Delete Search...
Weißeritz-Zeitung : 05.03.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-03-05
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-190103058
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19010305
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19010305
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1901
- Monat1901-03
- Tag1901-03-05
- Monat1901-03
- Jahr1901
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 05.03.1901
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
ein Kommando führe. In seinem ersten Briefe schrieb der Offizier, daß Lord Kitchener Befehl gegeben habe, sämmtliche Vorräthe zu verbrennen, Pferde und Vieh aller Art überall in Beschlag zu nehmen und keine Lebens mittel in denjenigen Häusern zu belassen, die ausschließ lich von Frauen und Kindern bewohnt würden. Und die mündlichen Befehle in deni Distrikt lauteten, das; keine Gefangenen gemacht, sondern alle kämpfenden Leute todt- geschossen werden sollten. Der Offizier schrieb, daß dieser Befehl einen unauslöschbaren Flecken auf Englands Namen werfen werde. Frauen und Kinder habe man wahr scheinlich aussterben lassen wollen, damit die folgende Be völkerung angelsächsisch sei. „Anders", schrieb er, „kann ich mir eine derartige Barbarei nicht erklären. Ein bitterer Haß ist bereits in der Kolonie erweckt, und selbst die eng lischen Kolonisten sind entrüstet .... Ich gebe nur die mir persönlich gegebenen Befehle wieder, nicht etwa solche, von denen ich nur gehört habe". Auf diesen Brief schrieb Lord Roberts an Mr. Stead u. A. Folgendes: „Die von mir von Zeit zu Zeit erlassenen Proklamationen muhten nothgedrungen strenger Natur sein. Ich weise aber darauf hin, dah stets befohlen wurde, in den Häusern, die von Frauen, Kindern und Verwandten der unter Kommando befindlichen Buren bewohnt wurden, genügend Lebensmittel für deren nnmittelbare Bedürfnisse zurückzulassen". Was des Feldmarschalls Roberts Be hauptung betrifft, dah stets genügend Nahrung in den Häusern zurückgelassen wurde, so bemerkt Air. Stead, er könne leider in einer seiner Proklamation von dieser Ordre keine Spur entdecken. Im Gegentheil endigt Roberts Proklamation vom 18. November: „Alles Vieh, Wagen und Lebensmittel müssen aus sämmtlichen Gehöften ent fernt werden; erscheint ein solches unmöglich, dann sollen sie vernichtet werden, einerlei ob der Eigenthümer an wesend ist oder nicht!" „Wie Ihre Offiziere die nicht veröffentlichte Instruktion zum Zurücklassen genügender Nahrungsmittel auffassen", schrieb Stead, „ersieht man aus der folgenden Proklamation, die durch General Bruce Hamilton zu Ventersburg ausgefertigt wurde: „Das Dorf Ventersburg ist von Vorräthen entblüht und lheilweise niedergebrannt und die umliegenden Gehöfte sind ver nichtet wegen der wiederholten Anfälle, die in der Nähe aus die Eisenbahn ausgeführt wurden. Die zurückgebliebenen Frauen und Kinder müssen sich wegen ihres Unterhaltes an die Anführer der Buren wenden, die sie mit Lebens mittel versehen werden, wenn sie sie nicht verhungern lassen wollen. Von der Eisenbahn aus dürfen keine Vor räthe ins Dorf gesandt werd-n. I. November IWO. Bruce Hamilton, Generalmajor". Auf diese letzte Mit- theilung Steads erklärte Lord Roberts, er könne diese Diskussion nicht weiter fortsetzen. Bayern. Die Feier des 80. Geburtsfestes des Prinz- Regenten Luitpold wird sich im Wesentlichen auf Bayern beschränken. Der Prinz-Regent hat aus Aniah seines 80. Geburtsfestes auf Sonntag, den 10. März die Mitglieder der am königlichen Hof beglaubigten Diplomatie, sowie die Mitglieder der standesherrlichen Häuserzu einer Galatafel in der Residenz eingeladen. Am Montag, den N.März, ani Vorabend des Geburtsfestes, findet Zapfenstreich und Serenade statt, am Geburtstag selbst ist Huldigung der Jugend im Thronsaal des Festsaalbaues und Nachmittags Familientafel und am Mittwoch, den 13. März beschließt ein Empfang bei dem Staatsminister des königl. Hauses und des Aeuheren, Frhrn. von Crailsheim, die Festlich keiten. Das Programm für den städtischen Theil der Prinz-Negenten-Feier liegt zur Zeit in der Geheimkanzlei, uni dem Prinz-Regenten zur Genehmigung unterbreitet zu werden. Straßburg. Der Landesausschuh für Elsah-Lothringen nahm am Donnerstag bei der zweiten Lesung des Etats den als erste Rathe für den Ausbau der Hohkönigs burg geforderten Kredit von 150 000 Mk. mit allen gegen die Stimmen der Abgeordneten Wetterle und Winter an. Von 58 Mitgliedern des Hauses waren 53 an wesend, 51 stimmten dafür. Frankreich. Das „Amtsblatt" veröffentlich ein Dekret, wodurch diejenigen General-Inspekteure der Armee ab- gcschafst werden, welche ihre Besichtigungen an festgesetzten Tagen abhielten und dadurch ihren Zweck verfehlten. Diese Besichtigungen sollen in Zukunft von Korps-Kommandeuren ohne vorherige Ankündigung abgehalten werden. Italien. Zu einem regelrechten Strahenkamps zwischen russischen Matrosen und der Bevölkerung ist es am Mittwoch in Genua gekommen. Wie man hierzu berichtet, wurden in den Nachmittagsstunden mehrere Hundert russische Matrosen in die Stadt „losgelassen", um sich ein paar vergnügte Stunden zu machen. Gegen Abend waren die Russen bereits dermahen betrunken, dah sie auf den Plätzen und Straßen am Hafen Frauen und Mädchen abfingcn und in handgreiflichster Weise be leidigten und harmlose Passanten prügelten, kurz einen unerhörten Unfug anstellten. Als die Polizei einschreiten wollte, wehrten sich die Russen wie besessen; allein die Bürger kamen der Polizei zu Hilse, und schließlich spielte sich auf dem Corso Oddone eine Schlacht ab, woran nach Genueser Blättern über 1000 Personen theilnahmen. Erst als russische Ossizire von Bord kamen, war es mög lich, die Kämpfenden zu trennen, doch war den Skandal machern von den derben Fäusten der Genueser bereits übel mitgespielt worden. England. Die Stärke der in Südafrika stehenden englischen Streitkräfte war am I. Februar 1001 204 940 Mann, welche Zahl sich aus 141 100 Regulären, 28330 Kolonialen, 7005 königl. Landmilizen, 7700 Freiwilligen und 10 425 Milizen zusammensetztc. Die Gesammtzahl der kürzlich ausgehobcnen Kolonialen ist in den vorstehen den Ziffern nicht inbegriffen. Das Londoner Kriegs ministerium hat Vorbereitungen zur Entsendung von 10000 Mann Verstärkung und 1260 Pferden nach Süd afrika zwischen jetzt und MitE März getroffen. Rußland. Das leitende russische Finanzorgan, die „Birschewija Wjedomosti", bringt jetzt auch einen offenbar inspirirten Artikel über die deutsch-russischen Beziehungen. Wie man dem „Berliner Lokalanzeiger" aus Petersburg telegraphirt, erklärt die Zeitung, daß der zur Zeit be stehende Handelsvertrag ein sehr dankbarer Boden für die Entwickelung und Aufrechterhaltung guter nachbar licher Beziehung geworden sei. In dem Artikel wird weiter ausgeführt, die Gefahr eines Krieges mit zwei Fronten sei für Deutschland durch den deutsch-russischen Handelsvertrag für absehbare Zeit geschwunden, ebenso die Möglichkeit eines deutsch-russischen Krieges. Die ab surde Doktrin, das industrielle und kommerzielle Beziehungen in den politischen Beziehungen der Mächte keine Rolle spielen, dah man daher einander wirthschaftlich ruiniren und dabei freundschaftliche Beziehungen beibehalten könne, sei nicht russischen Ursprungs. Türkei. Die schönen Träume des Gouverneurs von Kreta, des Prinzen Georg von Griechenland, sind zu nichts zerronnen. Die mit der Kretafrage beschäftigten Konsuln der Großmächte in Roni haben die Einverleibung der Insel Kreta in das griechische Königreich abgelehnt. Die Verwaltung der genannten Insel hat nach wie vor unter der Kontrole der Mächte stattzusinden. Armer Georg! O, diese Chinesinnen! Wie thöricht sind doch die chinesischen Frau'n! Du brauchst ihnen nur auf die Fühe zu jchau'n: Die pressen sie unter unsäglicher Pein Wie eitel! in niedliche Kinderschuh' ein! So thöricht sind freilich die deutschen Frauen nicht. Es ständ' der Kultur auch sehr schlecht zu Gesicht; Sie pressen sich bloß — o, wie sind sie dann nett! — Herz, Leber und Lunge und Milz — ins Korsett! Sparkasse zu Reinhardtsgrimma. Crpeditionstag: Dienstag, den 5. Mürz, Nachmittags 2 5 Uhr.
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview
Next Page
Forward 10 Pages
Last Page