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Dresdner Journal : 24.04.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-04-24
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-188004245
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18800424
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18800424
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1880
- Monat1880-04
- Tag1880-04-24
- Monat1880-04
- Jahr1880
- Titel
- Dresdner Journal : 24.04.1880
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Sonnabend, den 24. April. 1880 l» d«d»ui»ek«l> ^»krUotl: . . 1» K«rä lU-ied«. tritt ?o.t- uod )1MrUck- 4 SO Dk. 8temp«i»u»ct.^ tun,». IrLLOlll« K>LHM2«rv: io Io»«r»teiiprel»er r«r d«n kr»o-l «in«r ^pLltsoeo ?etitr«rle 20 kl. Unter „kios««u»dt" <U« Lell« dv kl. DreMerMurml. kr»cd«li»»», Dt-UeN mit Xainkkme dvr 8c>nv- m>d ksiert»^ ^v«lld» kür den kolbenden Verantwortliche Redaction: Oberredacteur Rudolf Günther in Dre-den. 1i>««ri»t<>i>a»o»diu« »„««Lrtiir v«ip»t^^ Fr Lra»d«t«<trr, 6vmmi«ionLr d„ Dresdner dourust«; S«mdnrss ->«rUo Vien l.«ip»qs L»,»I - Lr«,l»a?r»»k5art ». > : I/aa»e»»»trin L kvAirr, >«rUn Vi«» -S»mdorU kr»^-I^ip»>ss ersnktnrt «. H. Unoeden' dtr«d L/»««, S«rlu>:L.F'vrniet, /nrn/,drnc/an-t, Lr«n»«n: F Lc^/ntt«, Lr«»I»u: D. LtanArn « kürenu; vkswiur,: />>. ko«At; ?r»nkknrt «. H.: F ^arAer'svtiv n. d. U'. d/rrrmann- »eke Iinelik»ndliin8! dorUt,: v L/Mer,' Smmovr: 6 Lc/tnxx/e, - ?»rl« Ssrlin - kr»nlltnrt «. H »tntt^srt^ Daube 2 V«-., Lsmdnr^: F L/endAen, ^d Lt«»»«r. N«r«u8xeder: Nüniel. Lrpedition de« Dresdner donrnsl», Dresden, Lvin^erstrnssv klo. 2t). Ämtlicher Theil. Dresden, 23. April. Se. Hoheit der Herzog von Sachsen-Altenburg ist gestern Abend 8 Uhr 18 Min. hier angekommen und im König!. PalaiS am Taschenberge abgetreten. Dresden, 23. April. Se. Majestät der König hat nachstehende Personal-Veränderungen in der Armee allergnädigst zu genehmigen geruht. Vtstrdtnmg», rn>t>»»g» Vtrsth»gt>. Die Besörderung des Obersten L la »uit« des 1. (Leib-) Grenadier-Regiment» Nr. 100 und Komman deur» der 2. Infanterie - Brigade Nr. 46, von Ein siedel, zum Generalmajor; die Besörderung deS Obersten ä la »uits des 6. Infanterie-Regiment» Nr. 105 und Kommandeurs der 3. Infanterie-Brigade Nr. 47, von Bosse, sowie die deS Obersten L la »uit« des Karabinier-Regiments und Kommandeurs der 2. Kavallerie-Brigade Nr. 24, von Walther, zu Generalmajors mit Vorbehalt der Patentirung; die Besörderung deS Hauptmanns und Kompagnie - Chefs Schlaberg im 7. Infanterie - Regimente »Prinz Georg* Nr. 106, unter Versetzung zum 4. Infanterie- Reg,mente Nr. 103, zum überzähligen Major; die Ernennung deS char. Hauptmanns von Schönberg im 8. Infanterie - Regimente »Prinz Johann Georg* Nr. 107, unter Versetzung zum 7. Infanterie-Regi ment »Prinz Georg* Nr. 106, zum etat-mäßigen Hauptmann und Kompagnie-Chef; die Verleihung eines Patentes ihrer Charge an den Hauptmann und Intendantur-Rath vonBünau im Kriegs-Ministerium und den Hauptmann und Kompagnie-Chef von LrauShaar im 1. Jäger-Bataillon Nr. 12; die Be- örderung de» Premierlieutenants Fikentscher im 5. Jn- anterie-Regimente» Prinz Friedrich August Nr. 104 und ue des Premierlieutenants ä la suite de» 7. Infanterie- Regiment- »Prinz Georg* Nr. 106 und Kompagnie führer bei der Unterosfizierschule in Marienberg, Blohm, zu Hauptleuten und Kompagnie-ChesS; die Verleihung deS HauptmannS-EharakterS an die Premierlieutenant» Naumann deS Schützen- (Füsilier-) Regiments »Prinz Georg* Nr. 108 und Freiherr von Weber des 1. (Leib^ Grenadier-Regiments Nr. 100; die Beförderung der Secondelieutenant» Müller des 5. Infanterie- Regiment» »Prinz Friedrich August* Rr. 104, von Hennig des 2. Grenadier Regiments Nr. 101 »Kaiser Wilhelm, König von Preußen*, Große des 3. In fanterie-Regiments Nr. 102 und Canzler deS 1. (Leib-) Grenadier-Regiments Nr. 100 zu Premierlieutenants; die Verleihung de- Premierlieutenants Charakters an den SecondeUeutenant Leschke des 6. Infanterie-Re giment- Nr. 105; die Besörderung des Portepeesähn- nchs Reußner des 3. Infanterie-Regiments Nr. 102 zum Secondelieutenant; die Beauftragung des etats mäßigen Stabsoffiziers beim 2. Husaren - Regiment »Kronprinz Friedrich Wilhelm des Deutschen Reiches und von Preußen* Nr. 19, OberstUrutenant von Ein siedel, unter Stellung ä la suit« des 1. Ulanen-Re- giments Nr. 17, mit Führung letztgenannten Regiments; die Beauftragung des etatSmäßigen Stabsoffiziers beim 1. Ulanen - Regiment Nr. 17, Major Frecherrn von Welck, unter Stellung ä I» suitv des 2. Ulanen-RegimentS Nr. 18, mit Führung des letzt gedachten Regiments; die Ernennung de- Majors und ESkadron-ChefS Preußer im Garde-Reiter Re- aimente zum etatSmäßigen Stabsoffizier beim 1. Ulanen- Regimente Nr. 17; die des char. Rittmeisters von Posern des Garde-Reiter-Regiments zum etatsmäßi gen Rittmeister und Eskadron-Chef; die Verleihung deS Rittmeister-Charakters an den Premierlieutenant von Stieglitz de- 1. Ulanen-RegimentS Nr. 17; die Entbindung deS Adjutanten des KriegS-MinisterS, Premierlieutenants Frecherrn von Stralenheim des Garde-Reiter-RegimentS von der Adjutanten-Funktion; die Ernennung de- char. Premierlieutenant- Freiherrn von Reitzenstein deS Garde-Reiter-RegimentS zum etatSmäßigen Premierlieutenant; die Verleihung de» PremierlieutenantS-Charakter- an den Secondelieute nant von dem Bussche-Streithorst I. des Garde- Reiter-RegimentS; die Anstellung deS Königlich Wärt- tembergischen Secondelieutenants a. D. Rohde als Secondelieutenant beim 2. Ulanen-Regimente Nr. 18; die Beförderung der Hauptleute und Batterie-Chefs Dzondi im 2. Feld Artillerie-Regiment Nr. 28 und von Brück im 1. Feld Artillerie-Regiment Nr. 12 zu Majors und etatSmäßigen Stabsoffizieren, Ersteren beim Fuß - Artillerie - Regiment Nr. 12, Letztge nannten beim 1. Feld-Artillerie-Regiment Nr. 12; die Versetzung deS Hauptmanns und Kompagnie- LhefS Osterloh im Fuß-Artillerie-Regiment Nr. 12 als Batterie-Chef zum 2. Feld - Artillerie - Reg,ment Nr. 28; die Ernennung der char. Hauptleute von Abendroth im Fuß-Artillerie-Regiment Nr. 12 und Lößnitzer im 1. Feld-Artillerie-Regiment Nr. 12 zu etat-mäßigen Hauptleuten und Kom pagnie- resp. Batterie-Chefs in ihren Regimentern; die Ernennung des char. Premierlieutenants Mehl horn I im 1. Feld-Artillerie-Reglmente Nr. 12, unter Versetzung zum Fuß-Artlllerie-Regimente Nr. 12, zum etatSmäßigen Premierlieutenant; die Ernennung deS char. Obersten z. Disp. von Löben zum Bezirks- Kommandeur des 1. Bataillons (Chemnitz) 2. Landwehr- Regiments Nr. 101; die Beförderung des Seconde lieutenants der Reserve Krappe des 2. Grenadier- Regiment- Nr. 101 „Kaiser Wilhelm, König von Preußen* zum Premierlieutenant der Reserve; die An stellung des Königlich Preußischen Secondelieutenants a. D. Grebel als Secondelieutenant der Reserve deS 3. Infanterie-Regiments Nr. 102, sowie die des Königlich Bayerschen PremierlieulenantS a. D. Dürr als Pre mierlieutenant der Landwehr-Infanterie de- 2. Batail lon- (Meißen) 4. Landwehr-Regiment- Nr. 103. ö. Veradschitdvigta rc. Die Stellung nachgenannter Offiziere, alS: Major und etat-mäßiger Stabsoffizier beim 1. Husaren-Regi- mente Nr. 18, Freiherr von Könneritz und über zähliger Major von Zanthier beim 4. Infanterie- Regiment« Nr. 103 in Genehmigung ihrer Ab schiedsgesuche zur Disposition mit der gesetzlichen Pension und der Erlaubmß zu Forttragen der resp. Regiments-Uniform mit den vorgeschriebenen Abzeichen, unter gleichzeitiger Verleihung deS Oberst- lieutenantS-Charakters an den Major Freiherrn von Könneritz; die Verabschiedung deS Seconde-Lieutenants der Reserve Sommerfeldt des 2. Grenadier-Regi ments Nr. 101 „Kaiser Wilhelm, König von Preußen* behufs Auswanderung aus allerhöchsten Kriegsdiensten, sowie die der Premierlieutenants der Landwehr-In fanterie Pfretzschner des 1. Bataillons (Pirna) 3. Landwehr-Regiment- Nr. 102 und Forbrig des 1. Bataillons (Plauen) 5. Landwehr-Regiments Nr. 104 behufs Uebersührung zum Landsturm. Dresden, 23. April. Se. Majestät der König hat dem Major und Eskadronchef von Wiedebach des Garde-Reiter-RegimentS das Ritterkreuz I. Classe des Verdienst-Ordens allergnädigst zu verleihen geruht. Dresden, 23. April. Se. Majestät der König hat dem Oberlehrer Schwarzenberg beim Königlichen Kadetten Korps den Titel als Professor allergnädigst zu verleihen geruht. Dresden, 23. April. Se. Majestät der König hat den Büchsenmachern Naumann des 8. Infanterie- Regiments „Prinz Johann Georg" Nr. 107 und MöckeldeS Schützen-(Füsiller-)RegimentS„Prinz Georg" Nr. 108, sowie den Bezrrksseldwebeln Graf des Be zirks-Kommandos Zittau, Tränkner des Bezirks Kom mando- Meißen und Baumann deS Bezirks-Kom mando- Glauchau das allgemeine Ehrenzeichen aller gnädigst zu verleihen geruht. Dresden, 17. April. Se. Majestät der König hat dem Bezirksschuldirector Heinrich Graf in DreSven das Verdienstkreuz allergnädigst zu verleihen geruht. Dem zeitherigen Pfarrer zu Hohenstein, Arnold Weidauer, ist das Pfarr- und Superintendentenamt zu Glauchau übertragen worden. Nichtamtlicher Theil. Übersicht. Telegraphische Nachrichten. ZeitungSschau. (Leipziger Zeitung. Dresdner Zeitung. Dresdner Anzeiger. Dresdner Nachrichten. Leipziger Tageblatt. Zwickauer Wochenblatt. Freiberger Anzeiger.) TageSgeschichte. (Dresden. Berlin. Weimar. Wien. Paris. Rom. Madrid. London. Stockholm. Moskau. Konstantinopel.) Ernennungen, Versetzungen rc. im öffentl. Dienste. Dresdner Nachrichten. Provinzialnachrichten. (Wildenfels. Penig. Franken berg.) Eingesandtes. Feuilleton. Tageskalender. Inserate. Beilage. Deutscher Reichstag. (Sitzung vom 22. April.) Kirchennachrichten. Telegraphische WitterungSbrrichte. BSrfennachrichten. Inserate. Telegraphische Nachrichten. London, Freitag, 23. April. (Tel. d. Dresdn. Aourn.) Der Marquis v. Hartington begiebt sich heute wieder nach Schloß Windsor. Der „Stan dard" erfährt, Hartington habe der Königin er klärt, daß Gladstone fähiger, als er sei, ein Ca- binet zu bilden, welches daS Vertrauen deS Unter- hauseS besitzen würde. Das genannte Blatt spricht die Erwartung auS, daß die Königin heute Gladstone berufen werde. Bukarest, Donnerstag, 22. April, Abends. (W. T. B.) DaS amtliche Blatt veröffentlicht eine Zusammenstellung über die CadreS der Territo rialarmee, welche für die Folge aus 30 Doroban- zen- und 12 Kalaraschiregimentern besteht und in 5 Divisionen eingetheilt ist. Die fünfte Division wird von der Dobrudscha gestellt. Dresden, 23. April. Gemeinsam mit seinem Königshause feiert heute das sächsische Volk den Geburtstag des Königs; gemeinsam und gleichgesinnt auch darin, daß dieser Tag nicht b.os in den äußeren Formen der üblichen Huldigungen begangen wird, sondern gemeinsam in jenem innigen Gefühle, welches seine Äntheilnahme, seine frohe Feststlmmung in der Stille des Herzens hegt und pflegt. Wird doch diese Empfindung, die seltenste und reinste für jeden Fürsten, erhöht durch eine, das Gemüth wie den Geist befriedigende Ueber- zeugung. Sie erwächst täglich neu aus der Thatsache, daß, sobald unser sächsisches Volk seiner Ideale, seiner Wünsche für da» wahre Wohl de» Landes gedenkt und feine Blicke auf den Thron richtet, ihm von dorther eine Erwiederung seines Vertrauens, eine Theilnahmc für alle lauteren Bestrebungen entgegenkommt, die Har monie verleiht und gemeinsame Kraft, diefe mächtigen Beförderer aller Vervollkommnung, alles innern Frie dens. Diefe Gegenseitigkeit, diese Sorgfalt für die Rechte Aller bildet das echte Familienband und erschafft die wahre Liebe der Unterthanen zum Fürsten. Als Ver treterin der öffentlichen Meinung versäumt es die sächsische TageSpresse nicht, des Königs Geburtstag mitzuseiern. Die „Leipziger Zeitung" weist darauf hin, wie daS sächsische Volk in guten und bösen Tagen unentwegt zu seinem Herrscherhause gestanden und sich ihm in patriotischer Hingebung, in dankbarer Anerkennung sei ner hohen Reqententugenden innig verbunden fühlt, und sagt: „Mit Stolz und Liebe sieht es auf seinen Fürsten, der so Großes für Sachsen, für Deutschland gethan, der unter den Baumeistern, welche im Donner der Schlachten den Grund zum neuen deutschen Reich gelegt, einer der thätigsten und umsichtigsten gewesen, dem die deutschen Fahnen manch reichen Siegesschmuck verdanken und der dabei nicht aufgehört hat, seinem engern Vaterlande ein sorgender, pflichtgetreuer Lan desvater zu sein. Nicht leicht und rosig ist der Lebens pfad diefeS Fürsten gewesen. Schon in seiner Jugend hat er den Ernst des Lebens vollauf kennen gelernt, da Deutschland von inneren und äußeren Stürmen umtost, ein Spielball hadernder Parteien und neidischer Mächte ringsum an seinen Grenzen war. In jener trüben, ernsten Zeit hat König Albert die Grundlage zu seinem spätem glänzenden Feldherrnrvhm. gelegt; da lernte er zuerst den Ernst des Krieges kennen, als ihn sein militärisches Pflichtgefühl unter die Fahnen der deutschen Truppen führte, welche an der Eider und am Sund für das alte deutsche Recht kämpften und bluteten. Heute steht König Albert auf der Sonnen höhe seines politischen Schaffens und seines RuhmS; ihm wie seinem hochseligen Vater verdankt Sachsen, wenn eS heute, ein festgefügtes Glied de» deutschen Reiches, eine achtungsvolle, seinen berechtigten Ansprü chen entsprechende Stellung im Rathe der deutschen Fürsten und Völker einnimmt; seiner Einsicht und Mäßigung, die in dem Verhalten seiner Regierung ihren entsprechenden Ausdruck findet, dürfen nur eS nicht zum Wenigsten zuschreiben, wenn die heutige föde rative Gestaltung des deutschen Staatswesens immer mehr sich im Sinn und Herzen des Volkes einbürgert und die Zahl Derer immer sichtlicher zusammenschrumpst, welche im Widerspruch mit Recht und Geschichte der deutschen Nation die unerträglichen Fesseln eines sranzösischen Centralisationssystems aufhalsen möchten." Nach entschiedener Betonung des Segens des födera tiven Staatswesens für das Culturleben unsers Vol kes, welches der freien individuellen Entwickelung der Stämme und Staaten nicht nur die Entfaltung und Erhaltung manch schöner Blüthe nationaler Eigenart, sondern auch reiche Förderung von Kunst und Wissen schaft verdankt, heißt es zum Schluffe: „Was Sachsen an seinen Königen hat, weiß es längst; was Deutich- land dadurch gewonnen hat, daß es vor dem Bruch mit einer Vergangenheit, der es seine schönsten GeisteS- blüthen zu danken h t, bewahrt geblieben ist, pflegt noch immer vielfach verkannt zu werden. Möge das Bild des Fürsten, den wir heute feiern, dazu beitra gen, diese Erkenntniß in allen Schichten unser- Volke- mehr und mehr zu verbreiten!" — Die „Dresdner Zeitung" erinnert an die allgemeine und herzliche Theilnahmc, welche das sächsische Volk vor nunmehr fast zwei Jahren beim Jubelfest der silbernen Hochzeit unser- Königspaares bekundete und welche ein lautredendeS Zeugnlß ablegte für die Unerschütterlichkeit der Treue und Liebe, welche bei uns die sichere Grundlage der althistorischen und erblichen Monarchie bildet, erwähnt, Feuilleton. Rediqtrt von Ott» Banck. Aquarelle. In der ganz speciell auch für das Genre der Aquarellmalerei sehr regsamen Emil Rich- trr'schen Kunsthandlung in Dresden (Prager Straße) ist gegenwärtig eine Serie von Blättern m Wasser farben zu sehen, welche es verdient, die Aufmerksamkei der Kunstfreunde durch manche schöne oder technisch virtuose Einzelheiten zu erwecken. Die Mehrzahl der Darstellungen gehören niederländischen Künstlern an. Bei Bildern nach der landschaftlichen Natur werden die niederländischen und auch die belgischen Leistungen durch eine sehr breite, sichere, oft pastofe und durch weg handwerkstüchtige Ausführung bei einer Wahl mittelmäßiger Motive charakterisirt, eine Consequenz, die auS der guten Tradition der Kunstschule und dem an sich wenig Malerischen der LandeSelgenthümlichkeit hervorgeht. Eine Arbeit von vorzüglich feiner Stim mung und wahrer Farbe ist eine Landschaft von flacher Gegend mit einem stillen Fluß und ausdrucksvollem Wolkenhimmel von Börse len. Für Pferdeliebhaber wird der Pferdemarkt von Nokken viel Anziehung»- kraft durch frische Lebendigkeit und verständnlhfeine Zeichnung üben. HemSkerk van Brest hat ein Blatt mit hochgehender See und schwerem Sturmgewülk ge malt. Jntcressant sind zwei Darstellungen von Ran, tz, eine Entenjagd und eine Winterlandschast, die sich durch wahre Haltung und Naturstimmung au»zeichnet. Aehn- liche Ftinheü liegt in einem Blättchen von Hoedt ausgesprochen, Kühe auf der Weide bei trübem Wet ter. Weitaus die gelungenste Darstellung dieser Serie ist ein italienisches Genrebild von Dominici in Rom, eine junge Frau an der Wiege ihres Kindes. Der Maler hat hier mit zartem Pinsel eine seltene Anmuth in Gestalt und Antlitz in liebenswürdigster Weise und in den heiteren Farben des Südens wiedergegeben. ES ist eine Perle der Aquarellkunst. Theater. Die Intendanz des königl. HoftheaterS in München veröffentlicht die nachstehende M'ttheilung in Bezug auf die dortige PreiSertheilung: „Nachdem durch Sitzungsbeschluß vom 9. November 1879 dem Schauspiele „Die Tochter deS Herrn Fabricius" der im August 1877 ausgeschriebene Preis nicht zuerkannt worden war, trat für die königl. Hofiheaterintendanz die in der oben erwähnten Preisausschreibung enthal tene Verpflichtung ein, den Preis demjenigen Schau spiel zuzuwenden, welches unter den vom 1. September 1878 bis letzten September 1879 auf der Hofbühne zu München gegebenen Schauspielen sich als das all seitig beste Werk erwiesen haben würde. Zur Ent scheidung dieser Frage fand am 11. April im Bureau der königl. Hostheaterintendanz eine Sitzung Statt, in welcher einstimmig beschlossen wurde, daß unter den in Frage kommenden Schauspielen Karl Heigel'S Schau spiel »Freunde* hinsichtlich der natürlichen Entwickelung der psychologischen Momente und fein durchdildeten Charakteristik als da» vollkommenste Werk zu bezeich nen und demzufolge dem ebengenannten Schauspiel der eingangs erwähnte Preis zu verleihen fei." (Dem Dresdner Puvlicum ist die» Heigel'fche Stück bekannt geworden.) Der in München ausgefetzte Trauerspiel preis ist, wie schon früher gemeldet, der Tragödie: »Dankelmann" von Otto Girndt zuerkannt worden, der dortige Lustspielpreis einem Lustspiele von F. G. Triesch: »Neue Verträge", zugefallen. Literarhistorie. Ueber Michael Beheim, der ein so bewegtes Leben führte und mit den bedeutend sten deutschen Fürsten seiner Zeit in mancherlei per sönliche Beziehung kam und eine Menge von Gedich ten hinterließ, die für die Geschichte seiner Zeit von Wichtigkeit sind, enthält die Zeitschrift des historischen Vereins für das württembergische Franken einen Auf satz von Prof. Cafpart in Sülzbach bei Weinsberg, welcher zwar für die früheren Leben-Verhältnisse des Wanderpoeten nichts wesentlich Neues enthält, sür sei nen Tod und seine Nachkommen aber bisher Unbe kanntes beibringt. Eben in Sülzbach war Michael Beheim geboren, seine Vorältern jedoch stammten aus Böhmen und wahrscheinlich aus der Gegend von Pil sen. Sein Landesherr, Konrad von WeinSberg, nahm ihn als Diener an, daun trat er in die Dienste des Markgrafen Albrecht von Brandenburg und kam nach her weit in der Welt herum. In Drontheim traf er den König Christian von Dänemark an, der sich Hier huldigen ließ, und Beheim zog mit ihm nach Ber gen. Von hier zogen sie heimwärts nach Kopenha gen; doch blieb Beheim hier nicht länger; er wanderte wieder südwärts, ging dann nach München zu Herzog Albrecht 111. von Bayern, hieraus zu Erzherzog Al brecht VI. von Oesterreich nach Wien. Doch hielt er sich auch hier nicht lange auf, sondern zog im August 1456 mit dem Grafen Ulrich v. Cilli, welcher den König Ladislaus in den Krieg gegen die Türken be gleitete, nach Ungarn und gelangte bis Semlin. Als der Graf v. Cilli ermordet worden war, trat Beheim in die Dienste des Königs Ladislaus, kam mit ihm 1557 nach Wien, dann nach Prag. Obwohl ihn der König sehr gern um sich sah, ihm selbst Stoffe zur poetischen Bearbeitung vorfchlug, so ward er doch als Gegner der Hussiten verdrängt und begab sich nach Wien. Hier trat er in die Dienste de- Kaisers und nannte sich nun „der Kaiserin (Eleonore) Diener" und „unser- Herrn Kaisers Knecht" oder auch „unsers Herrn des römischen Kaisers teutscher Poet und Dichter*. In Wren machte er die Belagerung der Hosburg durch die aufständischen Wiener (October bis December 1462) mit, wobei er der kaiserl. Familie sehr nahe kam. Professor Caspart fand zwei steinerne Denkmale, welche sagen, daß Beheim, 56 Jahre alt, in seine Heimath Sülzbach, die er 33 Jahre zuvor verlassen hatte, im Jahre 1472 zurückkehre, hier Schultheiß wurde und nach einigen Jahren nahe beim Dorfe erschlagen wurde. Sein Hauptwerk ist das Buch von den Wienern, wel che- Karajan schon 1843 herausgegeben hat. In 6zeitigen Strophen wird darin die Belagerung der kaiserl. Familie in der Wiener Hosburg 1462 geschil dert. Er sagte darin den Wienern bittere Wahrheiten, so daß ihm diese sein Buch zu entwenden trachteten. Als eS nicht gelang, bot man ihm eine Geldsumme an, wenn er e» vernichte. Al» er dies nicht that, etzten die Wiener einen Preis von 400 Ducaten auf einen Kopf. Ob damit seine Ermordung ,m Zu- ammenhange steht, wirdstch wohl kaum entscheiden lassen.
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