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Dresdner Journal : 16.11.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-11-16
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-188011161
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18801116
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18801116
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1880
- Monat1880-11
- Tag1880-11-16
- Monat1880-11
- Jahr1880
- Titel
- Dresdner Journal : 16.11.1880
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Dienstag, den t», Rnvembn ^2«8 I88U. DreMerÄllmal 50 v. LS ». Verantwortliche Redaction: OberreLacteur Rudolf Günther in Dresden. Nichtamtlicher Theil >vbt liner Vertrag bestimmt in seinen Artikeln 52 bis 57 Senat al- auch der Kammer zu unterbreiten sind, um Börseunacd richte«. 0 d.».«. iL8 «t>rt bereit- 1780 geboren worden ist. O. B. und Ilka and Elsa waren au «hakten ersten avre kam et in den Balkangegenden den Einfluß streitig machen, bis sie um den Besitz der Trümmer des osmanischen Reichs offen an einander gerathen. Wir wissen nicht, ob Rumänien in seinem Widerstand gegen die öster reichischen Forderungen von Rußland bestärkt wird oder nicht, und eS liegt uns fern, ihm das Recht abzu sprechen, den Schutz, der ihm am geeignetsten scheint, seine Unabhängigkeit zu sichern, bei dieser oder jener Macht zu suchen; nur die eine Bemerkung möchten wir uns erlauben, daß diese Unabhängigkeit auf alle Fälle nur eine relative sein kann, daß die kleinen Donau- staaten allem Anscheine nach berufen sind, nm da- eine «toväoutaenm ktoivb«, tritt k«t- null 8tmnp«l»u»vdl»8 dinan. b v. i». treffen und sich dabei nicht auf untergeordnete Jnte- ressenfragen, sondern auf reiflich erwogene, allgemein politische Rücksichten stützen müssen." So viel ist jedenfalls klar, daß die Frage, welche der Donaucommission zur Entscheidung vorliegt, sich nicht al- eine Frage secundärer Art darstellt, sondern von erheblicher Bedeutung für die weitere Eutwckelung der Verhältnisfe aus der Balkanhalbinsel fein dürfte. Ara» >r m egiar Stellung nehmen wird. Die Hauptbestimmung des selben ist, daß die Ausführung drS einmal festgesetzten Reglements einer Commission anvertraut werden soll, welche allein aus den Uferstaaten zusammengesetzt ist. rel,graphische Rachrichtrn. Zrit»»,Ssch«» (Tempi ) Iwrrllcl»: . . iS Lsovolo« kluwworni 10 ?t. »0 ». dere Bestimmung aufzunehmen, welche die Freiheit der Seeschifffahrt gewährleistet. Bleibt also daS Uebergewicht, welches Oesterreich durch die von ihm verlangte Stellung in dem östlichen Becken der Donau gewinnen soll, und die aus diesem Uebergewicht sich natürlich ergebende Dictatur über die Donaustaaten. Sprechen wir es offen aus, eS würde zu nichts führen, diese Consrquenzen der Forderungen de- Wiener Ca- binets abzuleugnen, da sie ja offenbar ihr bestimmender Grund gewesen sind. Wir glauben sogar, daß beide Theile die Frage gerade auf diesen Punkt verlegen sollten. Die Ansprüche Oesterreichs auf den östlichen Lauf der Donau sind nur eine Episode der Nebenbuh lerschaft, welche zwischen dieser Macht und Rußland S. td-sobz oder das andere der beiden großen slawischen Reiche zu gravitiren, daß sie endlich schon jetzt ihre Wahl riorrtät». Lugau» ritätsact. ; Skais«. - nk.-Vau» U. eo tz.; Scho- Eugen DreS- tert»», «hard ch au» r Art Mor r ia Feuilleton. Nedigirt von Ott» Vanek. wenige Tage trennen uns noch von der Eröffnung der Cvmmissionssitzungen für die Donaufrage. Wir cheschwören alle aufrichtigen Patrioten, jeden Partei- ckamps angesichts der eminenten Gefahr, die das Land fbedroht, auszugeben und sich nur um Eine Fahne zu achaaren Zu diesem Behufe mögen sofort in Buka rest, Galacz, Braila und Jassy Volksversammlungen sabgehalten und Tausende von Unterschriften gesammelt werden, die mit entsprechenden Protesten sowohl dem sysiren." Nur Rußland, Serbien und Bulgarien scheinen Oesterreich den Vorsitz in der gemischten Commission streitig machen zu wollen. Nachdem nämlich Oester teich mit Deutschland sich verständigt, soll eS sich »euerding- auch die Zustimmung Italien- und Frank reichs gesichert haben. Unter diesen Umständen gewinnt ein Artikel deS „TempS" erhöhte- Interesse, welcher an der Hand einer eben erschienenen Broschüre von Domin« de Feret die Stellung Oesterreich Ungarn- zu der Lage der Donauschifffahrt und die von rumä- sifcher Seite gegen die Forderungen des Kaiserstaates erhobenen Einwände beleuchtet. Das Pariser Blatt fällt folgendes Schlußurtheil: „Diese Einwände haben durchaus nicht alle dasselbe Gewicht. Als kindisch kann man diejenigen bei Seite schieben, welche die Errichtung einer Commission der Uferstaaten selbst be treffen oder Oesterreich da» Recht abfprechen wollen, sich in derselben vertreten zu lasten und dann in ihr einen überwiegenden Einfluß auSzuüben. Erne Macht von dem Ansehen und der geographischen Lage Oester reichs kann weder für die Schifffahrt auf der untern Donau gleichgiltig bleiben, noch sich in einem Aus schuß von Staaten, wie Rumänien und Serbien, ma- joriflren lassen. Abstrakte RechtSgründe und judaische Auslegungen der Texte vermögen nichts gegen die realen Verhältnisse der positiven Politik. Das über die Freiheit der Donau als einem allgemeinen europäischen Interesse hergeleitete Argument ist beachtenSwerther, aber nach den jüngsten Erklärungen des BaronS Haymerle hinfällig. Man weiß jetzt, daß Oesterreich bei seinen »«,10 M. Lvuigl. Lrpeäition äe» Orvaüoer lonrruOv, vrerrien, LviogenNrua»« Ho. 10. »Mon Real L'L >«»den leister April- matt. neu« dewlo», Zpiritu» »öl loco M- » (Pro- s» dt» April. m loco M. Ä-Moi bvB. > LL«. « 75« l. Vorschlägen nur die Flußpolizer der Donau im Auge Diese Staaten wären: Serbien, Rumänien, Bulgarien Hut und bereit ist, in seinen Entwurf eine beson- zuuächst, daß im Interesse der freien Schifffahrt auf sie Absichten deS Erbfeinde- Oesterreich zu para- der Donau alle Festungen und Fortificationen, welche l»»or»t«»pret«, p»r 6«, Kuma «inor «vapnltonon ?«tit»«1v 10 Pf. Out« „Liugamuult" äla 2«il» so ltt. N«Iicd mit Xninakw» äor Sona rw« ssolertag» Xdonäa für ävn sol-«mä»o Lag. Tagesgeschichte. Dresden, 15. November. Vom Reicht-Gesetz blatt ist da- 22. Stück vom Jahre 1880 heute hier eingetrosten Dasselbe enthält: Nr. 1396) Bekannt machung vom 9. November d. I., Abänderuna der UebergangSabgabe für Branntwein und Einführung einer Steuerrückvergütung für solchen in Boyern be treffend; Nr. 1397) Bekanntmachung vom 9. November d. I., die UebergangSabgabe und die Steuerrückvergü tung sür Branntwein in Baden betreffend. * Berlin, 13. November. Die vereinigten Aus schüsse deS BundeSrat HS für Zoll- und Sleuerwesen und sür Handel und Verkehr, sowie der Ausschuß für Zoll- und Steuerwesen hielten heute Sitzungen. — Das Staat-ministerium trat heute Nachmittag 2 Uhr zu einer Sitzung zusammen. — Der „Reichs anzeiger" meldet: Nachdem gestern die Ernennungen deS UnterstoatSsecretärS vr. Jacobi zum Director im ReichSamt d«S Innern, sowie der geh. OberregierungS- räthe Wendt und Lohmann, deS geh. OberbrrgrathS Frhrn. v. d. Heyden - Rynjch, des geh. FinanzrathS Schmidt und deS geh. OberregierungSrathS Roth« zu vortragenden Rüthen im ReichSamt des Innern amt lich veröffentlicht worden sind, hat heute Vormittag die Constituirung der neu errichteten Abthei- lung für Handel und Gewerbe im ReichSamt des Innern stattgesunden. — Heute Abend starb in Coblenz, 64 Jahre alt, nach kurzer Krankheit der commandirende General des VIII. ArmeecorpS, General der Infanterie v. Gäben, einer der hervorragendsten Heerführer deS Kriegs von 1870 auf 1871. Der deutschen Literatur hat der General durch sein 1841 erschienenes Buch „Vier Jahre in Spanien", die Frucht feines Aufenthaltes beim Heere von Don Carlos, in welchem er mit dem Range eine- Oberstlieutenants als Generalstabschef fungirte, ein elastisches Wert hinterlassen. — Das Abgeordnetenhaus setzte heute die gestern abgebrochene Budgetdebatte fort. Zuerst wandte sich der Abg Rickert gegen die gestrige Rede des Abg v. Heyden, dessen Wort von den lange nicht besuchten Volksversammlungen er al» nicht zutreffend kennzeichnete. Er vertheidigte den vom Abg v Heyden heftig, aber, wie Redner meinte, unverdient angegriffenen Finanzminister a. D. Lawphausen gegen den Vorwurs, die Milliarden verschleudert und die winh'Laü ich? Roth verschuldet zu haben; die Milliarden wären im Krieg» Ministerium geblieben. Bei sein« neulichen EtaiSrede hab« >». w». d». OG. den vom Minister erwähnten Eriparniffen nicht» zu sehen. Eisrnbahoeiat wären die einzigen Ersparnisse, die an den Er- neurrungSsond», aus Losten der kommenden Jahre gemacht. Zum Steuererlaß kommend, hielt Redner einen möglichst großen Steuererlaß für nöthig, um mit der altpreuAscheo Finanzpolitik im Einvernehmen zu bleiben. Den Vorwurf, daß die linke Seite de» Hause» durch Widerstand gegen die neuen WirthschastSplärr da» Land beunruhige, wir» der Redner al» unverdient zurück. Die Regierung stelle zu große An forderungen an die Steurrsähigkeit de» Volke». nach seiner Berechnung käme au? den Labak eine Mehrbefteuerung von »7 Millionen! Dabei könne man freilich nicht ruhig bleiben. Finauzminister Bitter: Es wird mir schwer werde«, alle diejenigen Punkte zu berücksichtigen, welche der Inhalt dieser Debatte gewesen sind Ich habe bei Vorlegung de» Refideuztheater. Am 14. November wurde da neue Volt-stück mit Gesang von Iuliu- Stinde und Georg Engel-: „Ihre Familie" vor besetztem Hause und mit munterer Lebendigkeit dargestellt. Neben dem Gast Frl. Lina Bendel sind unter den Darstellern mit Anerkennung die ihre Rolle warm und innig charakterisirend« Frau Bauer-Körnig, sowie die Herren Will, Wilhelmi und Worlitzsch zu erwähnen. Da» Stück gefiel bereit» in andern Städten dem großen Publicum, e» gehört zu jenen Tendenzarbeiten, in welchen Jugend, Herz und Gemüth de- Volke- den Vorurth.usw'nrrungen der Aristokratie gegenüber ge- — obwohl Vasallenstaat — und Oesterreich-Ungarn, obwohl eS auf der fraglichen Strecke nur am Eiserne« Thor den Laus der Donau berührt. Oesterreich ver langt außerdem den Vorsitz in dieser Commission und die ausschlaggebende Stimme in streitigen Fällen. Rumänien halte darauf in einem ausführlichen Memoire Einwände gegen dir österreichischen Vorschläge erhoben, doch scheint gelegentlich deS Besuch» des Fürsten Karl in Wien eine Verständigung erfolgt oder doch angebahnt zu fein. Die neuerdings durch den Mund de- auswärtigen Minister» von Oesterreich- Ungarn constatirte erheblich freundschaftlichere Ge staltung tn den Beziehungen zwischen Oesterreich- Ungarn und Rumänien legt wenigstens die Vermuthung nahe, daß Rumänien den österreichischen Forderungen gegenüber größere Willfährigkeit zeige. Und in der That war die Mehrzahl der in jenem Memoire ge machten Einwände unhaltbar. ES hatte sicherlich keinen Sinn, Oesterreich die Qualität eines UserstaateS zu bestreiten oder zu glauben, Oesterreich werde sich von den drei kleinen Staaten majorisiren lassen. DaS Memoire führte u. A. au-, daß Oesterreich-Ungarn dahin strebe, ein Uebergewicht auf der ganzen untern Donau zu erlangen, wodurch die Freiheit der Schifffahrt — ein gemeinfame» Interesse Europa» — in Gefahr gerathe, und daß die Dictatur auf der Donau die Dictatur über die Donaustaaten zur nothwendigen Folge haben werde. Trotzdem fahren die oppositionellen Kreise Rumäniens in ihrer Agitation fort. Ein jüngst in Bukarest ver öffentlichter „Aufruf au die Nation" sagt: „Nur itättart. «rkschoft e. ». Zater- ten « i«v so A; (Pro- l» bi» Wolff, Frl. Hahn, sowie die Frln». Diacono und Lehmann thätig. Da» Haus war gefüllt, die Verfasser wurden mit Beifall gerufen. — In Bezug auf die Oper und die Musikfreunde fei heute noch Folgende» hervorgehoben: Auch die Generaldirection des königl. HoflheaterS will nämlich da» 100jährige Geburt-fest Conradin Kreuder'- nicht ohne eine Ausführung seiner hier stets mit Beifall gehörten Oper „Da- Nachtlager zu Granada" (zuletzt am 3. März d. I. gegeben) vorüber gehen lasten, und soll, da am 22. d. M., dem Ge burtstage deS Componisten, eine Oper mit Frau Patti stattfindet, „da- Nachtlager" Sonnabend, am 20. d. M., a>S Vorfeier im Hostheater in der Neustadt gegeben werden. Nur erst vor wenigen Tagen hat die königl. Generaldirection auf geschehene dirrcte Nachfrage die Gewißheit erlangt, daß Kreutzer nicht, wie verschiedene Quellen irrthümllch angeben, im Jahre 1782, sondern St. Petersburg, Sonntag» 14. November, Vormittags. (W. T. B.) Der Rücktritt de» Ki- «anrminister» Greigh, sowie die Ernennung de» wirkt. Veh. Rath» ». Abaza an Stelle dr»selben wird heut« amtlich pnblicirt. sich am untern Laufe de» Fluffe» von Galacz ab be fänden, zu beseitigen seien und daß kein Kriegsschiff unterhalb deS sog. Eisernen Thore- die Donau befah ren solle (Art. 52): ferner daß die europäische Donau- commisfion — in der auch Rumänien vertreten sein wird — ihre Functionen behalten und sie unabhängig von jeder territorialen Autorität bis nach Galacz auS- üben wird (Art. 53); daß ein Jahr vor Ablauf de- für die Dauer der europäischen Commission bestimmten Termin- die Mächte sich über Verlängerung oder Mo- dificationen der Vollmachten in- Einvernehmen setzen werden (Art. 54); daß Reglements für die Schifffahrt und Flußpolizei vom Eisernen Thore bis Galacz von der europäischen Commission, welcher Delegirte der Uferstaaten beiwohnen, ausgearbeitet und in Ueberein stimmung gesetzt werden sollen mit den Reglement- für die Schifffahrt von Galacz bis zur Mündung (Art. 55); daß endlich die Ausführung zur Beseiti gung der Hindernisse der Schifffahrt am Eisernen Thor und an den Katarakten Oesterreich-Ungarn an vertraut wird und die Bestimmungen des Londoner Vertrag- von 1871 (Art. 6), welche sich auf das Recht beziehen, eine provisorische Taxe zur Deckung der Kosten dieser Arbeiten zu erheben, zu Gunsten Oester- reich-Ungarn- in Kraft bleibt (Art. 57). Oesterreich hat nun der europäischen Commission ein sogenannte- krallt. - ?rogot unterbreitet, zu welchem dieselbe jetzt trag vom Jahre 1856 hatte eine europäische Com mission eingesetzt, welche den Auftrag erhielt, die für Erleichterung der Donauschifffahrt nothwendigen Ar beiten ausführen zu lasten Die Londoner Conferenz von 1871 erweiterte die Aufgaben der Commission und verlängerte ihre Vollmachten bis zum Jahre 1883. Infolge der an den Ufern der Donau eingetretenen politischen Veränderungen hatte sich auch der Berliner Tongreß mit dieser Frage zu beschäftigen. Der Bcr- Dre-dn. Journ.) I« der gestern stattgi Sitzung de» Arbritekkougressr» in H infolge von Streitigkeiten zwischen den sogenannten Collertivtße» vnd den Opportunisten zu den stür- «ischste» Austritten. Al» der Vorsitzende einem der Lheilnehmer da» Wort verweigerte, entstand ei» so großer Tumult, daß der Besitzer de» Local» sich grnöthigt sah, da» Ga» au»zulöschen und den Saal gewaltsam räumen zu lassen. s. «VS. >.«G In>»<>r»ii>nannadm«, »narrilnta 1>r«mlovr Souruaw; , SamdarU «arlia Vian I^tprix L»»»i - »r„i„ «. N.r Laa»«—te»»» L » II Näaey»«: L-ck «, L«rU»: S. Lr-wou: L Lelslott«; vr«»i»«. /,. Lta»«-«"'» üürvlt«; VS«»uu—: F>. ». N.: L u. F 0. L«^mam»- -vdv 6»rUt,: ü. LM«-, 8 0. k«ri» »«Ua-Vrialckiul ». ». L. Hostheater. — Neustadt. — Am 13. November: „Krieg im Frieden", Lustspiel in 5 Acten von G. v. Moser und Franz v. Schönthan. (Zum ersten Male.) Der günstige Erfolg, dessen sich diese Novität zu erfreuen hatte, ist unserm Theater recht sehr zu wün schen, um so mehr, da letzterem durch einen schweren Verlust nachhaltige Repertoirestörungen und verringerte Einnahmen erwachsen sind. Dazu kommt noch der Ausfall, daß einige neue Stücke die daran geknüpften Erwartungen nicht befriedigt und den Fleiß der Regie und der Künstler nur mäßig belohnt haben. Die g-mnnichastUche Arbeit der Verfasser v. Moser und v. Schönthan geht in fröhlicher, trivial heiterer Laune, vom Lustfpielterrain auf den de» Schwank» hinüber, behält aber doch zu ihrem Bottheil vom Lust- fpirl ein« gewisse saubere Haltung in der Form bei. In diesen locker an einandergereihten Ecenen, die sich meisten- auf die Komik de» Situation-fcherze- stützen, auf fcharfe Charakteristik und höhere Comödiemotive von Hause au» verzichtend, fühlt man allerding- fort während, daß die UnterhaUuiig nicht mit qnstia sehr kostspielige« Mitteln hrrbeigefühtt ist; «irgend» jedoch begegnet un» ein frivole», dir sittlich, Empfindung mrletzende» Element, nicht einmal tritt jene leichtfertige Weltanschauung hervor, die in so vielen moderne« Stücken rin erbärmliche» Ziel indirekt, ja sogar oft »»bewußt verfolgt. Telegraphische Nachrichten. Eise« ach, Sonntag, 14. November» Abend». (W. T. B.) Dl« heute hier eröffnete Versammlung von Delegirten deutscher Gewerbekammrrn wurde von Below (Bremen) begrüßt. Zu der Versamm lung find von den Gewerbekammera in Bremen, Ehrmaitz, Drr»dev, Hamburg, Leipzig, Lübeck, Lndwigghafrn, München, Nürnberg, Sonneberg, Stuttgart, Weimar und Zittau Delegirte entsen det. Irr da» Präsidium wurden Belo« (Bremen) »nd vr. Brehmer (Lübeck) gewählt. Buda-Pest, Sonntag, 14. November, Abend». (Corr.-Bur.) Heute wurde die Schlußsitzung der angarischen Delegation abgehaltev. Rach der Promulairung der Resolutionen hielt der Präsident Ludwig Ti»za eine Ansprache Er dankte der Regierung für ihre bereitwilligen und offenen Aufklärungen, hob die Objektivität hervor, mit welcher die Verhandlungen der Delegation verliefen, berührte da» traurige Ereiguiß in Agram und fügte, daß er uicht zweifle, daß die ungarisch« Nation Alle» auf- bieten werde, um da» Unglück der Brudernation zu liuderu. D«r Präsident schloß mit einem Hoch auf den Kaiser, ia welche» die Versammlung begeistert ein stimmte. Castel»»»««, Sonntag, 14. November. (T«l d. Boh.) Da» Kanonenboot „Sansrgo" ist von Sa« Giovanni zvrückgekehrt und eonstattrt, daß keinerlei Zusammenstoß stattgrfunden habe. Dtrwisch Pascha sei außer Stande, die Alba«»sea zu ei«er friedlichen Räumnng zu bewegen. Pari», Montag, 1S. November. (Tel. d. lb« V. - w». s stellt worden, selbstverständlich nicht zum Bottheil der Letzteren. Eine Repräsentantin derselben, eine stolze Mutter, sträubt sich hier gegen die Heirath ihre» Sohne» mit einer Bühnenkünstlerin, — nicht dnrchau» in Sinn und UsuS unserer Zeit, denn bekanntlich be sitzen heutigen Tage» gar viele Fürstinnen und Grä finnen Schwiegertöchter, die früher auf den Breteru gespielt, gesungen und getanzt haben oder e», wenn e» vortheilhast ist, noch thun; da» beweist kein« abso lute Intoleranz. Da- Stück ist nach „vorhandenem" Stoffe gearbeitet, wie seine Verfasser angeben; soll wohl heißen über haupt nach längst vorhandenen Motiven, Bühneneffecteri und stehend gewordenen VolkSfiguren. Solchen begegnen wir hier in neuer und ost ge wandter Verwendung. Heiterkeit, die nicht immer graziös, aber äußerst gesund ist, wechselt dabei mit desto mehr Rührung ob. Da- Stück wird mannich- fache Wiederholungen ertragen. Schließlich feien die Freunde harmlos heiterer Abendunterhaltung darauf aufmerksam gemacht, daß eine solche noch im Laufe dieser Woche durch Mithilfe deS in ganz Deutschland von alter Zeit beliebten Baron v. KleSheim im Residenztheater stattfinden wird. ES werden dabei auch Nein« Stücke von dem genannten Deklamator und Erzähler im österreichischen Bolk-dialekt gegeben werden. Dazu find au-gewählt: „Der Musikant und sein Lieb', ferner: „Wir Mädchen unter un-" und „Tag und Nacht". Die Zwischenpausen füllt ein Liederpvtpourtt Mit den freundlichen Gaben des Hrn. v. KleSheim, und ein kleiner Schwank „Die alte Magd" vom Verfasser der neuen, dargestellt von Frl. Bendel soll den Beschluß Dresden, 15. November. Am heutigen Tage wird die europäische Donau commission in Galacz ihre Berathungen eröffnen. E» dürste dt»halb am Platze sein, einen Rückblick auf den Gang der Entwickelung der Donaufrage zu werfen und ihre Bedeutung zu erörtern. Der Pariser Ber- DoS ist gewiß eine sehr wohlthuende Eigenschaft von „Krieg im Frieden", eine Eigenschaft, die auch den Rigoristen mit manchem kecken Uebermuth versöhnt . Außerdem bietet die Arbeit, die einen lustigen Abend bereitet, manche sehr hübsche Einfälle und vor Allem eine pikante Zeichnung des hier sehr auSgiebig und mit harmloser Satire verwendeten militärischen Elemente» dar. Ganz besonder- nach dieser Seite hin wurde auch da- von Hrn. Richelsen fleißig und präci» inscenitte Stück vortrefflictz daraestellt. Es ist so gehalten, daß e» einen eigentlichen Komiker ersten Range» und ebenso eine komisch« Alte gar nicht nöthig hat und paßt da durch doppelt für unsere gegenwärtigen Personalver- hältniss«. Da» Drollige liegt in den Conflicten und Mißverständnissen und in einigen Chargen Zu diesen gehört in erster Reihe der schneidige, elegante Lieutenant v. Reis-Reiflingen, den Hr. Bauer zu einer sehr ergötzlichen Wirkung brachte, indem er seine besondere Begabung für dergleichen Ausgaben hier mit glücklichem Studium emsig ausgenützt hatte. Seiner Leistung verdankt da« Stück ganz wesentlich den muntern Verlauf. Ferner wirkten darin noch vorzüglich die Herren Richelsen, Jaffa, Koberstein und Kramer m den Rollen Lieutenant v. Folgen, Rentier Heindors, Stabs arzt Schäfer und General v. Sonnenfel». Auch Herr Devrient, über den ich mich schon mehrmals wegen seiner Anlagen und Bemühungen für das Fach jugend licher Charakterrollen gefreut habe, spielte den Apotheker Hofmeister mit erfolgreicher Aufmerksamkeit. In den Frauen- und Madcheapattien Mathilde, Sophie, AgneS bezüglich der Türkei besteht. Es handelt sich also hier drr Mmifttr die Erwartung auögeiprochrn, do« Extraordinarium für Rumänien, wie für Serbien m der HandelSver-- ga°» schwinden zu ""t den «nstchien der Regierung und de« Hauje« vor 15 Jahren, tragSsrage, um die Frage, für wen kS sich jw.fchen „zz dag vom Eonjervatirmus beherrscht war, nach- diesen beiden großen Staaten erklären soll, welche sich weisen lasse, rin arger Fehler. Im Ordinarium wäre von TaaeSaesckicht«. (Dresden. Berlin. Weimar. Gera. Wien. Prag. Buda-Pest. Paris. London. St. Petersburg. Lissabon. Teheran.) Z«r orientalische» Krage. BetriebSrrgebniffe der königl. StaatSeiseubahneu. (Oktober.) Beilage. Pr»R»ztal»achrichteu. Lotttttegewiaslistr vom 1S. November d. I.
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