Weißeritz-Zeitung : 22.12.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-12-22
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-189112223
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18911222
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18911222
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1891
- Monat1891-12
- Tag1891-12-22
- Monat1891-12
- Jahr1891
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- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 22.12.1891
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Mchmtz-IeitnW Nr. 151. Dienstag, den 22. Dezember 1891 57. Jahrgang Verantwortlicher Redacteur: Däul Ikhnr in Dippoldiswalde. Mit achtseitig-m „Jlluftrirten UnterhattungSblatt." MU land, und hauswirthschastlicher Monatsbeilage. Amtsblatt für die Königliche Kmtshguptmannschast Dippoldiswalde, sowie für die Königlichen Amtsgerichte und die Stadträthe zu Dippoldiswalde und Irauenstein Änlet'ale ine die ?NeiÜei°i1k-^leillttta^ nehmen an: in Dippoldiswalde: die Expedition,—in Altenberg: Buchbindermstr. Schütze, — in Frauenstein: Nadlermstr. Hardt. FUsttUtd fnr Vit mann, — in Glashütte: Buchbindermstr. Schubert, —in Kreischa: Buchbinder Berger, — in Potschappelr Kaufmann Th en erkauf. Jiyerate, welche bei ve» bedeutenden Auflage deS Blattes eine sehr wirk same Verbreitung finde«, werden mit 10 Pfg. dis Spaltenzeile oder deren Naum berechnet. — Ta. bellarische und complieirte Inserate mit entsprechen dem Ausschlag. — Eilige. sandt, im redaktionellen Thsile, die Spaltenzeile SO Pfg. „Weißeritz-Zeitung" erscheint wöchentlich drei mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend. — Preis vierteljährlich 1 Ni. 25 Pfg., zweimonatlich 84 Pfg., einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern 10 Pfg. — Alle Postan- ftalten, Postboten, sowie die Agenten nehmen Be stellungen an. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde, 21. Dezember. „Hoffnung läßt nicht zu Schanden werden!" Das hat sich auch Heuer wieder bewahrheitet bezüglich des Weihnachtswetters und des dadurch zum großen Theile bedingten Ge schäftsverkehrs. Bei einer recht guten Schlittenbahn nach allen Richtungen hin war der gestrige Sonntags verkehr bis in die Abendstunden ein höchst lebhafter. An den bekannten Knotenpunkten des Fährverkehrs, am „Hirsch" und am „Goldnen Stern", waren statt liche Barrikaden von Schlitten aufgefahren, auch der Zuzug auf Schusters Rappen war dem entsprechend. Auf der weißen Schneefläche nahm sich das Durch einander der zahlreichen Gäste wie das Knebeln in einem Ameisenhaufen aus. In den Verkaufsläden und Gastwirthschasten war der Zuspruch außerordent lich lebhaft, und in manchen der am meisten Zugkraft übenden Geschäfte war ost nicht durchzukommen, was aber das Gute hatte, daß sich ein Abfluß in kleinere, weniger ausfällige Verkaufsräume vollzog, der den In habern sicher sehr zu wünschen war. Verschiedene Verkäufer, die wir zu befragen Gelegenheit hatten, sprachen sich sehr befriedigt aus, gaben aber selbst verständlich der Erwartung Ausdruck, daß auch die folgenden Tage bis zum Feste zur Räumung ihrer Vorräthe noch beitragen möchten. Auch wir schließen uns dieser Erwartung an, umsomehr als bei uns den verschiedensten Bedürfnissen genügt werden kann und nickt Alles aus Dresden bezogen werden muß, um nicht allzu weitgehende Wünsche zu befriedigen. Möchte Allen ein recht fröhliches Fest beschieden sein! — Der Gesammtauflage unseres heutigen Blattes liegt ein Almanach für das Jahr 1892 bei. Wir wünschen allen unseren Lesern, daß derselbe ihnen nur glückliche und frohe Stunden und Tage anzeigen möge. — Wenn auch zum Wohlthun zu jeder Frist ge nug Gelegenheit geboten ist, so werden doch unstreitig gerade zur seligen Weihnachtszeit die Herzen der Wohl habenden besonders zur Ausübung ihrer Bruderliebe gemahnt. So wird auch in unserer Stadt wie all jährlich, so auch Heuer manche Familie erfreut und von mancher Sorge befreit werden, da die Gesellschaften „Harmonie", „Bürgerverein", „Erholung", der „Logen klub" und der „Frauenverein", letzterer in her Kinder bewahranstalt, bescheeren werden. — Da die brennende Frage betreffs Regelung der Gehaltsverhältniffe auf der Tagesordnung stand, war die Betheiligung det Mitglieder des Landlehrer vereins Dippoldiswalde an der Sitzung, welche am 19. d. M. statlfand, eine starke. Der Vorsitzende, Herr Kirchschullehrer Brückner-Reichstädt, berichtete eingehend über die Landtagsverhandlungen, in welchen di« er wähnte Angelegenheit zur Sprache kam, und knüpfte daran Bemerkungen über die Erwartungen, denen man sich demzufolge hingeben dürfe. — Herr Fleischer- Obersrauendorf machte sodann auf einige Abänderungen in Sachen des Pestalozzi-Vereins aufmerksam. — Die nächste Sitzung soll voraussichtlich am 16. Januar 1892 abgehalten werden; in derselben will der Vor sitzende über „die, sozialen Verhältnisse des Lehrerstandes" sprechen. — Von ansteckenden Thierkrankheiten ist in der Zeit vom I. bis 14. Dezember in der Amtshaupt mannschaft Dippoldiswalde der Milzbrand in einem Gehöfte von Dittersbach, wo 3 Rinder gefährdet waren, und die Maul- und Klauenseuche in einem Ge höfte von Börnersdorf, wo 15 Rinder, 2 Schweine und 2 Ziegen gefährdet waren, aufgetreten. — Gegen den vorigen Bericht haben erfreulicherweise im ge jammten Königreiche die ansteckenden Thierkrankheiten bedeutend nachgelassen. Das Austreten der Tollwuth war nur in einer Ortschaft zu konstatiren, dann trat noch der Milzbrand in 2V Gehöften ebensovieler Ort schaften in 12 Amtshauptmannschaften auf, wodurch 303 Rinder gefährdet waren, und die Maul- und Klauenseuche, die in 14 Gehöften und 5 Vieh- und Schlachthösen einen Thierbestand von 239 Rindern, 147 Schweinen, 136 Schafen und 6 Ziegen ge fährdete. Hausdorf. Wie bereits an Weihnachten vorigen Jahres hat, da in hiesiger Gemeinde die Diphtheritis ausgebrochen, auf behördliche Anordnung die Schule geschloffen werden müssen. S Glashütte, 20. Dezember. Die feierliche Ein weihung der bis auf einige Kleinigkeiten im Thurme nunmehr renovirten Kirche erfolgte heute unter recht zahlreicher Betheiligung der Kirchengemeinde. Diese gründliche Erneuerung nahm die Zeil von 7 Monaten in Anspruch und so lange wurden auch die Gottes dienste rc. in der städtischen Turnhalle abgehalten. — Heute früh V»9 Uhr versammelte sich die Gemeinde in den verschiedenen Vereinen im Kaiserhof, ebenso die 1. Knaben- und Mädchenklaffe und unter Glockengeläuts und den Klängen des hiesigen Stadt-Musikchors be wegte sich der äußerst stattliche Zug nach der Kirche. Voran trug auf einem Kiffen Fräulein Margarethe Kühnel die Kirchenschlüffel, es folgten dann die Geistlich keit, der Kirchen- und Schulvorstand, der Stadtgemeinde rath, die Festjungfrauen, die Schulkinder, die kaiser lichen, königlichen und städtischen Behörden, endlich die verschiedenen Vereine mit 4 Fahnen. An der Kirche übergab der Ephorus, Herr Superintendent Meier, die Kirchenschlüffel dem Octspfarrer, worauf die feier liche Eröffnung und der Einzug erfolgte. Die Weihe rede hielt Herr Superintendent Meier, die Predigt der Ortspfarrer Herr k. Gast, welcher u. A. auch einen kurzen geschichtlichen Uederblick bezüglich der Kirche gab. Der schöne volle Ton der neu vorgerichteten Orgel kam in einem Stücke, das der Organist, Herr Lehrer Hansch, für Orgel eingerichtet hat, zur vollen Geltung. Zum Schluß sang noch der starke Kirchen chor unter Zuziehung verschiedener anderer musikalischer Kräfte das Tedeum von Martin Luther, von Herrn k. Gast komponirt. Die ganze Einweihung fand in einfacher, aber würdiger Weise statt. Was nun die Kirche betrifft, so macht dieselbe jetzt einen recht freund lichen Eindruck. Die vielen kahlen Wände sind ver schwunden und die ganze Einrichtung, wie auch die Malerei, zeigen, dem Style der Kirche angemessen, die altdeutsche (qothische) Richtung. Die störende obere Empore, wie auch der vordere Treppenaufgang sind verschwunden, die sogenannte Rathsempore zurückgebaut und die zahlreichen Bilder an derselben in entsprechen der Wandverkleidung um das Altar aufgestellt, die Fenster erhielten Kathedraleglas und was die Haupt sache ist, der steinerne Fußboden der Frauenstände wurde überdielt und die Stände selbst sind frei, die Plätze werden nicht mehr verkauft. Zwei große Kron leuchter wurden angeschafft, überhaupt durch Anbringung vieler Wandleuchter für bessere Beleuchtung gesorgt. So ist denn unsere Kirche ein Schmuckkästchen gewor den, möge dasselbe recht oft benutzt werden. — Der Theaterzug am Donnerstag Abend war diesmal nicht stark besetzt, indem denselben nur 105 Personen benutzten. Das schlechte Wetter hielt Viele zurück, während sehr Viele (gegen 70) auch schon den Abendzug zur Rückfahrt wählten. — Seit Freitag früh haben wir prächtige Schlitten bahn, besonders heute; Sonntag wurde dieselbe recht ausgiebig benutzt. H Hänichen. Am vergangenen Sonntage früh gegen 7 Uhr erhängte sich aus Schwermuth der hier wohnende Bergarbeiter Weinhold. Der Unglückliche trug sich schon seit längerer Zeit mit Selbstmord gedanken herum und führte die unselige That in einem unbewachten Augenblicke aus. Dresden. Die Zweite Kammer erledigte in der Sitzung am 18. Dezember den Abschnitt 0 des Staatshaushaltsetats, Allgemeine Staatsbedürfniffs mit Ausnahme des Kap. 25, kgl. Sammlungen für Kunst und Wissenschaft, und die zu Kap. 23 und 31 durch Nachtragsetat erhobenen Forderungen. Den An trägen der Finanzdeputation entsprechend, wurden sämmtliche Kapitel nach der Regierungsvorlage bewilligt und zwar einstimmig, nur bei Kap. 22, Civilliste rc., enthielten sich die sozialdemokratischen Abgeordneten der Abstimmung, ebendieselben stimmten gegen Kapitel 23, Apanagen. Zu Kap. 30, Stenographisches In stitut, regte Abg. v. Oehlschlägel die Nutzbarmachung des Instituts zur stenographischen Aufnahme der Ver handlungen auch anderer vom Staate anerkannter öffentlicher Körperschaften zu mäßigen Preisen an, wozu der Negierungskommissar, Geh. RegierungSrath v. Bosse, eine entgegenkommende Erklärung abgab. Zu Kap. 31, Allgemeine Negierungs- und Verwaltungs angelegenheiten, wünschte Abg. Philipp die Verviel fältigung der aus den Blättern der topographischen Karte 1:25000 zum Gebrauche des kgl. Finanzminisie- riums hergestellten Reliefkarten, Abg. Kurtz und der Berichterstatter die Aufsuchung von Mitteln und Wegen, in die ausgegebenen Blätter der topographischen und geologischen Karte vorgekommene Aenderungen bequem nachzutragen. Staatsminister v. Thümmel sagte die Erwägung dieser Wünsche zu. — Die Zweite Kammer hielt am 19. Dezember ihre letzte Sitzung vor dem Feste ab. Nachdem die Titel 4, 16, 22, 24, 26, 36 und 49 des außerordent lichen Staatshaushaltsetats, den Anträgen der Finanz deputation L (Berichterstatter: Abgg. Horst und Kockel) entsprechend, unverkürzt bewilligt worden waren, trat die Kammer ein in die allgemeine Borberathung des Antrags des Abg. vr. Mehnert und Genossen, die Giltigkeit des Mandats des Abg. Liebknecht betreffend. Obwohl von Seiten des abwesenden Abg. vr. Mehnert der Wunsch ausgesprochen worden war, den Gegen stand von der Tagesordnung abzusetzen, gab die Kammer doch dem Wunsche des Abg. Liebknecht aus sofortige Erledigung des Antrags statt und verwies denselben auf Antrag des Abg. Bönisch, welchem sich die Abgg. vr. Schill, Klemm, von Oehlschlägel und Liebknecht — welch' letzterer den Wunsch nach mög lichster Beschleunigung der Angelegenheit äußerte — anschloffen, zur Borberathung an die Gesetzgebungs deputation. — Die Kammer vertagte sich hierauf bis Donnerstag, den 7. Januar 1892. — Infolge eingetretener neuralgischer Schmerzen bei der Prinzessin konnten sich Prinz Friedrich August mit Gemahlin am Freitag nicht nach Berlin begeben und mußten den Besuch am Kaiserhose bis zu ge legener Zett ausschieben. — Prinz Friedrich August ist unter Belassung in seiner Dienstleistung als Bataillons-Kommandeur im Schützen-Regiment Nr. 108 zum Oberstlieutenant ernannt worden. — Mit Ende dieses Monats verlierest auf den Sächsischen Staatsbahnen diejenigen Couponsbücher, welche im Jahre 1890 gelöst worden sind, ihre Giltig keit, denn die Giltigkeitsdauer solcher Bücher ist auf das Ausstellungsjahr und das darauf folgende Kalender jahr beschränkt. CouponSdücher werden für 30 Fahr karten aus einer bestimmten Bahnstrecke für I., H. oder IH. Wagenklaffe der gewöhnlichen Personenzüge aus gegeben. Auf Verlangen werden auch zwei oder drei
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