Dresdner Journal : 13.01.1866
- Erscheinungsdatum
- 1866-01-13
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186601132
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18660113
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18660113
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1866
- Monat1866-01
- Tag1866-01-13
- Monat1866-01
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- Titel
- Dresdner Journal : 13.01.1866
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t»»rk«sr: lUbrlivl»: « Ibl». ts-r io lo» -4M0.-1 „ tb s tritt koot anck »lonotlirt, io vr«^«»: lS Nxr. l 8t«»>p«I- kioielo« Kuoxosro: 1 Kssr. -»oockiox kiooi». Jaseratenpretse: kiir <I«o Luo-n einer xe»polt«o«o 2«ii«: 1 kt^r. vot«r „ t!iax»»»oat" äi« Leite: ü ttxr. erschrlnen: Htxlicy, «>t ^ueuekw« kenn uoä keiertess«, ^deucl» Nir sei» t<->xeu<t»v DreMerZMrnal. Verantwortlicher RedacteNr: I. G. Hartmann. r«stratmunu»ah»« a»»»tn«: Sa^ooererr»», 6ommi«iooLr <ie» I)r«»<ill«r ckoere»!»; »beuü»».: ll Los»,»», L N-uuder^-itttoaar U^nxerei« L Vooi-«»i N«rU»: Oeoriveeobe Suob- lt»r»u,r«»'» Lor«»0i Nrewee. L. 8o«^orr»; Ir»»1»u: i.ov», 8rL»o»«; kreatturt ». U.: ^Lioie'eed« kaekti.; NVIo: ^ooi.» ÜLoiii»; keri» v. (lS, ro«<ie»bl>n»eos»o»); kr»U ko.Lool.lv»'» üucbb.; Vieo: Lewptoir ä. Ic. tVieoer Leitung, 8t«f»o»pi. 807. tzerauegebrr: LLniffl. L»pe<Utioo <i», vr»»«ioer ckoeruel», I)rs»ä«ll, tt»ri»o»tr»»«« Lio. 7. Nichtamtlicher Thrit. Ueberficht. Telr-rnphifchr Nachrichten. ZeitnngsfchckU. (Berliner Volkszeitung. — Provinzial- Corrrspondenz.) LnßeSgefchichtr. Wien: Hoffrstlichkeiten. Reichsrachs wähl im Landtage. Commissar für die Pariser Aus stellung. — Klagenfurt: Landtagsverhandlungrn. — Pesth: Unterhausverhandlangen. Attentat. — Penedig: Sequestrirte Güter zurückgegeben. — Ber lin: Besatzungsvcrhältnissr in den Elbherzogthümern. Der Morunger Abgeordnetenproceß. — München: Ordensverleihung an einen Rabbiner. Italienischer Gesandter. Neuer Jesuitengeneral. — Frankfurt: Oesterreichischc Note an den Senat. — Hamburg: Der Confiict mit dem preußischen Generalpost- antte. — Paris': Notificirung der Thronbesteigung des König- Leopold ll Nachrichten aus Merico. — Brüssel: Gesetz über die Studienstiftungen. — Mailand: Meinungsverschiedenheiten im Ministe rium. — Rom: Der Papst und der russische Ge sandte. — Madrid: Näheres über die Jnsurrection. — London: Ein Orleans-Prinz geboren. Sturm. AusJamaica. — Stockholm: Reichstagsantrag in der deutsch-dänischen Streitfrage. Schleswig - Holstein. (Einführung des deutschen Han delsgesetzbuchs. Verhandlungen der Westmächte. Die Petitionen wegen Einberufung der Etändeversamm- lung. Die schleswigsche Kaste. Preßzuftände.) Ernennungen, Versetzungen rr. im öffentlichen Dienste. Dresdner Nachrichten. Nropinjinlanchrichten. (Leipzig. Chemnitz. Plauen.) vrrmifchter. EingrsandteS. Gtntistik und v-ttswirthschoft. (Leipziger Meß bericht. III.) Kruilletsn. Inserate. Tagelkalender. vörsennach- richte». . Ttltgraphischt Nachrichten. München, DonnerStng, 11. Znnnnr, AdrndS. (Directr Meldung.) Der heutige Dog ninn bei der Frau Herzogi» Sophie ruhia varjider; die Krankheit nimmt ihren regelmäßigen VManf. München, Freitag, IS. Iannar, Morgen«. (Directr Meldung.) Ihre lönigl. Hoheit die Frau Herzogin Sophie Hot »orige Nacht viel und ruhig ge schlafen. Die BerdauungSbeschwrrdrn Haden aufge- hort, die AthmungSdeschwerdrn und da» Fieder find gering, da» Allgemeindefinde« ist defriedigend. vr. Walther. München, Freitag, 12.Januar,Mittag». (Directr Meldung.) Da» Befinden der Fra» Herzogin Sophie ist durchaus zufriedenstellend. Alle KrankheitSrrschei- nunge« im Adnehmen degriffea. * Berlin, Freitag, 12. Januar. Infolge von Erklärungen, welche der Minister de» Innern, Graf zu Euleudurg, dem geh. RegierungSrath Vr Enarl gegeden hat, ist da» fernere Erscheinen der „Statisti sche« Zeitschrift" al» monatliche»Veidlatt dr»„St«at»- Anzeiger»" unter der Nrdartion vr. Engel'» gesichert. Pari», Freitag, 12. Januar. Au» Madrid »»« Atzende de» Ul. d. meldet der gestrige „Atzend- Rouiteur", daß Unruhe«, welche iu Puerto-del-Sol au»grtzrochen waren, durch die getroffenen Maßregeln erstickt worden find. — Lu» Varrrlona vom Itt. dS. erfahrt dir „Patrie", daß dasrltzst «iihrrud de» Tage» Ruhr herrschte. Die Nacht hindurch eanrpirte» die Truppen auf den Straße«. Militärische Verstär kungen warrn ringrtroffrn. Dresden, 12. Januar. Die Berliner „BolkS-Aritung" hatte in ihrer Nr. 7, vom 10. Januar, Folgendes gebracht: „Der sächsische Minister der auswärtigen Angelegenz heilen, Frhr. v. Beust, hat, wie uns mitgetheitt wird, wegen des kürzlich in der in London erscheinenden Mo natsschrift „Der deutsche Eidgenosse" enthaltenen Auf satzes: „Der letzte politische Gefangene des Zuchthau ses zu Waldheim von Gustav Rasch in Berlin", die Einleitung einer Untersuchung von AmtSwegen gegen den Verfasser beantragt, weil er darin als intellectueller Urheber und Mitwisser aller im Zucht hause zu Waldheim gegen politische Gefangene ausgr übten Grausamkeiten behandelt wäre. Die preu ßische Regierung hat aber, wir wir hören, den An trag abgelehnt, sodaß es Hrn. v. Beust nun über lassen bleibt, als Kläger im Privatwege gegen den Verfasser auszutreten." In der spätern Nr. 8, vom 1l. Januar, bemerkt jedoch dieselbe Zeitung hierzu Nachstehendes. „Herr vr. G. Rasch hatte uns mitgetheitj, daß der sächsische Minister v. Beust hier beantragt hatte, eine Untersuchung gegen ihn einzuleiten, daß der Antrag aber von der preußischen Regierung ab gelehnt worden sei. Die „Spen. Ztg." erfährt jetzt, daß Herr v. Beust einen solchen Antrag gar nicht gestellt hat. Sie fügt hinzu: „„Wäre der betreffende Antrag gestellt,xso würde demselben auch Folge ge geben sein." Die „Volks-Zeitung" hatte bei der Aufnahme jener sehr durchsichtigen Erfindung den ihr jedenfalls nicht unbekannt gebliebenen Umstand vergessen, daß in Sach sen sowohl die Röckel'sche Schrift, als die dazu gehö rigen Feuilletons der Herren Rasch und Bamberger unbehindert zu lesen waren und noch zu lesen sind. Daß sie nun ihre Quelle sofort genannt hat, ist um so verdienstlicher, als damit zugleich der richtige Maß stab für Bcurtheilung der Schriften des Herrn Rasch gewonnen wird. Uebrigens scheint es, als seien die Spalten der sonst sehr abgemessenen Berliner „Volks- Zeitung" in neuester Zeit ungeprüften Einsendungen zugänglicher geworden. So bringt die Nr. 5 vom 7. d. M. gelegentlich der in Frankfurt bewilligten Mehrforderung für den Rückmarsch der sächs. Truppen aus Holstein die erheiternde Bemerkung: „Bekanntlich hatte die sächsische Regierung Furcht, ihre .Truppen würde» auf. dem Wege durch Preußen angehattan und in eine Festung gesperrt werden." Die osficiöse preußische „Provinzial-Corrrsp." bringt einen Artikel über die Frage der Armeeorga- nisation, nach welchem eine Verständigung mit dem in den nächsten Tagen zusammentretenden preußischen Landtage nicht von der Regierung in Aussicht genom men wird, indem darin erklärt wird, daß die Regierung nicht daran denkt, dem Landtage von Neuem ein Mi litärgesetz vorzulegen. Es heißt darin: „Die neuen Einrichtungen des preußischen Heeres sind seither durch aus auf dem Boden deS bestehenden Gesetzes (von 1814) durchgeführt. Nachdem die ursprüngliche Absicht der Regierung, die bei diesen Heereseinrichtungen möglich gewordene Erleichterung des Dienstes in der Landwehr, sowie die Abkürzung und gerechtere Vertheilung der Kriegsdienstpflichten überhaupt durch das Gesetz aus drücklich festzustellen, an dem Widerstande des Abgeord netenhauses gescheitert war, hat die Regierung bereits seit dem Jahre 1861 — also unter dem früher», wie unter dem jetzigen Ministerium — jederzeit daran fest gehalten, daß zur Durchführung der Reorganisation an und für sich eine Aenderung des Gesetzes nicht unbe dingt erforderlich sei. Rur um den Wünschen des Ab geordnetenhauses entgegcnzukommen und um eine Grund lage für die ersehnte Verständigung darzubieten, hat die Regierung im Jahre 1862 und seitdem noch dreimal neue Vorschläge zu einer anderweiten gesetzlichen Fest stellung gemacht. Aber dieses Entgegenkommen wurde nicht erwidert." Das Blatt geht sodann auf die letz ter» Kammerverhandluugeu über ditse Angelegenheit über, wobei es hervorhebt, daß der bekannte Bonin'sche An trag wegen gesetzlicher Feststellung der HeereSzahl, wel cher allerdings Elemente der Verständigung enthalten habe, fast gar keine Unterstützung in der Kammer ge funden hat. ES ergebe sich aus jenen Verhandlungen, daß die Redner der weit überwiegenden Mehrheit des HauseS auch im vorigen Jahre den Versuch einer Aus gleichung schlechthin von der Hand gewiesen hätten — an dem Willen der Mehrheit sei die Verständigung da mals, wie seit sechs Jahren, gescheitert. Es sei ferner auS den Reihen der Mehrheit selbst ausdrücklich aner kannt worden, daß daS Haus noch niemals in diesen sechs Jahren ein positives Wort über die wünschen»- »erthen Einrichtungen gesprochen hat. „Nun denn — schließt daS Blatt — die Regierung, welche ihrerseits mit der Durchführung der Reorganisation vollständig «uf dem Boden des Gesetzes steht, wird wohl daran thun, vor Erneuerung weiterer fruchtloser Erörterungen über Abänderungen deS Gesetzes dem Äbgeordnetenhause zu überlassen, über seine Wünsche und über bestimmte Vorschläge in Betreff der preußischen Heereseinrichtungen erst mit sich selbst ins Klare zu kommen. Inzwischen fordert die Rücksicht auf das Wohl und die Ehre Preu ßens gebieterisch, daß die unter Mitwirkung der früher« Landesvrrtretung ins Leben gerufenen und in ernster Zeit ruhmvoll bewährten Einrichtungen aufrecht erhal ten werden. Hierzu wird die Regierung jetzt wie seit her die verfassungsmäßige Mitwirkung der Landcsver- tretung (durch das Budget des Kriegsministeriums) in Anspruch zu nehmen haben." Tagrsgtschichte. Wie«, 11. Januar. (W. Bl.) Mittwoch den 17. Ja nuar findet der erste diesjährige K ammerb all in den Appartements Ihrer Majestät der Kaiserin, Sonntag den 31. Januar findet der erste und letzte diesjährige große Hofball in den Appartements des Rittersaales der k. k. Hofburg statt. Während der Anwesenheit Ihrer Majestäten des Kaisers und der Kaiserin in der Hof burg zu Ofen finden daselbst zwei Kammerbälle und ein großer Hosball statt. — In den Gehegen von Leo- poldSau fand gestern Vormittag eine große Hofjagd statt, a» welcher sich die sämmtlichen hier weilenden Erzher zöge, ferner auch Prinz Gustav v. Wasa, welcher sich bereits wieder vollkommen wohl befindet, und der Groß herzog von Toscana bethriligtra. — (Boh.) Der nirderösterreichischr Landtag hat den Grafen Gcusau in den Reichsrath gewählt. Geu- sau dankt: ES sei ihm eine ganz besondere Ehre, bei dieser Wahl gewählt worden zu sein; er werde festhal ten an der Reichsverfafsung (Beifall), welche Se. Maj. der Kaiser gegeben und der Landtag dankbar angenom men. EhorinSki, Fischer, Jäger, Sprinzenstein haben sich der Wahl enthalten. — Schäffer, ConsulatSdi- rector in London, ist zum österreichischen Eommiffar bei der Pariser Ausstellung ernannt. Klagenfurt, 10. Januar. (W. Bl.) Ueber «ine In terpellation von Stieger und Genossen erklärt in' der heutigen Landtagssitzung der Landeshauptmann, daß er die Wahl eines Reichsrathsabgeordneten an die Stelle Rosthorn's auf eine der nächsten Tagesordnungen setzen werde. Der Landeschef Frhr. v. Schluga erklärt den Standpunkt der Regierung dahin, daß, da kein unmit telbarer Verkehr zwischen Rrichsrath und Landtag be steht, die Regierung die Wahl zu vermitteln habe. Ge genwärtig finde dir Regierung keine Veranlassung dazu, well das Grundgesetz über die Reichsvrrtretung fistirt ist. Der Landeshauptmann nimmt diese Erklärung zu Protokoll. Pesth, 10 Januar. (W. Bl.) Die heutige Unter haussitzung begann um ^11 Uhr. Nach Vorlesung des Protokolls der letzten Sitzung läßt der Präsident die ihm.vom Primas übergebenen Staatsschriften ver lesen (Octoberdiplom und Februarpatent, dann über das Verhältniß der ungarischen Länder zu einander). Deak beantragt, diese Staatsschriften nach den VerificationS- und Adreßverhandlungen vorzunehmen, bis dahin drucken Feuilleton. /. Strnsßrntzhir. Das „Taschenbuch für Ga belsberger Stenographen (neue Folge des Ste nographenkalenders) auf da» Jahr 1866, redigirt von vr. Zribig und herausgegeben von dem kgl. sächs. ste nographischen Institute, gleicht in allgemeiner Einrich tung und eleganter Ausstattung seinen Vorgängern. Der Biographie, welche dem Kalender vorauszugehen pflegt, diesmal die des Hauptverbrriter» der Gabelsber- ger'schen Stenographie in Tirol, k. Hubert Riedel, ist ein photographisches Bildniß deS Letztern beigegeben. Den Hauptinhalt des Taschenbuchs bildet bekanntlich nicht mehr der Kalender (zugleich stenographischer Fest- und Erinnerungskalender), sondern die Ueberstcht Ser Gabelsberger Strnographeuvrreine und ihrer Mitglie der. Am Schluß ist wiederum eine ziffrrmäßige Ue- bersicht derselben, sowie der im Buche nicht namentlich aufgeführten, dem hiesigen stenographischen Institut be kannten Gabelsberger Stvrvgrapheu bctgefügt, welche wiederum eine bedeutenoe Zunahme her Verbreitung und Pflege dieser Kunst gegen voriges Jahr erkennen läßt. Die Zahl der Vereine ist von 236 aus 262, der Mitglieder von 7008 auf 7861, die der vereinzelten Stenographen von 5864 auf 10,801 gestiegen. In sämmtlichen deutschen Landen betrug die Zahl der hier bekannten Gabelsberger Stenographen bei Abschluß der Aufstellung de» neuesten Taschenbuchs, also im Jahre 1865: 18,375, gegen 3S46 im Jahre 1860. Wie sich während dieser 6 Jahre dke Zunahme in den birr HanptlSndrrn der Gabelsberger'schen Stenographie ge staltete, zeigt folgende Tabelle Man zählte Stenogra- tzho in - ' ' - Oesterreich Preußen Bayern Sachsen 1860 193 151 935 1142 1861 708 352 1211 1382 1862 1164 590 1487 1775 1863 1935 952 2194 2065 1864 3123 1205 3355 2686 1865 5498 1804 5252 2818 Außer der Ueberstcht der Stenographen giebt das Ta schenbuch auch die der praktischen Leistungen Gabels- bergcr'schen Stenographen, soweit solche dem Institute bekannt geworden (was bei vielen localen Veranlassun gen begreiflicher Weise nicht der Fall), der Unterrichts anstalten, an welchen die Gabelsberger'sche Stenographie gelehrt wird, endlich der stenographischen Literatur deS verfloßenen Jahres, und zwar auch derjenigen anderer deutscher, sowie außerdeutscher Systeme, eine Vervoll ständigung, welche dieser stenographische» Chronik er höhten geschichtlichen Werth verleiht. — Gleichzeitig mit dem Taschenbuch erscheint, herausgegeben von demselben Verfasser Hrn. vr. Zeibig, bei H. Andrich in Dres den daS erste Heft eines „Stenographischen Haus schatzes", welcher wissenschaftlich interessante Gegen stände in Gabclsberger'scher Schnellfchrift und damit eine zugleich durch den Inhalt ansprechende Aufforde rung zur Uebung im stenographischen Lesen bringt. Das vorliegende erste Heft, in schöner, deutlicher, die Augen nicht angreisender Schrift ausgrsührt, giebt ei nen Aufsatz vom Konsul vr. Wetzstein, „der Markt in Damaskus", aus der mit Ausnahme der Männer von Fach wenig ins Publicum dringenden „Zeitschrift der deutsch morgenländischen Gesellschaft". Eine Ansicht von Damaskus und mehrere charakteristisch« Einzeldarstellun gen verdeutlichen den Inhalt. Möge das neue Unter nehmen, indem es der deutschen Redezeichrnkunst in li terarischen und gelehrten Kreisen neue Freund« wirbt. die Bemühungen des Verfassers lohnen und dadurch der aus der Mitte des Instituts, dem es angehört, entwickelten fruchtbaren Thätigkeit einen neuen Erfolg hinzufügen. Historische Literatur. Geschichte der deutschen Kai- serzrit. Von Wilhelm v. Giesebrccht. 3. Bd 2 Ab- theilg. Braunschweig, C. A. Schwetschke u. Sohn. 1865. Mit dieser zweiten Abtheilung de» dritten Bandes der deatschen Kaiscrgrschichte de» ausgezeichneten Historiker» ist di« interessante Geschichte de» Kaisers Heinrich >V. beendet, und die baldige Veröffentlichung der dritten Abtheiluug, welche dir Geschichte bis zum Tode de» letzten fränkischen Kaiser», Heinrich'» V., fortführen soll, wird in Aussicht gestellt. Bei dem reichen Material, was die neuere Forschung auf diesem Gebiete brachte, ist allen Gebildeten, welche meistens die ältere deutsche Geschichte nur nach der früher« oft unkritischen Tradi tion kennen, da» Studium de» trefflichen Werke» drin gend zu empfehlen, zumal da der oft sehr verwickelte Stoff hier in so lichtvoller und anziehender Darstellung abgeklärt ist. Das Urtheil de» Verfassers ist überall freisinnig, aber historisch unbefangen mit geistvoller Würdigung des damals nothwendigen Kampfe», in wel chem die beiden gewaltigen Gegner, Gregor und Hein rich, austraten. Der Verfasser wird im Gegensatz der ultramontanrn Vergötterung, sowie der rediealen Ver unglimpfung de» gewaltigen Priester», im Gegensatz der Verketzerung und einseitigen Verherrlichung de» unglücklichen Kaiser« Beiden in ihren Vorzügen und Schwächen -«recht, so daß wir di« unbezwingbare Ener gie Gregor» für seine Auffassnng der Kirche ost mit Schaudern bewundern Müssen, aber auch den bi» an» Lebensende für das deutsche Kaisrrthum gegen die neue Weltanschauung unermüdlich ringenden Kaiser mit war- und vertheilen zu lassen. Unter mehrer« Einläufen befindet sich eine Petition der Stadt Fiume um Anschluß an Ungarn, welche vorgrlesen und mit Eljen ausge nommen wird. Di« seit Constituirung deS HauseS ein gelaufenen Wahlpetitionen werden auf Beschluß deS Hauses nicht diesem unmittelbar, sondern früher den Abtheilungen übergeben. Um All Uhr wurde die Sitzung aufgehoben, worauf eine geschloffene Sitzung in Veri- ficationsangelegenheiten begann. — (Pr ) In geheimer UntcrhauSsitzung beantragte Baron EötvöS, behufs der Kürzung der Debatten bei den kommenden Verificationsverhandlungen immer nur zwei Redner für und zwei gegen anzuhören. Die Ma jorität erklärte sich gegen den Antrag wegen Schmä lerung der Redefreiheit, die aus dessen Annahme er wachsen könnte. — In der Antwortsadresse wollen, dem Vernehmen nach, einige Fraktionen blos einen Loyali tätsact, andere hingegen den Vorsatz ausdrücken, die Verhandlung der gemeinschaftlichen Angelegenheiten und die Revision der 1848er Gesetze, namentlich des Art. 3 über das verantwortliche Ministerium, und des Art. 6 über die Organisation der Comitate, sogleich vorzu nehmen. Pesth, 11. Januar. (Boh.) Im Unterhaus« er stattete der Viceprästdent den Bericht der Gratulations deputation. Hierauf wurde die Verifikation begonnen. Der in der gestrigen geheimen Sitzung von Eötvös ge stellte Vereinsachungsvorschlag, daß nur je zwei Redner^ für und zwei gegen den Verificanden sprechen dürfen, wurde abgelehnt. — Die Deputation des Wiener „Concordra-Literaten-Ballcomitös" wurde im Bahnhofe empfangen und ins „Hotel National" geleitet; Ver brüderungsreden wurden gehalten. — Dem „Pesti Hirnök" zufolge wurde in Kis-Palugya (Liptauer Co- mitat) am 4. Januar auf den k. Rath Emerich Palugyay durch das Fenster geschossen; der Schuß ging jedoch fehl. Das Attentat soll mit Wahlvorgängen Zusammenhängen. Venedig. Die „Gazz. di Venezia" bemerkt, daß durch den kaiserlichen Gnadenact, womit die Se- questrirung der Güter von Ausgewanderten des lom bardisch-venetianischen Königreichs ausgehoben wird, mehr als vierhundert Besitzungen der freien Verfügung ihrer Eigenthümer zurückgegeben sind. Berlin, 11. Januar. (B. Bl.) Se. Majestät der König hat dem Fürsten v. Ligae, der hier die Thronbesteigung Leopold'» I>. notificirte, den schwarzen Adlerorden verliehen. — Bekanntlich werden zwei Re gimenter aus Schleswig zurückgezogen I« Betreff der Besatzung LauenburgS, welche bisher aus zwei Ba taillonen und einer Schwadron bestand, ist bestimmt worden, daß dieselbe die Stärke von einem Bataillon und einer Schwadron nicht übersteigen soll. Zu den in den Elbherzogthümern verbleibenden Besatz ungstruppen tritt je eine Feftungscompagnie Ar tillerie für Sonderburg und Friedrichsort hinzu. — Aus Königsberg vom 10. d. schreibt die „Ostpr. Ztg." Folgendes: Der sogenannte Mohrun- ger Abgeordnetenproceß wurde gestern in zweiter Instanz vor dem ostpreußischen Tribunal verhandelt und das freisprechende Urtheil des Mohrunger KreiSgeruhtS dahin abgeändert, daß die 17 Abgeordneten ("r. Ben der Katharinenhof, Donalies-Milluhnen, Frenzel Noru- czaczen, Gerlach-Bandlau, Generallandschaftsrath Häb- ler-Sommerau, LandschaftSdirrctor v. Hoverbeck-NickelS- dorf, vr. Joh. Jacoby, vc. Möller, Kalau v. d. Hofe- Ohra, Papendieck-Liep, Plehn-Moroscszyn, Preuß- Heilsberg, Regierungsassessor Schmiedicke-Gr. Lentzki, v. Hennig-Berlin (früher Plonchott-Schlich-Crottingen, Pfesterküchler Weese-Thorn und v. Buchholz-Kuppen) als Verbreiter der zu Gotha in Stollberg's Verlage erschienenen Schrift: „Was thut dem Landmannr in Preußen Noth?", Jeder unter Annahme mildernder Umstände wegen Verletzung der §K 102 und 100 des Str. G.-B. zu einer Geldbuße von 50 Thlr. (zusammen 850 Thlr.) event. 14 Tage Gefängniß und in die Ko sten zu verurtheilen, auch dem Staatsministerium, al» beleidigtem Theil, die Befugniß zur Publikation des UrtheilSspruchS zu ertheilen und die incriminirte Schrifj mer Theilnahme betrachten können. Wie seltsam erscheint Einem von dem Standpunkte aus, auf den uns jetzt der besonnene Historiker stellt, die auch in gebildeten Proteftantenkreisen vor etwa 25 Jahren herrschende Anschauung, als noch vielseitig bewundert Professor Leo in Halle die nachher durch die Halleschen Jahrbücher rasch und gründlich beseitigte Diktatur übte und sich nicht .entblödete, zur Verherrlichung Gregor » den Kai ser Heinrich mit keckem Hohne einen sittlich verlumpte« Menschen zu nennen Sie tioneit xlori» munäi. ÜU öiterntnr. Studien über agrarische und phy sikalische Verhältnisse in Südbrasilien inH in- blick auf die Colonisation und die freie Ein wanderung. Don Woldemar Schultz. Miteinem Atlas. Leipzig. Ernst Julius Günther. 1865 In den letzten zwanzig Jahren sind unserm größer« Vaterlande 2,400,000 Menschen mit einem Gesammtver- mögen von 500 Millionen Thalern durch die Auswan derung entzogen worden, und noch immer dauert dieser Menschen- und Capitalabfluß ungeschwächt fort. Unter Umständen mag diese Bewegung heilsam und förderlich sein, sie kann aber auch verderblich werden, den Wohl stand und die Macht eines Volke» mit der Zeit vollstän dig untergraben, besonder» dann, wenn dadurch mäch tigen Rivalen Intelligenz, Kraft und Capital zugeführt wird. Um daS zu verhüten und um den segensreiche« deutschen Cultureinfiuß auf friedliche Weise zu erweitern, hat man eine deutsche Colonisation vorgeschlage«, eine Sache, die alle Beachtung verdient. Wir wollen daher nicht unterlassen, auf dir Resultate einer RecognoScirung eines sächsischen Landsmannes aufmerksam zu machen, der diese Idee zu Grunde liegt, auf di» „Studien über agrarische und physikalische Verhältnisse in Südbrafilie« in Hinblick aus dir Colonisation und die freie Einwa»
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