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Weißeritz-Zeitung : 30.11.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-11-30
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-191811308
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19181130
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19181130
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1918
- Monat1918-11
- Tag1918-11-30
- Monat1918-11
- Jahr1918
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 30.11.1918
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. Die Bekleidunftsnot dauert an. Erst Ernährung, dann BeNeldnng. Die Hoffnungen auf Erleichterung der Beklei dungs-Beschaffung werden sich einstweilen nicht erfül len. Die neue Regierung hat die BezugSscheinPslicht aufrecht erhalten, und es liegt im Interesse der All gemeinheit, daß die bestehenden Bestimmungen weiter hin befolgt werden. Der Maugek a« BeNewnngÄgegeustSude« ist vle» grötzer, als im Volte allgemein angenommen wird. An ein Sinken der hohen Preise ist deshalb vorläufig noch lange nicht zu denken. Wie groß die Not ist, beweist, daß wir schon die Vorhänge beschlagnahmen mußten. Seit vier Jahren ist uns die Einfuhr vollkommen abgeschnitten. Wenn man bedenkt, daß Deutschland km Jahre 1913 einführte: 478 Millionen Kilogr. Baumwolle 200 „ „ Wolle <50 Jute 55 ,, ,, vlachs 50 „ „ Hanf 4 „ „ Seide, und dem gegenüber stellt, daß diese Einfuhr uns vier Jahre lang gefehlt hat, dann kann man sich erst einen Begriff machen, wie groß der Mangel ist, und wie lange wir uns noch einschränken müssen, bis wir wiederum einigermaßen versorgt sind. Die Regierung will die Einfuhr von Lebens mitteln heben, um damit die Ernährung sicher zu stellen, die uns nach vier Jahren bitteren Mangels sehr not tut. Schiffsraum und sonstige Transportmittel werden erst für Getreide usw. Verwendung finden, be vor wir in oer Lage sind, Rohmaterialien für die Be kleidung einzuführen. Es ist ferner bekannt, daß da- neutrale Ausland schon lange Ausfuhrver bote für Bekleidungswaren erlassen hat. Diese Ausfuhrverbote beweisen am besten, daß auch dort großer Mangel herrscht. Wir wissen ferner, daß in Feindesland der größte Teil der Spinnereien aus Mangel an Rohmaterialien den Betrieb einstellte. Nun hatten zwar weitsichtige deutsche Kaufleute in der Schweiz größere Mengen Waren gekauft. Durch kurz sichtige Maßnahmen der alten Regierung wurden die Kaufleute gezwungen, die dort gekauften Waren zum Teil wieder abzustoßen, und sie sind zum größten Teil in die Länder unserer Feinde gegangen. Wenn es jetzt auch noch gelingt, einen Teil der in der Schweiz gekauften Waren herein zu bekommen, so wird das für die 70 Millionen Bewohner Deutschlands wie ein Tropfen auf einen heißen Stein sein. Bevor unsere eigenen Spinnereien und Webe reien in Gang gebracht sind, und das erste Stück Ware vom Stuhl kommt, wird noch lange Zeit vergehen. ES hängt davon ab, wann bei dem Mangel an Schiffs raum es möglich sein wird, die ersten Rohmaterialien nach Deutschland einzuführen. Dabei wird in Betracht zu ziehen sein, daß uns vorläufig die Ausfuhr fehlt. rann nkcht nur einführen ohne eine Ausfuhr; das würde zur Verarmung führen. Man muß damit rechnen, bevor alles geregelt ist, daß ein Jahr und mehr vergeht, ehe von den einzusührenden Textil- stoffen das erste Stück Ware vom Stuhl des Webers kommt. Die deutsche Textilindustrie beschäftigte vor dem Kriege über 1 Million Personen in etwa 165 000 Be- trieben mit etwa 16 Millionen Spindeln und »^Mil- lion mechanrschen Webstühlen. Ehe dieser große Betrieb kommt, um eine genügende Versorgung herbeizuführen, wird noch lange Zeit vergehen. Wir werden auch weiterhin noch gezwungen sein, Ersatz- gewebe zu verwenden, und auch an dem Material hierzu haben wir keinen Ueberflutz. Die von der Militärverwaltung beschlagnahmten Garne werden sofort fretgegeben werden, aber auch diese Bestände sind sehr zusammengeschrumpft, das be- Eist, es mit Mühe und Not gelungen ist, auf den Kopf der Bevölkerung 40 Meter Nähfaden zu be kommen. Die Not kann damit ein wenig gelindert, aber nie behoben werden. Lokales. /X Vorsicht bei der Bersütterung von BuchcUcriikuchc». Aus der reichen Bucheckernernte dieses Jahres wird hoffent- -ltch eine reichliche Gewinnung von Oel möglich ein, so daß auch mit einer stärkeren Versütterung von P.?ßrück- ständcn aus der Oelgewinnung von Bucheckern zu rech,.. < ist. Von großer Wichtigkeit ist aber, daß Buchcckernkuchen 's keinen Fall an Pferde oder andere Einhufer (Maultiere und Esel) versiittert werden dürfen, denn sie enthalten einen giftigen Bestandteil (Fagin), namentlich in der Samenhaut und auch im Kern, welcher bei diesen Einhufern äußerst verderbliche Folgen veranlaßt. Schon bis V» Psd. Buch eckernkuchen können, tödliche Folgen herbetsühren. Dagegen kann man diese Rückstände Rindern, Schafen und Schweinen unbesorgt vorlegcn, wenn nur die Kuchen unverdorben sind und in mäßigen Gaben verabfolgt werden. Als unbedingt zulässige Gaben sind zu nennen für großes Vieh 2 bi» 2,5 Kilogr., Jungvieh 1—2 Kilogr. auf 50 Kilogr. Lebend gewicht. Bet Schweinen erzeugen größere Gaben zwar einen sehr wohlschnrrckendcn aber auch sehr Weichen Speck, wenn man dem nicht durch geeignete Futtermischung vor beugt. /X Tie Wievcraufrichtung des Handwerks ist eine der wichtigsten Ausgaben der neuen Zett, freilich eine Auf gabe, der sich die Faktoren der Neuorientierung nicht ge rade mit besonderem Eifer widmen werden. DaS Hand werk bildet den Kern des städtischen Mittelstandes und bildet das einzige Glied, in der die technische Produktion unmittelbar, also ohne überflüssige Zwischenglieder an da» Publikum, an die Verbraucher, herantretcn kann. Das Handwerk war nie auf Rosen gebettet, und im Kriegs ging es ihm besonders schlecht. Diejenigen, die nicht Kriegs aufträge zu erhalten vermochten, wurden eingezogen und mußten »um großen Teil ihre Geschäfte schließen. Jetzt 1 Wt nlä nter de Füllen hergejagt. Als Sie es glücklich erreichte' schwangen Sie sich mit einem Satz wieder auf seine Rücken und behaupteten diesmal das Feld. Ich beka eitnnterrio: Fortsetzung folgt Ab letzte Sol- kehren diese Meister zurück. Daheim wartet ihrer ihr« durch die Einberufung zerstörte Existenz, deren Rrttukg die Frau vielleicht tapfer, ab-r ohne hinreichende Sach kunde längere Zeit versucht hat, bis sie endlich di« Flinte in« Korn werfen mußte, da es doch nicht« half. Mit neuen Rerrenkräften, aber mit weniger Kapital und unter vermehrter Konkurrenz geht der Meister wieder an die Arbeit heran, belastet noch mit der Aufforderung, all« früheren Gehilfen wieder einzustellen, einerlei ob Arbeit ist, oder nicht! Führwahr, eine fast unüberwsudltche Auf gabe! Aber sie muh gelüst werden. Und sie wird auch gelöst werden, wenn der Meister da« nötige Selbstvertrauen nicht verliert, kräftig zugretft und die nötigen Mittel zum Erfolge nicht vergißt. Alle Leute seiner alten Geschäfts- und Absatzorganisatton, die „Drähte zum Kunden" hin über sind zerrissen. Da mutz er sehen, sie durch eifrige Propaganda wieder anzuknüpfen: durch persönliche» Vor» sprechen - leider sehr zeitraubend, daher besser vor zubereiten durch entsprechende Aufklärungen in Rund schreiben, wie sie der Buchdrucker schnell entwirft und druckt. Diese Geschästsankündtgung muh den ersten Anfang bilden. baten schreibt über den Abschied: „Trübe Erinnerungen haben wir vom Durchmarsch durch Belgien und Elsaß- Lothringen mitgebracht. Schwere und harte Märsche waren es. Ueberall hatten wir es mit einer feindlich gesinnten Bevölkerung zu tun. Und als wir schltehllich al» die letzten der deutschen Truppen in Straßburg etntrafen, da fanden wir dort eine Bevölkerung vor, die dem hart auf dem Fuße folgenden Feinde jauchzend entgrgenjubelte. Festlich geschmückt sah man Straßburg in den feindlichen LandcSfarben, für unsere wackeren Deutschen hatte man nicht» mehr übrig. Tieftraurtgen Herzen» wendeten wir Straßburg den Rücken und marschierten stolz erhobenen Hauptes al» Unbesiegte über die Rheinbrücke bei Kehl. Und als wir da» andere Nheinufer erreichten, da empfing uns wanne treue deutsche Liebe. Geradezu rührend war der Empfang, der uns, den letzten dort über den Rhein marschierenden Truppen, bereitet wurde. Drüben auf der Straßburger Sette standen schon die Franzosen und be obachteten durch Ferngläser die uns auf dem rechten Rhein ufer zuteil werdende herzliche Aufnahme. Manch einer von uns hat Freudentränen vergossen ob dieser zu Herzen gehenden Kundgebungen und der fürsorglichen liebevollen Anteilnahme an unserem Geschick. Wir wurden wieder andere Menschen, die gedrückte Stimmung war im Augen blick verflogen. Wir fühlten uns wieder daheim unter wahren deutschen Brüdern und Schwestern." tk Ter Einfluß de» Kriege» auf Geburten und Sterbe- fälle. Ergebnisse der Bevölkerungsstatistik, die mit Ler Wirkung des Kriege» in Irgendeinem Zusammenhang standen, haben bisher infolge der Zensur nicht veröffentlicht werden dürfen. Mit der Aufhebung der Zensur werden nun solche Zahlen auch öffentlich bekannt werden können. So ver öffentlicht jetzt der „Vorwärts" eine Ucbersicht über die Geburten und Sterbefällc in Berlin bi« zum Jahre 1917, der wir folgende Angaben entnehmen: ,Jn Berlin belief sich die Zahl der Geborenen für 1913 auf 42 49S (davon tot 1660) und für 1S14 auf 39 052 (tot 1559). Für 1915, wo im Mai (neun Monate nach dem Kriegsausbruch und der HeercSeinberufung) der außerordentliche Geburtenrückgang cinsetz.e, war der Ertrag des ganzen Jahre« 32 249 Geborene (tot 1256). Das Jahr 1916, da« erste, dessen Geburtenzahl vollständig unter dem hemmenden Einfluß de» Kriege» stand, brachte nur 23 638 Geborene (tot 931). Der Ertrag aus 1917 stellte sich nach weiterem Rückgang auf nur 19 458 Getorene (tot 733). Der Rückgang war so stark, daß für 1917 nicht mehr halb so viel Geburten wir für 1913 gebucht werd«» konnten. / tk «Sie Exkaiser Karl leb«. Exkaiser Karl weilt auf Schloß EckartSau. Er ist jetzt sehr viel im Kreise seiner Familie und machte, so lange da» Wetter günstig war, mit seinen Kindern häufig Spaziergänge in den Auen in der Umgebung des Schlosses, daS von Gendarmerie be wacht ist. Natürlich liest der Exkaiser die Zeitungen mit großem Interesse. Der Haushalt ist jetzt verhältnismäßig bescheiden. Da» Leben auf dem stillen Schloß verläuft recht eintönig. Die Familie muß allerdings auf manche» verzichten, da» ihr früher auf einen Wink zur Verfügung stand. Aus den Vorräten in der Hofburg und Schön brunn kann nicht alle» beschafft werden, was gebraucht wird, so mußte zum Beispiel der Kaiser mehrere Tage — gewiß nicht tragisch — auf seine gewohnte Flasche dunkle» Bier verzichten. — Durch den Einbruch des Winters und den Schneefall sind die Verkehrsverhältnisse nach EckartS au sehr schlecht geworden. Die Familie des ^Exkaiser» ist jetzt ganz anf den Aufenthalt im Schloß angewiesen. Exkaiser Karl, der früher ein fehr unruhiges Leben führte und fast fortwährend auf Reisen war, führt jetzt in EckartS au das Leben eines Gefangenen. tk Tie neue RcichSsahnc schwarz-rot-gold macht der alten schwarz-weiß-roten Fahne in der Praxis keine große Konkurrenz Nur hie und da sah man bei dem Ein züge der deutschen Truppen die neue Fahne. Und da war gleich zu erkennen, daß sie nicht von Dauer sein wird, weil sic zu — unpraktisch ist. Sie stellt nämlich eine chemische Aufgabe, deren Lösung für den allgemeinen Ge brauch unmöglich, weil zu teuer, ist. Was ist „golden"? Keine Farbe, sondern eine Farbendeutung auf dem Um wege über einen Träger einer besonderen Farbennüanc«. Mit einem einfachen Farbstoff als Färbung läßt sich „gold" i nicht Herstellen, es muß durch Auftragung von farbigen Stoffen geschehen, die den Stoff nicht färben, sondern ver decken. Das, was als „Gold" vorgeführt wurde, war mehr oder minder seltsames Gelb, das von WttterungS- ! einflüssen schnell unansehnlich und bald des neuen Reiche» ! unwürdig sein muß. Schwarz-rot-gelb aber würde etwas - ganz anderes sein, als jene, die da 1848 die Farbe ! „Gold" als Sinnbild der Treue einsügten, es sich gedacht > haben Die Nationalversammlung wird natürlich dazu zu l. sprechen haben. damals einen gewaltigen Respekt vor Ihrer Energie „All das haben Sie belauscht, Henning! Und t habe gedacht, daß kein Mensch eine Ahnung geh« hat von diesem meinem ersten Reitversuch. Bald da aus habe ich aber dann regelrechten NeitM—„' bekommen von Onkel — ich meine — von Rain« da war es bereits zu spül. „Wohl mir", dachte er jetzt sorglos, „daß i Josta gleich liebgewonnen habe. Ich werde den Brud« nicht verlieren an ein« Frau, der ich innerlich fer stehe. Statt eines Bruders allein, werd« ich nu Bruder und Schwester haben." Und in seiner sorglos sonntaen Glückseligkeit er ein Gesellschafter, dessen Frohsinn hinreißend wirkt und dessen Zauber sich selbst Gräfin Gerlinde entziehen konnte. Josta war ebenfalls sehr lebhaft und heiter un neckte sich fast übermütig mit Henning. Seine Gege« wart wog die der Gräfin Gerlinde aus, die sich übriger auch von der liebenswürdigsten Seite zeigte. So gab sich Josta unbekümmert der Freude hti mit Henning zu plaudern. Er kramte einige >en an», über die sie hell < ScheH und Emst. tk Ler letzte Feldgraue in Straßburg Eine teilung de» 76. hanseatischen Regiments war die Soldatengruppe, die Straßburg verließ. Einer der Ermordung Fischer in Karlen und beste HauShälteri m Tode verurteilte Doppel Mörderin § : an- Karken bei Aachen ts obschon sie a Verteidiger verfaßte Gm dengesuch nicht unterzeichnen und lieber die TodeSstras erleiden wollte, zu lebenslänglichem Zuchthaus b« gnadigt worden. Das Gnadengesuch ist noch voi Kaiser vor seiner Abdankung unterzeichnet worder — Ei« bekannter Freund der Altertumskunde star in Köln in der Person des Domkapitulars Schnütge: Sein großes Museum schenkte er schon früher der Stad Mit ganz bescheidenen Mitteln, von Dorf zu Dor von HauS zu Hau« wandernd, suchte er wertvull Altertümer und fand, was nur ein so bedeutender Ken ner wie er, zu finden und zu schätzen wußte. S baute er eine Sammlung auf, die einzig m ihre ** Der Vorsitzende «ine» A.- und S-Rate» al Schieber. In Büren in Westfalen wurde der BorsttzenL des Arbeiterrates, Linnimenn, und der im benachbarte Steinhausen wohnende Schuhmacher und Landwii Rüther, ebenfalls Mitglied des ArbetterrateS, als L VenSmittelschieber und Wucherer entlarvt. Sie hatte eben eine Lieferung von 200 Zentnern Wicken'auS km Jndustrierevier verkauft, wobei sie, wenn nicht d< General-Soldatenrat in Münster dazwischen gekomme wäre,- 32 000 Mark verdient hätten. Die beiden b trieben die Schieberei schon länger. Dabet redet Linnemann als Vorsitzender de« Arbeiterrate» st« große Töne gegen Wucherei und Schleichhandel. (! Note Noseu. >25 K'ortstMno) " So dachte die Gräfin. Und ein heißes drüngei des Gebe» stieg aus ihrem Herzen zum Himmel empo daß ihr Wunsch in Erfüllung geben möge. „Dann will ich Josta segnen und lieben auS tiefste dankbarsten, Herzen. Hilf mir, Vater im Himmel, hi mir! Laß Rainer frei werden, für mich." Und während solche Gedanken ihr Hirn dürr kreuzten, unterhielten sie sich mit dem Minister üb verschiedene gemeinsame Bekannte. Bald daraus ging man zu Tisch. Der Minister führte die Gräfin Gerlinde, m Ratner seine Braut. Henntna folgt« dem Brautpaa und seine stra enden Augen hingen selbstvergessen l Josias schlanker Gestalt. Entzückt betrachtete er d« herrlichen Nacken mit dem wundervollen Haarans! und die Fülle der kastanienbraunen Flechten. „Wenn dies Haar gelöst ist, muh e» wie ei Mantel um sie fallen", dachte er, ohne sich über sei Empfinden Rechenschaft zu geben. Er hielt das Entzücken an ihr für Freude darübe daß er der Braut seines Bruder» mit so warm Sympathie begegnen konnte. Nichts warnte ihn. Ke unruhiger, beklommener Gedanke störte sein Entzücke Und er glaubte nie etwa« Schönere« und Hol seligeres gesehen zu haben, al« diese junge Dam Zum Bewußtsein kam ihm nur eins, daß er sich no nie so glücklrch gefühlt hatte in seinem Leven, w an diesem Abenu. Und so nahm das Verhängnis seinen Lauf. DaS, was Gräfin Gerlinde so heiß vom Htmm rriivyr«, iv»re, zum Teil freilich nur, in Erfüll»« gehen. Graf Henning war nicht auf der Hut vor st selbst, weil er es für ganz unmöglich hielt, daß < etwas begehren könnte, was seinem Bruder gehört Er gab, ohne sich zu wehren, dem unwiderstehliche Zwange nack, der ihn zu Josta zog, wie eine Natu, Notwendigkeit. Und als er später erkannt«, welch« Art das Gefühl war, das ihn zu Josta drängte - mit Henning zu plaudern. Er kramte einige gemet: same Erinnerungen an«, über die sie hell auflache mußte. Einmal, so erzählte er, war er in seine Ferien, die auf Schellingen verlebte, nach Waldo gekommen. Und da hatte er gesehen, wie Josta ohr alle Vorbereitungen, nur einem Impuls folgend, de ersten Reitunterricht auf eigene Faust genommen hatt Sie hatte sich einfach ein ziemlich wildes Füllen ei> gefangen und es, ungesattelt und zügellos, wie « war, zu besteigen versucht. Daß Henning dabei Zi schauer war, hatte sie nicht geahnt, da« erfuhr s erst fitzt. Mit unglaublicher Energie hatte sie eS durchgesetz das unruhige Füllen: zu besteigen, und hatte sich ebei im Herrensitz natürlich, zurecht rücken wollen, als do Füllen energisch gebockt und seine Retterin kurzerhan auf den weichen Rasenboden geworfen hatte. „Und was habe ich dann getan?" fragt« Jost herzlich lachend „Sie sind aufgestanden, haben hell aufgelacht uv sich geschüttelt, daß die Zövke flogen und sind dan mit verblüffender Geschwindigkeit wieder hi!
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