Delete Search...
Dresdner Journal : 31.01.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-01-31
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186801312
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18680131
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18680131
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1868
- Monat1868-01
- Tag1868-01-31
- Monat1868-01
- Jahr1868
- Titel
- Dresdner Journal : 31.01.1868
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
die Statistik und votkswirthschast. —e DreSdea. Die am 24. d. M. abgehaltene Staatsminister Freiherr v. Friesen: Wenn er die Hoffnung hegen könnte, daß der Antrag dahin führe, det worden seien, mithin bei Minderung oder Ableh nung des Postulats die durch Aufwendung dieser Summe zu verhoffrndc höhere Nutzbarkeit des sächsischen Er»- bergbaues, und somit Nutzbarmachung des hierfür auf- gewrndeten Capital-, in immer weitere Ferne gerückt bitte daher, den Tcpntationsantrag zur Zeit auf sich beruhen zu lassen, crstlchc aber die Regierung, die manche- Bedenken unterdrücken. Nach gewissenhafter "'^^5 - : sich jedoch nicht davon überzeugen. Auf dem Landtage 1s60—1861 habe die Regierung den Plan vorgelegt, die landwirtbschaftliche Abcheilung von Tharand weg und nach Leipzig zu verlegen, diefer Antrag sei aber von der Kammer mit großer Majo rität verworfen worden. Die Regierung habe dann dafür gesorgt, daß den Mängeln abgeholfen werde, habe ein höheres Postulat gestellt, das auch. bewilligt worden, und einen tüchtiaen Mann als Lehrer gewon nen. Auf dem nächsten Landtage hätten sich ganz ent gegengesetzte Ansichten kundgegcben und man habe den Wunsch ausgesprochen, die landwirthschaftliche Abchei lung ganz anfzuheben. Bei der Ungewißheit der frr- nern Existenz der Anstalt habe der gedachte Lehre.r eine daß Herr RePcnmgSratb HönjgSb«,« dem Per«! zur Anlegung eines PancS von Dresden B geben habe. Sodann fotzt eine Mittheilung des nennftr.Bertram über dieReiSner schen unverbrem , ... mUNSbestspihen. DengraßeruVortragdattrdieSmal Hr.lidenn! Lichtenberger übernommen, und sprach derselbe »her de» Tb« Druck pp» v. G. reuiier cn Dresden. andere Stellung angenommen. Bei der Regierung sei nun wieder die Idee aufgetaucht, ob sie nicht zur Auf lösung der landwirthschaftlichen Akademie die Zustim mung der Kammern einholen solle, und wenn er nicht im vorigen Jahre so lange von hier hätte abwesend sein müssen, so würde jetzt wahr-scheinlich ein vollständiger Reorganisationsplan vorgelegt worden sein. Jedenfalls sei es besser, die Anstalt ganz aufzuheben, als den gegenwärtigen Zustand der Unsicherheit fortbestchen zu lassen. Anders dagegen verhalte cs sich mit der Forst- akademie. In Bezug auf diese werde heute zum ersten Male ein Antrag gestellt. Nur mit großer Borsicht und nach genauer Prüfung lasse sich über die Reorga- nisationssragc nrtheilen. Er sei heute nicht im Stande, auf eine speciellc Prüfung des Antrags, von dem er erst vor Kurzem Einsicht genommen, einzugehcn, nur auf Folgendes wolle er aufmerksam machen. Dem Depu tationsantragt liege die Ansicht zu Grunde, den Forst dienst, d. h. den eigentlichen Forstverwaltungsdienst, in einen höhern auf der Universität und einen nieder», Abg. Beckmpnn spricht sich zu Gunsten d<s An trags aus, da damit kein« bestimmten Vorfchaifien ge macht, sondern nur Abänderungsvorschläge hervorge rufen werden sollten. Der Antrag trage den gegen wärtigen Verhältnissen Rechnung, jetzt, wo neue Steuer- gesetze in Aussicht ständen, könne er nicht aus Pietäts- rücksichten die Erhaltung der Anstalt in der bisherigen Verfassung befürworten. Abg. Sachße: die Erklärung deS Herrn Staats- ministers habe ihn mehr beunruhigt als beruhigt. Die Anstalt stehe auf dem Aussterbeetat, weil sie keine Lehrkräfte habe, und sie habe keine Lehrkräfte, weil sie auf dem Aussterbeetat siche. Um aus diesem Dilemma herauszukommen, beantrage er: „dir Staatsregiernng wolle auf Herbeiziehung neuer Lehr kräfte für die landwirthschaftliche Anstalt zu Thiraud Br- dacht nehmen " Dieser Antrag wurde ausreichend unterstützt. Abg. Seiler vertheidigte den Deputationsantrag und bemerkte, daß die darin enthaltene Idee doch wohl der Erwägung werth sei. Abg. v. Erie gern erklärt sich bestimmt dagegen, daß die Forstakademie mehr in eine Realschule ver wandelt werde. Soweit sei es noch nicht mit Sachsen gekommen, daß jede Pietätsrücksicht hinten angestellt werden müßte, außerdem sprächen aber auch praktische Gründe gegen den Antrag. Redner rathet der Kam mer an, dem Anträge nicht beizustimmen. Abg. vr. Platzmann: er sei auch für Trennung der landwirthschaftlichen Abtheilung eingenommen ge wesen, ehe man aber das alte Haus entreiße, müsse das neue erst fertig sein. Er wünsche, daß die An stalt zu Plagwitz bald mit der Universität Leipzig ver bunden. werde. Abg. Sachße bemerkt noch, daß die Placirung einer Realschule nach Tharand nicht geboten sei, an dergleichen Anstalten sei kein Mangel. Staatsminister vr. Frhr. v. Falkenstein: die Anstalt zu Plagwitz sei schon jetzt als ein integriren- der Theil der Universität zu betrachten, und cs werde nur darauf ankommen, day die Ersparnisse von Tha rand noch der Universität zugewiesen würden. Abg. vr. Platzmann giebt seine Freude über diese Erklärung zu erkennen. Aba. Mehnert beantragt: „die Kammer wolle beschließen, daß die landwirthschaftliche Akademie nach Leipzig verlegt werde, die Akademie für Forst« beamte dagegen in ihrem jetzigen Stande sortbestche." Dieser Antrag wird ausreichend unterstützt. Nachdem sich Referent im Schlußworte gegen den Sachße'schen Antrag ausgesprochen und bemerkt hatte, daß man durch den Deputationsantrag zu etwas Po sitiven gelange, wurde Pos. 84« einstimmig genehmigt, während der Mehncrt'sche Antrag gegen 16 Stimmen, der Deputationsantrag mit 41 gegen 15 Stimmen und der Sachße'sche Antrag mit 39 Stimmen abge- lchnt wurde. Pos. 34b. Bergakademie zu Freiberg (13,30V Thlr. normalmäßig und 3V0 Thlr. transitorisch), gegen früher erhöht um 1700 Thlr. normalmäßig und 550 Thlr. transitorisch. Die unter Nr. 1 um 400 Thlr. verminderte Einnahme sei dadurch ent standen, daß die Zahl der Studirenden und na mentlich der mit Ltaatsbeihilfe studirenden Inlän der iu den letzten Jahren zurückgegangrn, auch eine Vermehrung derselben nicht zu erwarten sei. Nach den bei einigen andern Punkten feiten der Re gierung gegebenen Erläuterungen und den Ansichten beistimmend, daß die Akademie Freiberg ihren alt bewährten Ruf nur erhalten könne, wenn sie den durch die Fortschritte der Wissenschaft und Technik erhöhten Anforderungen an die Leistungen der Lehrer und Lehr mittel auch fernerhin Genüge zu leisten vermöge, finde die Deputation keinen Grund, den gestellten höhern Ansätzen entgegen zu treten und beantrage daher: für Pos. 34 b 13,300 Tblr. normalmäßig und 950 Thlr. transitorisch zu bewilligen. Pos. 34ck, Landrentcnbankvcrwaltung, hatte die Erhöhung des Normalgehaltcs für den Buchhalter Anlaß zu Vernehmung mit den k. Eommissarcn gegeben. Es sei diese Stelle als ein sehr wichtiger Posten, gleich dem des Finanzoberbuchhalters, hingcstellt worden, bei dessen Besoldung nicht Eonsequeuzcn mit denen der Buchhalter in den Ministerien zu ziehen seien, viel mehr müsse der Inhaber dieser Stellung als ein Mit glied der Landrcntcnbankverwaltung, wenn auch nicht mit beschließender Stimme, betrachtet werden. Die Deputation sei nicht in der Lage, das Gewicht der an geführten Gründe abzuschwächen und rathe demnach, Pos. 34 cl nach der Vorlage unverändert mit 31,950 Thlr. normalmäßig und 1250 Thlr. transitorisch an zunehmen. Pos. 34e, Unterstützungen an Privatanstal ten, Korporationen und Individuen, mit 141 Thlr. nonnalmäßig und 25 Thlr. transitorisch. Pos. 35, Münzverlust bei Umschmelzungen und ähnliche Ausgaben, mit 3000 Thlr. nonnal mäßig und 40,750 Thlr. transitorisch. Pos. Rz/37, Fonds zu allgemeinen Ausga ben in Finanzangelegcnhcitcn, ingleichen krtrsorckinsri» und Insgemein, als Bercch- nungspostcn mit 5000 Thlr. normalmäßig werden zur Bewilligung empfohlen. Pos. 38, Rothschönbergcr Stölln. In Bezug auf die Frage, in welchem Hahrc die Beendigung des Stöllns zu erwarten sei, sei der Deputation folgende Mittheilung zugcgangen: Während bis vor Kurzem das Jahr >874 alstzZeitpunkt der Beendigung des Rothschönbergcr Stollus angesehen wer den konnte, steht diese Beendigung jetzt kaum vor Schluß >878 zu hoffen, weil die aanz unerwartet große Waffcrmcngc, welche in dem erst neuerlich wieder in Betrieb gesetzten > >. Lichtloche gehoben werden muß (80—'.« Kubikfub K Minute), die Unterhaltung der hier befindlichen Dampfmaschine so vcr- thcuert (circa 2«1,0V8 Thlr. jährlich), daß man diesen kostspic lichen Betrieb aus möglichst kurze Zeit zu beschränken gcnö- thigt ist und mit der weiter« Fortstellung der Oerter aus dem «. Lichtloche bis >874 zu warten beabsichtigt, wo der offene Durchichlag vom Mundlochc her fertig und hierdurch dem Wasser ein natürlicher Abzug verschafft sei« wrrd. So wenig erfreulich auch die mit jeder Finanzpe- riode hinausgerückte Beendigung des ganzen Werkes sei, auch die weitere Vermehrung der Kosten dadurch in Aussicht stehe, so könne die Deputation doch nicht umhin, und zwar im Hinblick darauf, daß bis Ende 1866 auf diese Anlage schon 1,533,717 Lylr. verwen —x. Dresden. In der am 28. d. abgehaltenen Sitzung des Gcwerbevereins übergab der bisherige erste Vorstand, Hr. BetricbSoberiuspector Taubcrth, seinem Nachfolger, dem Hrn. Kaufmann Walter, unter herzlicher Ansprache das Amt eines ersten Vorstands und empfahl demselben besonder» die Kinder des Gcwerbevereins: „Die Gewerbeschule, den Haus- bau und die Preuskcrstiftung". Hr. Walter erwiderte diese Ansprache und übernahm hierauf den Vorsitz. Tas Resultat der in voriger Sitzung vollzogenen Wahl der Verwaltungs- rathsmitglieder und der Mitglieder des BortragScomit<°» ist, wie heute bekannt gemacht wird, Folgendes: I« den Verwal- tuuasrath sind gewählt: die Herren BetriebSobsrinspector T au brrto, vr. Rentzsch, Schuldirector Clauß, Photograph Crone, Goldschläger Schulze, Stadtrath Gruner, Professor Saßdors, vr. Schaufuß, Hofklempucr Bertram, Korbmacher Feidler, Dl- rector Fröhner und Kaufmann Weller. Mitglieder des Bor tragscomitvS sind dir Herr«: Pros. vr. Geimtz, Vr. Rentzsch, Pros. Subdorf, OberchsvMoi Tandertb, Photograph Crone, Goldschläger Schulze//Pkotoqrapb Schlitze, vr. Schaufuß, Kaufmann Harnapp, Peofi'Dr. Fleck, Chemiker L eb'ndeige: und Redakteur Klemm Der Vorsitzende tdeilt hie-mch «t. 29,»: 10,270 Thlr. -- circa 350 Thlr., oder, da der Lehrcursus ein zweijähriger ist, für «inen der genann- ... . . ten Akademiker pro Jahr die Hälfte des angegebenen mit Tharand aufs Reine zu kommen, dann würde er Betrags. Aus diesen hohen Zistern folgert die Depu- i ' ' " . tativn die Berechtigung, ihre Erörterungen auch der Prüfung könne er sachlichen Seite zuzuwendrn. In Bezug hierauf macht " die Deputation darauf aufmerksam, daß die Staats verwaltung, außer einer Abtheilung. an der Gewerb schule zu Chemnitz, Vildungsanstalten Mittlern Ran ges nicht eingerichtet habe, welche der Aufgabe Ge nüge leisteten, den Unterricht für Bewirthschafter mit telgroßer Güter, für Gutsverwalter und analog diesen für Unterförster rc. vor Allem zu gewähren, daß aber deren Fehlen im Lande lebhaft empfunden werde, um so mehr jetzt, nach Einführung der allgemeinen Wehr pflicht. Diese Ausführungen hätten die Deputation zur Erwägung der Frage geleitet, ob es den Inter essen des Landes nicht besser entsprechen würde, die Akademie Tharand in eine Lehranstalt Mittlern Rän ¬ der „ökonomischen Gesellschaft im Königreiche Sachsci? fand, da der Herr Geh. Rath u. Finanzdrreclor Cr. v. Broize«, erkrankt war, unter dem Vorsitze des Herrn geh. Hoftaths vr. Reicheubach statt und hielt in derselben Herr Prof. vr. Will komm aus Tharand einen Vortrag: Ueber das Absterbe« der Fische und ihrer Brut, verursacht durch einen parasitischen Wasserpilz und über dessen Beziehun gen zu einigen allgemein verbreiteten Schimmel arten. Häufig haben Diejenigen, welche sich mit der künst lichen Zucht von Forellen und andern Salamwen beschäftigen, Gelegenheit, zu beobachten, daß sich sowohl an den Eiern, al» an den jungen Fischchen weißliche oder bräunliche Flocken bil den. Es ist dies stets ein schlimmes Zeichen, denn die mit solchen Flocken behafteten Fische sterben meist gar bald und die Eier sind schon todt, wenn sich nur Flocken an ihrer Oberfläche zeigen. Aber nicht blos junge, sondern selbst erwachsene Fischt werden von dieser Krankheit besallen. die meist epidemisch auf tritt, so daß zum Beispiel im Sommer >8üü Tausende von erwachsene» Forellen in den Weißende» an solchen Flocken starben. Drc Fischer bezeichnen diese Erscheinung mit den« Namen: Moos oder Schimmel. Die Naturforschnng hat sich bei Zeiten mit der Untersuchung dieser auffälligen Erschei nung beschäftigt. Mittelst des Mikroskops erkannte man die vegetabilische Natur dieser Flocken, aber man war lange in Zweifel, zu welcher Gruppe sie zu rechnen seien. Wallroth stellte sie zwischen Algen und Pilze und nannte sie »UKvpK?- v«»e. Esenbeck hatte auf dieses Gewächs seine Gattung 8»- prolsgni» gegründet, und da sie auch bei Mollusken vorkommt, 8»proiexoi>t moUuscorum genannt. Die neuesten Untersuchun gen haben bewiesen, daß der in Rede stehende Wasserpilz ei« Schmarotzer ist, welcher gesunde Thierc zu besallen, krank zu machen und zu tödten vermag. Die weißen Flocken bestehen aus cqlindrischcn. zartwandigen Schläuchen, deren schleimige Wandung nur selten doppelte Contourc erkennen läßt. Scheide wände kommen sehr selten vor, dagegen erscheinen die jünger» Schläuche oft in gewissen Abständen eingcschnürt. Ihr Zuneres ist anfangs mit einer schleimigen feinkörnigen Masse erfüllt, in welcher sich Strömlingen in bestimmter Richtung bemerkbarmacheu. Später bilden sich daraus zahllose Körnchen von gclbbräulicher Farbe, welche sich lebhaft bewegen. Diese Körnchen find so genannte Schwürmsporeu, wie solche bei vielen Algen und Pilzen ausgesunden worden sind Gewöhnlich tritt die Bil dung von Svorcnsrüchten ein Die zahllose Menge zur Ent wickelung gelangender Schwärmzcllc« sind dazu bestimmt, den Pilz rasch szu vermehre» und spielen eine große Rolle bei der Jnficirnng lebender Eier und Fische und bei de« Zerstörung»- proceß, welchen der Pilz in diesen einleitet. Die von dem Pilz behafteten Eier nnd Fische sind von dem Schwürmsporeu des Pilzes mehr oder weniger durchdrungen. Die Juficinmg erfolgt nicht blos von außen, sondern auch von inoe«, indem der Fisch das mit Schwärmsporcn angesüllte Wasser iu sich aufmmmt, wodurch häufig die AthmungSwerkzeuge verstopft werden, so daß der Fisch ersticken muß. Hoffmann in Gießen hat den Versuch einer künstlichen Erzeugung vo« 8»prol«>e»i«» durch Einimpfung eines ganz gemeinen, überall verbreiteten Schimmelpilzes des »ucor ölucsa» mit Erkolg ausgesührt. Die ser Versuch beweist, daß dieser fischtödtende Wajserpilz au» de« zu- fällig aus der Lust ins Wasser gelangten Sporen allgemein ver breiteter Pilze entstehen muß. Ebenso hat Hoffmann dargcthan, daß aus dcr dapraiegni«, indem er sie aus den Abschnitt einer al», gekochten Kartoffel auftrng, sich der »ucor Uuvräo entwickelt. Hiermit ist die Zusammengehörigkeit beider vollständig bewiese«. Mit Recht kann man annehmen, daß die e»»pr»I^lri» nicht allein von »ueor, sondern auch von dem Pinselschimmel.(8,- ickcMlum) entsteht. Es bleibt nun noch die Frage zu beant worten : Hat die Aufklärung über die Entwickelung dieses PU zes irgend eine praktische Bedeutung sür die Forellen und LachSjucht? Redner beautwortet diese Frage mit Ja und deutet auf die von ihm angestcllten Versuche hin, bei denen er dadurch, daß er den Zutritt der Schimmelsporen durch die Luft hinderte, auch das Aufkommen der 8»prol-«a>» abschnitt. Es ist »u diesem Zwecke nöthig, daß das die Brntbehälter speisende Was- ftr tief ans der Erde kommendes Qucllwaffer sei, das durch Röhren geleitet und vor seinem Eintritt in den Behälter fil- trirt wird. Außerdem sind die Behälter mit Deckel« zu ver- sehen, um den Zutritt der atmosphärischen Luft möglichst zu verhindern. Der Vorsitzende sprach den Dank der Versamm lung aus und bezeichnete die Mittheilung dieser sorafältiae« Beobachtungen als eine um so mehr zeitgemäße, als eben über diesen Wasierschimmel seit einiger Zeit irrige Ansichten im P«- blicum in Umlauf gekommen seien; sodann weist derselbe auf die von ihm und dem vr. C. G. Carus in Leipzig und Dres den vorgcnominencn Forschungen und Entdeckungen über de« genannten Wasierschimmel hin, wie solche iu den Mittheiluuge« der laiserl. Leop. Carol. Akademie >823 enthalten seien. für welchen Tharand ausreiche, zu theilen. Dagegen müsse er sich aussprcchrn, cs gebe nur eine Forstwissen schaft, nicht eine höhere und eine niedere. Uebrigrirs hätten wir auch kein so zahlreiches Forstpersonal, daß wir eine Spalt: ziehen könnten. Es sei nicht rathsam, auf diese Weise Jemandem die Gelegenheit abzuschnei den, Oberforstmcister zu werden, weil er nicht die er forderlichen Mittel zum Besuche der Universität Leipzig habe. Hiernächsl sei cs auch kaum möglich, Jemanden, der Forstmann werden will, zum Besuche dcr Real schule in Tharand zu zwingen. Er empfehle daher, den Antrag der Deputation nicht anzunehmen. Abg. Sachte: Er babe von allen Seiten gehört, daß die landwirthschaftliche Abtheilung nicht vollkom men ihren Zw.ck erfülle. 1861 habt matt den Mangel an Lehrern überhaupt und an geeigneten Lehrern ins besondere hervorgehvben. Es sei darauf eine geeignete Kraft gefunden worden, die das Steigen dcr Zahl dcr Besucher der Anstalt bewirkt habe. Der fragliche Leh rer sei jedoch bald abgegangen und nicht wieder ersetzt worden. Wie er erfahren, habe derselbe seine Stelle aufgegcben, weil ihm im Auslände eine Stelle mit wenig höhcrm Einkommen 'angeboten worden, und wie ihm gesagt worden sei, würde er geblieben sein, wenn er hier cme gleiche Summe erhalten hätte. Er könne daher die Regierung von dem Vorwurf nicht freisprr- chen, daß sie nicht Alles gethan habe, um das Sinken der Anstalt zu verhindern. Wo faules Holz sei, schneide die Regierung cs ab, warum tlme sic es nicht auch bei dieser Anstalt? Es sei jetzt an dcr Zeit, Alles zu versuchen, um die Anstalt zu einer bessern Blüthe zu bringen. Was die Modifikation dcr forstwirthschaft- lichcn Abcheilung anlange, so habe er noch nie gehört, daß diese das Ihrige nicht thuc, nnd doch solle sie dc- gradirt und bei dem Forstpersonalc eine Grenze zwi schen höherer und niederer Bildung gezogen werden? Wenn man verlangen wolle, daß Jemand erst in Tha rand und dann in Leipzig für das Forstfach sich aus- bildc, fo müsse dem etwas Anderes winken, als 15 ObcrfvrstmeistersteUcn mit 1500 Thlr. Gehalt. Er aes umzuwandeln, ihr den Charakter einer höhern Realschule, analog dem der Höbern Gewerbschule in Chemnitz, zu geben, jedoch mit der Veränderung, daß in den Höbern Klassen Fachwissenschaften für eine Ab theilung Forst- und eine andere Abtheilung Landwirthe gelehrt wurden, so, um die Schüler derselben fähig zu machen, als Unterbeamte für den Forstdienst, oder als landwirtbschaftliche Beamte oder Bewirthschafter mit telgroßer Güter ins praktische Leben einzutretcn, ihnen aber auch das Recht zu verleihen, ihrer Militärpflicht als einjährige Freiwillige Genüge leisten zu können? Der Staatskasse würde hieraus der Vortheil erwachsen, daß das Akademiegebäude zu Tharand sowohl, als die Summe, welche jetzt für Pos. 94» zur Verwendung komme — wenn auch hiervon für Forst- und land- wirthschaftlichc Fachlehrer an der Universität abgegeben werden müßte — einer größern Anzahl Staatsangehö riger, als dies die Akademie in ihrer jetzigen Organi sation vermöge, zum Nutzen gereichen würde. Ein künftiger Besucher der neu organisirten Lehranstalt würde vielleicht 100 Thlr., aber noch bedeutend we niger als ein derzeitiger Akademist beanspruchen. Ein weiterer Vortheil würde sein, daß die Besitzer von Landgütern sich eher entschließen würden, ihre Söhne einer solchen Anstalt in der kleinen Stadt Tharand zu übergeben, als sie, wie es jetzt vielfach mit nicht ganz unbegründeten Bedenken durch Entsendung der selben in die großen Städte, auf die daselbst befind lichen, aber meist überfüllten Realschulen geschehe. Dem Einwande einer Nichtberücksichtiaung eines begrün deten Pietätsgesühls gegen ein Institut, welches in seiner Art als höhere Lehranstalt sich europäischen Ruf erworben habe, dem engem Vaterlande von wahrem Segen gewesen sei, gesteht die Deputation eine gewisse Berechtigung zu. Doch wie das gewaltige Rad der Zeit über ganz andere Existenzen hinweggegangen sei, nnd wie sich das unhaltsamc Vorwärtsstreben dcr Wis senschaften auch nicht hemmen laste, so würde, sollten die Ideen dcr Deputation als richtige anzusehen sein, zwar Tharand in seiner jetzigen Bedeutung sich keinen Ruhm mehr erwerben können, aber gleich den alt- berühmtcn Fürstcnschulcn zu Meißen und Grimma, oder der in dcr neuem Zeit errichteten Gewerbschule zu Chemnitz eine segensreiche Wirksamkeit für das engere Vaterland auch ferner noH zu entfalten vermögen. Sie schlägt daher, nm die Staatsregiernng zu veran lassen, mehrseitige Beleuchtung der vorstehenden Sätze hcrvorzumfen, der Kammer vor, im Verein mit dcr Ersten Kammer den Antrag an die Staatsregiernng zu richten: „Hochdicselbe wolle in Erwägung ziehen, ob es nicht räth- lich jein möchte, die Akademie zu Tharand in eine Unter richtsanstalt mittler» RangeS, m deren obern Klaffen zum Specialunterrichte im Gebiete des Forstwesens und dcr Land- wirthschast besondere Abtheilungen herzustcllen sein würden, umzuwandeln, dagegen aber bei der Universität Leipzig die etwa fehlenden Lehrstühle für den höhern Unterricht m der Forst und Landwirlhschast zu beschaffen, über das Resultat dieser Erwägung aber der nächsten Sländcversammlung Mittheilung zugehen zu lassen." Secretär Schenk ist mit dem Anträge der Depu tation nicht ganz einverstanden. Die hohen Erträgnisse unsrer Forsten hätten wir dem Umstande zu verdanken, daß unsre Forstleute auf einem hohen Grade der Bil dung und Wissenschaft stehen. Dies hätten sie abep auf dcr Akademie zu Tharand in ihrer jetzigen Ver fassung erlangt. Es fordere daher schon die Pietät, die forstwisscnschaftliche Abtheilung dieser Anstalt in ihrer jetzigen Gestalt fortbestehen zu lassen, außerdem aber falle cs auch bedenklich, die jetzt erzielten gün stigen Erfolge mit einer in ihren Wirkungen ungewis sen Einrichtung zu vertauschen. Abg. Bellcville verwendet sich ebenfalls nicht dafür, daß die Forstakadcmie beseitigt werde, während er eine Reorganisation der landwirthschaftlichen Ab theilung für wünschenswert!) halte. Es könne hierbei in Frage kommen, ob diese Abtheilung nicht dem Mi nisterium des Innern zuzuweisen sei. Er enthält sich jedoch eines bestimmten Antrags. Abg. v. Nostitz: Der Streit wegen der Akademie zu Tharand werde schon lange geführt, und er sei nicht der Ansicht, daß sie sich überlebt habe; wenn man aber immer das Damoklesschwert über ihr hängen lasse, dann könne sie nicht prosperiren. Solle sie fortbe stehen, dann dürfe man nicht immer daran mäkeln und müsse die nöthigen Mittel gewähren. Seinem Herzen thuc cs leid, eine Anstalt, die anerkanntermaßen Gutes geleistet, abstcrbcn zu sehen, er sei daher gegen An nahme des Deputattonsantrags. - Vicepräsident Oehmichen: Die landwirthschaftliche Abtheilung verdiene nicht gleiches Lob als die forstwirty- schaftliche, da sie nicht annähernd den 'Nutzen gewährt habe. Tharand eigne sich nur für Solche, die in dcr Lage seien, ein Besitzthum kaufen zn können, nicht aber für die Söhne kleinerer Landwirthe. So bekomme ein Verwalter, dcr ein Zcugniß aus Tharand habe, schwer eine Stelle. Daß die Anstalt nicht beliebt sei, beweise die geringe Zahl der Inländer. Durch den Vorschlag der Deputation sollten diese praktischen Bedenken, welche man jetzt gegen die Anstalt habe, beseitigt und den sächsischen Landwirthe« Gelegenheit geboten werden, im Jnlande zu studiren, während sic jetzt ausländische Uni versitäten besuchen. Nach dem Anträge behalte die Re gierung ausreichende Zeit, um das Entweder oder Oder über dir Anstalt zn erwägen, und er hoffe, daß sie sich in der Ansicht der Deputation äußern werde. Der Referent weist darauf hin, daß, wenn die landwirthschaftliche Akademie so verbessert werden solle, daß sic lebensfähig werde, dics dem Staate unverhält- nißmäßig große Summen kosten würde. Verbinde man sie dagegen mit der Universität Leipzig, so würde dies etwa 4000 Thlr. kosten. würde: Kit Pof. 38 mit 69,000 Thlr. normalmäßig zur Bewilligung zu empfehlen. Die Positionen 34b bis 38 wurden fämmtlich ohne Debatte einstimmia bewilligt. , Schluß der Sitzung gegen A9 Uhr. Kräfte dcr Anslall zu heben. Staatsminister Freiherr v. Friesen entgegnet aul den Vorwurf des Vorredners: Die Regierung sei gar nicht in der Lage gewesen, den fraglichen Lehrer hier zu erhalten. Derselbe habe ohne Weiteres um seine Entlassung gebeten und sei auch bei mündlichen Ge sprächen, die er mit ihm gehabt, nicht zu erhalten ge wesen. Tie (Gründe, weshalb derselbe fortgegangen, kenne er nicht genau, die Vermuthung liege aber nahe, daß ihn die Ungewißheit der Existenz der Anstalt dazu ver anlaßt habe. Aehnliche Gründe ständen aber auch im Wetze, um tüchtige Kräfte für die Anstalt zu erlangen. Nie mand lasse sich auf eine ungewisse Stellung hm binden. Ehe man daran denke, die Anstalt den Anforderungen entsprechend zu gestalten, müsse über ihre Fortdauer Sicherheit vorhanden sein. Der Referent vertheidigte den Deputationsantrag und hob dabei namentlich hervor, daß der Antrag nur die Erwägung der Sache bezwecke, uni endlich damit ins Reine zu kommen, und der Erwägung werth sei sicwiß die Idee. Besser sei es, wenn die Regierung ihrer Zeit vvraneile, als nachhinke. Staatsminister Or. Freiherr v. Falkenstein: Daß das Ressortverhältniß von keinem Einfluß auf die An stalt sei, beweise sein Einverständniß mit seinem Herm Kollegen. Nach Allem, was er gehört, möchte er bei nahe glauben, daß der Antrag der Deputation nicht ini Einklänge stehe mit den gehörten Acußcrungen. Was die Verbindung der landwirthschaftlichen Abthci- lung mit der Universität anlange, so stimme er dem bei. Die unmittelbare Verbindung mit einer Univer sität habe man immer angestrebt, so in Göttinnen, Halle, Jena. Auch in Leipzig habe man einen ähn lichen Versuch angestellt. Eine Privatanstalt in Platz witz sei von Anfang an ganz aetrcnnt von der Uni versität gewesen, sobald man aber gestattet habe, daß deren Besucher auf der Universität inscribirt werden dursten, sei dieselbe wesentlich vorwärts gegangen, und wenn man sie in die innigste Verbindung mit dcr Uni versität setzen könnte, so würde daraus ein erheblicher Vvrtheil hervorachcn. Ganz etwas Anderes se> cs mit der Forstakademte. Auch hier stimme er seinem Herrn College« bei, daß es nicht rathsam sei, eine Aenderun', wie sic der Antrag bezwecke, eintreten zu lassen. Ma n wolle eine neue Realschule gründen, was da aeler: t werden könne, dazu böten auch Vie andern Realschulen Gelegenheit; der Landwirlhschast werde damit nich Ist - Ernennungen, Versetzungen re. im öffentlichen Dienste. Departement de» Annen». Angestellt beziehentlich befördert wurden: Karl Heinrich Moritz Kurze, zeither Hausverwalter unk Rendant an der Landesanftalt zu Zwickau, unter Be lassung des Dirnstprädicats Hausverwalter als Diri gent der Hilfsanstalt Voigtsberg; Or. «eck. Ferdinand Bauer, zeither Gerichtsarzt in Eibenstock, als Au- stalts- und Bezirksarzt bei der Landesanstatt zu Hohn stein; Johann Eduard Krüger, zeither Kassenassifteut an der Landesanftalt Hohnstein, als Rendant au dex Landesanstalt zu Zwickau; Karl Moritz Roßbach, reicher Anstaltserpedient in Hohnstein, als KassenLisi- stent daselbst; Friedrich Hermann Berger, zeither Wirchschaftsassistent in Waldhrim, als dergleichen bei der Landesanstalt Großhennersdorf; Karl Theodor Brade, zeither Wirthschaslsassistent in Hubertusburg, als dergleichen an der Landesanstalt zu Waldheim; Julius Theodor Kleinhempel, zeither Jnventarirn- rechnungsasfistcnt an der Landesanftalt zu HubertuS- burg, als Wirchschaftsassistent daselbst; Friedrich Ru dolph Wagner, zeithcr Anstaltsregistrator zu Kolditz, als dergleichen zu Sachsenburg; Gruft Ludwig Rosen baum, zeccher Wirchschaftsassistent zu Großhenners dorf, als Anstaltsregistrator zu Hubertusburg.
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview
Next Page
Forward 10 Pages
Last Page