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01-Extrablatt Dresdner Journal : 18.11.1881
- Titel
- 01-Extrablatt
- Erscheinungsdatum
- 1881-11-18
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-18811118019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-1881111801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-1881111801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1881
- Monat1881-11
- Tag1881-11-18
- Monat1881-11
- Jahr1881
- Titel
- 01-Extrablatt Dresdner Journal : 18.11.1881
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Extra-Blatt des Dresdner Journals» AuSgegeben: Donnerstag, 17. November 1881, Nachmittags ',,6 Uhr. Berlin, Donnerstag, 17. November, Nach mittags. (Tel. d. DreSdn. Journ.) Der deutsch« Reichstag wurde heute Nachmittag H2 Uhr im Weißen Saale deS königl. Schlosses durch den Reichskanzler Fürsten BiSmarck im Auftrage Sr. Majestät deS Kaiser- mit der Verlesung nach stehender allerhöchster Botschaft eröffnet. „Wir, Wilhelm von Gotte« Gnaden, Deutscher Kaiser, König von Preußen thun kund und fügen hiermit zu wissen: Wir haben, den im vorigen Reichstag kundgegebeneu Wünsche» entsprechend, dem früheren Brauche entgegen, den Reichstag noch im laufenden Jahre berufen, um seine Thätigkeit zunächst für die Feststellung de« ReichShauShaltS- etatS in Anspruch zu nehmen. Der Entwurf wird dem Reichstage unverzüglich zugehen. Derselbe zeigt . ein erfreuliches Bild der vorschreitenden finanziellen Entwickelung de« Reich« und der guten Erfolge der unter Zustimmung de« Reichstages eingeschlagenen Wirtschaftspolitik. Die Steigerung der den einzelnen Bundesstaaten vom Reiche zu überweisenden Beträge ist erheblich höher, al« die Steigerung der Matricularbei- träge. Daß der Gesammtbetrag der letzteren im Ver gleich mit dem laufenden Rechnungsjahre eine Er höhung erfahren hat, findet feine Begründung in Ein nahmeausfällen und in Bedürfnissen, welche im In teresse deS Reichs nicht abzuweisev sind. Die Einigung, welche mit der freien Stadt Ham burg über die Modalitäten ihre« Einschlusse« in daS deutsche Zollgebiet erzielt worden ist, wird der Reichstag mit Un« al« einen erfreulichen Fortschritt zu dem durch die Reichsverfassung gesteckten Ziele der Einheit Deutsch- land» al« Zoll- und Handelsgebiet begrüßen. Die verbündeten Regierungen sind der Ueberzeu^ung, daß der Reichstag den Abschluß der deutschen Einheit nach dieser Seite hin und die Bortheile, welche dem Reiche und feiner größten Handelsstadt au» demselben er wachsen werden, durch den Kostenbeitrag de« Reich» nicht zu theuer erkauft finden und dem hierauf bezüg lichen Gesetzentwurf die Zustimmung ertheilen wird. In dem Bestreben, die geschäftlichen Uebelstände zu beseitigen, welche sich au» der Toncurrenz der Reich»tag»sessionen mit den Sitzungsperioden der Land tage ergeben, hatten die verbündeten Regierungen dem vorigen Reichstag einen Gesetzentwurf vorgelegt, der eine Verlängerung der Legislatur- und Budgetperioden de» Reich» vorschlug, über den aber eine Verständi- gung nicht hat erreicht werden können. Die geschäft liche Nothlage der Regierungen und die Nothwendig keit, den Verhandlungen der gesetzgebenden Körper de» Reich» sowohl wie der Einzelstaaten die unentbehrlich« Zeit und freie Bewegung zu sichern, veranlaßt die verbündeten Regierungen, der Beschlußnahme de» Reichstags wiederum eine entsprechende Vorlage zu unterbreiten. Schon im Februar diese» Jahres, haben Wir Unsere Ueberzeugung aussprechen lassen, daß die Hei lung der socialen Schäden nicht ausschließlich im,. Wege der Repression der socialdemokratischen Aus schreitungen, sondern gleichmäßig aus dem d«r positiven Förderung deS Wohles der Arbeiter zu suchendem,, werde. Wir halten eS für Unsere kaiserliche Pflicht,, dem Reichstage diese Aufgabe von Neuem an» Herz zu legen, und würden Wir mit um so größerer Be friedigung auf alle Erfolge, mit deueo Gott Unsere Regierung sichtlich gesegnet hat, zurückblickeu, wenn e» Un» gelänge, dereinst daS Bewußtsein mitzunehmen, dem Vaterlande neue und dauernde Bürgschaften seine» innern Frieden» und de» Hilfsbedürftigen größere Sicherheit und Ergiebigkeit deS Beistände«, auf de» ,sie Anspruch haben. zu hinterlassen. In Unse ren darauf gerichteten Bestrebungen,sind Wir der Zu stimmung aller verbündeten Regierungen, gewiß und,, vertrauen auf die Unterstützung de» Reichstag» ohne Unterschied der Parteistellung. Ja diesem Sinne wird zunächst der von den ver bündeten Regierungen in der vorigen Session vorge legte Entwurf eines Gesetzes über die Versicherung der Arbeiter gegen Betriebsunfälle, mit Rücksicht auf die im Reichstage stattgehabten Verhandlungen über den selben, einer Umarbeitung unterzogen, nm die erneute Berathung desselben vorzubereiten. Ergänzend wird ihm eine Vorlage zur Seite treten, welche sich eine gleichmäßige Organisation det gewerblichen Kranken kassenwesens zur Aufgabe stellt. Aber auch Diejenigen, welche durch Alter oder In validität erwerbsunfähig werden, haben der Gesammt- heit gegenüber einen begründeten Anspruch auf ein höheres Maß staatlicher Fürsorge, als ihnen bisher hat zu Theil werden können. Für diese Fürsorge die rechten Mittel und Wege zu finden, ist eine schwierige, aber auch eine der höchsten Aufgaben jede- Gemeinwesen», welche» auf den sittlichen Fundamenten de» christlichen Volksle ben» steht. Der engere Anschluß an die realen Kräfte diese» Volksleben» und da» Zusammenfassen der letzteren in der Form korporativer Genossenschaften unter staat lichem Schutz und staatlicher Förderung werden, wie Wir hoffen, die Lösung auch von Aufgaben möglich machen, denen die Staatsgewalt allein in gleichem Umfange nicht gewachsen fein würde. Immerhin aber wird auch auf diesem Wege daS Ziel nicht ohne die Aufwendung erheblicher Mittel zu erreichen sein. Auch die weitere Durchführung der in den letzten Jahren begonnenen Steuerreform weist auf die Eröff nung ergiebiger Einnahmequellen durch indirecte Reichs steuern hin, um die Regierungen, in den Stand zu setzen, dafür drückende directe LandeSsteuern abzuschaffev, und di« Gemeinden von Armen- und Schullasten, von
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