Dresdner Journal : 02.09.1879

^203 I» r°.»° . 6-.äeu,«ke° ILKrliek: . . 1» ksiek«, tritt ?ost- u»ä ^Mdrlwk- s ilM-k S0?k. 8tewp«I,Ekl^ Kiuru. Linrelu« Kuiomerv: 10"k la»er»t»nprel8«r Kür 6«n k»um eiuer ^««pultsoso ketitrvile 20 kk. voter „^iuxo^ultt" äis 2«li« bv ks. Kr»el,«t»enr l^liuk mit Xu»u»kmv 6«r 801m- unki Keiert»^? Xix>o6» tür Uso sollenti^n Dienstag, de» 2. September. 187» DrrMerIimrm!. Verantwortlicher Redakteur: Hofrath I. G. Hartmann in Dresden. Innerut<>naanakme auirrkrtst Lstxiix: /<>. Lra»«e1«eetter, Ovwl»i»«iouLr 6s, t)re,6osr 6ouru<tl»; SiuudurU - L«rlto Vl,u l-iipiix V»»«I - vri»I»u 7r»nilku,t ». N.! Aaarenstein L , Lerlm Vie»-»«mdlirx krs^-l^iprix rr»llilkurt ,. >l Uüu«d«iit /tuet. ^UoE, LsrUa:§.^t-rnict, /rii «/'6sn6«n1, Lr«m,n: F Kc/lkotte/ Lr„I»u: T,.-8i«nAem'« ttürvau; Vdemuiti: F>. krmlllturt » ».: F ^asAsr'soke u. 0. ^/srrmann- ,ek« ttuckk-mäluo^i NörUt,: t» Mt/ker, S»m»,v,r: k»rii N»rUll-rr»llkkur1 ». N -Statt«»r1: 7)a»ö« L (,«.»- LmudmA t F ^ie«6A«n, F6. Ste^sr. n « 7 a n « x « d « r r Xvniel. Hxpeäition 6e« ltresäosr 1onru»l«, I>rss6en, Xvinsrerrtru«« Ko. so. Amtlicher Theil. ZLeKanntmachung, die Ausloosung Königlich Sächsischer Staats Papiere und die Auszahlung fälliger Kapitalien, Zinsen und Renten der Staatsschuld betreffend. Die öffentliche AuSloosung der planmäßig am 1880 zur Rückzahlung gelangenden 38tz landschaftlichen Obligationen v. I. 1830, 48b StaatSschulden-Eassenscheine v. I. 1847 und 3 8l» StaatSschulden-Eassenscheine v. I. 1855 foll den 15. September dieses JahreS und folgende Tage, Vormittags von 10 Uhr an, im hiesigen Landhause I. Etage stattfinden. Die Auszahlung der am dieses Jah ¬ re» fälligen Kapitalien der in den Terminen Ostern und beziehentlich Neujahr 1879 auSgeloosten 38b landschaftlichen Obligationen v. I. 1830, (Ziehungsliste vom 25. März 1879) 48b StaatSfchulden-Eassenfcheine v. I. 1847, (Ziehungsliste vom 28. März 1879) 38t> StaatSschulden-Eassenscheine v. I. 1855, (Ziehungsliste vom 28. März 1879) und 4tz8b Priorität» Obligationen lnt. (1 der vormaligen AlbertSbahn - Actiengesellschaft (Ziehungsliste vom 19. December 1878), sowie der im gleichen Termine fälligen Zinsen dieser Staatsanleihen und auf den Staat übergegangenen Prioritätsschuld, ingleichen der Renten auf die Renten schuldverschreibungen v. I. 1878 und die in 38b Ren tenpapiere umgewandelten Gößnitz-Geraer Eisenbahn- actien soll den 15. diese- Monat» beginnen, von welchem Tage an dieselben gegen Rück gabe der betreffenden Kapitalscheine, ZinScouponS und ZinSschcine bei der hiesigen StaatSschuldencasse und bei der Lotterie-DarlehnScasse in Leipzig erhoben wer den können. Dresden, den 1. September 1879. -er La»dtag»a»»sch»I z» VtrwaUsng der Staat-schald» Or. ^ur. Minckwitz. Nichtamtlicher Theil. Telegraphische Nachrichte a. Wien, Sonntag, 81. August, Nachmittags. (Corr.-Bur.) Die bisherigen Nachrichten über da» Vorgehen der militärischen Commission, welche gestern die Grenze deS Sandschaks Novi-Bazar überschritten hat, besagen, der „Montag»revue" infolge, daß dasselbe widerstandslos erfolgte, und lassen eS als gewiß erscheinen, daß auch die nach- rückenden österreichischen Truppen unbehelligt die Limlinie werden besetzen können. Wie auS Cattaro gemeldet wird, ist der Kürst von Montenegro heute daselbst tingetroffen und an der Grenze vom österreichisch ungarischen Ge schäftsträger in Cetivje und dem Bezirksleiter von Cattaro empfangen worden. Auf der Marine, wo die sogleich« Einschiffung auf dem Krieg»- dampfrr „Andreas Hofer" und die Weiterreise nach Triest erfolgte, waren die Spitzen der Militär- und Communalbehörden versammelt und eine Ehrencompagnie mit Musikkapelle ausgestellt. Linz, Sonntag, 31. August, Nachmittags. (Tel. d. Boh.) Die htute hirr abgthaltene Haupt versammlung der verfassungstreuen Abgeordneten verlief überraschend rasch und glatt, vr. Ruß referirte im Namen deS ComitSS, welcher die nach stehende Resolution beantragt: Angesichts der durch die Neuwahlen geschaffenen politischen Lage, sowie der durch die bisherige Action und Zusammensetzung des CabinetS für die Integrität der verfassungsmäßigen und liberalen Institutionen und die Interessen der deutschen Oesterreicher hervor gerufenen ernsten Besorgnisse sprechen die in Linz ver sammelten, der Versassungspartei angehörigen Abgeord neten als ihre Ueberzeugung auS: Die staatsrechtlichen Grundlagen des Reiches wie die in der Verfassung und ihren Ausführungsgesetzen begründeten kulturellen und freiheitlichen Institutionen sind unversehrt zu erhalten; nur in diesem Rahmen kann den Forderungen nach erweiterter Befriedigung nationaler Wünsche stattgegeben werden. Die Ordnung im Staatshaushalte ist durch Sparsamkeit in allen Zwei gen der Verwaltung, vor Allem aber durch die mit der Wehrhaftigkeit des Reiches vereinbarliche Herabminderung des Heeresauswandes ernstlich anzustreben. Den während der Wahlbewegung in Stadt und Land erhobenen Forde rungen nach Maßregeln der Gesetzgebung und Verwaltung, soweit solche eine Besserung der wirthschaftlichen Lage herbeizuführen vermögen, ist, auch durch Initiativ anträge, sofort Rechnung zu tragen. Von diesen Ueberzeugungen geleitet, beauftragen die Versammelten den Comitä, beim Zusammentritt des Reichsrathes sämmtliche der Verfassungspartei angehörigen Abgeord neten emzuberufen, um in diesen Richtungen ein ein heitliches Vorgehen herbeizusühren. vr. Granitsch erklärt, daß die Comitöanträge dem gemeinsamen staatöerhaltenden, freihritSschir- wenden Gedanken in geeigneter Weise Ausdruck geben, und beantragte die vn dlve-Annahme der Resolution. (Beifall.) Der Antrag wurde ange nommen. Edelbacher begrüßte die Abgeordneten im Namen der Stadt Linz. Anwesend waren 76 Abgeordnete; 49 hatten sich ohne politische Moti- virung entschuldigt, darunter Baron Walter»- kircheu, die Ruthenen und die Italiener. Triest, Sonntag, 31. August, Nachmittags. (Tel. d. Presse.) Der Lloyd erhielt gestern die Ordre auS Wien, altbald 8 Schiffe zu Militär- trauSporten bereitzustrllen. Die Ausführung deS Auftrages wurde sofort in Angriff genommen. Bordeaux, Sonntag, 31. August, AbendS. (W. T. B.) Bei der heute hier stattgehabten an- derweilen Wahl eines Deputirten an Stelle Blan- qui'S, dessen Wahl, wie bekannt, für ungiltig er klärt wurde, find 3939 Stimmen abermals für Blanqui, für die demselben gegenübergestellten beiden republikanischen Gegenkandidaten zusammen aber 3226 Stimmen abgegeben worden; rS ist so nach eine Stichwahl nothwendig. Konstantinopel, Montag, 1. September. (Tel d. DreSdn. Journ.) In der gestern über die griechische Krage abgehaltenrn Conferenz antwor teten die türkischen Bevollmächtigten auf die von den griechischen Bevollmächtigten in der ersten Con ferenz verlesene Declaration. ES wird versichert, daß die türkischen Bevollmächtigten daS 13. Pro tokoll deS Berliner CongressrS alS Grundlage der Verhandlungen acceptirten. Tagesgeschichte. Dresden, 1. September. Wie uns aus Leipzig gemeldet wird, sind Se. Majestät der König und Se. königl. Hoheit der Prinz Georg gestern Abend 11 Uhr mittelst Extrazuges daselbst eingetroffen und auf dem Bahnhofe von dem Generallieutenant v. Montbe Excellenz und dem Oberpostdirector Petersohn ehrfurchtsvoll begrüßt worden. Se. Majestät und Se. königl. Hoheit fuhren von da unter den Hochrufen des trotz der fpäten Abendstunde zahlreich erschienenen Pu- blicums nach dem königl. Palais. Heute Vormittag haben Se. Majestät der König und Se. königl. Hoheit den Manövern der Cavalleriedivision bei Taucha bei gewohnt. Dresden, 1. September. Se. Exeellenz der Herr Kriegsminister v. Fabrice wird im Laufe dieser Woche den Uebungen der Eavaller iedision bei Taucha beiwoh nen und hat sich demzufolge nebst seinem persönlichen Adjutanten, Premierlieutenant Frhrn. v. Stralenheim, gestern Abend nach Leipzig begeben. * Berlin, 30.August. Se. Majestät der Kaiser, dessen Erscheinen nach erfolgter Meldung bei dem heute abgehaltenen Brigadeexerciren auf dem Tempel hofer Felde mit Bestimmtheit erwartet wurde, ist gleichwohl heute in Potsdam verblieben; muthmaßlich ist die Absicht wegen des ungünstigen Wetters noch in letzter Stunde aufgegeben worden. Dagegen hat Se. Majestät gestern eine Besichtigung der Potsdamer Garnison, bei welcher auch Ihre Majestät die Kaiserin auf dem Exercirplatze erschien, zu Pferde abgenommen. — Die Ansichten, welche über das Fußleiden Sr. kaiserl. und königl. Hoheit des Kronprinzen in der Presse verbreitet sind, reduciren sich, laut der „Post", darauf, daß sich infolge der Kissinger Cur Blasen an der inner» Fläche des rechten Fußes gebildet haben, die, im Anfang vielleicht nicht genugsam beachtet, in Eiterung übergegangen und mehr empfindlich und störend sich zeigen, als von irgend welcher organischen Bedeutung sind. Uebrigens hat sich das Uebel in den letzten Tagen bedeutend gebessert, so daß der Kronprinz jüngst, als er mit seinem Schwager, dem Prinzen Christian v. Schleswig-Holstein, bei den verschiedenen Höfen um Potsdam Besuche machte, ganz schmerzlos auftreten und sich eines engeren Stiefel» bedienen konnte. — Ihre kaiferl. Hoheiten die Großfürsten Wladimir und Alexis von Rußland haben gestern Abend Berlin wieder ver lassen, um nach Kissingen zurückzukehren. — Die „Nordd. Allg. Ztg." schreibt: Italienische Blätter haben behauptet, daß Hr. Cairol, durch Hrn. v. keudell eine Zusammenkunft mit dem Fürsten Bismarck er beten, Letzterer aber höflich abzelehnt habe. Nach zu verlässiger Auskunft ist diese Nachricht vollständig aus der Luft gegriffen, und ist von keiner Seite der Ver such eine» Gedankenaustausches über eine Zusammen kunft gemacht worden. — Die „N. Pr. Ztg." und die „N. A. Z." weisen übereinstimmend darauf hin, daß die bei irgend welchen amtlichen Veranlassungen vom gegenwärtigen Cultusminister v. Puttkam er gesproche nen Worte von einem Theil der Presse in einer Weise commentirt würden, welche weniger das Bestreben nach einer objectiven Berichterstattung, als die Absicht er kennen lasse, die Amtsführung deS Ministers gleich im Beginn in der Meinung deS PublicumS möglichst herabzusetzen, und kommen auf die von der Wahrheit abweichenden Angaben über den Besuch deS Ministers im Schullehrerseminar zu Köslin und seine dabei ge- thanenen Aeußerungrn auf Grund der Mittheilungen eines zuverlässigen Gewährsmannes zurück. Danach forderte der Minister die Abiturienten auf, alle ihre Kraft daran zu setzen, in die Herzen der ihrer Obhut an vertrauten Jugend den Samen der unwandelbaren Feuilleton. «rdigirt von Otto Vanek. Ein LohlthLtigkeitsfest i» königU Großen Garten. In wohlgelungenem Verlaufe hat Sonntag, den 31. August, da» Gartenfest de» Albert-Verein» seinen nock in bestem Andenken stehenden Vorgängern würdig sich angerriht. Ging auch die Hoffnung, daß ein sonniger Himmel dem Feste, wie im vergangenen Jabre, besondere Gunst erweisen werde, leider nicht in Erfüllung: täuschte auch da» graue Gewölk, welche» ihn fast den ganzen Tag über bedrohlich verhüllte, manche auf Entfaltung luftiger Toiletten gerichtete Er wartung und fehlte somit dem farbenreichen Bilde, welche» die in den prächtigen Anlagen de» Großen Barten» sich bunt durch einander bewegende Menge im Glanze lichter Sonnenstrahlen darbieten würde, ein wärmerer Ton, so war doch die Witterung keine un- freundliche. Die freie Bewegung einer nach vielen Tau- senden und aber Tausenden zählenden Menge von Festbesuchern litt wenigsten» nicht von der Einwirkung ermattender Sonnengluth, und der einzige kur» Re- aenschauer, Welcker am Nachmittage für eine Viertel stunde den fröhlichen Verkehr der auf und abwandeln- den Schaaren unterbrach, vermochte die animirte Fest- stimmung nicht nachhaltig zu trüben. E» war aber auch von Seiten de» fürsorglichen Directorium» de» Albert-Verein» alle» Möglich« aus- geboten worben, dem beliebten Volksfeste neue und manvichsach« Abwechselung zu verleihen ; ein überreiche» Programm künstlerischer Productionen bot Massen von Zuschauern und Zuhörern in den verschiedensten Ge genden de» Festplatzes die verschiedenartigste Unter haltung und freundliche Etablissements mancher Art, in welchen schöne Frauen- und jugendlich-liebliche Mädchengestalten lockend ihr dankbare» Amt verwalte ten, übten ihre bewährte Anziehungskraft auf die kauf lustige Menge au». Der eigentliche Festplatz im engeren Sinne, welcher vom königl. Palai» aus zu beiden Seiten den Garten - teich umfaßte, gewährte mit den in grünem Reisig auf geführten und in grün und weiß oder in blau und weiß gekleideten Baulichkeiten, gehoben von dem natür lichen Rahmen der ihn umspannenden prächtigen Baum- gruppen und grünen Rasenplätze, einen überau» freund lichen Anblick. Den Mittelpunkt nahm, wie gewöhn lich angelehnt an die Ostfront de» Gartenpalai»; das königl. Zelt ein, welche» den Mitgliedern de» Direc- torium» und Ausschüsse» de» Albert-Verein», sowie den von dessen auswärtigen Zweigverrinen erschienenen Gästen, auf gnädige Anordnung der hohen Präsidentin derselben, gastliche Aufnahme bot. Äitwärt» gegen Norden lehnte sich an da» königliche ein andere» ge räumige» Zelt an, „Zum Seehof" genannt, mit Tischen und Stühlen für müde und hungrige Wanderer versehen und mancherlei leibliche und geistige Erquickung bietend. Weiter seitwärt» davon war da» Kassezelt errichtet, in welchem gefällige Hände da« ebenso wich tige wie reizlose Amt der Geldereinnahme und Ver rechnung verfahen, und weiter nach Osten ein geräu- miae», ebenfalls mit Sitzen für ErholungSbedürfnge versehene« Bierzelt: an diese« schloß sich nun, m weitem Vogen um den Teich sich hinziehend, die bunte Reihe von Gabenhallen, Loos- und Blumenverkaufs stellen, Würfel- und Pfefferkuchenbuden, während an den vier Ecken der inneren, den Teich zugewandten Seite der Fahrstraße grünverzierte Bierhallen und ganz am Eingänge zum engeren Festplatze Sodawasser buden willkommene Erfrischung spendeten. Welch' ein Aufgebot rührigster Thätigkeit und Opserwilligkeit muß aber vorausgehen und den ganzen Festtag über nicht allein von den Veranstaltern der selben, sondern auch von zahlreichen wohlwollenden Gönnern und Freunden des Verein» dargebracht wer den, um die Ausrüstung aller der vielen Etablissement» und die exacte Durchführung de» reichhaltigen Fest programm» zu ermöglichen' Seit Tagen und Wochen haben fleißige Hände unermüdlich und unverdrossen an den vielfachen Vorbereitungen gearbeitet. Unter der umsichtigen Leitung der stellvertretenden Vorsitzenden de» Verein» Ihrer Excellenz Frau Gene ralin Freifrau v. Haufen, welcher die bewährten Stützen de» Directorium«, die Damen Frau Major v. Hausen und Frau Kammersänger Tichatscheck, Frau Juwelier Jähne und Frau Hofjagdriemer Kretzsch mar, sowie die Herren Oberstlieutenant vr. Naundorff und Commerzienrath Hopffe mit Rath und That zur Seite standen, waren die Damen de» Ausschüsse» im Max-Palai» seit Mittwoch emsig beschäftigt mit der Entgegennahme und Einordnung der von freundlichen Gönnern zahlreich zur Berloosung dargebrachten Spen den, während auf dem Festplatze namentlich Herr Jähne um die Errichtung der vielen kleineren und größeren Baulichkeiten in togelangem eifrigen Wirken sich wesentlich verdient gemacht hat, ausgiebig dabrr unterstützt durch die vom Herrn Obersten Klemm selber Treue zu König und Vaterland und wahrer Gottes furcht auszustreuen, und fuhr dann fort: .Ferner bitte ich Sie, sich mit dem Bewußtsein zu durch dringen , daß Ihnen, die Sie in verhSItnißmäßig so jungen Jahren den schweren und verantwortungsvollen Berus als BolkSschullehrer übernehmen, vor allen Dingen die Beipflichtung obliegt, auch nach dem Eintritte in das Amt an Ihrer eigenen Fortbildung gewissenhaft weiter zu arbeiten, damit Sir dereinst die zur definitiven Anstellung erforderliche Wiederholungsprü- sung bestehen mögen. Da- Leben und die besondere Stellung, welche Ihrer inmitten Ihrer künftigen Gemeinden wartet, wird Ihnen neben schöner und sruchtbarer Thätigkeit auch mancher lei Befahren bringen Da möchte ich Ihnen recht dringend an da- Herz legen, sich vor dem Versinken in jene Selbstüber hebung zu hüten, über die wir leider jetzt jo virlfach zu klagen haben und welche der Tode-keim für jede- edlere Streben ist. Zu dem Ende werden Sie nichts Besseres zu thun vermögen, zumal ja die Volksschule die Unterstützung durch die Kirche nicht entbehren kann, als sich vertrauensvoll möglichst eng an Ihre unmittelbaren geistlichen Vorgesetzten anzuschließen, die Ihnen mit Liebe entgegenkommen werden und von denen Sie nur Gutes lernen können ' Die beiden genannten Blätter bemerken hierzu: E» mag hiernach ein Jeder, welcher Gelegenheit gehabt hat, in der jüngsten Zeit einen unbefangenen Blick in unsere Lehrerzustände zu thun, sein Urtheil fällen, ob dieses Mahuwort am Platze war, oder nicht. Zum Ueberfluß mag noch erwähnt werden, daß da» KöS- liner Lehrerseminar eine evangelische Anstalt ist, und daß sowohl die Local- wie auch die KreiSschulinspection im Kösliner Regierungsbezirke mit kaum nennen«- werthen Ausnahmen in geistlichen Händen ruht. — Die preußischen Regierungsbehörden sind vor Kurzem durch die Minister des Innern, des Medicinalwesent und des Handels angewiesen worden, die ihnen unter stellten Behörden zur stricten Ausführung deS Nah rungsmittelgesetzes aufzufordern und zur Errich tung von Anstalten für die technische Untersuchungder Nahrung»- und Genußmittel anzuhalten. Dieser Wei sung kann aber nur entsprochen werden, wenn die er forderlichen AuSführungSbestiminungen erlassen sind, welche den Provlnzialbehörden die Richtung für ihre Thätigkeit vorschreiben. Der Erlaß dieser. Ausfüh rungsbestimmungen steht bevor. — In Westerland auf Sylt fand heute die feierliche Eröffnung de» deutsch-norwegischen Kabels durch den General- postmeister l)r. Stephan Statt. Nachdem derselbe die Anlage und die am äußersten MeereSgestade Deutsch lands gelegene Kabelstation besichtigt hatte, sandte er die erste unterseeische Depesche an das Marine- und Postdepartement in Christlania und meldete die er folgte Eröffnung Sr. Majestät dem Kaiser. Kurze Zeit darauf traf ein Glückwunschtelegramm des Kaiser» an den Generalpostmeister ein, dessen Verlesung von den zu einem Mahle vereinigten Festgästen mit be geisterten Hochs aus Se. Majestät begrüßt wurde. Metz, 28. August. (K. Z.) Gestern Abend ist der Großherzog von Baden zur Besichtigung der hiesigen Besatzung eingetroffen. Nach seiner Ankunft sand ein großer Zapfenstreich sämmtlicher Militär musikcorps, 14 an der Zahl, Statt. Auch der com- mandirende General v. Fransecky ist hier anwesend und wird der Inspektion der Truppen beiwohnen. Aus Anlaß der Anwesenheit de» Großherzog» hält der Oifizierreitervereln der 30. Cavalleriebrigade am Frei tag ein Wettrennen ab; auch der Verein für Erdkunde, dessen Protektor der Großherzog ist, hat zum Sonn abend Abend eine Festversammlung anberaumt. Bei beiden Gelegenheiten hat der Großherzog sein Erschei nen in liebenswürdigster Weise zugesagt. Am Sonn tag besucht der hohe Gast den evangelischen Gotte»- dienst und begiebt sich dann zur weiteren Inspektion nach Altkirch und Mühlhausen im Elsaß. Stuttgart, 1. September. (Tel.) Der Prälat v. Kapff ist gestorben. Bp Weimar, 3l. August. Heute Mittag fand in Berg-Sulza da» Begräbniß deS Herzog!, altenburgischen geleiteten Arbeiten des Pionnierbataillons und die freund liche Mitwirkung des königl. Gartendirector» Herrn Bouchs. Neben ihm haben die Herren Maler Han» und Bierhändler Hertzsch die Ausstattung der von sämmllichen hervorragenden Brauereien Dresden» und seiner Umgebung mit massenhaften und doch für die Tausende von durstigen Kehlen kaum zulangendeu Vorräthen de» Gerstensäfte» versehenen Bierschenkstätten freundlichst besorgt, während in einer allerliebsten originell auSgestatteten Bude die Gebrüder Hollock Berliner Weißbier, die vielbeliebte „kühle Blonde" zum Besten gaben. UeberauS freundlich und reich war der Albert-Ver ein auch von verschiedenen Seiten mit Blumenspenden bedacht worden, so namentlich von den Mitgliedern der Flora mit zierlichen Gewächsen und Sträußchen, welche in die Gabenhallen verlheilt waren. Einen entzückenden Schmuck verdankte da- königl. Zelt der Aufmerksamkeit unsere» berühmten Rosenzüchters, Herrn P. Rufchpler, welcher dasselbe mit einer Fülle reizender Blumen körbe, zur Freude de» königl. Hofe» und aller An wesenden, aufs Schönste verziert hatte. Nicht minder entzückten da» Auge in einer an der Südseite de» Palai- vom Hoflieferanten Herrn Rülker höchst ge schmackvoll und reich au-qestatteten Halle wundervolle Rosenbouquet» und Blnmenkissen, Spenden au- der Rülker'schen Kunstgärtnerri und au» einem Herrschaft- lichen Privatgarten der Umgegend Dre»den», mit deren duftiger Pracht die ebenso anmuthigen wie glänzenden Erscheinungen liebenswürdiger Verkäuferinnen wett- eiferten. Und auch in den verschiedenen Gaben-, Loo«- und Würfelboden übten schöne Frauen und anmuthige junge Mädchen, den höchstgestelltrn Kreisen der Ge-