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Weißeritz-Zeitung : 03.07.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-07-03
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-191407036
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19140703
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19140703
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1914
- Monat1914-07
- Tag1914-07-03
- Monat1914-07
- Jahr1914
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 03.07.1914
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Kipsdorf. Ein falsche» Dreimarkstück mit dem Münz- -eichen der Jahreszahl >904 und dem Bildnis Wilhelm ll., König von Württemberg, wurde am l. Jul am hiesigen Postschalter angehalten und der Ortspolizei- behörde übergeben. Da» Falsifikat ist von einem Ein wohner in Umlauf gebracht worden. Da auch bereit» in Attenberg solch« falsche Dreimarkllücke verausgabt worden siech, so ist größte Vorsicht bei Annahme dieser Münzsorte anzuraten. Die Falsifikate sind übrigen» derart plump hergestellt, bah sie ohne weiteres als solche erkennbar sind kelsing. Dienstag abend 7 Uhr wurde der hiesige Fleischrrmeister Liebscher auf seinem Hausboden erhängt aufgefunden. Die Beweggründe zu dieser Tat sind völlig unaufgeklärt,, da die Verhältnisse des aus dem Leben Ge schiedenen ganz geordnete sind. Cs bleibt nur die An nahme einer plötzlichen geistigen Umnachtung übrig. Possendorf. Die Diakonissin Frida Hering ist am l, Juli d. I. als Schwester in da» Johannstädter Kranken haus, Dresden versetzt worden. An ihre Stelle ist zu demselben Zeitpunkte die Schweller Lina Hofmann ge treten. Möge das Wirken der neuen Schwester bei uns «in gesegnetes sein. Rabenau. In dem hiesigen etwa 4000 Einwohner zählenden Standesamtsbezirk sind im ersten Halbjahr >914 einschließlich zweier Totgeburten nur 19 Sterbefälle zu ver zeichnen. Im Monat Juni ist nur ein Sterbefall oorge- kommen. Dresden. Der König reiste gestern abend nach dem Truppenübungsplätze Ohrdruf und wohnte dort heute früh der Besichtigung de« zweiten und dritten Bataillons ll. Infanterie-Regiments Nr. 139 bei. Die Rückkehr nach Dresden bez. Wachwitz erfolgt heute 6 Uhr 29 Minuten nachmittags. — Der Festzug zum Sachsenlag wird am Sonntag Mittag von 12 Uhr ab auf der Reichenbachstratze stellen und marschiert l/42 Uhr ab, sodaß seine Spitze um 2 Uhr dar Königliche Schloß erreicht, wo Se. Majestät der König diese machtvolle Kundgebung für sächsisches Volks tum, für sächsische Art und Sitte und als Zeichen sächsischer Vaterlandsliebe entgegennehmen wird, al» eine Huldigung der Sachsen daheim und in der Fremde. Der Festzug berührt folgende Straßen, worauf infolge vieler Nachfrage hingewiesen sei: Reichenbachstraße, Reichsstraße, Prager Straße, Seestraße, Altmarkt, Wilsdruffer Straße, Sophien- straße, vorbei am Königlichen Schloß, Augustusstraße, Neu markt, Landhausstraße, Pirnaischer Platz, Moritzring, Marschallstraße, Sachsenplatz, Feldherrnstraße, Gneisenau- straße, Bönischplatz, Pfotenhaurrstraße, Fürstenstraße, Fest platz Vogelwiese. — Am Donnerstag abend einige Minuten vor >/29 Uhr unternahm der Direktor des Dresdner Flugplatzes Leutnant Meyer mit dem Herrenflieger von Beyer Ehren berg auf einer O8^-Taube einen Aufstieg. Obwohl fast Windstille herrschte und auch sonst im Scheine der unter gehenden Sonne do» Wetter prachtvoll war, machte es doch den Eindruck, als komme das Flugzeug nicht so recht in die Höhe. Plötzlich verstummte das Geknatter des Motors und im gleichen Augenblick sauste die Taube auch schon pfeilschnell zur Erde. Beim Nehmen einer Kurve hatte der Motor durchgesackt. Das Flugzeug stürzte auf «Ine frisch gemähte Wiese, die sich innerhalb des Flug- Platzgeländes unweit de» alten Pionierschuppens an einer Wasserlache befindet. Obwohl der Absturz aus verhält nismäßig geringer Höhe erfolgte, war die Taube doch sehr stark beschädigt. Leutnant Meyer erlitt Verletzungen besonders am Kinn, auch einige Zähne wurden ihm ein- geschlagen. Er eilte sofort nach dem Büro des Flug platzes, damit ein Automobil nach der Unfallstelle beordert werde, worin sein Begleiter, der gleichfalls an der Brust und dem rechten Bein verletzt war, weggebracht und ärzt licher Behandlung zugeführt wurde. An der Unfallstelle trafen rasch Mannschaften aus der Luftschisferkaserne ein, ebenso durchbrachen Passanten die das Flugplatzgelände umgebene hohe Bretterplanke, um gleichfalls den verum glückten Fliegern zu Hilse zu kommen. Der immerhin noch glimpflich verlaufene Unfall hatte bald die un geheuerlichsten Gerüchte zur Folge, die natürlich weit über- trieben waren. — Der 11. Verbandstag des Landesverbandes der Saalinhaber im Königreich Sachsen findet am 18., 19. und 20. August in Aue (Erzgebirge) statt. Im Mittelpunkt der Beratungen werden sich die Bestrebungen der kirchlichen Kreise sowie die Forderungen der Tonsetzer befinden. Freiberg. Die Festordnung für die dreitägige Feier des Elbgausängerbundesfestes ist folgende: Sonnabend den 18 Juli abends 8 Uhr: Begrüßung in der Festhalle. Sonntag den 19. Juli vormittags 10 Uhr: Festaktus mit anschließender Hauptprobe für das 1. Festkonzert; nach mittags 2 Uhr: Festzug; >/25 Uhr: 1. Festkonzert; abends 8 Uhr: Festkommers. Montag den 20. Juli: Vormittags Ausflüge und Hauptprobe für das 2. Festkonzert; nach mittags l/24 Uhr: 2. Festkonzert; abends 7 Uhr als be sondere Gabe der Gruppe Freiberg: Aufführung des Bergsestspiels Glückauf von F. A. Geißler mit Berg- mannsgruß von A. I. Anacker und großer Bergparade, bei der gegen 600 Personen Mitwirken, anschließend Kommer» aus dem festl'ch erleuchteten Obermarkt. Am Dienstag finden die Verhandlungen der Abgeordneten statt. Sayda, 2. Juli. Heute früh kam aus dem mit fast nur alten Gebäuden bestandenen Plan Feuer aus, das so schnell um sich griff, daß ll Wohnhäuser in Flammen aufgegangen sind Leipzig, 1. Juli. Bei Beginn der vierten Sitzung»- Periode de» Königlichen Schwurgericht» richtete heute der Vorsitzende, Herr Landgerichtsdirektor vr. Mahn, eine An sprache an di« Geschworenrn, in der er auf einen Fehl- spruch des vorgängigen Schwurgerichts gUen den Bäcker Schindler hinwie« und bemerkt«, daß Blätter aller Partei richtungen mit Recht den Spruch al» Fehlspruch bezeichneten. Die Zurechnungsfähigkeit des Angeklagten sei außer Zweifel gewesen, und er habe auch «lngestanden, daß er seine Frau löten wollte. Zu seinem eigenen und zum Erstaunen seines Verteidigers sei trotzdem der Angeklagte freigesprochen worden. Da« sei keine Rechtsprechung, sondern «ine Rechts- beugung gewesen. Die Geschworenen hätten ihre Pflicht verletzt und einen unerhörten Fehlspruch gefällt. Die Ge- schworenen seien an das Gesetz gebunden, sie dürften sich nicht über das Gesetz hinwegsetzen. Und wenn ein An geklagter noch so sehr zu bedauern sei, so seien dazu die mildernden Umstände da, von denen Gebrauch gemacht werden könne. Es sei zu hoffen, daß ein so unerhörter Fehlspruch in diesem Saale nicht wieder oorkomme. Leipzig, 2 Juli. Die drei bei der gestrigen Explo sion in der Farbenfabrik von Berger L Wirth schwer verletzten Arbeiter sind heute vormittag ihren Verletzungen erlegen. Chemnitz. Die hiesige städtische Sparkasse konnte am 1. Juli auf ein 75 jähriges Bestehen zurückblicken. Die Sparkasse liefert jedes Jahr die Hälfte der reinen Ueber- schlisse an die Stadtgemeinde ab und hilft so die Armen- lasten der Stadt wesentlich vermindern. Die Summe dieser Ablieferungen bezifferte sich im Jahre 1913 aus über 3 Mill. M. — DerBau der großen Talsperre im oberen Lauter- bachtale, der während der letzten drei Jahre von der Stadt Chemnitz betrieben wurde, ist nun soweit vollendet, daß am vergangnen Dienstag die vorläufige ministerielle Abnahme des Baues eriolgen konnte. Die gewaltige Sperrmauer steht nun völlig fertig da, so daß mit der An füllung des Stau-Beckens begonnen werden kann, nach dessen Füllung die endgültige Abnahme erfolgt. Die Sperre, die einen imposanten Eindruck macht, besitzt einen Fassungsraum von drei Millionen Kubikmetern und dient ausschließlich der Trinkwasserversorgung der Stadt Chemnitz. Die Mauer erhebt sich 33 Meter über den Talboden, be sitzt am Fuße eine Stärke von 27,5 Metern, die sich nach der Krone bis auf 4 Meter verjüngt. An der Bekrönung weist die Mauer eine Länge von 290 Metern auf, ist also fall doppelt so lang als die Mauern der schon für die gleichen Zwecke errichteten Talsperren der Stadt Chemnitz in Neunzehnhain und Einsiedel. Geyer. Infolge schlechten Geschäftsganges in der Pofamentenbranche haben sowohl die hiesigen Schützen als auch die JSgergesellschast ihre Sommerfestlichkeiten abgeletzt. Zschopau. Der Stellarbeiter Bach verübte Donners tag mittag auf seine von ihm getrennt lebende Ehefrau, als diese von der Arbeit aus der Fabrik heimkehrte, einen Mordanschlag. Er gab auf die Frau mehrere Schüsse ab, die die Kleider in Brand setzten. Der Täter flüchtete dann. Mehrere Arbeiter eilten hinzu, löschten die brennenden Kleider und brockten die Frau in das Krankenhaus. Die Frau ist durch einen Streifschuß an der linken Brustseite und durch Brandwunden verletzt. Der Mann wurde ver haftet. Zwickau. Der Handelsmann Berger aus Crimmitschau, welcher sehr nervös ist, reiste von Aue nach Zwickau. Dabei geriet er mit seinen Mitreisenden in Meinungs- disferenzen, die ihn dermaßen ausregten, daß er aus der Strecke zwischen Aue und Wiesenburg aus dem Zuge sprang. Er blieb besinnungslos liegen und wurde von der Eisenbahnverwaltung Wiesenburg nach dem Kreis- krankenM Zwickau überführt. Dortselbst wurden Ham- abschürsungen und Rippenquetschung festgestellt. Der Ver letzte konnte auch gleich daraus in Begleitung seiner Ehe stau die Heimreise nach Crimmitschau wieder ontreten. Die Geschichte ist mithin für den Handelsmann noch günstig abgelaufen. Zwickau. Die Stadtgemeinde erhält aus ihrem An teil am Bergbau in diesem Jahre 300489 M. Kohlen zehnten, wovon 110000 M. in den Zehntenfonds, 65 489 M. in den Fonds zur Erbauung eines neuen Stadltheaters fließen und 125 000 M. im laufenden Be triebe Verwendung finden sollen. Crimmitschau. In der hiesigen Webindustrie herrscht leit einiger Zeit ein sehr flotter Geschäftsgang, sodag es in verschiedenen Betrieben an Webern mangelt. Die letzte Krise hielt über drei Jahre an, wodurch viele Ar- beiter abwanderten oder sich anderen Berufen zuwandten. Und diese Arbeitskräfte fehlen jetzt. Die Nachfrage nach Herren- und Damenstoffen ist jetzt rege, sodaß die Liefer fristen kaum eingehalten werden können. Plauen. Der sogenannte „Rote Turm" ist mit dem anstoßenden Grütznerschen Grundstück am Amtsberg zum Preise von 80000 Mark in den Besitz der Staatsregierung übergegangen. Die beiden Gebäude sollen abgetragen und an ihrer Stelle ein großer Schwuraerichtssaal errichtet werden. Der Rote Turm steht schon 600 bi« 700 Jahre; man hasst, daß er nach Möglichkeit erhalten bleibt. — Kommerzienrat Leopold Oskar Hartenstein stiftete anläßlich des 25 jährigen Bestehens seiner Firma 50000 Mark für eine Unterstützungskasse und 5000 Mark für das Kaufmanns-Erholungsheim in Bad Elster. Oelonitz i. E. Anläßlich des vom ll. bi» 13. Juli 1914 stattsind-nden Heimatfeste« in Oeknitz i. E. errichten die großen Steinkohlenbergwerke des Reviers ein künst- iches Bergwerk, da» die getreue Nachbildung eines kohlenschachte» mit Lin- und Ausfahrt, Kohlenabbau, Streckenförderung, Bewetterung usw werden wird; auch sollen daselbst Rettungsübungen unter Anwendung von Sauerstoff-Atmungsapparaten «»»geführt werden. Dieses Bergwerk, da« rin« Fläche von 1200 Quadratmetern be deckt und einen Kostenaufwand von 30000 Mark ver ursacht, wird noch einige Wochen nach dem Heimatfest, voraussichtlich bis Ende Juli, stehen bleiben und der Be sichtigung zugängig sein. Da bei der großen Tiefe der Kohlenschächte und bei der Gefährlichkeit des Bergbau betriebes eine Besichtigung und Befahrung den Fremden in der Regel nicht gestattet ist, so bietet sich hier ein« gute Gelegenheit, die Einrichtung einer im Betriebszustand be findlichen Kohlengrube gefahrlos in Augensckein zu nehmen. Tagesgeschichte. — Der Kreuzer Straßburg ist zur Verstärkung der deutschen Kreuzerdivision im Mittelmeer bestimmt worden. Er wird sich infolgedessen nach seiner Heimkehr au» West indien dem Kreuzerverbande im Mittelländischen Meer an- schließen — In der bayrischen Abgeordnetenkammer verteidigte der Verkehrsministrr seine Maßnahmen sür Streikoor- beugungsmaßregeln mit den jüngsten Ausständen in Italien und in Paris. — Die katholische Kirche hat in Oesterreich seit 1898 durch Austritte 94 652 Personen verloren. Davon traten 75222 zur evangelischen, 19430 zur altkatholischen Kirche über. 1913 wurden in Oesterreich 9 evangelische Gottes häuser geweiht. Ende des Jahres war der Bau von 6 weiteren in Angriff genommen. Brieg. Der Personenzug Lausanne—Mailand wurde im Simplontunnel plötzlich von einer gewaltigen Wasser- masse überrascht. Es gelang mit großer Mühe, den Zug nach dem Südportal des Tunnels zurückzubringen. Die Untersuchung ergab einen Bruch in der Leitung, die die größte und gefährlichste Quelle im Tunnel abfängt. Der Schaden konnte in fünf Stunden ausgebessert werden Wien. In hiesigen unterrichteten Kreisen verlautet, daß Fürst Wilhelm von Albanien sich augenblicklich in einer so gefährlichen Situation befindet, daß jeden Augen blick die Krisis Hereinbrechen kann. Das albanische Kabinett hat die Mittel sür Anschaffung eines Flugzeuges ver- weigert, obwohl Fürst Wilhelm die Bewilligung befür wortet hatte. Wien. Wie aus Serajewo gemeldet wird, äußerte sich der Mörder Princip: „Ich fürchte den Tod nicht. Ich habe damit gerechnet, daß ich gehängt werde. Ich war dem Thronfolger auf den Fersen, leitdem er den Fuß auf bosnischen Boden gesetzt hatte. Ich gestehe auf richtig, daß wir in Serbien schon seit Wochen das Attentat vorbereitet haben. Wir wollten den Erzherzog ermorden, weil wir gewußt haben, daß sein Regierungsantritt ein Unglück für Serbien sein wird, denn er wird es okkupieren wollen, sagten wir uns, wie die österreichisch-ungarische Monarchie seinerzeit auch Bosnien und die Herzegowina okkupiert hat." Der Verteidiger des Mörders erzählte, daß dieser in einen Hungerstreik einireten wolle. Serajewo. Auf Anregung des hiesigen Majors Pisfs, Lehrers am Militärknabenpensionate, haben hier Samm lungen für ein Sühncdenkmal begonnen; die erste Gaben- liste weist bereits 2000 Kronen auf. — Der in Serajewo verhaftete Gymnasiast Rifko Grades hat den serbischen Major Milan Pribicsevics als Urheber des Attentats bezeichnet. Pribicsevics war früher Oberleutnant in österreichisch-ungarischen Diensten, wurde im Hochverratsprozeß verurteilt und trat später als Major in die serbische Armee über. Hierzu wird jetzt noch weiter gemeldet: Cabrinovic sagte aus, er habe, als er vor einigen Wochen in einer Belgrader Zeitung die Meldung von einem Besuche des Erzherzog-Thronsolgers in Serajewo las, diese Zeitung zu Princip gekracht und beide hätten am nächsten Tage beschlossen, zu zeigen, daß sie Serben seien und für das Vaterland sterben könnten, indem sie den Thronfolger mit seiner Gattin und Begleitung töteten. Sie hätten sich dann in Belgrad erkundigt, von wem sie sich zu diesem Zwecke Bomben verschaffen könnten und kamen aus diesem Grunde zu Major Milan Pribicsevics, der Sekretär des großserbischen Vereins „Narodna Ochrana" und Souschef im serbischen Generalstabe ist. Priblcievics führte darauf Cabrinovic und Princip zu einem bekannten Komitatschi namens Cigo, der den beiden Verschwörern milteilte, daß er ihnen Bomben aus dem Kragujevaczer Arsenal oerschasfen könne. Cigo bedang sich aber au», daß seine Weisungen pünktlich eingehalten würden. Seine Bedingungen waren, daß sie sechs Bomben und ebensoviel Revolver erhalten sollten, sie müßten aber noch vier Helfers helfer gewinnen. Nach Explosion der ersten Bombe sollten alle die Bomben wegwerfen. Jeder Attentäter sollte, so bald der Thronfolger sich näherte, die Bombe in die rechte Hand nehmen und Zyankali in die linke, um letzteres sofort nach Wegwerfen der Bombe einzunehmen. Cabrinovic und Princip gelang es, noch einen dritten Komplizen namens Tusung Grabes zu finden, dessen Bombe, wie bereits gemeldet, 90 Schritte hinter der Lateiner Brücke aufgefunden wurde. Wie die Bomben nach Serajewo ge kommen sind, will Cabrinovic nicht wissen. Die Verteilung der Bomben geschah am Tage des Attentats vormittags >/2l0 Uhr in der Zuckerbäckerei Vlrinitsch in der Lsumaria- straße, wo Cabrinovic, Princip und Grabes sich getroffen hatten. Cabrinovic gab noch an, daß noch drei Attentäter vorhanden gewesen waren, will aber deren Namen nicht nennen. Cabrinovic stellte sich an der Csumarlabrücke, Princip am Appellkai auf, 100 Schritt« weiter entfernt Grabe». Prinzip bestätigte in seiner Aussage die Angaben Cabrinovic», wollte aber ebenfalls die anderen Komplizen nicht nennen, auch die Person nicht, die di« Bomben nach Sera'ewo gebracht hatte. Princip gab zu, daß sie di «
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