Anhang VIII. n. Dr. Böttiger, Geschichte des Kurstaates und Königreichs Sachsen jBand III, L 413) sagt: „Gleichsam zum Zeichen, das; man den Lehrerstand nnr als die aderste Klasse der Almoscneinpsänger betrachtete, wurde, einem 'Anträge der Stände von 1811 entsprechend, 1813 durch eine jährliche Kirchenkollekte und eine Abgabe von jeder Trauung eine allgemeine Schnlkasse angelegt, ans welcher nene Zehnten gegründet, Hilsslehrer angestellt, emeritierte oder verarmte Lehrer, deren Witwen und Waisen unterstützt werden sollten." st. Julius Mosen, eigentlich Julius 'August Moses, wurde geboren am 8. Juli 1803, war ein ausgeweckter, lebens und wagemutiger, zu ländlicher Freiheit neigender Knabe, dem Berg und Wald, Wiese und Bach am liebsten waren, verliest, 14 Jahre alt, Marienep und besuchte das Gymnasium zu Plauen, wo er 5 Jahre fleissiger Schüler war. 1822 bezog er die Universität Jena, studierte dort die Rechtswissenschaft, liest sich im 'Ansangc 1825 in Leipzig als Student der Rechte einschreiben, trat bald daraus eine Wanderung nach Rom an, kehrte im Herbst 1826 zurück, bezog 1827 die Universität Leipzig, bestand am 4. Februar 1828 das juristische Gramen mit der Zensur I und machte dann, von Ostern 1828 an, den Akzess bei dem Gerichtsdirektor Advokat Schweinitz in Marknenkirchen. Er hatte, vaterlos geworden, als Student mit härtester Entbehrung zu kämpfen. 1830 wurde er zum 'Advokaten immatrikuliert, siedelte im Herbst 1831 nach Kohren als Aktnar «Assessor! bei dem Patrimonialgerichte, und ging 1834 nach Dresden, ivo er, in Strehlen wohnend, die 'Advokatur tRechtsanwaltschaft) betrieb. 1840 verlobte er sich mit der Tochter des Landgerichtsdirektors Jungwirty in Wittenberg, Wilhelmine «geboren am 12. April 1810), feierte am 4. Jannar 1841 seine Hochzeit, wurde von der philosophischen Fakultät zu Jena zum Dnotor (stonoris onnsaj und im Herbst 1843 von dem Gros; Herzog zn Oldenburg zum Dramaturgen ernannt, zog im Mai 1844 dorthin and erhell den Titel Hofrat. Aber bald darauf machten sich Symptome einer furchtbaren Krankheit, Gliederlähmung, erkennbar. Zweimal gebrauchte er die Seebäder auf Helgoland, dann 1846 das Wildbad im Schwarzwald und vom Frühjahr 1847 an ein Jahr hindurch die Kaltwasserkur iu Lehsen in Mecklenburg — doch seine Gesundheit brach vollends zusammen. 'Auch die Kur 1851 und 1852 in lyastein war ohne Ersolg. Seit 1840, 18 Jahre lang, vermochte er keine Feder zn sichren nnd die letzten 6 Jahre seines Lebens konnte er nicht mehr sprechen. In dieser schrecklichen Lage, doch unter aufopfernder Pflege durch seine Gemahlin, erlöste ihn am 10. Oktober 1867 der Tod von seinen Leiden. Er hinterließ, wenn ich nicht irre, zwei Söhne, darunter den Oberbibliothekar Ikr. Reinhard Mosen in Oldenburg.