Dresdner Journal : 29.04.1865
- Erscheinungsdatum
- 1865-04-29
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186504299
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18650429
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18650429
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1865
- Monat1865-04
- Tag1865-04-29
- Monat1865-04
- Jahr1865
-
393
-
394
-
395
-
396
- Titel
- Dresdner Journal : 29.04.1865
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
In atmi . 5 t S. geh. 8. gkh. Bänd«. 2'unt.g. Trübc erg ist rq-. hau«) lgt. Uuu? kN «kN- Lei >« <li« ixreieb ltkvlss« , l)«a in Ld«f . «rit. kd.7»^,; r Rustin « LZ>4i r «6st msatz in len, al» noidung »rachlrn chrichlen lnftkg- ikörle-l RM 750 zck. c, l»'/^ n - Jun» Siüdil laai«»»». , SZ B.: k. « 1)L b-,.! l ; ot»gl. ts.-s-vo. Landttft. Lrcrdnkk . rnuß. 02U S-: SS.M- Loose o. z.-vreüo. U 1>it.4. Leipziger San.'-ilcl m 230-4 eldschlöß- j.i lächi. Uhamx.- i Dresd- . 7S B.z SÄ dez.; Pnsn- »z-G.! SIU G-! il.102U do-elÄe ner Pa- iyvcth.- sharnr.- lmstero. N S.! !. H-M' s.rrU 3.83-4 vanl- Lisei- l3« G.I »4-4 'f.i udw.gr»>. ldclm l» rbcmische chüringer d<Ä «il. ll. I02U, : N°>.- v. 1860 bU G.; Pc Bank- pr. 1862 : Dann- i Geraer Sank 8-> 8.; wei- klrorrsr: urg d. 8. S.; L°N' Ü"/„T.! R. 66,2« Bremen lv.«»e chtra. «ist».» G.» d». v. 18b2 si. sties. ; Land- . Lisk, Leipzig- Mag. »44 G. e dcmsL« schwcigrr Veim."cr 034 SSU k-e. tal.-A»!. »anlehen d. Gre- b.12'/„. üuflage. »r. S. geh- V »7. Atzmnm«»t«»rrsse: ItbrUct»: 6 77>Ir. — Hxr. io s Im LanIooL» 1 „ 1» „ „ „ > tritt?o,t- oock -1oo»tliel> io vrnnLno: Id kixr. l 8t«mp«Ixo- Lionnio» kioouonro: 1 Uxr. ) ,edl»^ triono. »«seratnrprrtse: kklr ckno Koom »ionr wnapnltnono 2«ll«: 1 kissr. U»t«r „Ltoxnnooät" di« 2«il«: üHz-r. . Ersitzet«!»: IlffUnl», »11 Lonooiuo» dir kooo- oock Wnineto^», ^dnock» Nie ck,o kol«»ock«o 7°»U. 18VS Sonnabend, den 29. April. Dres-nerIournal. ^Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann. Halerateuannahmr ausvärt«: l». L»»»n,r»rr»», Lowwinaiooltr cken Dresdner ckouroirln; »knock»,.: N. D. Ii.i.o,x; Siordorx-Llroo»: II»»,r,,r>!i>, L Voai-nir: Lerlio: <!»o>-iv,'«r:li« l!uok li»ockl., Ii»:r>:>i»:ri!n', Itur«»u; Nr»»,». L. 8coi.oriili «r»,!»o: I.nvi, 8rxxc,Lx; krnolrkurr »H.: dtLorursek» ttnckk.; «ölo: rlooi.» liiornrir: ?»rii: v. I.övrii» rr.» (28, ru« cke Koo» ensnn»); kr»^> t'n. Iluni ioo'» Uucdk. r Vi,o Lomptoir ck. Ir. »Vieoer /eituux, 8t«k»n»pl. 86'., Heraurgrber: Löoi^i. Lxpedition ck«, Dr«,do«r Oonrnnl«, Dreideo, 5t»ci»llitr«„« Uo 7. Äliitticher Theil. vretdr«, 28. April. Ihre Kaiserliche Hohrit die Frau Kronprintrsstn von Brasilien und Höchst kren Gemahl, Sinne Königliche Hoheit der Graf von Su, sind heute Mittag <1 Uhr nach Prag abgerrist. Vtkittmtma ch ung. Die am 2V. Miirh diese» Jahre« hier verstorbene Träulein Amalie Hermans hat der unter der Dermal- lang dc» untrrieichkrten Ministerium« stehenden Sächsi schen Stiftung vom 26. Juli 1811 zur Unterstützung armer, einer Badekur hedürfttger Kranker rin Legat von Lier Hundert Thalern au«g»setzt, welche« durch Herrn Ldvocat vtscher htrr^ al« Lestameät«»ollstr«cker auch be reit» auSdrzahlt worden ist. Da« Ministerium fühlt sich verpflichtet, diesen Lewri» edler Lheilnahme für eine Stiftung, welche der Unterstützung ebenso Werth al« drin gend bedürftig ist, hiermit zur öffentlichen Kenntniß zu bringen. Dretden, den 22. April 1865. Ministerium de« Innern. Freiherr von Brust. Bekanntmachung de« Ministerium» de» Innern. In Gemä«hrit § 6 der Verordnung über den Ge- schäslßbrtrieb autlänvischer Versicherungsanstalten im Kö nigreiche Sachsen vom 16. September 1856 wird von dem Ministerium de« Innern andurch bekannt gemacht, daß die Preußische Hagel-Versicherung»-Aktiengesellschaft zu Berlin den Vorschriften in 88 2 bi« 4 dieser Verordnung Genüge geleistet und insbesondere die Stadt Dresden zum Sih ihre« Geschäfts für Sachsen gewählt hat. Dresden, am 26. April 1865. Ministerium de« Innern. Arhr. von Brust. Demuth. Nichtamtlicher Theil- Ueberficht. r-Iegiopsrische stkachrtchten Mungsschau. (Provinzal - Correspondenz. — Const. Oesterreichs che Zeitung. — Botschafter.) Tagr-ßkschrchte. Wien: Aus dem Abgeordnetenhaus«. — Lemberg: Verurtheilungen. — Krakau: Con« sortium für StaatSdomänenkäufe. Neue» Statut für die Israeliten. — Berlin: Au« der Marinecommis- ston. Die russische Kaiserfamilie erwartet. — Kö nigsberg: Pnßproceß. — Köln: Wahlversamm lung de» DomcapitelS. — München: Befinde» des Königs. Kammervcrhandlungrn.-- Hannover: Kam merverhandlungen. Landdrost v. Lütcken -j-. Anti- Cäsar verboten. — Darmstadt; Kammrrverhand- lungen. Vom Hofe. — Vom badischen Ober- rhetn: Erzbischöfliche Sommation. — Koburg: Muer Bürgermeister. — Hamburg: Bürgerschafts beschluß in der Gängeviertelangrlegenheit. — Rom: Begehst'« Mission. — London und New-2)ork: Die Mordattentate auf Lincoln und Seward. Schleimig - Holstein. (Zur Gkundstkinlcgungrseier. Telegrammcensur. Grenzregulirung. Flaggcnaner- kennung ) Ernennungen, Bersrtzungen rc. im öffentl. Dienst,. Dresdner Nachrichten. Vroviuzialn, chrichten Keuiürton. Inserate, ragkskalevder. Börsen Nachrichten. Feuilleton. Der 7. Juni 1815. Aus den Papieren eines ehemaligen Leipziger Studenten. (Schluß aus Nr. 96.) Der 7. Juni brach nun an, der Tag der Rückkehr de» König»! E» hat sich unter meinen Papieren noch das Con- «pt einer kleinen Rede erhalten, mit welcher ich 29 Jahre darauf einem Unterbramten an seinem 50jährigen Dienst jubiläum kraft erhaltenen Auftrag» die zu dem Civilver- dienstorden gehörende goldene Medaille übergab und die darin enthaltene lebhafte Schilderung jenes merkwürdigen Tage» möge hier ihren Platz finden. „ Sie waren bereit» ein reifer erfahrener Mann, hatten 2l Jahre lang die Ihnen anvertrauten Aemter verwaltet und manche- gesehen und erlebt, da erlebten Sie auch den Ihnen und un» gewiß stet» unvergeßlichen Tag, welcher Veranlassung zur Stiftung de» Orden» für Verdienst und Treue ward. E» war der 7. Juni 1815, der Tag, an welchem da» Eachsenvolk seinen zurückkeh renden König mit lautem, herzlichem, unbrschrribbarem Jubel begrüßte. Woher dieser Jubel an jenem unver geßlichen Tage? Kam der König zurück al« trirunphircn- der Sieger au» gelieferten Frldschlachtrn, geschmückt mit dem glorreichen Lorbrrrkranz«? O nein, er war ein Fürst de» Frieden»; mild und sanft war seine Gesinnung, und die Kriege, an welchen er auch sein Volk in jener wild stürmenden Zeit Theil nehmen lasten mußte, waren we nigsten» nicht sein Werk. Oder kam er zurück al» ein vear Glück« Begünstigter, brachte er seinem Volke Schätze, Reichthümer, neue Quellen für die allgemeine Wohlfahrt mit? Nein, o nein! Er kehrte in unsre Mitte wie der al» ein unglücklicher, tiefgebeugter Fürst; mau hatte ihn, de« Gerechten, den friedliebenden Regen- Leltgraphische Unchrichltn. Berlin, Freitag, 28. April. In der gestri gen Sitzung der Marinrcommisfion war kein Mi nister erschienen. Birchow beantragt: 1) die Vor lage adzulrhuen, 2) da» Haus möge bewilligen u) die ersten Raten für den Jahdebusenbau und die Gußstahlgrschütze, wenn ein Vertheilungsplan für mehrere Jahre vorgelegt sei, l») eine angemessene Verwehrung des Marinebudgrts, 3) auszusprechev, daß die Erwerbung des Kieler HafenS nothwru- dig sei und Brfrstigungsmittrl für denselben zu bewilligen wären, wenn der Besitz vertragsmäßig mit den Herzogthümern festgestellt sei und das Haus durch Anerkennung seines Budgetrechts in der Lage sich befinde, eine neue Anleihe zu be willigen. — Möller beantragt, die Erwartung auszusprrchrn, die Regierung werde auf Unter- haudlungen wegen vrrhaltnißmäßtgrr Belheiligung der deutschen Küstenstaaten und der Hansestädte bezüglich der Kosten und Mannschaften hinwirkrv. Harkort beantragt Aussetzung der Beschlußnahme dis zur Vorlegung der Kriegskosteu. Duncker be antragt Vorlegung der Acten über Verhandlungen mit den Hansestädten, betreffend den Bau einer Kanonenbootflottille. — Duncker's Antrag wird angenommen, die übrigen Anträge sollen erst ge druckt werden. Pari», Donnerstag, 27. April, Abends. Nach dem heutigen „Abrnd Moniteur' wird der Kaiser am nächsten Sonnabend früh nach Algerien ab reisen. Nachrichten aus Peking vom 3. April melden, daß der Leiter der auswärtigen Angelegenheiten, Prinz Kong, aller seiner Functionen enthoben und Auen-Swing mit denselben betraut worden sei. Pari», Freitag, 28. April. Der „Moniteur" meldet: Der Kaiser beauftragte einen seiner Ad jutanten, den hiesigen Gesandten der Vereinigten Staaten zu ersuchen, dem Präsidenten Johnson in Washington dir Gefühle der Trauer und des Abscheus auszudrücken, welche das Attentat gegen Lincoln und Seward bei dem Kaiser hervorgerufen. Brüssel, Donnerstag, 27. April, Nachmitt. Das heute Nachmittag veröffentlichte Bülletin lau tet: Der König hat eine ruhigere Nacht gehabt, auch ist das allgemeine Befinden mehr befriedigend. 1>r. Jenner ist gestern Abend nach London zu- rückgrrrist. Turin, Donnerstag, 27. April, Abend». Nach dem iu der gestrigen Sitzung brr Deputtrtenkam- mrr die Abstimmung der einzelnen Artikel des, die Aufhebung der religiösen Körperschaften be treffenden Gesetzes beendigt worden, sprach heute der Jußizminiftrr in der Kammer den Wunsch aus, daß vie Schlußabkimmung um 24 Stunden vertagt werden möge. In Beantwortung einer Interpellation erklärte der Ministerpräsident La- marmora, diese Aussetzung der Sehlußabstimmunq stehe in keinem Zusammenhänge mit der Mission des Baron» Lrgezzi in Rom. London, Donnerstag, 27. April, Nachmitt. Der Dampfer „Etna" hat New-Aorker Nach richten vom 15. d. Nachmittags in Cork abgege ben. Der bisherige Küreauchef im Staatsdepar tement, William Hunter, hat da» Staatssecreta- riat per interim während der Krankheit Seward'S übernommen. Viceprüfident Johnson nimmt keine Cabinetsveränderuug vor. Seward ist nicht am Halse, sondern nur im Gesicht verwundet; nach der Meldung der Aerzte ist sein Zustand unver ändert und sein Befinden den Umständen nach wohl. Dagegen ist Frederick Seward » Zustand kritisch. Der Mörder ist nicht ergriffen. London, Donnerstag, 27. April, Nachts. In beiden Häusern des Parlaments zeigten heute Earl I 1 s ' Russell und Lord Palmerston an, daß sie für näch sten Montag eine Condoleuz- und Sympathie- Adresse betreffs der Ermordung des Präsidenten Lincoln an die Königin beantragen würden, welche Ihre Majestät an die Unionsregirrung befördern möge. Im Unterhause legte Gladstone den Budget Voranschlag für 1866 vor. Dir Einnahmen sind mtt70,170MVPfd.St.,dieAu«gabenmit66,l39,»W Pfd. St. beziffert, so daß sich rin Ueberschuß von 4,V31,W6 Pfd. St. rrgiebt. Der Schatzkanzlrr beantragte hierauf den Theezoll aus 6 Pence, die Einkommensteuer um 2 Pence, außerdem dir Ler- ficherungssteuer und mehrere andere Stemprltaren herabzusetzen. Die Totaleinbuße durch diese Re duktionen betrüge etwa 3,778,660 Pfd. St, so daß trotzdem noch rin Ueberschuß von 253,000 Pfd. St. verbleibe. Dresden, 28. April. Die Berliner officiöse „Provinzial-Correspon- denz" bringt einen länger« Artikel über die Kieler Ha fenfrage, welcher mit einer in diesem Blatte ungewöhn lichen Rücksicht und Höflichkeit gegen Oesterreich geschrie ben und in dem erklärt wird, cS handle sich nur um eine Etationirung preußischer Kriegsschiffe im Kieler Ha sen, wozu Oesterreich auch das Recht habe. „Dabei bleibe natürlich Vorbehalten, für den Fall, daß durch die Marinctruppen, welche nach Kiel verlegt werden, die ver abredete Zahl der preußischen Besatzungstruppen über schritten würde (was jedoch zunächst kaum eintritt), eine Ausgleichung dasür in der Zahl der sonstigen Besatzungs truppen herbcizusühren. Aus Allem gehe hervor, daß eS bei jener Maßregel nicht um eine einseitige Besitz ergreifung, sondern nur um die Ausübung der, beiden Mitbesitzern gleichmäßig zustehendcn Rechte handelte. Ein« Absicht, den schwebenden Unterhandlungen einseitig und thatsächlich vorzugreifen, habe die Regierung dabei gewiß nicht geleitet, und habe dieselbe die bundesfreundliche Ge meinschaft des bisherigen Vorgehens und die Bereitwil ligkeit zu einer den beiderseitigen Interessen entsprechen den Verständigung auch jetzt keineswegs verläugnen wol len. Es sei zu hoffen und zu vertrauen, daß diese Ueber- zeugung auch bei der österreischchen Regierung die Be denken wegen der Form de» Vorgehens Preußens in dieser Angelegenheit beseitigen und eine Störung der bundeS- freundlichen Gemeinschaft nicht aufkommcn lassen werde." Wenn nach dem Vorstehenden die „Provinzial-Correspon- denz" plötzlich versichert, „daß cS der preußischen Regie rung bei der Uebcrzeugung von ihrem guten Rechte und von der Nothwendigkeit ihres Vorgehens in Betreff des Kieler Hafens im unzweifelhaften Interesse der Herzogthümer ebenso wie Preußens und Deutschlands völlig unmöglich wäre, von der Ausführung ihres Vorhabens irgendwie - auch nur augenblicklich zurückzutretcn", so scheint un« dies keinen rechten Sinn mehr zu haben, nachdem zuge standen, daß Preußen sich ohne Einwilligung Oesterreichs in Kiel nicht festseyen dürfe- Preußische Schiffe sind dort unbehelligt schon lange stationirt gewesen. Wiener Blätter äußern sich eingehender über den preußischen Vorschlag wegen Einberufung der schles- wig - holsteinschen Stände. Die „Constitutio nelle Oesterreichsche Zeitung" schreibt darüber: „Wir haben bereits gemeldet, daß Oesterreich gegen die Einberufung der Stände in den Elbherzogthümern prin- cipiell Nichts einzuwenden hat, daß es aber zunächst die Einsetzung des Souveräns verlange. Wenn dieser dann das Staatsgrundgesetz vom Jahre 1848 anerkannt habe, so unterliege die Einberufung der Stände auf Grundlage des 1848er Wahlgesetzes durchaus keinen Schwierigkeiten. Nun erfahren wir aber, daß Preußen die Einberufung der Stände beantragt habe. Es hat aber auch zugleich dafür gesorgt, daß dieselben keine Frage diScutircn, welche, wie z. B. die Erbfolgefragc, die Stände veranlassen könnten, sich in einer den preußischen Intentionen wider sprechenden Weise zu äußern. Alle staatsrechtlichen Fragen sollen der Besprechung entzogen werden, und die ten, zwei Jahre vorher als Kriegsgefangenen hin weggeführt ; mun hatte ihn verwahrt gehalten in fremden Landen, während sein Land zwar von der Knechtschaft dcS Eroberers befreit, aber zugleich für er obert von den Befreiern erklärt worden war; man halte ihm die Feder in die Hand gcnölhigt, um die Schrift zu unterzeichnen, wodurch er die Hälfte seiner angestammten Lande abtretcn sollte, und nach langem, langem Kampfe hatte er endlich unterzeichnet, mit so blutendem Herzen, wie ein Vater es im Busen trägt, der sich loSsagen muß von dem einen geliebten Kinde, um sich wenigstens das andere zu erhalten! So kam er zurück in das, von de- Kriege» Drangsalen auch noch während seiner Abwesen heit schwer heimgesuchte Land, so kam er — bekümmer ten Gemüthes und vielleicht zweifelnd, ob er den Seinen je wieder Das werden könne, wa« er ihnen gewesen war. — Sie wissen es, mein Herr, Sie erinnern Sich daran so lebhaft, als wären seitdem nicht lange Jahre, sondern nur kurze Monate verflossen, denn dergleichen Eindrücke bleiben ja unauslöschlich, wie dennoch, als nun der un glückliche, gebeugte König wicdrrkam, Sie Alle, die Sic im Manne-alter standen, wir, die wir noch Jünglinge waren, Jene, deren Scheitel schon Silbrrlocken deckten, wie selbst die zarten Kinder, geleitet von ihren Müttern und Führerinnen, wie Jungfrauen, Matronen, Alles, Alle» hinauSströmte in zahlloser Menge des WegeS ent lang, von wannen er zurückerwartet wurde und wie, al» er eintraf, Alles, Alle» jubelte, jauchzte und rief: Heil un«, wir haben unfern König, unsrrn Vater wieder! Wie dann in allen Gotteshäusern so innig, al» er jemals dem Herzen entstiegen ist, der Hochgesang zum Himmel erschallte: Herr Gott, Dich loben wir, Herr Gott, wir danken Dir! Die Erinnerung daran, an diesen herr lichen, ja heiligen Tag feuchtet ja noch jetzt unser Auge — damal« aber stoffen der Freudenthränrn gar viele und die heißesten auS den Augen des schon greisen Königs, der mit tiefster Rührung erkannte, welch ein treues Volk sein Sachsenvolk sei und wie die echte Liebe und Treue durch Unglück nicht vermindert und erschüttert, sondern nur gemehrt und befestigt werde!" Auf eine specielle Beschreibung der Feierlichkeiten jenes Tages hier nicht weiter eingehend, erwähne ich nur, daß wir Studenten bei dem Einzuge des Königs unmittelbar an der Ehrenpforte bei dem Pirnaschen Schlage da» Spalier mit bildeten, später uns im Garten des Japa nischen Palais zu einem Fackelzuge formirten und unter Vortritt eines, zu einem Kürassierregimcnte gehörenden Trompeter- und Paukercorps — andere Musik hatten wir nicht austreiben können, da Alles schon vor unsrer Ankunft für diesen Abend in Beschlag genommen wor den war — hinüber auf den Schießplatz zogen, von wo aus unsre Deputation sich in das Schloß begab, um ein vom Prof. Herrmann für uns gefertigtes Gedicht zu überreichen. Die Deputation bestand aus Graf Schön burg, v. Schönberg, v. Nauendorfs,«. Schrecken stein, Einert, Eyring, Gehe, Gühloff, Hart w.ig, Haubold, Lucius und Meißner. Die Herr- mann'sche Ode, welche jetzt vielleicht nur noch in wenigen Eremplaren eristiren dürfte, lautete folgendcrgrstalt: oslo < an0i<Ium tolli« ink»>-, ve»i<Ier»t» Iiur <1ill? I'sailomos kiilllLzi 8»xonss viilvnt üiium, Vomumquv pr>«o»in priooipiim? 1,oo^o timvre <Iuk>» vi» ereüiilit lidi Ooatrit» «orä» oivium, l)um triitu »sniim rumpitar »ilentium, voe«M p«r«trepun<. Krxo ip»e eor»m tiiliu, »<I üdo» r«<Iur, KLX, »<is»? vo«><1sr«te, psvtvri» Intimi k?on nll» vi- «ffnditne. U«i xrnvi» mnlt», mutt» psrpo»»» »üp«r» kntixnrunt Tno«: Stände hätten sich nur mit finanziellen Angelegenheiten zu befassen. Unter diesen Bedingungen wird sich die Bevölkerung in den Herzogthümern kaum nach der Ein berufung ihrer Stände sehnen." Der „Botschafter" meldet: „Der Wunsch Preußen-, daß die Stände in den Herzogthümern einberufen werden mögen, ist, wie wir erfahren, unsrer Regierung nunmehr mitgetheilt worden; von dem detaillirten Programm für die Berathungcn der Ständevcrsammlung, welche- die „Nordd. AUg. Ztg." diesen vorzcichnet, scheint hier Nichts bekannt zu sein. Daß unsre Regierung den Wunsch, die Stände einzube rufen, nicht von der Hand weisen werde, haben wir schon gestern angedeutet, indem wir auf die bezügliche gelegent lich der Londoner Konferenz abgegebene Erklärung hin gewiesen." Der Artikel, worauf hier Bezug genommen wird, sagt: „Oesterreich hat sich auf der Londoner Kon ferenz deutlich über diese Angelegenheit ausgesprochen. Man wird sich der Erklärung erinnern, welche eS da mals, als die Frage der Anhörung Schleswig-Holsteins auf der Conferenz zur Sprache kam, abgegeben, und auS welcher hervorging, es erscheine auch Oesterreich als wün schenswert-, daß der Herzog und die Stände ihr Votum abgebcn mögen. Wie eS scheint, sollte auf dieses „und", auf diese Zusammengehörigkeit auch jetzt Gewicht gelegt werden. Die Stimme der Herzogthümer soll gehört werden: zum Ausdruck kann sie aber nur durch dcn Ein klang der Stimme des Herzogs und der Stände gelangen. Deshalb wünschen wir, daß vor Allem dahin gestrebt werde, eine solche volltönige Aeußerung der schleswig- holstcinschcn Stimme zu ermöglichen. So wünschenSwerth auch uns die Anhörung derselben erscheint, könnten wir auf eine einseitige und verfrühte Einberufung der Stände kein besonderes Gewicht legen: verfrüht müßten wir sie aber nennen, so lange die Souveränetätssrage ihrer Lö sung nicht entgegengejührt ist. Der Begriff des Staates umfaßt dcn Fürsten und die legale Volksvertretung; wenn also von dem Votum Schleswig-Holsteins die Rede sein soll, müssen wir von dem schleswig-holsteinschen Staate gelten lassen, was von dem Staatsbegriffe im Allgemeinen gilt." In einem andern Arikel sagt der „Botschafter": „Unter welcher Bedingung haben daS deutsche Volk und die Einwohner der Herzogthümer die Einberufung der Stände verlangt, Oesterreich sich für dieselbe ausgesprochen? Unter der Bedingung, daß ent weder vorher der legitime Herrscher eingesetzt sei und die Berufung der Stände von diesem ausgehe, oder daß die Stände für den außerordentlichen Fall mit außerordent licher Vollmacht ausgerüstet, eine entscheidende Stimme über die Person dcS künftigen Herzogs abzugeben hätten und eine Wahlversammlung repräsentirten. Letztere Be stimmung wird die „Nordd. Allg. Ztg." den Ständen schwerlich zugestehcn wollen; die erstere Bedingung ist unerfüllt und hier drängt sich noch eine andere Frage von principieller Bedeutung auf. Wer hat daS Recht, die Stände eines Landes einzuberufen? Offenbar nur der Landesherr. Wer herrscht denn gegenwärtig in Schleswig-Holstein? Welches Recht haben Preußen und Oesterreich, die schlcswig-holstcinschen Stände einzuberufen? Wenn sie bestimmt wären, dcn Herzog zu wählen, würde man die Unregelmäßigkeit über der Zweckmäßigkeit des Schrittes vergessen; jedoch um Rechnungen anzustcllen über Pensionen u. s. w-, scheint uns da« Rechncnamt in Schles wig vollständig au-reichend und eine Ausübung der Kron- rewte von Seite der Civilcommissare höchst überflüssig." Die Berliner „National-Zeitung", welche seit der Kieler Hafenaffaire gleich andern annerionistischcn Blättern sehr herabgestimmt erscheint, prophezeit nicht viel Gutes von diesem „neuen Schachzuge der preußischen Diplomatie". Derselbe erinnere daran, daß Preußen nach dem Fürstcntage erklärte, Preußen müsse ein deutsches Parlament fordern und könne sich nicht mit einer blosen Drlegirtenversammlung zufrieden stellen. Es sei noch nicht lange her, daß in den officiösen Organen die schles- wig-holsteinsche Verfassung von 1848 nebst Wahlgesetz für eine der schlimmsten revolutionären Ausgeburten jener Zeit erklärt wurde. Jetzt gelte eben jene-Wahlgesetz für nicht unwillkommen, um eine neue Reihe von Verhand lungen mit Oesterreich anzuknüpfen. Wenn Oesterreich --— i " -n ....» illixl »nto cuncta priropnteu« 7°« eernoro er8,>1um «idi, eiorm.inicornnl jirincipum priieum xeuu», L«ri« aniatiiin eivibii». 8e«I <I»m ip.iit k!Iio nou kuxit laiinim »iki Osripor» vonitli m«nu, '1'», »l!ini>8>' idoni, fortiki oxtremum p»ti, livx one fncto eomi>rvk«», Imlixnk «IiAno siorsvrvn«; <>uidvi!« innxi^, (juam k«eoro, guod nsko, »wavn; tjuantoquo s-ritvior diritn» ur^vt mall, '1'«nto Ipso mitior eminvn«. 1'ndv omno in aovuin »>enti« vrcvl««« nmnst Oicendn Inn» nspotiku«. Lrxo, 1>»e«r, «nlvore T'e sukent 7ni, Oen» universn 8axununi, ^rdnt suvontnü vt viri ksrvout, »eno tiovi« olocnnt ^undH-i; Ilucnnt cborv»« vir^ins«, mntre« ninnu lioxem tsnvlli» indicant. Illi «inoqns ip,i, ünevn neoeü»it»H lisjsnn rsvellit n I'iio, Onudsnt revsrounl et eum dolenti pectore ^mie» votn nuueupnot. t^nid? nontr» turkn mixt» ^r»t»otl mnnni dlum »exniux inndnt prees», tjui rsdditum kv, redditnin noki» qu»<jus lovtkmur iinl» eordidu»? I'u no« kenixo» msnts, ItLX, I-»ter Koo«, llti «olsbn«, reipioi»; l'u no« toeri«, l'u potsnn »srv»ü 7'uns kboeke» templ» l,ip«i»e. 7?ner« poero dsditnm kune ckorum 7?idi, l)skeo»or et pr»«,e» xr»vi», 8emp«rviesnti on» xr»od»«vo» »«n«x I,»or» deeorns tempor». t'oti» rexontur o»st«r». lo o»«lo v«n, Xeqm» movst «ort«« m»nu, Xdver»» s»n»tii> Ismp«e»n», »tqu« e m»Iu 8ol»m«n «xcit»n, m»Ii, kinne erizeo» eollspn», nooo »t»nt«w ^r»vi 6ito» rnin» porasi'«, Virtnti» »Itor et »t»tor: e«d impii» llltor triioleo kolioio«.
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- No fulltext in gridpage mode.
- Show single page
- Rotate Left Rotate Right Reset Rotation
- Zoom In Zoom Out Fullscreen Mode