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Dresdner Journal : 10.01.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-01-10
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187301101
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18730110
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18730110
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1873
- Monat1873-01
- Tag1873-01-10
- Monat1873-01
- Jahr1873
- Titel
- Dresdner Journal : 10.01.1873
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1873 Freitag, den 10, Januar FdouMeiurot^pi^l,,, Iw 4»ati«d.» »UcL. Arcs-nerAomnal SLKrUcK )»^LKrUoki I 21Ur lüKgr. Iltglied, mit ^u«i Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann '»SS»>L »» Borna. Ni gestellten und von der Kammer schl trägen sollen von dieser Summe »»»cr.t«.prr1«» rso«. >1» «8». Wohl konnte ich nur e» vorstellen und fürchirte och immer dal Ende. Es war unmöglich etwa» tröstende» zu sagen, selbs Dresdner Nachrichten. Provinzialvachrichiev. (Chemnitz. Pirna Ostritz.) Vermischtet. Eingesandtet. Inserate. Extra-Beilage. LavdtagSverhaadlungen. , ,»K»W» «ti-r Sovll - uvä K.wktLL», FdevS, tar ä« fslxeua«. TV« öugtsytichichic. Dresden, 9. Januar. Gestern Abend hat in den Paradesälm des königlichen Residenzschloffes der erste diesjährige große Hofball stattgefundcn. Ihre Ma jestäten der König und die Königin haben oemselbcn mehmigtenAn- Thlr. dem Oe- RichlnnlNicher TheU. Ueberflcht. ikelearavbisch« Nachrichten. TageSgeschichte. (Dresden. Berlin BreSlau. Mün chen. AuS Mecklenburg. Wien. Paris. Basel. Ma drid. London. St. Petersburg. Athen. New?)ork.) Drctdner Nachrichten. Vrovinzialnachrichten. (Chemnitz.) Vermischtet. Statistik und BolkSwirthschaft. Einaesandtet. Feuilleton. Inserate, Tagetkalentzer. BSrsenvach- richten. Beilage. «rnenuunaea, versekungeu rc. im -ffevtl. Dienste. „Du hast Recht," sagte ich nach einer kleinen Pause, „Du mußt fort von hier um Deinetwillen nicht weniger als um ihretwillen. Sage mir, was ich für Dich thun kann. Wann willst Du gehen, und wohin?" „Ich gehe gleich", antwortete er. „Ich kann nicht risktrcn, auch nur den Saum ihre- Kleides wiederzu- sehen. Ich gehe ohne irgend welchen Aufenthalt bis Triest und von da nach Aegypten. Ich will versuchen, waS immerwährende Bewegung für mich vermag. Du kannst daS für mich thun — sage Du Deinem Onkel und Deiner Cousine statt meiner Lebewohl und erkläre meine plötzliche Abreise wie Du willst. Ich überlasse eS ganz Deiner DiScretion — und — gehr zu ihr — Du selbst — allein, und sage ihr, daß ich abgereist bin, sie wird errathen warum. Jetzt nehme ich ein Douchebad und mache mich dann reisefertig. Willst Du mir einen Wagen besorgen, nach der Stativ« zu fahren? Begleite Du mich nicht selbst;'es wäre mir wirklich lieber, Du thätrst es nicht. In zwanzig Minuten werde ich fertig sein." Er verließ mich und ich stand auf, zog mich hastig an und traf die nöthtgen Vorbereitungen, dann ging ich hinunter Abschied zu nehmen. Der Phavton stand vor der Thür und in wenig Minuten erschien Ashwell. bi» kurz vor Beginn deS Soupers brizuwohnen geruht, während Ihre königlichen Hoheiten der Kronprinz und die Frau Kronprinzessin und Prinz und Frau Prin zessin Georg an dem Ballseste, welches von circa 500 Per- lonen besucht war, bis zu dem gegen l Uhr erfolgen de» Schlüsse Antheil nahmen. Dem Balle waren zahl reiche Vorstellungen von Damen und Herren bei Ihren königlichen Majestäten und Ihren königlichen Hoheiten vvrausgegangen. DreSden, 9. Januar. Die Zweite Kammer beschäftigte sich in ihrer heutigen Sitzung mit einer ganzen Reihe von Berichten der Finanzdeputation. Eine lange Debatte erhob sich über die Verwendung der Ueberschüsse des bei dem Ministerium des Cuttus und öffentlichen Unterrichts verwalteten Specialfonds, über welche von der Negierung durch ein Decrrt Vorschläge gemacht worden sind und vom Abg. Fahnauer Bericht erstattet wurde. (Wir kommen auf den nähern Sach verhalt in dem ausführlichen Sitzungsbericht zurück.) Die Ueberschüsse jenes Fonds sind am Schlüsse des Jahres 1871 auf dir Summe von mehr als 145,000 Tblr. ange wachsen. Nach den von der Deputation theils auf Vor schlag derRegierung, theils im Einvernehmen mit derselben E «SMuMSSM»; MU« konomiesiscus der Universität Leipzig mit der Bestimmung überwiesen werden, daß von den Zinsen neue Convict- stellen für sächsische Studirende geschaffen werden, welche auch Denjenigen, die eine Maturitätsprüfung nicht ge macht haben, gewährt werden sollen. Aus den ver bleibenden 100,000 Thlr. soll ein Reservesond ge bildet, und es sollen dessen Zinsen namentlich zu Un terstützungen für hil'sbcdürsliae Predigrrwittwrn und Waisen, welche vor dem Gesetz vom 19. April 1872 pensionirt worden, verwendet werden. Dagegen gingen die Meinungen über die Art und Weise, nur die sich in Zukunft bei dem fraglichen Separatfond ergebenden Ueberschüsse zu verwenden seien, sowohl in der Depu tation als in der Kammer qusrinander; nur darüber herrschte allseitiges Einverständniß, daß sie nicht, wie die Regierung vorschlägt, so wie zcither anzusammeln seien, um darüber später Bestimmung zu treffen. Schließlich wurde der von der Minorität der De putation empfohlene und von den Abgg. Jordan, Klemm, Ludwig, vr. Minckwitz vertheivigte An trag, daß die Vereinigung kleiner Zinjenbeträge zu gemeinsamen provisorischen Ausleihungen, insoweit solche nicht immer vortheilhaft zu Gunsten der betreffenden einzelnen (Ltiftungs ) Fond» bewirkt werden können, nach einem mit den Kammern zu vereinbarenden be stimmten Plane zu erfolgen habe, abgekhnt und der MajvritätSantrag angenommen, die Regierung zu er mächtigen, Kasscnbestände in der seitherigen Weise, jedoch ohuc jegliche Beeinträchtigung der Stiftungscapitale und Zinsen, nutzbar zu machen, über die Ansammlungen aber jeder künftigen Ständevcrsammlung einen Nach weis zu ertheilen. Dagegen wurde auf Antrag der Minorität beschlossen, daß die Erträgnisse von proviso risch nutzbar gemachten Staatsgeldern in die laufen de E at- rechnung auszunehmen seien, nachdem der Cultusminister Do. v. Gerber erklärt hatte, daß die Regierung ihre anfäng lichen Bedenken gegen diesen Antrag fallen laste. Für das MajoritätLvotum waren die Abgg. Oehmichen, Haberkorn, Fahnauer eingetretcn. Die Kammer errheilte hierauf, ebenfalls nach längerer Debatte, die von der Regierung begehrte Zustimmung zur Errichtung zweier neuer Se minare. Als Sitz des einen wurde die Stadt Löbau empfohlen, welche von der Regierung bereits in Aus sicht genommen worden war; die von einem Theil der Deputation beantragte Berücksichtigung der Stadt Stolpen bei der Wahl des Ortes für das andere wurde abge- lchnt, es bewendet daher bei der Absicht der Negierung, das Seminar in Pirna zu errichten. Abg. Schreck trat für Pirna ein, Referent Abg. Schmidt und die Abgg. v. Oehlschlägel und Oehmichen nahmen sich Stolpens an. Abg. Jungnickel befürwortet statt Pirnas Dip- poleiswalda. Abg. Fahnauer erklärte sich gegen jede Amtlicher Theil. DreSden. Se. Königliche Majestät haben den zeit- berigrn Chaussee - Jnstzector Gustav Lebmann vom 1. Januar dieses Jahve» au zum Straßenbau-Com- missar zu ernennen geruht. Telegraphische Nachrichten. Straßburg, Mittwoch, 8. Janvar, Abend». MTB.) Nach einer Bekanntmachung drt Ober- Präsidiums vou Elsaß Lothringen soll es von jetzt ab sowohl Deutschen, als Franzosen gestattet sein, ohue Paß die Grenze zu überschreiten und in den Aidrp Ländern zu reisen, unter der alleinigen Br- tmgmkst, last sie nSMzenfallS An Stande sind, sich ibeo idnv Ramen and ihre Nationalität auSzu- misen. Wien, Mittwoch, 8. Januar, Abend». (Corr.- Bur.) Die halbamtliche „Wiener Abevdpost" bringt nachstehendes Dementi: Ja- und ausländische Blät ter beschäftigen sich vielfach mit de« Gerüchte der beabsichtigten Demisfiouirung oder Abberufung de» k. und k Botschafters in London, Grafen Beust. Wir haben von diese« Gerüchte bisher keine Notiz genommen, weil dasselbe, mit Hinblick auf den ab- solut.n Mangel jedweder Veranlassung, den Stem- vel der Nichtbegrüvdnng schon offen an sich trog. Nachdem e» jedoch ungeachtet seiner innrrn Un- Wahrscheinlichkeit in immer weitere Kreise Eingang findet, so find wir ermächtigt, ausdrücklich zu er- kläieu, daß die oben erwähnte Meldung nach bei- den Richtungen hin jeder Begründung entbehrt. (Dgl. unsre Wie»er Korrespondenz unter „TageS- geschjchtc".) Versailles, Mittwoch, 8. Januar, Abends. (W. T B) Bei einer heute abgehaltenen Ler- sammlung deS linken CentrumS brhuf» der Wahl eines Vorsitzenden der Araction erhielt Casimir- P-rier, der einer Un'on deS linken CentrumS mit de« rechten geneigt ist, 5V Stimmen, während auf Christoph!«, der für eine Bereinigung deS linken CentrumS mit der Linken ist, 48 Stimmen genehm, alS ich im Garten auf und ab ging bis zur Stunde, wo ich vermuthcte, daß Sir Gilbert aufstehen würde. Urber mein Verfahren ihm gegenüber war ich schon einig mit mir. „Onkel," sagte ich, „als ich in sein Ankleidezimmer trat, „Ashwell ist diesen Morgen ganz plötzlich abge- rcist. Ich habe ihn eben im Phaeton absahren sehen. Ich kenne den Grund dieses unerwartet n Ereignisses, würde es aber vorziehrn, wenn Du mich nicht danach fragtest." Mein Onkel sixirte mich mit srinn scharfen grauen Auge«, welche die Reihe Jahre, die er hinter sich hatte, nicht trüber gemacht. - „Ist er allein gegangen, Braham?* frug er. „Allein," erwiderte ich. „Es thut mir sehr leid ihn zu verlieren," sagte mein Onkel mit einem Seufzer, „aber ich fürchte es war hohe Zeit. Ich kanntc solche Dinge einst, Braham, und ich hatte so meine Dermuthungen. Indessen wir wollen nicht davon sprechen und lieber Alles zu ver gessen suchen." Für meine verdachtlose Cousine einen Vorwand für Ashwell s Abreise auszudenkeu, hielt nicht schwer. E» that rhr natürlich unendlich leid, besonder» al» sie hörte, daß zu einer baldigen Rückkehr srinerseit» keinerlei Aus sicht sei; sie bemerkte noch naiv, wie leid es Helder » thun werde. Nun blieb noch der unangenehmste Aus. trag auszuführen, die Commission, die ich gern am schnellsten lo» sein wollte; noch am Morgen iHlug ich deshalb meinen Weg nach dem Pfarrhaus« «a und wählt« eine Stund«, die mir Helder'» Abwesenheit sicherte. Ich fand Mr». Helder mit einem Buch in der Hand, da» sie au-euscheinltch nicht ta» Sie erröthete, al» ich eiutrat, und indem sie »ufftand, sah sie Lnast- lich nach der Thür, »ffendar noch «in« zwrit« P«rson L-wrdUu, o>u»m«>r2: l kkutjxlta», dk« K1u«u. erwartend. Erst überbrachte ich eine unbedeutende Bot schaft, die mir Clara aufgetragen hatte, dann ging ich ans Fenster und blickte in den Garten hinaus, dcümt meine Augen den ihrigen nicht begegnen konnten. i „Eine große Urberraschung erwartete mich diesen Morgen, Mrs. Helder," sagte ich; „Ashwell isi adae- reist." ' Sie fuhr zusammen. „Abgereistsagte sie stotternd. „So ist es," sagte ich wieder, „und ich fürchte, es wird lange dauern, ehe wir ihn wiedersehxn.. Er sprach davon, dir«ct nach Aegypten zu gehen." Ich sah mich um. Sie war todtenblaß und kämpfte hart nach Selbstbeherrschung. Sie zitterte so heftig, daß das Buch, welches sie hielt, ihren Händen entfiel, und als ich mich bückte, es aufznheben, schlüpften aus den Seiten de» Buche» getrocknete Blumen hervor- Ich erkannte sie, es waren dieselben, weiche ihr NshE* am ersten Tage gegeben. Sie tonnte ihre Mfregung zu «enig verbergen, als daß ich ihr Unwkffenheit heu cheln konnte, ich fühlte, daß ich spreche« mußte. „Mr». Helder", sagte rch nach kurzem Schweigen, „Sie brauchen mich nicht zu fürchten. Ich weiß, warum Ashwell Etherington verlassen hat; er ging; weil er nicht zu bleiben wagte. Ich weiß, daß Sie und er die Opfer trauriger Umstände warrn. Ich kann mich weder wundern, daß Sir ihn liebten, noch kanu ich Sie darum tadeln. Niemand ander» weiß ba» Ge- riugstr vou De«, wa» vorgefallen. Und Nllst leben Sie wohl. Heute sollen Oie artet» bleiben und mor gen »erd« ich Ihnen Clara bringe». Halten Sie sich aufrecht um Lhark» und dar Kinder Willen und — seinetwegen." . . . Hierauf reich e ich ihr die Ha»d^ ß«.msatztzH^ Ind drückte sie zwischen ihren kleinen Fingern unbFad mit eine« bittenden Blick zu mir aut, al» ob sie gern Etwa» Feuilleton. (Redigirl von Otto Vanek.) Ein spät gereifter Charakter. (Schluß auS Nr. S.) Nun war die Reihe an mir, zu sprechen. Auch ich hatte Geständnisse zu machen, und ich erzählte Ashwell, waS ich auf dem Balle und im Parke gesehen und ge hört hatte. Einen Augenblick lang verfinsterte sich seine Stirn, aber es ging gleich vorüber. „Ich bin überzeugt, Braham, daß Du gethan hast, waS Du für das Beste hieltest und vielleicht konntest Du wirklich nichts Besseres thun. Du «sparst mir eine lange Erzählung und jedenfalls bleibt mir der Trost, daß Du das Schlimmste weißt. Ich schwöre Dir zu", fuhr er ungestüm fort, daß ich die» Kind leidenschaftlich liebe, jetzt mehr al» ehemals, und heißer als ich je eine Frau geliebt. I» meinem Innersten weiß ich auch, daß, wenn ich zu ihr sagte „komm mit mir", sie kommen würde, sie könnte »icht anders, aber ich weiß auch, daß e» ihr Verderben wäre. Ich weiß ferner, daß ich an Dir und an dem armen Helder zum Verbrecher würde; und doch, ich gebe Dir mein heilige» Ehrenwort; ich bin nur mit der größten Mühe eben im Stande, dieser Verbrecher nicht zu sein. Seit zehn Jahren habe ich mir nie etwa» verweigert, wonach mein Herz sich sehnte, und jetzt rebrlltren aller Sinne Willkür gegen den plötzlichen Zwang. Ich fürchte mich wahrlich vor mir selbst. Du kennst meine Natur und mußt »ersteh««, wie hart da» Alle» mir ankommt." Bewilligung, denn die Errichtung neuer Seminare sei nicht daS rechte Mittel, dem Lehrermangel abzuhelfen. Abg. Ludwig intrrpcllirte die Regierung über ihr Ver halten zu den noch bestehenden Neben- und Privatse minaren, die er als PfleganstgUea de» Muckerthums bezeichnete. Ler Regierungscommiffar geh. Klrchenrath Dr. Gilbert erwiderte, daß die Regierung a« Privat- seminaren keine Freude habe, sie habe sie von jeher nur als Nothbrbclf angesehen und auf Vermehrung der öffentlichen Seminare auch deshalb gedrungen, um jene überflüssig zu machen; dies sei in dem Maße ge schehen, daß nur ein Privatsrminar i« Lande bestehe. Das Nebenseminar zu Grimma aber stehe unter der Leitung des Directors des dortigen HauptseminarS, eines Schülers Dinter'S. Niemand könne sagen, daß dort eine finstere Richtung herrsche und vorläufig sei es unentbehrlich. Sodann beschäftigte die Eisrnbatmlinie Löbau Weißwasser die Kammer. Der Bericht ist vom Abg. D. Rentzsch erstattet. Die Regierung verlangt dir Ermächtigung, diese Linie, falls nicht bis zum 1. April 1873 die Concessionirung einer die erforder lichen Garantien bielrnden Gesellschaft zpm Bau der selben erfolgen kann, auf Staatskosten zu bauen, die Bahn jedoch argen Ersatz der auf Bau und Ausrüstung aufgewen- detcn Kosten nebst 5H> Zinsen an eine geigntte Gesellschaft unter dem Vorbehalte des Betriebes durch die Staats- bahnverwaltung abzutrcten. Die Deputation will da gegen dir Regierung ermächtigen, einer Gesrllschaft die Conccsston zum Bau der Linie zu ertheilen und sich bei der Ausführung derselben mit, 1 Million.zu bc- thciligen. Gegen diesen Antrag wandte sich der Abg. Günther, der sehr eindringlich gegen die Gefahren dieses SubventionSsystems warnte, das nur dem zur Zett im Eisenbahnwesen herrschenden Gründerschwindel Vorschub leisten könne. In demselben Sinne äußerte sich Abg. Walter, und auch der Finanzminister Frhr. v. Friesen widerrieth auf das Bestimmteste einen solchen Beschluß, der die Regierung mit gebundener Hand der bauenden Gesellschaft in die Hände liefern würde. Im klebrigen gab der Minister anheim, den Staatsdau zu be willigen', oder ihn zur Zeit abzulehnen und damit die Sache so lange in Suspenso zu lassen, bis die Unterhandlungen der Regierung mit Preußen über die Linie Weißwassrr - Guben zu einem Ergebniß geführt hätten. Der Referent vertheidigle den Deputations- antrag. Er betonte, daß die Rentabilität der Linie Löbau - Weihwasser so lange vollkommen problematisch erscheine, al» nicht die Fortsetzung nach Guben gesichert sei; das früher von Regierung urch Ständen gegebene Besprechen einer Lahn von Löbau zur LandeSgrenze müsse jedoch gehalten werden; diese Zusage werd« jeden falls auf weniger unvorteilhafte Art für de« Staat erfüllt, wenn er einer Gesellschaft eine S«bv«u1iou von 1 Million bewillige, als wenn er 3 Millionen ver wende, um eine Bahn von zweifelhafter Rentabilität her- zuftellen, die 5 Meilen auf preußischem Gebiete liege. Er erinnerte überdem an die Analogie der Linie Aue-Jägers grün. Der Finanzminister verwabrte die Negierung gegen den Vorwurf, als ob sie sich der Erfüllung dcrZusagr einer Linie Löbau-Landesgrenze zu entziehen gedenke, ihre Proposition gehe noch über diese Zusage hinaus. Von den Abgg. Haberkorn und Do. Pfeiffer wurde Annahme der Regierungsvorlage beantragt, andere Anträge.wur den von den Abgg. Günther und Jordan gefiellt; Letz terer wollte die Subvention von 1 Mtllwn nur derjenigen Gesrllschaft bewilligt wissen, welche Port per preußischen Regierung die Cvncessio» für die Link. Weihwasser - Guben erhalten werde. Dieser mit dem während der ersten Periode des gegenwärtigen Land tags von beiden Kammern gefaßten Beschluss« sachlich übeirinstimmende Antrag wurde von der Deputation adoptirt, von der Regie»ung nicht bekämpft und schließ lich, nach Ablehnung ter Regierungsproposttion vcn der Kammer angenommen. * Berlin, 8. Japuar. Die neaesle „Pr.-C." hett bervor, daß der Ministerpräsident Gcneralfeldmarschall Graf v. Roon die obere Leitung des Kriegsministe fielen. Bei einem zweiten Wahlgang« kam rs zu keinem Resultat, und fürchtet man infolge dessen eia« Spaltung deS linken CentrumS. »eru, Mittwoch, 8. Januar, AdrndS. (W.B. T.) Der BundkSrath hat die walliser Regierung auf ihren Bericht über bie Wirksamkeit der Je suiten an deu Schulanstalten diese» CantouS ernst lich bedeutet, von jeder weitrru Umgehung der br- züglichea Bundesgesetze abzu-ehru, widrigenfalls «in eidgenössisch«« Cvmmiffar nach WalliS werd« abgesaudt »erden. Der schweizerische Gesandte in Rom erhielt von dem BundeSrathe dea Auftrag, unter Hinweisung auf dl« Nachtheile, welche jede Verzögerung für den Bau der Gotthard Eisenbahn herbeifübren könne, die Regelung de» Anschlusses der Linie Camerlata Cblaffo an die Linie Chiaffo - Lugano bei der italienischen Regierung auf daS Rachdrück lichste zu betreiben. London, Mittwoch, 8. Januar, Abends. (W. T. B.) Nach dem heute Nachmittag L Uhr zu ChiSlehurst über kaS Befinden Napoleon'» aus- gegebenen Bulletin treten dir Krankheitssymptome deftiger auf, jedoch ist der Zustand de» Kranken im Allgemeinen noch der gestrige. Der in anßerordentlicher Mission hier ringe- troffeve Graf Schuwalow (vgl. unter „TageSge- schichte") hat, wie die „Pall Mall Gazette''meldet, sich unmittelbar nach seinrr Ankunft nach Walmvr- Castie zu dem GtaatSsecretär deS Arußern, Earl Granville, brgrdrn, um mit demselben eine Const- renz zu halten. DaS Blatt glaubt zu wisst», daß der Graf wit einer directen Mission vom Zaren br- traut sei, und dessen freundschaftlichste nnd versöhn- lichste Gesinnungen der englischen Regierung aus- sprechen solle. Kopenhagen, Mittwoch, 8. Janvar, Abend«. (W. T. B) Der KriegSmiaister, Oberst Thomsen, hat iu heutiger Sitzung dem LolkSthing dea Ent wurf zu einem Lrmregesrtze vorgrlegt. Nach diesen» Gesetze wird eine Mehrausgabe von 2?0,000 Thlr. jährlich für die Armee und von 73,000 Thlr. jährlich für die Flotte, sowie der auf 8 Jahre vertheilte Lctrag von 17 Millionen Thaler für Be festigungsanlagen und Schiffe — wovon 11 Millionen für die Armee, 6 Millionen für die Flotte bestimmt siud — gefordert. Der Minister hob hervor, daß die Defensive wedrr einen FrstungSkrieg i»»s Ange fasse, noch auf eine einzelne Provinz beschränkt sein solle; die Armee müsse vielmehr in ihren Bewcgunqen frei und ungehindert sein. Aber, so schloß der Minister seine Ansprache, die Gesammtvorlagen seien auf eine Politik deö Friedens und der Neutralität gebaut; diese müsse inan aufrecht zu erhalten willens und »m Stande sein, wenn auch der kleine Staat Dänemark in die Wagschale Europas ein Gewicht nicht werfen könne. Konstantinopel, Mittwoch, 8.Januar. (W. T. B.) Der Geueralgouverueur vo« Bosnien, Ra schid Pascha, hat sich au die Grenze von Mont«, uegro begeben, um vereint wit dem türkischen Kom missar Tesik Bry dir Untersuchung wegrn der Li power Angklegenheit einzuleiten Seiten d«r mon- tenegrinischeu Regierung wird ebenfalls ein Com miffar erwartet. ro«er»teamuu»I»«» «tinärtir - LH»,An, F'uon» Foet u. K. L.Lr.w.u: LAr-P«Fl- u K «riEart u. 6u. dk , F>. Lk-kcz» Luckd , c»>.-»oj»r: F>. ^v«At,- »vi, I/a-u», Luittn » 6o - Mi«,: vpx>c?iL, Lrvrreart? solide F LV. uvlEl äe« Dr-cxcloer Orc»«tcu, dt^rMerkeozu^He Ko. t. 1 o kn*«"» tritt lgkrliek . 6 1K1, " ? „Laß mich bald von Dir Liren," sagte ich. „Ja," erwiderte er, „'aver nicht gleich. Stun, Braham, lebe wohl und vergiß nicht um was ich Dich gebeten habe. Es ist eine schlimme Geschichte ; aber es tst von Anfang bi» zu Ende meine eigne Schuld und wie man sich bettet, so liegt man." „r» ist mir unerträglich, Dich so gehen zu sehen," sagt« ich, „ab«r es m»ß geschehen." Noch «itunal drückten wir uns bie Hände und er Triftendes zu sagen, selbst wenn er der Mann gewesen war verschwunden. »äre, sich darum zu kümmern Mem« Morgrnbetrachtungen waren keineswegs au- Für 6« k»
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