Weißeritz-Zeitung : 06.08.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-08-06
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-191008069
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19100806
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19100806
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1910
- Monat1910-08
- Tag1910-08-06
- Monat1910-08
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- Weißeritz-Zeitung : 06.08.1910
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76. Jahrgang. Sonnabend, den 6. August 1916. Rk. 91. Stadlrat Dippoldiswalde, am 4. August wio. Mit achtfeitigem „Illustrierten Anlerhaltungsblatt". Mit land- und hauswirtfchaftlicher Monats-Beilage. Für die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen wird keine Garantie übernommen. Verantwortlicher Redakteur: Paul Jehne. - Druck und Verlag von Carl Jehne in Dippoldiswalde. auf jede beitragspflichtige Grundfteuereinheit festgesetzt worden ist, wird dies hierdurch mit der Veranlassung bekannt gemacht, datz die betr. Zuschläge bis 15. dieses Monats DK. ,«e1b«rttz.Zeitun^ zrscheim wöchentlich drei- M I mal: Dienstag, Donners- Sag und Sonnabend und wird an den vorhergehen. " I denAbendenausgegeben. Preisvierteijährlich 1M. 25 Pfg., zweimonatlich 84 Pfg., einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern !ü Pfg. — Alle Postan- jjtalten, Postboten, sowie «nsereAusträgernehnren Bestellungen an. Amtsblatt für die Inserat« werden mit l» M Pfg., solche au» unsere» leimchMling. W I W d schlag. - Eingesandt, im Anzeiger für Dippoldiswalde und Umgegend. "NW Königliche Amishauptmannschaft, das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Dippoldiswalde. Erhebung von Grnndsteucrzuschlägen betr. Nachdem durch Bekanntmachung des Königlichen Ministeriums des Innern vom «„x I. April d. I. zur Deckung des Bedarfs des Landeskulturrats ein mit dem zweiten zur Stadtkasse zu entrichten Imo. diesjährigen Grundfteuertermine abzuführender Beitrag von einem halben Pfennig Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Laut Anschlag am hiesigen Gerichts- breit sind am 27. Juli 1910 beim Kgl. Amtsgericht hier verpflichtet worden: Herr Friedensrichter Rehschuh als Lokalrichter an Stelle des fortgezogenen Stadtrates a. D. Heinrich, und Herr Privatmann Heinrich Enderlein als stellvertretender Lokalrichter an Stelle des Herrn Rehschuh. — Theater Ein echter Sudermann! Wenn der Beweis erst noch notwendig gewesen wäre, daß das Theater ° Ensemble Zschiedrich aus wirklichen „Schau spielern" besteht, so wäre er auf jeden Fall erbracht. Mit hoch anerkennenswerter Hingabe wurden am Mittwoch abend die meist schwierigen Rollen des Schauspiels: „Das Blumenboot" wiedergegeben. Das Spiel war oft hin reißend, das Zusammenspiel kaum zu Übertressen. Man hatte gut memoriert; und wenn Graf Sperner hie und da etwas auffällig mit dem Souffleurkasten liebäugelte, mögen entschuldigende Umstände vorliegen. Das ausver- kauste Haus kargte denn auch nicht mit Beifall, und wenn vielleicht viele doch nicht ganz befriedigt nach Hause gegangen sind, so liegt das nicht an der Darstellung, sondern am Stück selbst, am Schluß desselben. Ein echter Sudermann! — Und — ja — es mag nicht leicht sein, den im „Blumenboot" verarbeiteten Gedanken in ihrer Tiefe zu folgen; aber wer gern und oft lachen will, sollte doch lieber ein Schauspiel nicht besuchen; und zwar schon aus rein egoistischen Gründen, aber auch aus Rücksicht auf andere. — Heule Freitag abend wird die Operette „Der Vogelhändler", Sonntag nachmittag „Aschenbrödel", abends zum zweiten Male „Der Vogelhändler" und Montag das Lustspiel „Auf der Sommerseite" gegeben. — Für Schmiedeberg wird „Die Förster-Christl" für Dienstag angekündigt. Dippoldiswalde Beim Gewerbeverein sind wieder die bekannten Karten eingetroffen, die zum freien Eintritt in die königlichen Sammlungen auch an den Tagen be rechtigen, an denen sonst Eintrittsgeld erhoben wird. Sie haben nur Giltigkeit für Vereinsmitglicder und bei gleich zeitiger Vorzeigung der Mitgliedskarte. Ausgeschlossen sind im Winter das „Grüne Gewölbe" und die Gewchr- gallerie. Die Karten sind beim Vorsitzenden und beim Kassierer des Vereins niedergelegt, wo sie auch wieder abgeliefert werden müssen. Leider wird bei uns äußerst selten Gebrauch von dieser Vergünstigung gemacht. — Mittlere Niederschlagsmengen (mm oder I auf den qm) und deren Abweichungen von den Normalwerten in den uns benachbarten Flußgebieten, 3. Dekade Juli 1910; Vereinigte Weißeritz: beob. 16, norm. 26, Abwchg. —10; wilde Weißeritz: beob. 21, norm. 29, Abwchg. —8; rote Weißeritz: beob. 21, norm. 28, Abwchg. —7; Müglitz: beob. 21, norm. 29, Abwchg. —8. — Das Offenhalten der Schaufenster an Sonn- und Festtagen, welches in Sachsen nach einem Gesetz vom Jahre 1870 bis jetzt untersagt war, dürste in einiger Zeit in der Mehrzahl der Orte wohl gestattet werden. Die Ministerien des Kultus und ösfentlichen Unterrichts, sowie des Innern haben nämlich eine Verordnung erlassen, wo nach die Schließung der Schaufenster unterbleiben kann, soweit dies durch Ortsstatut nach Gehör der Handels- und Eewerbekammer, sowie der kirchlichen Behörden für zulässig erklärt worden ist. — Gastwirtskreise wird es interessieren, daß das Land gericht Halle wie auch das Kammergericht Berlin eine vom Merseburger Regierungspräsidenten erlassene Polizei verordnung für ungültig erklärt hat, nach der Gast- und Schankwirte, welche ihre Lokale geschlossenen Gesellschaften zum Gebrauche überlassen wollten, davon der Polizei Anzeige zu machen hatten. Die Gerichte vertraten den Standpunkt, daß polizeiliche Vorschriften zum Schutz des ösfentlichen Interesses erlassen würden. Ein solches wurde aber nicht für vorliegend erachtet, wenn Easthauslokalitäten an eine geschlossene Gesellschaft vermietet würden, da sie dadurch dem ösfentlichen Verkehre entzogen würden. — Druckstellen am Pferdekörper, entstanden durch mangelhaft sitzendes Kummet, verschwinden nur dann dauernd, wenn das Kummet durch einen geschickten Sattler ausgebessert und gut passend gemacht wird. Fuhrherren, die ihren Pferden das Leben erleichtern wollen, halten sich auf Vorrat noch ein Sielengeschirr. Während dann das Pferd im Brustblattgeschirrr arbeitet, können die wunden Stellen an der Kummetlage verheilen. — Der Deutsche Schmiedetag beauftragte den Bundesvorstand, bei den Staatsregierungen geeignete Schritte zu unternehmen, um die Aushebung der in ver schiedenen Staaten üblichen Erteilung von Militärzeugnissen zur Ausübung des Hufbeschlags auch für Zivilpersonen, sowie die Abschasfung bezw. Aenderung des § 100qu der R.-G.-O. zu erstreben. Ferner wurde beschlossen, die Innungen zu veranlassen, Mindestpreisliften aufzustellen und zu deren Einhalten die Mitglieder zu verpflichten. — Das Aussteigenlassen von Papierluftballons ist verboten. Jetzt ist die Zeit der Sommerfefte, bei denen es vielfach Sitte ist, zur Belustigung von jung und alt Papierlustballons, in denen die Luft durch mitgeführles Feuer, wie z. B. mit Spiritus getränkte Watte usw, er hitzt wird, steigen zu lassen. Das Verbot begründet sich aus die Feuersgejahr. Die hierüber ergangene Ministerial- verordnung vom 12. Dezember 1909 droht Geldstrafe bis zu 60 Mark oder entsprechende Haft an. — Das Unwetter in der Nacht zum Donnerstag hat nicht nur in der Zittauer Gegend und in der Sächsischen und Böhmischen Schweiz, sondern auch in Thüringen, in der Mark, in Bayern und der Schweiz gewütet. , Schmiedeberg. Wesentliche Umgestaltung zeigte unser diesjähriges Schützenfest zunächst schon infolge vorge nommener Vergrößerung des Festplatzes. Dem schaulustigen Publikum, das sich bei herrlichstem Wetter am Sonntage überaus zahlreich eingefunden hatte, boten sich vielerlei neue Belustigungen und Sehenswürdigkeiten. Aber auch die vortreffliche Musik, erstmalig von einer Militärkapelle ausgesührt, brachte entschieden neues Leben. Zapfenstreich, Weckruf und Fejtzug fanden in üblicher Weis, letzterer unter Beteiligung der geladenen Vereine, statt. Das Königsmahl am Montag vormittag spendeten die Herren Clemens Reißmann aus Dresden und Otto Starke- Schmiedeberg. Der Vorstand der Schützengesellschast, Herr Kaufmann Krönert, eröffnete die Tafel mit einem Hoch auf Se. Maj. König Friedr. August, dem die Sachsen hymne folgte, und toastete darauf auf die beiden Schützen könige. Herr Bretschneider begrüßte die Ehrengäste und neu hinzugetretenen Mitglieder, worauf Herr Pastor Hickmann als Gast sein Elas dem Blühen und Gedeihen der Schützengilde widmete. Das von Herrn W. Müller verfaßte Tasellied ward mit viel Begeisterung ausge nommen und gesungen. An dasselbe anknüpfend pries Herr Gemcindevorstand Thömel aus Kleinzschachwitz in sinnigen Worten die Treue, Liebe, Fröhlichkeit, Ziel bewußtheit, Kühnheit und Eintracht im deutschen Schützen bunde. Herr Schwind aus Dippoldiswalde überbrachte Grüße der dortigen Schützengesellschast und trank auf das gute Einvernehmen der Orte Dippoldiswalde und Schmiede berg. Noch mancher Trinkspruch ward gehalten und trug zum angenehmen Verlaufe der Tafel bei. Zum Schlüsse bewirkte ein eigens verfaßtes Couplet des Herrn W. Müller, in welchem besonders Taten mehrerer Schützenbrüder ge dacht wurde, rechten Heiterkeitserfolg. So war die Zeit schon etwas vorgeschritten, als sich der Festzug nach der Buschmühle in Bewegung setzte. Unterdessen waren auch liebe Schützenbrüder von Dippoldiswalde hier eingctroffen. Aber am Nachmittag setzte leider ein heftiger, unaufhörlicher Gewitterguß ein, sodaß die Festwiese vor Nässe triefte. An einen Einzug der Schützen, Illumination und Feuer werk konnte garnicht gedacht werden. Wie schade, daß gerade dieser Teil unterbleiben mußte. Diesmal erlangten die Königswürdcn Herr Makowsky, Kaiserhof-Värenfels, für den Vogel und Herr Drogist Herrmann, Schmiedeberg, auf die Scheibe. Kipsdorf. Am 31. Juli fand in hiesiger Kirche zum Besten derselben ein wohlgelungenes Kirchenkonzert unter freundlicher Mitwirkung von Fräulein Martha Eichhorn lDresden) und der Herren Kantor Nitzsche (Lauenstein), Oberpostassistent Lehmann (Dippoldiswalde) und Lehrer Busch (Sadisdorf) statt. Dankbar verließ die andächtige Menge unser Waldkirchlein. Glashütte, 5. August. Von dem vormittags 9 Uhr 43 Minuten von Mügeln bei Pirna nach Geising-Alten berg verkehrenden Persönenzuge ist gestern zwischen Ditters dorf und hier ein Personenwagen infolge Federbruchs ent- gleist, wodurch der Verkehr etwa eine Stunde lang gesperrt war. Verletzungen sind nicht vorgekommen. Kreischa. Es dürste wohl bekannt sein, daß der basaltische Wilischberg Staatseigentum ist und sein festes Gestein jährlich zu Tausenden von Kubikmetern gebrochen wird und als Schotter auf die Staatsstraßen Verwendung findet. Geht das in dem Maße fort, so wird bald ein geologisches Naturdenkmal unserer Gegend verschwinden. Damit aber verliert auch die Gegend ihren Reiz — ein schönes heimatliches Naturdenkmal muß fallen. Um dies zu ver hindern, haben sowohl die Gemeinde als auch unser Ver kehrsverein die nötig erscheinenden Schritte unternommen. Bärenstein. Diesen Sonnabend bis mit Montag be geht unsere Schützengesellschast ihr 50 jähriges Jubelfest. Posfendorf. Im verflossenen Monat Juli fanden bei der Sparkasse zu Possendorf 195 Einzahlungen im Be trage von 11940,05 Mark und 85 Rückzahlungen im Betrage von 10 007,26 Mark statt. Der Barbestand am Schlüsse des Monats betrug 5994,03 Mark. Dresden. Der König traf Freitag nachmittag hier ein und begab sich nach Moritzburg. — Staatsminister vr. von Rüger ist an Influenza erkrankt. — Bei Königstein fand man am Straßenrande einen wimmernden Radfahrer liegen. Er war mit einem Auto zusammengestoßen und verletzt. Das Auto fuhr schleunigst davon. — In Freiberg erlitt eine Frau, als sie Petroleum in das Ofenseuer goß, schwere Brandwunden. Beim Löschen verbrannte sich auch ihr Mann. — In Oberlungwitz wurde ein Radfahrer von einem scharf vorüberfahrenden Automobil vom Rade ge schleudert. Er stürzte mit dem Kopfe an einen elektrischen Leitungsmast und man befürchtet eine Gehirnerschütterung. Das Rad wurde zerbrochen. Die Insassen des Autos kümmerten sich nicht im geringsten um den Verletzten. — In den Wäldern bei Grimma wütet noch immer die Nonne, wenn auch nicht in dem Maße, wie im Vor jahre. — Im Juli besuchten das Innere des Völkerschlacht- Denkmals zu Leizig 16090 Erwachsene und 2130 Kinder, demnach zusammen vom 17. April bis 31. Juli d. I. 40 050 zahlende Personen. Die Besichtigung ist täglich von früh 9 bis abends 7 Uhr ununterbrochen mit Füh rung gestattet. Nossen. In Obereula stürzte ein Telegraphenarbeitcr 5 Meter hoch herab und erlitt schwere Verletzungen. Großhennersdorf. Ein Jubiläum eigener Art feiert der Handelsmann und Messerschmied Ernst Renger von hier. Er besucht in diesem Jahre das Neugersdorfer Schießen zum 50. Male als Marktsierant. Neustadt. Hier wurde die Fabrikarbeiterin Martha Käseberg, 23 Jahre alt, sestgenommen. Diese hat am vergangenen Sonntag ihr ein Jahr altes, uneheliches Kind, das bei einer Schwester in Pflege war, mit Lysol vergiftet. Die K., die zwei uneheliche Kinder hatte, soll für das gemordete Kind kein Ziehgeld bekommen haben. Cunnersdorf bei Buchholz. Ein bestialischer Ehemann wurde in der Person des 60 jährigen Maurers Pilz ver haftet. Er hat seine Ehefrau durch Schläge fortgesetzt derart mißhandelt, daß diese ihren schweren Verletzungen im Krankenhause erlegen ist. Oelsnltz i. V. Die hiesigen Innungen der Glaser und Schlosser feiern vom 6. bis 8. Augutt ihr 250 jähriges Bestehen. Mit diesem Fest ist eine öffentliche gewerbliche Ausstellung verbunden. Kamenz. Im Zeilerschen Eranitsteinbruch wurde der Steinbrucharbeiter Güter aus Mesa von einem Stein so schwer getroffen, daß ihm der rechte Arm zersplittert und die rechte Hüfte verletzt worden ist.
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