Weißeritz-Zeitung : 02.06.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-06-02
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-189206024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18920602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18920602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1892
- Monat1892-06
- Tag1892-06-02
- Monat1892-06
- Jahr1892
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- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 02.06.1892
- Autor
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Abonnements auf die „Weißeriß-Zeitung" für den Monat Juni nehmen alle kaiserlichen Postanstalten, Briefträger, unsere Zeitungsboten und die unterzeichnete Expedition entgegen. Inserate werden in unserer Expedition und in allen unseren Annoncen-Annahmestellen angenommen und finden die weitgehendste Verbreitung. Die Expedition der „Weißeritz-Zeitung". Lokales «nd Sächsisches. Dippoldiswalde. Zu dem Bau der neuen Bahn hofstraße werden, wie leicht erklärlich, ganz bedeutende Mengen von Felsen und Erde zum Auffüllen des Dammes benöthigt, die man zunächst an Ort und Stelle durch Erweitern des Schulgäßchens vom Pforten berg bis zur Turnhalle zu erlangen sucht. Damit ist man aber auch gezwungen, den am Eingänge des Schulgäßchens stehenden Thurm mit abzubrechen. Von Vielen wird dessen Entfernen lebhaft beklagt, da sie meinen, derselbe sei ein Ueberbleibsel der alten Stadt umwallung. Dies ist aber ein Jrrthum, der Thurm ist nichts weiter, als ein Lusthäuschen des ehemaligen churfürstlichen Schlaffes, und hat noch einen Gefährten, der gegenwärtig als Treppenhaus in der „alten Pforte" benutzt wird. Die alte Stadtumwallung steht nur zum Theil noch im Hofe der Frau Weichert am Niederthor- platz und als Mauer zwischen der Superintendur und dem Pfortenberg, aber auch von diesem letzten Stück wird ein großer Theil dem gegenwärtigen Straßenbau weichen müssen. Vielleicht versucht man, die nieder zulegenden Theile im Bilde festzuhalten. — Die amtliche Gewinnliste 5. Klaffe der 121. König!. Sächsischen Lanbeslotterie ist zur Ausgabe ge langt. Wir empfehlen jedem Spieler in unserer Säch sischen Landeslotlerie, sich bei seinem Kollekteur nach dem Schicksale seiner Nummer zu erkundigen. Viele erleiden dadurch Verluste, daß sie der irrthümlichen Ansicht sind, ihr LooS sei nicht gezogen, da sie die Nummer desselben, wie es leicht möglich ist, in den Tagesgewinnlisten übersehen haben. — Bei der hiesigen Sparkasse wurden im Monate Mai 734 Einzahlungen im Betrage von 67,992 M. 49 Pf. gemacht, dagegen erfolgten 407 Rückzahlungen im Betrage von 65,005 M. 99 Pf. Sparmarken ü 5 Pf. sind 100 Stück verkauft worden. — Vorschuß-Verein. Im Monat Mai ge staltete sich der Geschäftsverkehr wie folgt: Einnahme: zurückgezahlte Vorschüsse 16,814 M., Provisionen 384 M., Zinsen 831 M., Einlagen 2767 M., zurück gezahlte Darlehen 18,638 M. Ausgabe: gegebene Vorschüsse 22,310 M., Einlage bei der Bank 4500 M., zurückgezahlte Einlagen 17,805 M., Steuern 82 Mk. — Eine große Gefahr bringt in der warmen Jahreszeit das Sitzen auf steinernen Bänken, Schwellen, Treppenstufen u. s. w. für Gesundheit und Leben bei Kindern und Erwachsenen mit sich. Darm- und Magenkatarrhe, Brechruhr, Unterleibsentzündung, rheu matisches Fieber können durch kurzes Verweilen auf einem Steinsitz herbeigerufen werden. Ein Kind braucht auf einem kühlen Steinsitz nur 10—15 Mi nuten zu sitzen und es kann sich eine Krankheit zu ziehen, die vielleicht den Tod zur Folge hat. Eltern und Kinderwärterinnen sollten das nie vergessen! — In Forstkreisen wird zur Zeit die Befürchtung laut, daß in diesem Jahre die Kreuzottern besonders stark auftreten werden. Schon jetzt sollen sich diese lästigen und höchst gefährlichen Reptilien gezeigt haben. Es ist daher wohl angebracht, wenn wir nachstehend angeben, wie man sich gegen den Biß dieser Giftschlange schützt und den üblen Folgen eines Bisses begegnet. Man findet die Kreuzotter häufig an Hellen, sonnigen Waldrändern, unter Steinen und Heidelbeergestrüpp. Die sonnigen Waldränder werden nun gar zu gern von Ausflügler» zu Ruheplätzen erkoren; bevor man einen solchen Platz einnimmt, sollte man mit dem Spazierstock oder Regenschirm den Platz sondiren, denn dadurch wird die scheue Kreuzotter vertrieben. Will man im Walde umherspazieren, so bekleide man den Fuß mit Schuhwerk, das hohe Schäfte hat; tritt nian dann auf eine Kreuzotter, so kann ihr Biß doch nicht Schaden anrichten, da sie das Leder nicht durchbeißen kann. Sollte Jemand von einer Kreuzotter gebissen werden, so sauge man die Wunde aus oder lasse sich dieselbe aussaugen, doch müssen die Lippen heil sein, weil sonst das Schlangengift sich mit dem Blute vereinen kann, alsdann unterbinde man die Wunde, damit das Gift sich nicht unter das gesunde Blut mische. Die Wunde muß alsdann erweitert werden, damit sie tüchtig ausblutet, später lasse man sie ausbrennen; in jedem Falle aber ist möglichst schnell ein Arzt zu Rathe zu ziehen. Wer Waldtouren macht, sollte stets ein Fläschchen Rum oder Cognac bei sich führen, denn der Genuß desselben hat sich oft als bestes Gegenmittel gegen den Biß der Kreuzotter erwiesen. Das Gefährlichste aber an der Kreuzotter ist, daß sie von so Vielen für ungefährlich gehalten wird. Hermsdorf i. Erzg. Bei der am 28. Mai d. I. vorgenommenen Obduktion des Kadavers einer beim hiesigen Gutsbesitzer Friedrich Otto Liebscher umge standenen Kuh wurde von dem Kgl. Bezirksthierarzt Herrn Lehnert aus Dippoldiswalde festgestellt, daß das fragliche Thier an Milzbrand gelitten hatte. Der Kadaver mußte daher, mit Kalkmilch und Karbolsäure übergossen, vorschriftsmäßig vergraben werden. Auch ist zur Verhütung weiterer Gefährdung gründliche Des infektion und Reinigung des Seuchengehöstes rc. be wirkt worden. Die im Besitze des Herrn Liebscher sonst noch befindlichen 7 Stück Rinder erschienen bei vorgenommener Untersuchung durchgehends gesund. S Glashütte. Aus der Bibliothek der Uhr macherschule wurden im verflossenen Schuljahre an 40 Tagen 521 Bücher verliehen, also für den Tag 13 Bücher. Die Bibliothek hat jetzt 460 Nummern und besitzt sämmtliche in neuerer Zeit in Deutschland erschienenen Werke über Uhrmacherei und eine Anzahl englischer und französischer Werke, daneben auch solche belletristischen und allgemein wissenschaftlichen Inhalts. . — Am Montag Nachmittag kurz nach 6 Uhr wurden die hiesigen Einwohner durch Feuer lärm aufgeschreckt; cs brannte im Laden des Getreide- und Materialwaaren - Händlers Leupold, doch wurde das Feuer bald gelöscht. Wie man annimmt, hat der kleine 4jährige Sohn den Petroleumständer aufgedreht und dann mit Streichhölzchen gespielt. Der Schaden ist nicht groß; es ist nur Weniges angebrannt bez. durch Rauch verdorben. — Aus freier Wahl wurde vom hiesigen Kirchen vorstand Herr k. Lindner in Fürstenau als Nach folger des abgehenden Herrn k. Gast gewählt. Durch eine Deputation wurde am Sonntag Herrn Lindner die Wahl mitgetheilt, welcher dieselbe auch annahm. Eine weitere Deputation ging am Montag nach Dresden zu einer Audienz beim Präsidenten des Hohen Konsistoriums, der gegen die Wahl nichts einzuwenden hatte, so daß Herr ?. Lindner im Herbst sein Amt hier antreten wird. Wcheritz-ZeitilW Amtsblatt für die Königliche Amishauptmannschast Dippoldiswalde, sowie für die Königlichen Amtsgerichte und die StadträHe zu Dippoldiswalde und Irauenstein Inserate, welche bei ve» bedeutenden Auflage de- BlatteS eine sehr wirt- same Verbreitung finden, werden mit 10 Pfg. di« Spaltenzeile oder deren Raum berechnet. — Ta bellarische und complicirt« Inserate mit entsprechen dem Ausschlag. — Einge sandt, un redaktionellen Theile, die Spaltenz eil« MPsg. «le „Weißrritz Zeitung" «scheint wöchentlich drei mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend. — Preis vierteljährlich 1 M. 28 Pfg-, zweimonatlich 84 Pfg-, einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern 10 Pfg. — Alle Postan- stalten, Postboten, sowie die Agenten nehmen Be stellungen an. Verantwortlicher Redakteur: Päul Ithne in Dippoldiswalde, Mit achtseitigem „Jllustrirten Unterhaltungsblatt." Mit land- «nd hauSwirthschaftlicher Monatsbeilage. W Nr. 65. Donnerstag, den 2. Juni 1892. 58. Jahrgang. « Lungkwitz. Das diesjährige Sommeranturnen des hiesigen Turnvereins am Himmelfahrtstage verlief in gewünschter, schöner Weise. Von auswärts waren erschienen Lockwitzer, Dohnaer und Dippoldiswalder Turner; auch sonst stellte nicht nur der Ort, sondern auch die nähere und weitere Umgebung zahlreiche Gäste. Die Freiübungen, welche das Turnen eröff neten, wurden exakt ausgeführt, fast ebenso die Ge- rätheübungen. Die Dohnaer Turner zeichneten sich durch besondere Leistungen am Hochreck aus. Das Spiel „Drei Mann hoch" erheiterte alle Zuschauer. Um 7 Uhr wurde in geordnetem Zuge nach Kreischa marschirt, woselbst sich in Blasche'S Gasthof ein gleich falls durch große Theilnahme ausgezeichneter Ball anschloß. Kreischa. Ein betrübender Unglücksfall er eignete sich in der Familie des hiesigen, Kunst- und Handelsgärtners R. Simon. DaS 4jähr. Söhnchen des Simon lief aus der elterlichen Wohnung in die der selben gegenüberliegenve Gärtnerei und spielte hier unbewacht an einem der gefüllten WafferbassinS. Dabei muß es sich auf den Rand gesetzt, hineingefallen und ertrunken sein. Ein zufällig Vorübergehender zog das bereits leblose Wesen aus dem Wasser. Sofort angestellte Wiederbelebungsversuche und ärztliche Hilfe blieben leider erfolglos. Möge dieser bedauerliche Vorfall allen Eltern kleiner Kinder zur Warnung dienen. Poffendorf. Wenn die hiesigen Bewohner, um Dresden besuchen zu können, die Fahrpost benutzen wollten, hatte jede Person bisher für eine Fahrt 1 Mk zu entrichten. Ermäßigungen bei Hin- und Rückfahrt gab es eben nicht. Ein Preis von 2 Mk. bei doppelter Fahrt war aber entschieden zu hoch, und die Folge davon war, daß viese uns gebotene Fahrgelegenheit nur in dringlichen Fällen und bei ungünstiger Witterung benutzt wurde. Um nun den Fährverkehr mit der Post etwas mehr zu beleben, hat die Posthalterei Dresden für die Bewohner von Poffendorf, Hänichen, Welschhufe und Bannewitz vom 1. Juni d. I. inso fern eine Vergünstigung eintreten lassen, als von diesem Tage an Rückfahrkarten — nur an dem Tage gültig, an welchem sie gelöst werden — von Banne witz nach Dresden und zurück für 1,20 Mk., von, Poffendorf, Hänichen, Welschhufe nach Dresden und zurück für 1,50 Mk. ausgegeben werden. Diese Preis ermäßigung wird jedenfalls vom Publikum mit Freuden begrüßt werden und die Benutzung der Post in Zu kunft eine fleißigere werden, als es bisher der Fall war. Dresden. Nachdem das Kgl. Finanzministerium die vom städtischen Tiefbauamte ausgearbeiteten Spezial planungen für die Weißeritzverlegung genehmigt hat, ist eine Veranschlagung der hierfür erforderlichen Kosten aufgestellt worden. Dieselben sind, abgesehen von denen des Arealerwerbes, wie folgt, berechnet: für die Erdarbeiten auf 274,000 M., für die Böschungs arbeiten, Befestigung der Flußsohle auf 238,000 M>, für Einfriedungen auf 25,000 M., für Kunstbauten (9 Brücken, 3 Wehre u. s. w.) auf 832,000 M., für Allgemeines auf 46,000 M., so daß die Weißeritzver legung insgesammt nahe an 1'/» Millionen M. kosten wird. Zunächst sollen die Mittel aus der Anleihe vom Jahre 1886 entnommen, später aber auS der neuen Anleihe zurückerstattet werden. — Prinz Friedrich August begab sich am 1. Juni über Berggießhübel mittelst Geschirrs in Beglei tung mehrerer Offiziere zur Besichtigung der Schlacht felder nach Böhmen, worauf er nach der Rückkehr unter Führung des Oberst Müller von Berneck an einem zu Manöverstudien auszuführenden Uebungsritt im Dippoldiswalder Bezirk theilnimmt. — Vom kgl. Landgericht Dresden wurde am 31. Mai der 53 Jahre alte, zweimal vorbestrafte Hand arbeiter Ernst Julius Gansauge aus Liebenau, welcher am 7. Mai zu Lauenstein dem Handarbeiter Scharfe
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