Weißeritz-Zeitung : 23.04.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-04-23
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-189204233
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18920423
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18920423
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1892
- Monat1892-04
- Tag1892-04-23
- Monat1892-04
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- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 23.04.1892
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Wchmtz-MuH 58. Jahrgang Sonnabend, den 23. April 1892. Nr. 48 Zirm Königstag! Königs erregt. Alk er, der hehre Fürst, auf seiner Väter Throne An jenem HerbsteStag zum ersten Male stand, Erhofften Alle wir von ihm, als WettinS Sohne, Daß klar sein Herrscherbltck und sicher seine Hand! Wohlan, nicht ward getäuscht dies unser frohes Ahnen, Es steht das Sachsenland geachtet da im Reich, Und seines Königs Hand führt eS auf lichten Bahnen, Wie ist das ganze Land so blühend und so reich! D'rum, König Albert, jauchzt in Deines Landes Gauen Man überall Dir zu an Deinem Ehrentag, Nicht, ohne dankend auch zu dem empor zu schauen, Daß Huld Dich für und für, o Fürst, beschützen mag! Ja, Gottes Vaterschutz und Deiner Sachsen Treue Werd' Dir auch fernerhin im reichsten Maß zu Theil — D'rum braus' zum heut'gen Tag der Ruf weithin aufs Neue: „Gruß rinser'm Sachsenheld, Heil Dir, o Albert, Heil!" Grenzen, an der herrlichen Riviera, verlebt. Aber hierdurch wird für uns Sachsen die Weihe und Freude des Tages nicht geschmälert und um so herzlicher sind dis Grübe, die unser ganzes Volk seinem Herrscher ehrfurchtsvoll über die Alpen sendet: Mögen sie den geliebten Monarchen in ein Lebensjahr geleite», das von Anfang bis Ende nur glücklich sei! dem Erzgebirge zu fördern, besitzt auch mehrere Nach weisstellen für Sommerfrischen in Dresden, Riesa, Leipzig, Bautzen, Berlin, Breslau, Görlitz und Ham burg, und machen wir Inhaber von Sommerwohnungen darauf aufmerksam, alles Nähere über Wohnung und Verpflegung an die Hauptauskunftsstelle in DreSden-N., Markgrafenstrabe 3 t, zu berichten. Lauenstein. Die in mehreren Blättern erwähnte „elektrische Beleuchtung in Lauenstein" bezieht sich jetzt nur auf die Villa des Herrn Baumeister Klotz und dessen Schneidemühle, ferner auf Herrn Geucke's grobe Villa am Königsbusche. Sobald die Schneidemühle im Gange sein wird, wird dort auch die elektrische Beleuchtung mit fertiggestellt. Jevenfalls wird in der Stadt auch nach und nach elektrisches Licht eingeführt, wenn einmal der Anfang da ist. Altenberg. Eine aufregende Szene spielte sich am 2. Osterfeiertage Nachmittags auf der Frauensteiner Straße zwischen Altenberg und dem Malzteiche ab. Einem Elternpaare war von einem Kinde die Nachricht gebracht worden: „Ihre Kinder sind alle in den Teich gestürzt!" Jammernd und händeringend eilten die bestürzten Eltern dem Teiche zu, andere Leute folgten mit möglichster Schnelligkeit. Die Eltern durchspähten die Wasserfläche, aber kein Zeichen war zu sehen. Da dringt an das feinhörige Mutterohr die Stimme ihrer Kinder, — dieselben kamen in fröh licher Stimmung mit noch anderen Kindern aus dem direkt am Malzteiche gelegenen Walde, „das Raupen nest"', heraus, in welchen sie vom Teichdamme aus gegangen waren. jf HauSdorf. Am 17. d. M. fuhr der Gastwirth E. Jentzsch aus Niederpöbel vom hiesigen Gasthofe nach der tiefer gelegenen Dorfstraße. Als er dabei im raschen Trabe um eine Ecke biegen wollte, blieb der Wagen an einer Zaunsäule hängen, überschlug sich und zerbrach in viele Stücke; der Besitzer aber lag mit Blut überströmt und am Kopfe schwer verletzt auf der Straße. Im nahen Gasthofe wurde ihm die erste Hilfe zu theil. Da Jentzsch längere Zeit hier gewohnt hat, so erregt das Unglück überall aufrichtige Theilnahme. H Poffendorf. Im verflossenen l. Vierteljahre wurden in hiesiger Parochie 63 Kinder geboren und zwar 3l Knaben und 32 Mädchen. Darunter befinden sich 4 uneheliche und eine weibliche Drillingsgeburt. Aufgeboten wurden 22, getraut 18 Paare. In der gedachten Zeit starben 35Personen, darunter 16Kinder, 2 Todtgeburten, und 13 Erwachsene. — Das am Mittwoch im Saale des Schumann- schen Gasthofes stattgesnndene Concert des Königl. Musikdirektors Herrn Trenkler mit der Dresdner Ge- werbehauskapclle war leider nur mäßig besucht, was um so mehr zu bedauern war, da genannte Kapelle Vorzügliches leistete. Amtsblatt für die Königliche Umishanptmannschast Dippoldiswalde, sowie für die Königlichen Amtsgerichte «nd die Stadtrathe zu Dippoldiswalde und Irauenstein Zur Zeit, da neuerwacht die wintersatte Erde, Und frisches LenzeSgrün uns grüßt von Thal und Höh n, Sich ringsum offenbart der Allmacht großes Werde — Da dringt eS auch einher wie festliches Getön — And Einen Donnerruf hört ringsum man erschallen, Er klingt im Sachsenland so froh von Ort zu Ort! In jeder treuen Brust wird laut er widerhallen: „Heil, König Albert, Heil, Gruß Sachsens edlem Hort!" Verantwortlicher Redacteur: Paul Ahne in Dippoldiswalde. Mit achtseitigem „Jllustrirten Unterhaltungsblatt." Mit land- und hanSwirthschastlicher Monatsbeilage, Inserate, welche bei de» bedeutenden Auflage des Blattes eine sehr wirk same Verbreitunä finden, werden mit 10 Pfg. di« Spaltenzeile oder deren Raum berechnet. — Ta bellarische und complicirte Inserate mit entsprechen dem Ausschlag. — Einge sandt, im revaltionellen «heile, die Spaltenzeil« 20 Pfg. DU „Weißeritz. Zeitung" erscheint wöchentlich drei mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend. — Preis vierteljährlich 1 M. 2b Pfg-.- zweimonatlich 84 Pfg', einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern 10 Pfg. — Alle Postan- stalten, Postboten, sowie die Agenten nehmen Be- daß Sachsens Volk auch fernerhin an allen wie freudigen Ereignissen im Schooße des Wettin den innigsten Antheil nehmen wird. In die freudigen Empfindungen, welche Geburtstag in jedem treuen Sachsenherzen mischt sich diesmal ein leises Bedauern, daß der h ochsürstliche Herr sein Geburtsfest fern von Sachsens Dem König! Zum 23. April. Unser geliebter König Albert tritt an diesem Sonn abend in das 65. Lebensjahr ein, zu Aller Freude in erwünschtester Rüstigkeit des Körpers wie Frische und Lebhaftigkeit des Geistes. Ihm sendet sein treues Sachsenvolk auch zu seinem jüngsten Ehrentage im Geiste die innigsten Glück- und Segenswünsche, die wiederum sämmtlich in dem einzigen Wunsche zusammen fließen, daß des Höchsten Gnade den Königlichen Helden noch lange, lange zum Besten des Sachsen landes erhalten möge. Blickt doch König Albert auf eine reichgesegnete Regierungszeit zurück, die in ihrer nun fast zwanzigjährigen Dauer für Land und Volk auf den verschiedensten Gebieten des öffentlichen Lebens unendlich viel des Ersprießlichen und Guten gezeitigt hat, woran auch nichts geändert wird, daß sich nach manchen Richtungen hin die geschäftliche und wirth- schaftliche Ungunst der letzten Jahre bemerkbar macht. König Albert ist aber auch unablässig bestrebt, durch persönliches Bemühen, durch längere oder kürzere Reisen nach diesem oder jenem Gebiete seines Landes sich Kenntniß von den Wünschen und Bedürfnissen der Bevölkerung zu verschaffen und sich über die Lage der Verhältnisse auf allen erdenklichen Gebieten eingehend zu unterrichten, so daß häufig die Verfügungen seiner Regierung den eigenen Wahrnehmungen des hohen Herrn entspringen. Das Sachsenvolk weiß diese echt landesväterliche Fürsorge seines königlichen Herrn voll und ganz zu würdigen, daher die zahlreichen Beweise wahrer Treue und Ergebenheit, die es, wie immer, so auch diesmal am Ehrentage König Alberts am Throne des allver- ehrten Monarchen niederlegt. Gerade der Sachsenstamm fühlt sich aber auch wie kaum ein zweites Volk auf's Innigste mit seinem Herrscherhause verwachsen und deshalb hat eS von jeher mit demselben in bösen wie guten Tagen mitgefühlt und mitgelitten. Diese An hänglichkeit ist erst wieder während des nun verflossenen Lebensjahres König Alberts zum Ausdruck gekommen, in den kummervollen Tagen, da Prinz Georg, des Königs erlauchter Bruder, fast hoffnunglos an schwerer Krankheit darniederlag, wie in jenen Freudentagen, da Sachsens künftiger Thronerbe mit seiner jugend lichen Gemahlin in die Landeshauptstadt einzog, und König Albert darf die Versicherung entgegennehmen, ernsten Hauses «Lokales «nd Sächsisches. Dippoldiswalde. Schneller als man hätte ahnen können, ist in die traurige Angelegenheit des angeb lichen Selbstmordes des Gastwirths Hoch auf in Oberhäslich Licht gekommen. Bereits als die Ehefrau denselben dem Gemeindevorstand meldete, stiegen diesem Bedenken gegen die Nichtigkeit der Angaben auf, und ist es den angestellten Erörterungen gelungen, den grauenhaften Thatbestand festzustellen. Nach mehr fachem Streite am zweiten Feiertage ist der Unglück liche von dem 28jährigen Schuhmacher Hamann in Oberhäslich erwürgt worden. Wie weit, die Ehefrau Hochaufs, dessen noch nicht 13jährige Tochter und der 25jährige Waldarbeiter Kästner aus Reinberg an der That betheiligt sind, steht zur Zeit noch nicht sicher fest und wird die sofort eingeleitete gerichtliche Unter suchung erst das Weitere ergeben. Nach eingetretenem Tode ist sodann der Ermordete mit einem Strick in der Küche aufgehängt worden, um den Thatbestand zu verdecken. Die Ehefrau fuhr am Mittwoch früh nach Dresden und wurde am Abend bei ihrer Rückkehr auf hiesigem Bahnhofe verhaftet, wie auch die Uebrigen alsbald in Haft genommen worden sind. Unter An wesenheit der Kgl. Staatsanwaltschaft aus Freiberg sand am Donnerstag Mittag die Sektion des Leichnams des Ermordeten statt. Die Ueberführung der Gefan genen nach Freiberg wird jedenfalls in den nächsten Tagen erfolgen. — Ein merkwürdiger Zufall ist es, daß der letzte Mord im hiesigen Amtsgerichtsbezirk ebenfalls von einem Hamann (in Paulsdorf) verübt wurde. Derselbe wurde zum Tode verurtheilt, aber von Sr. Majestät dem König begnadigt und ist vor einigen Wochen im Zuchthause verstorben. — Se. Majestät der König hat dem Herrn Landtags abgeordneten Gutsbesitzer Steyer in Reinholdshain in Anerkennung seiner gemeinnützigen Wirksamkeit das Ritterkreuz l. Klasse vom Albrechtsorden verliehen. Diese hohe Auszeichnung wurde Herrn Steyer gestern Vormittag durch Herrn Amtshauptmann v. Einsiedel überreicht. — Wie man uns mittheilt, wird der in Dresden bestehende, ca. 800 Mitglieder zählende Verein „Erz gebirger" Anfang Mai eine Parthie nach dem Müglitz- und Weißeritzthale veran,-alten und dabei unsere Stadt mit besuchen. Der Verein, welcher sich hauptsächlich die Aufgabe gestellt hat, den Zuzug von Fremden nach
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