), 8 December, wird gemeldet! Auf der Gouth-Side-Eifenbahn er eignete sich gestern et« Unfall, bei dem 30 Personen auf der Stelle getödtet und etwa 50 zum Theil sehr schwer verletzt wurden Die Ursache «ar der Einsturz einer Brücke über den James-River, 6 Meilen von Lynchburg, infvlge dessen der ganze Passagierzug in den Fluß stürzte. ,i!>. t.'t.ru:-. n: .. . Mesie», 2S November. (H. Bl.) Unter dem 24. d. Hal Marschall Bazaine in Uebrreinstimmung mit der kaiserl. RegierNng eine Verordnung wegen Verkaufs von Waffen und Schießpulver, welcher ziemlich stren gen Bestimmungen unterworfen ist, erlassen. — Durch kaiserliche Decrete ist daS französische metrisch« Sy stem im ganzen Umfangt de» Kaiserthums eingrführt. Ein anderes Dekret betrifft die Organisation deS kais. HausministerivmS und der großen Ordenskanzlri^ Durch ein kaiserl. Dekret sind alle von D. Benito Jua- rrz seik seinem Abzüge von Mexico erlassen« Dekrete für null und nichtig erklärt. Matamoros ist nach Berichten des dort «rscheiuendr« „Ranchers" vom 22 Oktober bi- zum 9 November belagert worden. Die Verthrtdigung macht dem General Mejia alle Ehre. Scho« am 23 Oktober erlitten die Juartsten schwere Verluste, man meint an 500 Mann, darunter die Ge neräle Espinosa und Galindo; rin dritter, Genvral Hlnojosa, ist schwer verwundet nach BrownSville ge bracht worden, wohin sich die meisten Flüchtlinge, theil- durch Schwimmen, retteten, und wo sich sofort Hospi täler bildeten und neue Werbungen organisirten, über welchen Bruch der Neutralität heftige Beschwerde ge führt wird: Die Kämpfe'dauerten bis zum 1. Novbr. fort; seitdem hüteten sich die Angreifer, näher zu kom- >men, weil zwei kaiserl Kriegsschiffe mit Verstärkungen an der Mündung des Rio-Grande erschienen waren; die Angriffspläne sollen von amerikanischen Offizieren entworfen sein- xIn Matamoros bildeten sich 4 Com pagnien Freiwilliger, darunter mehrere Deutsche und Spanier,' unter Anführung der angesehrnsten Kauf leute; vorher schon hatten 200 Franzose» aller Stände sich bewaffnet. Zwei Offiziere von. der Contragurrrilla hatten den Anschlag gemacht, dem Feinde eines der wichtigsten Forts zu überliefern und den General Mejia zu ermorden, wofür sie 30,0tz0 dis 40,000 Piaster er halten sollten; einer wurde gehenkt, der andere ent kam. — Caldervn's Zug von Jalapa nach Vera-Cruz hatte den besten Erfolg. Sowohl auf dieser Linie, wie bei Drizaba sind die Banden fast gäuzlich zersprengt. Ebenso ist im Departement Oajac» die Ruhe hrrge- stellt. Beb'Jrtlan ist eine 400 Mann starke Bande durch den Oberstleutnant Garay zerstreut worden. 200 Mann Oesterreicher find gegen die Guerrillas von Fi- guera aufgebrochen Am 22. November wurde Tlapa- coya von den Oesterreichern besetzt, dir dabei einen Combattanten verloren, ein Ander«« wurde verwundet. —In Hkemosillo dagegen hat ei« Aufstand statt- gefuNden, infolge dessen der Kommandant Espino und noch 16 Beamte-verhaftet wurden. ES sind Truppen im Anzuge, um diesen Ort wieder zu besetzen. Auch auf andern Punkten hab«» dir Dissidenten Bortheile errungen; so ist Zacuattipan von 700 J«aristrn be setzt und der kaiserliche Commandant Llorente getödtet worden. Man war vor ferner» Bewegungen der Guer- rilleros in jenen Gegenden besorgt, wo sie zahlreich zu sein scheinen. > - - 1!," .. « — Der „Moniteur Belge" enthält eine Depesche des belgischen Konsulats in Vera-Eruz vom 2. Dec., wodurch »sstcieü gemeldet wird, daß die bei Tacamburo gefangenen Belgier durch Auswechselung sämmtlich ihre Freiheit wieder erlangt haben. , Aus Gn» Dlwei»,« erhält die Pariser Patrie" Nachrichten. > Hiernach war der «euerwählte Prä sident Basz, der/ seitdem er Pari« verlassen,, in Curaoao gewohnt hatte, am 2. December in der Haupt stadt Santo Domingo riagetrofsen und in feierlicher Werse empfange» worden. Nachdem er „sofort die Hauptdistricte bereist hatte und am 9. zurückgekehrt war, machte er de« verschiedene« Mächten vfficielle An zeige von der Wiederherstellung der dominicanischen Republik und von seiner Constitnirung zmn Präsiden len. Gr ließ alle von den Gewalthaber» seit de« Ab zug der Spanier verhaftete» Personen in Freiheit setzen und publtrirtr er«« allgemeine Amnest»«. iBvn dem Präsidenten der Republik Haiti, General Geffrard, em- pfiitg er die freundschafttichstrn Brrsichrrungen, was für die Zukunft dt-La-ed«- von Großer Bedeutung ist. debatt« weder laug aoch stürmisch fein wird. Keinrn- falls find Diejenigen allzu sanguinisch, weiche annrhmrn, daß dir Krönung im Hochsommer stattfinden werde. — Am 8. d. M. empfängt die Kaiserin die vom Reichs tage gesendeten Magnaten und Deputirtr», welche unter Führung de» CardinalprimaS die Glückwünsche der ungarischen Lande-vertretung zum Geburtstage dar bringen -um i" , , , ... .. freulichen Nachrichten", welche nach einem Kieler Tele gramme der CiviladlatuS deS Statthalter- von Holstein, Ministerialrath v. Hoffmann, von hier nach Kiel überbracht haben soll (vgl. Nr. 1), weiß man hier nur, daß Herr v. Hoffmann einige Ordensdecoratiouen für hvlsteinsche Beamte von hier mitgenommen hat (val. Nr. 2); daß jenen „erfreulichek Nachrichten" noch eine weitere Ausdehnung zu geben sei, wird hier bezweifelt. Wien, 4 Januar. (W. Bl.) Prinz Peter von Oldenburg ist gestern früh aus St Petersburg hier ringetroffen und im „Hotel Victoria", wo sich seine Gemahlin und Familie befinden, abgrstiegen. — Se. Majestät der Kaiser hat die Vorschrift über den Wir kungskreis deS KriegSmtnisterS in Bezug aus dfe DiensteSangelegenheiten der Kriegsmarine, sowie den des Chefs der KrirgSmarinesrction genehmigt. Diesemnach gehören in den Wirkungskreis deS KriegS- ministers: die oberste Leitung aller Marmeattgelegen- heitrn, einschließlich des operativen Dienstes in der Kriegsmarine; Erstattung der Vorschläge über Antrag oder nach Einvernehmen des FlotteninspectorS »ur Be förderung der LinienschiffSleutnantS und Hauptleute zu Stabsoffizieren, sowie auch dieser in höhere Chargen, Penstonirungen, Quittirungen und Versetzung in Dis ponibilität, zur Eintheilung der Admiräle und Stabs offiziere auf besondere DiensteSposten, Vorschläge zu Auszeichnungen und Belohnungen, zur Ernennung von Marinrparteien und Beamten von der sechsten Diäten klasse aufwärts, sowie des MarinesuperiorS; Ernennun gen der Offiziere vom Linienschiffsleutnant und Haupt mann, und der Marinrparteien und Beamten von der siebenten DiLtenklaffe abwärts. Der Wirkungskreis deS SecttonschefS der KriegSmarinrsrction umfaßt: die Zu sammenstellung der jeweiligen Budgetvoranschlägr, weil das Budget der Kriegsmarine separirt einzubringe« und zu vertreten ist; die Gebahrung mit der MarinedStation und Verwendung der dieSfälligen Budgetansätze, Passi- rungen über gerechtfertigte Materialabgängr, Havarien bis zum Betrage von 5000 Gulden; Bewilligungen zu Versuchen und Proben mit neuen Erfindungen bis zu einem Kostrnaufwande von 2500 Gulden; Aufnahme von Beamten, Technikern u. s. w. gegen aufkündbaren Dienstvertrag mit einer Jahresgage von nicht mehr als 1000 Gulden. Schließlich sei noch bemerkt, daß die Kriegsmarinesection deS Krieg-Ministeriums 7 Abtei lungen mit scharf vorgezeichnetem Wirkungskreise umfaßt. — Der BanuS von Kroatien, Frldmarschallleutnant Freiherr v. Sokcsevich, ist gestern nach Agram ab gereist. — (Boh.) Der Hofrath Hell ist nur interimistisch zum Prehleiter ernannt; seine Gesundheit wird ihm schwerlich gestatten, dauernd in der schwierigen und auf reibenden Stellung zu verbleiben, der er sonst in jeder Beziehung wie kaum ein Anderer gewachsen ist. Diese Stellung definitiv cinzunehmen dürfte entweder der Hof rath v. Lackenbacher, zur Zeit österreichische- Mitglied der zur finanziellen Auseinandersetzung zwischen Däne mark und den Herzogtümern in Kopenhagen tagenden Commission, oder Ministerialrath v. Hoffmann, der Ei- viladlatus des Statthalter- von Holstein, bestimmt sein. — Nach der „Fkf. Pztg." werden die Abgeord neten Siebenbürgens durch kaiserliches Rescript nach Pesth berufen, um daselbst die Union-Verhält nisse definitiv zu regeln. Die Sanktion der Union durch den Kaiser ist bis zur erfolgten Lösung der staatsrechtlichen Frage vorbehalten. Der firbenbürgische Landtag wird inzwischen vertagt. Linz, 3. Januar. (Deb.) Landtag-sitzung. Nach längerer Debatte über die politische Bejirk-tin- theilung wurde der Antrag des Ausschusses angenom men, auf die Regierungsvorlage so lange nicht einzu gehen, als sich die Regierung nicht veranlaßt sieht, sämmtlichr Angelegenheiten der Neugestaltung des Or ganismus der k. k. Behörden einer verfassungsmäßigen und einheitlichen Behandlung zu unterziehen. Agram, 2. Januar. (DebJ Die vom Landtage vorgenommene Wahl der beiden Vicrpräsidrnten vr. Suhaj und vr. Sudotich soll, wie verlautet, hohen Orts bestätigt worden sein. II Berlin, 4 Januar. Die Aussichten auf Abschluß eines Handelsvertrages mit Rußland sind in weite Ferne gerückt. Es gewinnt den Anschein, al» ob man von Seiten Rußlands das Zustandekommen eines cllcartells als Basis für weitere Verhandlungen i zu erstreben bemüht ist, wogegen die Organe des preußi schen Handrlsstandes lebhaft ankämpfcn. In dieser und mancher andern Beziehung war die Sitzung des Aelte- stencollegiums der Berliner Kaufmannschaft, welche ge stern Abend stattfand, von Interest«. Wir entnehmen dem Inhalt der Verhandlung Folgende-: Di« Handels kammer in Brr-lau hat in einer Vorstellung an den Herrn Handelsminister da- ihr von glaubwürdiger Seite zugekommene Deslangen der russischen Regierung, von der preußischen Regierung den Abschluß eines Zvücar- tells als Bedingung eines Handelsvertrags zu erlangen, beleuchtet und kommt zu dem Schluß: da« preußische Handelsministerium möge in geeigneter Weife Sorge tragen, daß mit Rußland entweder «in den heimischen Interessen entsprechender Handelsvertrag, oder »ber gar kein Handelsvertrag abgeschlossen werde. Die Handels kammer von Breslau ersucht unter Mittheilung dieser Eingabe das hiesige Aeltestencollegium, i« gleichem Sinne vorstellig zu werden. Letzteres beschließt, da «uch hier über die Absichten der rufsiche« Negierung Einige- ver lautet hat, eine eigene motivirte Vorstellig an taS Handelsministerium und beauftragt mit deren Abfassung eine Commission. — Heut« fand die erste Verhandlung deS hiesigen Krimi» al grrichtS wegen eine- Hiteser- rinsturzeS, einer Mauer im sogenannten Schweizer garten vor dem Königsthorc, statt. Es ward erwiesen, daß der betteffende Maurermeister Marquardt von der durch dir Baupolizei genehmigten Pläne ahgewichen war und so den Maueroinsturz,. welcher , drei Mann tödtete und zwei lebensgefährlich verwundete, verschul det hatte. Der Staatsanwalt beantragte S Monate Gr- sängniß und 10 Thlr. Geldbuße, der Gerichtshof ver- urtheilte Marquardt zu 6 Monaten Gefängniß und 10 Thlr. Geldstrafe. — Nach der „V. Z." ist der Ge neralarzt vr Lauer, Leibarzt Sr Maj. deS König-, in den Adelstand erhoben worden. — Bekanntlich wur den infolge der Gastriner Convention saft sämmtlichr Eröffnung der Eliludeversammlim» neu w« Unterzeichneten gehaltene Retz« tzeschloffen hpt, entgegen zu «Men «der ent- argen nehmen »n lassen. S«- UuMDodell der Grosibexz^ sind hierzu durch die Erwägung bestimmt wo-dn,. büß die Zweite Kammer der Sunide, ohne durch die erwähnte Eröffnungsrede verankicht D» sein «nd ohne »«rhrri-es Benehme« mit de» Or gane« de« >irv»i>«zvgltchc« uu-ikgreruyg, über angebliche Beschwerden gegen du großherzogliche Regierung selbst, gegep Bcnvaltungdbedordni und »ege« Gerichte einseitig Beschlüsse gefaßt hat. welche in der Form jener, theilweffe m sehr v«r- !>! rrder Weist retzigirte« Änilllvriadreffe vvraetrago« werden sollten, .tz<cksomit.dir Kammer de« Weg vevlmsen hat, PMchen die LtNastrntgürnkunde für tun Fall oorschreidt, wenn es sich davon handelt, stand.ich. Beschwerden und Wünsche zur aller höchsten Kennt«,ß zu bringe«. Darmstadt, 23. December 18S». gez. v. Talwiak." 6 Altenburg, 4. Januar. In dcm heute au-gege benen Amtsblatt findet sich vsficiell angezeigt, daß Se. Hoheit der Herzog geruht hab«, den bisherigen groß herzoglich sächsischen Bezirksdircctor Hugo Müller zu Neustadt a. d. Orla unter Verleihung deS Prädicats al« geheimer Staat-rach, zum stimmsührenden Mitglied des herzoglichen Ministeriums zu ernennen. — Meine neuliche Angabe, daß bei Eröffnung der Gößnitz-Ge raer Eisenbahn dem Vorsitzenden der Staat-risrnbah» direction zu Leipzig, Herrn geh. Finanzrath ». CrauS- haar, das Comthurkrruz ll. Klasse de- sachsrn-Ernr- stinijchen Hau-orden- erhalten habe, beruht ans einem Jkrthum, indem Herr ». Craushaar diesen Orden be reits aus früherer Zeit besitzt und «eben seinen übrigen Ordrnsdecorationen zu Ehren de- Tages bei der Er öffnungsfeier mit angelegt hatte. Breme», 4. Januar. (Wrs.-A.) In einer Versamm lung des Schützenvereins auf der neuen Börse wurde gestern das Anerbieten einer Anzahl Bürger mitge- thrilt, den größer» Theil des DesieitS vom deut schen BundeSschießen zu decken; vorausgesetzt, daß der Rest durch den Centralcomitö und de» Schützen verein durch Sammlungen aus ihren Kreisen zusam- mengpbracht werde. Dir Versammlung ging auf den Vorschlag ein und setzte einen Count- vbn 40 Herren zur Einsammlung von Beiträgen nieder. PnriS, 3. Januar. Die heutige Wochenrundschau des „Abrndmoniteur" kommt nochmals auf die Auf kündigung deS AuSlieferungsvertragrS mit Eng land feiten Frankreichs zurück und widerlegt auf daS Bestimmteste, daß Frankreich den Vertrag gekündigt, weil eS politische Nebenabsichten dabei gehabt habe. Er behauptet, daß eine mehr als 20jährige Erfahrung be wiesen habe, daß der abgeschlossen« Vertrag seiten Eng lands nicht ausgesührt werden könnt«. „Wir sagen rS nochmals — so fügt er dann hinzu —, cS handelt sich nur um gemeine Verbrecher, und über das Awsliefe- rungsprincip selbst besteht keine Meinungsverschieden heit. Die Schwierigkeit liegt einfach im Proceßver- fahren, und. die mit der Lösung derselben beauftragten Rechtsgelchrtrn werden ohne Zweifel dahin gelangen, dieselbe zur Zufriedenheit der beiden Völker brizulegen." — Schließlich bringt das amtliche Blatt aus Peru Folgendes: „Die siegreiche Revolution in Peru hatte den General der aufständischen Armee, Conseco, an das Ruder gebracht. An seine Stelle trat der Gene ral Pardo als Diktator. Aber auch diese Würde sollte nur provisorisch sein; denn sie ist dem von der letzten Regierung aus dem Lande verwiesenen, in Lima wie der rrwarteten General Castilla zugedacht. Man hat Grund, zu glauben, daß dieser Wechsel auf die Be ziehungen Perus zu Spanien keine« Übeln Einfluß auSüben werde." — Nach den letzten Berichten au» Guadeloupe richtete die Cholera dort schreckliche Verwüstungen an. In Basse-Terre waren 15 Proc., in Pointe 10 Pro«, der Bevölkerung gestorben. An mehrer« kleinern Ortschaften war fast die ganze Be völkerung zn Grund« gegangen. Alle Geschäfte lagen danieder, das Elend war fürchterlich und selbst da» Brod fing an z« mangeln. — Briefe aus Madrid vom 3. d. sprechen von Gerüchten, wonach in mehrer« Provinzialstädten mili tärische Pronunciamentos stattgefunden haben, infolge deren die Truppen in den Kasernen von Madrid con- fignirt seiell. (Vgl. die telegraph. Nachrichten.) Nsm, 2. Januar. (Tel.) Wie da- „Giorn. di Roma" meldet, hat sich der Chef der Bande Pesna mit K-Bxiganten. freiwillig im Gefängnisse zu Jro- finone gestellt. L-ntzon, 3. Jannuar. (E. C.) Den wenigen See- Offizieren, welche sich noch rühmen können, bei Tra falgar gefochten zu haben, ist durch den Tod des Vice- Admiräls William Allan Herringham ein tapferer KriegSgesährtr entrissen worden. Zum Vice-Admiral war er vor zwei Jahren ernannt worden. Er erreichte «in Alter von 75 Jahren. — I« Cork sind wieder zwei Brrurtheilungen erfolgt: Michael O'Negan ward schuldig befunden, einen Seemann zur Ablegung des Futterndes ausgesordert zu haben;,Thomas Hayes aus London wurde überführt, eine hervorragende Rolle in der Organisirung der Verschwörung gespielt zu ha ben. Die Strafe gegen Erster« lautet auf siebe«, ge gen Letzter« auf 10 Jahre Zwangsarbeit. Gestern hat, wie der „Times" txlegraphirt wird, die Immission iiz Eösl, mit der Vexurtheilung des Angeklagten Ken- nealy zu 16 J-h-en Strafarbeit ihre Gerichtssitzungen aeschloffun. Pie übrige» tz «och nicht gerichteten^ feni- scheo Gefangene« sind auf Bürgschaft einstweilen ent lassen wordcn; Lgpltäu'M'Afferty und W. Mackeh dür fest das Land vuhtffen. — Der von dem Emigra- «ionSamte in Liverpool adgestattetc Bericht weist eine Abnahme der Auswanderung des verflossenen Jahre» gegen dtp Ke- JahrzS 1864 nach. Im Jahr« fi864 verließen 125,445 Auswanderer den genannten Hasen, im Jahre 1865 nur 12l,046. Irland verlor im vergangenen Jahre durch die Auswanderung nahezu 1 Procent, England ein siebente!, Schottland rin zchn- tr( Procent seiner Einwohner. J»P»». „Rruter^OissiLL^ meldet: Den neuesten Posten au< Schanghai vom 9. December zufolge hat der Mikado von Japan den zwischen dem Taikun und tung der RegierungSmltglitder der Gtatthattrr denselben den Vertretern der fremden Mächte in Bezug aus dir mit, daß an die Stelle de- Titels „kectionschrf" die Eröffnung des Hafens von Osakka (Htogv) akg«- Bezeichnung „Regirrungsrath" zu trete» habe, und daß Ministerialrath v. Hoffmann künftig den Sitzungen der : Räthe beiwohnen werde und mit Vollmacht von ihm, Häsen dem Statthalter, versehen sei, um manche Sachen sofort erledigen zu können. "> Rendsbnrg, 2. Jnnuar. (A.M.) Di« Depu tation en drS hiesigen sch kr-wtg»h»l stein sch en Ver eins und der Kampsgenqllenschaft sind gestern Abend au- Kizl zurückgrkrhrt. Sie wissen nicht genug da- sreundliche Entgegenkommen soWüHl Sr. Hoheit deS Herzog-, wie auch der Herzog,« zu rühmen, tzs schien Sr Hoheit besonders zu freuen, auch aus Rends burg an diesem Tage Glückwünsche zu empfangen. Die ganze fürstliche Familie macht» gnf die Delegirten den gewinnendsten Eindruck, welch« durch die muthige Zu versicht Sr. Hoheit sich selbst ermuthigt und gehoben fühlten. Per Herzog sprach wiederholt sein Wohlwol len und sei« Iuterrffe für unsre in alter Treue be währte Eidrrstadt aus. ' U- DaS „Rendsb. Wchbl." enthält in seiuer letzte« Nummer folgendes Inserat: „Da wir in Erfahrung gebracht, daß viele Ereürplare im Schleswigschcn erscheinender Zeitungen wegen Mangel an Abon nenten gratis vertheilt und doch nicht angenommen werdrn/so machen wir tzie resp. Redakteure darauf auf merksam, daß wir solche Zeitungen als Makulatur pro 100 Pfund Mk. 8 Sch. kaufen. Schleswig, im De cember 1865. H Nathan u/ Comp " Schleswig, 2. Januar. N«h der „Flensb. Ndd. Ztg." hat der Gouverneur beim Neujahrsdiner gesagt, eS sej freilich seine Absicht gewesen, nur den einen Toast aus die beide« Monarchen zu sprechen, aber da er sich in diesem Kreise so froh angeregt fühle, so gehe das Herz mit seinen guten Vorsätzen durch, und er müsse der alte« ehrwürdigen Stadt Schleswig ge denken, wie des Landes, das von ihr den Namen habe, des Landes, dessen Wohlfahrt zu fördern jetzt seine alleinige und seine Lebensaufgabe sei, von Schleswig aber sei Holstein trotz Alledem unzertrennlich', und so trinke er aus das Wohlergehen ddS thiuern Schleswig- Holsteins. Dit Mnfik fiel hierauf mit „Schleswig-Hol stein meerumschluvgen" rin. AuS Schleswig schreibt man der „Allg. Ztg.": Bekanntlich hatte Herr v. Zöblitz vor Beginn seiner Thätigkeit in den Herzogthümern den land wirth- schastli chrn Vereinen Derselben besondere Aufmerk samkeit zugewendrt. Nachdem dir fämmtlichen derartigen Vereine heS Lande» sich dem „Genrralverein" der Her- zogthümer angeschlossen hatten, erfreute sich dieser der ganz besonder« Beachtung deS Hrn. v. Zedlitz, der sogar den Sitzungen der Deleairtenversammlnng des Vereins beiwohnte und in ihnen daS Wort ergriff. Da kam der 20. Decbr. und mit ihm die Neuwahl eines Drrectionsmit- gliedS d«S schleSwig - holsteinscheN' landwirthschaftlichen Genrralverein-. An Stelle des auSkretenden „national" gesinnten Tönningers B. HamktnS ward der von Hrn. v. Zedlitz entlassene Lehnsmann des Kirchspiels Uelves- büll Herr Pauls getpählt. Da- war für Herrn v. Zed litz genügend, um cckle- Interesse an dem Verein, an der Bewaldung unsres Haiden, der Austrocknung und Cultivirung unsrer Moore rc. zu verlieren. Es erging ein Regirrungsschreiben an den Verein, durch welches ihm angekündigt wurde, daß er auf keinerlei Unter stützung von Seiten der Regierung fernerhin zu zählen habe. Flensburg, 2. Ja«üar. (Ndd. Z.) Der Gou- verneuz traf gestern Abend unerwarteter. Weise hier em, er hafte sich^ unmittelbar nach dem Neujahrsfest diner.in Schleswig zu Wagt« hierher begeben und über raschte die, Haruzoniegesellschafr, deren Ehrenmitglied er ist, zwischen 10 und 11 Uhr durch sein plötzliche- Er scheinen aus dem Neujahrsballe. Der Gouverneur führ nach aufgehobener Tafel direkt wieder nach Schleswig zurück. — Mit dem I. Januär ist der Bettritt Schles wig- zu dem Tekegraphenverltzag von Paris er folgt. (Der Beitritt des Herzogthums Holstein wurde bereits genttldet.).,^,. .«i
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