Weißeritz-Zeitung : 20.08.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-08-20
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-189208200
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18920820
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18920820
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1892
- Monat1892-08
- Tag1892-08-20
- Monat1892-08
- Jahr1892
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- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 20.08.1892
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M» „Weiser!--Zeitung" ««scheint wöchentlich drei mal: Dienstag, DonnerS- taa und Sonnabend. -— Preis vierteljährlich 1 M. SS Pfg., zweimonatlich 84 Pfg-, einmonatlich 48 Pfa. Einzelne Nummern IV Pfg. — Alle Postan- «alten, Postboten, sowie di« Agenten nehmm Be stellungen an. Mchmtz-Ieitllils. Amtsblatt Inserate, welche bei de» bedeutenden Auflage de» Blattes «ine sehr wirk same Verbreitung^ finden, werden mit 10 Pfg. die Spaltenzeile oder deren Raum berechnet. — Ta bellarische und complicirt» Inserate mit entsprechen dem Ausschlag.— Eil!««» sandt, >m reoaltionellen Theile, die Spaltenzeil« 20 Pfg. für die Königliche Kmtshauptmannschast Dippoldiswalde, sowie für die Königlichen Amtsgerichte und die Stadträthe zu Dippoldiswalde und Irauenstein Verantwortlicher Redakteur: Paul Ikhne in Dippoldiswalde. Mit achtseitigem „Jlluftrirteu Unterhaltung-Klatt." Mit land- und hauStsirthschaftlicher MonatSbeilage. Nr. 98. Sonnabend, den 20. August 1892. 58. Jahrgang. <Lokaks und Sächsisches. Dippoldiswalde. Die letzten Tage brachten uns eine wahrhaft tropische Hitze, unter deren Einfluß Menschen und Thiere in ungeahntem Maße zu leiden hatte». Zwar fielen Mittwoch früh udd Donnerstag Nachmittag einige Regentropfen und entlud sich auch am letzteren Tage über unserer Stadt ein Gewitter. Dasselbe war aber nur ein Ausgleich der Elektrizität in der Luft und brachte uns nicht die so nöthige Er quickung. Mit was für hohen Hitzegraden man zu rechnen hatte, kann man daraus ersehen, daß im mathematischen Salon in Dresden, in dem genaue Auszeichnung«» gemacht werden, seit 50 Jahren nicht so hohe Wärmegrade beobachtet wurden, wie an den letzten Tagen. Die Mehrzahl der Brunnen versagt infolge der anhaltenden Trockenheit ihren Dienst und die Wasserläuse schwinden, wenn sie nicht ganz ver stechen, zu fadenscheinigen Wasseradern zusammen. Unsere Wasserleitung hat bis jetzt den Verbrauch noch vollständig zu decken vermocht, doch dürste immerhin ein Maßhalten im Wasserverbrauche dringend geboten erscheinen. , — Am 18. d. M. beging der hiesige Militär verein in dem Steinbruchs-Restaurant des Kamerad Funke eine einfache Gedenkfeier an die Schlacht bei St. Privat. Nach 8 Uhr Abend- versammelten sich die Mitglieder, und machte die jetzt herrschende warme Witterung den Aufenthalt während der Abendstunden im Freien sehr angenehm. Patriotische Gesänge wech selten in rascher Folge mit verschiedenen Ansprachen. Nachdem der Vorstand, Herr Kürschnermeister Lotze, auf die Bedeutung des 18. August 1870 für Sachsens Ehre und Deutschlands Macht hingewiesen, feierten Herr Seilermeister Schmidt und Herr Friedensrichter Wendler die Krieger von 1864, 66 und 70. Herr Lehrer Unger hob die größte Errungenschaft des letzten Krieges, die deutsche Einigkeit, hervor. Durch Ausstehen wurde das theure Gedächtniß an Kaiser Wilhelm I. bekundet, und stürmisches Hoch erscholl, als Herr Wendler des Fürsten Bismarck gedachte. Zuletzt er innerte noch Herr Echornsteinfegermeister Ebert daran, daß die Ueberreste eines Sohnes des früheren Stein bruchbesitzer Herrn Kirchner in diesen Tagen in Mauer bei Wien mit in das gemeinsame Grab gebettet worden sind. — Unser Militäroerein hat am 3l. Juli seine 30 jährige Stiftungsfeier abgehalten und wurden dabei 3 Mitbegründer, die Herren Friedens richter Wendler und Rentier Lommatzsch, vom Sächs. Militärvereinsbunde mit Anerkennungstafeln dafür ausgezeichnet, daß sie 30 Jahre ununterbrochen im Ausschuß des hiesigen Vereins thätig gewesen sind, während die Herren Wilh. Buse, Moritz Langer, Ge meindevorstand Ziehnert in Hermsdorf bei Kreischa, Waldmärter Pilz in Ruppendorf und Fuchs in Poste witz für 25 jährige Mitgliedschaft Denkmünzen von Seiten des Vereins erhielten. — Nächsten Sonntag hält die hiesige Schützen gesellschaft ihr diesjähriges Reiterschießen ab. Nach mittags findet festlicher Auszug derselben statt. Das Programm hat insofern eine Erweiterung erfahren, als diesmal auch ein Damenschteßen stattfinden wird. — Betreffs der gegenwärtigen Getreide preise schreibt da» „Dresdner Journal", welches bekanntlich amtliches Organ der König!. Sächsischen Regierung ist: Nach einer Bekanntmachung der sogenannten Bäcker mühlen im Plauen'schen Grunde und mehrerer großer Brotfabriken in der Stadt und umliegenden Orten wird der Brotprei» von heute (15. August) ab um 1 Pfennig für bas Kilogramm herabgesetzt, sodaß nach mehrmaligem Abschlag das Kilogramm mittleren Roggenbrote» auf 25 Pf., in der Stadt Dresden der Steuer wegen um 1 Pf. höher zu stehen kommt. Da nun im Laufe der drei letzten Monate die Getreide preise um annähernd 30 Prozent gefallen find, dürfte eine weitere und größere Ermäßigung der Preise für Brot und Weizengebäck wohl bald folgen; hat man doch seinerzeit mit dem Aufschlag bei Eintritt hoher Getreidepreise auch nicht lange gezögert. — „Wenn die Schwalben heimwärts zieh'»" kann man jetzt singen, denn allerwärtS sieht man die lieb lichen Sommervögel sich versammeln, um die gemein schaftliche Rückreise dahin anzutreten, wo sie zur Verkündung des südlichen Winters erwartet werden. Altenberg. Das Bergfest der hiesigen Berg knappschaft wird rn herkömmlicher Weise mit Berg- aufzug und Berggottesdienst am Vormittag Sonn abend, den 27. August, stattfinden. Am Tage darauf, Sonntag, den 28. August, wird der sogenannte Zweck schuß der hiesigen Schützengesellschaft mit Aus- und Einzug der Kompagnie abgehalten werden. H WendifchcarSdorf. Anläßlich des 25jährigen Bestehens unserer Schule soll am 3. September d. I. ein Schulfest abgehalten werden. Die Bewohnerschaft ist infolge dieses Beschlusses hocherfreut und sind die Vorbereitungen bereits im vollen Gange. Hoffentlich wird sich das Fest zu einem recht schönen gestalten, sind doch die Geldbeiträge zur Deckung des erforder lichen Aufwande» nach stattgefundener Samnilung überaus reichlich eingegangen. Kreischa. Dem Botenfuhrwerksbesttzer Bürkner stand dieser Tage ein Pferd um, das er für 1000 Mk. angekauft hatte. Daffelbe war in einen verrosteten Nagel getreten, wodurch Blutvergiftung herbeigeführt wurde. — Ein munteres Zigeunervolk schenkte am Dienstag und Mittwoch unserem Orte die fragliche Ehre seines Besuchs. Diese Leute reisen gewöhnlich unter der Flagge „Pferdehändler" und scheinen damit auch wirklich ein recht gutes Geschäft zu machen; sie verkauften hier 2 Pferde und konnte man dabei be merken, daß die braunen Nomaden außer vielem Gold- und Silbergeld auch mehrere 100- und 500-M.-Scheine in Besitz hatten. Im Gasthof Blasche schien es der von Neugierigen zahlreich umlagerten Truppe ganz besonders zu gefallen, denn sie machten hier eine recht hübsche Zeche, zu der unter anderem 6 Flaschen Wein gehörten. H Poffendorf. Infolge der anhaltenden Trockenheit ist hier und in den Nachbarorten recht fühlbarer Wassermangel eingetreten. Die kleineren laufenden Gewässer sind meist ausgetrocknet und auch viele Brunnen sind verstecht. Es ist daher die größte Spar samkeit beim Verbrauche des Wassers in den Haus haltungen anzurathen. Auch am Obst kann man die Folge der Trockenheit spüren; dasselbe fällt in Menge herab. 5? Hänichen. Es ist eine bekannte Sache, daß ein Unglück selten allein kommt. Am Mittwoch Nach mittag stieg Hierselbst der Fleischermeister Tittel aus Wachwitz bei Dresden auf den Wagen seines Kollegen Koch; er kam dabei in die Radspeichen und erlitt einen gefährlichen Beinbruch. Herr vr. Dannenberg hier versah den Verunglückten mit dem ersten Verband und ordnete dessen Uebersührung in» Carolahaus an. Dem bedauernswerthen Tittel ist vor 3 Wochen nach langen Leiden die Gattin gestorben, die ihm eine achtköpfige Familie hinterlassen hat. Dresden. Die Königliche Familie hat bereits Zusage ertheilt, dem im nächsten Monat im Großen Garten abzuhaltenden Albert-Fest ihre Gegenwart schenken zu wollen. In Bezug aus die mit dem Feste verbundenen vielfachen Veranstaltungen herrscht in den betheiligten Kreisen schon die lebhafteste vorberei tende Thätigkeit. — Der Landesverband sächsischer Gewerbe- und Handwerkervereine legt auf Antrag des Gewerbeoereins Meißen sämmtlichen Gewerbevereinen in Sachen der Sonntagsruhe im HandelSgewerbe einen Antrag zur Begutachtung und Beschlußfassung vor. Die Motivi- rung des Antrages befürwortet eine gleichartigere Be handlung der einzelnen Gewerbe und sagt dabei Fol gendes: 1) Der Verband wolle Unterlagen au» ver schiedenen Städten sammeln; 2) diese Unterlagen einer Ausschuß- oder Verbandsfitzung spätestens Anfang September vorlegen; 3) der Verband wolle bei der Staatsregierung beantragen, daß die Geschäftskunden Sonntags vor dem Vormittagsgottesdienst für Genuß- mittelgewerbe nicht berechnet, im Uebrigen aber eine allgemeine Geschäftszeit für diese Gewerbe von 1! bis 7 Uhr, für die übrigen Gewerbe aber von 11 bis S Uhr gestattet werde. — Gastwirlhen ist der Gewerbe betrieb über die Straße außer dieser Zeit ebenfalls nicht gestattet; 4) diese Bestimmungen sind durch das Reich gleichmäßig zu behandeln. — Der Bau der Markthallen am AntonSplatze ist während der letzten Monate ein gut Stück gefördert worden. In der nördlich gelegenen Hälfte ist der Einbau der einzelnen Verkaufshallen und deren Ab deckung mit Zementbeton im Erdgeschoß fertiggestellt worden; auch der Dachbau ist soweit vorgeschritten, daß man die Eisenkonstruktion zur Anlage des Glas daches bereits zufammensügen konnte. Oeltuitz. In den letzten Tagen haben Perlen fischer den niedrigen Wasserstand der Elster für ihre Zwecke benutzt. Bis Montag wurden auf der Strecke von Magwitz bis Raschau zwei schöne Helle Perlen (Wert 200 bis 300 M.) zwei halbhelle, 15 halbauS- gebildete und 8 mit der Muschel verwachsene Perlen der Elster entnommen. Es werden alljährlich nur ge wisse Gebiete abgesucht, so daß dieselbe Strecke erst nach 10—15 Jahren wieder an die Reihe kommt. Muscheln mit noch nicht vollständig ausgebildeten Perlen werden mit der Jahreszahl versehen und wieder ins Wasser gesetzt. Werdau. Nachdem unser diesjähriges Schützen fest, das mit Sonntag seinen Abschluß gefunden hatte, in jeder Weise glatt verlaufen war, hat sich am Mon tag Abend auf dem Schützenfestplatze noch «in Zwischen fall ereignet, der von den unberechenbarsten Folgen hätte werden können. Die Konzertgesellschast von Siegmund Kohn aus Leipzig hatte im Altenburger Aktienzelte noch eine Abschiedsvorstellung veranstaltet, zu der sich ein ziemlich zahlreiches Publikum eingefunden hatte. Da, kurz nach Beginn der Vorstellung, explo- dirte plötzlich mit lautem Knalle eine am Eingänge zu dem Zelte hängende Petroleumlampe, ihren brennenden Inhalt den dort angebrachten, leicht Feuer fangenden Dekorationen mittheilend. Im Nu züngelten die Flammen bis zur Decke empor und griffen dort um sich. Nunmehr bemächtigte sich der Anwesenden eine unbeschreibliche Aufregung. Die größere Masse derselben stürzte zum Theil über Tische und Stühle hinweg und einander überrennend, da der eigentliche Eingang in Hellen Flammen stand, dem mittlerweile geöffneten Nothausgange zu. Zum Glück hatte nicht Alles den Kopf verloren. Durch Herunterreißen der Dekorationen, Ausschneiden des Daches, das glücklicher weise aus imprägnirtem, schwer brennbarem Stoff hergestellt war, sowie durch Zugießen von Wasser und Bier gelang es, die Flammen am Weitergreifen zu verhindern, und da mittlerweile durch Losreißen der Dekorationen, Einschlagen von Fenstern rc. an mehreren Stellen die Verbindung mit der Außenwelt hergestellt war, so kehrte allmählich auch bei den weniger Be sonnenen, soweit sie noch nicht ins Freie gelangt waren, die Kaltblütigkeit zurück, und e- gelang schließlich den vereinigten Bemühungen, die Flammen vollend» zu dämpfen. Borna. Eine nicht geringe Ueberraschung wurde dieser Tage einem hiesigen, von der Ferienreise zurück- kehrenden Ehepaar zutheil, indem dasselbe die Be merkung machen mußte, daß Diebe in seiner Ab-
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