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Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 10.12.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-12-10
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-192512108
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19251210
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19251210
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
- Jahr1925
- Monat1925-12
- Tag1925-12-10
- Monat1925-12
- Jahr1925
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Im Lande der pomoris Der «Brdttchste Stamm Rußlands. — Leehuudojüüd «ft Hin-ernissen. — >8 Tage auf einem schwimmenden Eisdldck. Äon Wladimir Koropow. - Die Küste des Wcißeu Meeres im hohen Norden Rußlands ist von einem Bolls- stamm bevölkert, der eine Mischung rus sischer, finnischer und asiatischer, aus Sibi- rten eingewanderter Nassen darstellt. Die- fer Stamm wird „Pomori" genannt, was buchstäblich so viel wie Meerleute bedeutet. Dr besteht aus kräftigen, mutigen Men schen, bie ihr Leben im ewigen Kamps mit der Natur, insbesondere in tollkühnen Jagdabenteuern verbringen, bei denen eS Art auf hart gebt. In einem unter dem Titel „Norden" erschienenen Reisebuch des jungen russischen Schriftstellers Lidin, das in deutscher Sprache noch nicht vorliegt, sind viele überaus spannend und künstle risch gestaltete Schilderungen solcher Jand- abenteuer enthalten. Unter anderem er zählt Lidin eine überaus dramatische Epi sode, die eS verdient, auch hier festgehalten zu werden. Im Winter, wenn das Weiße Meer von schweren grünlichen Eisblöcken bedeckt ist, wird eS von Seehunden überflutet. Sie erscheinen zur Brunstzeit in unendlicken Scharen und lagern sich überall auf den Visblöcken. Unübersehbare Eisflächen sind dann schwarz von den Tieren. Zu dieser Zeit gehen die Pomoris am lievsten auf -t« Seehundssagd ans. Dicht an der Meeresküste schlagen sie zu diesem Zweck eine eigentümliche Iagdsiedelung aus, be stehend aus etwa zehn elenden, mühsam aus der Erde errichteten Hütten nebst ein paar Booten mit geflickten Segeln. Fünf mutige Brüder aus Kemi, einem Städtchen im alleräußersten Norden an -er Mur manküste des Nord-Lzeans, gingen im Februar dieses Jahres trotzdem allein auf reu Seehundsfang, ohne sich den anderen anzuschließen. Sic wußten, daß ihr Boot wochenlang zwischen den Eisblöcken um- bergetricben werden konnte, und nahmen deshalb Nahruna auf mehrere Mouate mit, denn es geschieht nicht selten, daß Boote von Seehundsfängcrn bis zum Sommer nicht aus den Eismasscn herauskommen können. Tie fünf Jäger, die cs nun ein mal auf eigene Jaust versuchen wollten, waren kräftige, schöne Burschen, die die sehnsüchtigen Blicke aller Mädchen und Frauen auf sich zogen. Sie hielten zunächst Kurs auf eine ihnen gut bekannte Insel, aber schon das war kein leichtes Unterneh men, denn im Februar bläst ein scharfer Südwind, der die Eisblöcke zertrümmert. In den dadurch breiawig werdenden EiS- massen mutz man sehr geschickt lavieren »nd das Boot ost über kilometerlange und ^ebenso breite EiSblöcke tragen, bis man nach furchtbaren Attstreugunyen wieder Fahrwasser erreicht hat. Die fünf Brüder schafften eS trotz allem, und als sie die Insel sichteten, erzitterte ihr Jägerherz vor Heller Freude. Noch nie hatten sie so viel Tiere gesehen! ES war jedoch schon Anjana März ge worden, denn die schwierige Fahrt hatte sich nicht schneller bewerkstelligen lassen. Zu dieser Zett tauen die Eisblöcke auf, denn der jetzt einfetzende Südostwind zer stückelt sie noch mehr als der Südwind. Einzelne Blöcke treiben aber aus dem Weißen Meer in den Nord-Ozean, wo sie sich mit den groben Etsmassen aus Grön- land vermischen und weitergetrieben wer den, um sich in erst südlicheren Gewässern anfznlösen. Vorher bilden sie eine große Gefahr für die Schiffahrt, der schon man ches Schiff zum Opfer gefallen ist. Die Jäger, die gerade einen Eisblock über querten, hatten nun folgendes Erlebnis. Der Block, auf dem sie standen, spaltete sich plötzlich und wurde vom Wind in rasender Fahrt sortgetrteben. Sämtliche Vorräte und das Boot blieben mit dem jüngsten Bruder, der es gerade getragen hatte, auf der anderen Hälfte des EtSblocks. Die vier Jäger hatten bei sich nur ihre Geweh re, etwas Pulver — sie benutzten alte Kapselgewehre —, etn altes leeres Faß, ein bißchen Brot und Salz, zwei Schachteln Streichhölzer und einen halben Liter Spi ritus. Eie simmerten aus den Gewehren und Häuten erlegter Tiere ein Zelt und hißten eine weitze Flagge. Tie ersten acht Tage aßen sie Brot und Fische, die sie mit bloßen Händen fangen konnten. Sie wärmten sich am Feuer, das sie mit großer Mühe trotz Regen und Wind aufrechter- hielten. Am achten Tage war die erste Schachtel Streichhölzer verbraucht. Am zwölften Tage waren die restlichen Streich hölzer durchnäßt und unbrauchbar gewor den. Die Unglücklichen versanken in Nacht und Nebel. . . Am dreizehnten Tage fand einer von ihnen den Tod. Er neigte sich zn weit vor, als er einen Fisch fangen wollte, und stürzte in die Meerestiefe. Die überlebenden drei Jäger hatten kern Feuer mehr und mußten sich von rohen Fischen nähren. Sonst kauten sie an ihren Leibriemen, um den Hunger durch das Geschäft des BeißenS wenigstens etwas zn besänftigen. NachtS schmiegten sie sich eng aneinander, nm die Wärme ihrer Körper zu erhalten, und wickelten sich in rohe Seehundhäute ein. Nachdem sie fünf Tage hindurch nur rohe Fische zu sich genommen hatten, muß- reu sie am sechsten Tage «lut brechen. Der eine, der besonders zu leiden schien, erhielt den Rest des Spiritus, seine Krämpfe be- ruhigten sich, und er schlief et«. Elf Tage lag er fo ohne Nahrung und ohne Trank, in einem to-esähnlichen Schlaf erstarrt. Die andern konnten die wiberlicoe Nah rung nicht mehr vertragen und mußten doch das ekelhafte rohe Fleisch essen, um es mit ihrem Blut wieder auszuspncken. Ihr Zahnfleisch wurde schwach, Blut tropfte dauernd aus ihrem Munde, und die Zähne fielen ihnen aus. Zwciund- zwauzig Tage dauerte nun bereits die Schreckensfahrt. Die Unglücklichen erkann ten an der Windrichtung, -atz sie in eine Gegend getrieben wurden, in die sich kaum je ein Schiff waat. Trotzdem gaben sic wiederholt Lustschüsse ab, in der Hoffnung, daß sie doch irgendwo gehört werden wür den. Auch schossen sie Leevögel und aßen ihr blaues Fleisch, das immerhin besser war als rohes Ftschfleisch. Um sich vor der leibzerfressendcu Feuchtigkeit zu schützen, beschmierten sie sich mit Seehuudsfctt. Aber das half nur wenig. Sie wurden zu zahnlosen Greisen mit weißen Haaren und zusammcngeschrumpsten Leibern und sahen wie Gespenster aus. Das Leben verließ mit dem blutigen Erbrechen immer mehr ihre Körper, und sie fühlten bereits, das; ihr Ende nicht mehr weit war. Trotzdem kämpften sie mit der letzten Kraft und zäher Energie um die Behauptung des schon erlöschenden LcbensfunkenS. Am 28. Taye hatten die Unglücklichen nickt ein mal die Kraft mehr, Nahrung zu sich zn nehmen. Aber als der Nebel sich am frühen Morgen zerstreute, erblickte einer von ihnen gerade an diesem Tage plötzlich am fernen Horizont einen Dampfer. So gut sie konnten, kletterten sie übereinan der, und der oberste gab einen Schuß mit der letzten Pulverladung ab. Zum Glück wurden sie bemerkt. Schnell nahm der Dampfer Kurs aus den kleinen, beinahe geschmolzenen Etsblock. Die Drei waren gerettet. Aber als hilflose Krüppel kehrten sie heim. . . Für die Hausfrau. Delikate Zwiebacke. 1 Kilogramm bestes Weizenmehl, Pfund Butter bzw. Margarine, k Pfund Zucker, 40 Gramm Hefe, etwas ge riebene Muskatnuß und X Liter Milch. Alle Zutaten werden gut vermengt und tüchtig burchgeknctet, worauf man den Teig zu einer Walze auSrollt, von der gleichgroße Scheiben geschnitten werden, die man halbkugelig formt, auf eine gut eingcfcttct Platte setzt und etwa 20 Minuten aufgehen läßt. Benutzt man an Stelle der Hefe Backpulver, bringt man da» Gebäck gleich in den Ofen und bäckt bei guter Hitze 20 Minuten. Nach dem Erkalten schneidet man die einzelnen Zwiebacke mit einem schar fen Messer durch und trocknet sie bet milder Wärme etwa 18 Minuten sch. Aast«««. Stott«. Hefenftück. zunächst: ein« Tasse lauwarme Milch, eine Walnuß groß Preßhefe darin gelöst, mit V, Pfund Wei zenmehl; fester Teig, warm gestellt zum Auf gehen; dazu geben: 1»/» Pfund Mehl, nach und nach; ',2 Liter Milch, angekdärmt, 3 Eier, zerqutrlt, »r Pfund Butter, reichlich geschmol zen, 1 Eßlef'el Kochzucker, gehäuft, Rosinen ohne Kerne (Sultaninen), gehäuft« Hand voll; 20 Stück Mandeln, gebrüht, abgezogen, fein gerieben, l Tassenkops Aosenwasser; noch Mehl, bi- steifer Teig; Stollen formen; auf« bemehlte Backblech, bestrichen mit zerlassener Butter, mit Puderzucker bestreu', wodurch schön gebräunt; volle Stunde baaen; heißer Ofen. Mürbe« Streute! zu erziele«. Mancher Hausfrau will der Streusel für den Kuchen nicht glücken. Entweder zerläuft er beim Backen oder er wird zu hart. Am den rich tigen Mittelweg zu fmden, gebe jede Haus frau einen Guß Speiseöl unter die Butter, nehme auch nicht zu viel Butter, well das in den meisten Fällen der Grund de« har ten Streusel« ist. Man nehme zum Streusel halb Margarine, halb Buttes dazu den Guß Oel, Zucker und da« nötige Mehl und man wird stet« großen und mürben Kreusel er zielen. Kerzrnflecke. die in den Sto/f rauher Klei der tropften, sind etwas sehr Häßliche«. And doch gibt es ein leichtes Mittel, sie zu ent fernen: Man schabt mit einem Messer die obere Stearinmasse weg. macht die übrige Auflage weißbrüchig und befeucht« sie mit Spiritus. Aach dessen Berdunstung wirb Stearin zu Staub, der leicht abgebürstet wer den kann. Wachsflecke werden durch Bügel» bei Auf- und Anterlage von Löschpop i« entfernt. SWM Ser MM Meiler Freitag, de« 11. Dezember 1VL5: Opernhaus Martha f^8j: sAn>ebi >>e h- iZ s BB. 0205—8357. Schauspielhaus Zum ersten Male: Uranssührnng: Der Froschkvntg AlberftTheaier Madame CanS-Gcne BBB.. Gr. I, 8901-4200 und Gr. S, 151-2«. BB. 2901—8020. SBKL. 551-800. Refldenz'Theater Graün Mariza t^B. Central,Theater Gcsamtgastkpiel de« Neuen Theaters Nebeneinander (i-48): BB. 8851-8700. NBB-, Gr. I, 3301—3500 urch 5401 -5500. Theater am Wajaplatz Ein Fehltritt oder Der ist der Vater? 1 «plt eichenar^mtt Stahlmat., i - «Q ! Vwll Auflaqematr. u. Ke-lkissenl Bettstelle, Eich«. Birke, Nußbaum, weiß gestrichen v 29 an Reformbett, 1 a weiß lackiert, v 27 an Kinderbett, 1a weiß, m. Stahlmatr. .. v 30 StahlmatraOr ) jede gelöscht, v. 13.4 an Aalle,ematrohe ) Größe v. 17 an KlcidrrschrSnke. Wäscheschränke v Chaiselongue», gute Arbeit v 44 .-v mi Komplette Schlafzimmer, Kochen staunend billig. Bequeme Teilzahlung gestattet! Aabriklager »nrde» A., G-. fsvlnqerftr. 5,1 a.PoW. Vertreter: 8. Eckstei». Bitte auf Hausnummer achten? LonntagS geilffnet. S. L B. Hirsch, Dresden, Grobe Vrüöergasse t Sm-. 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