Weißeritz-Zeitung : 07.07.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-07-07
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-190307070
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- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
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- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1903
- Monat1903-07
- Tag1903-07-07
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- Weißeritz-Zeitung : 07.07.1903
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Linda, 2. Juli. Heute nachmittag wurde der etwa 80 Jahre alte Privatier Schönherr von hier von Rad fahrern, welche in schnellem Tempo die abschüssige Dorsstraße herabfuhren, überfahren. Er erlitt schwere Ver letzungen im Gesicht, sowie am ganzen Körper. Die un vorsichtigen Fahrer ließen den alten Mann auf der Stratze liegen und suchten schleunigst das Weite. Doch ist man den Tätern aus der Spur. Großenhain. Der Direktor der Webstuhl- und Maschinenfabrik, Wächtler, hat einen neuen Webstuhl erfunden, der eine epochemachende Erfindung aus tertil- industriellem Gebiete darslellt, denn er ist ein mechanischer Kurbelstuhl mit Dauerbetrieb und (dem so lange vergeb lich gesuchten) unbeschränktem Schützenwechsel. Durch einen einfachen Handgriff, richtiger Fußtritt, wird im vollen Laufe des Stuhles beim kompliziertesten Durcheinander wechseln mehrerer Schützen, jeder einzelne Schützen mit abgelaufener Spule mit absoluter Sicherheit durch einen solchen mit voller Spule ausgewechselt, sowie eine unbe schränkte Anzahl Farben in das Gewebe eingetragen; letztere namentlich bei Herstellung von Vorware für Chenille und Teppiche rc. Dieser Stuhl weicht, abgesehen von der überraschend einfachen Neuerung, von gewöhn lichen Stühlen nicht ab, sodaß auch alle jetzt in Gebrauch befindlichen Schützen, sowie Treiber, Schläger, Bäume rc. ohne weiteres verwendet werden können. Großenhain. Eine giftige Flüssigkeit muß in den letzten Tagen hier wieder einmal in die Röder gelassen worden sein. Unzählige tote Fische schwammen Frei tag und Sonnabend früh in der Röder, wodurch den Fischpächtern schwerer Schaden zugefügt worden ist. Die toten Tiere waren zum Teil von beträchtlicher Größe. Wo die die Fische vernichtende Flüssigkeit herrührt, ist un bekannt. Oschatz. In Hohen müssen mußte wegen Auftretens der Diphteritis die Schule geschlossen werden. Döbeln. In Zschepplitz ist der dortige Gasthofs besitzer Hadank verhaftet worden. Diese allgemeines Auf sehen erregende Verhaftung steht mit der Auffindung eines toten Kindes in der Kammer einer 18jährigen Magd in Steina in Verbindung. H. ist dringend verdächtig, das Mädchen zur Kindestötung angestiftet zu haben. Döltzschen. Einen gutenFang machte ein hiesiger Schutzmann. Während seines Rundgangs durch die Orts flur fiel dem Polizeibeamten ein Mann auf, der sich durch sein Wesen verdächtig machte und in einem Sacke 46 Paar Schuhe mit sich führte. Seine Verhaftung führte zu dem Ergebnis, daß der Mann die Schuhe kurz vorher aus einem Schuhladen im Löbtau in der Nähe der Orts grenze Plauen gestohlen hatte. Riederpoyritz. Vor einigen Tagen explodierte das Direktor Dietrich, chemische Fabrik Heisenberg, gehörige Automobil. Der Motorführer war an einer Kurve mit dem Automobil umgestürzt. Der Wagen stand sofort in Hellen Flammen. Der Führer blieb unverletzt. Der Ober bau des Automobils ist stark beschädigt. Zeithain, 4. Juli. Gestern entstand während des Schießens auf dem hiesigen Truppenübungsplatz an den Zielen ein Brand, dem eine große Grasfläche und mehrere Ziele zum Opfer fielen. Deshalb wurde 1/210 Uhr das Schießen abgebrochen und Soldaten wurden zum Dämpfen des Feuers kommandiert. Bei der großen Dürre hatte die Wachmannschaft den ganzen Tag zu tun, um die immer wieder aufflackernden Flammen zu ersticken. Mittweida. Das diesjährige große Technikum- Anlagenfest findet am 8., 9. und 10. August statt. Da es die 25. derartige Veranstaltung ist, hat man eine drei tägige Dauer anberaumt. In diesem Jahre sollen ganz besondere Arrangements geboten werden und man er wartet wieder einen riesigen Andrang. Im vergangenen Jahre wurde das nur zwei Tage währende Fest von weit über 30,000 Personen besucht. Leipzig. In diesem Sommersemester haben 31 Studierende unserer Universität weder eine Privatvorlesung noch ein Praktikum belegt; es ist ihnen infolge dessen auf Grund der Jmmatrikulations- und Disziplinar-Ordnung der Universität das akademische Bürgerrecht entzogen worden. — Anläßlich der Meldung von der am 5. September bei Leipzig stattfindenen Kaiserparade sei daran er innert, daß in Sachsen die letzte Kaiserparade am 6. Sep tember 1880 vor Kaiser Wilhelm ll. und König Albert stattfand und dem Korpsmanöver vorausging. Dem glänzenden militärischen Schauspiel wohnten auch die Kaiserin Viktoria, die Königin Carola und Prinzessin Mathilde bei. Die Aufstellung der Truppen erfolgte in zwei Tressen. König Albert führte das Leibgrenadier regiment, das Gardereiterregiment und das Feldartillerie regiment dem Kaiser vor, während letzterer an der Spitze seines Regiments Nr. 101 vor dem Könige defilierte. König Georg defilierte damals mit dem 7. Infanterie regiment Nr. 106 und dem Schützenregiment. Markranstädt. Der Nachbarort Miltitz ist zur Zeit das Ziel vieler Fremden, um die ausgedehnten Rosenplantagen der Weltsirma Schimmel L Co., wo die Rosen in prächtigster Blüte stehen, in Augenschein zu nehmen. Tausende von Händen find an den Werktagen beschäftigt, um die duftenden Blüten der thracischen Rosen, von denen der tägliche Ertrag mehr als 1000 kx; beträgt, zu ernten. Eine große Anzahl Chemiker und Hilfsarbeiter sind Tag und Nacht beschäftigt, aus den ungeheuren Mengen Rosenblüten das kostbare Rosenöl zu gewinnen. Hartenstein. Schwer vom Schicksal heimgesucht ist die Familie des Apothekers Schaller hier. Am 20. Juni brannte die Apotheke ab, wobei nichts gerettet werden konnte. Infolge der Aufregung, die die letzten Tage mit sich brachten, erlitt Apotheker Schaller einen Gehirnschlag und starb. Anerbach. Der ave Schloßturm, das Wahrzeichen unserer Stadt, von dem es vor kurzem hieß, er wäre von seinem derzeitigen Besitzer verkauft worden und würde abgebrochen werden, bleibt unserer Stadt erhalten. Der Stadtrat hat als Baupolizeibehörde zunächst den Abbruch untersagt und ist mit dem Besitzer wegen ev. Erwerbs in Unterhandlung getreten. Der Turm ist sehr alt, er ist höchstwahrscheinlich als Wachturm gegen die Sorben er baut. Adorf. Während der Gutsbesitzer Herbeck in Sträßel mit den erwachsenen Familiengliedern auf der Wiese mit Heueinfahren beschäftigt war, spielten die kleineren Kinder in der im vorigen Jahre neuerbauten Scheune mit Zünd hölzchen und setzten herumliegendes Heu und Siroh in Brand. Das Feuer griff rasch um sich und legte nicht nur die Scheune, sondern auch das angrenzende Wohn- Haus Herbecks in Asche, zerstörte auch fast die gesamte be wegliche Habe des bedauernswerten Mannes. Zwickau. Der in die Anwaltsliste beim hiesigen königl. Landgerichte eingetragene Rechtsanwalt Hans Otto Leonhardt aus Meerane, gegen den seit einiger Zeit ein Strafverfahren beim hiesigen Landgerichte schwebt, ist aus der Anwaltsliste gestrichen. Wilkau. Das neue Wasserwerk der hiesigen Ge meinde wird am 9. d M. dem Betrieb übergeben. Es ist von der königl. Marienhütte errichtet worden und soll über 300,000 M. kosten. Bockau. Mit großer Freude sieht man hiesigen Orts dem Wiedcrbeiriebe des schon lange ruhigstehenden Emaillierwerkes vorm. Lorenz LCo., das in Konkurs geriet und außer Betrieb gesetzt wurde, entgegen. Das selbe ist in den Besitz von R. Breitfeld-Erla und Land mann-Schwarzenberg übergegangen. Es beschäftigte früher weit über 200 Arbeiter. Crimmitschau, 2. Juli. Bei großem Menschenzufluß ist der heutige Haupttag unseres 300jährigen Schützen jubiläums aufs beste verlausen. Im Laufe des Vor mittags trafen die fremden Gilden ein, welche nach dem Festplatz geleitet wurden. Den Ehrengästen, unter ihnen Kreishauptmann l)r. Forker-Schubauer und Amtshaupt mann vr. Schnorr v. Carolsfeld aus Zwickau, bot die Jubelgesellschaft im Schützenhaus, den Schützenbrüdern in der Festhalle ein Frühstück. Um 2 Uhr stellte sich auf dem Neumark der historische Festzug, der dann auf dem Marktplatz namens der Stadt durch Stadtrat l)r. Pusch begrüßt wurde. In dem Festzuge befanden sich gegen 20 kostümierte Gruppen, 6 Festwagen, 40 Landauer, 20 Musikchöre, 102 Berittene und zirka 1300 Schützen, dar unter solche aus Meerane, Werdau, Zwickau, Greiz, Göß nitz, Schmölln und Berge. Tausende von Menschen be trachteten den farbenprächtigen Zug, der die Entwicklung des Schützenwesens zeigte. Abends fanden Kommerse statt. Plauen i. V., 3. Juli. Unsere sonst so friedliche Stadt ist jetzt infolge der mehrfachen Streiks eine Stadt der Aufregung geworden. Man hat versucht, die ganze Lage als nicht so gefährlich hinzustellen, aber es ist Tat sache, daß die Wogen der Erregung in allen hiesigen Kreisen von Tag zu Tag größer werden. Alle Ermah nungen, alle polizeilichen Maßregeln gegenüber den streiken den Maurern, ihren Lohnkampf in Ruhe auszukämpfen, nützen nichts, im Gegenteil, die Streikenden werden immer dreister und lassen sich immer mehr zu strafbaren Hand lungen hinreißen. Ist es doch im Stadtteil Haselbrunn vorgekommen, daß man mit Erfolg versucht hat, arretierte Streikende aus der dortigen Polizeiwache zu befreien. Die Arbeitswilligen sind tatsächlich ihres Lebens nicht sicher. Gestern abend kam es seitens der Streikenden wieder zu unerhörten Ausschreitungen. In den Aurichschen Bau drangen zwei Streikende ein, um die Arbeitswilligen zur Niederlegung der Arbeit zu zwingen. Vor dem Bau Haven sich etwa hundert Streikende zum Schutze der beiden Agitatoren angesammelt. Der Polizei gelang es, die beiden Agitatoren zu verhaften; gestern wurden überhaupt wieder mehrere Verhaftungen vorgenommen. Unter drohen der Haltung gingen die übrigen streikenden Arbeiter aus einander. Immer noch sind die Zugangswege von Streikenden besetzt, die Bauten werden umlagert. Es ist festgestellt worden, daß mancher arbeiten würde, wenn er sich nicht vor Belästigungen und tätlichen Angriffen fürchten würde. Mühltroff i. B. Höhlen hat man in letzter Zeit im Vogtlande mehrfach entdeckt, sogar eine Tropfsteinhöhle befindet sich auf Kloschwitzer Rittergutsflur an der Straße von Kloschwitz nach Rößnitz. Sie ist reichlich 10 in lang und am Eingänge etwa 2/4 m hoch; nach dem Hinter gründe zu geräumiger werdend, steigt ihre Höhe bis zu 5 m an. An der Decke der interessanten Höhle haben sich, da das von oben herabsickernde Wasser Kalksteinlager passiert, sogenannte Stalaktiten, regelrechte Tropfsteingebilde, in Form von Zapfen und Bändern angesetzt. Obwohl die Tropfsteinhöhle von unverständigen „Forschern" mehr fache Beschädigungen erlitten hat, ist sie doch aufsuchens- und besichtigenswert. Auch bei Greiz wurde eine über mannshohe, in altersgrauer Zeit jedenfalls durch Menschen hand entstandene Höhle entdeckt. Sie hat bisher wegen großer Nässe im Innern noch nicht vollständig erforscht werden können, doch vermutet man, daß sie im Mittelalter einen geheimen unterirdischen Zugang zum Kloster St. Adelheid darstellte. Tagesgeschichte. Berlin. Zu der Nachricht, daß Prinz und Prin zessin Heinrich und Prinz Adalbert von Preußen die Weltausstellung in St. Louis besuchen, wird der „Neuen Hamburger Börsenhalle" gemeldet, der Kaiser habe anläßlich des Diners, welcher der amerikanische Gesandte in Berlin am vorigen Freitag gab, dem Admiral Lotton zugesagt, er werde den Prinzen und die Prinzessin Heinrich und Prinz Adalbert von Preußen mit einem Geschwader nach Nordamerika entsenden. Das Geschwader wird unter dem Befehl des Prinzen Heinrich stehen, während Prinz Adalbert als Leutnant zur See Dienst tun wird. — Wie aus Kiel gemeldet wird, hat sich nach der Abfahrt des amerikanischen Geschwaders herausgestellt, datz insgesamt 105 amerikanische Matrosen nicht wieder an Bord gegangen sind. Wahrscheinlich sind die Leute de sertiert. — Die Einberufung des Reichstages soll zum 24. November erfolgen. Berlin. Die Landtagswahlen in Preußen finden wahrscheinlich zwischen dem 3. und 18. November statt. In diesem Zeiträume sind sowohl die Haupt- als die Stichwahlen vorzunehmen. Ein fester Termin für die ersten Urwahlen steht noch nicht fest und dürfte vom 3. bis 5. festzusetzen sein. — Zur Frage eines sozialdemokratischen Sitzes im Reichstagspräsidium hat Fürst Bismarck im Jahre 1895 in den „Hamb. Nachr." das Wort ergriffen. Das Blatt schrieb damals in seinem Auftrage: Wir halten es für einen taktischen Fehler der übrigen Fraktionen, nicht dar auf bestanden zu haben, daß die Sozialdemokratie als nächststärkste Partei neben dem Zentrum eine Präsidenten stelle zu übernehmen habe. Es liegt unserer Ausfassung nach in der Ausgabe der übrigen parlamentarischen Frak tionen, die sozialdemokratische Partei durch alle parlamen tarischen Mittel zur Entwickelung ihrer Zukunftspläne zu nötigen. Wenn die Sozialdemokratie genötigt wird, das Bild der sozialdemokratischen Zukunft des Volkes in klareren Umrissen als bisher der öffentlichen Kritik preiszugeben, so wird ihre Gefährlichkeit erheblich vermindert und der Glaube an ihre Regierungsfähigkeit überhaupt vernichtet werden. Es ist die Aufgabe der anderen Parteien, die Führer der Sozialdemokratie auf diesem Wege acl ab- surckum zu führen. Die Hauvterfolge der Sozialdemokratie beruhen auf ihrer Taktik, alles zu kritisieren, was im Staate geschieht, aber stets zu verschweigen, wie sie selbst den Staat einrichten würden, sowohl im ganzen wie im wirtschaftlichen Leben. Die Kritik ist leicht, die Kunst ist schwer, auch die des Regierens. Das wissen die Führer der Sozialdemokratie; aber wie sie regieren würden, wenn sie ans Ruder kämen, wissen wir nicht, und wenn ste ge nötigt wären, sich darüber auszusprechen, so würden sie ihren Zulauf verlieren. Auf dem Wege, die Sozialdemo kratie zur Darlegung ihres Zukunftsprogramms und ihrer Regierungsabsichten zu nöligen, würde es ein nützlicher Fortschritt gewesen sein, wenn die sozialdemokratische Partei angehalten worden wäre, einen der Ihrigen zum Präsi denten des Reichstages herzugeben. Daß sie sich dessen weigert, so lange sie kann, ist erklärlich, denn in der Prä sidialstellung können manche Situationen eintreten, durck> welche ein sozialistischer Präsident gezwungen wird, die Maske, durch welche er seine Zukunstspolitik deckt, einiger maßen zu lüften." — Als Mittel zur Verhütung der Wahl sch winde- leien ist die Einführung amtlicher Wählerkarten vorge schlagen worden, die jedem Wahlberechtigten zugestellt werden und als Legitimation dienen sollen. Dieser Vor schlag verdient jedenfalls Beachtung, er könnte vielleicht auch dahin modifiziert werden, daß die amtlichen Wahl- kouverts den Wählern gegen Empfangsbescheinigung vorher eingehändigt würden. Um aber jedem Mißbrauch auH dieser Legitimation vorzubeugen, wären strenge Strafoor- schriften erforderlich, die sowohl den berechtigten Inhaber der Karte oder des Kouverts als auch den Mißbrauchen derselben treffen müßten. Ferner würde es sich empfehlen, bei dieser Gelegenheit die Wahlpflicht einzuführen. Damit wäre am besten den, wie nunmehr nicht bezweifelt werden kann, planmäßigen Fälschungen von Wählerstimmen ein Ende zu machen. Daß diese Fälschungen zu Gunsten der sozialdemokratischen Partei vorgenommen worden sind, ist gar nicht mehr zu bestreiten. Schon die Abkommandierung ganzer Scharen von Arbeitern aus sicheren sozialdemo kratischen Wahlkreisen in Bezirke, die für die Sozialdemo kratie unsicher sind, sind vollgültige Beweise dafür. Ohne Zweifel ist von sozialdemokratischer Seite seit Jahren eine- systematische kolossale Fälschung von Wählerstimmen ver übt worden, und wenn jüdische, der Berliner Stadtver waltung nahestehende Preßorgane dies leugnen, so ist das- nur noch belastender. Es wäre diesem fingierten Belegen von Schlafstellen gegenüber geraten, das Wahlrecht von einem ununterbrochenen Wohnsitz des Wahlberechtigten im Wahlkreise für die Dauer von mindestens einem Monat abhängig zu machen. Die sozialdemokratischen Wahl schwindeleien rechtfertigen nicht nur, sondern erfordern der artige Kautelen, die das geltende Wahlrecht für den Reichstag absolut unberührt lassen. — Das Landgericht Frankfurt a. M. verurteilte den preußischen Eisenbahnsiskus zur Zahlung von 17000 Mark jährlicher lebenslänglicher Rente an der Operateur vr. Weißgerber-Lauterbach, der bei einem Eisenbahnunfall im Jahre 1897 so schwer verletzt wurde, daß er seinen Beruf nicht mehr ausüben kann. — Die nunmehr gegründete Aktiengesellschaft Krupp, die mit 160 Millionen Mark Kapital die größte Deutschlands ist, gibt Aktienurkunden nicht aus. Sonst müßten 3 Mill. Mk. Stempelgebühren an das Reich ge zahlt werden. Kottlm», 3. Juli. Der unter dem Verdachte der
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