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Weißeritz-Zeitung : 19.01.1915
- Erscheinungsdatum
- 1915-01-19
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-191501194
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19150119
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19150119
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1915
- Monat1915-01
- Tag1915-01-19
- Monat1915-01
- Jahr1915
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 19.01.1915
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Zerstreute Philosophen. Archimedes war so in geome ¬ in r Sie nich gleich ver- herab, und lichen Klavier „ys Ira", die Carmagnole und die seillaise, und die entzückte Schar fiel singend ein. gewiß könig- Mar- Nun durfte das Klavier, das „sang", dessen Töne die rissen, nicht mehr leiden; ihre Huldigung dar. Es ihn dem Paris so in das Studium des Homer verloren, Gemetzel der Bartholomäusnacht und die Tat er ihm entgangen, erst den Tag danach er- Philosoph Karneades versank oft in so tiefes daß er das Essen vergaß und sein Diener irisches Syrakus gewahr Student die beliebten Nationalmelodien Fanatiker zur Begeisterung hin- die Schar brachte ihm vielmehr gelang dem Kanonier, die An ¬ wesenden aus dem Saal zu treiben, und das Klavier war gerettet. Der Kanonier, der früher Stimmer des Klaviers der Königin gewesen, ward später Hauptmann und erstand es bei der Versteigerung des Mobiliars der Königin .Hor tense, im Jahre 1814, mit Tränen in den Augen. den Sprung hinab gemacht haben? Es muß hier aufgeräumt werden; die Spiegel sind zerschlagen, die Gemälde zerschlitzt — warum sollte der vergoldete Kasten ein besseres Schicksal verdienen, da er doch dem Volk nichts nützen kann?" „Dieser Kasten," entgegnete der Kanonier, „birgt unsere es notwendig fand, um ihn nicht Hungers sterben zu lassen, ihn wie ein Kind zu füttern. Ebenso vergaß Newton manch mal zu Mittag zu essen. Cardanus, einer der berühmtesten Philosophen und Mathematiker, war auf einer Reise so in Gedanken verloren, daß er sowohl den Weg als den Zweck seiner Reise vergaß. Auf die Frage seines Kut schers, wohin er fahren solle, gab er keine Antwort, und als er bei einbrechender Nacht zu sich kam, wunderte er sich, daß sein Wagen stillhielt, und zwar gerade unter einem Galgen. Der Mathematiker Vieta war manchmal dergestalt in Nachdenken versunken, daß er stundenlang mehr einem Toten als einem Lebendigen glich. Budäus vergaß an seinem Hochzeitstage alles über seinen philosophischen Spekulationen, und er erwachte erst daraus, als die Hoch- zeitsgäste eine Gesandtschaft an ihn abschickten, die ihn in die Abfassung seiner Kommentare vertieft fand. daß er das fache, daß fuhr- Der Nachdenken, Sinnen vertieft, daß er die Erstürmung von erst durch seine eigene Verwundung zum Tode wurde. Joseph Scaliger war als protestantischer man mit 0, „Natürlich haben wir auch die Pyramiden besucht, waren ganz mit Hieroglyphen bedeckt," erzählte sie. „Puh," versetzte Frau Neureich, „haben Se denn Angst jehabt, daß welche an Sie sehen würden?" patriotischen Lieder in sich, und ich will ihn anlassen, sie hören zu lassen. Setzt ihn wieder wenn seine Töne verklungen sind, werdet ihr begnadigen." Und der Kanonier spielte auf Das Klavier der unglücklichen Marie Antoinette. In Haris gelangte vor einiger Zeit ein Klavier zur Ver steigerung, dessen Besitzerin einst die unglückliche Marie Antoinette gewesen ist. Mit diesem Klavier hat es folgende Bewandtnis. Ein Kanonier der Nationalgarde von Paris nahm mit seinen Gefährten am 20. August 1792 Besitz von den Tuilerien. Im Musiksaal sah er, wie eine Anzahl „Sieger" sich mit großem Eifer abmühte, das Klavier der Königin Marie Antoinette in den Garten hinabzuwerfen. Bereits war das Instrument auf das Fenster gehoben, als der Bürgersoldat der Schar ein Halt zurief. „So laß uns doch," antwortete mau ihm; „die Gerechtigkeit des Bölkes muß ihren Lauf haben! Warum sollen wir übrigens auch diesen Kasten schonen, da die übrigen Möbel bereits Dumor. Eine neue Jnsektenart. Frau von Mten, die mit ihrem Manne eine Aegyptenreise gemacht hatte, kam nach ihrer Rückkehr mit ihrer Freundin Frau Neureich zusammen und erzählte ihr von ihren Reiseerlebnissen. vaganzen. Beschließen mag diese Reihe der Millionäre, die nur für andere Leute Geld übrig haben, James Tyson, der australische Milliardär, dessen Lebensweise großes Aufsehen erregte, weil die seiner Arbeiter dagegen vor nehm zu nennen ivar. Tyson rühmte sich jedem gegen über, daß er niemals im Theater gewesen sei, nie mals Alkohol getrunken habe und — niemals Seife gebraucht habe. Hierzu sei erklärend bemerkt, daß — sich zu jener Zeit in Australien durch Abreiben feinem Sand reinigte. x>. kaufen >ich große Gemäldegalerien und Künst en zusammen und zahlen die abenteuerlich sten Preise für Kunstwerke von Meistern, die zu besitzen modern ist und als vornehm gilt. Im übrigen wohnen diese Finanzgrößen meistens in prunkvollen Palästen und umgeben sich mit fürst lichem Luxus, der manchmal so weit geht, daß sie in eigenen Zügen und auf eigenen Dampfern fahren. Nicht alle Millionäre Amerikas aber verwenden indes so viel auf ihre Lebenshaltung; es gibt im Gegen teil unter ihnen verschiedene, die sich selbst gegenüber von einem Geiz sind, der mit ihren Mtteln in keinen Einklang zu bringen ist, und die kaum das Nötigste für ihre eigene Person ausgeben. So bewohnte einer der reichsten Leute Nordamerikas, Samuel D-unlat, zeit lebens ein bescheidenes Stübchen in einem einfachen Hause und trieb seine Sparsamkeit so weit, daß er nie eine Bürste an seinen einzigen Anzug brachte, um den Stoff nicht unnötig abzunützen. Ein anderer Millionär, George T. Cline, der über 20 Millionen Mark nach deutschem Gelbe hinterließ, wohnte Jahrzehnte hindurch in einem kleinen Hinter- zimmer. Er kochte meist für sich selbst, gönnte sich nicht den geringsten Luxus und brauchte infolgedessen zu seinem Lebensunterhalt niemals mehr als zehn Mark wöchentlich. Dir. I. Blair, ein Mann, der über rund eine halbe Million Zinsen verfügt, ißt zum Frühstück nur einen Apfel und geht fast jeden Weg zu Fuß, um das Geld für die Straßenbahn zu sparen. Hetty Green, die bekannte nordamerikanische Phi lanthropin, deren Name nicht nur in ihrer Heimat, son dern auch in Europa durch ihre großherzigen Stif tungen bekannt ist, gehört auch in diese Liste der spar samen Millionäre. Sie, der es nicht darauf ankommt, für einen wohltätigen Zweck Millionen ß konä psräu zu opfern, lebt in puritanischer Einfachheit und kennt für sich selbst weder Luxus noch irgendwelche Extra- --
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