Weißeritz-Zeitung : 04.06.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-06-04
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-189206049
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18920604
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18920604
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1892
- Monat1892-06
- Tag1892-06-04
- Monat1892-06
- Jahr1892
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- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 04.06.1892
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„Weißer!--Zeitung" erscheint wöchentlich drei mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend. — Preis vierteljiihrlich 1 M. 25 Pfg-, zweimonatlich 84 Pfg., einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern 10 Pfg. — Alle Postan stalten, Postboten, sowie die Agenten nehmen Be stellungen an. WeWH-ZkitilW. Amtsblatt Inserate, welche bei de» bedeutenden Auslage de» Blattes ein- sehr wirk same Verbreitungfinden, werden init 10 Pfg. di« Spaltenzeile oder veren Raum berechnet. — Ta bellarisch« und complicirt« Inserate mit entsprechen dem Ausschlag. — Einge sandt, im redaktionellen Theile, die Spaltenzeil« 2« Pfg. für die Königliche UmtshaupLmannschaft Dippoldiswalde, sowie für die Königlichen Amtsgerichte und die Siadträthe zu Dippoldiswalde und Irauenstein Verantwortlicher Redacteur: Daul Ithne in Dippoldiswalde. Mit achtsettigem „Jllustrirten Unterhaltungsblatt." Mit laud- und hauswirthschaftlicher Monatsbeilage. Nr. 66. Sonnabmd, dm 4. Juni 1892. 58. Jahrgang. O lieblich' Fest, da durch die Lande Der Frühling zieht mit Duft und Glanz! Die Erde ruht im Brautgewandt, Geschmückt mit ihrem Blüthenkranz; Vorahnend träumt sie von dem Segen, Den ihr der schöne Lenz verheißt, Und aus ihr athmet allerwegen Der Schöpfung ew'ger, heil'ger Geist. Weil durch die blühenden Gelände Lustwandelt froher Menschen Fuß Und Blumen pflücken Kinderhände Und Maien weh'» als Festesgruß; Es webt ringsum ein sel'ger Frieden, Vergessen scheint für kurze Zeit, Was uns an Trübsal ist beschieden Und was der Menschen Sinn entzweit. Pfingsten. Was hat der Reiche vor dem Armen An diesem Frühlingsfest voraus? Schmückt nicht, die Seelen zu erwärmen, Für beide sich die Schöpfung aus? ES ist für Alle schön auf Erden, Wenn der Begierden Drangsal ruht — Im Herzen laß es Pfingsten werden, Und dann wird Alles, Alles gut. Was soll dies unruh'volle Jagen, Dies Wünschen ohne Ziel und Maß? Es läßt daS Herz nur wilder schlagen, Und nichts ist blinder als der Haß; Leicht ist es, stürzen — schwer, errichten, Drum wehe dem bethörten Schwarm! Er wird entfremdet seinen Pflichten, Wird unzufrieden, glücklos, arm. O schallet hell, ihr Festeslirder, Und klingt bis in das kleinste Haus! Du Geist de« Frieden«, steige nieder Und gieße deinen Segen aus! Mit liebevoller Hand verbinden Mögst du die Wunden unsrer Zeit, Und lasse auch den Aermsten finden Als höchstes Glück: Zufriedenheit! Weltpfingsten werd' eS! Rimmer wetze Zum Bruderkampfe man den Stahl, ES werd' der Streit der Gegensätze Entschieden ohne Blut und Oual! Die Menschheit geh' trotz Müh' und Plage Den Weg, den ihr die Liebe weist, Thu ihre Pflicht, und Jeder trage Im Herze» still den heil'gen Geist! Makaks und Sächsisches. Dippoldiswalde, 2. Juni. Für die No th- leidenden in den deutschen Wolga-Kolonien sind bis zum 31. Mai bei Herrn Sup. Meier hier 135 Mk. eingegangen, welche an ebengenanntem Tage an Justus Naumanns Buchhandlung in Dresden zur Weiterbe förderung abgeschickt worden sind. Die Sammlung ist nunmehr geschlossen; zur Einsicht der Betheiligten, denen hiermit verbindlichst gedankt wird, liegt die Sammelliste in der Expedition der hiesigen Superin- tendentur aus. Luch wird über die eingegangenen Gelder nächstens im „Dresdner Anzeiger" quittirt werden. — Ein frischer Trunk zur heißen Jahreszeit ist verlockend, aber gefährlich, wenn er mehr kalt als frisch ist. Zwar ist es angenehm, das Bier so frisch als möglich dem Körper zuzuführen, allein die Folgen äußern sich in den verschiedensten Krankheiten, na mentlich aber im chronischen Magenkatarrh. Von 10 Menschen leiden zur heißen Jahreszeit mindestens 3 an dieser Krankheit, die bei guter Diät zwar den Menschen wenig belästigt, aber doch den ganzen Or ganismus schädigt. Selten wird ein chronisch gewor dener Magenkatarrh wieder gänzlich gehoben. — Mit dem Graben des Grundes für das neue Postgebäude wird am dritten Pfingstfeiertage begonnen werden. Reichstädt. Bei dem am Mittwoch Nachmittag über hiesige Gegend ziehenden Gewitter wurde die beim Gutsbesitzer August Fuchs in Dienst stehende Magd Reichelt vom Blitz getroffen und war sofort todt. — Als dann ein aus Niederpöbel gebürtiger Knecht mit der Todesnachricht an die Verwandten der Erschlagenen, die gleichfalls aus Niederpöbel stammt, dorthin gesendet wurde, fand er das Haus, in oem seine Angehörigen wohnten, in Asche liegend. Niederpöbel. Während des am Mittwoch, den 1. d. M., hier in heftiger Weise aufgetretenen schweren Gewitters fuhr ein Blitzstrahl in den südlichen Giebel des der verwittweten Fleischer hier gehörigen Wohn hauses, zündete und legte letzteres, sowie das anstehende Auszugswohngebäude total in Asche nieder. Durch den Strahl wurde auch der in der Wohnstube der Wittwe Fleischer befindlich gewesene Arbeiter derselben, Karl MattheS aus Hennersdorf, betäubt und blieb der selbe einige Stunden ohne Besinnung. In dem zer störten Wohngebäude befand sich außer der Besitzerin noch der Waldarbeiter August Wolf sammt Familie zur Miethe und im Nebenwohnhause hatten sich der Waldarbeiter Lippmann mit Familie und die verw. Holan eingemiethet. Von den sämmtlichen Insassen der beiden Gebäude hat nur die zuletzt gedachte Wittwe Holan ihr Mobiliar versichert. Die übrigen Bewoh nern aber und besonders die Wittwe Fleischer und der Waldarbeiter Wolf haben nur äußerst wenig zu retten vermocht, da der Brand mit Schnelligkeit um sich griff. Zur Hilfeleistung erschien allein die Spritze der Ge meinde Schmiedeberg, deren Mannschaft ihre Thätigkeit mit bestem Erfolge entwickelte. Seit 56 Jahren ist Niederpöbel vor Feuerschäden bewahrt gewesen. f Schmiedeberg. In den Nachmittagsstunden voriger Mittwoch zog ein schweres Gewitter mit starken Schlägen und Regengüssen über unsere Gegend. Einige Waldbäume sind vom Blitzstrahle zersplittert worden. Altenberg. In der Wohnung des hiesigen Post kutschers Stephan entstand am Donnerstag, den 2. d. M., des Nachmittags gegen 3 Uhr ein Stubenbrand, durch welchen eine Bettstelle mit Federbett beschädigt wurde. Schnell herbeigeeilte Nachbarn, sowie Mann schaften der freiwilligen Feuerwehr vermochten unter Anwendung einer Handspritze des Feuers alsbald Herr zu werden, so daß weiterer Schaden verhütet wurde. Der Brand ist durch die Kinder des genannten Stephan veranlaßt worden, welche mit Streichhölzern gespielt haben, bei welcher Gelegenheit das auf den Dielen in der elterlichen Wohnung gelegene Bettstroh entzündet worden ist. Altenberg. Am 31. Mai besuchte Staats- und Justizminister I)r. Schurig die hiesige Stadt und das königliche Amtsgericht und kehrte über Nehefeld nach Dresden zurück. S Glashütte. Ein hiesiger Fleischer wurde am 1. Juni von einem Schweine so stark in die Hand gebissen, daß schleunigst ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden mußte. — Aus Anlaß der am 31. Mai zu Ende gegan genen Hnndesperre hatten sich viele der lieben Thierchen mit Schleifen versehen, einer sich sogar bekränzen lassen. -- Kreischa. Vor der behördlichen Kommission, bestehend aus den Herren Amlshauptmann von Ein siedel, Bezirksthierarzt Lehnert und Rittmeister von Hagen, fand am Dienstag Vormittag im Hofe deS Rittergutes die gesetzliche Pferdevor Musterung für die Ortschaften Hausdorf, Hänichen, Bärenklause, Kautzsch, Zscheckwitz, Gombsen, Kleincarsdorf, Lungkwitz, Kreischa, Poffendorf, Quohren, Saida, Schlottwitz, Theisewitz, Kleba, Bröschen, Wilmsdorf und Wittgensdorf statt. Es waren ca. 1000 Pferde am Platze und sind davon eine hohe Zahl in die Ankaufsliste eingetragen worden. — In der im Steinbruche am Blauberg befind lichen Bude ist in letzterer Zeit zu wiederholten Malen eingebrochen worden, indem man das Vorlegeschloß beseitigte. Bei den Einbrüchen sind gestohlen worden: ein Winterjaquet, mehrere Steinhämmer und anderes Handwerkszeug, sowie Bier, Zigarren u. dergl. mehr. Mehrmals ist auch in der Bude genächtigt worden. Der Wunsch der Steinbrecher nach einem Raume, der mehr Sicherheit bietet, ist daher gewiß ein gerecht fertigter. — Einen schnöden Undank erntete ein hier be schäftigter Fleischergeselle, welcher vor einiger Zeit einem hiesigen Schloffergesellen 3 Mark geliehen hatte. Bor etlichen Tagen mahnte nun der Fleischer den Schlaffer betreffs dieses Betrages, wobei die Beiden in Wort wechsel geriethen. Der Schlaffer ergriff den Ersteren und schlug ihn mit dem Kopfe in die Spitzen eines eisernen Gartenzaunes, wodurch er am Halse derartige Wunden erhielt, daß er noch besinnungslos seinen Eltern in Hausdorf übergeben wurde. 4 Poffendorf. Bei der hiesigen Tagesverpflegung für arme Durchreisende wurden im Monat Mai 111 Marken zu 20 Pf. von der Verwaltung ausgegeben. Rechenbrrg. Seit längerer Zeit kamen hier häufig Diebstähle vor. Es wurden verschiedene Personen verdächtigt, bis man endlich den Dieb in der Person des Ortspolizisten Neubert erwischte, als er gerade im Begriffe war, beim Krämer zwei Päckchen Tabak zu entwenden. Es wurde nun eine Haussuchung vorge nommen, wobei man die verschiedensten vermißten Gegenstände, als Holz, Tabak, Uhrketten, Uhrkapseln u. s. w. fand. Dresden. In Dresden-Neustadt vollziehen sich infolge der Beseitigung der früheren Militäretabliffements große bauliche Umwandlungen. Während des gleichzeitig zu unternehmenden Umbaues des Block hauses an der AugustuSbrücke sind die Kanzleien des König!. Kriegsministeriums und der Kgl. Intendantur theilweise im ehemaligen Kadettenhaus am Nieder graben untergebracht worden. - Der erste Spatenstich zum Bau des neuen Amtsgerichtsgebäudes in der Marschallstraße wurde bekanntlich am 13. Oktober 1885 gethan und am 1. Oktober d. I. geht der Riesenbau seiner Voll endung entgegen, so daß er zu diesem Zeitpunkt be zogen werden kann. Die Gesammtkosten sind auf 3,317,000 Mk. veranschlagt, von welcher Summe noch für 260,000 Mk. Mobiliar, welches übrigens voll ständig neu angeschafft wird, gekauft werden soll. DaS Gebäude hat eine Frontlänge in der Ziegel- und Lothringerstraße von 118 m und in der Marschallstraße von 93 m, während der gesammte Bauplatz ein Areal von 12,000 Quadratmetern umfaßt. Die Hellen und lustigen Kellerräumlichkeiten werden zur Aufbewahrung von Akten und Pfändern, sowie überhaupt zu Archiv zwecken benutzt, während das Erdgeschoß dieHypotheken- buchhalterei, die Gerichtsvollzieherei, dos Auktionslokal und, dem Haupteingang gegenüber, die Sportelkaffe aufnehmen wird. Die Verbindung der Stockwerke wird durch 2 Haupt- und 4 Nebentreppen hergestellt.
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