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Dresdner Journal : 13.11.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-11-13
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-188111132
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18811113
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18811113
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1881
- Monat1881-11
- Tag1881-11-13
- Monat1881-11
- Jahr1881
- Titel
- Dresdner Journal : 13.11.1881
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1881 Sonntag, den 13. November ASKS DresdnerIMMl Berantwortliche Redaction: Oberredacteur Rudolf Günther in Dresden. o,»o ». wird, mittag erhielt, wie uns st il »N »I» beide vom Kunsts 0,28 ». 8,80 » 71 ». 2,80». 4» X)» 8,LV «. )4». -4,80 B. -4,28 ». L»»»«1uUd ck«,4mit«:km» Ueiokv« tritt?«t- llrxi Ltowpvlrueokl»^ Kiuru. 8^» «rr» »o» . 4N-. 8,»X -V). «,» d«ul» <»»» »».«). 8,4» »«8 , 8t« >8,30 ». >7,2b ». ',78 ». »,08 Ä »,420 ». »,24V S. ,88 ». ,08 S. 2». 0». lUuliek r , . 18 tturk ^jtdrliokr 4 Uurk V0 ?k. AuMMSro: 10 kt Feuilleton. Siedigin von Otto Bavtk. samen Charakter auszudrücken. Werden damit, wie sich nicht umgehen läßt, auf der einen Seite die Wirkung, welche die Beziehungen der Parteien im deutschen Parlamente auf die innere wie auf die aus wärtige Politik deS Landes auSüben mögen, sowie auf der anderen die wirklichen oder vermeintlichen Erfor dernisse der der französischen Republik durch Gambet ta'« afrikanische Invasion aufgebürdeten abenteuerlichen Politik mit in Anschlag gebracht, so ist es unmöglich, gegen die Eventualität ebenso unvorhergesehener wie unangenehmer auswärtiger Verwickelungen die Augen verschlossen zu halten. Unsere Aufmerksamkeit für den Augenblick nur auf da- erste der bezeichneten Ereig Nisse richtend, ergiebt sich aus demselben als erste und unausbleibliche Folge eine vollständige Umgestaltung der Gleichgewichts der maritimen Machtverhältnisse im mittelländischen Meere, so weit wenigsten«, wa- den relativen Einfluß Frankreichs, Italiens und Oesterreichs anbetrifft. Die Seemacht Italiens könnte sich nicht leicht allein und ohne Unterstützung mit der von Frankreich messen, ebensowenig wie die der öster reichisch-ungarischen Monarchie unter gleichen Verhält nissen eS mit jener der französischen Republik aufneh men könnte. Aber die beiden Flotten miteinander ver einigt sind der des französischen Rivalen mehr als vollkommen gewachsen. Ein paar Worte der Anwei sung durch den elektrischen Drath können innerhalb derselben Stunde von Spezzia und Pola ebensoviele Panzerschiffe nach Alexandrien oder Tripolis, nach Tunis und nach Marokko entsenden, wie von Toulon. Wenn der Zweck FiankreichS durch sein elendes Vor gehen der Aggression und Invasion von Tunis der gewesen ist, sich die unbestrittene Suprematie im mit telländischen Meere zu erobern, so ist dieser Zweck vollständig vereitelt worden. Die »Times" sagen u. A.: »Italien, infolge der jüngsten Ereignisse jenseits des mittelländischen Meeres Nichtamtlicher Theil, u e b e r I i ch I. Telegraphische Nachrichten. Zeitung-schau. (Morning Post. Times.) Tage-geschichte. Dresdner Nachrichten. Proviuzialnachrichtea. (Zwickau.) Statistik und Lolk-wirtblchaft. schreiende Hirsch im Gebirg verein zur Verloosung angekauft. Da« letztgenannte Bild ist nicht nur sehr naturwahr, sondern auch in der Linienführung, im Totalau-druck der Silhouette Im Kunstvereia. Unter den Thierbildern sind gar anziehende Grup pen auf der Ausstellung. Dahin gehört die an sprechende Schneelandschaft von Arthur Thiele »Rehe im Winter", ferner Guido Hammer'« »Der Dresden, 12. November. Der Beitritt Italien- zum deutsch-österreichischen Bündniß konnte nicht verfehlen, in hohem Grade die Aufmerksamkeit der Politiker zu erregen, und nament lich die englischen Blätter nehmen Anlaß, die Verände rungen zu untersuchen, welche dieses Ereigniß in der intrruationalen Politik bewirkt. Die »Times" und die »Morning Post", widmen der politischen Lage Europas eingehende kritische Betrachtungen und beide sehen in der Frage um die Herrschaft im mittel ländischen Meere Wolken kommender Stürme und Gefahren aufsteigen. Die politischen Ereignisse, deren Schauplatz der Continent seit den letzten 14 Tagen gewesen ist, haben eine so mannichfache und weit reichende Bedeutung, daß kein englischer Staatsmann eS mit seinen Pflichten übereinstimmend halten kann, sagt die »Morning Post", dieselben unbeachtet an sich vorübergehen zu lassen. Die enge Verbindung, welche zwischen Italien und Oesterreich erstanden, ist allein hinreichend, der allgemeinen Situation einen bedeut- einer Verdauungsstörung nicht ganz wohl und haben bei dem eingettetenen ungünstigen Wetter die Reise zur Jagd nach Springe aufgegeben. — Der Bunde-rath trat heule zu einer Sitzung zusammen. — Nach einer osficiösen Mittheilung ist für da- Reichsschatzamt die Aufstellung von zwei weiteren vortragenden Käthen an Stelle von zwei bisherigen Hilfsarbeitern in Aus sicht genommen. Bisher fungiren 6 Räthe und 5 ständige Hilfsarbeiter. DaS ungünstige Verhältniß zwischen der Zahl der vortragenden Räthe und der jenigen der ständigen Hilfsarbeiter kann ohne Nachtheil für den Dienst nicht wohl länger beibrhalten werden. — Die »Germ." meldet: Gestern (den 10. d.) Nach- zeigten; er hob unter ihnen besonder« die Fahrt hervor, die Herzog Wilhelm III. von Sachsen im I. 1461 nach dem Orient unternahm, dann die Reise Melchior'« v. Seidlitz 1556; letztere giebt ein an schauliches Bild der Plackereien, denen die Orient« Pilger jener Zeit au-gesetzt waren. Die beschwer lichen Wanderungen von fahrenden Schülern und HandwerkSburschen, die Reisen junger Edelleute, die bald an fremden Höfen Dienste nahmen, bald iu frem dem Kriegsdienst Ehre und Vermögen zu erlangen suchten, bald auch nur die Erweiterung ihrer Kennt nisse erstrebten, waren sämmtlich Aeußerungen der selben Dranges, de« »Ferneweh", wie ihn Fürst Pück- ler-MuSkau treffend genannt hat. Eine Fülle von Details über da« Reiseleben von dem frühen Mittel- alter bi« in unser Jahrhundert hinein, über Reise handbücher und Reiselektüre, Paßwesen, Zustand der Straßen und Transportmittel, der Wirthshäuser und Bäder rc., belebte den Bortrag und ließ scharf hervor treten, welch gewaltiger Umschwung auch auf diesem Gebiete in den letzten 50 Jahren eingitrelen ist. —b. der hochwürdigste Hr. Weihbischof Gleich die hoch erfreuliche Nachricht, daß ihm auf Grund eines StaatS- ministerialbeschlusseS vom 7. d. die Ausübung seines Amtes als Capitularvicar gestattet fei. Zugleich ist damit die Mittheilung verbunden, daß das Sperr gesetz vom 1. October d. I. ab für den Bereich der Diöcese außer Kraft gesetzt ist. Der StaatScommissar, Hr. Schuckmann, hat gestern fein Amt bereits nieder- grlegt; die Uebergabe der Kassen beginnt heute. — Der zweite Congreß deS deutschen Vereins für Ar menpflege und Wohlthätigkeit hat heute Vor mittag im Oberlichtsaal deS Berliner RathhauseS seine Sitzungen begonnen. Anwesend sind etwa 150 Damen und Herren aus allen Theilen Deutschlands, unter ihnen die StaatSminister l)r. Friedenthal und vr. Falk, sowie zahlreiche Vertreter von Provinzialver- bänden und Städten. Im Namen der Stadt Ber lin begrüßte zunächst Oberbürgermeister v. Forcken- deck in längerer Ansprache den Congreß. Der erste Punkt der Tagesordnung betraf die Armensta- tistik und Anstellung möglichst gleichmäßiger Er hebungen der auf die Armenpflege bezüglichen That- sachen. Der erste Referent, Professor 1)r. Böhmert (Dresden), erkennt eS als die nächstliegende Pflicht an, prattische Armenpflege zu treiben, um die schon vor- handene Noth zu lindern. Hierzu bedürfe eS aber in erster Reihe einer vollständigen statistischen Darstellung der bestehenden Verhältnisse. ES komme hierbei vor Allem auf eine möglichst genaue Darstellung der in dividuellen Verhältnisse der Unterstützten nach Alter, Religion, Familienstand, Kinderzahl, Beruf, Staats angehörigkeit, Geburtsort, Unterstützungswohnsitz, frühe rer Aufenthalt, Dauer de« Aufenthalt« iv der unter stützenden Gemeinde, nach ihrem Leumund und der Verarmungsursache, nach der Höhe und Art der Unter stützung, ob dieselbe dauernd oder nur vorübergehend, in der eigenen oder fremden Wohnung oder in ge schlossenen Anstalten aewährt wird, kurz, fast alle die in den Zählkatten für die letzte Armenstatistik im Königreich Sachsen ausgestellten Fragen. Referent schlägt schließlich vor, nachdem er noch kurz das für die Erhebung maßgebende Regierungsformular be sprochen, eS möchte die 2. deutsche Armenpflegerconfe- renz Mittheilungen über das bei der neuesten deutschen Armenzählung in Anwendung gekommene ZählungSverfahren und Zählkarten, oder Zäyllisteo- formulare au- sämmtlichen deutschen Staaten sammeln und einer besonderen Commission unter Empfehlung eines gemeinschaftlichen Frageformulars übertragen. Gemeinsam Mit dem Correferenten Or. Berthold Berlin beantragt er: 1) die in Berlin versammelten Mitglieder deS deutschen Vereins für Armenpflege und Wohlthätigkeit halten eS für dringend nothwendig, gleichmäßige statistische Erhebungen der auf die Armen pflege bezüglichen Thatsachen vorzunehmen und zu nächst die individuellen Verhältnisse der in der offenen und geschloffenen Armenpflege der Gemeinden befind lichen Personen zu ermitteln; 2) die für die einheit liche Erhebung nöthigen Formulare, sowie die für die Bearbeitung deS eingehenden Materials nothwendigen geschichtlich sehr wetthvolle Figur der heiligen Barbara im Besitze der Stadt Wurzen, über die zum Schutze deS TodtentanzeS auf dem Kirchhofe zu Neustadt- DreSden vor Kurzem getroffenen Maßregeln, endlich über ein höchst interessantes Crucifix in der Kirche zu CoSwig, da- neuerdings hier restauritt worden ist und demnächst im königl. Kunstgewerbemuseum ausgestellt werden wird. Einen ausführlichen Bericht über die vom Verein ihm übertragene Bearbeitung eine» die Kunstschätze und Alterthümer im Bereiche der AmtS- hauptmannschaft Pirna umfassenden Hefte-, da- als Probeheft für die geplante Inventarisation der Kunst- alterthümer im ganzen Lande dienen soll, wird derselbe in der nächsten Sitzung abstatten. Auf eine Mitthei lung de- Architekten Altendorff in Leipzig über Alterthümer in der Kirche zu Oberfrankcnhain bei Geithain beschloß der Verein, zunächst ein in der Nähe wohnendes Berein-mitglied zur Besichtigung derselben zu ersuchen. Aus die Bitte de- Vereins für Geschichte der Stadt Meißen wurde beschlossen, mit demselben in Schriftenau-tausch zu treten. Hieraus ersolgte die Wahl von 7 neuen Mitglie dern und die Anmeldung von weiteren 10 Herren zur Aufnahme. Schließlich hielt Rudolf v. Khaw den angekündigten Vortrag »Urber Reisen sonst und jetzt". In gewandter Darstellung entwickelte er, in wie verschiedener Weise der dem Deutschen so eigen- thümliche Reisetrieb in den verschiedenen Jahrhunderte,, Befriedigung gefunden hat. Mit den Zeiten der Völker wanderung beginnend, schilderte er die Reisen in der Zeit Karl'« de« Großen, die Pilgerreisen nach Rom und nach dem heiligen Grabe, in denen im Mittel- alter sich Frömmigkeit und Wanderlust verbunden so markitt, als geschmackvoll. Wohlthuend wirkt auch da« Colont, das eine kräftige, gesunde Klarheit hat und auf deS Künstlers gewissenhafte« und unablässiges Studium der Wirklichkeit hinweist. Guido Hammer hat noch ein anderes sehr lebendige- Jagdstück darge bracht: »der angeschossene Eber", den so eben ein schmerzvoll wüthiger, muthig ängstlicher Dachshund verbellt. Auch dies ist eine wirkungsvolle Arbeit und in seinen scharf beobachteten Detailzügen für Freunde der Saujagd ein fesselndes Bild. Unter den Genrebildern finden wir von Emil Hünten in Düsseldorf einen »Transport franzö sischer Gefangener", eme kleine recht anschaulich dargestellte und gut gemalte Episode aus der Zeit von 1870/71. Auch die Historienmalerei hat ihre Vertretung und zwar in schätzbarer Weise. Schönherr in Dresden malte »Die heilige Hedwig". Da» in der eigenthümlichen Farben gebung deS sinnigen Künstler- behandelte Bild athmct im Kopf der Heiligen den Geist schwärmerisch hinge bender Frömmlgke t und Milde. Hier deckt die warme Auffassung so Manche: im Au-druck der Technik. Da- große »Abendmahl" von Wenzel Schwarz bekundet ein sehr erfreuliches Fottschreiten im Können de» Maler». Die Composition hat etwa- Wohl durchdachte», Abgerundete«, für einige Köpfe ist ein guter Au«druck gefunden, bei den anderen zeigt sich wenigsten« da« würdige Bestreben, dem erhabenen Gegenstände möglichst nahe zu treten und gerecht zu werden. Den Paletteneindruck der auf dem Bilde liegenden Neuheit und Farbenbuntheit — der übri gen- ab und zu von geschmackvoll gedämpften und Ia»or»t«apr«1»or ä«v Luua «vor svepLttoooo kotittoilo SO ?s. Unter <Uo 2ÄK 80 kk. S« 1^k«U«u- unö 80 Fuk»ekI»K. Tlgliek mit Fueru-Kws ävr Sonn- ovä Lbonä» kür <t«n kolHvQÜvo iines c s uu. »et. und Say; er beabsichtigt, die Cabinet-bil- düng nicht zu beschleunigen, um es ganz homogen und widerstandsfähig zv machen. Eröffnungen find bi» jetzt gemacht: Areycivet über da- Aus wärtige, Lson Say über Finanzen; Allalntargö'S Portefeuille ist noch unbestimmt. Jule» Ferry - Portefeuille verbleibt noch in suspvnso. Da» „Journal officiel" wird dir Zusammensetzung de» Eabivet» wahrscheinlich vor Montag nicht ver öffentlichen. London, Freitag, 11. November. (Tel. d. Neuen freien Presse.) Der gestrige Ministerrath di»cvtirte die Vorlage wegen Abänderung der Ge schäftsordnung deS Unterhauses zur Berhinderung unzulässiger Zeitvergeudung bei den Debatten. Lagesgeschichte. * Berlin, 11. November. Der „ReichSanz." mel det: Se. Majestät der Kaiser befinden sich infolge Amtlicher Theil. Ihre Majestät die Königin haben ruhig ge« schlafen. Der Appetit ist ziemlich gut; in den Abend stunden jedoch noch immer etwa- Fieber. Strehlen, 12. November 1881. vr. Fiedler. s». 4,80 ». ao». 4,80». 8,80». OG. 48,28». »1 da.». 8B. ^,28tW.t^G 8,28 ». 08». Telegraphische Uachnchlen. Berlin, Sonnabend, 12. November, Nachmit tags. (Tel d. DreSdn. Journ.) Se. Majestät der Kaiser befindet sich nach gut verbrachter Nacht wieder vollkommen wohl, hat Vormittags eine Reihe von Vorträgen evtgegrvgenommen und Mittag- mit dem Chef de- MilitärcabinetS gearbeitet. Baden-Baden, Sonnabend, 12. November. Tel. d. DreSdn. Journ.) Der Großherzog hat eine chlechte Nacht verbracht. Er litt an bedenklicher Herzschwäche und an Störung der Respiration. Erst gegen Morgen waren die gefährlichsten Symptome beseitigt. PulS und Athmung heben sich wieder. Da» Fieber ist unverändert. Wien, Freitag, 11. November. (Tel. d. Boh.) Die Berathungen über die Revision de- allgemrivrn Zolltarif- wurden heute fortgesetzt. Die Lesung de- Zolltarif- wurde beendigt und zahlreiche Modifikationen wurden vorgenommen. Da noch einige Differenz«« vorhanden find, wer den dieselben in einer demnächst stattfindenden ge- vikinsamen Ministerconferrnz beendigt werden, zu welcher der ungarische Handel-minister morgen hier rintrifft. Der finanzielle Effect der Zoll- tarifSrevifion, hauptsächlich au- der Erhöhung der Kinanzzölle, deS PetrolrumzoüeS wird mit 10 bi» 12 Millionen veranschlagt. Pari-, Sonnabend, 12. November. (Tel. d. Dre-dn. Journ.) Gutem Vernehmen nach sprach gestern Gambetta nnr mit Kreycinet, Allaintarga gegen Frankreich mißtrauisch gemacht, stelle sich natür- Uch aus die Seite Deutschlands und Oesterreich-. Die bevorstehende Amt-Übernahme Gambetta'-, obgleich längst vorhergesehen, sei nicht-destoweniger ein sehr wichtiges politisches Ereigniß, welches zuverlässig nicht ohne Wirkung auf die politischen Gruppirungen auf dem Continenre bleiben werde. »ES ist aber nicht in Europa", fahren die »Times" fort, »wo wir wirkliche Ursachen zur Besorgmß erkennen. Dennoch ist Europa, obgleich selbst ruhig, von einem gewissen Gefühl der Unruhe durchdrungen, dessen Ursache jenseits deS mit telländischen Meeres zu suchen ist. Spanien ist um Marokko besorgt; Frankreich hat in Algier und Tunis leine Hände voll; die Augen Italiens sind mit Ver druß und Besorgniß auf letzteres Gebiet gerichtet, und Englands besondere Sorge »st auf Aegypten concentrirt, dessen Lage sich unglücklicherweise von dem, was in Tunis vorgegangen ist und vorgeht, nicht ganz tren nen läßt." Diese Besorgnisse der englischen Blätter mögen vom engliichen Standpunkt vielleicht einige Begründung be sitzen, aber sicher ist ihre Tragweite nicht so groß, wie man sie in der englischen Presse darstellen möchte. Man verkennt in England völlig, welche großen Vor theile die auf das deutsch-österreichische Bündniß be gründete continentale Politik Europa gebracht hat. Den Brennpunkt der europäischen Politik bildete bis her die Meerenge am Bosporus. Der Streit um die Herrschaft über Konstantinopel, die Rivalität der Mächte in der europäischen Türkei, war eine ständige Gefahr für die Ruhe Europas. Diese- Verhältniß ist wesent lich günstiger gestaltet worden, und die Verwickelungen, welche jenseits deS mittelländischen Meeres erwachsen können, dürften ungleich leichter zu beseitigen sein, als diejenigen, zu welchen etwa die Frage der Herrschaft über den Bosporus Veranlassung giebt. Die Diffe renzen, die anläßlich der Küsten deS mittelländischen Meeres entstehen können, werden im Wesentlichen durch eine Verständigung England- und Frankreichs au-zugleichen sein, und gerade England- Stellung im Mittelmeer ist durch den Besitz von Gibraltar und Malta, sowie durch den Einfluß, welchen eS in Aegyp ten au-übt, eine so günstige, daß sehr viel Schwarz seherei dazu gehört, wenn man in dem Beitritt Italiens zum deuftch-österreichischen Bündniß einen Grund zu Besorgnissen erblicken will. Die Bedeutung dieses politischen ActeS ist — wie man in Deutschland wnß — ganz wo anders zu suchen. Es ist der endliche Ausgleich zwischen Oesterreich-Ungarn und Italien und eine offene Bekundung der Freundschaft deS letztern, welche angesichts der irredentistischen Be strebungen für Oesterreich-Ungarn und seinen deut schen Alliirten für die Zukunft al« eine Gewähr deS Friedens gelten kann. Auf italienischer Seite sind bis jetzt keinerlei Ansprüche aus Gegenleistungen er hoben wo»den; e» haben auch, wie aus den Erklärungen deS Barons v. Kallay hervorgeht, keinerlei Abmachungen stattgefunden. Das freundschaftliche Verhältniß Oester reich Ungarns zu Italien ist, wie Graf Andrassy am 8. t. in der ungarischen Delegation erklärte, lediglich ein großer wichtiger Factor des europäischen Gleich gewichts, und mit den Empfindungen herzlichster Sym pathie waren die Völker Oesterreich-UngarnS Zeuge deS königlichen Besuches in Wien. Die wohlthatigen Folgen dieses ActS können nicht auSbleiben, und auch in England wird man bald die Ueberzeugung gewin nen, daß die Aenderung in der politischen Stellung Italien- für keine europäische Macht einen Anlaß zur Beunruhigung bieten kann. Dre-dttt, 9. November. In der am 7. d. M. stattgehabten Sitzung de« königl. sächsischen Alter- thumSverein», in welcher Se. königl. Hoheit Prinz Georg den Vorsitz führte, wurden nach einigen ein leitenden Worten VeS ersten DirrctorS, Generallieute- nantS v. Carlowitz zuvörderst die Registrandenein- gänge erledigt. E» befanden sich darunter zwei Schreiben deS evangelisch-lutherischen Lande Sconsisto- rium» vom 16. April und 17. October d. I., einen Altar in der Nikolaikirche zu Dippoldiswalde und verschiedene Kunstalterthümer in der Kirche zu Brieß- nitz bei Dresden betreffend; mit schon so ost bewährter Bereitwilligkeit ist auch in diesen Fällen da- evange lisch-lutherisch« LandeSconsistorium den Wünschen deS BereinS nachgekommen und hat aller Erforderliche für den Schutz der fraglichen Gegenstände angeordnet. Auf da- Gesuch der Au»stellung-commission für die heraldisch-sphragistisch-genealogische Ausstellung, welche im April und Mai 1882 zu Berlin stattfinden wird, wurde die Beschlußfassung über Beschickung derselben bis zur nächsten Sitzung au-gesetzt; zugleich wurde den Mit gliedern de« Verein«, welche sich bei dieser Au-stellung durch Einsendung geeigueter Gegenstände betheiligen wol len, anheimgcstellt, vor Ende de- laufenden Monat- diese Gegenstände bei dem Sekretariate de- Verein» anzumelden. Prof. vr. Steche berichtete über einen Taufstein in der K o che zu Hartenstein, aus welchen der dortiges Bürger meister Espig aufmerksam gemacht hatte, über eine kunst Verordnung eine Ernennung für die I. Kammer der Stände versammlung betr., vom 7. November 1881. Wir, Albert, von Gotte- Gnaden König von Sachsen rc. rc. rc. verkünden hiermit, daß Wir nachdem durch den au» Gesundheitsrücksichten erfolgten Rücktritt des Ober« appellationSgericht-- Vicepräsidenten a. D. Geheimen RatHS von König auf Noschkowitz eine der in 8 63 der BersassungSurkunde unter Nr. 14 bezeichneten Stellen der I. Kammer der Ständevrrsammlung zur Erledigung gekommen ist, für diese Stelle den Rittergutsbesitzer Kammerherrn Heinrich Frei herrn von Friesen auf Rötha ernannt und zu dessen Beurkundung die gegenwärtige Verordnung unter Vordruckung Unseres Königlichen Siegels eigenhändig vollzogen haben. Gegeben zu Dresden, am 7. November 1881. (I-. 8.) Albert. Hermann von Nostitz-Wallwitz. ». Lroniktstter, 6oou»i»«l«>ltr ä« vreeüoor ^ourmtt»; NEinaU - verU» 7N«» Letpel» - 8—1-l»» «. Mr Aaa»«u>t«»n L lerN»Vi»- N.-Miv»«8«: Lut Liu««, LerUn-S.^o-n-et, Znvatt-knSanL, »L. SeLtutte, Ston-en'e 8Lr«o; rrenktvtt L ^oeosr'ioko ljllokk»o<Uao^j S8rUte: A. LtM«s, klE°v«r>0 ». ». 6o.,' St«»««»'. LSoigt. Lrp«titiov ä« Vrvxtso, Aviußvretr»»«« Ao. 2V. 2». 03,78 ». ob,80 V. »8,80 ». 04 «. 00,28 «. 8,l.O ». 01,80 «. 00,80 «. 00». )8,80 ». )8,80 B. r,80 v. 1». ,1»0 B. 8.40 b». 7,80 bz. -W. 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