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Dresdner Journal : 23.06.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-06-23
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187706233
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18770623
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18770623
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1877
- Monat1877-06
- Tag1877-06-23
- Monat1877-06
- Jahr1877
- Titel
- Dresdner Journal : 23.06.1877
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WW « ^78 Bukarest, 21. Juni. Von ihrem Specialberichtrr- wcrden. »den zu. trotz der Die mini also kaum 1 Procent des Verpflegsstandes. Die ver- breitetm Nachrichten, daß Ruhr, Typhus und andere Epidemien in der russischen Armee herrschen, beruhen auf böswilliger Erfindung. — Gestern fand eine heftige Kanonade bei Oltrnitza Statt. Vorstaud wird binnen Kurzem bet den Mitgliedern der Genossenschaft und den ihm bekannten Gönnern der wie es Dresdner Nachrichten vom 22. Juni. * In der Elb« ertrank gestern Nachmittag ein lOjährtger Knabe. Derselbe war unterhalb Antons baden gewesen und auf dem Nachhausewege auf die oberhalb der Albrrtsbrücke schwimmenden Flößhölzer »rüffel, 20. Juni. (Fr. I.) In der.Reprä. sentantenkammrr erklärte heute der Krieg-Minister auf eine Anfrage von der Linken, Antwerpen sei im . > -...st c. der Mvbilistrung die Einberufungsarbeit zu erleichtern. Das „Telegraphencorrespondenzbureau' erfährt authen tisch, daß die Nachricht de- „Wiener Tagblatt* und der „Kölnischen Zeitung* über eine angeblich bevor stehende österreichische Okkupation türkischer Gebietstheile durchau- unbegründet sei. Buda-Pest, 2l. Juni. (Tel.) Im Abgeord- netenhause meldete heute Ernst Simonyi eine Inter pellation au, welche nach längerer Einleitung, iu welcher auf dir Geschichte des Pariser Vertrage- und die Sepa- ratconvention vom 1b. April 1856 hingewiesen wird, au- folgenden Fragrpunktrn besteht: — Man telegraphirt der „N. fr. Pr.*: Der Kammerpräsident Rosetti hat unter dem Vorwande, daß seine Eollegen sich die Arbeiten nicht genug ange legen sein lassen, seine Demission gegeben. Der wahre Grund derselben ist jedoch die Thatsache, daß viele Deputirte vir zwischen Rußland und Rumänien abge schlossene Convention sehr scharf tadeln und infolge dessen das Ministerium mit Bezug auf dieselbe intrr- ptlliren wollen. Trotz wiederholter Bitten seiner Col- lrgen beharrt Rosetti auf seiner Demission. Jaffy, 21. Juni. Der „Pr.* geht von hier nach stehende Depesche zu: In Nikolajew werden schwim mende Batterien ausgerüstet und erprobt. Der Kriegsdampfer „Turok* hat eine davon bereits nach Otschakow gebracht. Die übrigen werden je nach Bedarf an der Pontusküste, bet Odessa, Sebestopol, Eupatoria und Jalta vertheilt. Konstantinopel, 21. Juni. (Tel.) Der Schluß der Kammer erfolgt voraussichtlich am 28. d. M. — Der Prinz Hassan von Aegypten machte vorgestern dem englischen Vertreter, Mr. Layard, einen Besuch und nahm gestern an dem Diner beim Sultan Theil. — Dem Vernehmen nach hat der hiesige Agent Serbiens dir Erklärung wiederholt, daß Serbien neutral bleiben werde; auch wird die Behauptung, daß Serbien einem Durchzug der russischen Truppen zustimmen werde, für unbegründet erklärt. — Wie der „N. fr. Pr.* aus Konstantinopel ge meldet wird, glaubt man daselbst an das nunmehr unmittelbar bevorstehende energische Eingreifen der tür kischen Flotte in die Action. Caura (Candia), 20. Juni. (Tel.) Türkische Kriegsschiffe sind hier in der Suda-Bai eingetroffen. — Mehrere Ortschaften in der Nähe von Rettimo weigern sich, der Regierung Steuern zu zahlen. Tiflis, 20. Juni. Der Specialderichterftattrr der „Pr.* auf dem astatischen Kriegsschauplätze telegraphirt: Außer fast täglich sich wiederholenden Recognoscirungen und Kanonaden gegen die Forts Karadag-Arab und Muchlis-Tabia im Norden und Techmas und Tich-Te- pessi im Westen von Kars wird die stetige Vorrückung der Colonne Tergukafsow von Topra-Kaleh aus ge meldet. Letztere ist bereits bei Karawidschi (3 Meilen westlich Topra-Kaleh) eingetroffen. Ueberläufer aus Kars melden, daß die Besatzung der Festung höchstens 15,000 Mann betrage und bis längstens Mitte Juli genügend verpflegt sei. — Ardahan, Bajastd und Kagüsman befinden sich bereits im vollkommenen Vertheidigungszustande. Die Be völkerung verhaft sich ruhig. — Der General Tscher- najew erhält die 2. Daghestan'sche Brigade, welche Fürst Tschekolajew vor Kars commandirte. ertheilt worden. Diese bedeutende Zunahme der Fre quenz hat erkennen lasten, daß die bisherige Behänd- lungsweise der Kranken durch sechs an verschiedenen Tagen der Reih« nach thätige Aerzte nicht länger durch führbar ist, und haben Letztere deshalv beim Stadt- rathr beantragt, die Poliklinik in die Verwaltung der Stadt zu nehmen. Der Rath ist auch Willen-, dies zu thun, da es sich darum Handeft, diese überaus wohl- thätige Stiftung der Stadt zu erhallen. — Der hier bestehende Verschönerung-Verein hat, wie dank bar anerkannt, werden muß, auch im vergangenen Zähre sich durch Erweiterung und Ccmjervirung der hiesigen öffentlichen Anlagen mehrfache Verdienste erworben. Er steht in Ausführung seiner Projekte der Stadtverwal tung hilfreich zur Sette. Chemnitz, 21. Juni. (CH. Tgbl.) In der vorgestern im Saale der Börse stattgefundene» diesjährigen Ge neralversammlung der Genossenschaft des Fabrik- und Handelsstandes zu Chemnitz wurde die Frage betreff- Erbauung einer Handelsschule in bejahendem man die, auch schon in erheblicher Höhe gelegenen Stadt theile, noch weiter unten die eigentliche Oberstadt mit ihren zahlreichen Flaggenbäumen der Consulate aller Nationen, und weiterhin ganz tief im Grund« die Uu- terstadt mit dem Bahnhofe, links den wett ausgedehnten Bratischsee, rechts den gewaltigen Donaustrom mit sei nen zahllosen Masten und Schiffen und dahinter das türkische Gebiet mit den Gebirgen von Matschin und Babadagh. Die Hauptschönheit dieses reizvollen Rund blickes Uegt aber in der Galaczer Oberstadt selbst, die in ungemein weitläufiger Ausdehnung mit ihren zahl losen Kuppeln und Thürmen, Häusern und Gärten dem Beschauer zu Küßen liegt und einen prächtigen Anblick gewährt, besten Seltsamkeit durch die vielen buntfarbi gen, meistentheils blauen Kuppeln noch erhöht wird. So unregelmäßig und schlecht die Stadt Galacz ge- baut ist, so unreinlich ist sie auch, was sie Vorzug-- «eise der ungenügenden und elenden Pflasterung zu verdanken hat. Im Sommer herrscht hier ein Staub, drr jrglichcr Beschreibung spottet. Sin zweiter Uebel- stand ist drr immense Schmutz, welcher zu WinterS- und Frühjahrszeiten in Galacz mehr als in BraNa zu finden ist, was letztere- seiner ausgedehnt ange brachten Straßenverbrsserung zuschreiben darf. Drr mit den dortiaen Verhältniffen Unbekannte hat keine Idee von dm Meeren von Straßrnkoth, dir in drn ungr- pflastrttrn Straßen von Galacz die Lust noch monate lang in drn Sommer hinein verpesten. Bis zu einem Meter Höhe kann man diese ^chlammmaffen sogar in belebten Straßen antreffen, und wehr Dem, drr da hineingrräth! In der Unterstadt sind de- Schmutze» wegen ganze Straßenzüge mit bis nahezu einen Meter erhöhten hölzernen ^ußstcigeu versehen, weil man dies« grundlosm Gassen fast gar nicht passtrrn könnte Selbst mit ganz außergewöhnlich hohen Stulpstiefel» ist es Handelslehranftall Subjpription-listen circulirm lasten und hofft, daß die Placirung der beschlossen«»! Anleihe von 60,000 M. in unverzinslichen Antheilscheinen ä 100 M. bei drm Handels- und Gewcrbestandr einer Stadt von der commerzirllen Bedeutung unseres Chem nitz bei einiger Opferwiütakett gelingen werde. Zwickau, 20. Juni. (CH. Tgbl.) Iu kurzer Auf- einanderfolar kamen in unserer Nachbarschaft zwei Menschen Krim Baden ums Lebm. Vorgestern ertrank in Bockwa drr 8jährige Knabe Karl Bruno Liebold in der Mulde und gestern der Rittergutstagelöhner August Friedrich aus Lichtentanne in einem dortigen Teiche. Der Letzter« ist verheirathet und Familienvater gewesen. 8- Araueustein, 21. Juni. Am gestrig«» Nach mittag gegm 5 Uhr hat in dem hrnmhhartea Herms dorf bei einem über unser« Gegend uiedergehenden Gewitter der Blitz in das Wohngebäude des Gutsbe sitzers Preißler daselbst geschlagen, gezündet und iä«att- siche Gebäude de- Gehöftes ft» Asche gelegt. An dm Gebäuden warm nicht weniger denn 5 Blitzableiter an gebracht. 8. Schneeberg, 21. Juni, vej dem Gewitter, wel- ches gestern Stachmittag über unsere Grgmd zog, schlug zuschließen. Die Befestigung des ScheldefiuffeS solle vervollständigt und außer drn 100,000 Mann der activen Armee noch eine Reservearmee, bez. Bürger- , < garde von 30,000 Mann gebildet werden. aq »er«, 20. Juni. Einer Privatdepesche der „Allg. Ztg." zufolge hat der Ständerath ebenfalls drn An trag auf Reformen im Eisenbahnwesen von Bundes- Wegen verworfen. Emennmmen, Versetzungen re. im öffentlichen Dienste. Departement de- Cultus «ud öffeutl. Unterricht». Erledigt: die ». ständige Lehrerstelle ia Braud- Eol- lalor: die oberste Schulbehörde DaS Eiokommeu der Stell« beträgt ltvo M Fixum, 216 M für Unterricht iu der Fort- bilduogSschule, sowie lvo M. Logisgeld, außerdem die gesetz liche« Alters,ulageu; — die 4 ständige Lehrerstelle iu Braud. Collator: die oberste Schulbehörde. Da» Eiokommeu der Sinn« entschieden. Die Wichtigkeit dieser Angelegenheit wurde allseitig anrrkannt, und bleibt nur zu wünschen, daß die Mitglieder drr Genossenschaft, sowie sonstige Freunde der Handelslehranftall ihr Interesse und ihre wohlwollenden Gesinnungen in entsprechender Weise brthätigen, um die Ausführung deS gefaßten Beschluffes zu ermöglichen. Seit dem Jahre 1848 ist die hiesige Handelsschule stet- in gemietheten Räumen untergebrachl worden, und wmu ihre günstige Entwickelung nicht ge schädigt werden soll, mufl ihr endlich ein zwcckgeuiäßes Tages-eschichte. * »erlin, 21. Juni. Die veretnigten Ausschüsse de- Buude-rath- für daS Srewesen, für Handel und Verkehr und für Justizweseu, sowie die vereinigten Ausschüsse für Zoll- und Stcuerwesrn, für Handel und Verkehr und für Rechnungswesen hielten brüte Sitzun gen. Vop» Bundesrathe ist die Geuchmigung ertheilt worden, daß die ihm vor kurzer Frist zugegangene Vor lage über die Apothrkengrsetzgcbung in authentischer Form gedruckt und so den Betheiligten Gelegenheit gr boten werde, ihre Wünscht und Anträge geeigneten Orts vorzubriugev, da der Buudesrath sich erst in der Herbst session mit drr Sache beschäftigen wird. — Endlich liegt jetzt d«r Wortlaut der Depesche vor, mittelst welcher der franrisische Minister der auswärtigm Angelegmheiten, Herzog Decazes, in der Deputtrten- kammer zu Versailles am 18. d. M. die Befriedigung der leitenden Sphären des deutschen Reichs mit dem jüngsten Minister- und Systemwechsel in Frankreich Nachweisen zu können glaubte. Nach dem stenographi schen Sitzungsberichte testete der Herzog Decazes die Verlesung deS fraglichen Schriftstücks mit folgenden Worten ein: „Aus Berlin schrieb mir unter dem Da tum deS 18. Mai der Vertreter Frankreichs.* Und nun folgte die Depesche selbst, welche in der Ueber- setzung der „N. A.Z.* also lautet: gegangm und auf ihnm herumgesprungen. Da versah er r», fiel von dm Stämmen hciad tu dir Elb«, kam sofort unter das Holz uud konnte, ungeachtet mehrfacher AnstrmWUiigm» nicht Onettrt werden ^Bei dem Auswerfm eines Grabens brhuf» Le- auug von Wafferleituu-Sröhrcn auf der Großenhainer, siraße wurden heute VvnnMaq zw«i Arbeiter von eia- stürzendem Erdrrtche verschüttet. Der Eine von ihnm kam mit heiler Haut davon, dir Ander« »urdr, wenn auch nicht gefährlich, am Unken Arme verletzt. Leipzig, 21. Juni. Der Bürgermeister vr. Georgi hatte nach seiner Rückkehr von Swinemünde für seine Pflicht gehalten, drm Chef der Admiralität, Mi nister v. Stosch, für dm der Leipziger Deputation auf seine Anordnung gewordenen Empfang auf der Corvette „Leipzig* zu danken Hierauf erhielt derselbe, nach dem ,8, Tgbl.*, soeben die nachfotgepds Zuschrift: zu jener Aufführung der Direktion entzogen, sondern diese aus eigenem Antriebe infolge von Differenzen materieller Natur, welche nach Abschluß des Contractes seitm des Componisten geltend zu machen versucht wur den, die Aufhebung der eingegangenen gegenseitigen Verpflichtungen bewirkt hat. * Das „Fr. Journ.* schreibt: Vom 1. November ab ist ein Interim für das alte Theater zu Frank furt a. M. dahin projectirt, daß die Leitung desselben die Herren Regisseur Vollmer, Kapellmeister Golter mann und Lebrun übernehmen. Intendant des neuen Theaters wird Hr. Otto Devrient tu Mannheim, und Kapellmeister Hr. Ernst Frank. * Nach einem Telegramm au- Brüssel trat dort der Kongreß zur Erforschung des Inneren von Afrika am 20. Juni unter dem Vorsitze d«S Königs Leopold zusammen. Der Zweck v«r Versammlung ist der, sich über die Zusammensetzung drr ersten Station schlüssig zu machen, welche zur Unterstützung der For schungsreisen in Afrika zu bilden wär«. Die Berathnugen werden fortgesetzt. * Die deutsche Gesandtschaft nach Marokko ist bet d«r Rückreise von Fez auf eine Inschrift gestoßen. Ein Berichterstatter sagt: Wir fanden dieselbe in der Nähr dreier mächtiger römischer Ruinen, etwa 23 Kilo meter nordöstlich von Meter», i oder Miknasa. einige Kilometer südwestlich von der berühmten Stadt Muley Edris, dir kein Europäer betreten darf. D«r monumen tale Stein gleicht in seiner Gestatt und Größe einer modrrnen Grabtafrl, 2H Meter doch und 1 Meter breit. Ein tiefer Riß theilt ihn in zwei auseinander klaffende Theile. Die etwa zwei ^oll öoycn Buchstaben find etwa- fchmöchtig und schmal, aber scharf einge'chniuni I, L und sind auf dem Strine kaum zu unterscheiden Rach diesem Fund« dürft« die Lage der (bei Pst«. 5. o. 1 erwähnten) alten römischen Stadt Bolubili-, de- Lußersten Vorpostens de» alten RömerretchS im Süd westen drS damaligen orb» terrnrum, nicht mehr zwei- felhast sein. Muley Edris liegt etwa 110 Kilometer nordwrstlich von Fez. * Die 1868 unterbrochene geologische Auf nahme von Finnland soll st» laufenden Jahre wie der ausgenommen werden. s Am 17. Juni starb in Dresden. Frau Pchseffor Louise Förster, geb. Förster, die Wittwe de- 1841 verstorbenen Prof. Karl Förster,, welcher der Gründer des hiesigen Kuuftvereins war. Die 84jährig« Greisin war eine an Herz und Geist hochbegabte Frau von echt deutscher Gesinnung, deren anregendes gesellschaftliches Wirken in eine Zeit fiel, welche in Dresden nach und nach einen Kreis bedeutender Männer, wie K. M. v. Weber, Tieck, v. Quandt, v. Uugera-Steruherg, Dahl, v. Kügelgen u. Andere, versammelt sah Die Geschiedene war dir Schwester von Friedrich Förster und von dem bekannten Kunsthistoriker. Emst Förste, in München und gab im Jahre 1846 „Biographische und literarische. Skizzen auS de« Leben und der Zett Karl Förste?-? heran». f Am 20. Juni verschted in Dresden K.S-Philipp Wackernagel, der ältere Bruder des berühmten, schon früher verstorbenen Germanisten. Die Literaturgeschichte verdankt jenem vielfach verdienten.Manne der Wissen schäft besonders wichtige Beiträge, die st» de» beiden Werken: „Das deuischc Kirchenlied* uud „Bibliographie des deutschen Kirchenliedes* zu Tage liegen. Der Ber- cwigtr, seit lange in Dresden lebend, bat bet allen ststlen Forschungen mit Fleiß und Ernst au- de« Quellen ge schöpft Auch seine Ausgaben der Luther'sthen und Gerhard'schen geistliche,, Lieder verdient» Erwähnung. ausgesetzt bestanden hat, dürste demnächst ei« Umge- stallunz fahren,,. welche dir an , derselbe» thtttgrn Lerzt« beim Stadcrath« beantragt habe«. Die Benutzung der Poliklinik hat sich mit jedem Jahre gesteigert. Im Jahre 1861 sind an 591 Personen 2563 Consuftattonen, im Jahre 1876 an 2735 Personen 4576 Consultatioarn Puri», 20. Juni. Die Folgen der gestrigen Kammerdebatte machen sich schon bemerklich; da- Auf- lisungsvotum ist verschoben worden, die Constiiutivnellm^ im Senat sind einmal wieder iu großer Verlc-enhei^I Dank der Rede des ehemaligen.Poljzejprästcst» Läon Renault, welch, den Freunde« dest- pfindltcher in- Fletsch gedrungen ist, al- Tagesord nung der Linken, und welch« selbst im Elisöe einen tiefer» Eindruck hinterlassen hat. Die Auflösungscom- misston des Senats beendigte heute Vormittag ihre Arbeit; in der Sitzung von heute Nachmittag verlas Drpryre seinen Bericht, welcher natürlich dir Auflösung verlangt. Die Rechte wollte sofort mit der Debatte be ginnen, der H«rzog v. Broglie selber trat für die Dringlichkeit derselben rin; aver die Haltung der kon stitutionellen Mittelpartei war so unsicher, daß die Monarchisten und die Regierung nicht aus ihrer For- aerung zu bestehen wagten. Die Regierung ist in ihren Erwartungen bescheidener geworden; sie rechnet nunmehr auf eine Majorität von 7 bis 10 Slwun n, in d«r Ueberzeugung, daß di« meistm Constituttonelle« Der amtliche Sitzungsbericht constatirt nach Ver lesung dieses Schriftstückes, dessen Verfasser eigenthüm- ltcherwetse nicht genannt worden ist, wie es bei Ver lesung der Depeschen aus Wien, St. Petersburg u. s. w. geschehen, „ironische Ausrufungen von der Linken", worauf der Minister wieder bemerkte: „Ich muß wohl lesen, was geschrieben steht." Jedenfalls konnten die „ironischen Ausrufungen" unmöglich der deutschen Auf fassung der Lage gelten. — In verschiedenen Blättern finden sich entgegengesetzte Mitthrilungen über die Wieoeraufnahme der Verhandlungen in Betreff des deutsch - österreichischen Handelsvertrages. Die „N. A. Z.* kann versichern, daß die zur Führung der Verhandlungen diesseits bestimmten Herrm sich noch in Berlin befinden und durchaus noch nicht in der Lage sind, anzugeben, wann der Zeitpunkt ihrer Abreise nach Wien gekommen sein wird. — Gegenüber den vielfach widersprechenden Nachrichten über die Ernennung des ehemaligen Unterstaatssecrktärs v. Gruner zum wirkl. Geh. Rath verlautet aus kom petenter Quelle, daß diese Ernennung zwar erfolgt ist, jedoch lediglich im Geschäftskreise des Hausministeriums und ohne Mitwirkung des Staatsministeriums. Prag, 2l. Juni. Die aufreizende Sprache der tschechischen Blätter gegenüber der klerikalen Partei be ginnt ihre Früchte zu tragen. In der Stacht auf gestern drangen etwa 30 junge Leute in die Lettengaffe vor das Gebäude der katholischen Ressource, iu welchem sich auch die Redaction des clericalen „Czech* befindet, schlugen, unter Pereatrufen auf das genannte Blatt und dessen Leiter, eine Anzahl Fensterscheiben ein, attakirten hierauf das Eingangsthor und ergriffen erst beim Eintreffen der Sicherhritswache die Flucht. Von Seite der Polizeibehörde wurde alsbald eme umfassende Untersuchung, eingeleitet, doch ist es bisher nicht ge lungen, dir Excedenten zu ermitteln. In den letzten Tagen ist es auch vorgrkommen, daß katholische Geist liche auf öffentlicher Straße injultirt wurden; ja einem hochgestellten geistlichen Würdenträger war gelegentlich seiner Rückkehr von Rom eine förmliche Katzenmusik zu- gedacht, die jedoch glücklicher Weise unterblieb, nachdem der betreffende Würdenträger rechtzeitig avisirt, emen Tag früher, als ursprünglich bestimmt war, in Prag eintraf. Solche Vorkommnisse können natürlich die Kluft zwischen den Clericalen und der national-tschechi schen Partei nur erweitern, und so ist es denn auch erklärlich, daß jetzt an manchen Orten die Geistlichkeit sich weigert, der an sie ergehenden Aufforderung, Fest- gottesdienste für den Sieg der russischen Waffen zu ver anstalten, Folge zu leisten. Dagegen laufen noch immer zahlreiche Kundgebungen vom Lande rin, in welchen den Sympathien für die Russen und den Antipathien gegen den Vatican Ausdruck gegeben wird. Wie aber diese Kundgebungen zu Stande kommen, ist längst kein Ge- heimniß mehr. nicht möglich, überall hinzugelangen. Die zähe, übel- riechende schwarze Masse bedeckt weite Strecken und Flächen von Plätzen und Straßen, und es ist kein seltenes Schauspiel, daß Jemand, dem solche Zustände noch unbekannt sind, seine Stiefeln oder Schuhe darin zurücklaffen muß, denn einmal von den Füßen ver loren, heißt da auf Nimmerwiedersehen verloren, weil ein Wiederausfinden der steckengebltebenen Fußbekleidung zu den Unmöglichkeiten gehören dürste. Ein weiterer Uebelstand für Galacz ist das Fehlrn des Trinkwaffers. Erst nach Vadungului zu, im Nor den der Stadt, trifft man einige sehr tiefe Brunnen, auS welchen das Wasser mittelst eines großen Schwung rades gezogen wird; in der eigentlichen Oberstadt und in der Unterstadt giebt es gar kein oder doch nur ganz schlechtes und ungenießbares Quellwaffer. Man ist also in der Hauptsache auf die Donau angewiesen, deren Wasser von einer eigens hierfür entstandenen Menschenklaffe, den Wafferfahrern oder SakatschuS, in die Stadt gefahren und ähnlich verkauft wird, wie bei uns die Milch, die Morgen- vom Lande nach den größeren Städten geschafft wird. Mr schließen mit diesen Bemerkungen, die dem trefflichen Buch« von Rudolf Henke (nicht Hanke, wie d«r Name irrthümlich gedruckt war) entnommen find. Bei dieser aphoristischen Kürze sei in Bezug auf die Schilderung deS rumänischen Klimas noch »ergänzend nachgetragen, daß die tiefe Temperatur von 30 Grad Kälte mit den Schnerstürmen auS Nordost in Verbin dung zu stehen pflegt. * Die Mtttheilung in drm „L. Tgbl.*, die Auf. führung des „Nibelungen-Ring«-' am Stadttheater zu Leipzig betreffend, wird von den „L. Rachr * dahin berichtigt, daß nicht Richard Wagner die Srlaubniß Erste«»: Betrachtet di» Rtgiiruog, selbst «ach dem seit«« Rußland» abgesondert voo de« übrige« BertragSmächltu geaea da» türkische Reich begoavene« «ad »«« schon seit zwei Mo «ateu geführt«» offene« Krieg«, nach der im große« Maßstab« erfolgt«« Btsetzuag Rumöoiea» durch russische Truppe«, wrlche dreie« La«d z«r Basis ihrer Kritasopeiauoilen »Wacht, ««h. lick, nach der UnabhängigtettVervörUa» diel«» Fülsiknihu^ de« Pariser FrirdeoSvertraß noch immer nicht für gebrochcu und di« JvtegiNät dt» türtlschea Reicht« nicht für verletzt? Zwesten«: Betrachtet da- gemeiusame Ministerium de» Aeußeru eiuverftüadlich mit der uugarischeo Regierung den separate« FriedeuSvertrag vom »b April »üb« noch immer für g, lüg und aufrecht befteheod? Dritten«: Wen» ja, ist im Eiuverstäadniffe mjt den ande re» »wel Bertrag-müchteu und der Pforte etwa« geschehen uud wa«, am diesem Vertrage Selw«g zu verschaffen uud da« dario gesteckt« Zt«l: die Uilabbäugigkelt uud territoriale Inte grität oer Türkei, zu sicher«? Bierten«: Wen« bi« setzt in„dieser Richtung keiue Schritte geschehe« ltiett, hält dir Regierung nicht die Zeit für g«kom meu, um die beide» audere» Beriragsmachi«. ,rrauli«ich uud Soglaud. aufzusordero. damit dir zur Sicherung d«» im Sepa- ratveitrag« vom »».April »SS« angcslrebten Zwecke- ersorder- licheu uud auch im Vertrage bestimmten Benüguiigcn ei»ver- ständlich mit der Psorte «nverzltglich getroffen «trvr»? „Herr v. Bülow, welchen ich gesehen, tagte mir, daß die Beziehungen Deutschland« mit Frank,«ich unter unseren ver- schiedkiien Ministerien steht« sehr befrrediarnd geblieben seieu, namentlich seit der Ernenaong Sr. Durchlaucht de« Fürsten v. Hohenlohe, daß sie auch im gegenwärtigen Augenblick nicht besser sei» kduateo, und daß er durch»»« geneigt sei, zuzu- geben, daß die gegenwärtige Cabi»etsveräaderuug »ur Be> veotullg für unsere inneren Angelegenheiten nnd keiue Ein« >1. . mri. Wirkung aus ousere aoswärtige Politik haben würde- Er statter erhält di« „Pr. nachstthtndts Telegramm. Wie s^e bei, daß dm Leitung »«serer iauerev Angelegenheiten lch aus verläßlicher Quelle erfahre, betragt der Krankrn- »öS allein ao-ehe, und da» da« Verbinde» de« Minifteriom« stand der russischen Armee etwas über 2lOO Mann, der auswärtigen «ngelegend it«» ln denseldeu Hande» ihm - - die beste Gewahr scheue, daß ,» unserer auswärtige» Politik Nicht» geändert würde" Stellt beträgt V4U M. Fixum, »ko M. persönlich« Zulage, 2»S M. sür fteberstunden, »VS M. für de» Uulernch, in der j^rtbildungsschale, sowie »bo M Logisgeld, außerdem die ge setzliche» Alterszulage»; — die 2 ständig« Lkhrerstelle zu Zethau Loilator: die oberste Schulbehörde Gehalt uede» freier Wohnung uud Heizuug »lvo M , außerdem da» gesetz liche Houorar für den Üoterricht io der Fondübungsschule; — di« stündige Lehrerstelle an der oberu Schule zu Voigts dorf. Collator: die «berste 6chalb«d»rde Gehalt nedeu freier Wohuuug uud Earteuautzuag »ovo M.. außerdem »« M. süreiueStuudeJorlbllduiigSschuluulerricht; — dieSchul- ftelle zu NeoweruSdorf- Eollator: die oberste Schul- behürde. Geholt oebe» freier Wohnung, Heizung uvd Garteu- uutzuua »ov M., außerdem daS gesetzliche Honoiar für deo Forttnlduugsschuluoterricht Gesuch find bis »um k. Jali d. I an den k. Bezirksschulinspector Lohse iu Freiberg «iuzu- reicheu; — die Nebenschulftelle zu Klriuglxßhübel bei Krippe». Eollator: da» k. Ministerium b«» Eulta» uud df- feutticheu Unterricht» Die Stelle gewützrt außer frei« Woh- nung im Schulhause »«) M., »6 M kirchliche Accidcuzeu uud in M sür die Fonluldungoschule. B«i Uederuahme drr Lei- zung der Schulstube wird dem Lehrer auch da» nöchlge Hei- »uugsmaterial sür seiuco Bedarf geliefert. Gesuche sind diS zum ». Juli o. au den k Bezirk-schulinspeclor Lehmaua iu .... . » - Pirua no,»reichen; - die erst« L«hrerstrlle in Garsebach eigenes Haus z»r Verfügung gestellt werden. Der bei Meißen. Eollator: die oberste Schulbeh'-rße. Eillkommen - - - - - - tSOv M fester erhalt, außer den gesetzlichen AlterSzulage» uud freier Wohuuog mit Garteo. BewerbongSgesuchc nud einzureiche« di» zum 1. Juli <-«. an de« k- Bezirwschulmspec- tor Äaogemaau iu Meißen, — »ie Schulnelle zu Wase witz bei Thallwitz. Eollator: daS k. Ministerium »es Eultu» uud LffeuNicht» Unterricht». Gesammtgehalt tüüv M.; näm lich »vo M vom Schuldienst, soo M. persönl. Zulage, «« M Holzgeld sür Heizung der Wohnung. 7n M. Honorar für Fortdilduugsschuluoterricht, au»erdem frei« Wohnung im Schulhause- besuch« sind bi» »um 7. Joli bei dem k. Be- »irlsscholiospector Eckardt i» Grimma «mjar«ichro; — die stülldige Lehrerstelle ao drr Biehwegschule zu Großschvoau. Eollator: daS k. Minifteriom de» Coitus nnd SssenNich«» Un- terrichtS. Eiokommen der Stelle außer freier Amtswohnung 800 M. jährlich Gesuch« sind mit d«a gesetzlichen, Beilagen bis SO. Juni d. I. an den k. Bezirksschulinspector Pros. Michael »u Zittau eiozureicheo; — die 4. stündige Lehrer stelle in Wildenfels. Eollator: die oberste SchulbebSrde. Einkommen l tbo M. excl. Amtswohnung. Gesuche sioo dis zum 4. Juli an dea t BezirkSschuiiospector Naumauu ia Zwickau einzureicheu. auch mrtuersrtt» E». HoüvohlMoreu «eiueu Dank a,»- spreche» zu küaueu für die Svmpathie». welche E». Hoch- wodlgebore, und drp Bürger« drr Siadt f^itzM» per kaiser- i,ch«u Mar.ue cn!g«giug«orachl; Wtlbcu Ich wünsche »«» cin gachem Herze«, daß ttz der Eorvclt« „r«ip,lg- bkschitdr, sein vortrefflichsten Vrrtheidigungszustand. 45,000 Mann wo»«, dazn vrizuiragea, den tu der LeUgcschich!« und ui d«n seien zur Vertheidigung des Platze- hinreichend, während n UtzUale, de» Handel» und der Judustrü s» heruorrutzeuben 100,000 Mann erforderlich wären , um denselben ein- >i «am«» zu wmt«rrm Rah«e zn führe«. „ Gt.sch. Chemnitz, 20. Juni. Dte..hieftge Poliklinik, welche im Jahre 1860 ins Leden trat und seitdem un-
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