Dresdner Journal : 04.01.1866
- Erscheinungsdatum
- 1866-01-04
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186601042
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- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18660104
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18660104
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1866
- Monat1866-01
- Tag1866-01-04
- Monat1866-01
- Jahr1866
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- Dresdner Journal : 04.01.1866
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18«« V 2 DreMcrImmal li«u L«U«: 1 tt^r. L-alLl. L»p«<1jUoll ck«, vr««l»«r ckounuä», vr—a«o, w»ri«n»tr«»— Ho. 7. »»- chsrlcvur« ans Lands« stand 159^; Gvld- v-nb« IVS'tz; ««umwalle S1. begegnen. in denen, außer Fräulein Carlotta Patti, dit Herren Roger, Louis Brasfin, VieurtempS und Grützmacher mitwirken werde«. Das Programm der von Süddeutschland ausgehen den „deutschen Bolkrpartei" wird von Herrn Oesterlen im Stuttgarter „Beobachter" folgender maßen erplicirt: „Die Principien der deutschen Volks partei, Föderalismus und Demokratie, bilden die Grund lage des snationalen wie des freiheitlichen Fortschritts in Deutschland und in den deutsche» Einzelstaattn den wird. > ... ... SW^ .ijs . Dresden, 3. Januar. Das in Wien kuudgegedene Staatsbudget für 1866 erfährt eine gute Aufnahme feiten der dortigen Blätter, selbst der oppositionellen..So sagt dir „Presse": „Die Auseinandersetzungen deS Finauzouiusters legen » I > !' , r-u. . Au» de» Knntnsn«. Die Kämpfe der Kaukasier gegen Rußland sind beendigt. Unterworfen ist das Land, da- noch niemals einem Weltteiche einverleibt gewesen, daS von keinem der mächtigsten Gröberer, ChruS oder Alexander, Dschin- gis-Khan, Tamerlan oder Schach Nadir unterworfen wor den ist. Eia großer Theil der widerstrebenden Völker ist auSgewandert, so daß Aufstände, wie sie in Algerien vorkommen, im Kaukasus nicht zu befürchten sind. Rußland ist eS anheim gestellt, die Schätze des Bo dens nutzbar zu machen und auSzubeuten. Damit dies vollständig gelinge, sind allerdings Menschenkräste und fruchtbarer. Es wurde mehrmals angrlandet, so auch im Adlerthale, das wegen seiner außerordentlichen Fruchtbarkeit berühmt ist. Erst im Jahre 18K3 ist r- uatrrworsen worden, jetzt aber durch di« Auswanderung der Eingebornrn entvölkert. Beim Lorüberfahrra er blickt man hier und da Rniuen von alten uralten Fe sten, deren Bauart man aasieht, daß sie lange vor Er findung des Schießpulvers ihren Ursprung haben. Bei Suchum-Laleh wurde wieder gelandet. Sämmt- lich« abchasischen Fürsten der Umgegend waren mit ihren Gefolgen erschienen, um ihre Aufwartung zu machen Alle sahen sie Räubern ähnlich. Die Fürsten verwogen ausschauend, bis au die Zähne bewaffnet. Jeder umringt im wilden Durcheinander von LV bi» 30 gut bewaff neten Kerls in Lumpen auf den elendesten Kleppern und Eseln. In Suchum-Laleh lag viel Milttär und dir Um gegend war sicher, wa» «in Jahr früher nicht der Kall gewesen, wo »an sogar bei« Wafferholr« Bedeckung nvthig hatte. Der nächste Anhaltrpunkt war Poti rin kleiner und die deutsche Volkspartri wird nicht aufhörrn, die zur Erreichung dieses Ziele» nothwendigen Opfer an SouveränetätSrechtrn der Einzelstaaten zu fordern. WaS sie nicht will, ist, daß der große ParticulariSmus Herr und Meister über den kleinen werde, daß ein auf geblähte- Preußenthum sich al» Vertretung der Einheit Deutschlands hinstelle und Deutschland in Preußen auf gehr, weder allmählich in der Form eines kleindeutschen Bundesstaats unter preußischer Führung und Spitze, noch auf einmal in der Form der Annerion; was sie nicht will, ist die traurige Einheit und Einförmigkeit einer centtalistisch, militärisch und büreaukratisch orga- Nisirten Verfassung und Verwaltung nach preußischem Muster; was fie nicht will, ist, daß der deutsche Genius in einem solchen Staate langsam zu Tode gequält werde, und was fie nicht glaubt, ist, daß uns der preußische Haifisch, wenn er uns einmal verschlungen hat, als freie deutsche Männer wieder von sich giebt. Go stellt sich cip zwischen den kleinstaatlichen ParticularismuS und den großstaatlichen UnitariSmus. Der Föderalismus allein schafft dem deutschen Geiste die seinem Wesen ent sprechende politische Daseinssorm und ist der wahre Aus druck des innersten Fühlens und Denkens der deutschen Nation, welche sich des Zusammenhangs und der Gleich berechtigung ihrer Glieder, der staatlichen Zerreißung Deutschlands durch die Künste der Diplomatie ungeachtet, noch lebendig bewußt ist; er giebt derselben in einer neuen, verjüngten Gestalt die uralte und ureigene Form der Verbindung ihrer Stämme wieder, er ist dir Ver söhnung ihrer Freiheit mit der unabweislich gebotenen politischen Einheit, er allein gewährt der Nation ihre Einheit und Macht nach außen, ohne die Freiheit im Innern zu zerstören." Der hohe Herr, in dessen Gefolge der Reisende die Uebersahrt von der Krim »ach dem Kaukasus machte, fuhr im Oetobrr 1864 aus dem Admiralschiff „Tiger" von Jalta ab und der Küste von Kaukasien ent lang, um die verschiedene» Milttärstationen am Ufer deS schwarzen Meere- zu besichtigen Der „Tiger" ist da schönste Schiff der russischen Flotte i» diesem Meere, auf da» Gcsckmackvollste riagrrichtet, bemannt mit mehr als 100 Matrosen außer Offizieren und Soldaten. Ein kleinere» Kriegsschiff begleitete jene». Diese Reise, von ruhigem Wetter begü»stigt, bot mancherlei Ungewöhn tes, Merkwürdige», Unterhaltendes. Die Ufer von Kaukasien vom Norden her sind kahl und zeigen nur öde Felsen, werden aber, je wei ter man nach Süden kommt, immer bewaldeter und ' * Dre»d«n Donnerstag, den 4 und Freitag, den S. d M., finden im Saale de» „Hvtrl dt Gare" zwei > Patti-Concvrttz statt, ans dlr noch besonder» aüf merksam zu machen wir nicht Unterlasten wollen und ' 'bi! .n Lst. b.r N'ittiktcp l »I INI "s ,>> s-l-l I inl 'ii von gutem Willen, von Intelligenz und Aufrichtigkeit Der Föderalismus will di« Herstellung eine» wenigstens Zeugniß ab. Auch ließen sich gewiss« Hoffnungen an allmählich Gesammtdeutschland umfassenden föderativen Grafe« Larisch'S Administration knüpfen, weil er in - Staatsorganismus unter einer gemeinschaftlichen, über einer Beziehung in einar weit bessern Position wir seine den Einzelregierungen stehenden Eentralgewalt und Amtlicher Theil. Dresden, 2 Januar. Se. Majestät der König haben allergnädigst geruht, den Leutnant Grafen von Breß- lrr des Garde-Reiter-Regimrnts zum Obreteutnant zu ernennen. cke» vn»»cko«r ,b,»ck»» i U. L-ol.»», L. «»-»dar, L Voai.»,; »«Iw: 0»oeiv,',cb« ttuek- b»«ck1, L. Soncurr»; l-ov« rnmttver». U.r Vuobb i NW»: »Ni.» v»et,! e. (LV, n„ck»»boii»«»k«oH); k».U»»r.lo»'e Suebb; »wo: Comptoir ck b. Vi«»»r LoituoF, St«k»»»pl SS7 einer Beziehung in einar weit bessern Position wir seine ! I _ Vorgänger sich befindet. Weder Krauß noch Baumgart- Repräsentation in allen nationalen Angelegenheiten, ner, weder Bruck noch Plrner waren in der Lage, die "» andern DepartementschefS in finanziellen Dingen so sehr zu instuiren, wir der jetzige Finanzminister. 2k)ie Wahrheit ist, daß da» jetzige Ministerium und seine sin- zelnen Glieder gut zusammenhatten,! sind daß ein ge- - meinsames Bestreben Mer, die Finanzen wieder her- zustellen, auch annähernd nie so hervorgetreten ist wie jetzt. Dieser Umstand ist schwerwiegend, ja, er würde einen alle Schwierigkeiten überwindenden Einfluß äußern, wenn Eine» da wäre: Die Mitwirkung deS Volks. Möge der Finanzminister sich die Wahrheit merken, daß es kein Vertrauen des Auslandes gaben kann, dem nicht da» Vertrauen deS Inlandes zur Basis dient. Urd in unser« Tage» kann da- Vertrauen der Lande-kind-r zu den Staatsfinanzen nur dadurch hervorgerufen tsirr- den, daß man sie selbst zu ihrer Ordnung herbrirnft. ES ist wahr, daß in dem Voranschlag für 1866 auch ei» Posten für den ReichSrath eingeschaltet ist, und e» " ließe sich vielleicht eine schwache Zuversicht an diese halbe die deutsche BolkSpartet mit ihrem föderalistischen Prin- Ausage klammern. Aber wir brauchen, nach den Er- fahrunge«, welche wir gemacht haben, wohl eine ander« und deutlichere Gewähr für unsre constitutionelle Zu kunft, als die sich gar zu scheu und jungfräulich hinter einem Zifferhaufen in einem Staatsvoranschlage ver birgt." — Die „Ost-Deutsche Post" sagt über den Umstand, daß der Bericht de» Finanzministers die Ein berufung deS Reichsraths für den nächsten September für möglich hält und sogar zur Bestreitung deS Auf wandes für denselben «ine« Posten in das Budget ein stellt: „Wir gestehen, daß wir diese Thatsache mehr für eine Formsache als für ein wirkliches Programm de» Ministeriums halten. Da Se. Majestät in der un garischen Thronrede dir Vorlag« der Oetobrr- und der Februarurkunde dem ungarischen Landtage zur verfas sungsmäßigen Behandlung empfahl, so konnte doch nicht da- Budget durch Auslassung der seit fünf Jahre« all jährlich wiederkehrenden Auslagen für den Reichsrath im Vorhinein die Demonstration machen, daß da» Mi nisterium an die Annahme der Frbruarverfafsung feiten der Ungarn nicht glaubt, oder daß e» seinerseits den ReichSrath nicht will. Man hat also, um dem Anschein zu ge»ügen, de» Poste» „ReichSrath" ttt dach Budget 7 eingestellt. „Wenn e» nichts nützt, so schadet es ja auch nichts." Sollten wir uns irren, sollte die Einstellung > dieses Postens wirklich ein Programm sein, so werden wir «nS beeilen, «monllo Koaoribl» zu machen. Allein vor der Hand ist Graf LazanSky noch durch nichts des avouirt worden." Ueber da- Budget selbst macht dies oppositionelle Blatt noch folgende Bemerkung: „DaSBud- get für 1866, wie es nun vorliegt, ist auf Grundlage der großen Arbeite» anfgebaut, welche der ReichSrath im abgelaufenen Jahre de» Reichsfinanzen gewidmet hat. Der Vortrag des Finanzministers thut sehr wohl daran, dem Reichsrathe und seinen Anstrengungen das Lob zu spenden, das ihm gebührt. Allerdings hat sich der Herr Finanzminister nicht gescheut, in einigen we sentlichen Punkten von dem Reichsrathe abzuweichen. Dieser hat es nicht über sich gewinne» können, ange sichts des großen Drficits die im vorigen Jahre votzir- ten Steuern zu reduciren. Gras Larisch hat jedoch keinen Anstand genommen, über diese Bedenken des Reichs raths sich hinwegzusetzen und daS Erträgniß der Grund- und Hausklasscnsteuer um circa vier Millionen Herab zusehen. Die Sache ist jedenfalls eine Maßregel, welche populärer wirkt als die selbftverläugnende Strenge deS der Ortschaft sich bewegen sieht, lassen vermuthen, daß der Krieg es ist, der seine Brandfackel in das fried liche Städtlein geworfen hat. Wir sagen vermuthen, drr Künstler läßt un» im Unklaren, welche Ursache der hier herrschenden Verwüstung und Tragik zu Grunde liegt. Ob diese Unbestimmtheit seine Absicht, ob eine etwa» eingehender« Motivirung de» angeschlagenen no vellistischen Elementes nicht rathsamer gewesen, da» find Fragen, die hier wohl aufgeworfen werden können, de ren Untersuchung uns jedoch zu weit abführen würde. Gehen wir hiervon ab, fo fehlt e» nicht an einer ge danklichen Verbindung zwischen jenen düstern Andeu tungen und der landschaftlichen Stimmung. Die eigen thümliche schwüle Ruhe im Vordergründe, der stille, weiche Sonnenblick, der auf der Berglehne, a,zf den wie au-gestorben dastehenden, vom Brande noch unbe rührten Häusern liegt, drr ganze Charakter der Auf faffnng klingt mit der Staffage in einen melancholi schen Mollaccord zusammen, und drr Betrachter findet Schier wie überall in der sorgfältigen und wirksamen Durchführung des Ausdrucks die bekannte Meisterschaft de» Malms bewährt. Al» besonders gelungen, von großer Feinheit und Schönheit deS ToneS, erscheinen einige Partien deS Mittelgrund«- Je seltener, wie wir oben schon andeuteten, Lesfing'sche Landschaften hier zur Schau gekommen, um so lebhafter dürste sich das Interesse angeregt fühlen, dem trefflichen Meister, dessen Name vom populärsten -lang in der Kunstgeschichte »unsrer Lage ist, auch auf diesem Gehietr einmal zu ' Capitale erforderlich, woran eS noch außerordentlich man gelt. Rußland hat aber auch die Mission, diesen Län dern, in welchen früher das Christenthum herrschte, in welchen Wissenschaften und Künste blühten, dir durch Barbaren entrissenen Wohlthaten zurückzubringen. Diese Gegenden sind noch wenig bekannt Die Na- 'tur, die Geschichte der Länder, die Sprachen der Völ ker, welche dort gehaust haben, bieten dem Forscher ein noch unerschöpfte» Feld. In dieser Hinsicht werden aller dings die nachfolgenden Auszüge a»S Briefen eine» 'Weisenden nicht» bringen. Sie sind nur zur Unterhal tung bestimmt, bieten aber jedenfalls wenig Bekanntes und sind au» eigener Anschauung geschöpft. Uedrigen» be rührte her Reisende nur die Westküste des Kaukasus, jedoch gerade den Boden, der schon seit Jahrtausenden durch den Argonautrnzug und die sich daran knüpfen dt» Gage« berühmt und verherrlicht worden ist, den Boden, drr muthmaßlich von Odysseu» auf seinen Irr fahrten berührt wurde. Prßtz, -1. December. (W. Bl.) Die meisten Blätter bringen NrujahrSarttkel, in welchen dem neuen Jahre bezüglich drr Lösung der staatsrechtlichen Frage ein günstige- Prognostiken gestellt wird. UeberdicS sagt „Magyar Vilag": Dem Principe der RechtSbeständig- kett sei vollkommen genügt dadurch, daß die Verein barung der Rechte Ungarns mit jenen der übrigen Völker der Monarchie in die Hände der ungarischen Gesetz gebung gelegt wurde. — „Pesti Naplo" tritt den Cen- tralisten entgegen; di« Frbruarverfafsung sei nicht mit dem ConstitutionalismuS zu verwechseln. „Naplo" ver traut der Regierung und der Zeit, welche reaktionären Versuchen keinen Erfolg verspricht. Dasselbe sagt: Die böhmische Krone habe zwar nicht die Bedeutung der ungarischen; beweise aber, daß Se. Majestät die Festig keit der Monarchie in drr Befriedigung der gerechten Wünsche der historischen Nationen sucht. Weiter con- statirt dasselbe Blatt dir fortdauernde AusgleichShoff- nung. — „Pesti Hirnök" formulirt daS Programm der Conservativen in nachstehenden Hauptpunkten: Gleich heil vor dem Gesetze und persönliche Freiheit für Jeder mann, der in Ungarn geboren; Autonomie der Comi late; Unabhängigkeit der richterlichen Gewalt; Auto nomie der Confesfionen; Unteilbarkeit der Monarchie, aber zugleich unmittelbare Theilnahmc an der Eeatral- regierung zufolge der Gleichberechtigung der Krone. — „Hon" spricht sich gegen ein Bündniß der Ungarn mit den Eentralisten au»; Ungarn werde sich nie zur Unter drückung einer Nation verbinden. * Berlin, 2. Januar. Es wirst ein interessantes Licht auf die Situation, daß der beim erste» Auftreten so drohend angekündigte Feldzug der deutschen Großmächte gegen die Frankfurter Presse mit einem officiösen Preß- gezänke zwischen Wien und Berlin endigt. Die heu tige „Ndd. Allg. Z." giebt den Wiener Berichte» gegen» über folgende „auf zuverlässigen Mitteilungen be ruhende Zusammenfassung der wesentlichen Momente de- bezüglichen Depeschenwechsels": „In der De pesche vom 23. November war Gras Mensdorff in er ster Reihe bei seinem frühern Vorschläge geblieben, die Novemberbestimmungen über Vereins- und Preßwesen durch einen neuen BundeSbrschluß für ganz Deutschland obligatorisch zu machen; in zweiter Reihe aber, für den Fall, daß Preußen aus diesen Vorschlag einzugehen sich geneigt zeige, hatte er vorgeschlagen, ei»eu nochmaligen .direkten Erlaß an den Franksurter Senat zu richten Ävaraus erklärte Preußen in der Depesche vom 6 De- , cember, den erste» Vorschlag müsse es wiederholt ab lehnen, dagegen sei es nicht abgeneigt, nochmal» einen gemeinsamen Schritt bei dem Frankfurter Senat zu thun, fall- der Inhalt deS bezüglichen Schriftstücke» den preußischen Anschauungen entspreche. Unterm -. Decem- ber sandte nun Graf MenSdorff den Entwurf der von der österreichischen Regierung beabsichtigten Antwort an den Frankfurter Senat hierher. Die preußische Regie rung aber sand diesen Entwurf ihren Anschauungen nicht entsprechend, ging also nicht darauf ei»." — Die „Neue Pr. Ztg." bestätigt heute die gestrigen Angaben der „Köln. Ztg." über den Inhalt deS am 31. December hier abgeschlossene» Händel-Verträge- zwischen dem Zollverein undsZtalien. Sir berichtet noch weiter darüber: „Weder der Vertrag noch da» Schlußprotokoll enthält die Klausel; daß der Vertrag schon in Kraft trete» solle, wenn auch nur die meisten Aollverein-regierungen zu gestimmt hätten. Der Vertrag tritt also principiell erst in Kraft, wenn äpe Zollvereinsregierungen zugestimmt haben. (HaüuLver hat sich noch nicht erklärt.) Die Krage, ob der Vertrag schon in Kraft treten soll, wann nur die meisten Zollvereinsregirrungen zugestimmt haben, ist gemäß den in der letzten Zeit von Italien ausge- drückten und aufrecht gehaltenen Wünschen durch eine mündliche Erklärung der Entscheidung de» italienischen Parlaments vorbehatteu worden." — In der vorge strigen Sitzung de» engern Ausschusses der preußi schen Bank kam, nach der „Voss. Ztg.", der Plan, ü Millionen »euer BankantheilSschrine (etwa zum Eourse von 130) auLjugiben, zur Sprache. Die Ausführung deS Planes bedarf der Zustimmung der LandeSver- Feui^teton. Dresden. Lesfing'sche Historienbilder haben immer, so oft solche hier ausgestellt waren, zahlreiche und warme Bewunderer im Publicum gesunden; seltrner hat man in Dresden Gelegenheit gehabt, K. F. Lessing (ge genwärtig Galeriedirector in Karlsruhe) in seinen land schaftlichen Arbeiten kennen zu lernen, und doch wird, und zwar nicht ohne guten Grund, häufig drr Land schaftsmaler in Lessing noch über den Historienmaler gestellt. Als Landschafter räumt der Künstler, wenig stens in seinen frühern Arbeiten, der Staffage oft «ine zu selbstständige, anspruchsvolle Stellung ein, wodurch, wie u. A. Vischer in seinen „Krit. Gängen" treffend nachweist, der landschaftliche Eindruck nicht selten zu sehr beeinträchtigt wird; dennoch wird der Beschauer immer von der realistischen Frische und Wahrheit, wo mit Lessing eine wilde Eisellandschaft oder eine öde Harzgegend schildert, überrascht und von dem tiefen Naturgefühl, mit welchem er ein schlichtes landschaft liches Motiv mit einfachen Mitteln wirksam zum Bilde auSzugeftalten weiß, ergriffe» werden. Dies zeigte uns wieder eins Landschaft Lessing'-, die gegenwärtig, im Magazin des Hoflieferanten Herr» Moritz Meyer, daS Interesse der hiesigen Kunstfreunde beschäftigt. Den Vordergrund de» Gemälde- bildet eine Sandgrube mit hohen, steilabfallendrn Wänden; ei» Sterbendes, drr hierher geflüchtet war, empfängt hier den letzten Trost der Religion. Rechts ,m Vordergründe schließt über dem sandigen Abhang ein Waldsaum da» Bild ab; da rüber hinaus im Mittelgründe wälzen sich gewaltige Rauchwolken über eine in, Brand stehende Ortschaft hin, die sich an einer, die linke Seite de» Bilde- begren zenden Berglehne i» di« Höhr zieht. Gestuften, die man im Mittelgrund« durch den Qualm hindurch vor Telegraphische Nachrichten. P»rtS, Dientttiß, 2. Jnnnar, Astend». Der heu tige „Abeudmonitrur" dringt die Rede de« Kaiser« beim gestrigen Empfange de« diplamatischeu Sarp»: „In jedem Jahre znr selden Arft »enden wir un» zurück in die Vergangenheit und werfen unser» Blick ln dir Zukunft, schätzen wir uns glücklich, wenn wir, wir heute, vermögen, uns gegrajettig za dr- glückwünschen. Gefahren vermieden, Befürchtungen ein wnde gemacht und dir Baude enger gezage« zu hasten, welche Völker und Könige verbinden. Schätzen wir un» besonder» glücklich, wenn dir au» den hinter «n» liegenden Errigniffen^rschäpften Erfahrungen un» ge statten, eine lange Reihe »an Tagen de» Frieden» und dr< Gedeihen« zu inauaurireu." Der Kaiser dankte sodann dem diplomatischen Corps für desirn Glückwünsche. Rew-Pork, 23. December, Abend«. Dem„Com- merrial-Advertiser" meldet eine Depesche au» Washing ton, daß dir französischen Truppen binnen drei Mo nate» Mrsilo »erlassen würden. Der w agio 4SA; LbanmwmttOprrtst: labrlieb: s 'rbtt. — ttxr i» a««u—». > l« zz Mr>.:1 „ IL „ „ ,, ltritt«u»ä tlua>>iu>ro! l Azr. /,o»obt»G bi»«». r«1erate»prrts»: ttvtsr äi« Erscheine«: mit su,»»bme <l«r Nrmn- Mick »b«ock» ttlr ck«» kolxmick«« Nichtamtlicher Shell. Uebersicht. Telegraphische Nachrichten. ZritungSschau. (Presse. — Ost-Deutsche Post. — Be obachter.) Tage»geschichte. Wien: Personalveränderung bei der Preßleitung. — Pesth: Stimmen über die Lösung der staatsrechtlichen Frage. -7- Berlin: Der De peschenwechsel in der Frankfurter Angelegenheit. Han delsvertrag mit Italien. Vermehrung des Bank- capitals. — München: Neujahrscour. StaatSmi- nister v. Koch. Deputation der Fortschrittspartei an den König. — Altenburg: Novelle zum Wahlge setz. — Bremen: Bürgermeisterwahl. — Paris: Strafmaßnahmen gegen di« Presse. Comit« von Nancy aufgelöst. Hohe Beförderungen. — Lon don: Königin Marie Amalie bleibt in Claremont. — New-sstork: Vom Kongreß. Aus den Berich ten de» Marine- und des Kriegssecretärs. Ver mischtes. Schleswig-Holstein. (Nachrichten aus Kiel, Altona, FriedrichSort und Schleswig.) Ernennungen, Versetzungen rc. im istentlicheu Dienste. DrrSdner Nuchr.chtrn Provinzialnachrlchtrn. (Leipzig. Frankrnbera.) Statistik und «olkswirthschoft. Eingesandtr«. vermischte«. Feuilleton. Inserate. Tageskalender, vörsennach- richte«. 0 Donnerstag, den 4. Januar Tagesgeschichte. Wien, 1. Januar. (Boh.) Eine Personalveränderung von allgemeinem Interesse, die schon seit geraumer Zeit vorhrrzusehen war, hat sich heute definitiv vollzogen. Die oberste Preßleitung geht nämlich von morgen an gefangen aus den Hände« des HvfrathS v. Grüoler an d«si Hvfrath v. Hell über Herr v. Grüner, drr sein Amt voll drr besten Intentionen übernahm, ge langte nicht dazu, die wünschenswertste und von istm selbst al- nothwendig erkannte Reorganisation durchzu- süstren. Zwischen ihm und dem Präsidium des Mini- sterratstS scheinen verschiedene Meinungsdifferenzen ob- gcwaltrt zu haben, deren nicht unbedeutendste die war, daß Herr v. Grüner sich die Stellung tineS obersten Preßleiter- wett unabhängiger gedacht haben mochte und die» auch äußerlich durch eine höhere Rangstufe, als diejenige, die er bekleidete, gekennzeichnet zu sehen wünschte. Herr v. Grüner, der eigentlich dem Status de» auswärtigen Amtes angehört, kehLt nun wieder auf seinen ihm ungleich mehr zusagenden Posten eine- Ge neralkonsuls in Leipzig zurück, nicht ohne in jenen Krei sen, die mit ihm in nähere Berührung kamen, den Ein druck eine» ebenso urbanen, als intelligenten Beamten zu hinterlassen. Sein Nachfolger, Hofrath v. Hell vom Stande deS Polizeiministeriums, bekleidete schon unter dem frühern Ministerium die Stelle als Mitglied de» damals aus drei Hofräthen (eigentlich aus fünf, davon aber zwei ihre Function nie antraten) bestehen den PrrßleitungScollegiumS und erfreute sich als solcher allgemein derselben Achtung, die sein damaliger College Hofrath Fiedler in allen journalistischen Kreisen genoß, zumal man vielfach Gelegenheit hatte, den vermitteln den Einfluß und die echt humane Gesinnung Beider kennen und schätzen zu lernen. Insofern ist anzuneh- men, daß diese Personalveränderung auch im oppo sitionellen Lager mit Befriedigung ausgenommen wer Verantwörtlicher Redakteur: I. G. Hartmann. ,l >a .... 'iÄ 'N tnrlli'.f
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