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Weißeritz-Zeitung : 12.02.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-02-12
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-191402124
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19140212
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19140212
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1914
- Monat1914-02
- Tag1914-02-12
- Monat1914-02
- Jahr1914
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 12.02.1914
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r, ersparen. bekam freute legte. Nach langem Suchen fand Mün das El endlich neben dem Nest der Bantamhenne. Auf einem darangeklebten Zettel aber stand zu lesen: „So ungefähr muh.es werden, verliere den Mut nicht!" Zur Nachahmung empfohlen! Ein kleines Mädchen, das sehr tierlieb war, eines Tages eine Bantamhenne geschenkt. Die Kleine sich sehr darüber, aber als der Vogel das erste Ei war sie etwas enttäuscht, sie hatte ein größeres erwartet. Auf einem Tischchen im Salon lag nämlich ein Straußenei, und dies war immer das Ideal der Kleinen gewesen. Eines Morgens war die Mutter sehr erstaunt, als sie beim Staubwischen im Salon fand, daß das Straußenei verschwunden war. Sie glaubte zuerst, da» Mädchen habe es zerbrochen, aber diese beteuerte hoch und heilig ihre Unschuld. Der kluge Bursche. »Kolinski", rief der Leutnant seinem polnischen Burschen zu, „hier hast du einen Fünfziger für Brot und einen Fünfziger jür Käfe. Lauf' mal rasch und hol mir beides." Der Bursche ging. Er blieb eine Ewigkeit fort, und schließlich kam er ohne Brot und Käse wieder, die Münzen verlegen in der Hand drehend. „Na, was ist los?" fragte der Offizier. „Befell, Pan Leitnant, hob' ich wulln bringen, oberr hob' ich verrwechselt Geldsticke, waih ich nich, welches is firr dem Brot und welches is sirr dem Käse. Ter erste „Sonncnkoch". Braten und Kochen mittels des Sonnenlichtes anstatt Kohlen und Gas hat bereits vor 300 Jahren Anwendung gefunden. Es gibt Sonnenöfen, mit deren Hilfe man ein Nierenstück oder eine Suppe vor züglich Herstellen kann. Ein Sonnenofen besteht in der Hauptsache aus einem sphärischen, mit einem Scharnier be festigten Spiegel mit einem Reflektor. Der Topf oder Teller befindet sich dort, wo sich die Strahlen des Spiegels ver einigen, d. h. also im Brennpunkt. Baron Tschernhausen, ein Deutscher, war der erste „Sonnenkoch". Im Jahre 1687 kochte er auf diese Weise zum ersten Male .Wasser, und im folgenden Jahre mit größtem Erfolge Eier. Sir John Her schel, der berühmte englische Astronom, und Mr. Buffon haben sich ebenfalls mit ähnlichen Experimenten beschäf tigt und sind zu dem Resultat gekommen, daß die Anwen dung der Sonnenwärme zu praktischen Zwecken zu den großen Aufgaben der nächsten Zeit gehört. Verschiedene „Sonnenköche" kochen in Kalifornien eine Gallone Wasser in fünszehn Minuten, rösten Fleisch in zwei Stunden und braten Spiegeleier in fünfzehn Minuten, d. h. in wenig mehr Zeit, als die gebräuchlichen Kochmethoden benötigen. Das durch Sonnenstrahlen geröstete Fleisch hat übrigens merkwürdigerweise einen sehr unangenehmen Geschmack; die sem Uebel kann jedoch leicht durch Einsatz einer gelben Glasplatte zwischen Fleisch und Spiegel abgeholsen werden. Dum or. Daher. Dame: „Was kosten denn die jungen Hunde, mein Junge?" Junge: „Der da kostet 2 Mark 50 und der dort 3 Mark." „Warum kostet denn der eine 50 Pfennig mehr?" „Weil er heute früh ein Aünszi'Pfennigstück ver schluckt hat." «Warner zu erblicken habe. Ohne den Schmerz würden wir uns unbedacht Erhitzungen, Erkältungen und zahlreichen an deren schädlichen Einwirkungen aussetzen, oder, allgemein ge sprochen, ohne ein empfindliches Merkmal der Gefahr, die wir unter diesen oder jenen Umständen laufen, würden wir wehrlos allen zerstörenden Elementen, die uns umgeben, ausgeliefert sein. Ein tüchtiger Halskatarrh, eine ordentliche Magenverstimmung, ein gehöriger „Brummschädel" sind noch immer für Lebemänner, Schlemmer und Trinker die heil samsten und empfindlichsten Lektionen. In zweiter Linie aber kommt der physische Schmerz der Diagnostik des Arztes zu Hilfe. Wäre der Schmerz nicht, so würde der Arzt oft Mühe haben, den Ort des Leidens zu entdecken. In beiden Fällen also würde die vollständige Vertilgung des Schmerzes der Menschheit mehr Schaden als Nutzen bringen. Ein gewisser Grad von Unempfindlichkeit, wie wir ihn bei Nervenkranken zu beobachten pflegen, setzt eben eine Krankheit voraus. Der Schmerz ist also zugleich in ge wisser Beziehung die Reaktion eines sich gegen die Krank heit verteidigenden Körpers. Eine andere Frage ist es natürlich, wie weit die Schmer zen, die zum Beispiel eine chirurgische Operation oder organische Störungen, über deren Natur man sich klar ist, zur Folge haben, nützlich sind. Zn dieser Beziehung ist selbstverständlich der Kampf gegen den Schmerz unerbittlich und erfreulicherweise von Erfolg gekrönt. In der Tat ist man in dieser Beziehung zu bewundernswerten Ergebnissen gelangt. Man öffnet einem Menschen den Leib, nimmt ihm ein paar Pfund ungesundes Fleisch heraus, näht ihm die Wunde wieder zu, ohne daß der Kranke auch nur einen Augenblick während oder nach der Operation die geringste Schmerzempfindung gespürt hat. Sicherlich wird man auf diesem Wege noch weiter sortschreiten und Kranken, deren Schicksal besiegelt ist, einen langen Leidensweg ersparen. Verbietet auch das Gesetz dem Arzt, das Leben des Leidenden durch betäubende Mittel auch nur um eine Sekunde abzu kürzen, so vermag doch die Wissenschaft dem langsam Hin siechenden einen qualvollen Tod zu ersparen. Ter Kampf gegen den Schmerz ist also auf der ganzen Linie eröffnet. Er beschränkt sich nicht auf die Linderung der Leiden des. Einzelnen, seine radikale Vernichtung ist die Mission alles kulturellen Strebens. Die Gerichte der zivilisierten Länder haben die künst liche Schmerzbereitung, die Tortur, abgeschafft, und die Länder, in denen die Todesstrafe noch im Gebrauch ist, wenden sie an, indem sie gleichzeitig die physischen und moralischen Leiden des Verurteilten auf ein Minimum her- absetzcn. Für die zivilisierte Welt ist es ein unerträglicher Gedanke, daß afrikanische oder asiatische Potentaten mit allem Raffinement ihre besiegten Feinde oder die Ver brecher leiden lassen. Sofort tritt Europa auf den Plan und schreitet ein, um den Unglücklichen den Schmerz zu
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