Weißeritz-Zeitung : 30.04.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-04-30
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-189204309
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18920430
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18920430
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1892
- Monat1892-04
- Tag1892-04-30
- Monat1892-04
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- Weißeritz-Zeitung : 30.04.1892
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Weißmtz-ZeitW ie. 58. Jahrgang. Nr. 51 Sonnabend, den 30. April 1892 ub bei »nd die rf., sein, zu erörtern, auf welche Art die Frage der Straßen übergänge zu lösen wäre. Es ist nur zu konstatiren, daß dieses Projekt keinerlei Sympathien hat. Kreischa und Umgegend aber kann und wird sich nun und nimmer diesem Projekt anschließen, sondern eine direkte Verbindung mit Niedersedlitz via Lockwitz zu erreichen suchen. — Der deklamatorische Vortragsabend, den der ehemalige Theaterdirektor Körtzinger am Dienstag Abend im Bühme'schen Gasthofe zu Lungkwitz anläßlich seines 50 jährigen Künstlerjubiläums anberaumt hatte, brachte dem Veranstalter leider nicht den erhofften klingenden Erfolg. Wilmsdorf. Am Dienstag wurde der vergangene Woche auf dem Hänichener Beckerschachte verunglückte Bergarbeiter Rentsch von hier unter zahlreicher Be theiligung seiner Berufsgenoffen und Vorgesetzten und den üblichen bergmännischen Ehrenerweisungen auf dem Poffendorfer Friedhöfe beerdigt. Börnichen. In einem Zeiträume von 14 Tagen starben die im Januar d. I. geborenen weiblichen Drillinge des Bergarbeiters Schumann hier wieder und wurden in 3 Särgen in ein Grab gebettet. Glashütte. Herr Pastor Gast, der seit dem 29. August 1886 hier amtirt, ist zum Pfarrer zu Wyhra bei Borna gewählt worden und wird demnach seine hiesige Stellung verlassen. Dresden. Allerwegen werden in Deutschland große Aufwendungen für Militärzwecke gemacht. Im Manöverterrain Dresden sind zur Zeit große Verän derungen erfolgt, zum Theil noch in der Ausführung begriffen, da die Tragfähigkeit der Schießwaffen ganz bedeutende Entfernungen erfordert. Der größte Exerzierplatz Sachsens war bis 1866 der Artillerie oder Heller-Exerzierplatz auf dem Hochplateau über den Trachenberge». Derselbe wurde in den 1830er Jahren angelegt und auf etwa 60 Hektar abgerundet. 30 Jahre später wurde nach Westen zu eine 1200 m lange 30 in breite Geschützschießbahn angelegt und an letztere sodann, weiter westlich bis zur Königsbrücker Chaussee hin, der etwa 56 Hektar große Kavallerie- Exerzierplatz angeschloffen. Auf dieser zusammenhän genden etwa 135 Hektar haltenden Sandfläche konnte eine Geschützschießbahn bis zu 2700 m Länge hergestrllt werden. Für die Tragweite der gezogenen Hinterladergeschütze reichte diese Entfernung bald nicht mehr zu und erfolgte daher 1875 bis 1877 der Ausbau des Schießplatzes Zeithain, zu welchem (ohne Zubehör des Barackenlagers) 250 Hektar Flachgelände vorbe reitet wurden. Als Manöverterrain blieben die Dresdner Exerzierplätze im Gebrauch und wurden u. A. in den 1870er Jahren nördlich hinter dem Artillerie platz nach den Hellerbergen sich richtende Jnfanterie- schießstände (8 Stände von 350 bis 700 m Länge) errichtet. Letztere sind ebenfalls an eine andere Stelle und zwar in größeren Längenverhältniffen in das östliche Revier (das sogen. Fischhäuser-Revier) der Dresdner Haide verlegt worden. Die Artillerie- und Kavallerie-Exerzierplätze beim „Heller" sind nun neuer dings unter Vergröberung um 100 Hektar zusammen gelegt worden. Am I. April wurden bereits 67 Hektar abgeholzte Haidefläche an den Militärfiskus übergeben. Der Rest von 23 Hektar ist noch in Ab holzung begriffen. Dieser größte Manöverplatz Sachsens erstreckt sich nunmehr — dem Vernehmen nach 255 Hektar groß — in größten Durchmesserziffern von dem Diebsteig im Osten bis westlich zur Königs brücker Straße 2900 in und von Süden nach Norden von der Albcrtstadtkaserne, bezw. der Fabricestraße und dem weiten Neustädter Friedhose bis zum Pillnitz- Moritzburge: Wege bezw. den Hellerbergen 2400 in. — Nach aus Mentone eingetroffener Mittheilung haben der König und die Königin von Sachsen den für die Rückreise nach Dresden projektirten Auf -Lokates und Sächsisches. Dippoldiswalde. Jetzt, wo der Saft in die Bäume steigt, um in den Zweigen, Knospen und Blättern zu treiben, ist es an der Zeit, auf die Straf barkeit des unberechtigten Anbohrens der Birken behufs Gewinnung des Birkensaftes hinzuweisen. Viele der schönsten und kräftigsten Birken werden durch das nur als Baumfrevel zu bezeichnende Abzapsen des Saftes zu Grunde gerichtet, und der Werth des Saftes selbst steht in gar keinem Verhältniß zu dem des Baume». — Im Saale der Reichskrone wird nächsten Sonn tag von mehreren Mitgliedern des Dresdner Residenz theaters ein Theaterabend veranstaltet werden, an welchem vier Einakter, Lustspiele und Poffen mit Ge sang, zur Ausführung gelangen werden. Auch Fräu lein Proska - Stange hat sich denselben angeschloffen, und geht ihr aus Bremen und Kiel, wo sie mit großem Erfolg aufgetreten ist, ein sehr günstiges Urtheil voraus. — Das die Eisenbahnstrecke Dresden-Pirna be nutzende Publikum machen wir darauf aufmerksam, daß vom nächsten Sonntag, den 1. Mai d. I., an die beiden zeither 7 Uhr früh und 9 Uhr 20 Min. Vorm. von Dresden-Ältst. (Böhmischer Bahnhof) nach Pirna-Schandan-Bodenbach abgehenden Personenzüge an den zwischen Dresden und Pirna belegenen Sta tionen und Haltestellen Niedersedlitz, Mügeln und Heidenau nicht mehr anhalten werden. Die Fahrt nach diesen Orten bezw. nach der in Mügeln anschlie ßenden Müglitzthalbahn muß künftig vielmehr mit den neuen bereits 6 Uhr 45 Min. früh und 9 Uhr 10 Min. Vorm. von Dresden (Böhm. Bhf.) abgehenden Vorortszügen angetreten werden. Man muß sich also beispielsweise bei einer Fahrt nach Niedersedlitz vom 1. Mai ab beim Frühzuge '/» Stunde und beim Vor- mittagszuge 10 Minuten zeitiger als jetzt auf dem Böhmischen Bahnhofe einfinden. -tz Kreischa. Wie den Lesern aus den Tages blättern bekannt sein dürste, soll von Mitgliedern des landwirthschaftlichen Vereins „Goldene Höhe und Um gegend", sowie von anderen Interessenten dortiger Gegend eine Petition an bie Staatsregierung neuer dings eingereicht werden, dahingehend, eine Eisenbahn ab Reick über Gostritz, Bannewitz, Welschhufe, Hänichen, Poffendorf nach Kreischa und von hier weiter über Dippoldiswalde, Frauenstein bis zur Landesgrcnze zu erbauen. Dieses Projekt bedarf einer näheren Be leuchtung wohl kaum, da ein Jeder, der Halbwegs mit der zu berührenden Gegend bekannt ist, sofort einsieht, daß daffelbe einer Verwirklichung nicht entgegengehen kann, vielmehr nur darauf berechnet zu sein scheint, für eine Bahn über Hänichen nur des Prinzipes halber einzutreten. Ohne den zu berührenden Ortschaften zu nahe treten zu wollen, müssen wir doch anführen, daß die betreffende Linie bis Kreischa von gewerblichen An lagen, selbst einschließlich der Kohlenindustrieanlegen in Hänichen, wohl Uebcrfluß nicht hat und daher oon vornherein an eine Verzinsung überhaupt nicht zu denken ist. Und nun vollends die Ausmündung einer Bahn in Reick. Wer nur irgend sich Mühe nimmt und darüber einigermaßen Einblick sich verschafft, muß auf alle Fälle zu dem Schluffe kommen, daß die Staatsregierung so nahe an Dresden eine Abzweigung vorliegender Art nie in Frage ziehen, viel weniger aussühren kann. Abgesehen von den Steigungen bis Hänichen wolle nur betrachtet werden, daß eine Ein mündung in die böhmische Linie die Anlage eines Bahnhofes in Neik und somit bedeutende Kosten ver ursacht, und ohne die letztere Anlage, anstatt den Zugs verkehr zu vermindern, die Linie mehr belastet wird, was aber von der Staatseisenbahnverwaltung durchaus nicht beabsichtigt sein dürfte. Nächstdem hat wohl das Komitee keinen Einblick in den Bebauungsplan Dres- ns, sonst würde selbiges wohl in die Lage gekommen Verantwortlicher Redacteur: Paul Ahne in Dippoldiswalde. Mit achts-itig-m „Jllustrirten Unterhaltungsblatt." Mit land- und hanswirthschastttcherMonatW-ilag«. Inserat«, welch« vet rw» bedeutenden Auflage d«< Blattes ein« sehr wirk same Verbreitunä finden, werden mit 10 Pfg. di« Spaltenzeile oder deren Raum berechnet. — Ta bellarische und complicirt« Inserate mit entsprechen dem Ausschlag.—Einge sandt, im redaktionellen Lheile, die Spaltenzül« 2° Pf». enthalt in Umkirch wegen Erkrankung der verwittweten Frau Fürstin von Hohenzollern aufgegeben und die Abreise von Mentone bis Freitag, den 29. d. Mon., verschoben. Die Ankunft in Freiburg i. Br. erfolgt daher erst am Sonnabend. Bezüglich des Besuches des Kgl. württembergischen Hofes in Stuttgart und der Ankunft Ihrer Kgl. Majestäten in Dresden bleibt es bei dem bereits mitgetheilten Reiseprogramm. Pillnih. Der berühmte Camelienbaum im hiesigen Schloßgarten steht bereits wieder in Blüthe. Er rst jetzt noch mit dem Bretterbau umgeben, mit welchem er jeden Winter zum Schutze gegen die Un bilden der Witterung überbaut wird, dieser wird aber in nächster Zeit weggenommen. Der Baum trägt jedes Jahr ungefähr 40,000 Blüthen; er hat eine Höhe von 7 m und einen Umfang von etwa 13 m und stammt direkt aus Japan, von wo er 1739 nach Sachsen gebracht wurde. Drei andere gleiche Bäume, die damals zugleich mitgebracht wurden, sind einge gangen. Im Jahre 1801 wurde der gegenwärtige Baum auf seinen jetzigen Standort verpflanzt. Er soll ein Alter von etwa 200 Jahren haben. Meißen. Der Verbandstag der sächsischen Fleischerinnungen ist auf einen früheren Termin ver legt worden und wird nun nicht, wie bereits berichtet, am 17. und folgende Tage, sondern bereUS am 10. und 11. Mai in Meißen abgehalten werden. Freiberg. Die Anmeldungen zu dem am 11., 12. und 13. Juni d. I. stattfindenden 3. technischen Feuerwehrtag sind bis 25. Mai an den Vorsitzen den, Herrn Branddirektor Weigand in Chemnitz, zu richten. Alle Theilnehmer haben in Civil zu erscheinen. Oederan. In kurzer Zeit soll laut Rathsbeschluß eine neue Biersteuer eingeführt werden. Nach dem festgestellten Regulativ soll in Zukunft das in hiesiger Brauerei gebraute einfache Bier mit 20 Pfennig für das Hektoliter und alle anderen „LuxuSbiere" mit 40 Pf. für das Hektoliter besteuert werden, während für von auswärts bezogenes Einfaches 25 Pf. und für alle anderen „Luxusbiere", von auswärts bezogen, 60 Pf. für das Hektoliter entrichtet werden sollen. Hainichen. In der Nacht zum 17. Februar dieses Jahres wurde bei dem Färbereibesitzer Wiedemann hier ein überaus frecher Einbruch verübt. Die Diebe hatten einen in die Wand der Wiedemann'schen Woh nung eingelassenen Schrank, in welchem Wiedemann seine Werthpapiere aufbewahrte, aufgebrochen und da raus die Summe von 4000 M. in Papiergeld, Gold und Silber, sowie ferner die Koupons und Talons von Werthpapieren, welch' letztere einen Nominalwerth von ca. 32,500 M. hatten, entwendet. Während die für die Diebe nutzlosen Koupons und Talons zwei Tage später in einem Packet auf der Straße liegend wiedergesunden wurden, blieb das Baargeld verschwun den, wie auch die Diebe anscheinend nicht zu entdecken waren. Jetzt ist es aber doch noch gelungen, sie zu ermitteln und zu verhaften. Es sind zwei Einwohner unserer Stadt, und zwar der Tischler Berndt und der Weber Karl Rudolf; letzterer hat auch bereits ein reu- müthiges Geständniß abgelegt und als Hauptanstifter des Verbrechens den früher in Hainichen, jetzt in Reichenbach bei Großvoigtsberg wohnenden Agenten Goldmann bezeichnet. Planen i. V. Die Polizei ist vor einigen Tagen einem schweren Verbrechen, dem der versuchten vorsätz lichen Brandstiftung, auf die Spur gekommen: sie hat in dem Geschäftsräume des Schürzen-Konfektions geschäfts von Bernhard Rost im Hause Reichsstr. 45 einen mit großer Planmäßigkeit gelegten Brandherd entdeckt. Nur als ein Wunder ist es anzusehen, daß die Brandstoffe, die mit Petroleum reichlich getränkt worden waren, nicht fortbrannten. Hartenstein. Hier wurde Gemeindevorstand For- berg aus Nittersgrün zum Bürgermeister gewählt. Die „Wekßerih. Zeitung" ««scheint wöchentlich drei- nun: Dienstag, Donners tag und Sonnabend. — Preis vierteljährlich 1 M. 25 Pfg-, zweimonatlich 84 Pfg-, eininonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern 10 Pfg. — Alle Postan ¬ stalten, Postboten, sowie die Agenten nehmen Be ¬ stellungen an. __ . für die Königliche Amtshauptmannschäft Dippoldiswalde, sowie für die Königlichen "Amtsgerichte und die Stadträthe zu Dippoldiswalde und Irauenstein
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