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Dresdner Journal : 19.03.1865
- Erscheinungsdatum
- 1865-03-19
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186503196
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18650319
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18650319
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1865
- Monat1865-03
- Tag1865-03-19
- Monat1865-03
- Jahr1865
- Titel
- Dresdner Journal : 19.03.1865
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65. Sountag, den 19 Marz. 1865. Lbanirmrit^retsr: .rikrUel»: 6 Dtzlr. — n-r. io Sitz—».I Im . ^jiLrl.: 1 .. 1» .. ., ,. ! tritt ?°»t- u°ä »lonotlicU io vr«<i«: 1b klxr. s 8«ewpelr»- tLn,Io« «uiuoiero: 1 1 »ililix tUoro, Inftralrnprrist: k'iir a«o 8,uw einer ^e»p»It«u«o 2«>I»: 1 Unter „Linxeiinckt" <ii» L«il«: 2 k>xr. «rschetarn: Hrll«k, mit Xnionkm« äer Koon- nnck kelert»^«, Ldenä, Mr äeo knl^enäen Dnss. Dres-nerIoumal. . Verantwortlicher Redakteur: I. G. Hartmann. - Inseratriunnutz« nur»Sri«.- L»lx,t>: t'o. y»ti«vir»rr«», 6ommi«,iooNr äes Ursickoer ckonronli; »denckii.: 17. i:nc»l.»n, U. Ii-i-oie»; N«o>dllr^-LIt«o»! Ni»n>!i,«rr.ii, L Vooi.nn; yerlin: l-noeivi'iülis Nudi- i>it»«ll., N»:ri u«r»:i«'i lturvini; vreweo: 71. 8cnr.orrni vr«»I»u I.om Urinal«; Vrinllkurt ». Ik.: ckii-oi-n'lt:1>» Itiuhh.; Lütn: itr>»i.r Ijiiiüi» n; kirii: V. I,üvv»:«rici.» (L8, rue <I« 1>»UI vusüll»); krix: In. lliiitl.icii'i Uuülilr. r Viiu Oumptuir 4. K. zVieuer Xvituiix, 8t«s»u»pl. 86', Hrrauagever r Töoixl. Lipiäitioo 4«i Dr«i4ner ckonrnnl», I)rei<i«n Uirienitr»»,« kio. 7. Amtlicher Theil. Dresden, 13. Mä,z. Seine Majestät der König haben zu genehmigen geruhet, daß der Kammerherr, Ober- soistmeister von Trebra-Lindenan den von Seiner Majestät dem Könige von Preußen ihm verliehenen Kro- newOrden l>. Klasse annehme und trage. Dresden, 6 März. Seine Majestät der König ha ben dem hiestgen Jumelier Theodor Sachwall das Prä* * dical als Königlicher Hof-Juwelier zu ertbeilrn geruhet. Dresden, 16. März. Seine Majestät der König Haden zu genehmigen geruhet, daß der Generaldirektor der Königlich musikalischen Kapelle und he» HoftheaterS, von Könnerih, da» Großcomthurkreuz des Königlich Bayer'schrn Verdienstorden» vom heiligen Michael, fer. ner die Kammerherren August von Minckwih und von Aehmen auf Stauchitz da» Comthurkreuz desselben Orden», welche- ihnen von Seiner Majestät dem Könige von Bayern verliehen worden, sowie der Kammerherr von Rabenau auf König-wartha da» ihm verliehene Ehrencomthurkreuz de» Großherzoglich Oldcnburgischen Hau»- und Verdienstorden» annehmen und tragen. Nichtamtlicher Theil. Uebersi cht. Telegraphische Nachrichten.^ Aritungsschau. (Provinzialcorrespondenz. — Wiener Blätter.) Tagesgrschichte. Wien: Gcneralbericht über da» Bud get. Englische Note wegen der schle-wig holsteinschen Flagge. Erzherzogin Gisela erkrankt. — Prag: Brand im Bahnhofe. — Berlin: Kammerhandlungrn. Er- kenntniß bezüglich der StellvrrtretungSkosten. Die Zollverhandlungrn mit Oesterreich. Erklärung de» Wolsf'schen telegr. Bureau». Adresie an den König. Po- lcnproceß. — Köln: Aufruf bezüglich der bevorstehen den Jubelfeier. — Brug: Neue Arbeitseinstellung. — München: Ministrrtalbeschluß wegen der Polen. — AugSburg: vr. Kolb 1°. — Aus Baden: Berich tigung. — Weimar: Vom Landtage. — Pari»: Geburtstag de» kaiserlichen Prinzen. Adreßdebatte im Senat. Vermischte». Nachrichten auS Algier. — Turin: Kammerverhandlungen. — Bern: Sanitäts- concordatStrrmin verlangen. — Rom: Französische Note wegen Zurückziehung der Truppen. — Madrid: Protest gegen da» Prrßgesetz. Demokratische» Manifest. Kammerangelegenhciten. Revolution in Lima. — London: Parlament-Verhandlungen. — Kopen hagen: Eisenbahnprojrcte. — Warschau: Andenken an Berg'» Rettung. — Athen: Mintsterkrisi». — New-?)ork: Aus drr neuesten Post. Schleswig Holstein. (Vermischte».) Dresdner Nachrichten. Vrovinzialnnchrichtrn. (Leipzig.) TtltgrnpWlse Unchrichirn. Wien, Sonnabend, 18. März. Der Kinanz- ausschuß bat in seiner gestrigen Sitzung dir Be- rathung drS (Seneralfinanzberichtes (vergl. unter „TageSgeschichte") fortgesetzt. Die Erhöhung der Eouponssteurr wurde einstimmig adgrlrhnt. Der Kinanzwinifter v. Plener stellte eine umfassende Darlegung der Finanzlage und einen großen Fi- nauzplan in Aussicht. Magdeburg, Freirag, 17. März, Abends. Die hiesige „Presse" meldet, daß gestern die letzten beiden Fabriken in Burg ebenfalls die Accord- ardriter entlassen, und daß beute sämmtliche Tuch- machergesellen, Spinner und Fabrikarbeiterinnen, di, allerärmstrn ausgenommen, die Arbeit eingestellt haben. Paris, Sonnabend, 18. März. In der ge- strigrn Sitzung de« Senats ergriff bei der Adreß- drbatte der Staalsminister Rvuher das Wort und sagte, die Tept«mberconvrntion sei in loyaler Weise Feuilleton. -j- Kunst. Es ist unlängst en dieser Stelle auS- fühklich über die Entwürfe zu Fenstermalereten be richtet worden, welche Director Professor vr. Schnorr v. EorolSfeld für die St. Paulskirchc in London aus zuführen hat. Der Meister hat in diesen Tagen den ersten der hierzu gehörigen EartonS beendet ; Kunstfreun den und besonders allen Freunden der Schnorr'schen Kunst richtung wird die Nachricht willkommen sein, daß dieser Earton durch Ferdinand Hecker in Dresden in trefflicher Weise photographische Nachbildung und Vervielfältigung gefunden hat. Der in Liede stehende Earton ist ein drei- gelheiltes Bild, dessen größerer mittlerer Theil uns den „Besuch des Ananias bei Paulus" zeigt, während die beiden Seitentheile „Männer und Frauen der verfolgten Ehristengemetnde" vorsühren, welche für ihre Dränger beten. In einer der charaktervollen schönen Gestalten der Seitentheile hat der Künstler Bezug aus den Stifter dieses Gemälde- genommen und dessen Porträt angebracht. Die edel und reich gebildete architektonische Umrahmung stimmt mit den figürlichen Darstellungen harmonisch zusammen und da- Ganze zeigt auf da» Erfreulichste von Neuem, mit welcher hohen Meisterschaft Schnorr v. Earolsfeld derartige Aufgaben zu lösen versteht. Literatur. Da- eben erschienene vierte Heft de» „Archiv- für die Sächsische Geschichte", welche» den vierten Band diese- sich immer mehr Anerkennung erwerbenden Unternehmen- schließt, enthält zwei ebenso autführlich«, al- interessante Abhandlungen. In der ersten liefert der hochbejahrte, aber noch immer geistig frische Staat-ministrr vr. v. Wtrter-Hrim einen Nachtrag zu dem Aufsätze im l. Band« de- „Archiv»" über den Eabiart-miutstrr Grafen v. Einsiedel. Erschil- von Frankreich und von Italien unterzeichnet und selbst von römischer Seite nicht verworfen worden. Nur die Nevolntiontpartri wolle di, Eonvention nicht. Dir französische Armee verlass, binnen zwri Jahren Rom Eine immerwährende Okkupation würde die Berneinung der weltlichen Macht deS Papstes sein: die Errichtung einer päpstlichen Armer sei wohl möglich. Wenn dem Papste Schwie rigkeiten entgegen treten sollten, so würden die katholischen Gewiss«» sofort ihre Ergeb,nhrit ge genüber dem heiligen Bater bekunden. Rouher be schwört die Bischöfe, sich bei dem Papste für die Versöhnung mit dem Königreiche Italien zu ver wenden. Die französische Regierung wolle im In teresse dieser Versöhnung sich völlige Freiheit des Handelns wahren. Schließlich verlangt der Staats minister in dieser Angelegenheit vom Senate ein Vertrauensvotum. Dir« wird ihm ertheilt, indem der Senat den die Septemberconvention betreffenden Abschnitt des Adreßentwurfs annimmt. London, Freitag. 17. März, Nacht«. In der heutigen Untrrhautsitzung beantragte Hennessy: England solle erklären, Rußland habe seine Brr- tragsrechte auf Polen verwirkt und England ver weigere die Zahlung der russisch-holländischen An leihe- Brrney serundirte. Lord Palmerston er widerte: Da« Unterhaus*) sei weder eine Traktat machende, noch eine Traktat brechende Macht. Un würdig wäre e«, obgleich das Parlament wieder holt die Politik Rußland« gegen Polen vrrurtheilt habe, die Anerkennung der gedachten Anleihe zu verweigern, welche mit der Behandlung Polen« nichts gemein habe. Hennessy zieht hierauf seine Motion zurück, nachdem Johnstone und Denman dazu grrathen haben. ') Im Telrgramm sicht .Vaterhaus". Kopenhagen, Freitag, 17. März, Nachmitt. Die heutige „BerlingSke Tidende" meldet: Der ge meinsame Ausschuß zur Behandlung de« Berfas- sungsrntwurf« hat sich mit Majorität für den von 1V Mitgliedern gestellten Vorschlag ausgesprochen, wonach das Landsthing auS 68 Mitgliedern be stehen soll, von denen 12 durch den König ernannt, von Bornholm und Kaaroer je eine», von Kopen hagen und den Städten 18. von den größer« Guts besitzern 18, und von den kleinern ebe«faLs-1S ge wählt werden. Dresden, 18. März Endlich wird auch in Berliner osficiöscn Blättern zugegeben, daß Oesterreich die preußische,» Forde rungen bezüglich der Hcrzogthümer rundweg abgelchnt hat. Die ossicielle „Provinzial-Corrcspondenz" spricht dies unumwunden aus, fügt aber hinzu: Die in der letzten preußischen Depesche ausgestellten Forderungen blieben das unerläßliche mindeste Maß Dessen, was Preu ßen beanspruchen müßte. DaS preußische Volk wie das der Hcrzogthümer dürften fest darauf vertrauen, daß die preußische Negierung das im Interesse der Nation als nothwcndig Erkannte mit Kraft und Entschiedenheit durch- zufühien wissen weide. Diese Auslassung bat in den Wiener Blättern böses Blut gemacht. Die „Ost- Dentsche Post" zweifelt, daß die Inspiratoren der k. preußischen „Provinz.-Correjp." ernstlich glauben, man könne Oesterreich rinschüchtern wie Knrhesscn mittelst eines Feldjägers. Uebrigens erkennt das genannte Blatt in dem Vorgehen Preußens das Vorspiel einer Mediatisi- rung deutscher Souvcränciäts» und Bundesrechte, und Verdrängung Oesterreichs aus Deutschland. Dic„Prcssc" sicht in der schroffen Form dieser Erklärung und dem mit dem üblichen Aufputz versehenen Zusatz eine diplo matische Kriegserklärung an das kaiserliche Eabinct. Die „Conftitutionclle Oe st erreichische Zeitung" sagt u. A.: „Man weiß, daß in Berlin verschiedene Strö mungen obwalten, und besonders Wort, Beschluß und That nicht immer logisch und konsequent einander fol- dert zuerst den vielgegliederten Organismus der damaligen Landesregierung, in welcher der Verfasser selbst 1809 Assessor war, und beleuchtet sodann auf Grund lang jähriger persönlicher Bekanntschaft und mit dem Blicke des Staatsmanns die amtliche Wirksamkeit und den Cha rakter des Grafen Einsiedel. Auch er bestätigt, wie 1813 Einsiedel fast die einzige Persönlichkeit war, die für den Posten eines CabinetSministcrS geeignet erschien; wie drr Minister in der vieljährigen Erfahrung und in der stren gen Gewissenhaftigkeit deö Königs Friedrich August ebenso ost eine thättge Förderung, als eine Beschränkung sand; wie zum Theil infolge dessen seine Thätigkeil mehr eine administrativ organiflrende, als eine politisch rcformirende sein mußte; und endlich wie er seinem Charakter nach, wenn auch in späten» Jahren der Schmeichelei nicht un zugänglich und einer bestimmten kirchlichen Richtung ans- schließlich ergeben, doch stets streng rechtlich und uneigen nützig gewesen sei. — In der zweiten Abhandlung ent rollt Professor vr. Hclbig, vorzugsweise auf Grund der im sächsischen HauptstaatSarchivc befindlichen Urkunden und Acten, ein lebensvolles, freilich nicht erfreuliches Ge mälde von den sogenannten Erfurter Wirren (1650 bi- 1667) und den bei dieser Gelegenheit zwischen Joh. Philipp von Mainz und Johann Georg U. von Sachsen geführten Verhandlungen. Nach dem westsäli schen Frieden nämlich suchte drr Erzbischof gewisse Hoheits rechte, die Kurmainz über das alte, von BontfaciuS ge gründete Stift Erfurt stets geübt hatte, in völlige Lan deshoheit über die reich-freie Stadt und deren Gebiet zu verwandeln, obgleich auch Kursachsen ein altanerkanntes Erbschutzrccht über die protestantische Stadt besaß. Die VolkSpartct in Erfurt agitirte für Mainz; die Patricirr partei suchte Schutz bei Sachsen. Kaiserliche Eommifsareent schieden zu Gunsten d«S Erzbischofs. Da gelang e- den gewandten Unterhändlern des schlauen Prälaten, durch gen. Es ist daher ein allzuprcssantcS Vergreisen, wenn ein hiesiges Blatt bedauert, daß Oesterreich noch immer nicht seine Truppen in den Herzogthümern anch nur um eine Compagnie vermehrt hätte. So stehen die Sachen trotz „Prov. Corr." nicht; das hat keine Noth und keine Eile." Der „Botschafter" bemerkt: „ES scheint, daß die bisherigen Versicherungen, Oesterreich werde die Rolle der Pagode spielen und zu allen Forderungen Preu ßens Ja! sagen, auch in Berlin verstummen dürsten. Die Formel von der Entschiedenheit, die Preußen in der Durchführung seiner als „Minimum" hingcstcllten For derungen entwickeln werde, verblüfft Niemanden. Es „vertraut" kein Mensch darauf, daß Preußen seine Ab sicht durchsetzt, cs wünscht cs auch kein Mensch in Deutsch land, der nicht im preußischen Interesse arbeitet." TugcsgeWchte * Wien, 16. März. Der Generalrcferent für daS Budget für 1865, Abg. Taschcck, hat im Finanzausschuss« seinen Bericht vorgelegt. Der Entwurf des Finanz gesetzes pro 1865 setzt die Summe der Staatsausgaben auf 521,897,660 Fl. fest; präliminirt 548,705,412 Fl., so daß der Herbst'sche Entwurf einen Abstrich von circa 27 Millionen ergicbt. Hierdurch wird das Gebahrungs- dcficit für 1865 auf 4,259,782 Fl. redueirt, und soll nach dem AuSschußberickte durch den im Laufe des Jah res 1865 eingehenden Betrag der schleSwig-holsteinschen Kriegskostenentschädigung gedeckt werden. Der Herr Referent, der mißlichen Lage der Finanzen Rechnung tragend und ernstlich bemüht, auch seinerseits eine gedeih liche Lösung der obschwebenden Krisis hcrbeizutragerr, hat die Erhöhung der Einkommensteuer von den Zinse»» der Staats-, öffentlichen Fonds- und ständischen Obligatio nen statt von 5 auf 7, auf 10 Procent vorgeschlagen und stellt schließlich folgende Anträge: Ein hohes Haus wolle: I. daS Fmanzgesetz für das Jahr 1885 sammt dem Staats- voranschlagc nach dem vvrgelegten Entwürfe annedmen; II. die in den einzelnen Berichten angekragenen Wünsche, Erwartungen und Aufforderungen beschließen und dieselben der k. k. Regierung mit dein Ersuchen mitzutheilcn, mit dcm Staatsvoran- schlage für das Jahr 1867, da jener für da» Jahr 1866 bereits eingebrachl ist, die Berücksichtigung derselben nachzuweisen, oder dir Gründe anzusühren, aus welchen dieselbe nicht stattfinden konnte; III. erklären, daß dasselbe in der nicht erfolgten Vorlegung der Ausweise u) über das Endergcbniß der Finanzgedahrung im VerwaUungsjahre 1863; 6) über die gesetzmäßige Gcbahrung mit dem neuen MililärstellvertrctungSsond; c) darüber, daß die für im Verwaltungsjabr 1863 cingegangene Militärdienstbesreiungs- taren entfallenden Stellvertreter von der auf diese- Jahr zur Heercsergänzung ausgeschriebenen Gesammtzahl von Abzustellen den auch wirklich in Abzug gebracht und dem betreffenden Bezirke und Lande zu Gute gerechnet worden seien; 4) über die Berück sichtigung der aus Anlaß des Finanzgesetzes für das Jahr 1863 ausgesprochenen Wünsche, Erwartungen und Aufforderungen, oder der Gründe, aus welchen solche nicht stattfinden konnte, und die unterbliebene Entschuldigung dieser Unterlassung die dem Hause schuldige Rücksicht verletzt finde; und die k. k. Regierung zugleich aufsordern, die Nachweise »ub u, l> und o nunmehr ehestens vorzulegen und jenen »ul> <- auch aus daS Jahr 1864 auszudehnen; IV. darüber, daß der im Vorjahre ausgesprochenen Erwar tung, .die k. k. Regierung werde nunmehr, wo jeder formelle Anstand behoben ist, ihrem am I. Mai 1862 in der II I. Sitzung der erste» Session mit Bezug aus eine allerhöchste Ermächtigung gegebene» Verspreche», daß seiner Zeit zu einem Verfassungsge- sctze über die Verantwortlichkeit der Minister feiten der k. k. Re gierung die Initiative werde genommen werden", nicht entsprochen wurdet das Bedauern aussprcchen und die k. k. Negierung zur Erfüllung der gegebenen Zusage dringend aufsordern; endlich V. aussprcchen, daß zu einer Ausgabe von Papier geld, sei solches verzinslich oder unverzinslich, in keinem Falle und unter keiner Bedingung geschritten werden dürse. — (Botsch.) Der Wortlaut der Note, welche der hiesige königl. großbritannische Geschäftsträger an den k. k. Minister des Acußcrn in Antwort auf den von Ocsteircich gemeinschaftlich mit Preußen in London ge stellten Antrag wegen Anerkennung der schlcSwtg-hol- stcinschen JntcrimSflagge gerichtet hat, ist fol gender: „Wien, 13. Marz 1865. Herr Gras! Mit Bezugnahme auf die von dem kais. Botschafter in London, cinverflänolich mit dem preußischen Botschafter, an den ersten StaalsseerctLr Ihrer Ma jestät für die auswärtigen Angelegenheiten unterm 21. v. Mts. gerichtete Note, welche die Mitthcilung enthielt, daß die Regie rungen von Oesterreich und Preußen btschlvssen haben, den Her- zogthümern Schleswig, Holstein und Lauenburg eine pro visorische Nationalflagge bis zur definitiven Regelung der Verfassung dieser Gebiete zu verleihen, und worin zugleich vor geschlagen ward, daß Ihrer Majestät Regierung diese Flagge an erkennen und den dieselbe führenden Schissen die Richte zuerken- nen möge, welche den Schissen der Hcrzogthümer vor deren LoS- Irennung von Dänemark gewährt waren, bin ich nunmehr v»n dem («rasen Russell beauftragt worden, Eurer Ercellenz zn erklä ren, daß Ihrer Majestät Regierung diesen Vorschlag reiflich er- wogen bat und daß sie bereit sei, jene Flagge provisorisch und mit Vorbcbalt der Rechte der schleSwigschen und hol steinschen Stände, sowie jener des Deutschen Bunde» und nur bis zur desinitiven Constitnirung der beiheiligten Hcr zogthümer anzucrkennen. Ich benutze diese Veranlassung, Eurer Ercellenz die Versicherung meiner ausgezeichnetsten Hochachtung zu erneuern, (gez.) A. G. Bon ar." Wien, 16. März. (Boh.) Der Finanzausschuß erledigte heute die Hälfte deS FinanzgesetzeS. Plener pro- testirte gegen die Fassung deS Berichts wegen der trüben Schilderung der Finanzlage und deS bedauerlichen Ein flusses desselben. Der Ausschuß genehmigte trotzdem den Bericht mit Rücksicht auf die vermehrte Schuldenlast deS Staates und die fortwährenden Finanzoperationen. Wien, 17. März. (Tel.) Die „Wiener Abendpost" meldet, daß Erzherzogin Gisela (Tochter Ihrer kaiser lichen Majestäten, geb. 12. Juli 1856) an einer Lungen» und Rippenfellentzündung erkrankt ist. — DaS Herrenhaus verhandelte heute über den Jahresbericht der StaatSschuldencontrolcommission und trat dem Be schlüsse des Abgeordnetenhauses,Iwonach der Controlcom- mission die Beurtheilung drr Zweckmäßigkeit einer Cre- ditoperation zusteht, bei. — (Boh.) Die Nachrichten der „Presst" von der Demission Schmerling'- und der damit zusammen hängenden Hierherberusung der Statthalter Belcredi, Poche und Kcllersperg sind unbegründet. — Se.-Maj. der Kaiser hat gestern die Deputa tion der Stadt Triest, welche eine Denkschrift über die Bedeutung Triests al- Seehandelsftadt überreichte, empfangen. Prag, 16. März. (Boh.) Heute früh gegen 5 Uhr bemerkte der Wächter im hiesigen Bahnhof«, daß in der sogenannten Montirung-werkstätte Feuer au-ge brochen sei. Ein mächtiger Feuerschein entfaltete sich, welcher in mchrern Stadttheilen einen großen Zusammen lauf veranlaßte. Da da» Dachwerk im Nu in vollen Flammen stand, so mußte sich die hilfcleistende Wirksam keit darauf beschränken, da» Feuer auf den Herd seines AuSbruches einzuengen un^ tzi« umliegenden Gebäude zn schützen, wa» auch, zumal gerade Windstille herrschte, ge lang. In der Werkstätte befanden sich außer den Ar- beitSmaschinen und Werkzeugen drr daselbst beschäftigten 40 — 50 Arbeiter neun Lokomotiven in der Reparatur. Von diesen konnte beim Beginn des Brande» nur eine, „Melnik", welche auf Rädern stand, herau-geschafft wer den. Die übrigen Lokomotiven, so wie alle andern Uten silien, mußten daselbst belassen werden, da da» brennende Gebäude nicht mehr zugänglich war. Die Arbeiter büßten bei diesem Brande ihre Arbrit»kleider, so wie die Geld- baarschaften, die sie in der Werkstätte hatten, «in. Al» zwischen 5 und 6 Uhr da- brennende Dachwerk zusam- menstürzte, konnten erst die eigentlichen Löschung-arbeiten in Angriff genommen werden. Dieselben hatten, Dank den vereinte» Bemühungen, einen raschen Erfolg. Um 8 Uhr war da- Feuer gedämpft. Von dem großen Ge bäude stehen nur die kahlen Mauern. Die Werkstätten- cinrichiung, sowie die in Arbeit befindlichen Maschinen haben mehr oder weniger bedeutend gelitten. Der Scha den wird auf 150,000 bis 200,000 Fl. geschätzt. » Berlin, 16. März. Dor Eintritt des Abgeord netenhauses in die Fortsetzung der Bcrathung des Gencralberichts nahm das Wort: Finanzminister v. Bodelschwingh: Er leitet seinen Vor trag durch allgemeine Bemerkungen über den Bericht ein, erkennt seinen Wertb an und sagt dann: Findet em Steuerdruck statt, so kann derselbe im Allgemeinen nur Einzelne treffen. Er äußert sich in Stenercrecutionen. Nun baden anläßlich der Einkommen- Neuer Erecutionen stattgesunden im Jahre 1831 3l,.ve, im Jahre >85.5 2,ai, im Jabrc 1863 6,-4. Bei der Personalsteuer blieben von 10,060 Thlr. 3 Thlr. Rest. Nach den äußern Erscheinungen findet also ein Steuerdruck nicht statt. Von den eingegangenen Reklamationen sanden sehr viele Berücksichtigung. Ein Freund Gcldversprcchungcn und Aussicht auf ein Dündniß mit Ludwig XIV. den Kurfürsten dahin zu bringen, daß er von jeder Hinderung der Achlsvollstreckung abstand, und so mußte denn endlich die Stadt dem Mainzer Erecutions- hcerc sich ergeben und dem Erbischof al» ihrem Erbhcrrn huldigen. li—o. -ld Vom Vorsitzenden deS Festausschusses für das erste dcutscheSLngcrbundesfcst in Dresden ist anHcrrnHof- rath »e. Pabst, den Verfasser des erwählten FestspruchcS, auf dem Corrcspondenzpapicr, welches mit dem deutschen Adler, der Lyra, dem sächsische» und Dresdner Wappen in Arabesken, sowie mit dem Fcstspruche an der Spitze versehen ist, am 16. d. M. daS nachfolgende Schreiben gerichtet worden: „Hochgeehrter Herr! Den ersten Bogen dieses heute fertig gewordenen Papiere», wie könnte ich ihn einem besseren Zwecke widmen, als Ihnen, dem Versasser der oben stehenden Devise den herzlichen Dank zn überbringen, welchen der Festausschuß, ja welchen der deutsche Sängerbund Ihnen für die dem großen Werke gewährte höchst werthvvlle Nnterstühuna schulde». Ihr Herz und Lied frisch, frei, gesund, O wahr' es Gott dem Sängerbund In ausgezeichneter Hochachtung der Vorsitzende der Festau-schuffes G. Held." Gleichzeitig ist an Herrn Hofrath 0«. Pabst die Ein ladung ergangen, daS FestempsangSlied zu dichten und drn Festspruch als Refrain in dasselbe zu verweben. * DaS in unseim Blatte bereit- erwähnte „8»lvo ltoxia«^ von Frau Börner - Sandrini (in Dre-drn) ist unlängst in drr Pfarrkirche am Hofe zu Wien zur Aufführung gekommen. Die „Wiener Ztg." rühmt cS al» eine durch Zartheit, Schwung und Andacht ausgezeich nete Composttion und anerkennt die trefflich« Ausführung durch di« tüchtige Kapelle unter Direktion Regen»-Ehori v. Rotter. Gleichzeitig sprechen sich die Wiener Bättrr sehr vortheilhaft über die srühern Compositionen: „Zw^ italienische Canzonctten" und „Die Rose" (Lied von Tandler) der Frau Börner-Sandrini auS. * Wie die „Bayr. Ztg." vernimmt, wird im Laufe dieser Woche im RestaurationSsaale der alten Pinako thek in München eine öffentliche Ausstellung der be deutendsten, bis jetzt durch daS Pettrnkofer'sche Re- gencrationsverfahren hergrstellten Bilder (e- sind deren über 50) veranstaltet werden. Die Commission der Akademie hat neuerdings einen ausführlichen sum marischen Bericht an da- Ministerium erlassen, worin die Entwickelung dieser wichtigen Angelegenheit zusam- mengcfaßt, alle vorgrbrachten Gegengründe beleuchtet und die erfreulichen Resultate der wichtigen Erfindung Pet- tenkofer's recapitulirt werden: denn r» sei nun die Zeit gekommen, die Conservirung der StaatSgemLldegalrrien aus Grund der gemachten Erfahrungen und der gewon nenen Einsicht definitiv zu regeln. Unterzeichnet ist der Bericht von Schraudolph, E. Piloty, E. Schleich, I. H. v. Hefner Altrneck und M. Carriere. -j Die Derlagshandlung von F. A. Brockhau» «klärt in ver „D. Allg. Ztg.", infolge vielfacher, von den be» achtenSwerthestcn Seiten an sie ergangener Aufforderungen und im Einverständnisse mit drr Familie Karl Gutzkow'», eine Volksausgabe von de- Letztgenannten Roman „Dir Ritter vom Geiste" zum Besten de» Dichter» zu ver« anstalten und einen wesentlichen Theil de» Ertrag» dem selben überweisen zu wollen. Dir ungarische Literatur hat eine Ueberfrtzung von „Weither'» Leiden" erhalten. Ebenso hat Gustav Freitag - „Soll und Haben" einen Urbrrsetzrr gefunden. s De» verstorbenen Capitän» Speke Werk über feine Nilrrise hat eine Vervollständigung durch rin« Schrift feine» Reisegefährten Capitän Grant erhalten,
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