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Dresdner Journal : 20.06.1866
- Erscheinungsdatum
- 1866-06-20
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186606207
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18660620
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18660620
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1866
- Monat1866-06
- Tag1866-06-20
- Monat1866-06
- Jahr1866
- Titel
- Dresdner Journal : 20.06.1866
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Dres-nerÄunml. 18«h. ruttratrnaanayme aoowürta: l^ipiiU! 1» üa^nvirnrra», 6vmmi*»ion>r ä», I)r«,än«r ^onrn»I»i «t>«nä»».: kl Knorn», kvorn b'oar, «»wdar, «,rlio Vi,o kr»okNur » N.: Ilim»«?»!» ät Vnoi.»»; N«rlu>! Uooeiviick» ttuekk., tirnnnr»»'» itnre»». 8r«m>»: k 8cm.orr«; >r«,I»ii: k. 8ri»»«i'iXni>one«odure»ii, ^«»»» il 8»«niou»v»«n; kr»okrnr1 ». U : 8uckk , LSI»: Xo. 811»«»»»; kart»: ttiva», karrir», Lorrii» t Oo., (8, kl»c« 6« I» 8o»r»o); kra^: k». knaricn'i 8ucbb.; Vi«u: -r. Orril.1». Berantwottlicher Redakteur: I. G. Hartmann Herausgeber: Lvoigl. krpeLitioo Le» I)r«»cko«r ckonimal», Oreickeu, kio. 7. An unsre Leser. Dresden, 1». Z»«i. Dnrch dir einnetrelene Stärnng ,m Trlegraphe«- und Pn-nertkhr find wir z«r ^it nach außen hin »««zlich adgrschnitten, ohne au»wärti-e Zrilnngr« »nd »nrrsp,»deinen. Da wir nun auch andererseits uder di, «inzelnheiten der hier wahrnehmbaren militiri- schrn «rweaunaen Schwei,ra zu »eadachtrn Haden, »Ker Sandrsanaelegenheiten seldstberst.ndlich aber aus Mttheilunne« au» officiellen Quellen uns drschranten und ««beglaubigte Gerüchte ignorirrn werden, s, dürfte, so lange die -egenwarUge« Zustande »«dauern, für «n» öfter dir Nothwendigleit eintrrtrn, da» „Dresdner Jaurnal" in seiner regelmäßigen täalichen «»»gabt „wegen Mangel an Stoff" aus eilten Halden Vogen zn beschränken. !wir glauden in dieser veziehung aus die Nachsicht unsrer Leser rechnen zu dürfen und gedrn ihnen dasüi die Versicherung, daß wir unsrerseits nach Möglichkeit besorgt und bestrebt sein werden, wichtige und sichere Nachrichten möglichst schnell zu ihrer Kenntniß zu drin gen, auch den jetzigen Ausfall später, und sobald reich lichere» Material fließt, au»zugleichen, wenn nöthig durch umfangreiche Beilagen, wie solche ja auch in der jüngst verflossenen Zeit von un« ost gegeben worden find. Wir richten an alle Behörden die dringende Bitte, un» in diesem Streben durch Mittheilung aller zur Veröffentlichung geeigneten Thatsachen nach Mög lichkeit unterstützen zu wollen. Den Dank unsrer Leser aber hoffen wir uns zu erwerben, wenn wir in dieser ernsten, schweren Zeit jede« kleinliche Gezänk, wozu un« hirfige wie auswär tige Zeitungen Anlaß geben, grundsätzlich vermeiden und durch derartige Mittel unsre Spalten zu füllen verschmähen. Unsern auswärtigen Abonnenten schließlich noch die Nachricht, daß da« „Dresdner Journal" in den letz ten Tagen regelmäßig zur Post befördert wurde und hier abgegangen ist; eine Ausnahme ist nur bezüglich unsrer gestrigen Nummer — und zwar ohne unser verschulden — insofern eingetreten, al» gestern Abend die betreffenden Postpakete von den da« königliche Postgebäude besetzt haltenden preußischen Truppen zurückgewiesen worden find und auch bi« zur Stunde noch nicht zur Beförderung gebracht werden konAten. Hoffentlich wird diese Verkehrsstörung bald gehoben sein. Amtlicher Theil. Pekaunlwachung. Da Se. Majestät der König Sich in Folge der po litischen Verhältnisse genöthigt gesehen haben, AUer- höchstdero Residenz in Begleitung der Herren StaatS- minister Freiherrn von Beust und von Rabenhorst bis auf Weiteres zu verlassen, haben Aüerhöchstdieselben wegen Fortführung der Geschäfte der den genannten Herren StaatSministern übertragenen Ministerialdepar- tements während der Zeit der Abwesenheit derselben zu bestimmen geruht, daß 1) die laufenden Geschäfte bei dem Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten und bei dem Mi nisterium des Kriegs, mit Ausnahme der die activr Armee und die Festung Königstein be treffenden Sachen, vom Herrn Staatsminister Frei herrn von Falkenstein übernommen werden sollen, wogegen 2) die Leitung des Ministeriums des Innern dem Herrn Staatsminister Freiherrn von Friesen übertragen worden ist, was hiermit bekannt ge macht wird. Dresden, den 16. Juni 1866. König!. Gesammtministerium. v. Falkenstein. Roßberg. i— > - ——v Feuilleton. 1 Literatur. „Herkules. Ein Heldengedicht in sechzehn Liedern von Adalbert Herrmann. Celle, Ver lag der Schulze'schen Buchhandlung." Der Mythus vom 'Herkules ist bekanntlich einer der schönsten und sinnreich sten de« AlterthumS, und die LebenSdarstellung diese- .Hr'/-an wirkt um so erquicklicher, als alle Anstrengun gen «nd Mühen diese- Musters männlicher Vollkommen- hei! nur dem Glücke der Menschen gewidmet waren. Der genannte Stoff ist daher wohl geeignet, immer von Neuem zu dichterischer Nachbildung anzureizen. Pro fessor Ad. Herrmann, bereit» durch ein Trauerspiel und al« Uebersetzrr Horazischer Dichtungen bekannt, zeigt sich mit dem von ihm behandelten Vorwurfe sorgfältig vertraut, und die sech-zeiligen Strophen, in denen da« vorliegende EpoS gehalten ist, lesen sich angenehm, wenn man einzelne Härten in der Sprache, sowie hier und da prosaische Wendungen und Ausdrücke zu übersehen geneigt ist. Musik. Da« Interesse für den Lltern geistlichen Kunstgesang, namentlich de- protestantischen, der trotz seiner Beschränkung in Form und Inhalt dennoch eine in sich zeitgemäß vollendete Kunstgattung repräsentirt, hat in neuerer Zeit wesentlich zugenommen. Werth- volle Arbeiten, besonder» über deutschen Choral, sind geliefert, ohne daß indeß die kunstgeschichtliche Betrach tung hierin erschöpft ist. Namentlich aber fehlt für die Kenntniß und Schätzung de» Litern protestantischen Choralschatze« daS weitern Kreisen zugängliche Noten- matrrial. Um die Ausfüllung dieser Lückb in der mu sikalischen Literatur hat sich G W. Teschner ein höchst anerkennen »werthe« Verdienst erworben, indem er den Bekanntmachung, die zeitweilige Aufhebung der Gewährleistung für Postsendungen betreffend. Unter den obwaltenden Umständen kann Gewähr für die Postsendungen, wie solche in Abschnitt 3 de« 8 24 ff. de» PostgesetzeS vom 7. Juni 1859 zugestchert worden, nicht weiter geleistet werden und wird selbige dr-halb dis auf Weitere» abgclehnt. Dies wird unter Hinweisung auf § 36 des angr- zogenen Gesetzes hiermit bekannt gemacht. Dresden, den 18. Juni 1866. Finanz-Ministerium. Freiherr v. Kriese«. Schreiner. Nichtamtlicher Theil. llebtrsicht. TageSgrjchichte. Dresden: Tagesbericht. — Prag: General v. d. Tann. — Pesth: Vom Repräsentan tenhaus«. Der Rothstand. Graner HuldigungSadreffe. — Triest und Zara: LoyalitätSadreffen. — Mag deburg: Straßenerceffe. — Darmstadt: Kammer verhandlungen. Empfang österreichischer Truppen. — Hamburg: Durchzug preußischer Truppen. — Bern: Militärische Vertheidigungsmaßregeln. — Brüssel: Kammerwahlen. — Florenz: DaS Gesetz zur Unterdrückung der religiösen Körperschaften — Bu karest: Kammerpetition. — Athen: Neueste Post. Echletzwig-Halftti» (Au» Kiel, Altona, Rendsburg, Schleswig und Eiderstedt.) Ernean»»ge«, Versetzungen ». i« öffentlichen Dienste. Dre»varr Nachrichten. Vermischte». Fenilleta». Inserate. Tage»kale«ber. virse»«»ch» richte». Tagesgeschichte. Drr»Ve«, 19. Juni. Der Einmarsch preußi scher Truppen hat gestern von Mittag bi« Abend ununterbrochen angedauert; dieselben sind hier thril« in Casernen, theils in Privathäusern einquartiert. — Für dir der katholischen Confesston angehörenden Mann schaften wurde heute Mittag in der katholischen Hof kirche mit Genehmigung der betreffenden Behörden eine zahlreich besuchte Messe abgehalten. — Au« zuverlässiger Quelle erhalten wir die dankes- werthe Mittheilung, daß der zur Zeit hier anwesende Obercommandirende des k. preußischen Elbe-Corps, Herr General Herwarth v. Bittenfeld Ercellenz, gestern Nach mittag Herrn Oberbürgermeister Pfotenhauer — in einer mit demselben gehabten Unterredung —, als dieser der be unruhigenden Gerüchte Erwähnung gethan, wonach die Preußen in Meißen rc. Privatkassen weggenommen, auch über anderes Privateigentum verfügt haben soll ten, die bestimmteste Versicherung gegeben hat, daß die« unwahr sei; die königlichen Kaffen würden allerding» nach KriegSgebrauch in Beschlag genommen, jede» Pri- vateigenthum von Seilender k. preußischen Truppen aber rrspectirt; nur was zur Verpflegung der Armee erforderlich, werde von den Behörden und Gemeinden in Anspruch genommen. (In Meißen ist auch der dort vorgefundene, nicht unbedeutende si-calische Salzvorrath auf Anordnung de« Obrrcommandirenden wieder frei- gegeben worden.) Weiter fügte Se. Ercellenz noch bei, daß die bestehenden hiesigen Behörden in ihren Functionen verbleiben würden. — DaS gestern Abend hier verbreitete Gerücht von einer der Stadt Dresden auferlegten Contribution ist völlig aus der Luft gegriffen. M-»—, Freunden religiöser Kunst in neuer correcter Ausgabe*) ein Werk bietet, welche« auf dem Gebiete des einfachen TonsatzeS für protestantische Kirchenweisen mit Recht die beste und bedeutendste Schöpfung ihrer Zeit ge nannt werden kann: die Kirchengesänge, Psal men und geistliche Lieder mit vier Stimmen, Singlieder gesetzt durch Han» Leo Haßler von Nürnberg. Haßler, 1564 in Nürnberg geboren, stammt au» einer böhmischen Familie au« Ioachimsthal. Er war ein Schüler de« berühmten A. Gabrieli in Venedig, trat noch jung al« Organist in die Dienste der Fugger in Augsburg und veröffentlichte schon damals Motetten und weltliche Lieder. Er ward dann al» Hofmusiku» an den Hof Kaiser Rudolph's U. nach Prag berufen, auch geadelt und fand hier Muße zu seinen bedeutend sten Arbeiten; diese sind ein „Lustgarten" benannte» Muster- und Meisterbuch der weltlichen Liedercompo« sition seiner Zeit, Psalmen und christliche Gesänge vierstimmig „fugweis" componirt und da» obenerwähnte Werk. Im Jahre 1608 trat Haßler noch al« Hof organist zu Dresden mit glänzender Dotirung in die Dienste der kurfürstlichen Brüder Christian ll. und Johann Georg I., ohne indeß bei seinem schwächlichen Körperzustande noch weitere Thätigkeit zu entwickeln, und starb vier Jahre daraus. Der Herausgeber, dessen Vorrede wir diese Daten entnehmen, ist zu seiner WerthschLtzung dieses Meisters sehr wohl berechtigt; denn der Vergleich deS Satzes die ser von ihm neu rdirten 67 Ehoralsammlungen mit gleichzeitigen Arbeiten derselben Art ergiebt im Allge meinen eine entschiedene Ueberlegrnheit Haßler « über seine Aunstgenossen, wenn auch einzelne Leistungen der letzten» in ihrer charakteristischen Eigenthümlichkeit nicht *) Berlin, TrmUwem'sche M^ktzaubtuu». — Nach einer uns gewordenen Mittheilung deS zum Civilcommissar bei der preußischen Armee in Sachsen ernannten Herrn v. Wurmb, sind heute Morgen die sämmllichen Kassen des k. Bezirksgericht» und der k. Po- lizeidirection wieder freigegeben worden. — Auf der Leipzig-Dresdner und der sächsisch-schle sischen StaatSeisenbahn-ist heute der Verkehr theilweise wieder eröffnet worden ; aus der Leipzig - Dresdner Bahn dürft« morgen derselbe vollständig wieder hergestellt sein. — Heute Vormittag zwischen 8 und 9 Uhr will man hier in der Richtung von Königstein her für kurze Zeit Kanonendonner gehört haben. Prag, 15. Juni. (Pr.) Der bayersche General v. d. Tann ist in Begleitung eines österreichischen Stabsoffiziers angekommen und hat bis auf Weiteres hier seinen Aufenthalt genommen. Pesth, 15. Juni. (W Z.) „Pesti Hirnök" schreibt: Die Stadt Gran hat gestern die Absendung einer Hul- digungsadresse an Se. Maj. den Kaiser beschlossen. Ebenfalls gestern wurde die HuldigungSadreffe der Stadt Temesvar dem TavernicuS durch eine Deputation über geben. Die Regierung hat bereits factisch begonnen, an Nothleidende Frucht zu vertheilen. In der brüti gen Sitzung deS Repräsentantenhauses ziehe» Tisza und Mocsary ihre Amendements zurück. Deal erscheint hierauf im Saal und wird mit stürmischen EljenS em pfangen. Deak's Anttag wird zum Behuf der Special- debattc verlesen. — Im weitern Verlause der Sitzung deS Reprä sentantenhauses am 15. wurde Deak's Beschluß in ganzer Ausdehnung unverändert angenommen. Infolge einer kurzen Verhandlung über Geduly'S Antrag hin sichtlich der Akustik des Saale» wurde die Commission für öffentliche Institute beauftragt, unter Hinzuziehung von Fachmännern einen Vorschlag zur Abhilfe auszu arbeiten. Schließlich wurde bestimmt, daß der Bericht der Petitionscommission über das den Abgeordneten Csiky betreffende Gesuch des Hevestr ComitatSgrrichts für die nächste Sitzung auf die Tagesordnung gesetzt werde. Triest, 15. Juni. (W.Z.) Da» Territorium richtet eine Ergebenheitsadresse anSe. Maj. den Kaiser. Der Stadttath beschloß die Errichtung einer städtischen GicherheitSwache. Zara, 10. Juni. (C. Oe. Z ) Die Communalver- waltung unsrer Stadt überreichte gestern Sr. Ercrl- l«nz dem Statthalter Feldmarschallleutnant Frhrn. v.Phi- lippovich eine unter allgemeiner Acclamation vom Ge- meinderath angenommene Loyalitätsadresse an Se. Maj. den Kaiser. Der Podesta Conte Begna di Posfi- daria begleitete diese Adresse mit einer Ansprache, welche der Statthalter mit folgenden Worten erwiderte: „Ich bade niemals gezweifelt, sondern war vollkommen von der Treue überzeug:, von welcher die Bewohner dieser Hauptstadt beseelt sind, und ich bade das Vergnügen, den glei chen Gefühlen in ganz Dalmatien zn begegnen. In diesem Sinne erstattete ich wiederholt meine Berichte an Ihre Excel- lenzen den Staats und Kriegsmiuister. Es gereicht nur daher zur grogen Freude, daß sich mir ein neuer Anlaß darbietei. die Ergebenheit und Anhänglichkeit der Dalmatiner der allerhöchsten Person Sr. k. k. apost. Majestät zu bezenoen, und ich werde es mit dem Beifügen der unterlhänigsten Bitte lbun, daß Se. Majestät geruhen wolle, den Ausdruck und die Äezeigung der edlen Gefühle, von denen die Bewohner bese-lt fiud, allergnä- digst entgegeuzunchmcn. Unsre Sache ist gerecht, heilig unser Recht und der der gegenwärtigen Entwicklung der Dinge hege ich in meinem Herzen das Vorgefühl eines glücklichen Erfolges." Magdeburg, 14. Juni. (M.-Z.) Der Straßen unfug, von dem wir heute Morgen berichteten, hat sich leider gestern Abend in noch größerer Ausdehnung wiederholt. Die Rohheit, die das Privateigenthum von Bürgern zerstörte, gegen welche durchau» keine feind seligen Gefühle in irgend einer Klasse des Publicums von Magdeburg bestehen, zeigt die ganz sinnlose Lust am Skandal, der hauptsächlich auch nur von halber wachsenen Burschen ausging. Man darf nicht vergessen, daß die Wiederholung und weitere Ausdehnung des Unfugs die ernstesten Gefahren und Unannehmlichkeiten für die Stadt Magdeburg nach sich ziehen kann. Wir bemerken nur, daß selbst die Erklärung des Belage- von ihm erreicht oder übertroffen sind; vorzüglich gilt das von jenen Choralsätzen, die auch in der Erfindung der Originalmelodie wie in ihrem vierstimmigen Satze demselben Autor angehören. Haßler zeigt seine reise Meisterschaft namentlich in kerniger, energischer Har monik, die der scharf ausgeprägten Weise de» Lltern Tonsystems treu bleibt, und in einer elastischen Stim menführung, welche die Melodie trägt und nie beirrt. Diese Choralsätze waren ausdrücklich für Nürnberg, zunächst für die Frauenkirche geschrieben, und wurden sowohl in dieser üblich, al- auch in den andern Kirchen der Stadt eingeführt. Teschner hat seiner mit vollkom mener Sachkenntniß und gewissenhafter Redaktion besorg ten Ausgabe die Originalftimmen zu Grunde gelegt, welche sich auf der Hamburger Stadtbibliothek befin den, außerdem aber die übrigen alten Ausgaben de» Werke» benutzt. Der allgemeinen Brauchbarkeit wegen ist da« Zwriliniensystem mit modernen Schlüsseln ge wählt, doch mit Beifügung der Originalschlüfftl und mit genauer Bezeichnung der Trrtstellung. B. * Zu der in Nr. 137 gebrachten Mittheilung über den im Kölner Dom errichteten neuen Altar, be ziehungsweise den Altarschrein, welcher ehemals den AgilolphuSaltar geziert hat, erhält die „Kölnische Zei tung" von kundiger Hand noch folgenden Nachtrag: Der fragliche Altar hat früher in der Kirche St. Maria zu den Staffeln (8t. A»ri» aä grato») gestanden. Der heilige Agilolphu» ist in der Reiht der Kölner Bischöfe der 23. und verwaltete, wie angenommen wird, da« Oberhirtenamt in den Jahren 713 bi« 717. D«r heilige Anno brachte seine Gebeine um da« Jahr 1060 in die oben genannte Kirche, au« welcher st« durch den letzten Prop» de« Stift« nach Kempen geflüchtet wur den, von wo fie indeß vor nicht langer Zeit unserm rungSzustandr« nicht zu den Unmöglichkeiten gehört. Der den Privatpersonen angerichtete Schaden wird be kanntlich von der Stadt, also von den Bürgern, getra gen; derselbe soll sich jetzt schon aus nahe an 1000 Thlr. belaufen. Darmstadt, 14. Juni. (Fr. P.) Heute brritth — wie schon kurz berichtet — die Erste Kammer über die Proposition der StaatSregierung, die Kosten der Feld aufstellung der hessischen Armeedivision betreffend. Graf Laubach (Berichterstatter) ergriff zuerst daS Wort: Die Leidenschaft, welche in der Zweiten Kammer bei der Berathung über den vorliegenden Gegenstand geherrscht, habe ihn tief betrübt. Hätte ein Fremder der Debatte angewohnt, der unsre Verhältnisse gar nicht kenne, so hätte derselbe nichts Andere- glauben können, als cS herrsche hier die schrecklichste Willkür, — während doch allenthalben ein Aufschwung wahrzunehmcn sei. Die Landwirthschaft blühe, die Volksbildung sei in stetem Zu- nehmen, wir besäßen Religionsfreiheit, freie Presse u.s. w. Ein gerechtes Verlangen habe die Nation: daß der ihr mangelnde Einfluß auf politische Fragen, die. ihr ge bührende Machtstellung ihr auch zu Thril werde. Prä sident v. Hesse erklärt, daß die Debatten der Zweiten Kammer auf ihn denselben Eindruck gemacht und er im Uebrigen mit dem Vorredner einverstanden sei. Dom kapitular Moufang: Die Zweite Kammer habe sich nicht entschließen können, dem herrlichen Beispiele der Kam mern von Bayern, Württemberg und Sachsen zu folgen, aber sie sei sich darin konsequent geblieben, sie sehe nur fort, was der Nationalvercin gewollt, und die Führer dieses Vereins treffe große Verantwortung vor Mit- und Nachwelt, diese trügen die Schuld, weil sie für die preußische Spitze eingetreten und durch ihre beständige Agitation die irrige Meinung hervorgerufen hätten, al» seien wir unzufrieden. Redner hält den Beschluß Zweiter Kammer für engherzig, zwecklos und grund verderblich. Bezüglich der Bundesverfassung läugnet er deren Mängel nicht, hebt aber hervor, daß durch sie Deutschland sich eines fünfzigjährigen Friedens er freut habe. Der Buchstabe der Bundesverfassung ver pflichte die Regierung, zur Wahrung deS Bundesfrie den» nach Kräften beizutragen — fall» dies aber nicht möglich sei, gegen den Friedensstörer mit den Waffen in der Hand vorzugehen. — Daß aber jetzt die preußi schen Garden mit Garibaldi und Mazzini gegen Den zu Felde ziehen sollten, dessen Ahnen die deutsche Kai serkrone getragen, das thue ihm weh, das schmerze sein deutsches Ehrgefühl. Der Präsident, Fürst zu SvlmS Lich, erklärt, die Proposition gehe ihn näher an, da er ebenso gut preußischer wie hessischer Unterthan sei; er werdesich daher — wenigstens beizwei der zu stellenden Fra gen — der Abstimmung enthalten, da es den Schein haben könne, als seien die fraglichen Rüstungen gegen Preußen gerichtet. Prinz Alerander bemerkt, daß, seiner Ueberzeugung nach, Derjenige, welcher die Mittel zur Rüstung verweigere, damit absichtlich oder unabsichtlich da- Ausgehen Hessen» in einen größern Staat beför dere. Bei der Abstimmung wird die Summe von 2,500,000 Fl. einstimmig bewilligt. Außerdem beschloß die Kammer ein Ersuchen an die Regierung, einen Theil der Chargen vorerst nicht definitiv zu besetzen — mit 17 gegen 4 Stimmen. Bei diesen beiden Fragen ent hielt sich der Präsident der Abstimmung. Die letzte, auf Nichtbeitritt zu den übrigen Beschlüssen Zweiter Kammer gerichtete Frage ward einstimmig bejaht. — Eine eigenthümliche Demonstration gcgcn die ge stern in der Zweiten Kammer gefaßten Beschlüsse ging gestern vor sich. Um 9 Uhr Abends kam ein Ertra- zug Oesterreicher au« Rastatt hier an. Tausende hatten sich im Bahnhofe eingesunden, um fie stürmisch zu begrüßen; das Jubeln und Fraternisiren wollte kein Ende nehmen. Hamdurg, 15. Juni. (Wts.-Z.) Die preußischen Truppen werden aus den Herwgthümern ununter brochen zurückgezogen. Mehrere mit Preußen besetzte Schuten sind gerüchtweise beim „Köhlbrand" sestge- rathen. Nach der „Börsenhalle" ist das erste preußische Dome zurückgegeben wurden. Der heilige Agilolph war Mitpatron der Kirche St. Maria zu den Staffeln und außerdem Patton der vormaligen Kölner Band- wirkerzunft. Der Reliquienschrein de« heiligen Agi lolph wurde für einen der schönsten und wertvollsten der Stadt gehalten. Bis zur Säkularisation der Stif ter hatte er seinen Platz in dem untern leeren Raume de« Altar«. f Der AlterthumSverein zu Mannheim hat eine interessante Erwerbung in emcm Steinbilde ge macht, das zu Ladenburg, dem alten Lupodunum, au» gegraben worden ist. Es ist ein ungefähr 2 Meter langes und ebenso hohes Standbild, aus buntem Sand stein ziemlich roh gearbeitet, daS einen Reiter in Im peratorentracht, mit kurzer Tunika, blosen Beinen und Kriegerhalbstiefeln darstellt, der über einen am Boden liegenden Mann hinsprengt, dessen Hände und Füße in Flossen auSgehen. Der Reiter ist oben verstümmelt. Da« Bild mag wohl über einem Gelübdestcin ange bracht gewesen sein. Achnliche Darstellungen befinden sich im Antiquarium in Mannheim und zu Speier, deren Zusammengehörigkeit sich nicht in Abrede stellen läßt. Mit Berücksichtigung einer von Eckhel veröffent lichten Münze ist anzunehmen, daß das Steinbild den Kaiser Domitian vorstellt, wie er im Kriege mit den Khatten den Rhein überschreitet, al- ..itl>vn>L<»in»or", wi« Martial ihn nennt. In Wien starb in der Nacht vom 14. zum 15. d. M. die penfionirte k. k. Hofschauspielerin, Frau Emilie Anschütz, die Witwe von Heinrich Anschütz. Frau Anschütz, geb. Butenop, galt früher al« eine au« gezeichnete Darstellerin naiver Rollen und g.änzte na mentlich al« „Käthchen von Heilbronn".
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