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Dresdner Journal : 05.06.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-06-05
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187406056
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18740605
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18740605
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1874
- Monat1874-06
- Tag1874-06-05
- Monat1874-06
- Jahr1874
- Titel
- Dresdner Journal : 05.06.1874
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— ' 64» Wollt, man der entgeaenßesetzten Auslegung folgen, so würde eine gänzliche Ungleichheit und Consusion in die Ergün- zungswahlperioden einreigen und die Dauer der Function der Synodalen von Zufälligteilen abhangen, was man bei einer so fundamentalen wichtigen Angelegenheit nicht als dem Willen deS Gesetzgebers entsprechend hat ansehen können. Auch ist die Synode selbst bereits bei Vornahme der AuS- loosung ihrer Mitglieder sur die periodischen Erneuerungs- Wahlen, imter wenigstens stillschweigender Acceptation der hier auf gerichteten Erklärung des Präsidiums, von der gleichen Austastung ausgegangen, wie sie der VersasiungSauSschub vor stehend näher begründet hat. Die nothwendige Folge davon wird nun auch sein, daß in der Zwischenzeit von einer ordentlichen Synode zur andern die Function sämmtlicher Mitglieder der Synode, ein schließlich der sür die Erneuerungswahlen ausge- loosten Mitglieder der Synode, bis zu Vollenduna dieser Neuwahlen für die nächste ordentliche Synode als fortdauernd anzusehen ist. Nach diesen Erläuterungen, welchen auch die Herren Eommissare des» irchenr eg im ents allenthalben bei getreten si nd, hat der VerfassungsauSschuß gegen den in der Ueberschrift und im 8 t des Gesetzentwurfs gebrauchten Ausdruck: „ordentliche Landessynode" etwas nicht einzuwenden und rathet der Synode an, denselben zu genehmigen." Dieses Gutachten des VerfassungSausschujses ist mit dem daran geknüpften Anträge in der 17. Sitzung der Landessynode vom 3. Juni 1871 zur Verhandlung und Abstimmung gekommen und von der Synode wider spruchslos angenommen worden. Da ihm nun auch, wie schon bemerkt, das Kirchenregiment zugcstimmt hat, so ist damit in vollkommen legaler Weise die Norm für die Behandlung dieser Angelegenheit festgestellt worden. * Berlin, 3. Juni. Se. Majestät der Kaiser be absichtigt, nach der „Pr.-Eorr.", um die Mitte des lall senden Monats die Reise nach Ems anzutreten, woselbst der Kaiser Alexander noch bis zum 1'3. d. M. zu ver weilen gedenkt. Demnach werden die beiden innig be freundeten Herrscher dort noch einige Tage vertraulichen ZusammenlebeilS genießen können. An die Eur unsers Kaisers in Ems, welche auf etwa 3 Wochen berechnet ist, soll sich im Monat Juli eine mchrwöchcntliche Nach- cur in Wildbad Gastein anschließen. Heute srüh empfing Se. Majestät auf dem anhaltischen Bahnhofe die daselbst ^9 Uhr aus Dresden eingetrossenen großherzogl. ba- densch en Herrschaften und begab sich unmittelbar da rauf mit denselben nach Schloß Babelsberg. Daselbst sand 'Nachmittags ein Diner statt, zu welchem die hier und in Potsdam anwesenden Mitglieder der königl. Fa milie nebst Gefolge Einladungen erhalten haben. — Die Eonferenz von Eichungsbeamten, welche gegen wärtig in dem ncuerrichteten Eichungsgebäude in dem Garten der Sternwarte abgehalten wird, beschäftigte sich vorgestern und gestern zunächst mit der Feststellung ihres Programms, wobei der von dem den Vorsitz führenden Eichungsbirector Professor Förster vorgelcgte Entwurf einige Mobificativnen erfahren hat. Dann trat die Eon ferenz in die Discussion der einzelnen Punkte der Tages ordnung. Die Natur der Eonferenz ist, wie wir bereits hervorgehoben, derartig, baß sie weniger durch Beschlüsse ihrer Aufgabe Nachkommen soll, vielmehr sollen die an wesenden yöhcrn Erchungsbeamtcn der einzelnen Staaten sich über die vorliegenden Fragen mehr gutachtlich äußern. Die bisherige Discussion führte nun noch nicht zu dem jenigen Moment, in welchem man über die discutirten Punkte schon zu einem bestimmt adgegrenzten Gutachten schreiten kann, Vies ist vielmehr erst für die folgenden Tage zu erwarten. Die Eonferenz beschloß, wie die „D. R.-C." hört, während ihrer Verhandlungen, sofern sich bestimmte Gutachten bereits seststcllen lassen, diese selbst in Form eines kurzen Neserales festzustellen und nut Hilse der Presse den» großen Publicum zugängig zu machen — Seit Verbesserung des Diensteinkommens der ältern Staatsbeamten sind zahlreiche Gesuche um Pen- sions erhöh ungen von solchen pensionirten Beamten eingegangen, welchen gesetzlich ein Anspruch aus Er höhung nicht zur Seite steht. Wenn nun auch, sagt die »'N. A. Z.", diese Gesuche abschläglich beschieden werden mußten, so ist doch mit Rücksicht aus die Höhe der Le bensmittelpreise in dem diesjährigen Etat ein Fond zur Unterstützung pensionirter Beamten ausgesetzt worden, um bedürftigen und würdigen Pensionären in reichlichen» Umfange, als cs bisher möglich gewesen, zu Hilfe zu kommen. Zur Sicherung diejes Zweckes sind sämmtliche Behörden mit der Weisung versehen worden, die bei ihnen eingehenden Gesuche der gedachten Art einer ge nauen Prüfung zu unterziehen, und wenn sich das Er forderniß einer Staatshilfc herausslcllt, bestimmte Vor schläge all die Eentralbehörde zu richten. — Wie hiesige Blätter melden, ist jetzt sür jede Provinz die Errichtung der Stelle eines Fabrikinspectvr ui Aussicht ge nommen worden. Dem Fabrikinspcctor liegt die Aufsicht über die Ausführung der gesetzlichen Bestimmungen be züglich der Beschäftigung jugendlicher Arbeiter ob, und es steht ihm das Recht der jederzeitigen Revision der Fabriken zu. Außerdem ist de,,clbc zur Wahrnehmung der sonlaufenven Eontrole des concessionsmäßigen Be- durch Beobachtung der Vcnusdurchgängc zu ermitteln sei, und infolge dessen die Durchgänge voll 1761 und 176'3 zu Otahaiti, St. Joseph in Ealifornien, Ward- Hus in Lappland und zu Eajancburg in Finnland beob achtet worden waren, sand Lalande, indem er die Resultate in verschiedener Weise combinin oen Berechnungen zu Grunde legte, verschiedene Größen für die Sonncn- parallaxe (Winkel, unter welchem der Erdhalbmcsser von der Sonne aus gescheit erscheint«: 8,-i oder 6,7, oder 8,»7 oder 8,>- Bogensecunden. Aus der Sonncn- parallaxcngrötzc ergiebt sich null die Entfernung der Erde von der Sonne, die Sonnenweite, und bei dieser Größe begründet der hundertste Theil einer Bogen- secundc nahebei 20,000 Meilen Emfernungsunterschied. Enke führte 1824 von Neuem die Rechnungen durch und »and als Parallaxe: 8^nr Bogensecunden und hier aus 20,682,3t» Mellen Sonncnweitc. Zn neuester Zeit aber haben Winneckc aus Marsbeobachlungen 8,m, Foucault aus Lichtgeschwindigkeit 8,x», und mittelst ver änderter Rcchnungomcthvden Lcvcrrier 8,^, Hansen 8,in und Hall Bogensecunden als Parallaren ermittelt, aus welchen durchgängig folgt, daß die Sonne uns näher ist, als mall bisher angenommen, daß nach der Parallaxe 8,r«> ihre Entfernung 1'3,778,300 Meilen be trägt. Die Beobachtung des Venusdurchganges nun, mit den jetzt vorzüglich gefertigten Meßapparaten aus- gefühn, toll eine scharfe und gesicherte Sonneilparallaxen- größe ergeben, und es ist ein zuverlässiges Resultat bei den bevorstehenden Beovachtungell mit größter Wahr scheinlichkeit zu erwarten, da diesmal nicht allein die Momente des Ein- und Austrittes nutzbar sind, sondern da die vornehmlich in den deutschen Stationen ange- ordncten Hcliometcrmessungen während^des gailzen Ver laufes der Erscheinung in Anwendung kommen können. Durch dieselben werden dir Abstände des VenuSmittel standes und Betriebes der im K 16 der Gewerbeordnung bezeichneten Anlagen befugt. Zn Breslau ist bereits eine solche Ernennung erfolgt. — Tas Gefängnißwesen ressortirt bekanntlich gleichzeitig von den Ministern des Innern und der Justiz. Die in der Ausführung be griffene Reorganisation der Gerichtsbehörden und des Strafprocesses wird diesem Zustande ein Ende machen. Um aber in der Zwischenzeit den Nachtheilen nach Mög lichkeit abzuhelfen und ohne der Frage vorzugreifen, wel chem Ressort die Gefängnißverwaltung späterhin, für den Fall der Centralisiruna, zu überweisen sein würden, l a ben die Minister des Innern und der Justiz vorläufig eine Eentralcommission für das Gefängnißwesen gebildet, welche auS je zwei Räthen der beiden Ministerien, einem höher» Baubeamte», einem höher» Medicinalbeamte» und zwei Strafanstaltsdirectoren besteht. Dieselbe ist nach Mittheilung hiesiger Blätter mit Verwaltungsbefug nissen irgend welcher Art nicht auSgestattet und nur be rufen, in Strafanstalts- und Gefangnißangelegenheiten die von den Ministern erforderten Gutachten zu erstatten. — Nachdem der zum Ministerialdirektor im Handels ministerium ernannte wirkt, geh. Oberregierungsrath Dr. Jacobi seine dortigen Functionen angetreten, hat der Vicepräsident des Staatsministeriums die Geschäfte des ersten vortragenden RatheS im Staatsministerium wäh rend des gegenwärtigen Jnterimisticums vorläufig dem geh. Oberregierungsrath Zitelmann übertragen. — Der .Redacteur der hier erscheinenden Monatsschrift »Militärische Blätter", Oberst z. D. v. Held, ist in der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag gestorben. — Ueber den im Juli d. I. bevorstehenden Eongreß für das K riegsvölkcrrecht zu Brüssel schreibt die officiöse „Prov.-Corr." Folgendes: „Seit einer Reihe von Jahren hat die öffentliche Aufmerksamkeit, wie das Wohlwollen der Regierungen sich den Bestrebungen zugewendet, welche sich die Aufgabe stellen, durch völker rechtliche Vereinbarungen den Geboten der Menschenliebe auch inmitten des Krieges nach Möglichkeit Achtung zu verschaffen und den Schrecknissen der Völkerkämpfe soweit Grenzen zu setzen, als es mit den Zwecken der Krieg führung überhaupt vereinbar erscheint. Wie man sich über gewisse 'Normen für die Pflege der Verwundeten verständigt hat, so ist neuerdings besonders der Plan angeregt worden, gemeinsame Grundsätze für die Behand lung oer Kriegsgefangenen aufzustellen. Man hat in politischen Kreisen anerkannt, daß die Regierungen sich nicht der Pflicht entziehen dürfen, in gründliche Erwä gung der Frage einzutreten, inwieweit der Gedanke sich verwirklichen lasse und eine 'Milderung der Härten des Krieges in Aussicht stelle. Mil besonders warmer Theil nähme hat der Kaiser Alexander von Rußland, wie alle Aufgaben und Werke edler Humanität, auch die Reform- bestrcbungen auf dem Gebiete des Völkerrechts unter seinen Schutz genommen und zur Förderung derselben seinen wirksamen Einfluß geltend gemacht. Auf Grund einer von Seiten des russischen Eabinets ergangene» Einladung soll am 27. Juli d. I. zu Brüssel ein Eon greß von Regierungsabgeordncten zusammentreten, um eine Verständigung über die vorzugsweise angeregten Fragen des Kriegsvölkerrechts anzubahnen. Von Seiten der meisten Regierungen soll auf die Einladung bereits eine zusagende Antwort ertheilt worden sein. Es unter liegt keinem Zweifel, daß dem Eongreß auch die Bethei ligung des deutschen Reiches gesichert ist." Aus Kurhessen, 1. Juni, schreibt man dem „Fr. Iourn.": Anläßlich der wiederholt vorgetommenen Fälle, daß den abgesetztcn renitenten Pastoren feiten der noch im activen Dienste befindlichen Geistlichen (wir er innern nur an den Metropolitan in Homberg) finan zielle und moralische Unterstützung zu Theil geworden ist, hat sich das evangelische Eonsistorium in Kassel neuer dings veranlaßt geschert, den Superintendenten zwecks Mittheilung an die Metropolitanen, Pfarrer ec. eine Warnung zugchen zu lassen. In dem Ausschreiben wird, wie wir hören, besonders betont, daß gegen jeden einzelnen Geistlichen, der ini Interesse der ihres Amtes entsetzten Pastore» wirkt, die sofortige Disciplinarunter- suchung eingcleite. werde» müsse. Straßburg i. E., 3. I»»i. (Tel.) Vor dem Könige von Württemberg fand heute eine Parade der zur hiesigen Garnison gehörenden württembergischen Truppen statt. Nach der Parade besichtigte der König die Eitadclle. Bei dem Festmahle, welches König Karl der Generalität und deist Offiziercorps gab, brachte Se. Majestät folgenden Toast aus: „Unserm vielgeliebten Kaiser Wilhelm! Dreimal Hoch!" München, 2. Juni. Wie die „A. Ztg." vernimmt, hat Se. Majestät der König den von dem kgl. Staats- ministerium des Inner» ausgearbeilcte» Gesetzent- wurs über die Wahl der La»dtagsabgeord»ete» »ebst einer Wahlkreiscintheilung genehmigt und zu dessen Einbringung in die Kammer der Abgeordneten dw aller höchste Ermächtigung ertheilt. Punktes vom Sonnenmittelpunkt für bestimmte Zeit- momentc gemessen. Ein gleicher Zweck (Firirung von Oertern der Venus auf der Sonncnscheibc zu bestimmten Momente») wird durch die Aufnahme» i» de» photo graphischen Stationen erzielt; ob aber dieselben zu den außerordentlich kleinen Winkelbestimmuttgcn mit Sicher heit für die Berechnungen verwendbar seien, hierüber sind die Ansichten der Astronomen getheilt; damit aber die 'Nachwelt keine Veranlassung habe, irgend einen Vorwurf der Vernachlässigung zu »lachen, und um durch Erfahrung die Frage der Genauigkeit derselben zur Ent scheidung zu bringen, hat man in umsanglicher Weise die Photographie den astronomischen Veranstaltungen »»gerecht. Wenn ans den Kerguelen die Beobachtungen gelingen, so wird die „Gazelle" zu astronomischen Posi tionsbestimmungen und zu physikalischen und geo graphischen Forschungen noch eine Reise bis zum süd lichen Polarkreise vornehmen, und dann nach Mauritius segeln und daselbst die Gelehrten der Venuscrpcdition ans Land bringen, von wo aus dieselben mit Postschiff nach Europa zurückkehren. Die „Gazelle" aber wird eine größere Reise durch die drei Oceane soAsetzen: indischer Ocean, 'Nordwestküste von Australien, Südost küste voll ^icuguinea, Neubritannien, Fidschiinseln, Neu seeland, stiller Ocean bis zur Magcllanstraße, atlantischer Ocean, Europa, und es sollen hierbei Forschungen in geographischer, physikalischer und ctbnographischer Bezieh ung angestellt werden. 13r A. Drechsler. * Auch in Karlsruhe ist eine Siegessäule „Zur Erinnerung an den Heldenmuth der deutschen Heere 1870/71" errichtet worden. Selbstverständlich hat man auch hier eine Germania aufgestellt. /Sp Weimar, 3. Zuni. Die Geistlichkeit des Großherzogthums hat in den Berathungen ihrer Kreis- versammlungen, so lange daS neue Schulgesetz noch im Zustand des Werdens sich befand, mit mehr oder minder Entschiedenheit sich gegen einzelne Bestimmungen derselben ausgesprochen. Es galt dies namentlich in Betreff der für den Staat in Anspruch genommenen Mitwirkung bei der Ertheilung des Religionsunterrichtes und die Bestimmung, daß der Ortsgeistliche zwar Mit glied des Schulvorstandes sein, aber nicht infolge seines Amtes mit dem Vorsitz betraut, der Vorsitzende viel mehr gewählt werden soll. Die Kreisversammlung der Eisenacher Geistlichen hat in einer Versammlung einige Thesen angenommen, welche die Bedenken gegen diese Bestimmung zusammenfassen und erklären, daß der Staat zwar das Recht habe, den Religionsunterricht aus der Schule auszuschließcn, aber nicht ihn zu leiten, weil derselbe damit ganz der zufälligen Richtung der obersten Regierungsbehörde anheim gegeben werde; die Leitung gehöre der Kirche. In Bezug auf die dem Geistlichen im Schulvorstand angewiesene Stellnng erklärte die Ver sammlung, daß dieselbe mit der Würde des geistlichen Standes schwer vereinbar sei. Eine praktische Be deutung können diese principiellen Verwahrungen nicht beanspruchen. * Wien, 3. Juni. Die heute Morgen erschienene amtliche „W. Z." meldet: Se. Majestät der Kaiser haben am 26. v. M. den königl. sächsischen außerordent lichen Gesandten und bevollmächtigten Minister, wirkl. Geh. Rath Karl Gustav Adolph v. Bo se zu empfangen und dessen neue Beglaubigungsschreiben entgegenzu nehmen geruht. Herr v. Bose hat seine Stellung jetzt wieder angetreten, nachdem er gegen ein Jahr lang durch Krankheit genöthigt war, seine Thätigkeit zu sus- pendiren und zum größten Theile von Wien abwesend zu sein. Während dieser Zeit ist die königl. sächsische Gesandtschaft durch die deutsche Botschaft vertreten worden. — Der österreichische patriotische Hilfs verein wählte in Ausübung des ihm zustehendcn Wahlrechts Er. Billroth zum Delegirten der Jury, welche über die Prcisarbeiten zu einem Handbuch für die chirurgische Technik im Kriege und über die Ar beiten der Genfer Convention zu entscheiden hat. Die Kaiserin Augusta hat für die Preisarbeit eine Summe von l< Oo Thaler ausgesetzt, Er. Billroth nahm die Wahl an. P aris, 3. Juni. (Tel.) Bei Gelegenheit des ge- gestrrgen Empfanges einer Deputation von in Peru an sässigen Franzosen hat ThierS in einer an dieselbe gerichteten Ansprache sich über die gegenwärtige politische Situation ausgesprochen. Er entwickelte, daß er aus voller Ueberzeugung Republikaner geworden sei, und be tonte unter Hinweis auf die Ohnmacht der monarchischen Parteien die Nothwendigkeit, sich auf dem Boden der conservativen Republik zu vereinigen. Thiers schloß, indem er seiner Ueberzeugung Ausdruck gab, daß der Frieden, welchen ganz Europa wolle, erhalten bleibe» und daß die Wünsche Europas voraussichtlich über die blinden Leidenschaften siegen würden, welche die Ruhe stören könnten. Bern, 1. Juni. (Fr. I.) Heute haben im Na- tionalrath und Sländerath die Wahlen der Vorstände stattgesunden. Deren Ausfall bestätigt die insolge der Bundesrevision zwischen den liberalen Cantone» der französischen Schweiz (Genf, Waadt nnd Neuenburg) und der deutschen Schweiz «»getretene Versöhnung in den Bestrebungen. Daß der Vicepräsident des National- rathes, Feer-Herzog, zum Präsidenten gewählt werde, da rüber herrschte kein Zweifel; zum Vicepräsidenten an dessen Stelle wurde sodann Nationalrath Ruchonnet aus Lausanne gewählt, und zwar mit großer Majorität. Mit dieser Wahl spricht der Nationalrath gegenüber dem Waadtland und den übrigen zwei Eantonen der französische» Schweiz seine Anerkennung aus für die Haltung derselben bei der Revisionsabstimmung. Im Ständerath wurde Köchlin auS Basel zum Präsiden ten, Morel aus St. Gallen zum Vicepräsidenten ge wählt. Beide sind entschiedene Revisionsfreunde. Die Wacht des Präsidenten erforderte nur ein Scrutimum, die Wahl deS Vicepräsidentcn dagegen drei. Im Stänbe- rathe ist nämlich proportionell die conservative und ul tramontane Partei weit stärker vertreten, als im Na tionalrath, und jene stimmte für den Abgeordneten aus dem ultramontanen Canton Freiburg, der erst im vier ten Wahlgange auS dem Felde geschlagen wurde. Madrid, 2. Juni. (Tel.) Der „Imparcial" enthält nähere Angaben über die vom Finanzminisler Comacho zur Regelung der Finanz» crhältnisse beabsichtigten Maßregeln. Hiernach glaubt der Minister aus eine An nahme von etwa 2000 Millionen Realen, sowie auf eine Reduction der Zinsen für die innere Schuld auf die Hälfte rechnen zu dürfen. Den Inhabern von Obli gationen der äußern Schuld soll eine Vereinbarung über eine eben solche Reduction vorgeschlagen werden, und soll, wenn sie sich damit einverstanden erklären, der mit ihnen über die Zahlung der bereits verfallenen Coupons abgeschlossene Vertrag zur Ausführung gelangen. Fer ner ist die Wiederherstellung des Octroys für den Staat und die Wiedereinführung der Tabaksregie, sowie die Erhebung einer Salzsteuer in Aussicht genommen. — Die „Gaceta" veröffentlicht. mehrere Dccrete, wodurch neue Mitglieder des Staatsrathes, an Stelle der ausge tretenen, ernannt werden. Zum Präsidenten ist Francisco Santa Cruz ernannt. — Das amtliche Blatt meldet ferner, daß die Regierungstruppen ein Corps von4o00 Earlisten, welche die Ascnbahn von Chelva (Provinz Valencia) abgeschnitten hatten, vertrieben und diese Stadt, ohne aus Widerstand zu stoße», besetzt haben. Lissabon, 2. Ium. (Tel.) Castelar ist von Gibral tar hier angekommen. Konstantinopel, 2. Juni. Eine Pnvatdepesche der „Hamb. Nachr." meldet: Der Khcdive von Aegypten hat sich an die europäischen Regierungen gewendet, um Verhandlungen wegen Abschlusses von Handelsver trägen cinzuleitcn. Washington, 2. Juni. (Kabeltelegramm.) Der Se- uat hat die Ernennung Bristol'S zum Secretär des Schatzes einstimmig gcuehmigt. — DaS Repräsentan tenhaus hat die Zusatzbestimmungcn zu dem Zolltarife über Besteuerung des Weines genehmigt. Danach unter liegt der moussirende Wein einer Steuer von 50 Cents pr. Gallone im Fasse, einer Steuer von 2 Dollars pr. Kiste in Flaschen. Der Zoll für Hopfen ist auf 10 Cents pro Psund festgesetzt. Der Zoll für Seide ist gleich- hritlich normirt. Vrrs-uer Nachrichten vom 4. Juni. Nach hier eingetrossenen telegraphischen Meldun gen aus Eibenstock sind gestern Abend von den am —- Tunnelbau bei Eibenstock beschäftigten italienischen Ar beitern (circa 200 Mann) Excesse verübt worden. Ein Referendar, 4 Polizeidiener und 2 Ingenieure wurden dabei von den Excedenten festgehalten. Von Schneeberg wurde Militär rcguirirt, durch welches in voriger Nacht 56 Italiener verhaftet worden sind. Erhebliches soll nicht vorgefallen sein. N—. In dergestrigen öffentlichen Sitzung der Stadtverordneten wurde von einer gedruckten Auf forderung der Waisenhausdirectio» zu Beiträgen für die Iohannisfeier im Stadtwaisenhause, sowie nach Geneh migung mehrerer Urlaubsgesuche über die sciten der Stadtgemeinde durch deren Actor Stadtrath 0». Minck witz gegen den Chaisenträger C. G. Großmann und Gen. vertretene Provocationsklage Mittheilung gemacht, derzufolgc gegenwärtig ein günstigeres Resultat erzielt worden ist, indem diese Klage für schlüssig erachtet wor den ist. Nach einer weiteren Anzeige hat der beauftragte Bildhauer Henze für das projectirte Siegesdenkmal ein, Neuegasse 19 im Garten ausgestelltes Modell angefcr- tigt, dessen Hauptfigur die während der Kriegszcit auf dem Altmarkt ausgestellt gewesene siegreiche Germania bildet. Hu dem vertheilten Entwurf einer Bauordnung für die ctadt Dresden wurde den Mitgliedern auf Ai^ rcgung des Vicevorstehers Adv. E. Lehmann anheim gegeben, etwaige Abänderungsanträge innerhalb der nächsten vier Wochen an den Hauptrcferenten Stadtv. Dr. Hofmann gelangen zu lassen. Ter zunächst erstat tete ausführliche Bericht des Finanzausschusses über den diesjährigen Haushaltplan behandelte die Position 22 6 der Einnahme» und Etat der Gasfabriken (Rcf. Stadtv. Dir. Fröhner), nach dessen Schlußantrag die Einnahmen der mit 64",093 Thlr. Einnahme und 42!,8<36 Thlr. Ausgabe abschließende Etat der Gasfabriken mit den gestellten Anträgen genehmigt wurde. Der vom Vice vorsteher E. Lehmann schriftlich gegebene Bericht über die Verwahrung des Stadtrathü gegen diesseits ausge sprochene „Mißbilligung" stadträthlichcn Verfahrens wurde nach einer mit lebhaften, Beifall aufgenommenen, die Stellnng des Collegiums wahrenden und beleuchtenden Rede des Viccvorftehcrs E. Iordan nach Form und Inhalt genehmigt. Nach einer längeren Verhandlung beantragte das Collegium beim Stadtrath, die Geneh migung, die Pferdebahn von, Neustädter Markt durch die Hauptstraße „ach dem Waldschlößcbcn zu bauen, nur unter der Bedingung in Aussicht zu stellen, daß der Unternehmer erst die schon früher genehmigte Linie Georgplatz-Strehlcn aussühre, nnd behielt sich gegenüber den, Stadtrath die Zustimmung zu dem dieserhalb mit dem Uuternchmcr abzuschließeudeu Vertrage ausdrücklich vor (Res. Vicevorstcher Adv. E. Lehmanu). Genehmigt und mitvollzvgcn wurde der KausveArag bezüglich der Grundstücke Nr. 3i und 32 an der Weißeritz, und bei dem den Zuschuß des StaatsfiScus zu den Unterhal tungskosten der hiesigen Sparkasse betreffenden früheren diesseitigen Beschlusse wurde umsomehr stehen geblieben, als der StaatsfiScus z. Z. den Wunsch nach Ausgabe des dicssallsigcn Rechtes der Stadtgemei.,de noch gar nicht ausgesprochen hat (Res. Stadtv. Adv. Hendel). Mit der Erhebung der geforderten Parochialanlagen, und zwar für die Friediächstädter, Kreuz- und Neustädter Parochie nach Höhe von 6 Pf. von 10 » Thlr. des GrundwertHS und 2 Pf., bez. 1 Pf. und Vz Pf. von, Thaler des Miethzinses, sowie für die Annenparochie nach Höhe von 9 und 3, bez. E/h und V» Pf. war das Collegium einverstanden (Ref. stadtv. Adv. Krause). Nach Zustimmung zu mehreren, unerhebliche Pensionen, Unterstützungen, resp. Gratificativncn rc. betreffenden Gutachten (Rcf. Stadtv. Herschel) ersuchte das Colle gium den Stadtrath, vor der Beschlußfassung über die Modalität der Abgabe für das Wasser bei der großen finanziellen Wichtigkeit der Frage sowohl über die Ta- rifirung, als über die Durchführung einer allgemeinen Anwendung von Wassermessern sür die Abgabe des Wassers aus dem städtischen Wasserwerke Gutachten so wohl vom Director Gill des städtischen Wasserwerks zu Berlin, als auch vom Oberingenicur Michatsch der Wie ner Wasserwerke schleunigst einzuholeu und dieselben so fort nach (Eingang dem diesseitigen Collegium mitzuthei- len (Ref. Stadtv. Blvchmann). Nächstdem wurde eine Nachfordcrung zu den Einrichtungskosteu der neuen I I. Bürgerschule in Höhe von !296 Thlr. zwar bewil ligt, dem Stadtrath gegenüber aber die Erwartung aus gesprochen, daß zukünftig keinerlei Einrichtungen, wie z. B. die Rohrerweiterung bei der Gaseinrichtung der betreffenden Schule, zur Ausführung gelangen, zu deren Bestreitung das diesseitige Collegium seine Zustimmung nicht ausdrücklich vorher gegeben hat (Ref. Stadtv. Strunz). Schließlich erklärte sich das Collegium mit der unverweilten Herstellung beider Badeanstalten unter halb der Marienbrücke in der vom Stadtrathe vorge- schlagcnen Weise einverstanden und bewilligte dazu 37 5 Thlr., ersuchte aber zugleich den Stadtrath, Sorge dahin zu treffen, daß die Vorarbeiten für die Errich tung öffentlicher Warmbadeanstalten nunmehr unverzüg lich begonnen werben möchten (Ref. Stadtv. Fröhner). Ende der Verhandlungen 10 Uhr Abends. * Gestern Mittag ist die l Jahr 7 Monate alte Tochter eines -hiesigen Stadtbezirksaufsehcrs auf der großen Klostergasse vor der älterlichen Wohnung von einer Droschke überfahren und dabei so schwer ver letzt worden, daß sie todt vom Platze getragen werden mußte. Ob den Kutscher eine Schuld trifft, ist noch nicht ermittelt. KroviuMuluhrichteu. Leipzig, 4. Juni. Die „L. Nachr." berichten über die gesmge öffentliche Sitzung der Stadtverord neten: Die Registrandeneingänge zählen noch verschie dene Gesuche um die erledigte Stadtrathsstelle, unter ihnen ist auch die Bereitwilligkeitserklärung des Herrn Adv. Er. Ludwig hier, eine etwa in dieser Beziehung auf ihn fallende Wahl »„nehmen zu wollen; ferner ent hält sie eine ausführliche Mitthellung des Raths über die von ihm in der Tageblattsangelegenheit bisher ge- thanen Schritte, wird der Wichtigkeit wegen an den Ver- fafsungsausschuß verwiesen, und einen Antrag des städ tischen Vereins in der Theaterfrage, den Herr l3r mvck. Kühn zum eigenen macht und der gleichfalls den, Ver- fassungSauSschuß zur Begutachtung unterbreitet wird. Der neueren Vorlage, wegen Erbauung einer zwecken Realschule und einer neuen Volksschule jenseits der Parthe wird einhellig zugestimmt. Dabei gab zu länge rer Debatte die Frage der Heizungsanlagen Anlaß. Der Rath wollte dieselbe, ob Luft- oder Wasserheizung, zur Leit noch ausgesetzt wissen, Bau- und Schulausschuß waren jedoch anderer Meinung und unterbreiteten dem Collegium deshalb, dem Wollen des RatHS sich nicht zu fügen, von projectirter Wassrrheiznng abzusehen und zu beantragen, daß Osenheizung in den neuen Schulen ein- gefül men baue: gene! der t Dani schlos sprick zu V und bespr, des n vierte lt königl des r Prof, neues stätte, eines ten v dens zel ge beträc nahm Jnsl, für d bas K kunge Bcdin füllt ' die S Thatß dafür aus r gleich man auch I Pfleg' Der ! wissen träge sprech Grün lichen beiden Ausstt kvmnv hütteI der S Pecci, öffnet. 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