Dresdner Journal : 26.10.1866
- Erscheinungsdatum
- 1866-10-26
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186610265
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18661026
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18661026
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1866
- Monat1866-10
- Tag1866-10-26
- Monat1866-10
- Jahr1866
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- Titel
- Dresdner Journal : 26.10.1866
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18«« ^249 Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann. Amtlicher Theil Telegraphische Nachrichten Dresden Oktober Hen dem sind der unvorgreiflichen Ansicht nachdem der in ihre Nichtamtlicher Theil künftigen Jahres kaum zu erwarten sein Die mini Tage»geschichte Dresden: Der Friedensvertrag ra- klage gegen den Grafen v. Westphalen Dir De> Von der BundeSliquidationsdeputation Sckiffsverluste durch Sturm. Feuilleton. Vertagung der Session haben 24 Ab- den Fraktionen der Fortschrittspartei Centrums sich zu einer Erklärung werden die Mannschaften von Schneeberg aus Heimath abgelassen werden. l kaiserlichen Hofe. Recht-Handel zwischen Nficirt. Rückkehr der sächsischen Truppen Schleswig erwartet — Frankfurt Luelck.; LSU>: LLv»«« Cabinet-ordre bezüglich der Verwaltung Oberpräsidialrescript in Sacken des Universität- Die Gleichberechtigung an der - Troppau: Hur Anwesenheit dc» Gran: Leichenfeier des Eardinal- Uebersicht Leltgraphische 8ackr,chite. Wien, Donnerstag, 25. Oktober. (W. T. B ) Die heutige „Wiener Zeitung" publikirt in ihrem amt lichen Theile ein kaiserliche» Reskript, welches de« kroatisch slawonischk« Landtag aus den 1S. November rinderust. (An diesem Tage treten auch die übrige« Landtage der österreichischen Monarchie, mit Ausnahme des ungarischen, zusammen.) Bekanntmachung, die Handdarlehne betreffend. Die Annahme von Handdarlehnen bei der Finanz- Hauptkasse wird mit dem 30. diese- Monats geschloffen. Alle Zeitschriften der in 2l des Prehgesehrs vom 14. März 1851 gedachten Art Haden diese Bekannt machung rechtzeitig in ihren Blättern zum Abdruck zu bringen. Dresden, den 23. Oktober 1868. Königliche Landes-Commission. d. Falkenstein, vr. Schneider, v. Engel. Bekanntmachung. Die in Dresden sich aushaltenden verabschiedeten Offiziere der Königlich Preußischen Armee werden ersucht, in den Vormittagsstunden von halb 12—1 Uhr im Büreau der Kommandantur von einer sie betreffen den Mittheilung Kenntniß zu nehmen. Königlich Preußische Kommandantur. wirken können, nicht weiter nachforschen, find aber zu unserm Vergnügen in der Lage, die gedachte Angabe selbst als gänzlich erfunden bezeichnen zu können. Die Beziehungen zwischen Berlin und dem Haag haben nicht aufgehört, die befriedigendsten zu sein, und eS steht von keiner Seite her eine Trübung derselben zu befürchten. Man hat in dieser Beziehung insbesondere auf da« Berhältniß Limburg- zum bisherigen Deutschen Bunde hingewiesen, dessen Lösung von der niederländischen Re gierung längst dringend gewünscht worden war. Wir — Nach der geordnete aus und des linken fischen Gienze Universität. - Kaisers. — Primas. — putation aus Berlin zurück. Organisation der neuen Verwaltung. Großdeutsche Versammlung. — Hamburg: Reorganisation des DürgermilitärS. — Wien: Die ungarische LandtaaSfrage. Die Penfio- nirung Benedek'S rc. Italienischer Geschäftsträger. MilitärbefreiungStare. Den Schutz de» Papstes betr. — Prag: Vermehrung der Garnisonen an der säch >em leb einstim - König- jetzt an besteht, S Oester- -en recht baues. Der Oberpräsident in Die Recrutirungsangelegeuheit. bodenlos häßlichen Herrn Lefranc de Pompignan ge wesen sein; so viel aber ist gewiß, daß sie nicht minder lüderlich als jeder ihrer beiden angeblichen Väter und dabei geistreicher und genialer als hundert Andere war. Olympie hat die Ehre, hie erste Französin gewesen zu sein, in deren mousstrendem Gehirne dir Idee von der Emancipation der Frauen zuerst Wurzel gefaßt. „Wir müssen, sagte sie einet Tage- in einer Sitzung de» Ja- kobinerclub«, wohl eben so gut wie Ihr Männer be rechtigt sein, die Rednerbühne besteigen zu dürfen, weil wir eben so gut wie Ihr die Guillotine besteigen." — Zuerst hatte sie sür Necker, dann für Mirabeau, später für Vergniaud geschwärmt und den ersten „Republika nischen Frauenrlub" gegründet. Aber trotz ihrer blut- rothen Gesinnungen hatte sie in einer schwachen Stunde himmelblaue- Mitleid mit dem schwachen Ludwig XVI., dessen Vertheidigung sie öffentlich übernommen und wo für ihr Marie Antoinette die Ente mit dem messingenen Magen geschenkt haben soll. — Nach der Hinrichtung »eS Königs, vir sie sich sehr zu Herzeu nahm, griff sie die Män ner der Schreckensherrschaft an und gerieth dadurch in den fatalen Geruch politischer Abtrünnigkeit. Eines Tage» steht sie sich urplötzlich auf offener Straße von einem Rudel roher Sansculotte» umringt, von denen Einer ihren Kopf unter seinen Arm preßt, ihr die rothe Frei« heitSmütze vom frühzeitig ergrauten Haare reißt und mit heiserer Stimme ausruft: „Wer will Olimpien« Kopf für 15 Sous?" — Laßt mich los, viwv» »»niv»- lotw! rief die gefaßte Frau, ich zahle Euch dafür das Doppelte, sagte sie und drückte ihm 30 Sou» i« die blutbefleckte Faust Die Menge lachte und ließ sie ruhig laufen, i Nicht«, lieber Freund, geht über Geistesgegenwart l Bald darauf vom öffentlichen Wohlfahrtsausschüsse des verdacht» verdächtig erklärt und vor das Revolu« * Berlin, 24. Oktober, Nach den neuesten gendcn Anzeichen dürfte die Eröffnung de» deutschen Parlaments vor dem Monat König haben geruhet den Staatsminister Generalleut nant von Rabenhorst der Direktion des ihm anver trauten Kriegsministeiiums zu entheben und die Function «ine» Kriegsministers dem Generalmajor und bisherigen Ehef de» Generalstabes Georg Friedrich Alsred von Fabrice zu übertragen. tionStribunal gestellt, wird sie von Letzterm ohne langen Proceß zum Tode verurtheilt. Um ihr Dasein, wenn auch nur auf einige Monate, zu verlängern, begeht sie die Schwachheit, vor den Schranken de» Gerichte» zu erklären, daß sie — die, beiläufig erwähnt, niemals »er» heirathet gewesen war — sich seit Kurzem und p»r Kararck Mutter fühle, weil ihr Verlheidiger ihr zugeflüstert hatte, daß I» 8»iMe Ouillotinv bisher die Rechte der Schwanger« zu respectiren gepflegt. Olympe hatte den Muth, sich einer öffentlichen Untersuchung zu unter werfen: die etwas ungalanten Aerzte erklärten aber ein stimmig, daß deren Aussage unwahr sei. Und wa» geschah darauf? Infolge diese» Ausspruchs wurde Olympe de Gouge», die Besitzerin der messingnen Ente, die auch ihr kein Glück gebracht, wie die gekrönte Vorbesitzerin derselben, sofort abgeführt und auf dem Gr-veplaye guillotinirt, am 4. November 1793, also achtzehn Tage nach der Hinrichtung der Königin. Alles, wa» von der Masse der literarischen Bagage diese» rothen Blaustrumpfs übrig geblieben ist und sie überlebt hat, ist ein von ihr »erfaßte», dreiactigeS, ziemlich brillante» Lustspiel „1^ moriog« mMtoväu <tu kb-rodm", da» sieben Jahre vor ihrem tragischen Ende in Pari« unter Angabe eine» falschen Druckort« — «tritt», >788 8. erschienen war. Und wa» dann? fragte Mvlady. Bancanson's ««glückbringende Ente gelangt« nach der Enthauptung der Bürgert« de Gouge« durch öffent liche Versteigerung in den Besitz jener Marie Jeanne Gomart de Vaubernier, die, geboren zu Vaucoulrurs am 19. August 1746, Tochter einer Näherin namens Becu, genannt Eanttgnt, durch Proforma Herrath mit einem vornehmen Taugenichts, Grafen Dubarry, urplötz lich von einer ebenso galanten, al« pikanten, unter de« Namen Mademoiselle L'Ange ziemlich anrüchigen Putz» nd Re- iächsische Vacanz, :e Frage » Nord- ret sein bezüglich dieselbe ält, auf Deutsche Bund ausgehört hat, factisch und Rechtlich zu eristirrn, auch die Banden von selbst gelöst find, die ihn während einer kurzen Zeit seine- Bestehens an andere Staaten oder Staatentheile fesselten. — Ein Korre spondent der „Times" bringt ausführliche Mittheilungen über angebliche Unterhandlungen, welche Preußen mit den Großmächten in Betreff der orientalischen Fwage angeknüpft haben sollte. Diese bezüglichen An gaben der „Times" sind jedoch in allen Punkten au« der Luft gegriffen. Für Jeden, der die politischen Ver hältnisse genauer kennt, mußte e« auch wohl von vorn herein sehr zweifelhaft erscheinen, daß Preußen gerade durch die orientalische Frage zu diplomatischen Verhand lungen sich veranlaßt finden sollte, da von derselben, so wichtig sie in allgemeiner europäischer Hinficht ist, doch zunächst die preußischen Interessen nicht berührt werden. Preußen ist in der günstigen Lage, bei der Entwickelung der Dinge im Orient einen ruhigen Be obachter abgeben zu können und in jeder Phase der selben nach Maßgabe seiner eignen Interessen seine Entschlüsse zu fassen. ES ist daher leicht zu verstehen, daß Preußen über diese Angelegenheit weder mit Oester reich noch mit Rußland — dies sind die beiden von der „Times" genannten Mächte — noch mit irgend einer andern Regierung in Unterhandlungen eingetreten. Nicht minder unwahr ist alles Andere, was der „Time-" von einer Verstimmung geschrieben wird, die wegen der preußischen Politik in der deutschen Frage zwischen Sr. Majestät dem Könige und dem Kaiser von Rußland eingetreten sei. Sachsen erklären Bezug- dcm Krirgsministerium und Hrn. Chassepot.—Brüssel: Entlassungsgesuch de» Kriegsministers. — — Florenz: Dir Volksabstimmung in Venetien. Tapfer» keitsmedaillen. Proceß Persano. KönigStelegramm an General Revel. Ernennungen für Venetien. — London: Vermischtes. — St. Petersburg: Nach richten aus dem Kaukasus. — Warschau: Kein Wechsel in dem Statthaltcrposten. New-Bork: Neue transatlantische Kabel. Der gegenwärtige Parteikampf. ü-rnennnnge«, Versetzungen ,e. i« öffentliche« Dienst« dresdner Nachrichten. Provinzialnachrichten. (Leipzig. Plauen. Meißen. Waldheim. Mügeln. Zittau. Reichenbach. Adorf.) Vermischte». Eingesandtr». Statistik und Volkswirthschast. Feuilleton. Inserate. Dageskalrnder. vorsennach- richtru. steriellen Blätter lassen sich hierüber folgendermaßen auS: Da» Wahlgesetz für den Reichstag des Nord deutschen Bundes ist veröffentlicht worden. Auch sind feiten der Regierung die nöthigen Anordnungen erfolgt, um die Abgrenzung der Wahlbezirke möglichst zu be schleunigen. Die Ausschreibung der Wahlen selbst aber und die Einberufung des Reichstags dürfte, wie schon bemerkt, in nächster Zeit noch nicht zu erwarten sein. Erstens bedarf e«, ehe hierzu geschritten werden kann, noch der Verständigung mit allen Regierungen des Nord deutschen Bundes über den geeigneten Termin, und dann kommt auch in Betracht, daß der Norddeutsche Reichs tag und der preußische Landtag nicht füglich zu gleicher Zeit versammelt sein können, daß also erst der Schluß der Session des letztern abzuwarten ist, ehe das erstere einberufen wird. Diese Session dürfte aber nach ihrem Wiederbeginn Wohl zum wenigsten noch drei Monate in Anspruch nehmen, da außer dem Budget noch andere Angelegenheiten von Bedeutung zu erledigen sein wer den. Zu diesen werden indessen diejenigen Vorlagen noch nicht gehören können, welche durch Einführung der preußischen Verfassung in den neuen Landcstheilen am 1. October nächsten Jahres für die definitive Re gelung der Verhältnisse dieser Provinzen nothwendig werden. Da die Grundlage hierzu durch die Berathun- gen mit Beamten und andern Notabilitäten aus den betreffenden Landestheilen erst gewonnen werden soll, so wird eS zur Beschaffung dieser Arbeiten noch län gerer Zeit bedürfen, und es ist daher wahrscheinlich, daß der Landtag in der Zeit zwischen dem Schluß sei ner jetzt wieder zu eröffnenden Session und dem 1. Ok tober 1867 noch einmal zu einer außerordentlichen Ses sion einberufen werden wird. — Die „N. A. Z." schreibt: In mehrer« Blättern wird die schon früher in Umlauf gefetzte Kunde, wonach in den Beziehungen zwischen der diesseitigen und der niederländischen Regierung eine ernste Verstim mung eingetreten wäre, von Neuem wiederholt. Wir wollen dem Ursprünge solcher Gerüchte, deren Wieder aufnahme mit den Vorbereitungen zu den in Holland nahe bevorstehenden Wahlen zusammenfällt und die in den betreffenden dortigen Kreisen nur beunruhigend Die Ente de» Herrn v. Lancanson. Sind Sir abergläubig? fragte mich Mylady. Wie ein Türke! gestand ich rhr. Und weshalb? fragte sie mich weiter. Weil ich aus der Geschichte die tausendsache Er fahrung gesammelt, daß mancher Aberglaube seine volle Berechtigung hat. Lassen Sie sich salzendes Geschicht- chen erzählen. Sie kennen »ermuthlich Herrn v. Vau- canson? Meinen Sie den Erfinder der Automaten? Ihn, gnädige Frau, und keinen Andern! — Jacques de Vaucanson, geboren zu Grenoble am 21. November 1709, «ar nicht allein ein ganz ausgezeichneter Me chaniker, sondern auch — wa» in den Augen mancher Leute mehr sagen will — ein ganz entschiedener, treu bewährter Royalist, der, al« er 1782 (er starb an seinem Geburtstage) zu Pari- seinen Geist aufgab, die Samm lung seiner Automaten, al» Zeichen aufrichtiger Hul digung, der Königin Marie Antoinette vermachte. Ich erinnere mich dessen, sagte Mylady. Unter seinen Automaten befand sich auch eine Ente von Messing, die fast eben so geläufig zu schnattern »er stand, wie manche ihrer Namensschwestern von Fleisch und Blut. Diese Ente hatte einen messingenen Mage« und insolgr dessen eine so beneidenSwürdige Verdauung, daß fie selbst das härteste Futter, da« sie verschlang, ge» müthlich zu verdauen im Stande war. Einen Magen von Messing! rief Mylady. Die« darf Eie durchau« nicht wundern. Die Ge schichte hat noch viel curiosere Dinge aufzuwetsrn. Wenn e» einen gelehrten Astronomen gegeben, welcher Tycho de Brahe geheißen hat «nd infolge eine« für ihn unglücklich ausgefallenen Duells gezwungen gewesen Dresden, 25. Oktober. Der Friedensvertrag zwischen Sachsen und Preußen ist in den Ratificationen gestern ausgewechselt worden. Der Ratificationsact ist nach gestern Abend 10 Uhr hier eingegangener amtlicher Meldung in Berlin Abends 8 Uhr vollzogen worden, und haben wir infolge dessen den Friedensvertrag nebst den dazu gehörigen Beilagen bereit- heute Morgen durch eine Extrabeilage veröffentlichen können. — Wie wir hören, wird der erste Transport beur laubter sächsischer Kriegsreser»isten am 27. oder 28. Oktober aus Oesterreich in Sachsen eintreffen, und pentheile n, trete« berbefeh en Gem Teplitz, Donnerstag, 25. Oktober, Vorm. (Directe Meldung) Ihre Majestäten der König und die Königin von Lachsen werden morgen (Freitag) Nachmittag I Uhr per Extrarug von hier abreisen, gegen 2 Uhr in Bodenbach amangen, von dort bi- zur Eisenbahnstation Niedersedlitz fahren und gegen « Uhr in Pillnitz eintreffen. ^jüdrliotz: l „ Sloo»tlirk!— „ Erscheint«: TA^Iivd, mit äer Koon nnä k'ei-et»?« Lv«oü» für U«u folxenäoo l»x tztrausgtdrr: Nvotgl Lapoültto« äs» ^oatuulH, vr«»<i«n, Slorionotr»»»« No 7. erklärt in Red« dir Jn- zierung, rgehört- wahren. chügten cht Be- ig» von Bevoll- en solle, fikation Soserolmpretsr: kür äoo k»om «iu«r ^v-,,i»l«-okn /eil«: t dlgr. Hoter ' «ile /eile: 3 öigr- »aseraMr-unahmr au»mtrta: I^ixriUI k'o. 8ua»v»r»a>r»», OowmiitlioaLr ü«» I)r«»än»t 3vurv»l»; «dovüa».: 71 Loo«.»», kaut, N»»dur^ >«rlt»- VI-u-Lnuivevrr ». N.: Vo«l.«»i v»rU»! Oaoeivl'aeü« Nnekk, Nnr«»n; >r»»«»: L. 8o«l.orr»; Ur«»I»o: l,.8raooili'«Xnnouosnbur«»^ war, eine silberne Nase zn trage«, und wenn e» mehr als einen Gelehrten gegeben, welchen die grundgütige Mutter Natur mit gußeiserner Zudringlichkeit begabt hat, wenn die Geschichte einen Götz v. Berlickingrn mit der eisernen Hand und einen Landgrafen Fried rich >1. von Hessen-Homburg mit einem massiv silber nen Beine aufzuweisen hat, warum — frage ich Sie? soll'S dann nicht auch eine künstliche Ente mit mes singenem Magen geben, die, wir jene de« Herrn v. Vau canson, selbst Busterschalen und Kieselsteine, und — wa» sicher noch weil schwieriger ist! — sogar manche Werke de« Herrn v. l. B- 3- glücklich verdaut haben soll. Nicht« ist unmöglich, sagte Lafontaine. Die bewußte Ente, welche Vaucanson al« Zeichen seiner loyalen Gesinnung seiner liebenswürdigen Be schützerin — der Königin von Frankreich — hinterlassen hatte, schein! der Schwester de- nicht minder unglücklichen Kaiser» Joseph ll. leider kein Glück gebracht zu haben, denn Sir kennen, Mylady, da« traurige Ende dieser schönen Märtyrerin, die neun Monate nach der Hin richtung ihre» königlichen Gemahls — am 16. October 1793 — dir Stufrn de« Schaffet« bestieg und guilloti nirt ward. Kurz vor der Enthauptung der unglücklichen Toch ter der Kaiserin Maria Theresia war die Ente bei Herrn v. Vaucanson al« Geschenk brr Königin in den Besitz eine« politischen Blaustrumpf» gelangt, der sich zur Verthridigung Ludwig'« XVI. aufgeworfen hatte. Die neue Besitzerin der alten Ente hieß Marie Olym- pir de Gouge». Auch fie ist mir nicht unbekannt. Gebar«« zu Montauban im Jahre 1755 soll Olym pie de Gouge» nach der Au»fage einiger ihrer Bio graphen eine natürliche Tochter König Ludwig » XV., nach Anderen hingegen die nicht unschöne Fr«cht des „gelegten irrig von er Köniz zenseitige den bei den wird Festungen lin: Wahrscheinlicher Zeitpunkt des Zusammentritts des Norddeutschen Reichstages. Berichtigung falscher Zeitungsnachrichten. Eine Erklärung von Abgeord- neten aus Ler Fortschrittspartei. —Meschede: An- chsischen truclion des mit n inter fest an- ider Be- bleiben ächsischen königlich Zerpflich- -n hohen »er gere- er Rati- ngesehen »orlie- Nord- März n Trup- nreihung >lgt sein ung de- sperr sei- bezüglich der zwei bedeutendsten Abstimmungen des Ab geordnetenhauses vereinigt, in welcher e» heißt: „Das Anerkenuiuiß des Geschehenen war der Ausspruch der Jademnitä, welcher zugleich die Mitwirkung der Land,»- Vertretung vorbereitete. In der Anleihe galt es» der Regie rung die Mittel, ohne welche sie nicht glaubte, die volle Ver antwortlichkeit für tue weitere Durchführang der Aufgabe Preu ßens Übernehmen zu können, «m zweckentsprechenden Ma«e zu gewahren und gegen die Bewilligung Bürgschaften zu erlan- gen, welche die Rechte des Volkes vermehren and die altern Rechte mit bessern Schutzmitteln versorgen, ohne hierdurch der Leitung irgend einen Grad vou Kraft zu entziehen. Die Wach samkeit über die verfassungsmäßigen Rechte des Volkes, von denen keine- ansgegeben und keines verkürzt werden darf, hat die ganze entschieden liberale Partei auch in dleser Session stets einig gefunden und von andern Parteien gesondert. Da»- seOe Band wird auch in Zukunft ihr gemeinsames Merkmal bleiben. Troy des Vertrauens zu der umsichtigen und hoch strebenden Leitung der auswärtigen Angelegenheiten und zu dem energischen Schatze der preußischen Macht und des preu ßischen Berufes, trotz des Zeichens der Versöhnung in der Am uestie, ist in der innern Verwaltung des Landes noch nicht die Wendung gesichert, welche auch hier uns gestattete, die Schritte der Regierung mit Vertrauen zu begleite«. Wir fühlen die Pflichten einer wachsamen und loyalen Opposition auf Un ruhen und glauben sie nicht blos den Rechten des preußischen Volkes zu schulden, sondern auch der Zukunft Deutschlands zu widmen, wmn wir dem Schaden vorzubeuzea streben, mit wä- chem eine mißliebige Regiernngsweis« im Innern des Laude- selbst die Ersätze der auswärtigen Politik bedroht, indem sie baS harmonische Zusammenwirken zwischen Regierung u Volks vertretung gefährdet, den innigen Zusammenschluß der älter« und neuen LandeStheile und den Anschluß de- übrigen Deutsch lands an Preußen erschwert. Neben der gerüüeteu Macht uud dem Ansehen der Waffen bedarf es einer freisinnigen Verwal tung. In der Mischung beider Elemente, in der Ausbildung der lange schon vorbehaltenen organischen Gesetze und in der Selbstverwaltung als Grundlage des Gemeindew'sens erkea- nen wir den geraden Weg zur höchsten Bedeutung Preußen» und zu seiner Herrschaft in Deutschland. Das ist der Sruu unsrer Unterstützung und unsrer Opposition. Doch sind wir be« Lande einen Herd der Unordnung, der Anarchie und Revolution machen. Konstantinovel, Mittwoch, 24. Ortader. (W. T. B.) Fürst Karl von Rumänien ist gestern in The- rapia (Ort am Bosporus, 2 Meilen von der Vor stadt Pera) angrlangt und sofort vom Sultan empfan» aen worden. Dem Fürsten werden mit besonderer Aufmerksamkeit die höchsten Ehren erwiesen. Der Palast Kütschüksu ist für seinen Besuch in Bereitschaft gesetzt. Gämmtliche diplomatische Agenten Frankreich» im Orient find angewiesen worden, den revolutionären Bestrebungen energisch entgegen zu wirken. Russische Tous»laragenten bereisen Rumelien und Bosnien. Schleswig, Mittwoch, 24. Oktober, Rachmitt. (W. T. B.) Eine au» dem Kriegsmiuisteriu» in Ber lin hier eiugetrossrne Dislorationsordre bestimmt, daß dat Generalkommando des v. ArmeerorpS (General leutnant v. Manteuffel) hierselbst seine» Sitz erhält. Al» ständige Garnison der Stadt ist da» Füsilier» bataillon de» 84. Infanterieregiment», sowie da» 16. Lavalerieregiment^, welche beide Regimenter neu gebildet werden, bestimmt. Da» erstgenannte Regi ment wird auch die zu« 1. Januar k. I. iu Holstein auSzuhebendrn Rekruten aufnehmeu. Wien, Mittwoch, 24. Oktober, Abend». (W. T. B.) Der Kaiser ist beute Abend unter freudiger Be grüßung seiten der Bevölkerung in Prag eingetrof- fen. Die tschechische Anrede de» Bürgermeister« er widerte der Kaiser gleichfalls in tschechischer Sprache. Karlsruhe, Mittwoch, 24. Oktober, Nach«. (W. T B.) In der heutigen Sitzung der Zweite» Kammer wurdrn die Waffenstillstands- und Friede«»- frage, sowie die Frage wegen de« Anschlusse« Vaden» an den Norddeutschen Bund nach mehr al» fünfstün diger Debatte erledigt. Der Lommission»a«trag wurde mit großer Majorität angeuommen. Die be treffende Commission der Abgeordnetenkammer bean tragt, »eben der Zustimmung zu dem Waffenstil» stand»- und dem Frtkdrn-vertrage, dir Kammer möge zu Protokoll erklären, die Regirrung wolle 1) den Eintritt der süddeutschen Staaten, insbe sondere Badens, in eine Verbindung mit den nord deutschen Staaten zur möglichen Wiederherstellung einc» Gesammtdeutscklands mit aller Entschiedenheit erstreben; 2) bei diesen Bestrebungen danach trachten, daß bei der Gestaltung des bundesstaatlichen Verhältnisses nicht nur die hiermit verträgliche Selbstständigkeit der Einzel- staaten in ihren innern verfassungsmäßigen Zuständen erhalte«, sondern dafür auch eine gewisse Gewähr durch die Bundesverfassung erlangt werde; 3) bis zur Er reichung des bezeichneten Zieles jede irgend mögliche Annäherung Baden» an Preußen und den Norddeut schen Bund sowohl aus volkswirthschaftlichen Gebieten, als auch durch vertragsmäßige Sicherung des Zusammen gehens sür den Fall eine» Krieges und durch Dem entsprechende militärische Einrichtungen zu erreichen suchen. St. Petersburg, Mittwoch, 24. Oktober, Vor mittag». (W. T. B ) Da« heutige „Journal Le St. P^tersbourg" sagt, die Abberusung de» General» v. Kauffmann (vgl. Tage-geschichte unter „Warschau") bedeute keinesweg» eine Aenderung in dem seither be folgte» politischen System bezüglich der westlichen Gou vernement» und de» Königreich« Polen. Die rrstern sollen wieder vorherrschend russische Gouvernement» werden, wozu die Geschichte fie bereit» gemacht habe. Im Königreiche Polen werde da» Programm de» Kai ser» ernstlich verfolgt; e» handle sich darum, in Pole« die Gesellschaft von Elementen zu befreien, welche au»
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