Dresdner Journal : 26.08.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-08-26
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-188208269
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18820826
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18820826
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1882
- Monat1882-08
- Tag1882-08-26
- Monat1882-08
- Jahr1882
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1153
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- Titel
- Dresdner Journal : 26.08.1882
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"7 Sonnabend, de» 26. August. V1S8 18k »doooew«at»prvt»r DresdntrIounml Verantwortliche Redaction: Oberredacteur Rudolf Günther in Dresden. creten Zwischenfragen. Sie wollen Alles zerstören rief Einer, was wollen Sie an die Stelle fetzen? die den »»»»»riuUd d»» deot»ckeo Keich«» tritt ko»t- und 81«lopelru»chl»x tüo,«. Feuilleton. Xedigitt »on Otto Banck. Mr. Timsen der Spekulant. Stoan von Lonrad Fischer-Sallstrin. (Fortsttzung.) Wir betäubt blickte Franz v. Leuteritz, der Scene immer noch nicht begreifen tonnte, bald aus Man forschte umher, und die Erkundigungen, welche man einziehen konnte, waren ganz geeignet, da» Er staunen und Verwundern noch zu erhöhen. Eine merkwürdige Veränderung war unterdessen mit der alten Johanne vorgegangen. Diese hatte ihr mürrische» Wesen total abgelegt und gab sich alle Mühe, Frau v. Leuteritz aufzuheitern. Franziska schlich im Hause umher wie ein Schatten; ein unsagbare» Weh lag in ihrem Auge, da» sie verheimlichen wollte und doch nicht tonnte; ein tiefer Kummer prägte sich in ihrem reizen den Antlitz au». Die Heiterkeit der alten Johanne schien wie ein Alp auf ihnen zu liegen, so daß sie die nicht mehr ansehen konnten. Man sprach in der Stadt sonderbare Dinge über da» plötzliche Verschwinden der beiden Amerikaner, vermuthete diese» und jene», ohne natürlich dem wahren Sachverhalt im Entferntesten nahe zu kommen. So waren drei Tage hingegangen, ohne daß e» gelungen war, irgend welche» Lebenszeichen von Franz zu erhalten. Die Unruhe der liebenswürdigen Damen vermehrte sich von Minute zu Minute und schon vermied Frau v. Leuteritz, um den sichtbaren Kummer Franz»«ka'S nicht noch mehr zu vermehren, in Gegenwart ihrer Tochter überhaupt von Franz zu sprechen. E» war ein wunderbarer Abend — die Rosen in dem kleinen HauSgarten dufteten Bienen schwirrten kosend um sie her; da und dort schossen Johannitkäfer auf, surrten hinüber bis nach dem Kiotk, wo Johanne damit beschäftigt war, den Thee aufzutragen. Frau v. Leuteritz saß fchweigrnd in d.m Garten- stuhl, Franziska an ihrer Seite, und Niemand von Diefe Gelegenheit benutzte der Danke, ging ruhig, als ob nicht» geschehen fei, nach der Thür, durch diese hinaus und, al» Eapitän Leuteritz sich im nächsten Augenblicke nach ihm umblickte, war er verschwunden. Mr. Timsen schritt wie ein alter ehrwürdiger Herr durch die Hausflur deS Hotels, wo ihm jetzt die Gäste und die Dienerschaft, durch da- Geräusch deS Schusses aufgeschreckt, mit der Frage entgegenstürzten, wa» geschehen sei, und in einem Tone, der so ruhig und ehrwürdig klang, als sei eS der Schlutzpassu» einer Ouäkerpredigt, antwortete er: „Duell, Sir, zwischen Lapitän Leuteritz und Mr. DorellI — Ich wünsche nicht, daß der Capilän ver- hafiet würde, er hätte c- wenigstens nicht verdient; nein, man würde ein großes Unrecht an ihm begehen und ich würde im Falle seiner Verhaftung ganz und voll sür ihn eintreten!* Nur wenige Herren aus der aufgeregten Versamm lung verstanden die in englischer Sprache gesprochenen Worte deS Spekulanten, doch darum bekümmerte sich Mr. Timsen nicht, sondern ging ruhig, anscheinend voll Trauer und Sorge über da» unglückliche Ereigniß hinweg au» dem Hotel fort und ward nicht mehr ge- sehen Voll Unruhe und mit Erstaunen erfuhr Frau v. Leuteritz die Abreise ihre» Sohne», sowie die plötz liche Abreise Mr. Timsen'»; wa» sollle sie dazu sagen? Franz war sonst ein so besorgter Sohn, daß er gewiß, wenn nicht etwa» Außerordentliche« vorgefallen wäre, seine Mama und feine Schwester nicht so in Augst und Ungewißheit um ihn zurückgelassen hätte. I» x»»»»» L»i«L»: dLhrliebr.... 18 Lkvrll. Mhrlich: 4 00 kt. Liarsla« Hummer»: 10 ?k Danke, bald auf den sich vor ihm in feinem Blute wälzenden Dorell, und erst dann, al» Mr. Timsen sich ruhig, wie immer, al» ob nicht» geschehen fei, nach der Thüre wandle, stürzte sich die massige, recken hafte Figur de» Eapitän» auf diesen zu und hielt ihn fest. „Halt, bei Gott, halt, nicht von der Stellet Wa» soll da» bedeuten? Erklären Sie mir, Mr. Timsen, die Kugel galt mir?!* „Sir, lasten Sie mich, die Kugel galt Ihnen, nun seien Sie froh, daß sie Sie nicht erreicht hat. Ich verliere 60000 Dollar» und damit sage ich Alle», S>r. Dorell ist schuld, daß ich sie verliere, mag er'» büßen! Beklagen Sie mich, Sir, ich habe diese Summe nicht zum zweiten Male zu verlieren; und wa» Sie betristt, Eapitän, so gratulire ich Ihnen zu Ihrem Glücke.* Die merkwürdige Ruhe, mit der Mr. Timsen diese» sagte, imponirtr dem Eapitän so sehr, daß er unwill kürlich die Hände von dem Danke zurückzog und ihn sreilirß. Dabei blickte er auf den am Boden liegen den, verwundeten Dorell, al» erwarte er von diesem die L-jung de» sonderbare« Näthsel«. Drr-deu, 25. August. Wie die „Tribune de Genöve* berichtet, hat in Genf während deS internationalen MusikfesteS ganz im Geheimen eine Lonferenz von Häuptern der anarchistischen Partei stattgefunden. E» sollen 12 Russen, 2 Deutsche und 1 Franzose, wie e» heißt, Elisöe RecluS, anwesend gewesen sein. Allem An scheine nach »st eine Spaltung unter den Hohenpriestern der Anarchie eingetreten, da Elisee Reclu» seine Theil- l ahme an der Versammlung, die am letzten Dienstag in Lausanne stattgefunden, verweigert haben soll. Diese Nachricht besitzt eine gewisse innere Wahrschein lichkeit. Da» „Journal deS D 6 batS * theilt dieselbe gleichsall» mit, und sein Genfer Correspondent fügt bezüglich der Lonferenz Folgende- hinzu: „Man ver sichert mir, daß die Ditcussion einen sehr traurigen Eindruck machte. Diese, im Allgemeinen intelligenten und von guten Absichten (?) beseelten Menschen sind trostlos bei dem Anblick so vieler leerer Köpfe und ver rückter Tölpel (köroees nigauäs), welche ihre Sache durch Deklamationen in öffentlichen Versammlungen compromittiren. E» scheint sogar, daß der französische Geograph (Elisee RecluS) feine Mitwirkung bei der, an die Genfer Verfammlung sich anschließenden Zu sammenkunft in Lausanne, wo die französische Beilage. Börseuuaedrichten. — „„Nichts, alle Gesetze sind schlecht, schon dadurch allein, daß sie Gesetze sind. Wir werden daher keine Gesetze machen. (Beginnender Lärm) Wir wollen das Licht überall hintragen; »n die Schweiz wie anderwärts. Die Bourgeois sind Diebe und die Arbeiter Geplünderte. * * (Der Lärm verdoppelte sich und schwillt nach und nach zum Heulen des Sturme- an.) Der Redner schreit: „„Schreien Sie nur. Wenn ich in Eure Versamm lungen ginge, würde ich einen Revolver in die Hand nehmen. Sie werden nie so gewaltthätig, wie ich sein.** Bei diesen Worten wird der Lärm ungeheuer. Ein Waadtländer springt auf die Tribüne, um den Redner zu würgen. E- tritt ein Augenblick der Ruhe ein, welchen andere Besessene benutzen, um Sätze, wie die folgenden unter die Menge zu schreien: „,WaS wir wollen, Ihr Bourgeois, nun, wir wollen Euch Euer Eigenthum nehmen und, wenn nöthig, Euch unterdrücken.** Bei diesem niederschmetternden Wort gingen die Waadtländer davon und löschten da» GaS au». Man wird nunmehr begreifen, warum der fran zösische Geograph mit diesen tobenden Idioten nichts mehr zu thun haben will * ES ist em wideliicheS, aber zugleich trostreiche» Schauspiel, welches diese Anarchistenversammlungen darbieten. Wie beim Thurmbau zu Babel sehen wir die Sprache dieser Menschen sich verwirren; Niemand versteht sie mehr, und sie gleichen, wie der Correspon- dent de» Pariser Blatte» mit Recht bemerkt, in der That einer Heerde Besessener. Nicht besser, wie in Lausanne die französischen, gerirten sich in Pari» die italienischen Anarchisten. In einer dieser Tage daselbst abgehaltenen Verfammlung der „italienisch- collectivistifchen EommunardS* genügte diesen die „sociale Revolution* wie sie die französischen Revo lutionäre verstehen, noch nicht. Sie sordern die „uni verselle Lommune*. Die Zusammenkunft endigte mit einer Rechtfertigung de» Meuchelmorde». Die Ver fammlung fällte nach einigen blutdürstigen Reden ein Verbiet über da» Urtheil, wodurch Cipriani wegen Meuchelmorde» in Italien zu 20jährigem Kerker ver- urthe,lt worden ist, und forderte die italienischen So- ciallsten auf, Cipriani überall al» Candidaten für die römische Deputirtenkammer aufzustellen. Wie der„Jn- I»8vr«tenprvl»er kür den kaum einer xe-pitllouea petitrsit« SO ?k. Unter „kinxsisadt" die Teile KO kk. Lei 1'»b«!l«u- und Tiüsrvent» SO H Xuf,cdlLx. LrseLelnen r mxlieh mit Xu»o»dme der kann- und keierts^s Xdend» Mr den Mixenden I'»x. ihnen schien den Muth zu haben, auch nur ein Wort zu sprechen. Die Johanne hatte ihre weiße Schürze angethan, da» Haar heute ganz besonder» glatt gestrichen, die dicken Flechten fast in ernsten Ringen auf dem Hinterkopfe befestigt — sie sah au», al» ob e» ein Festtag wäre heute, oder al» ob sie zur Kirche gehen wollte. Auf Wunsch der Frau v. Leuteritz sollte die Jo hanne im Garten den Thee mit ihnen trinken, ein Fall, der in letzter Zeit deshalb nicht mehr vorge kommen war, weil die Johanne sich mürrisch in der Küche verkroch. Aber heute setzte sie sich behaglich an den runden Tisch und schien nicht müde zu werden an den Thee- tosten umherzurücken, diese» und jene» zu ordnen und ihre Schürze zu glätten. Auf einmal ertönte draußen die Glocke; die Jo hanne sprang auf und wollte hurtig davonellen. „Wenn e» Frau Locher ist, beste Johanne, dann sage ihr, ich sei unwohl; e» wäre mir nicht lieb, sitzt Gesellschaft um mich zu haben, e» ist mir so sonderbar zu Muthe * Die Johanne rannte fort, stumm nickend, durch den kleinen Garten, daß der Kie» vor ihren Füßen aus stob, in da- Hau» hinein. Aber jetzt ertönte vom Hausflur herau» ein wahrer Jubelgeschrei — und die Johanne war'», welche aus» jubelte —, wa» ,hr nur begegnet sein mag? Fast zu gleicher Zeit erhoben sich Frau v. Leuteritz und Franzi-ka, al» hätten sie sich verabredet, und verliehen da« KioSk, uw nachzusehrn, wa« e« mit der Johanne sei. Internationale ein solenne» Fiaico machte, ver weigerte. Diese Versammlung fand in der Tonhalle Statt. Die Redner, einige Frauen und viele Neu- dierige füllten beinahe da» Local; mehrere fehlten jedoch bei dem Namensaufruf, namentlich der einge schriebene, wie eS scheint, unterwegs verloren gegangene Hauptredner. Man hatte für die Presse einen Tisch bereit gehalten, aber eS hatte sich nicht ein einziger Berichterstatter eingefunden. Die Musik leitete die Versammlung durch die Melodie de» Proudhon'schen Gesänge»: „DaS Eigenthum ist der Diebstahl* ein. Dann folgten die üblichen AuSrufe: „„Nieder mit Gott! — Nieder mit dem Vaterland! — Nieder mit den Regierungen! — Tod den Fabrikherren! — Tod den Bourgeois!** u. s. w. Einige Waadtländer pro- testirten. Einer derselben bemerkte unter Anderm, daß e» höchst seltsam sei, Touristen aus Lyon, Mar seille und Pari« hierherkommen zu sehen, um sich über da» Elend zu beklagen. „„Sie hätten Ihre Ersparnisse besser anlegen sollen**, rief er den Rednern zu, welche die allgemeine Heiterkeit nicht zum Wort kommen ließ. Allein wenn man bei der Versammlung nur allein gelacht hätte! Die Redner zogen sich jedoch noch An dere», al» schlechte Witze zu. Zunächst wütheten sie gegen ihren Präsidenten, der, gelangweilt durch eine endlose Rede, in welcher ein Schwätzer die gesummte Geschichte Franke ch- auftischte, die Dauer jeder An sprache auf 10 Minuten befchränkte. Nicht minder unbequem waren die Waadtländer mit ihren indiS- Nachbestellungen auf da» „Dresdner Journal" für den Monat September werden zum Preise von 1 M. 50 Pf. angenommen für DreSde» bei der unter zeichneten Expedition (Zwingerstr. dir. 20), für bei den betreffenden Postanstalten. Lömgl. Expedition des Dresdner Journals. (Zwingerstraße Nr. 20, in der Nähe des neuen Postgebäudes.) Nichtamtlicher Thett. Nedersicht: Telegraphische Nachrichten. ZritungSschau. (Journal de» DöbotSO Tagetgeschichte. (Dresden. Berlin. München. Wien. Buda-Pest. Paris. Haag St. Petersburg Kon stantinopel.) Zur ägyptischen Frage. Dresdner Naedriwten. Provinzialnachrichten. (Leipzig. Borna. Hohenstein. Sayda. Ernstthal. Döbeln-) Vermischte«. Statistik und LolkSwirthschaft. EiugesaudteS. Aenilleton. Telegraphische Witterung-berichte. Kirchennachrichten. Inserate. Telegraphische Nachrichten. Pari«, Donnerstag, 24. August, Abend«. iTel. d Schles. Zig.) Da« Minifterconseil hat die Verfügung genehmigt, nach welcher der Italiener Zanardelli wegen Aufreizung zum Bürgerkriege in einer kollektivistischen Versammlung au« Frank reich »»«gewiesen wird. iBgl. die Rubrik „Zei- tungsschau*.) Marseiile, Donner«tag, 24.August, Abend«. (W T B ) Seit S Tagen herrscht hier ein Strike von Fuhrleuten» an welchem etwa 1500 derselben betheiligt find. Wegen Mangel« an Rohmaterial, welche« an den Kai« und in den BahnhofSlagrr- räumen angehäuft liegt, sind mehrere Werkstätten geschloffen und eine große Anzahl Arbeiter bereit« entlassen worden. London, Freitag, 25. August. (Tel. d. DreSdn. Journ.) Die von den gestrigen Abendblättern in einem Telegramm au« Alexandrien verbreitete Nachricht, daß Tell el-Kebir von den Engländern eingenommen worden sei, hat sich bisher nicht be stätigt. (Vql. umstehend die Rubrik „Zur ägyptischen Fraae*.) Die heutigen Morgenblätter melden, General Wolsrley sei in Nrfische angekommen; ein allge meiner Vorstoß werde nächsten Sonntag erwartet. Der Gouverneur der Citadrlle von Kairo soll er- b»tig sein, die Citadrlle im Namen de« Khedive den britischen Truppen zu übergeben. Die Eng länder versuchen Kairo direkt von Suez zv er reichen und stellen deshalb den alten Schienenweg von Suez nach Kairo wieder her. Konstantinopel, Donnerstag, 24. August. (Tel. d. PoUt. Cor,.) In der bevorstehenden letzten Sitzung der Confrreuz vor der Vertagung wird ein Protokoll vorgelegt und fignirt werden, wel ches dem europäischen Coneert daS Recht der definitiven Regelung der Verhältnisse in Aegypten vorbehält. Konstantinopel, Freitag, 25. August. (Tel. d. DreSdn. Journ.) Hinsichtlich der Militärcon- tiou ist noch keinerlei Beschluß gefaßt. ES heißt, Lord Duffrrin verweigere jede- neuerliche Zuge- ständniß; Dufferin bestehe jetzt selbst auf der Proelamirung Arabi BeyS al« einen Rebellen vor dem Abschlusse der Militärconvrntion. Infolge der Note deS LordS Dufferin hat die Pforte die Freilassung aller Arbeiter, welche wegen ihrer für englische Dienste in Aegypten erfolgten Anwerbung verhaftet worden waren, aageordnet. (Vgl. die „TageSgeschlchte*.) Lon Seiten der Regierung wird bekannt- gegeben, daß die Nachricht von der Ermordung eines Christen in Beirut und von dem Angriffe der Drusen de« Libanon« auf maronitische Dörfer unbegründet ist. Ebenso unrichtig ist, daß der Gouverneur von DamaSku« Verstärkungen zur Aufrechthaltuna der Ordnung erbeten habe. Zn allen Theilen Syrien« herrsche vollständige Ruhe. Alexandrien, Donnerstag, 24. August, Abends. (W. T. B.) Heute früh überfielen etwa 50 berittene Beduinen die Einwohner von Rawleh und begannen dir Häuser zu plündern. 2 Com pagnien englischer Truppen wurden gegen dieselben gesandt; die Beduinen flohen und entkamen. Die Aegypter errichten neue Geschützstände auf der Eisenbahn nach Kairo. Alexandrien, Freitag, 25. August. (Tel. d. Dresdn Journ.) Die Truppen Arabi BeyS haben gestern Abend ihre Zelte bei Kafr-ed-Auar ab gebrochen und dieselben heute früh vor einer Po sition von Kafr-ed-Auar aufgeschlagen. Man hält dirS für eine Kriegslist, um die Aufgabe der Stellung zu maSkiren. Zn der Stellung nahe bei HolinpoliS errichten dir Argypter Erdver- schanzungra. Port-Laid, DonnrrStag,24. August, AbrndS. (W T. B.) Allr Eisrnbahnra in drr Nähe deS SuezcanalS find nunmrhr durch rnglischr« Militär besetzt. Dir Abgradung drS Surzwassrrtanal« für JSmailia rrfolgtr in drr Nähe von Mapanah. l»o>« F>. Drandtt etter, Oowwi—io»Lr de» Dresdner dournel»; MuvdurU B»rli» - Vi»o - ». N - NerUe-Vmo S«»durx ». w.-Ndoed«»: Lud. «»ritt»: /qvakdendant, Lremeo: Kch/ottc,' Nr«,l»u: D LlanAe^'» L^rea« Ladetth),- krukkure » It H kuchkeodluox; OürM» Li. Mütter,- L'. k«rt» N,rlU» kreutturr » U. Daitde <2 0» , Newdurx: §te»tt«r N er» n «xvdvr: KVviel. Kipedition do» Dresdner dourn»!», Dresden, Tirinxerstr»»»« die. 80. ' transigent* mittheilt, haben die Socialiften von Rom, Neapel, Turin, Bologna und Genua ihre Zustimmung zu dem Beschluß ihrer Pariser Landsleute ausgedrückt. Zu Rimini, der Geburtsstadt de» Meuchelmörder» Cipriani, hätten alle demokratischen Vereine, der Mazzinidund, der Socialistenverein, der Eiprianiverein und da» Blatt „Alphabet* ihre Zustimmung auSge- drückt. Hiermit sei für heute dieser Einblick in da» Treiben der anarchistischen Parteien geschlossen. Wir würden da» widerwärtige Bild nicht entrollt haben, wenn da»selbe zur Beurlheilung der französischen und italienischen Paiteibestrebungen nicht erforderlich wäre. Namentlich für Italien enthalten diese Vorgänge eine ernste Mahnung. Sayesgeschichte Dresden, 25. August. Se. Majestät der König hat heute Vormittag den Uebungen der I. Jnfanterie- brigade Nr. 45 angewohnt und hierauf im hiesigen Residenzschlosse die Vorträge der Herren Staat-minister entgegengenommen. * Berlin, 24. August. Ihre Majestät die Kaiserin setzt die nöthige Pflege de» verletzten Fuße» fort, und beginnt die Besserung sich fühlbar zu machen. — Auf Schloß Rumpenheim fand vorgestern die Beisetzung der irdischen Hülle der am 15. d. MtS zu Kiel verstorbenen Prinzessin Maria Polyxena von Hessen, zweiijüngsten Tochter Ihrer lönigl. Hoheiten de» Landgrafen Friedrich Wilhelm und dessen Ge mahlin, der Landgräfin Anna von Hessen, Prinzessin von Preußen, in der landgräslichen Familiengruft Statt. Der BeisetzungSfeierlichkeit wohnten außer den hohen Mitgliedern der landgräslichen Familie bei: Ihre Majestäten der König und die Königin von Dänemark, Se. Majestät der König von Griechenland mit zwei Söhnen, Ihre kaiserl. und königl. Hoheiten der Prinz und die Prinzessin v. Wale» nebst zwei Söhnen, Se. königl Hoheit der Großherzog von Hessen und Se. großherzvgl. Hoheit der Prinz Alexander von Hessen, Se. königl. Hoheit der Großhrrzog von Meck- ' lenburg-Strelitz, Ihre Hoheiten der Herzog, die Herzogin und die Prinzessin Hilda von Nassau, sowie Se. Durch laucht der Prinz Nikolaus von Nassau, sämmilich mit Gefolge. — Der preußische Gesandte beim Vatikan, Or. v. Schlözer, hat sich, wie die „Nordd. Allg.Zlg.* berichtet, heute früh zum Reichskanzler Fürsten Bitmaick nach Varzin begeben. — Nach drr „Köln.Ztg.* war bisher bei den Manöver« dieBelegung»fähigke>t der Ortschaften zu gering veranschlagt, sodaß auch dem Manöoerterrain entfernter liegende Orte mit Truppen belegt werden mußten. Hieraus entstand vielfach der Nachthell, daß die Truppen täglich vor und nach dem Manöver noch große Märsche zu machen hatten. Zufolge ministerieller Anordnung sind deshalb in den Kreisen der diesjährigen Manöoerterrain» Commissionen der OrtSbehörden theil- unter Beigebung von Offizieren gebildet worden, um die BelegungSsähigkeit der Orte festzustellen. Zu diesem Zweck wird zunächst eine Ermittelung de in jedem Orte verfügbaren Raume- an Stuben, Kammern u. s. w. vorgenommen und dann auf Grund der letzten Gebäudesteuerrevision der Durchschnitt-raum der zu den verschiedenen Stufen der Gebäudesteuer eingeschätzten Gebäude ermittelt. Dann wird mit dem Durchschnitt-raum einer jeden Gebäudesteuerstufe der einzelnen Ortschaft eine Durchschnittszahl der einzu- quartierende« Mannschaft und unterzubrmgenden Pserde festgesetzt. — Eine Ermittelung, welche feiten deS evangelischen OberkirchenratHS über die Zahl der un getauften Kinder nach Einführung deS CivilstandS- gesetzeS angestellt wurde, ergirbt, wie die „K. Z* er fährt, daß nur in ganz verschwindenden Fällen die Taufe b>S zum 6. Lebensjahre unterblieben ist, und daß meistentheilS die Einschulung den letzt u Termin sür die Nachholung der Taufe bedeutete. In Rhein-
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