Dresdner Journal : 22.09.1866
- Erscheinungsdatum
- 1866-09-22
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186609222
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- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18660922
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1866
- Monat1866-09
- Tag1866-09-22
- Monat1866-09
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- Dresdner Journal : 22.09.1866
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t 186« ^-220 Sonnabend, den 22. September DreÄmerIonrnal Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann. lode! in die Bar- di» 'unter 6. t. 13 "*». in wo nom. rau. > V. v<t» mechanische Figuren, Knetemaschinen, Indianer mit ihren kriegerischen und religiösen Ceremonien, die Keule, mit der Cook erschlagen worden ist, endlich den Niagara fall mit lebendigem Wasser — ein Modell von 18 Zoll Höhe! — und die wirkliche echte Scejungfer von den Fidschiinseln, ein mit einem Fische zusammengenähter Affe, aber so kunstvoll gearbeitet, daß kein unbewaffnetes Auge die Nath zu entdecken vermochte. Das Museum ist sein Hauptquartier geblieben, zu dem er nach Spe- culationsreisen mit Jenny Lind, General Tom Thumb, Fremont's wolligem Pferde, „dem neuesten Ereignisse nie- ent- auch mitt- Vatrr hielt, ,Unsre der Natur", zurückgekehrt ist. Sein Museum ist dergebrannt und wie ein Phönix aus der Asche standen. In diesem Hauptquartier hat Barnum sein Werk gegen den Schwindel geschrieben. Als wäre er ein deutscher Professor, beginnt np,- r der Cen- ivr. Rich, luasialdir. t. PeterS- >lase ged. kürschner- Markran- v. Kröhl -r. Wilh, l. Oswald und eine num mit einer Definition, was Schwindel sei. Er nimmt da- Wort im weitesten Sinn und versteht dar unter auch Marktschreier« und Reklame. Durch Bei spiele erläutert er, welche Reklame erlaubt, und welche unerlaubt ist. Als der große Wichsesabrikant LondonS einen Agenten nach Aegypten schickte, der weiter nicht» zu thun hatte, als mit riesengroßen Buchstaben an die Pyramide von Ghizeh z» schreiben: „Kauft Wichse von Warren, London, am Strand Nr. 30", beging er kein Unrecht, denn seine Wichse war wirklich vortrefflich. Woraus speculirte aber Warren? Er wußte, daß jeder Engländer, drr sich irgendwo über etwas ärgert, seinem Aerger in den Spalten der „Times" Luft macht. War- ren'S Agent hatte die Pyramide in einer Zeit brschmuzt, wo viele Engländer in Aegypten reisen, und nicht vier Wochen vergingen, so brachte dir „Time» ' unter der be kannten Rubrik: „An den Herausgeber" Anklagen über Anklagen. Der Herausgeber seinerseits hielt da» ge gen ein ehrwürdige» Monument begangene verbreche« tenfabrtkanten Hildebrandt, versammelt. Sie waren sämmtlich gleich gekleidet: weiße Mullrobe mit Goldband garnirt, schwarz und weiße Schleife auf der linken Schulter, Goldgürtel, grüner Eichenkranz, goldne Hals kette mit Kugeln. Um ^10 Uhr begann das Anrücken der Truppen auf den Königsplatz und demnächst ihre Aufstellung. Während derselben wurden sie vom Pu blicum reich bekränzt, wozu namentlich von Seiten der Bürgerschaft die nöthigen Veranstaltungen getroffen waren. An zahlreichen Punkten im Thiergarten waren fliegende Restaurationen aufgeschlagen; in den Arsten und Wipfeln der Bäume hockte die Straßenjugend; die Charlottenburger Chaussee war weithin von einer dichten Menschenchaine eingefaßt. Die Aufstellung der Truppen auf dem Königsplatz haben wir bereits gestern nach der Orckro ckv d»t»ills mitgetheilt. Um All Uhr war dieselbe vollendet, schon lange vorher war der Triumphweg mit den zahllosen Zuschauermaffen besetzt und jetzt für jeden Verkehr geschlossen. Auf den Dächern mehrer Häuser am Pariser Platz sah man Photographen mit ihren Apparaten, um Secundenbilder aufzunchmen. Wenige Augenblicke vor ll Uhr zeigte das Vorüber sprengen des Polizeipräsidenten mit seiner Begleitung an, daß der Augenblick gekommen, und der gleich einer Lawine vom königl. Palais zum Thor und zum Auf stellungsplatz der Truppen sich fortwälzende Donner der preußischen Hurrahs verkündete das Nahen des könig lichen Kriegsherrn. Se. Majestät, von den Prinzen und der Suite begleitet, kam, auf der „Sadowa", dem Schlachtroß von Königgrätz, reitend, geschmückt mit dem Bande des schwarzen Adlerordens und der Kette de» Hohenzollernordens, die Linden entlang, nach allen Seiten hin huldreich dem enthusiastischen Jubel dankend. Dieser schwoll zu einem wahren Sturm der Begeisterung, als der königliche Kriegsherr, sobald er den Pariser Platz erreicht hatte, sofort nach rechts und links zu den Tri bünen der Verwundeten sprengte (die schon bei ihrer Ankunft von dem Publicum enthusiastisch empfangen worden waren) und sie auf das Huldreichste begrüßte. Die Männer mit den stolzen Wunden — ohne Arm — ohne Fuß — auf Krücken und mit schweren kaum ver narbten Wunden erhoben sich begeistert von ihren Plätzen und jubelten dem geliebten Kriegsherrn zu. Von diesem Jubel begleitet, verließ Se. Majestät da» Brandenburger Thor und sprengte zur Front der aufgestellten Truppen, wo Allerhöchstdrrselbr von den commandirenden Gene rälen empfangen wurde, während nunmehr Ihre Maj. die Königin mit Ihren k. Hoheiten der Kronprinzessin und Höchstderen Kindern gleich dem königlichen Gemahl von begeistertem Jubel des Volkes begrüßt, dann Ihre Maj. die Königin-Witwe, Ihre k. Hoheiten die Prinzessin Karl und Friedrich Karl, die Großherzogin Alexandrine von Mecklenburg, die Prinzessin Friedrich der Nieder lande, die Herzogin Wilhelm von Mecklenburg, in Ihren Equipagen nach dem Königsplaye folgten. Sc. Majestät, von den commandirenden Generälen empfangen, ritten, begleitet von der ganzen Suite und den Equipagen der allerhöchsten und höchsten Damen, die Fronten der Auf stellung entlang, die Truppen huldreich begrüßend und ihren Gruß empfangend. Zunächst kehrten nun Ihre Maj. die Königin und die übrigen Damen des königlichen Hauses wieder in die Stadt und nach dem königlichen Palars zurück, um vom Balcon dem Vorbeimarsch der Truppen beizuwohnen. Dann folgte eine kurze Pause, worauf eine Abtheilung der Armeegendarmerie einritt und den Zug eröffnete, während von außen her daS immer näher und näherschwellendeHurrah die Annäherung Er. Majestät verkündete. Der Einmarsch erfolgte nun mehr in folgender Reihenfolge: Zunächst, geführt vom Generalseldmarschall Grafen v. Wrangel, sämmtliche nicht in der Front stehende hier anwesende Generäle, Stabs offiziere und berittene Offiziere der mobilen Commando- stäbe; die Queue bildeten die Generaladjutanten, Ge neräle a >» »ml« und Flügeladjutanten Er. Majestät. Hierauf der Ministerpräsident Graf BiSmarck, der Chef des Generalstabs der Armee,' General der Infanterie v. Moltke, der Kriegsminister General der Infanterie v. Roon, die Chefs des Generalstabes der 1. u. 2. Armee: Generalleutnant v. Voigts - Rhetz und Generalmajor I» L»»l»»a» tritt?o«t- n. 8t«mp«I- Oppeln: Restzahlung der österreichischen KiegSkosten. — Wien: Kaiserliche Handschreiben an den Statt halter von Tirol. Dementi. Zur LandtagSfrage. Ar- meereformen. Einführung des Turnunterrichts. Ab nahme der Cholera. — Prag: Die ersten k. k. Trup pen eingerückt. — Trautenau: Stadtverordneten- deschlüsse. — Pardubitz: Die letzte preußische Ein quartierung. — Triest: Kaiserin Charlotte nach Rom. — Hannnvrr: Preußische Farben. Vom Hofe. Untersuchung gegen die Celler Tumultanten. Ein Brief deS Herzogs von Koburg. Unfall zur See. — Aus dem Nassauischen: Unterzeichnung drr Re verse. — Koburg: Truppcnrückkehr. Preußen in Meiningen eingerückt. — Hamburg und Lübeck: Bürgerschaftssitzungen. — Paris: Wortlaut des Rundschreibens Lavalettr's. — Warschau: AuS den Reden bei Eröffnung der deutschen Hauptschule. — China: Kamps mit Piraten. Schleswig-Hvlflei«. (Revision des Post- und Tele- graphenwesens. Tuchconfiscation.) Dresdner Nachrichten. rm Loni« th. Theob. xrtBech. rr in Zit- SchuNall ten- 5gr., Sgr.. 57 krfrc cbsen solche» zur Sicherstellung deS StaatsfiscuS Seiten der Finanzhauptcasse für nöthig angesehen wird, auf Grund der in Punct 9 der Bekanntmachung vom 1l. Juni dieses Jahre» getroffenen Bestimmung verlangt werden. 4. Vormünder, Kirchenvorsteher, sowie überhaupt alle mit der Verwaltung fremden Vermögens beauftragte Personen haben nicht nur ihre Eigenschaft, vermöge welcher sie die Zinsen für da- von ihnen verwaltete Vermögen erheben, bei der unterschriftlichen Vollziehung der Quittungen mitanzugeben, sondern auch, dafern sie nicht zu Führung eine-, solchenfalls ihrer Unterschrift beizudruckenden amtlichen Siegel» berechtigt find, sich in drr gedacbten Eigenschaft zu legitimiren. Hierzu genügt, wenn die Vermögensverwaltung ihnen von einer Behörde aufgetragen worden ist, die durch letztere auf die Quittung selbst zu bringende Bestätigung dieses Umstandes. ter Herm, irl. Agnes sdorf. oft Lohse Wenzel ireuße in dler auS I und Frl. etschnei. u — Hr. Am 19. d. M. entschlief auf seinem Rittergut, Stötteritz bei Leipzig der ordentliche Profeffor der phi losophischen Facultät, vr. Christian Hermann Weiß«, geb. 1801 in Leipzig und ein Enkel deS Verfasser» de» „Kinderfteunde-". Der Verstorbene machte sich neben seiner akademischen Wirksamkeit verdient durch eine reiche schriftstellerische Thätigkeit auf den Gebieten der Phi lologie, Philosophie und Theologie. Der Tod Friedrich Beckman«'», de» Lieblmg» drr Wiener, hat, wie die» selten in solchem Grade drr Fall, Theilaahme t« den wrtttstea Kreist« erregt. EH Luter cl. >4, vdol- cvgal -10, 081 Nichtamtlicher Theil, llebersicht. Telegraphische Nachrichten. TageSgeschichte. Dresden: DieFriedensverhandlungen. — Berlin: Einzug drr Armee. Amnestiedecret. — für den Schwindlerberuf gediegen vorgebildet. Baumwolle — sagte er — verkaufen wir für Schaf wolle, unsre Schafwolle und Baumwolle für Leinen und Seide. Unsre Kattune waren alle echt gefärbt, wiewohl fie schon im kalten Wasser auSgingen, unser gemahlener Kaffee war so gut, wie er au» gebrannten Erbsen, Boh nen und Mai» herzustellen ist, und unser Ingwer war, wenn man den Preis de» Maismehle» erwog, ganz leidlich. Die Kniffe und Pfiffe Warrn zahllos. Wenn ein Haustrer von un» eine Kiste Biberfelle kaufte, die 60 Dollar- da- Dutzend Werth waren, so konnte er darauf rechnen, daß er eine Kiste Waschbären erhielt, die mit 15 Dollar- da- Dutzend noch zu theuer be zahlt waren." Sein erste- selbstständige- Geschäft war eine Lotteriecollection, in welche „Mammuthgrwinne" zu Dutzenden fielen Al- Auktionator und Trommler (Kundenzuführer) für Kaufleute erwarb er sich die Hoch achtung kleiner Kreise, vor der ganzen Union leuchtete sein Licht, al- rr Joice Hrth, die 161 Jahre alte Amme Washington-, von Ort zu Ort umherführte. Tein fruchtbarer Kopf erfand jetzt da» erste der Zugpflaster, die er von da an immer auflegte, wenn die Bankeehaut gegen seine Reizmittel unempfindlich wurde. Da Bo ston, die Stadt der klugen Leute, seine Joice Heth nicht beachtete, griff er sich selbst öffentlich an. „Joice Heth ist gar kein menschliche» Wesen" schrieb rr anonym einer Zeitung. „Da», wa» Barnum hier für ein uu- flehever alte» Weib au»giebt, ist weiter nicht» al» ei« au» Fischbein, Gummiela- FeuMetsn. Zur Geschichte de» Humbug. PhineaS Taylor Barnum, gegenwärtig ein lerer Fünfziger, wurde in dem Laden, den fein in einem Dorfe des AankeestaateS Connecticut 5. Väter, welche die Zinsen für Handdarlehne ihrer in väterlicher Gewalt befindlichen Kinder, ingleichen Ehe männer, welche die Zinsen für Handdarlrhnr ihrer Ehe frauen erheben, haben dieses Verhältniß bei der unter schriftlichen Vollziehung der Quittungen mitanzugebrn. 6. Ist in der Person deS Gläubiger-, auf welche die Schuldverschreibung lautet, eine Veränderung tingetre ten, so sind die zum sofortigen Nachweis der letzter» nöthigen Urkunden nebst der Schuldverschreibung bei der Ztnserhebung beizubringen. 7. Alle, die Erhebung der vorerwähnten Zinsen betref fende Postsendungen der Betheiligten an die Finanz hauptcasse genießen, dafern sie auf der Adresse mit der Bezeichnung: „Handdarlehnszinsen bett." versehen sind, im Jnlande Portofreiheit. Für alle Postsendungen Seiten der Finanzhauptcasse an die Betheiligten wird im Jnlande das Porto von dieser Cafle übertragen. Alle Zeitschriften der in § 21 de» Preßgesetzcs vom 14. März 1851 gedachten Art haben diese Bekannt machung rechtzeitig in ihren Blättern zum Abdruck zu bringen. Dresden, den 20. September 1866. Königliche Landes-Commission, v. Falkenstein, vr. Schneider, v. Engel. die Veröffentlichung de- FriedenSinstruments demnächst zu er warten; die Rückkehr der sächsischen Armee wäre aus Anfang Oktober festgesetzt." Wir haben guten Grund anzunehmen, daß diese Meldung als verfrüht bezeichnet werden darf, während wir andererseits die Versicherung beifügen können, daß die Verhandlungen bezüglich der Militärconvention zwischen Preußen und Sachsen allerdings bis zu einem sehr günstigen Stadium vorgeschritten sind. Berlin, 20. September. Urber den Einzug der Truppen entnehmen wir der „N. Pr. Z." folgenden Bericht: Wolkenfrei, heiter, als freue sie sich selbst die ses Ehrentages, stieg heute (20.) Morgen die Sonne empor, und mit dem ersten Sonnenstrahl war in Wirk lichkeit ganz Berlin lebendig, nachdem ein großer Theil der beschäftigten Handwerker während der ganzen Nacht thätig gewesen war. Die Zahl der seit mchrern Tagen schon eingetroffenen Fremden ist enorm. Selbst aus New-Bork sind per Dampfschiff 500 bis 600 Passa giere ausdrücklich zur Beiwohnung dieser Feier in Hamburg eingetroffen, und die Hamburger Bahn hat die Amerikaner hierher befördert. Die Hotellisten mel den zahlreiche Fremde aus Paris, Madrid, St. Peters burg, Italien. — Schon von 7 Uhr ab strömte das Publicum nach den Linden, um die Plätze auf den Tri bünen einzunehmen, und bald waren nicht blos diese vom Brandenburger Thor bis zum Lustgarten dicht ge füllt, sondern alle flachen Dächer, Balcons und Fenster um den Königsplatz, das Brandenburger Thor, den Pa riser Platz, die Linden entlang, waren dicht mit einer Menschcnmasse besetzt, deren farbenbunte Toiletten mit den fröhlichen, erwartungsvollen Gesichtern ein überaus schönes und angenehmes Bild gewährten. Namentlich bot der Pariser Platz mit den ringsum emporsteigenden, Kopf an Kops besetzten Tribünen ein über alle Beschrei bung prächtiges und belebtes Bild. Auf den Straßen selbst wogte hinter der Chaine der Fabrikgenossenschaf ten dicht gedrängt das Publicum. Jeden irgend dazu geeigneten Platz, jeden Straßenübergang hatte die Pri vatindustrie, vom Rathszimmermeister mit der hohen und großartig erbauten Tribüne bis zum kleinen breter- überlegten Handkarren herab, benutzt, um allerlei Plätze für die Zuschauer zu schaffen. Die prächtige Ausschmück ung des Palais Er. k. Hoheit des Kronprinzen haben wir noch besonders hervorzuheben. Der glorreiche Führer der zweiten Armee begrüßte seine Tapfern an seinem Hause mit dem sie am schönsten feiernden Schmuck. Fahnen und Kränze in reicher Fülle bedecken die ganze Front, und die an dieser emporlaufenden Säulen sind mit den Namen der Schlachten und dazu mit den Namen jener Regimenter bedeckt, welche unter dem Oberbefehl Sr. k. Hoheit an den glorreichen Kämpfen theilnahmen. Gestern (Mittwoch) Morgen besichtigte Sc. k. Hoheit die Ausschmückung des Palais von der Straße aus. Alsbald sammelte sich um den geliebten und gefeierten Thronerben eine große Menschenmenge, die ihn enthu siastisch begrüßte. Wie wir bereits gemeldet, bildeten am heutigen Tage verschiedene Corps, Vereine rc. die Chaine vom Thor an den Tribünen entlang bis zum Schloß. Unter den Linden, auf beiden Reitwegen auf gestellt, standen zunächst die Schüler der verschiedenen Lehranstalten mit ihren Musikchören und Fahnen. Daran schloffen sich auf der rechten (Nord-)Scite die Veteranen auS den Kriegsjahren 1813 bis 1815, die Berliner Schützcngilde, die Borfig'schen Arbeiter 3300 Mann, die Arbeiter der Hamburger Bahn, die, Egells'schen Arbeiter 900 Mann, Arbeiter für Eisenbahnbedarf 1300 Mann, Schwarzkopf'sche Arbeiter 900 Mann, Arbeiter von Wöhlert 900 Mann; auf der Südseite: die schles- wig holsteinschen Kampfgenossen von 1848 und 1864, Artillrriewcrkstatt, Eisengießerei 1000 Mann, Freund'sche Arbeiter, anhalter Bahn 1200 Mann, Heckmann'sche Arbeiter 1200 Mann, Arbeiter von Reimann, allgemeine Fabrikarbeiter 4000 Mann, Cigarrenmacher, Bretschnei der, Bandmacher 980 Mann. Die 55 Jungfrauen, welche zu der ersten Begrüßung Sr. Majestät beim Eintritt ins Brandenburger Thor gewählt worden, hat ten sich in der unmittelbar an der Tribüne Nr. 1 ge legenen Parterrewohnung des k. Hoflieferanten, Tape »«serawunnwh« an,» Sri«: ä«» vr»»äo«r 3ooro»l,; »k«nä»,.: N »ai.»», Lvo»» LoriM- ».N.: äl Vooi.»»; O»o»iv»',«k« kuekk., Hör»»»»»»'» vursoo; L 8v»i.oi-r«; Sr»,!»»: L,. 8»l»o»n'»»noooe«i>kare»n, 3«»»» t 8t»»ioi,tv»»»; :3»»o»» »eb» vuckk.; «öw: Lm.r.1«» L Co., (s, ä« l» Lour»«); kr»»: k». ünvkk.; Vt»»: »l.. On-iein. cheranogrbrr: Uönlgl. Lip«äitton ä«» ttr«,än«r ckonrnnl», vr-iäeo, L1»ii«n»tt»»»» Ho. 7. ^LKellck, «7'KIr HjNkrttcki 1 „ lb Zo-nUi-dr — „ lk Liu^lo« ttumwsi-o: 1 Amtlicher Theil. Bekanntmachung, die Erhebung der Zinsen für die Handdarlehne betreffend. DJn Bezug auf den bevorstehenden MichaeliSzinSter- mia der Handdarlrhne wird zu Begegnung von Irrun gen und Weiterungen auf Antrag des Finanzministerium» hierdurch Folgendes bekannt gemacht: 1. Die Erhebung der Zinsen hat in Gemäsheit der in Punct 4 der Bekanntmachung vom 11. Juni dieses Jahres getroffenen Bestimmung bei der Finanzhaupt- caffe in Dresden zu erfolgen. 2. Die Finanzhauptcasse wird jedoch den Gläubigern, welche dies wünschen und die unterschriftlich vollzogene ZinSquittung unter genauer Anzeige ihrer Adresse an dieselbe einsendrn, die Zinsen nebst dem Formulare zur >«ser»trnprrtsr: Lür äon U»am «io«r -«»pnit«-«» 2«il«: 1 kkgr. Vator „Liox«»»Qat" ät« L«U«: 3 Lrschetnrn: Ulgliek, mit Xvninkm« ä«r 8oon- nnä Leiorln^o, »koock, tür ä«o svlx«oä«o l'-L Ui Ike Not Xn- »») km Telegraphische Nachrichten Wie», Donnerstag, 20. September, Abends. (W. T. D.) Die „Wiener Apendpost" meldet: Der Lega- tionSrath Haymerle geht heute Abend nach Berlin, um daselbst bi» zur definitiven Besetzung de» Gr- sandtschaftSpostenS als Geschäftsträger zu sungiren. Kissel, Donnerstag, 20. September. (Wes.-Z.) Zufolge einer von dem Administrator de» Kurfürstrn- thum» Hessen veröffentlichten Urkunde de» Kurfürsten, hat dieser, weil er in der Ausübung seiner Regenten- rechte behindert sei, die diesen Rechten entsprechenden Pflichten drr Unttrthanen entgegen zu nehmen, so wohl die Unterthanen, al» die Truppen ihres Fahnen eides und die Civil- und Hofdienerschast ihre» Dienst eide» entbunden. Pari», Donnerstag, 20. September. (W. T B.) Der Kaiser reist heute Abend nach Biarritz ab. Die „Patrie" dementirt die Nachricht, daß Ger- miny seine Drmisfion al» Präsident der mexikanischen Finanzrommisfion gegeben habe. Nach Berichten au» Sirilirn vom heutigen Tage hat die Muniripalität von Catania eine Adresse vo- tirt, in welcher sie die Ereignisse in Palermo ver dammt «nd ihre unerschütterliche Hingabe an König, Verfassung und Vaterland autspricht. Haag, Freitag, 21. September. (W. T. B.) Ja der Ersten Kammer gab die Regierung die Erklärung ab, daß wegen de» Eintritt» Limburgs in den Nord deutschen Bund noch keine Unterhandlungen statt- gefunden haben. Jndeß sei die faktische Situation nicht rechtlich sanrtionirt. Mailand, Donnerstag, 20. September. Hier eingetroffenen Nachrichten aus Palermo zufolge scheinkn in den dortigen Bergen herumfireisrnde be waffnete Banden am 13. d. ihre Vereinigung bewerk stelligt und in der darauf folgenden Nacht mit solcher Kühnheit sich auf dir Stadt geworfen zu haben, daß eS ihnen gelungen ist, sich in einigen Theilen derselben festzusetzen. In der ersten Zeit hatte der Schrecken die Bürgerwrhr abgehalten, den Besatzung»truppen zur Hilfe zu eilen. Bi» zum 16. war, trotzdem von beiden Seiten fortdauernd gefeuert worden, nicht» entschieden. Die italienische Regierung läßt die Gar nisonen von Livorno, Aneona und Tarent, zusammen 14 Bataillone, unter Commando de» General» Mr- diri nach Sirilirn überführen. sticum und zahllosen Federn zusammengesetzt. Der Schau steller kann diese durch die leiseste Berührung in Be wegung setzen, und da er auch Bauchredner ist, so darf man sich auch über die Gespräche nicht wundern, die er mit der Negerin führt." Alle, für welche die Negerin kein Interesse hatte, waren begierig, den wunderbaren Automaten zu sehen, und Barnum machte ein glänzen des Geschäft, als die Streitfrage, ob Mensch ob Auto mat, die klugen Leute von Boston zu erhitzen anfing. Washingtons Amme starb und wurde durch einen lebendigen Bären ersetzt, drr neben der Ladenthüre Bar nums in einem Käfig mit der Ueberschrift: „Wird mor gen geschlachtet!" saß. Dieser verhängnißvolle Morgen kam für den glücklichen Bären nie. Immer wurde er wieder ausgestellt; alle die Leute hielten ihn für den Nachfolger des gestern geschlachteten und kauften von Barnum'» frischem Bärenfell (d. i. Echweinfett, SchöpS- talg, Nelkenöl und Bergamottöl, Lavendelöl, Thymianöl und Ro-marinöl). Demnächst kaufte Barnum, ohne einen Pfennig Geld zu besitzen, für 12,000 Dollars da» amerikanische Museum in New-Bork. Der Verkäufer forderte al» Sicherheit ein unverschuldete» Grundstück von gleichem Werthe, und Barnum gab da» verlangte Pfand. ES war seine ererbte „Epheuinsel", eine schöne und ausgedehnte Besitzung, die nur den einen Fehler hatte, daß e» schwierig und lebensgefährlich war, fie zu besuchen, da ringsum tiefe stehende Gewässer und heim tückische Sümpfe lagen. DaS Museum ist Barnum'S Eigenthum geblieben und hat ihn zum reichen Manne gemacht. Er hat dort alle möglichen Merkwürdigkeiten gezeigt und Vorstellungen gegeben, betriebsame Flöhe, gelehrte Hunde, Jongleure, Automaten, Bauchredner, lebende Bilder, Zigeuner, Albino», dick« Kinder, Zwerge, Riesen, phrenologische Laricaturdn, Pantomimen, Dio ramen, Panoramen, Modelle europäischer Hauptstädte, lchten. ept. ÄU. k 82 G.. !.; do. v. v. r cki schiel. .; Land isenbaho Leipzig. NK B; Inuüilchr »: All». Leipziger '8^ G. ÄugS- Frank. 152 M; 80^ K.: i; Lonis- KG. dt. Nock tat. Ani. Sanlehcn Creditb. eu ü.li); »alrpap. 84h G; flr- 24 dj-> bgl. si.schles. s. Laud >-.Kl.bz. >2^ G.; nieche v. v. 18^» Aul. v. !v. 1880 Wien in )rcSducl !. neue .,84 G . tzredlt- iieu 145 .; w«. icieials ller do- Mc psschiff- npagn. resduer 88 G.; 23 G.; Priori ^G. I. Sei <c K G.: ode'lche :r Pa ck- HY- hamp.- !lmstcr. llv^ Ham- 8. 78 Bank- Thlr. Ngr. Rbi.: ?1ücke: Thlr. chlr. 5 3pro«. >7.8»; österr, mobi« 23.75; ept i für schwer genug, um gegen Warren einige donnernde Artikel loszulassen. Alle Zeitungen der Provinz druck ten sie nach und durch alle ging die Anzeige: „Kauft Wichse von Warren, London, am Strand Nr. 30." Die Neugier erwachte, man versuchte die Wichse, fand fie ausgezeichnet und empfahl sie. Warren macht kein Hehl daraus, daß er sein bedeutende- Vermögen einzig und allein der glücklichen Idee verdankt, sich durch die Py ramide von Ghizeh empfehlen zu lassen. Ein weitere- Beispiel von erlaubtem Schwindel ist da» Folgende. Als Barnum das erste Jenny Lind- Concert in New-Bork gab, wurden die Billets verstei gert. Drr Hutmacher Genin erstand da- erste, da» er sich durch einen Freund bi» auf 225 Dollar» steigern ließ. Von Portland in Maine bi- Houston in Trxa- rxistirt keine mit dem Telcgraphrnamte in Verbindung stehende Zeitung, welche nicht die Geschichte am andern Tage erzählt hätte. Jeder fragte: „Wer ist der Hut macher Genin?" In einem Tage wurde der Mann be rühmt. Die Leute stürmten seinen Laden, um Hüte zu kaufen, und mancher gab einen Dollar mehr, wenn er Genin persönlich zu sehen bekam. Mit den 225 Dollar» deS Billets wurden Tausende verdient. (Forts, folgt.) Tagesgeschichte. Dresden, 21. September. Durch „Wolffs Tel. Bür." in Berlin erhalten wir heute folgende tele graphische Meldung, welche gleichzeitig an alle größere politische Blätter gelangt sein w»rd: »Wien, 20. September, Abends. Wie die »Neue freie Presse" aus glaubwürdiger Ouelle meldet, wäre der Friede »wischen Preußen und Sachsen definitiv abgeschlossen und Quittung auf den nächsten Zinstermin auch durch Post zugehen lassen. 3. Gerichtliche Recognition der ZinSquittungen ist der Regel nicht erforderlich, kann aber in Fällen,
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