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Dresdner Journal : 28.08.1867
- Erscheinungsdatum
- 1867-08-28
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186708282
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18670828
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18670828
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1867
- Monat1867-08
- Tag1867-08-28
- Monat1867-08
- Jahr1867
- Titel
- Dresdner Journal : 28.08.1867
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Nä-Wr, Pi-Kl,lich sei»; auch mutz für grnügeude Selenchtuua der N nnik Sorge gelrageu iv^rdeu. voa jede« eiuzeloen Falle, i» welchem dem Borfteheudeu irmüb di« Vew,ll qunN »um »üchtlicheu vrtrrrbr der Brruue- rn eriherlt wordeu, »ft hierbcx Luzritic zu machen. Berliu, l7. eli.zuft Der Froanzmmiftrr. v. d. Heydt." — Durch Erkrnntniß de« Odertribunal« vom 3. Juli d. I. ist fest gestellt wordea: Die Strafe de« - HZ de« Strafgesetzbuch«« (GefLngniß nicht unter einem Jahre u. s. w.) trifft Jeden, welcher sich zu demjenigen Mi» lttärdienste, zu welchem er nach seiner natürlichen veschasfrnhett fähig war, untauglich macht, sollte er auch zu andern Diensten al- dem eigentlichen Waffen dienste tauglich geblieben sein. — (N.-Z.) Graf Bi-marck begab sich heute Mit tag 12 Uhr nach Potsdam, um Sr. Maj. dem Könige Bortrag zu halten. — Die hessischen Vertrauens männer traten heute Mittag 12 Uhr in einem Saale drS Herrenhauses zusammen. Der Minister deS In nern Graf zu Eulenburg eröffnete die Sitzung. — Wie die „Kaff. TageSpr." vernimmt, sind die hessischen Vertrauensmänner unter entsprechen der Berücksichtigung der vier Kategorien: Städte, Höchst besteuerte, plattes Land, Ritterschaften, aus den Ver tretern derselben in dem letzten oder einem der frührrn Landtage gewählt. In Betreff der Städte sind die Ver treter von Kassel: Oberbürgermeister Nebelthau, Esch- Wege: ObergrrichtSanwalt vr. Harnier,KarlShafen:Ober- gerichtSanwalt Henkel, und Rinteln: vr. Fr. Oetker auSersehen. Als besondere Vertreter des Landes find die Herren Knobel und Hellwig äußern» Vernehmen nach zugrzogen. Aus den Höchstbesteuerten wurden bestimmt: die Herrei» Oberfinanzrath Zuschlag, Oekonom Bein hauer, Mühlenbesitzer Brenner und Fabrikant Braun. AuS der Ritterschaft: die Herren v. Milchling, v. Waih, v. Berlepsch und v. Bischofshausen. Die Einladung nimmt ausdrücklich und ausschließlich als Gegenstand der Berathung die Provinzial- und brz. Communal- vertretung in Bezug. — Die diesjährige Recruten- einstellung soll, wie man der „Köln. Atg." von hier schreibt, in den Tagen vom 1. bis 5. November für die ganze Armee gleichmäßig erfolgen, und eS werden nach dem Durchschnitt 92,886 Mann gebraucht, und zwar 68,070 bei der Infanterie, einschließlich der Jäger, 12,480 bei der Eavalerie, 5904 bei der Feld- und 2160 bei der Festungsartillerie, 2160 bei den Pionniercn, bei dem Train 1056 Mann, doch wird bei lctzterm im Mai k. I. noch eine Aushebung auf derselben Höhe vorgenommen werden. Hannover, 25. August. (N.-Z.) Vorgestern Morgen in aller Frühe sollen sich an einigen Anschlagsäulen balv wieder von der Polizei beseitigte Placate gefunden haben, in welchen König Georg die Hannoveraner zu standhaftem AuSharren bis zu seiner baldigen Rückkehr aussordert. — Der in Minden detinirte Redacteur und Drucker der unterdrückten „LandeSzeitung", Weichelt, ist auf Grund ärztlichen Ältestes wieder in Freiheit gesetzt; die Wtedrrherausgabe deS Blattes ist damit aber nicht gestattet. München, 25. August. (N. C.) Heute, am Geburts und NamenSfcste Sr. Majestät deS Königs, wurde die feierliche Grundsteinlegung zu dem neuen Rath hause vollzogen. Nach der entsprechenden Anrede dcS ersten Bürgermeisters v. Steinsdorf und der kirchlichen Einsegnung durch den Herrn Erzbischof wurde die Grundsteinlegung mit dem bei solchen Anlässen üblichen Ceremoniel von Sr. k. Hoh. dem Prinzen Adalbert als Stellvertreter deS Königs vollzogen. — Zur 16. Versammlung deS deutschen Jurtstentags ist eine sehr große Anzahl der Mitglieder desselben bereits hier eingetroffen. * Stuttgart, 25. August. (Lei.) Generalleutnant v. Rüp plin, erster Adjutant des Königs, früher Kriegs minister im Märzministerium, ist in Tarasp, der Abg. Grathwohl, Stadtschultheiß von Reutlingen, in letzter Stadt verstorben. * Paris, 26. August. (Tel.) Der Kaiser und die Kaiserin sind heute Vormittag 10 Uhr nach Lille abgereist. Bekanntlich wird in Lille daS 200jährige Jubiläum der Vereinigung des französischen TheilS von Flandern mit Frankreich gefeiert. — Die auS Spanien eingegangenrn Berichte lauten soitwährend widerspre chend. Nach einer Madrider Meldung vom 25. d. wäre die Provinz Catalonien von den Aufständischen gesäubert. — Die „Patrie" giebt das genaue Programm der Reise des Kaiserpaares in der Nordprovinz: Ab fahrt von Parts Montag Vormittag 10 Uhr; Ankunft in Arras Mittags 1 Uhr; Abfahrt 3 Uhr; Ankunft in Lille ^5 Uhr; Empfang durch die städtischen Behöldcn uns den Erzbischof von Cambrai; Galadiner und Fest vorstellung im Theater. Zweiter Tag, 27. August: Aufenthalt in Lille; Besichtigung der Stadt; Ball im Stadthause. Dritter Tag, 28. August: Abfahrt 12 Uhr; Ankunft in Dünkirchen 2 Uhr; Abends Rückkehr nach Lrlle, wo großes Festconcert im Stadthause ist. Vier ter Tag, 29. August: Abfahrt um 9 Uhr nach Turcoivg und voa da zu Wagen nach Roubaix; Besichtigung dcr Anstalten ; Dejeuner bei dem Senator Grafen Mimerel; Abfahrt 2 Uhr; Ankunft in AmienS um '^5 Uhr; Ein fang durch die Behörde und den Bischof der Kathedrale; Abfahrt um 5 Uhr; Ankunft in Paris gegen 8 Uhr Abends. Am 30. und 31. August werden die Maje stäten in der Hauptstadt bleiben und sodann nach Biar ritz abrrisen, woselbst ihr Aufenthalt bis Mitte Octo ber dauern wird. Madrid, 25. August. (Tel.) Bonden bei Barcelona zersprengten Jnsurgrntenbanden des Eteada und Baldrich haben sich 480 Mann mit ihren Waffen bei Santa-Colonna de Queralt ergeben. — Man meldet auS Tarragona vom 24. Abends: Der Jnsurgrntenchef Pierard in Aragonien wurde verwundet. Ueber 800 Insurgenten haben sich freiwillig als Gefangene gestellt. Der General Manzo, Kommandant der aus Madrid nach Aragonien gesandten Truppen, fiel nebst seinem Adjutanten, dem Sohne de« GeneralcapitänS von Ara gonien, bei einem Angriff auf die Insurgenten, die indrß geschlagen und gegen die französische Grenze zu- rückgedrängt wurden. — AuS Pari-, 25. August, schreibt man der „K. A.": Die Nachricht de« TageS ist der Ueb ergänz Saragossas und seiner Garnison zu den In surgenten. Heute Morgen um 6 Uhr traf die erste Nachricht davon in einer Depesche, datirt au» dem klei nen Pyrenäenörtchen BagntreS-de-Bigorre bet Olozaga, hier «in und wurde seitdem durch zwei andere De peschen bestätigt. Der Hergang war folgender: Am 22. hatte bei Lina«, nahe bei dem Städtchen Ayerbe, ein blutige« Treffen zwischen den königlichen Truppen und der Jnsurgentencolonne stattgefunden, welche sich voa Kuzo au« gegen Saragossa bewegte. Aperbe ist gerade auf der Mitte de» Wege« zwischen «nzo und Saragaffa gelegen. Hier war eS, wo der Neffe Narvaez', der General Manso de Zuniga, mit seinem Sohne umS Le ben kamen. DaS ofstcielle „Lolletino di Saragossa" meldet selbst den Tod dieses Generals und giebt den Verlust der Truppen an Tobten aus 3 Offiziere und 15 Mann an; 26 seien verwundet und 16 wurden ver miß». Man kann danach annrhmen, daß der wirkliche Verlust ein viel größerer gewesen ist. Als nun die so geschlagenen Truppen nach Saragossa zurückkehrtrn, rottete sich da» Volk unter dem lauten Rufe zusammen: „ES lebe die Freiheit!" Der Generalcapttän gab da rauf den Befehl, die Gruppen zu zerstreuen, und als das Volk gütlicher Aufforderung nicht weichen wollte, commandirte er „Feuer!" Die Soldaten aber schienen nur diesen Moment erwartet zu haben, weigerten sich, den Befehl auSzuführen, riefen auch ihrerseits: „ES lebe die Freiheit!", gingen zum Volke über und er klärten sich für die Jnsurrcction. — Auch dir von Con treras geführten Insurgenten sind in lebhafter Vor wärtsbewegung, da sie, wie rin offictelleS Bülletin meldet, bei Hosta-del-Re, in der Nähe deS Städtchen» Tremp, ein scharfes Gefecht mit den königlichen Truppen gehabt hatten. * London, 24. August. Vom Cap der guten Hoff nung wird gemeldet, daß die Livingstoneerpedi- tion am 15. Juli dort wohlbehalten eintraf und kurz darauf mit ihrem eisernen Boote nach dem Zambesi- strome Wetter befördert wurde. — Hier begann am 22. d. die Verhandlung gegen die jetziger» Vorstände der Schneider»nion. Baron Bramwell, der Richter, hielt den Geschwornen vor, Strike und Arbeitsspcrre seien durchaus keine Ver stöße gegen daS Gesetz, auch Ueberredung zur Theil- nahme daran nicht, dagegen sei eine Einigung mehrer Personen zu dem Zwecke, Andere mit Einschüchterungen, Drohungen oder auf andern» Wege als friedliche Ueber redung in ihrem Willen und ihrer Handlungsweise in Betreff deS AnnehmenS oder Nichts,»nehmen- von Arbeit zu beeinflussen, strafbar unter der Bestimmung deS Ge setzes wegen Conspiration. Nichts sei von den Leitern des Ganzen geschehen, um dem Unwesen zu steuern, und überhaupt könne man unter den obwaltenden Ver hältnissen nicht annehmcn, daß ihnen die Gcsctzübertre- tungcn unbekannt gewesen seien. Nach halbstündiger Berathung gaben die Geschwornen das Verbiet „schul dig" gegen 13 der Angeklagten. Zwei wurden frei gesprochen. Vor dem Urtheilsspruche am 23. d. er klärten die Vertheidiger für die Vorsteher dcr Union, dieselben seien mit der Einleitung deS gerichtlichen Ver fahrens nur durch den Druck der Masse vermocht wor den, das Postenwesen aufrecht zu erhalten, und der Richter entließ nach einer eindringlichen Ansprache die Angeklagten gegen Caution straffrei. Nur zwei höchst gewalttbätige Arbeiter wurden zu 3 Monaten GefLngniß verurtheilt. — In der Nähe der Stadt St. Helens in Lancashire hat eine Bergwerkserplosion am Dienstag 14 Arbeitern das Leben gekostet. Die Koh lengrube Garswood besteht auS vier Minen, in deren tiefster sich das Unglück ereignete. Die Ursache wird sich nie mit Gewißheit ergründen lassen, da alle in jenem Theile der Grube bcschäftiztcn Arbeiter umge kommen sind; wahrscheinlich ist sie auf eine Sprengung zurückzuführen, die ein Mann namens Topping um jene Zeit vorzunehmen hatte. Konstantinopel. Der „Levant Herald" veröffent licht folgendes Manifest, welches der Sultan bei der Rückkehr von seiner Rundreise an den Großwestr er lassen hat: „Die Beweise von Sympathie und Wohlwollen, welche ich während meiner Reise von den Herrschern und den großen Na tionen von Europa empsaugen habe, sind so Evesen, daß ich sie niemals vergessen werde. Bei der Rückkehr in meine Staa ten wünsche ich meinen treuen Uuterthanen die Gcnagthunog, welche ich empfunden habe, mitzntbeilen und sie daran Theil nehmen zu lassen; sie wissen, daß dcr erste und thcuerfte mei ner Wünsche die tägliche Zunahme des Wohlstandes und des Friedens meines Reiches ist, sowie das Wohlergehen und die Fortschritte meiner Völker iu jeder Beziehung. Die Zufrie denheit meines Herzens steigert sich, je mehr ich erkenne, daß alle meine Unter'.hanco, sowie die Regierungen und die Na tionen, deren Gastfreundschaft ich genossen habe, die Aufrichtig keit meiner Absichten anerkennen. Es giebt keine süßere Be lehrung für einen Herrscher, als die, seine Uuterthanen durch Zuneigung und Ergebenheit seinen Bemühungen für die Ruhe und das Glück des Landes entsprechen zu sehen. Die öffent lichen Beweise von Anhänglich! it und Treue, welche ich bei dieser Gelegenheit nochmals von der ganzen Bevölkerung em pfangen habe, sind mir deshalb höchst erfreulich, und ich schätze sie auf das Höchste. Die Gefühle der Pflicht, welche mir auscrlegt ist, allen Interessen Schuh zu gewähren und die allgemeine Wohl fahrt aller meiner Uuterthanen zu sichern, sind durch diesen Empfang neu gestärkt worden und haben ihnen den Charakter heiliger Schuld verliehen. Meine angelegentliche Sorge wird deshalb fortgesetzt der Pflege der Elemente gewidmet seiu, welche überall dazn dienen, das Gemeinwesen zusammen zu halten; dem Fortschritt deS öffentlichen Unterrichts, der Äosbentnng der Verkehrsmittel, der guten Organisation der militärischen und maritimen Kräfte uod der Entwickelung des öffentlichen Kredits, und mein fester Wille ist, daß alle meine Minister und alle Staatsbeamten sich diesen Zwecken eifrig widmen, jeder in dem Bereiche seines eigenen Wirkungskreise-. Ich wünsche, daß Sie es Allen bekannt machen, welches Vergnügen ich em pfunden habe an der aufrichtigen Ergebenheit, welche mir von allen Klaffen meiner Uuterthanen bewiesen worden ist, und an der freudigen Theilnahme, welche fremde Uuterthanen, unsre Gäste, bei Gelegenheit meiner Rückkehr in die Hauptstadt mei nes Reichs kundge^ben haben." (-) BurnoS-Airr», 12. Juli. Vom Kriegsschau plätze ist etwas Entscheidendes nicht zu berichten. Prä sident General Mitre befand sich noch in Bucnos- AkreS; sein Abgang nach dem Hauptquartier der Alliir- ten wird aber mit jedem Tage erwartet. Das auS Rücksichten der großen Verantwortlichkeit während der längern Abwesenheit deS Präsidenten vom Sitze der Nationalregicrung, vom Vicepräsidenten Paz beim Kongreß eingereichte Entlassungsgesuch ist von letzter« nicht angenommen und vom Genannten zurückgezogen worden, dieser Zwischenfall sonach zur Befriedigung ausgeglichen. — Die Parteiblättcr sprachen von einer von England und Frankreich angcboteucn Vermittelung zwischen den Kriegführenden. Diese Angabe ist aber ebenso ohne thatsächliche Begiündung, wie e» andere Insinuationen und Entstellungen sind, in deren Verbreitung die Partcipreffe sich hier, wie überall, ge- sällt. Wahr ist nur, da» man daS Ende de» den Alliirten aufgedrungenen Krieges gegen den Diktator Lopez herbriwünscht; aber nur, wenn dieser unschädlich gemacht und der Friede im Interesse der Civilisation und zu Gunsten der freien Schifffahrt auf dem obern Parana und dem Paraguay und de» Welthandel» mit Ehren erreichbar ist. Da» Einvernehmen zwischen Bra silien, Argentina und Uruguay, den drei alliirten Mäch ten, ist und bleibt unwandelbar da» einträchtigste. — General Paunero bleibt vorläufig in feiner PosUion z» San Juan stehen, bi» die vollbrachte Unterdrückung der Rebellion ,n unfern nordwestlichen Provinzen voll ständig gesichert ist. Man hat zu bedenken, daß die Hälft« de« Territorium» der Republik Argentina, da heißt dir bewohnte Oberfläche de» Lande», an Ausdeh nung Großbritannien mit Irland, Frankreich und Spa nien zusammen, noch übertrifft, und daß e» folglich mit einem nur kleinen stehenden Heere schwieriger ist, al» in Europa, eingrtrctene politische Unordnungen iu de« entfernten Provinzen, mit einem Schlage zu bewältigen. — Die beherrschende Lage der Insel M artin-Garcia im Platastrom hat den Nationalcongreß veranlaßt, zum Schutze der Schifffahrt auf dem Parana und dem Uru guay eine bedeutende Summe für die Armirung der Festungswerke daselbst zu votirrn. — Da» Provinzial gouvernement von Santa-Fe, eine der fruchtbarsten, reichbewäfferten Binnen- und Uferprovinzen deS untern Parana, hat eine Anleihe von 40,000 Pfd. St. aus genommen, um damit unbemittelte Einwanderer zu unterstützen, deren im vorigen Jahre 13,960 in Bue nos Aires gelandet waren. Ernennungen, Versetzungen re. im öffentlichen Dienste. Departement de» Innern. Angestellt, beziehentlich befördert wurden: Jo hann Gottfried Hesselbarth, zeither Feldwebel, als Aufseher bei der Landesanstalt Zwickau; Johann Fried rich August Schmidt, zeither Sergent, und Eduard Hahn, zeither Trompeter beim leichten Reiterregiment, Beide als Aufseher der Landesanstalt Waldheim; Chri stiane Wilhelmine Steiger als Hilfsaufseherin bei dcr Blindenanstalt zu Dresden; Karl Friedrich August Tischer als Anstaltsbote und Schlafsaalwächter bei der Landesanstalt Bräunsdorf. Dresdner Nachrichten vom 27. August. — Von den für die Abgebrannten in Johann georgenstadt an unsre Expedition gelangten Bei trägen (vgl. umstehend die Quittung) haben wir bis gestern Nachmittag 4245 Thlr. an die k. KreiSdirection in Zwickau abgesandt und werden von jetzt an, um die Gelder mit möglichster Beschleunigung ihrer Bestimmung zuzuführen, unsre täglichen Sendungen direct an den Hilfscomite in Johanngeorgenstadt abgehen lassen. — Für die Hinterlassenen der in Lug au verunglück ten Bergarbeiter sind uns heute noch zwei reiche Spen den von auswärts zuzegangen, nämlich 285 Thlr-. anderweiter Betrag der von dem k. württembergischcn Geschäftsträger Herrn Freiherrn v. Soden (früher in Dresden) in Karlsruhe veranstalteten Sammlung (aus welcher derselbe damit nunmehr bereiis 365 Thlr. ein geliefert hat), und 60 Thlr. als Rest der von dem königlichen Generalconsul Herrn Ritter I. Gerson in Frankfurt a. M. eingcleiteten Sammlung (wodurch letztere die Summe von 1860 Thlr. erreicht). — Der Dresdner Omnibusverein wird vom 31. d. M. ab die seit dein 1. December v. I. versuchsweise befahrene Linie vom Pillnitzer Schlage nach Friedrich stadt wegen geringer Benutzung feiten des Publikums wieder in Wegfall bringen. * Beim Obstpflücken verunglückte gestern in einem Garten auf der WaiscnhauSstraßr ein Handarbeiter. Der selbe ward im Stadtkrankenhause untergebrrcht. VrovinMnachrichkn. Leipzig, 25. August. (Tgbl.) Der heutige Tag war für den Leipziger Turnverein ein Freuden- u. Ehren tag. Nach 9 Uhr fand die Grundsteinlegung zur neuen Turnhalle statt. Der Grundstein (ein Ge schenk au» dem Steinbruche des Herrn »r. Heine) ward mit einigen Weihwortrn und mit drei Schlägen, welche der Vorsitzende Herr Adv. R. Schmidt mit einem be kränzten Hammer ausführte, eingefügt, worauf der Chor gesang ertönte: „Fest und unerschütterlich stehen unsre Eichen". Nm 10 Uhr versammelten sich die Turner zum Schauturnen, welche- eine Menge Zuschauer herbeige- lockt hatte (unter den Anwesenden waren u. A.: Sc. Ercellcnz Generalleutnant v. Knobelsdorf, Regierungs rath v. Haugk, RegierungSrath v. Witzleben, Stadtrath Winter, vr. Joseph rc.) und auf dem festlich geschmück ten, mit den städtischen, turnerischen und deutschen Far ben gezierten Fcstplahe stattfand. In dcr Eröffnungs rede deutete dcr Vorsitzende die vielen Schwierigkeiten an, welche der noch junge Verein zu bekämpfen gehabt habe, und entwickelte dann die Tugenden der echten Turner an den Worten: Frisch, frei, fröhlich, fromm! Die mit Musik ausgeführten Ucbnngen selbst bestanden zunächst in Freiübungen, welche durch Abwechselung und durch äußerst gefällige Stellungen erfreuten; dann in Riegenturnübungen, wobei sich mancher junge Held am Reck und an dem Pferde gar tapfer zeigte und na mentlich die Springübungen Interesse erregten. Den Schluß deS Schauturnens bildete das Turnen dec Vor turner am Reck und am Pferd. Hierbei wurden viele kühne Stückchen ausgcfübrt, und es fanden namentlich einzelne Uebungen am Reck jubelnden Beifall. Herr O. Faber, Vorsitzender ter Vorturnerschaft, hielt zum Schluß eine kurze Ansprache an das Publicum, in welcher sich Witz und Ernst in heiterer Weise paarten und in welcher er auch die Damen aufforderte, ihre Männer, Geliebten rc. zum Turnen zu bewegen, da ja dasselbe echte Männer, Menschen mit frischer Thal kraft bilde. Um 1 Uhr folgte eine kleine Festtafel in dem Saale des „Kuhthurmcs", wobei eS an heitern Toasten und fröhlichen Liedern nicht fehlte. Möge der Verein, welcher auch an diesem Tage ein gesunde» fri sches Leben zeigte und eine liebenswürdige Eintracht offenbarte, auch fernerhin in seinem Bestreben von Freun den der Turncrct unterstützt werden! — (L. N.) Seit rinigcr Zeit verschlechtert sich das Wasser der Wasserleitung immer mehr, und gestern hatte eS eine so schmuzig-braune, ekelerregende Fär bung, daß eS, vom Trinken ganz abgesehen, nicht ein mal zum Waschen des Gesicht» und zum Kochen ver wendet werden konnte. Wenn sich diesem von Zett zu Zeit wiedrrkehrenden Uebelstandc wirklich nicht abhelfen läßt, so ist eS Schade um das große Capital, welches die Stadt an dieses Unternehmen verwendet hat und noch verwendet, und um die beträchtlichen Geldkosten, welche so viele Hausbesitzer an die Wafferanlazen in ihren Häusern gesetzt haben. Fast alle Brunnen der Stadt enthalten verdorbenes Wasser, vor dessen Genuß die Aerzte warnen, weil e» Krankheiten hervorbringt; da» Wasser der Elster, Pleiße und Parthc dient zur Abführung alle» Unrathe» und ist daher auch ungenieß bar. Nun ist un» stet» versichert worden, daß da« Was ser dcr Wasserleitung sowohl zum Trinken wie zum Kochen brauchbar sein soll«; ob diese» sich bewahrheitet, möge Jeder selbst entscheiden. Da« steht fest, daß ge stern da« Wasser solchen Versprechungen nicht genügte, und daß somit die Bevölkerung dieser Stadt in eine wahre WafferSnoth versetzt worden ist. Meißen, 25 August. (M. Bl.) Fünf junge Men schen sind heute Vormittag 11 Uhr in die offene Elbe beim Neudörfchen baden gegangen und davon drei er trunken; deren Leichname auch bereit» aufgesunden worden sind. E» sind dir» der Bildhauergehilfe Krondl au» Böhmen, 21 Jahr alt, und die Echloffcrgescllen Kühnemund au» Hannover, 20 Jahre alt, und Patvck von hier, 18 Jahre alt. Keiner von ihnen hat schwim men können. Krondl, der zuerst um Hilfe gerufen, hat den Kühnemund, der ihn retten wollen, mit in die Tiefe gezogen, Patock ist an einer andern Stelle ebenfalls versunken. — Zwei fremde Frauen, eine Blinde und ihre Führerin, fielen heute Vormittag nach 11 Uhr, von einem vorüberfahrenden Wagen beängstigt und be drängt, von der Schiffbrücke in die Elbe, wurden aber sofort unterhalb derselben wieder gerettet O Johanngeorgenstadt, 24. August. In Bezug auf den Besuch Er. Majestät desKönig werden Ihnen bereit» von anderer Hand Nachrichten zugrgangen sein (vgl. die gestrige Nummer). Nicht nur die Rührung Aller hier war sichtbar, sondern auch die Freude, daß der betagte Landcsvater noch so rüstig, trotz aller schweren Prüfungen, unter den Seinen sich bewegen kann und Sich nicht gescheut hat, so rasch nach unsrer Unglücks stätte zu eilen! Gott segne Ihn dafür! — Die vom kgl. Ministerium abgesandten Zelte und Feldkcssel sind auch schon gestern eingetroffen und zum größten Theile be reits vertheilt und aufgcschlagen. Die Speiseanstalt, in einer Ruine errichtet, deren Oeffc noch gut erhalten war, lieferte heute bereits aus 4 Kesseln warmes Essen, morgen werden deren 8 in Benutzung sein. Es ist wahrhaft erhebend, die vielen Transporte an Lebens mitteln, Kleidung, als auch Fourage für das Vich, an kommen zu sehen; die armen Leute, die in den ersten Tagen fast verzweifelten, sind ganz erstaunt, daß es so viele gute Menschen giebt, die in der Noth rettend herbcreilen. (Der Herr Einsender wird uns durch wei tere Nachrichten zu Dank verpflichten. D. Red.) — Das „CH. Tgbl." schreibt auS Johanngeor genstadt: Die Calamitosen haben jetzt fast sämmtlich ein Obdach gefunden, theils sind dieselben in den um liegenden Ortschaften, theils in den vom Militär er bauten Baraken, theil» in den verschont gebliebenen Häu sern untergebracht. Freilich steckt in vielen derselben jeder Winkel zum Erdrücken voll. Die Regsamkeit der Bewohner beginnt auch wieder, sich geltend zu machen. Diele arbeiten schon an ihren Grunvstückrn zur Weg schaffung des Schultes rc. Der Mittelstand und die bis vor dem Feuer wohlhabenden Familien sind Wohl am meisten mit zu beklagen, da ihr Bcfltzthum, wie schon früher erwähnt, nicht versichert war und weil sie sich meist scheuen, milde Gaben anzunehmcn. Das Wenige, waS sie etwa noch besitzen, wird balv bei der Beschaffung der nothwendigstcn Hausgeräthe auS^egcben sein und dann tritt auch an sie die größte Noth her an, während die gänzlich Armen fort und fort unterstützt werden müssen. Noch zu erwähnen ist die große Opferfreudig keit des Herrn Mar Unger, der in seinem Brsitzthum Hunderte von Familien ausgenommen hat und nach Kräften unterstützt, und ebenso des Herrn Niethammer in Breitcnhof, welcher, wie wir erfahren, in aller Stelle bereits sehr große Geldsummen spendete und fort und fort Lebensmittel veitheilen läßt. Vermischtes. * Die preußische Generalpostbchö>de hat mit der Lebensvrrsicheiungsgescllschaft „Nordstern" in Berlin einen Vertrag geschlossen wegen Versicherung der Unter beamten im ganzen Ressort dieser Behörde. Der Han- drlsministcr hat eine bedeutende jährliche Subvention zu diesem Zwecke bewilligt. * Dcr „Sentincl" in Vicksburgh (Missouri) wurde im Jahre 1837 von vr. Hagen übernommen. Alsbald gertrth der neue Redacteur mit seinem Kollegen vom „Whig" in ein Duell, dem eine Menge „freier Kämpfe' ohne Secundanten mit Ander»» auf der Straße folgten. Er fiel auch später in einem großen Straßenkampfe von der Kugel seines Feindes durchbohrt. Einer seiner Subredacteurc folgte ihm in der Redaction und sta»b ausnahmsweise am gelben Fieber. Dessen Affocie vr. Hall, als Duellant von Profession bekannt, starb an de», Folgen einer schweren Wunde, die er in einem Zwei kampfe davongetragen. Dcr nächste Redacteur, James Ryon, wurde von dem Redacteur des „Whig" erschossen. Ihm folgte Waller Hictey, der auch seinen Mann im Kampfe stand. E» tödlete vr. Macklin, einen Redacteur der Gegenpartei, und lheilte später dessen Schicksal. Der nächste Director des „Sentinel" war cii» Mann des Friedens, da er indessen sich eben solcher Freiheiten des Ausdrucks bediente, wie seine Vorgänger, so mußte er gelegentlich »nS GefLngniß. Ihm folgte Mr. Jenkins, der iin „freien Kampfe" ein frühes Ende fand. Sein Mörder kam auf dieselbe Weise umS Leben. Der Nächste auf dem Redacteurstuhle deS „Scntinrl" endete durch Selbstmord, er sprang in den Mississippi. William Roy, der seinen Platz nach ihm füllte, kämpfte wie seine Vor gänger, focht manches Duell und manchen Strauß in den Straßen und wurde bei einein Auflaufe von seinem Buchhalter ermordet. * Beim Magistrate in Wien ist unlängst ein Braut paar um die Bewilligung zur Heirath eingekommen. Da aber noch zur Ausfertigung der nothwendigen Do kumente die Beibringung von zwei Stempelmarkcn zu 50 Kr. nothwendig war, begab sich eine Magistratsper son zu der Braut, um sie hiervon in Kenntniß zu setzen; derselben erschien jedoch der Erlag eines Guldens für die nothwendigen Stempel zu viel, und erklärte diesrlbe, lieber v-u der beabsichtigten Eheschließung abzulassen. Gingesandtes. Reue- Leben entstebt sofort in dem Haarwuchs« durch Anwendung von Plein»»' Köln. Krauter-Essenz. 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