Weißeritz-Zeitung : 07.03.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-03-07
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-189503073
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18950307
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18950307
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1895
- Monat1895-03
- Tag1895-03-07
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- Jahr1895
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- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 07.03.1895
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Meißmtz-MiW Inserat«, welch« v«t»» bedeutenden Auflage des Blatter ein« schr wirk, same Berbreitunä finden, werdm mit 10 Pfg. di« Epaltenzeile oder verm Raum berechnet. — Ta bellarische und complicirt» Inserate mit entsprechen dem Ausschlag. — Sing* sandt, im redaktionellen »heile, die Spaltenzeil- «Pfg. „Welßer!tz^3ettung" erscheint wöchentlich drei mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend. — PreiS vierteljährlich 1 M. 25 Pfg., zweimonatlich 81 Pfg., «inmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern 10 Pfg. - Alle Postan- statten, Postboten, sowie di« Agenten nehmen Be stellungen an. Amtsblatt für die Königliche Umtshauptmannschaft Dippoldiswalde, sowie für die Königlichen Amtsgerichte und die Stadträthe zu Dippoldiswalde und Irauenstein Verantwortlicher Redacteur: Paul Ikhllt in Dippoldiswalde. Mit achtseitigem »Zllnstrirten Unterhaltungsblatt". Mit land, «nd hauSwirthschaftlicher Monairbellage. Nr. 29. Donnerstag, den 7. März 1895. 61. Jahrgang. «Fokales lMd Sächsisches. Dippoldiswalde. Am Dienstag feierte im festlich geschmückten RathhauSsaale der Verein „Glück zu" das Semesterschluß-Fest, eröffnet durch einen Prolog aus der schwunghaften Feder des Herrn vr. Auerbach. Hierauf wechselten Instrumentalmusik, Gesänge, ernste Deklamation und heitere KoupletS mit einander ab. Zur Unterhaltung der zahlreich erschienenen Gäste trug auch das flotte Spiel eines Einakters und das studen tische Terzett „In der Klemme" viel bei. Den Schluß der Aufführungen bildete ein schneidiger Fechtreigen, worauf sich Damen und Herren zum Tanze paarten, dessen Ende allerdings nicht abzusehen war. — Der Geflügelzüchter-Verein für Dippoldiswalde und Umgegend veranstaltet in den Tagen vom 8. bis mit 10. März im Saale der Reichskrone seine 10. Geflügel-Ausstellung. Innerhalb der 10 Jahre des Bestehens des Vereins hat sich das Interesse für Geflügelzucht so verbreitet, daß der Verein nur Lokal-AuSstellungen zu veranstalten braucht, welche Seitens der Mitglieder mit den besten und verschieden sten Arten der Nutz- und Rassehühner und Tauben beschickt werden. Welches Interesse die Geflügelzucht auch in unsrer Gegend genommen hat, zeigt, daß wir auf vielen Bauernhöfen jetzt schönen reinrassigen oder mit Verständniß gekreuzten Hühucrstämmen begegnen, und wenn man die Besitzer befragt, sind diese des Lobes voll über den großen Eierertrag, ebenso daß dieselben das ganze Jahr fast keine Brütlust zeigen, wodurch der Eierertrag eben wesentlich erhöht wird. Die hiesige Ausstellung bietet Gelegenheit, die ver schiedenen Arten der Nutz- und Raffehühner und Tauben in Augenschein zu nehmen und kennen zu lernen, da Cochins, Brahmas, LangShan, Plymouth-Rocks, Dorking, Malayen, Paduaner, Spanier, MinorkaS, Andalusier, Italiener, Hamburger, verschiedene Arten Zwerghühner, Enten, Gänse, Truten und Schwäne ausgestellt sein werden, ebenso sind fast alle Tauben rassen vom Riesen-Römer bis zur kleinsten Möochen- Art vertreten. Mit der Ausstellung ist auch Heuer eine Verloosung, von auf der Ausstellung gekauftem Geflügel, verbunden, und sind die Loose bereits zum größten Theil abgesetzt, sodaß es sich empfiehlt, wer noch Bedarf hat, denselben an den bekannten Ver kaufsstellen schleunigst zu decken. Die Verloosung findet Sonntag Nachmittag unter behördlicher Kon- trole statt. — Fürst Bismarck hat brieflich dem Vorsitzenden des Ausschusses, Oberbürgermeister vr. Dittrich in Plauen i. V., mitgetheilt, daß er eine Abordnung der sächsischen Städte mit revidirter Städtordnung, welche ihn zum Ehrenbürger ernannt haben, empfangen werde; doch müsse er sich den Tag, wann dies möglich sein wird, noch vorbehalten. Die nächste Versammlung der Vertreter der Städte tritt künftigen Sonnabend in Dresden zusammen. Fürstenwalde. Die im Besitze der Gutsherrschaft zu Lauenstein befindliche, zum hiesigen Ort gehörige sogenannte „Höllenmühle", welche wegen großer Bau fälligkeit schon im vorigen Herbst von den Bewohnern geräumt werden mußte und nächstens auf behördliche Anordnung abgetragen werden sollte, ist am Montag, den 4. d. M., des Nachts vor 12 Uhr, ein Raub der Flammen geworden. Zum Löschen erschien die hiesige OrtSspritze. Dresden. Die Königin reist dem Vernehmen nach Donnerstag zum Besuche der Fürstin von Hohenzollern nach Sigmaringen. — Die bekannte „Rothe Schänke" in Döhlen, die bisher den Sozialdemokraten als Versammlungsort diente, ist seit gestern von den Genossen boykottirt worden. Weiße Zettel, auf denen vor dem Besuch des Lokals gewarnt wird, waren gestern im Plauenschen Grunde angeklebt worden. Diese Verrufserklärung ist erfolgt, weil der neue Wirth, Herr Max Sendig, seinen Saal zur Abhaltung sozialdemokratischer Versamm lungen nicht hergiebt. Nunmehr dürften der sozial demokratischen Partei im 6. Wahlkreise, in welchem demnächst Reichstags-Ersatzwahl stattfinden wird, wohl keine Säle mehr zur Verfügung stehen. Plauen i. V. Als am Sonnabend Abend ein hiesiger junger Maun in einer hiesigen öffentlichen Wirthschaft seine Stärke dadurch sehen lassen wollte, daß er ein Bierfaß über sich wegstemmte, fiel er rück lings zu Boden und das Faß auf ihn. Dabei erlitt der bedauernswerthe junge Mann so schwere innere Verletzungen, daß er bald darauf starb. — Zur näm lichen Stunde brach ein Mann auf dem unteren Graben infolge eines Falles das Bein zum zweiten Male. Er war erst am Vormittage des nämlichen Tages aus dem Krankenhause entlassen worden, in welchem er sich wegen des ersten Bruches befunden hatte. (Fortsetzung deS Sächsischen in der Beilage.) Tagesgeschichte. Berlin. Der Kaiser wird von Wilhelmshaven über Cuxhaven und Helgoland Freitag Mittag an Bord des Dampfers Kronprinz „Friedrich Wilhelm" in Bremerhaven eiutreffen, um die neuen Hafenanlagen dort zu besichtigen. Ein offizieller Empfang finde nicht statt. Von Bremerhaven begiebt sich der Monarc > ngch Bremen. — Die „Hamb. Nachrichten" berichten, daß Fürst Bismarck zur Theilnahme an den Staatsraths sitz ungen amtliche Einladung erhielt, daß er jedoch aus Gesundheitsrücksichten um Dispens gebeten habe. Der Fürst befindet sich im Ganzen wohl; nur ist er dadurch an's Haus gefesselt, daß jeder Ausflug in's Freie ihm bei den jetzigen Witterungsverhältniflen einen mehr oder minder heftigen Anfall von Gesichts schmerzen zuzufügen pflegt. Bei den fortwährend sich steigernden Vorbereitungen zur Feier seines 80. Geburts tages sieht der Fürst denselben mit immer größeren Zweifeln darüber entgegen, ob es ihm physisch möglich sein wird, allen seinen Freunden an diesem Tage ge recht zu werden. — Vor dem vereinigten 2. und 3. Strafsenate des Reichsgerichts fand am 4. März die Verhandlung in dem Spionage-Prozeß gegen den Anstreicher Friedrich Adolf Bruno Hemprich aus Zittau statt. Das Präsidium führte der Senatspräsident v. Wolff. Die Anklage vertrat Reichsanwalt Schumann. Als Sachverständiger fungirte der Oberstlieutenant im König!. Sächs. Generalstabe v. Friesen-Miltitz. Es waren 4 Zeugen geladen, darunter der vom Militär gericht zu 8 Jahren Zuchthaus verurtheilte Bruder des Angeklagten. Die Oeffentlichkeit war ausgeschlossen. Das Reichsgericht verurtheilte Hemprich zu 9 Monaten Gefängniß und zum Verluste der bürgerlichen Ehren rechte auf die Dauer eines Jahres. — Eine ziemlich lebhafte Erörterung in Centrums und nationalliberalen Blättern knüpft sich an die Frage, wie sich der BundeSrath zu der vom Reichstage be schlossenen Aufhebung des Jesuitengesetzes verhalten wird. Was dort lebhaft gewünscht, hier ebenso leb haft gefürchtet wird, ist ja bekannt. Der mitunter offiziös bediente „Hamburger Korrespondent" schreibt nun, er habe Grund, anzunehmen, daß der Bundes rath den Reichstagsbeschluß nicht sanktioniren werde. — Je näher mit dem diesjährigen ersten April der Tag heranrückt, an welchem des neuen deutschen Reiches eigentlicher Schöpfer sein achtzigstes Lebens jahr vollendet, desto immer weitere Kreise ziehen in unserem Volke die Vorbereitungen für diesen bedeut samen Tag. Ganze Städtegruppen werden am 1. April dem Fürsten Bismarck das Diplom als Ehren bürger der betreffenden Gemeinwesen überreichen lassen, schier ins Zahllose schwillt schon die Summe aller jener Vereine, Korporationen u. s. w. an, welche sich ent ¬ schlossen haben, dem Altreichskanzler auf irgendeine besondere Art ihre Theilnahme an seinem achtzigsten Geburtsfeste auszudrücken, und auch nach so manchen anderen Richtungen hin plant man Ehrungen und Auszeichnungen für den ersten Kanzler de- neuen Reiches. Nur an zwei Stellen scheint man sich über die Bekundung der Theilnahme an der Feier des diesmaligen Geburtstages des Fürsten Bismarck noch nicht schlüssig zu sein, im Reichstage und im Kreise der verbündeten Regierungen, es ist indessen nicht denkbar, daß man dort wie hier den achtzigsten Ge burtstag des Begründers des deutschen Nationalstaates und seiner Grundinstitutionen gleichgültig vorüber streichen lassen sollte. Hoffentlich wird bald etwa» Näheres über die Art und Weise bekannt, in welcher Reichstag und BundeSrath ihre Theilnahme an der allgemeinen festlichen Feier des ersten April auSzu- drücken beabsichtigen. — Es wurde kürzlich geschrieben, daß gegen Mitte dieses Jahres die 5 jährige BeitragSzeit für Jnvalidi- täls- und Altersversicherung ablaufe und daß von dieser Zeit ab weiblichen Personen, welche eine Ehe eingehen, der Anspruch auf Rückzahlung der Hälfte der Versicherungsbeiträge zustehe. Im Anschlüsse hieran seien die Betheiligten noch auf Folgendes auf merksam gemacht: Die Fälle werden sehr oft vor kommen, daß weibliche Personen vor Ablauf der fünf jährigen Beitragszeit aus dem versicherung-pflichtigen Dienst- oder Arbeitsverhältniß austreten, um sich später zu verheirathen. Diesen Personen würde nun, da sie eine 5jährige Beitragszeit noch nicht zurückgelegt haben, ein Rückerstattungsanspruch nicht zustehen. Zur Sicherung dieses Anspruchs werden deshalb diese Per sonen gut thun, zur Erfüllung der 5jährigen Beitrags zeit sich freiwillig fortzuver sichern. Der Erstattungs anspruch muß übrigens binnen 3 Monaten nach der Verheirathung geltend gemacht werden. Allerdings erlischt durch die Beitragserstaltung auch die durch das frühere Versichernngsverhältniß begründete Anwart schaft auf Rente. Oesterreich-Ungarn. Das offiziöse „Fremden blatt" bespricht die Ernennung des Fürsten L obanoff zum russischen Minister deS Auswärtigen und erblickt darin ein neues erfreuliches Zeichen für die im kaiser lichen Manifeste mit aller Deutlichkeit und Wärme angekündigte friedliche Tendenz der russischen Politik, sowie eine Bürgschaft dafür, daß die kaiserlichen Ab sichten mit sicherer Hand in dem Geiste, von welchem sie eingegeben sind, werden ausgeführt werden. Fürst Lobanoff, welcher mit dem österreichischen Minister des Auswärtigen im freundschaftlichen Verkehre und xorsou» Zratissima beim Kaiser von Oesterreich-Ungarn war, wird, da er mit den an leitender Stelle herrschenden Intentionen vollständig vertraut ist, seinen Kaiser und die politischen Kreise Rußlands genau über die öster reichischen Verhältnisse und Stimmungen zu unter richten wissen, in Petersburg stets die richtige Auffassung von der österreichischen Politik zur Geltung bringen und damit zu der Aufrechterhaltung und weiteren Pflege der von allen die Monarchie bewohnenden Volksstämmen aufrichtig und ernstlich gewünschten reundnachbarlichen Beziehungen, die zum Besten beider Reiche bestehen, wesentlich beitragen. Italien. Zur Eröffnung des Nordostsee-Kanals w-rden vier der schönsten Schiffe Italiens, nämlich die Panzerschiffe „Re Umberto" und „Sardegna", sowie !)ie Panzerkreuzer „Partenope" und „Aretusa" mit 100 Offizieren und 1800 Mann Besatzung obgehen. Frankreich. Der „GauloiS" veröffentlicht ein ängeres Schreiben des einstigen Kriegsministers du Barrail, der in sehr energischer Weise die doppelte Frage beantwortet, ob Frankreich die EinladrWkzur Einweihung deS Nordostseekanals und die franzWchen Künstler diejenige zur Berliner Kunstausstellung an nehmen sollen. „Ich weiß wahrhaftig nicht, wie man
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