Weißeritz-Zeitung : 16.06.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-06-16
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-191006160
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19100616
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19100616
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1910
- Monat1910-06
- Tag1910-06-16
- Monat1910-06
- Jahr1910
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- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 16.06.1910
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zlehrer. gernd, hgasse. e zum renzels ger. -en- rnis ick. Mf. Isar- nimmt Igtll t und »hne beinsatz pfiehlt sonders lagen nieste», i und ommen er Aus- 7>38cke lascben >verc!en len bei »I. fest inladet »I§. agen allen cößen, iter- Weißeritz-Zeitung Anzeiger für Dippoldiswalde und Umgegend Amtsblatt für die Königliche Umtshauxlmaimlchnst, das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zn Dippoldiswalde. Mit achtseitigem „Illustrierten Anterhaltungsblatt". Mit land- und hauswirtfchastlicher Monats-Beilage. Für die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle nnd an bestimmten Tagen wird keine Garantie übernommen. Verantwortlicher Redakteur: Paul Jehnr. — Druck und Verlag von Carl Jehne in Dippoldiswalde. , - Meitzeri-.Aeltun^ rrjchelnt wöchentlich drei mal: Dienstag, Donners- zag und Sonnabend und wird anden vorhergehen- tzenAbenden ausgegeben. Preis vierteljährlich 1M. 25 Pfg., zweimonatlich Z4 Pfg., einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern LO Pfg. — Alle Postan- talten, Postboten, sowie -njereNustrnger nehmen Bestellungen an. Inserate werden mit t* Pfg , solche aus unsere« Änüshauptmui luschast mit 12Pfg.d!e Spaltzeil« oder deren Naum berech net. Bekanntmachungen auf der ersten Seite (nur von Behörden) die zwei- gespaltene Zeile 35 bez. ZV Pfg. - Tabellarische und komplizierte Inserat« mit entsprechendem Auf schlag. - Eingesandt, im redaktionellen Teile, dir Spaltenzeile 30 Pfg. Donnerstag, den 16. Juni 1910. 76. Jahrgang. Nr. 69. Es wird hiermit zur allgemeinen Kenntnis gebracht, das; den Unteroffizieren und Mannschaften der Armee dienstlich verboten ist, innerhalb ihrer eigenen oder einer fremden Truppe oder Be hörde Zivilpersonen oder den Handwerksmeistern der Truppen und der militärischen Anstalten pp. zur Ausübung des Gewerbebetriebes Beihilfe zu leisten, insbesondere durch Vermittlung oder Er leichterung des Abschlusses von Kaufgeschäften, Versicherungsverträgen und dergleichen. Den Unteroffizieren und Mannschaften Ist zugleich befohlen, von jeder an sie ergehenden der artigen Aufforderung ihren Vorgesetzten Meldung zu machen. Dresden, den 7. Juni 1910. Kriegsminikterium. Frhr. v. Hausen. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Für das Militärvereinswesen im Vundesbezirk Dippoldiswalde sind die Jahresversamm lungen, an denen Vertreter sämtlicher K. S. Militärvereine des Bezirks teilzunehmen haben, Tage von besonderer Be deutung. Die diesjährige Hauptbezirksversammlung fand am 12. Juni in Dippoldiswalde statt. Um 2 Uhr läuteten die Glocken des beflaggten Kirchturms zu dem vom Nieder torplatze aus unter Mitführung von Fahnen sich be wegenden Kirchenzuge der Bezirksvereine. Die kirchliche Feier wurde eingeleitct durch den Gemeindegesang: „Glotzer Gott, wir loben dich", durch ein klangschönes Tenorsolo des Kameraden Noack-Altenberg und den weihevollen Ge sang des Kirchenchores: „8alvum kc re^em" unter Leitung des Kantors Schmidt. Auf Grund von 2. Mos. 13, 3 hielt Superintendent Hempel eine begeisternde Ansprache, in welcher er ermahnte, das Gedächtnis daran, wie der Herr als der rechte Kriegsmann uns geholfen, vor 100 Jahren und abermals vor 40 Jahren aus der Hand des Feindes, zu aller Zeit hochzuhalten, auch im Hinblick auf die Gräber der Heimgegangenen Streiter und Kameraden, um an ihren Gräbern zu geloben, Kämpfer zu sein für die Ehre unseres Gottes, unseres Kaisers und Königs und unseres Vaterlandes — Um 3 Uhr begann die Hauptversammlung in dem mit einem Pflanzenarrangement und der Büste des Königs geschmückten Saale der Reichskrone. Vezirks- vorsteher vr. Braeutigam begrüßte die zahlreich erschienenen Ehrengäste und Kameraden und brachte ein Hoch aus auf Se. Majestät den König. Bundespräsidialmitglied Schönfelder übermittelte der Versammlung die Grütze des Vundespräsidiums. Nach Feststellung der Präsenzliste vollzog der Vorsitzende die Verpflichtung von drei neu gewählten Vereinsvorstehern. Den Vortrag des Jahres berichts und Kassenberichts erstatteten die Kameraden Schlegel und Burgardt. Bei der Besprechung der Tages ordnung der am 10. Juli in Gegenwart des Königs in Dresden stattfindenden Bundes-Generaloersammlung ergriff zunächst Präsidialmitglied Schönfelder das Wort, um zu zahlreichem Besuche derselben aufzufordern und Erläute rungen zu den feststehenden Verhandlungsgegenständen zu geben. Eine rege Aussprache seitens verschiedener Kame raden knüpfte sich daran an. Die nächstjährige Haupt- Versammlung soll beschiußgemäß in Frauenstein stattfinden. Nach Erledigung des geschäftlichen Teiles wurden die An wesenden durch den Sologesang eines patriotischen Liedes erfreut, worauf Professor vr. Scheffler-Dresden die Festrede hielt über. „Erinnerungen eines Veteranen von 1870/71". In formvollendetem Vortrag schilderte er seine Erlebnisse als Feldzugrteilnehmer und erwarb sich den dankbar gespendeten Beifall seiner Zuhörer. Unter Kommando des Vorsitz.»den lietz man alsdann dem Festredner und den Veteranen zu Ehren einen feurigen Kriegersalamander steigen; mit einem Hoch auf den Kaiser wurde die Versammlung geschlossen. — Eine Kriegsmarine-Austeilung ist seit einiger Zeit im Hauptsaale des Städtischen Ausstellungspalastes in Dresden eröffnet worden. Es. ist dies eine Wander ausstellung, die den Zweck hat, das Interesse und Ver ständnis für unsere Kriegsmarine auszubreiten und zu ver tiefen. Ausgestellt sind Modelle unserer Linienschiffe und Kreuzer, Modelle von Untersee- und Torpedobooten, ferner Geschosse, Seeminen und dergl. Zeichnungen von Schiffs- Maschinen, weiter auch volkskundliche Gegenstände aus unsern Kolonien. Der Besuch kann allen, besonders auch unserer Jugend, warm empfohlen werden. — In der Nähe von Reinhardtsgrimma, auf der Strotze nach Niederfrauendorf, wurde am Sonntag ein junges Mädchen von einem Rehbock gestellt. Es erweckte den Anschein, als wolle das Tier, wie dies durch längere Gefangenschaft an den Menschen gewöhnte Tiere zu tun pflegen, spielen, verletzte aber hierbei das Mädchen am Arme. Um das Blut abzuwischen, zog das junge Mädchen das Taschentuch, hat aber, wie sich allerdings erst zu spät herausstelste, auch das Geldtäschchen mit Inhalt heraus- gerissen. Der Rehbock, der durch eine Zwecke am Ohr gezeichnet ist, verletzte autzerdem eine Frau am Oberschenkel. — Mittlere Niederschlagsmengen (mm oder l auf den qm) und deren Abweichungen von den Normalwerten in den uns benachbarten Flußgebieten, 1. Dekade Juni 1910; Vereinigte Weißeritz: beob. 36, norm. 24, Abwchg. -s-12; wilde Weißeritz: beob. 45, norm. 30, Abwchg. -s-15; rote Weitzeritz: beob. 50, norm. 28, Abwchg. -s-22; Müglitz: beob. 58, norm. 28, Abwchg. -s-30. Altenberg. Bei dem am Sonnabend nachmittag auf getretenen kurzen, aber immerhin schweren Gewitter schlug der Blitz in die der Schützengesellschaft gehörige Vogel stange, die erst im Vorjahre „auf Aktien" neu errichtet worden war. Weithin lagen die Holzteile der vollständig zersplitterten Stange und des teilweise demolierten Gestelles zerstreut Die „Aktien" sind natürlich infolge dieses Miß- geschicks rapid gefallen. Hänichen. Am vergangenen Sonntag kam es hier zwischen zwei Schulknaben zu Streitigkeiten, die keinen guten Ausgang hatten. Der eine verletzte den anderen dadurch ziemlich schwer, datz er ihm einen Messerstich in den Rücken auf die linke Seite versetzte. Das Messer drang bis in den linken Lungenflügel. Der Verletzte stürzte so fort besinnungslos nieder Er wurde am Montag früh ins Krankenhaus überführt. Sein Zustand ist sehr be denklich. Dresden. Das „Dresdner Journal" veröffentlichte im amtlichen Teil der Montag-Nummer folgendes: „Seine Majestät der König hat heute die in Lvan^elicis beauf tragten Stachsminister zu Sich berufen, um mit ihnen die durch die Borromäus-Enzyklika geschaffene Sachlage zu be sprechen. Se. Majestät erklärte Seine lebhafte Genugtuung darüber, daß Seine Bestrebungen, den konfessionellen Frieden im Lande zu schützen bisher immer von Erfolg gekrönt gewesen seien. Umsomehr bedauere Er, wenn diese Seine Bestrebungen gegenwärtig durch so schwere Angriffe auf die der eoan- gelischllulherischen Landeskirche angehörende überwiegende Mehrheit Seiner Untertanen durchkreuzt würden. Seine Majestät eröffnete den Staatsministern, datz Er deshalb aus Allerhöchsteigener Bewegung in Aussicht genommen habe, ein Handschreiben an den Papst zu richten. Die Staatsminister sprachen im Namen der evangelisch-lutheri schen Landeskirche Sr. Majestät für diese gnädige Entschließung ihren wärmsten Dank aus " — Bereits am Sonnabend, den 11. Juni, sind die in Lvan§elicis beauftragten Staats- Minister zu einer Sitzung zusammengetreten, um zu der Borromäus-Enzyklika Stellung zu nehmen. Sie haben mit tiefem Bedauern von der die Reformation verun glimpfenden und damit die evangelisch lutherische Kirche schwer verletzenden Kundgebung Kenntnis genommen, teilen die Entrüstung der evangelischen Volkskreise des Landes hierüber und weisen jene Angriffe auf das schärfste zurück. Von dem lebhaften Wunsche erfüllt, datz der bis- herige konfessionelle Friede zum Segen der Bevölkerung gewahrt bleibe, halten sie sich versichert, datz die König liche Staatsregierung eintretendenfalls nach Matzgabe der Landesgesetze für den erforderlichen Schutz sorgen werde. Alle Bewohner des Sachsenlandes und mit ihnen der größte Teil der Bevölkerung des Deutschen Reiches werden unserm Könige für diese Tat dankbar sein. Während in Berlin der Reichskanzler die preußischen Abgeordneten auf ihre Interpellationen mit dürren Worten abspeiste, hat unser König, ein katholischer Fürst, den rechten Weg be schritten und dadurch bewiesen, daß seines Volkes Wohl seine größte Sorge, den religiösen Frieden zu wahren, sein ernstestes Bestreben ist. Es gehört ein gewaltiger Entschluß für einen katholischen Fürsten dazu, wenn er — mag es auch nur in der Form eines freundschaftlichen Rates ge- schehen — dem Träger der päpstlichen Tiara entgegen zutreten wagt; ruft er doch damit den gesamten Heerbann des Jesuitismus in die Schranken, und was das bedeutet, davon kann selbst mancher der Nachfolger Petri ein bitteres Lied singen. Es ist eine geschichtliche Tat, zu der König Friedrich August von Sachsen sich hier emporgerungen hat, sie sichert ihm einen Platz wie in den Herzen seines eigenen dankbaren Volkes, so auch unter den hervorragenden Fürsten aller Völker. — Die Ankunst des Parsevalballons, die auf den 17. Juni festgesetzt worden war, ist bis Ende Juni oder Anfang Juli zur schweren Enttäuschung der hiesigen Be völkerung verschoben worden. — Das Vorprojekt des Neuen Kgl. Schauspielhauses von den Dresdner Architekten Dülfer, Lossow und Kühne wird am 1. November d. I. fertig vorliegen. Die Bau- zeit wird aus zwei Jahre geschätzt. — Die Universität Leipzig sandte an den König ein Telegramm, worin sie ihrer Dankbarkeit und Freude über die Stellung Sr. Majestät zur Borromäus-Enzyklika Aus druck gibt — Im König!. Sächs. Militär-Verordnungsblatt wird ein Beschluß des Königs veröfsentlicht, betr. die Uniform des 3. Husaren-Regiments Nr. 20 in Bautzen. Das Grundtuch der Mütze und der Attila der Offiziere ist feld grau, die Vesatzstreifen sind kornblumenblau, der Vorstoß um den Rand des Deckels, sowie um den unteren Rand des Besatzstreifens ist weiß, der Besatz ist eine grau wollene, gründurchwirkte Plattschnur. Das Grundtuch des Offiziersmantels ist grau, der Oberkragen ist feldgrau, der Unterkragen hellblau, der Kragenvorstoß weiß, die Knöpfe sind matt versilbert mit Krone. Bei der Uniform der Mannschaften ist das Grundtuch der Mütze und der Attila feldgrau, Knebel, Taillenrosetten, Knöpfe und Seitenhaken sind schwarz. Die Tuchhose ist feldgrau mit ponceaurotem Vorstoß. Der Mantel ist gleichfalls grau mit weißem Vorstöße auf den Schulterklappen, die als Abzeichen eine 20 tragen. Die Stiefel haben eine weiße Einfassung. — Der 19jährige Schweizer des Gutsbesitzers Reichelt in Dorfschellenberg füllte Kalk in eine Flasche, goß Wasser daraus und verschloß sie. Hierauf schickte er nach kurzer Zeit den 13jährigen Sohn eines Maurers nach der Flasche. Als er sie aufhob, explodierte sie, sodaß dem Knaben beide Augen verbrannt wurden und er wahr scheinlich für immer erblinden wird. Dem Schweizer wird jedenfalls für diese rohe Tat eine exemplarische Strafe zuteil. Freiberg. Der hiesige Stadtrat hat, um sein Inter» esse an der Luftschiffahrt zu bekunden und um den minder bemittelten Bewohnern seiner Stadt den Anblick eines Luftschiffes zu verschaffen, 100 Mark als Preis für das jenige Luftschiff bewilligt, das zuerst über Freiberg er scheint. Vorausgesetzt soll dabei sein, daß das Luftschiff am Tage erscheint, und daß vorher vor seiner Ankunft so rechtzeitig der Stadt, event. auch telegraphische Mitteilung zugeht, daß die Einwohnerschaft von dem Erscheinen in Kenntnis gesetzt werden kann. Leipzig. Neun Geldbriefe mit 10000. M in barem Gelde und mit über 10000 M. in Wertpapieren hat der beim Postamt 2 am Dresdner Bahnhof angestellt ge wesene Postassistent W. Löffler unterschlagen. 8600 M. Bargeld und 7000 M. Wertpapiere hat Löffler dazu ver wendet, seine Schulden zu bezahlen und seine Freunde zu beichenken. Die Beträge sind der Postverwaltung zum Teil zurückgegeben worden. Der Rest der unterschlagenen Summe, und zwar 1400 M. Bargeld und 5000 M. Aktien (Nr. 282, 925, 1398, 1602 und 1982) der Kamm- garnspinnerei in Harthau war bisher nicht wieder zu er langen. Löfsler ist zur Beobachtung seines Geisteszustands in einer Nervenheilanstalt untergebracht worden. Niederhaßlau bei Zwickau. Ein etwa 25 jähriger junger Mann kam dadurch zu Schaden, daß er an einem in Bewegung befindlichen Karussell, sog. Krinoline, beim Aufsteigen zwischen den inneren Teil und die Umwandung geriet, und so fest eingeklemmt wurde, daß er lebens gefährliche Verletzungen erlitt. Er starb im Krankenstift Zwickau. Der Plan über die Auslegung von Fernsprecherdkabeln in Dippoldiswalde liegt bei dem Postamte daselbst vom 16. ab 4 Wochen aus. Dresden-A., I I. Juni 1910. LaisorUodv 0dsr?08tckirsk1jon. Formulare und andere Drucksachen sür Gemeinde- nnd andere Behörden liefert in zweckentsprechender Ausführung die Buchdruckerei von Carl Jehne, Dippoldiswalde. Drucksachen für Gemeindebehörden fertigt Buchdruckerei Carl Jehne.
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