Weißeritz-Zeitung : 22.10.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-10-22
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-189210221
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18921022
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18921022
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1892
- Monat1892-10
- Tag1892-10-22
- Monat1892-10
- Jahr1892
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- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 22.10.1892
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?s' Mchmh-Kitms Nr. 125. 58. Jahrgang Sonnabend, dm 22. Oktober 1892 'Ä VÄ >4 sich rechtzeitig an den Vorstand der Gemeinde bez. an den Stadtrath desjenigen Ortes um deren Verabfolgung wen den, von wo er sich direkt nach dem Gestellungsorte begiebl. Es empfiehlt sich für die Rekruten, der in die kalte Jahres zeit fallenden Ausbildungsperiode wegen, eine warme Unterjacke und wollene Socken mit zur Truppe zu bringen, ebenso werden dieselben gut thun, sich mit ein Paar Hausschuhen und zwei blauleinenen Putz schürzen und 3—4 Mark zur Anschaffung von Putz requisiten, Bürsten rc. zu versehen, weil sie sonst diese Sachen sich nach und nach von der Löhnung beschaffen müßten. Seifersdorf. Mit gerechtem Stolze können hiesige Bienenzüchter wie auch einige Imker der nähern Um gebung auf die Erfolge blicken, welche sie durch ihre Ausstellungsobjekte auf bienenwirthschaftlichem Gebiete auf der kürzlich stattgefundenen Bienenausstellung zu Leisnig erzielt haben. Ausgestellt hatte Herr Tischler meister Dreßler von hier leere Bienenwohnungen, Honig und Wachs. Auf diese Gegenstände erhielt der Aussteller den Ehrenpreis des Bienenzüchterverein Grimma, bestehend aus ein Dtzd. silberner Kaffeelöffel. Ferner hatte Herr Kirchner in Paulsdorf für eine Kollektion Honig und Wachs das Ehrendiplom des landwirthschastlichen Kreisvereins Leipzig erhalten. Der auch in weiteren Kreisen rühmlichst bekannte Bienen züchter Herr Kaufmann Fischer von hier empfing für die Ausstellung einiger Bienenvölker die bronzene Me daille, während er für Honig und Wachs mit einer silbernen Medaille und einem Geldpreis ausgezeichnet ward. Für die Ausstellung des herrlichsten Tafelhonigs wurde Herr E. Köhler in Paulsdorf mit der bronzenen Medaille bedacht. Die gleiche Auszeichnung empfingen die Bienenzüchter Herr E. Liebscher in Obercarsdorf und Herr P. Helm in Schmiedeberg für Honig und Wachs. Wünschen wir diesen eifrigen Imkern weitere recht erfreuliche Erfolge in ihrer honigsüßen Beschäftigung. Dresden. In dem von Berlin an die Bundes regierungen gesandten Entwurf der Militärvorlage werden für Sachsen über 100 neue Osfizierstellen ge fordert. — Am Vormittag des 16. d. M. wurde im Mittelgraben der Flur Seidnitz ein männlicher Leichnam ausgesunden. Der Todte wurde als der 35 jährige Maurer Leonardo Fratte aus Italien ermittelt, auch stellte man fest, daß eine Baarschaft von 350 M. geraubt worden sei. Die Verletzungen, welche den Tod herbeigeführt hatten, bestehen in Stichen auf der Schädeldecke und an der rechten Kopfseite. Die Sektion des Leichnams hat ergeben, daß die Blutthat am ver gangenen Sonnabend innerhalb der ersten Abend stunden stattgefunden haben muß, da die Abends 6 Uhr von Fratte genoffenen Speisen noch unverdaut im Magen vorgesunden worden sind. Dem Thäter ist man nicht auf der Spur; doch hält sich die Ueberzeu- gung aufrecht, daß der Mörder in einem mit den Verhältnissen Fratte'S bekannten Arbeitsgehilfen zu suchen ist. Freiberg. In der kürzlich stattgesundenen Sitzung des Bezirksausschusses der Amtshauptmannschas: Freiberg wurde u. A. der Beschluß gefaßt, für den hiesigen amtshauptmannfchaftlichen Bezirk eine Anordnung dahin zu treffen, daß bei Vermeidung einer Strafe bis zu 30 M. die zum Spülen der Schankgläser verwendeten Gesäße stets rein gehalten werden und das Wasser darin so oft zu erneuern ist, daß es stets klar ist. Der Vorschlag ging von der Königl. Amts hauptmannschaft auf Anregung des Königl. Bezirks arztes aus und die Veranlassung hierzu haben viel fache Beobachtungen über Unreinlichkeit bei dem Aus spülen der Bleigläser u. s. w. gegeben. Es ist dieser Beschluß mit großer Freude zu begrüßen. Meißen. Eine merkwürdige Jagdbeute erlegte dieser Tage ein hiesiger Jäger. Derselbe schoß nämlich einen Hasen, der eine Eeidenschnur und an dieser ein Tagesgeschichte. Berlin. Die Taufe der jüngstgeborenen Prin zessin wird am Geburtstage (1858) der Kaiserin Augusta Viktoria, am nächsten Sonnabend, 22. Ok tober, Nachmittags 5 Uhr, im Neuen Palais bei Potsdam statlsinden. An den Taufakt schließt sich eine Galatafel. — Kaiser Wilhelm hat zur Feier in der Schloß kirche (Lutherkirche) in Wittenberg am 31. Oktober nicht nur die protestantischen Landesfürsten, sondern auch die ausländischen Souveräne dieses Bekenntnisses eingeladen. Die Königin von England wird bei dieser Gelegenheit und wahrscheinlich auch bei der Taufe der Prinzessin am 22. d. M. durch ihren Enkel, den Herzog von Uork, vertreten werden. — Sehr bestimmt tritt das Gerücht von einer Ermäßigung der in der neuen Militärvorlage er hobenen Forderungen auf. Bekanntlich sollte die Vor lage nach übereinstimmenden Meldungen von ver schiedenen Seiten ursprünglich als Hauptforderung diejenige einer Erhöhung der jährlichen Rekruten-Eik- stellung um 90,000 Mann enthalten. Es heißt nun, diese Ziffer sei noch im „letzten Augenblick" auf 70,000 oder nach anderen Mittheilungen aus 60,000 Mann herabgemindert worden, und wird versichert, mit dieser Ermäßigung habe auch die Verzögerung der Genehmi gung des Militärgesetzentwurfes seitens des Kaisers zusammengchangen, denn der Monarch soll die Vor lage erst am vorigen Sonnabend unterzeichnet haben. Verantwortlicher Redaeteur: Paul Ikhnc in Dippoldiswalde. Mit achtseitigem „Jllustrirten UnterhaltungSblatt." Mit land- und hauSwirthfchaftlicher Monatsbeilage. Amtsblatt für die Königliche Umtshauptmannschaft Dippoldiswalde, sowie für die Königlichen Amtsgerichte und die Stadträthe zu Dippoldiswalde und Irauenstein Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. In einer gemeinschaftlichen Sitzung des Stadtrathes und der Stadtverordneten am vergangenen Mittwoch wurde feiten des Herrn Bürger meister Voigt die erfreuliche Mittheilung gemacht, daß der deutsche Müllerverband der hiesigen Stadtgemeinde für das Jahr 1892 für die deutsche Müllerschule eine Beihülfe in Höhe von 3000 M. bewilligt habe, und erklärte man sich unter Ausdruck herzlichen Dankes zur Annahme unter den gestellten Bedingungen bereit. — Gutem Vernehmen nach findet die Diözesan- Versammlung der Epharie Dippoldiswalde Mitt woch, den 2. November d. I., Vormittags 10 Uhr im hiesigen Rathhaussaale statt. Dieselbe ist öffentlich. Als Hauptgegenstände der Tagesordnung sind ein Vortrag über Gemeindediakonie sowie ein solcher über Geschichte und Bedeutung des neuen Perikopenbuches zu erwarten. — Von den im Amtsgerichtsbezirk Dippoldiswalde wohnhaften Mannschaften des Beurlaubtenstandes haben zur Kontrolversammlung in Dippoldiswalde, Schützen haus, einzutreffen: am 9. November 1892, Vormittags 9 Uhr, die Reservisten, Dispositions-Urlauber und zur Disposition der Ersatz Behörden Entlassenen aus den Ortschaften von A bis mit N, am 9. November 1892, Vormittags 11 Uhr, die Reservisten, Dispositions-Ur lauber und zur Disposition der Ersatz-Behörden Ent lassenen aus den Ortschaften von O bis mit Z. — Von den vielen hier bestehenden Vereinen wurde durch Beschluß einer Generalversammlung einer, und zwar der „Ruderklub", vor kurzem nach ca. lOjährigem Bestehen wieder zu Grabe getragen. Die vorhandenen unbrauchbar gewordenen Boote hätten müssen durch neue ersetzt werden. Bei der bisher gezeigten geringen Belheiligung am Rudersport aber konnte man sich zu einer so bedeutenden Ausgabe nicht entschließen. Die zum Tode verurtheilten armen Boote aber werden nun das kühle Element, das Wasser, mit dem gluthvollen, dem Feuer im Ofen, vertauschen müssen. — Die Kgl. BrandversicherungS-Kammer hat den Spritzen der Gemeinden Sadisdorf und Schmiede berg Prämien nach Höhe von 30 Mark beziehentlich von 25 Mark bewilligt. Dieselben waren gelegentlich des am 25. August d. I. in Naundorf stattgesundenen Brandes an erster Stelle am Brandplatz erschienen und hatten mit Erfolg gewirkt. — Der Einstellungstermin für die diesjäh rigen Rekruten rückt heran. Die Gestellung der Rekruten findet grundsätzlich bei demjenigen Bezirks kommando statt, in dessen Bezirke sie ausgehoben wurden. Eine Ausnahme kann nur für den Fall mit Genehmigung des betreffenden Bezirkskommandos ge macht werden, wenn einem nach auswärts verzogenen Rekruten der zu großen Entfernung wegen nach dem Gestellungsorte die Mittel zur rechtzeitigen Rückkehr tatsächlich fehlen. Tritt dieser Fall ein, so hat der Rekrut ein diesbezügliches Gesuch mindestens 10 Tage vor dem Gestellungstermin bei dem Bezirksseldwedel anzubringen, in dessen Kompagniebezirk sein dermaliger Aufenthaltsort liegt. Am Billetschalter ist gegen Vor weis der Ordre oder des Paffes Militärbillet zu ver langen. Rekruten, die wegen Krankheit, oder weil sie in Hast sind, nicht persönlich zum Gestellungstermin erscheinen können, haben rechtzeitig zu veranlassen, daß unter Beilage eines obrigkeitlichen Ältestes eine Mel dung hierüber an den Bezirksfeldwebel gelangt, bei dem sie sich zuletzt gemeldet haben. Ein Unterlasten dieser Meldung würde eine spätere Bestrafung des Mannes zur Folge haben. Leichte, nicht ansteckende Krankheiten entbinden nicht vom rechtzeitigen Eintreffen. Weiler sind die Rekruten verpflichtet, am Gestellungs platze mit ausreichenden Oberkletdern, einem Paare brauchbarer Stieseln und zwei guten Hemden einzu treffen; wer diese Sachen nicht beschaffen kann, muß Inserat«, welche bei de» bedeutenden Auflage de» Blattes eine sehr wirk same Verbreitung finden, werden mit 16 Pfg- di« Spaltenzeile oder deren Raum berechnet. — Ta bellarische und complicirt« Inserate mit entsprechen dem Aufschlag. — Einge sandt, im redaktionellen Theile, die Spaltenzeil« 26 Pfg. Blechtäfelchen mit der Jahreszahl 1885 darauf um den Hals trug. Der Hase hat sich also sieben Jahre den Nachstellungen der Jäger zu entziehen gewußt. Jeden falls war er als Junghase gefangen und zu genanntem Zwecke mit diesem Kennzeichen versehen worden. Lommatzsch. In der letzten Generalversammlung des hiesigen Kewerbeoereins wurde nach lebhafter Für sprache mit Einhelligkeit beschlossen, im Jahre 1893 in der Stadt Lommatzsch eine Gewerbeausstellung unter Trennung des eigenen Erzeugnisses vom bloßen Handel zu veranstalten. Möge dieses höchst anerken- nenswerthe Unternehmen allerorts gebührend gewürdigt und unterstützt werden. Leipzig. Kaum sind einige Tage verflossen, seitdem der Handlungskommis v. Wyffel aus Dresden wegen versuchten Raubmordes eines Geldbriefträgers in hiesiger Stadt zur Haft gebracht worden ist, so durchlief am Mittwoch Vormittage den hiesigen Platz wieder das Gerücht von einem auf einen hiesigen Geldbriesträger verübten Raubanfall. Dasselbe hat sich bestätigt. Der Sachverhalt ist folgender: Am Mittwoch Morgen in der achten Stunde betrat der hiesige Geldbriefträger Knöfel das Hausgrundstück Königstraße 6, um daselbst eine Geldsendung abzugeben. Kaum hatte er die Hausflur betreten, als hinter einem dort befindlichen Pfeiler zwei Mannspersonen hervor sprangen, ihn zu Boden drückten und ihm die Geld tasche zu entreißen suchten. Auf das Hilfegeschrei des Bedrohten eilte ein Markthelfer aus einem dortigen Geschäfte herbei und nunmehr ergriffen die Strolche die Flucht. In der dortigen wenig belebten Gegend gelang es auch nicht, der Flüchtigen habhaft zu werden. Dem betreffenden Briefträger war bei dem Ueberfalle der Rock zerrissen und das Geld aus seiner Geldtasche auf dem Boden zerstreut worden. Die frechen Räuber hatten sich jedoch ohne irgend welche Beute entfernen müssen. Der Eine von ihnen stand in den zwanziger Jahren, war von langer schmächtiger Statur, hatte blasses, bartloses Gesicht, dunkelblaue Ballonmütze und dunklen Jacketanzug. Der Andere war gegen 17 bis 18 Jahre alt, von kleinerer Statur, hatte blasses, bartloses Gesicht, ähnlichen Anzug und ähnliche Ballon mütze wie sein Spießgeselle. Die hiesige Kriminal polizei fahndet eifrigst nach den Thätern. (Fortsetzung des Sächsischen in der Beilage.) ' - ' ' Dl« „Weiseritz. Zeitung" erscheint wöchentlich drei mal; Dienstag, Donners tag und Sonnabend. — Preis vierteljährlich 1 M. A> Pfg., zweimonatlich 84 Pfg-, einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern 16 Pfg. — Alle Postan- ftalten, Postboten, sowie die Agenten nehmen Be stellungen an.
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