Weißeritz-Zeitung : 03.01.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-01-03
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-189101037
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18910103
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18910103
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1891
- Monat1891-01
- Tag1891-01-03
- Monat1891-01
- Jahr1891
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- Weißeritz-Zeitung : 03.01.1891
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Amtsblatt .Meißetttz-Zeitung" erscheint wöchentlich drei mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend. — Preis vierteljährlich 1 M. im Psg., zweimonatlich 84 Pfg., einmonatlich 42 Pfa. Einzelne Nummer« 10 Pfg. - Alle Postan stalten, Postboten, sowie die Agenten nehmen Be stellungen an. Znserate, welch« bei de» bedeutenden Auflage de» Blatte- «ine sehr «ick same Verbreitung finden, werden mit 10 Pfg. die Spaltenzeile oder deren Raum berechnet. — Ta bellarische und complicirte Inserate mit entsprechen dem Aufschlag. — Einge sandt, nn redaktionelle« Th eil«, die Spaltenzeil« so Pfg. für die Königliche Kmtshauptmannschast Dippoldiswalde, sowie für die Königlichen Amtsgerichte und die Stadträthe zu Dippoldiswalde und Irauenstein Verantwortlicher Redacteur: Paul Jehne in Dippoldiswalde. Mit achtsettigeur ,Lll«strirten UuterhattungSblatt." Mit land- «nd hauswirthschastlicher Monatsbeilage. 57. Jahrgang. Sonnabend, den 3. Januar 1891 ÄltkoKttfo /litt dtB nehmen an: in Dippoldiswalde: die Expedition, — in Altenberg: Buchbindermstr. Schütze, — in Frauenftein: Nadlermstr. Hardt» AUfetUtl fit» I-ir --M-d-ttz Ltttttttss mann, —in Glashütte: Buchbindermstr. Schubert, —in Kreischa: Buchbinder Berger,— in Potschappel: Kaufmann Theuerkauf. Nr. 2 Lokales «nd Sächsisches. Dippoldiswalde, 2. Januar. Der Jahres wechsel vollzog sich bei uns in üblicher Weise. Am Sylvester fand in der erleuchteten Stadtkirche ein zahl reich besuchter Gottesdienst statt, bei welchem unser in seiner amtlichen Thätigkeit jetzt sehr in Anspruch ge nommener Herr Diakonus Büchting über Psalm 62,2 (Meine Seele ist stille zu Gott, der mir Hilst) eine erbauliche, der ernsten Scheidestunde des Jahres voll entsprechende Predigt hielt und der Kirchenchor durch den Gesang des von Herrn 0. Hellriegel komponirten Gerock'schen Texte«: „Auf dunkeln Schwingen senkt sich nieder rc." dem Gefühl der Ergebung und freudi gen Hoffnung stimmungsvollen Ausdruck verlieh. Mit dem mitternächtlichen Geläute vereinte sich das Choral blasen des Stadtmusikkorps auf dem Markte, und ein kleiner Lichterzug bewegte sich vom Markt nach dem Oberthorplatze. Von den in Großstädten heim Jahres wechsel oft vorkommenden tumultuarischen Scenen war nichts zu spüren. Die Versendung von Neujahrskarten schien, trotz des ost ausgesprochenen Wunsches, diese Art der Beglückwünschung zu beschränken, eine Einbuße nicht erlitten zu haben. — Heute Vormittag von 10 Uhr an fand im Rathhause die feierliche Einweisung zunächst des neu gewählten Stadtraths, Herrn Schneidermeister Heinrich 3on., daran anschließend die der neuen Stadt verordneten, sowie die Entlastung der ausscheiden den Mitglieder des Kollegiums, sowie der bisherigen Stellvertreter durch Herrn Bürgermeister Voigt statt. Später vereinten sich beide Kollegien zu einem gemein schaftlichen Mittagsmahle, der sogenannten „Gelben Suppe", an welches sich sodann ein Ausflug nach Kipsdorf anschloß. — Herr Schuldirektor Rasche sendet uns folgendes Schreiben: „Dippoldiswalde, den 31. Dez. 1890. An die verehrliche Redaktion der Weißeritz-Zeitung. Bezüglich der meiner „Berichtigung" beigefügten Aus führungen der Redaktion sei mir gestattet zu bemerken, daß ich den Inhalt meiner Zuschrift als nichts anderes betrachtet misten wollte, als den „Ausdruck persön licher Anschauung", die allerdings nicht aus der Luft gegriffen ist, sondern sich auf feste Thatsachen gründet. Wenn nun gleichwohl die Redaktion der-Weißeritz- Zeitung ihre Ansichten als etwas anderes als den Ausdruck persönlicher Anschauung zu betrachten scheint, so wird mich dies auch fernerhin nicht hindern, ge botenen Falles berichtigend einzutreten, da sachliche Berichtigungen weniger an die Redaktion, als vielmehr an die Leser einer Zeitung gerichtet sind. Hochachtungs voll und ergebenst E. Rasche, Schulbir." — An die Stelle des seither bei der hiesigen kgl- Bezirkssteuereinnahme und Bauverwalterei angestellt gewesenen und von hier in gleicher Eigenschaft nach Großenhain versetzten Herrn Bureauassistenten Keilich ist vom 1. Januar d. I. ab der seither bei der kgl. Bezirkssteuereinnahme Dresden beschäftigt gewesene Herr Bureauassistent Grund vom kgl. Finanzministe rium ernannt worden. — Die erste Folge des am 1. Januar 1891 völlig iiz Kraft getretenen Jnvaliditäts- und Alters versicherungsgesetzes wird die sein, daß alle die jenigen Personen, welche über 70 Jahre alt sind und in einem VersicherungSverhältniß stehen, eine Alterst rente erhalten, wenn sie zwei Bevingungen erfüllen können. Einmal müssen sie eine Quittungskarte bei bringen, auf welcher eine Beitragsmarke eingeklebt ist, und sodann müssen sie den Nachweis liefern, daß sie während der Jahre 1888 bis 1890 mindestens 141 Wochen in einem die Versicherungspflicht begründen den Dtenstverhältniß gestanden haben. GS mag jedoch ausdrücklich hervorgehoben werden, daß zur Erhebung des Anspruchs auf den Bezug einer Altersrente nur diejenigen über 70 Jahre alten Personen berechtigt sind, welche noch am 1. Jannar 1891 der Versiche- sicherungspflicht unterliegen. Alle Personen, welche beim Inkrafttreten des Gesetzes bereits invalid sind, unterliegen der Versicherungspflicht nicht, sie haben deshalb aber auch keinen Anspruch auf Altersrente. Die niedrigste Altersrente beträgt jährlich 106 Mark 40 Pf., die höchste 191 Mark. Den Anspruch auf diese Beträge erhalten im nächsten Jahre alle die jenigen Versicherungspflichtigen, welche während des selben in das 71. Lebensjahr eintreten. Die Gesammt- zahl der im Jahre 1891 Altersrentenansprüche erheben den Personen ist amtlicherseits auf 134,270 geschätzt. Was die Invalidenrente betrifft, so ist für die Anspruch erhebung auf dieselbe nach dem Gesetz? mindestens ein einjähriger Beitrag die bedeutsamste Voraussetzung. Da das Beitragsjahr nur 47 Wochen hat, so ist eS möglich, daß auch schon innerhalb der letzten 6 Wochen des Kalenderjahres 1891 Ansprüche auf Invalidenrente erhoben werden. Daß sie jedoch noch in demselben Jahre zur Auszahlung gelangen werden, ist nach dem Kr die Festsetzung «nd Anweisung der Renten vor geschriebenen Verfahren nicht wahrscheinlich. — Bei der hiesigen Sparkasse wurden im Mo nate Dezember v. I. 800 Einzahlungen im Betrage von 58,318 M. 32 Pf. gemacht, dagegen erfolgten 380 Rückzahlungen im Betrage von 46,817 M. 19 Pf. Ueberhaupt sind im vorigen Jahre 711,161 M. 15 Pf. Einlagen in 9340 Posten, 72,430 „ — „ Kapital-Rückzahlungen, 114,843 „ 63 „ Zinsen, 11,810 „ — „ für verkaufte Werthpapiere, 378 „ 15 „ Insgemein. 910,622 M. 93 Pf. in Summa vereinahmt, dagegen 567,882 M. 52 Pf. Rückzahlungen in 4390 Posten, 2,770 „ 53 „ Zinsen an Einleger, 239,860 „ 48 „ Kapital-Ausleihungen, 85,481 „ 50 „ für gekaufte Werthpapiere, 20,348 „ 69. „ abgelieferte Ueberschüffe vom Jahre 1889, > 4,461 „ — „ Verwaltungsaufwand, 957 „ 51 „ Insgemein. 921,762 M. 23 Pf. in Summa verausgabt worden. — Sparmarken ä 5 Pf. sind verkauft worden: 1400 Stück. 1305 „ waren ult. Dezember 1889 in den Hän- den der Sparer verblieben. 2705 Stück Sa. Davon sind 1500 Stück im Jahre 1890 an die Kaffe zurückgegeben worden, während 1205 Stück in den Händen der Sparer verblieben sind. — Für den Anfang des Jahres fällt den Berufs genossenschaften die Aufgabe der Berechnung und Ein ziehung der für das Jahr 1890 entstandenen Kosten der Unfallversicherung zu. Es werden demgemäß schon in nächster Zeit an die einzelnen Betriebsunternehmer die Aufforderungen zur Einreichung der Lohnnach weisungen, die zusammen mit den Gefahrentarifen die Grundlage für die Bemessung der Beiträge abgeben, ergehen, und es ist zu wünschen, daß diese Lohnnach weisungen den zuständigen berussgenossenschaftlichen Stellen sobald als irgend möglich zugestellt werden, damit sich das Umlageverfahren rechtzeitig und glatt abwickelt. Außer den bereits verausgabten bez. von der Post verauslagten Kosten für die Entschädigungen, für die Verwaltung, die Unfallverhütung u. s. w. werden auf das Jahr 1890 für den Reservefonds 80 Proz. der Entschädigungsbeträge zur Erhebung ge langen. Im Jahre 1886 wurden 300 Prozent, im Jahre 1887 : 200, im Jahre 1888: 150 und im Iah« 1889: 100 Proz. der Entschädigungen dem Reserve fonds zugeführt. Am Schluffe deS letztgenannten Jahres hatte derselbe bereits die Höhe von 42 Mill, erreicht. — Für rechtzeitiges Erscheinen am Brandplatz und erfolgreiche Löschthäligkeit gelegentlich des am 11. November v. I. bei dem Erbgerichtsbefitzer Rühle in Hausdorf entstandenen Brandes hat die kgl. Brand- verstcherungSkammer den Spritzen der Gemeinden Maxen und Cunnersdorf Prämien nach Höhe von 30 M. und bez. von 25 M. bewilligt. H WendischcarSdorf. Am WethnachtS-Heiligen- Abeüd trug sich im hiesigen Otte ein recht bedauerlicher Unglücksfall zu. Als der Stall,Schweizer de- hiesigen Freigutes nach beendeter Arbeit im Viehstalle sich noch mals überzeugen wollte, ob der Ochse fest anaekettet sei, wurde er von dem wüthenden Thiere erfaßt und in den Trog gestampft. Zum Glücke war der andere Schweizer in der Nähe, welcher auf den Hilferuf so fort herbeieilte und den üebelzugertchteten au- seiner schrecklichen Läge befreite. Der bevauernSwetthe junge Mann hat dabei so schwere Verletzungen erhalten, daß er am 3. WeihnachtSfeiettag mittels Geschirr in'S KarolahauS nach Dresden überführt werden mußte. j Glashütte. Die fett Ende November hier herrschende Masern-Epidemie ist fast erloschen. Wenn gleich die Masern in milder Form auftraten, so find doch mindestens 250 Erkrankungen vorgekommen. — In der Stadtgemeinderathssitzung vom 30. De zember wurde der seit zwölf Jahren hier amtirende Bürgermeister Kühnel einstimmig von Neuem zum Bürgermeister auf 6 Jahre gewählt. — Die Verhandlung gegen den Gehäusemacher Gerst, der seiner Zeit (s. Nr. 104 und 106 d. Bl.) wegen Diebstahls, bez. Unterschlagung und wegen Wechselfälschung verhaftet wurde, findet den 14. Jan. im Landgerichtsgebäude in Dresden statt. Zu dieser Verhandlung sind von hier nicht weniger als 29 Zeugen geladen. , — Zur kirchlichen Sylvesterfeier sang die Concett- sängerin Frau Jentsch das Lied für Sopran (mit Orgel begleitung) von C. Stollberg: „Hast Du viel Sorgen, viel Herzeleid" und brachte dasselbe in bekannter aus gezeichneter Weise zu Gehör. — Der Uebergang all dem alten ins neue Jahr wurde durch den Choral: „Nun danket alle Gott", den das hiesige Mufikchor auf dem Marktplatze spielte und durch Glockengeläuts gefeiert. -f- Frauenstein, 31. Dezbr. In der Parochie Frauenstein waren im Jahre 1890 1446 Kommuni kanten, darunter 53 Katechumenen und 22, die das heilige Abendmahl im Hause empfingen (43 Kom munikanten weniger, 3 Hauskommunionen mehr und 3 Katechumenen weniger als im Jahre 1889). Diese 1446 Kommunikanten vettheilen sich in folgender Weise: 547 aus Frauenftein (18 w.), 645 aus Reichenau (13 m.), 213 aus Kleinbobritzsch (34 w.), 41 aus Neubau-Hartmannsdorf (4 w.), 34 Paare wurden als Verlobte kirchlich aufgeboten (5 Paare w.) und zwar: 13 Paare aus Frauenstein (8 P. w.), 18 P. aus Reichenau (5 P. m.), 3 P. aus Kleinbobritzsch (eben soviel), — P. aus Neubau-HartmannSdorf (2 P. w.). 24 P. wurden hier getraut (6 P. w.), 10 P. aus wärts. Geboren wurden 84 Kinder, 47 A. und 37 M. (13 Kinder weniger und zwar 6 K. und 7 M.), näm lich: 25 Knaben) 18 Mädchen in Frauenstein (3 K. und 3 M. w.), HK., 13 M. in Reichenau (8A. und 6 M. w^, 9 K., 4 M. in Kleinbobritzsch (5 K. m. und
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