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Sächsische Dorfzeitung : 14.08.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-08-14
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-188408142
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18840814
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18840814
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1884
- Monat1884-08
- Tag1884-08-14
- Monat1884-08
- Jahr1884
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 14.08.1884
- Autor
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ersn! bedeutendem aus zum Manne, wie sie bei uns herumlaufen! Sie wäre würdig gewesen, Jungfer Anna, daß Sie der große Na- Unter dem Gelächter der Zurückbleibenden zog der 1793 hatte er mitgemacht und mitgefochten in den meisten entgegen zu setzen deS GemeindedienerS nichts alZ sein Bischen Armuth hatte. Aus den närrischen Reden der König mit einem das Arran- derselben Strafthat zu I Jahre Gcfängniß, sowie zu jährigem Ebrenrechteverlust, letzterer auch außerdem wegen Schlachtstcuechinterziehung zu einer Geldstrafe 36 M. verurtheilt. — Der Tapezier E. R. Mielsch Niedercunnersdorf kondilionirte bis zum Mai d. I bei drei- noch von aus dem um ihn, daß er hin; ist kein rechtes Leben mehr auf der Welt, seit er todt!" * , 'M Aegypten. Wie der „Pol Korresp." auS «leran- drien gemeldet wird, fmtd kn Kairo eine BerstMMlung VNt Personen statt, welche VerechtiAt sind, Schädenersay für di« ihnen diarch da- Kvmdardement von Werandrien zu sein. — Nachher wurde eS wieder still. Das Mädchen hatte die unterbrochene Arbeit ausgenommen, während es in dem Schulgehilfen heiß fluthete und stürmte. ersah er nun, daß auch Andere sie zu würdigen wußten. Wie oft schon wollte er ihr seine Liebe gestehen; doch nie hatte er daS Herz dazu! hiesigen Kaufmann Leupold, eignete sich in dieser Stellung mindestens 300 Mark auf rechtswidrige Weise an und ver wirkte deshalb eine 10monatliche Gefängnißstrafe — Außer dem erhielten noch der Tapezier A. I. O. Jäckel aus Breslau, ein rückfälliger Dieb, wegen Heblerei 3 Monate Gefängniß und der bereits vorbestrafte Handarbeiter F. A. Naumann in Dresden wegen Vornahme unzüchtiger Hand lungen mit Personen unter vierzehn Jahren 1 Jahr 6 Mo nate Zuchthaus, sowie dreijährigen Ehrenrechtsverlust. — Vom 13. August. Dec schon zweimal wegen Eigenthums- vergehen vorbestrafte Handarbeiter C. G. Hering und dessen Ehefrau M. A. Hering geb. Lindner, beide in Neustriesen wohnhaft, stahlen seit Ende Oktober v. I. bis gegen Ostern d. I. in nicht weniger als 24 Fällen in Herbigsdorf, Löbtau, Dresden, Herrnskretzschen, Striesen rc. Hunde von MNt und die Reichhaltigkeit der Ausstellung sehr lobend aus. ! — Auch die Ausstellung der IV. allgemeinen deutschen Schuhmacher-Konferenz im Gewerbehause wurde von Sr. Majestät mit einem Besuche ausgezeichnet. — Se. Majestät der König wird, wie verlautet, auch in diesem Jahre auf Einladung Sr. Majestät des Kaisers Franz Joseph zu Anfang Oktober die in Steiermark abzu- j hallenden Hofjagden besuchen. — Ihre königl. Hoheit Prinzessin Therese von Baiern ! ist Sonntag Abend von Niedersedlitz aus, wohin dieselbe von > den Majestäten begleitet wurde, nach München zurückgereist. , — Die nächste öffentliche Sitzung des BezirkSaus- ' schusses der königl. Amtehauptmannschaft Dresden-Neustadt > wird Sonnabend den 16. d. M. von Vormittag 9 Uhr ab ! im Sitzungssaale genannter Behörde stattsinden. — Die von uns bereits erwähnte, von dem Techniker ! Fr. Konrad in Pillnitz am Sonntag gegen Abend im Bei- j sein Sr. Majestät des Königs und vieler Sachverständiger unternommene Feuerprobe verlief programmgemäß. Zuerst wurden befriedigende Versuche mit schwedischen Zündhölzchen, dann mit kleinen Packeten und ferner mit präparirten Brekern, unter denen ein starkes Feuer angezündet war, ge macht ; nach dem Verlöschen desselben zeigten sich die Breter unversehrt. Ein improvisirter großer Lagerraum, in welchem leicht brennbare Gegenstände aufgespeichert lagen, wurde an- zeMoet und stand bald in Hellen Flammen; durch präparirte Schlafmalratzen, Kopfpolftec und Strohrollen gelang es, das Feuer schnell niederzudrucken, ohne daß die imprägnirten Matratzen rc. irgendwie angekohlt oder stark beschädigt worden wären. Ein in einem Steinbaue angelegtes Feuer wurde durch einen präparirten zusammenlegbaren Schutzschirm ab geschlossen und durch die in demselben angebrachten Spritz löcher mittelst Wassers auf seinen Enlstehungsherd beschränkt und bald gelöscht. Ob die Experimente sich für die Wirklichkeit im Großen und Ganzen bewähren, läßt sich aus diesen kleinen wohl gelungenen Versuchen aber doch nicht mit Sicherheit bestimmen. — Die Lehrmittel-Ausstellung, eine Sammlung von über 3500 Unterrichtsgegenständen, ist den Mitgliedern des Dresdner Gewerbe- und Handwerker-Vereins bei Vor zeigung ihrer Mitgliedskarte gegen das mäßige Entree von 25 Pfgn. geöffnet; andere hiesige und auswärtige Vereine baden beim Besuche dieselbe Vergünstigung. Gan; besonders machen wir aber alle Aeltern auf diese hochinteressante Sammlung aller nur möglichen auf den Unterricht unserer Schuljugend bezüglichen Gegenstände aufmerksam. — Die königl. Kreisbauptmannschaft Bautzen hat laut Bekanntmachung vom 8. d. M. die nicht periodische Druck schrift „Die Eigenthums-Bestie" von Johann Most in Ncwvvlk, erschienen in der internationalen Druckerei der „Freiheit", auf Grund des Secialistengesetzes vom 21. Okt. 1878 verboten. — Da der Geschäftsführer des Herrn Hagenbcck, Herr Bingusz, uns die Gelegenheit geboten hat, zwei männliche Mitglieder der sich augenblicklich im Zoologischen Garten aushaltendcn Singhalesen-Truppc persönlich k.nnm zu lernen, indem er uns in Begleitung derselben einen Besuch in unserem Redaktionslokale abstattete, wollen wir über diese von der Insel Ceylon kommenden Gäste vorläufig folgende kurze Einzelheiten Nachträgen: Während die kupferbraunen Leute in ihrer Heimat höchst primitiv gekleidet gehen, haben sie sich bereits der europäischen Sine akkommodirt und ihren Anzug durch eine Jacke und einen bis zu den Knöcheln herabreichenden Frauenrock ver- großen Schlachten, bis eine Flintenkugel, die ihm bei Wagram die linke Hand zerschmetterte, seinem thaten- reichen Leben ein Ziel setzte und er als Gemeindediener und Postbote sich nun mühselig durchbringen mußte. Er hatte den großen Korsen von Angesicht zu Angesicht gesehen und nach dem lieben Herrgott kam ihm gleich Napoleon; ja manches Mal schien es, als ginge ihm dieser noch darüber, trotzdem er einen großen Theil seines Lebens damit zugebracht, denselben zu bekämpfen. Auf einen Wink des Vaters hatte ihn Anna ein GlaS selbstaufgesetzten Weichselgeistes angeboten, welches er mit einem „Vergelt's Gott!" entgegen nahm. „Potz Bomben und Granaten!" rief er, indem er sich den gewaltigen Schnurrbart strich und sie wohl gefällig betrachtete. „Ist mir manches Mädel vor's Maul gekommen auf meinen Kriegszügen, aber so sauber wie Sie, Jungfer Anna, war keines!"' „Der Herr Lorenz ist halt ein galanter Herr, man sieht's, daß er in der Welt herumgekommen und von den Franzosen feine Sitte gelernt hat!" entgegnete sie lachend, indem sie über und über roth wurde. „Von den Franzosen habe ich eigentlich nichts ge lernt alS tüchtig fluchen und ordentlich dreinhauen, waS mitunter auch nicht zu verachten ist! — Aber", fuhr er eifrig fort, „nimm Sie sich keinen so lahmen Dorfhund die bttrefftndni Lyltte an st«, hernach verkaufte. Erring Mrd« urid die veredel. Hennq mit z Als er nach Kronthal gekommen, war Anna noch ein Kind und schon damals fühlte er sich mächtig zu ihr hingezogen. Als sie heranwuchs, verwandelte sich seine Zuneigung in die glühendste Liebe, die er nun nimmer bannen konnte. DaS Mädchen schien nichts davon zu merken und blieb ihm gegenüber in ihrem Benehmen gleich freund lich und achtungsvoll, denn noch immer sah sie ihren früheren Lehrer in ihm, hatte sich ja doch bei ihm daS „Du" ihr gegenüber auS der Schulzeit mit herüber gezogen und er hielt es nun dem Mädchen seiner Lieb« gegenüber hoch, hoffend, daß eine Zeit kommen werde, wo auch sie es gegen daS „Sie" tauschen werde. Längst schon hatte Breuning gefühlt, daß die Schönheit Anna s Bewunderer und Bewerber über kurz oder lang in s Haus führen müsse, denen er ja Nachrichten aus Dresden und der Provinz. — Montag Mittag beehrte Se. Majestät z» Lehrmittel-Ausstellung im königl. Aeughause Mhe einstUndigen Besuche und sprach sich Uber zu Ehren nun mein Leiblied an" Seine Anna neben j sich auf einen Stuhl ziehend, begann er mit kräftigem Basse: „Aennchen von Tharau ist's, die mir gefällt" und frish und munter sielen die Anderen mit ein. Hei! wie schmetternd klang des Schulgehilfen schöner Tenor, als es zur Stelle kam: „Du bist mein Leben, mein Gut und mein Geld!" so daß der Vater verwundert aufblickte und selbst Anna leicht erröthete; nur Breuning schien Mes um sich her vergessen zu haben. Eben waren sie bei der dritten Strophe angelangt, als sich die Thür öffnete und der Gemeindediener Lorenz Buchau mit einem lauten: „Gelobet sei Jesus Christus »it einander!" sich den eifrig Singenden bemerkbar machte. „In Ewigkeit!" klang's ihm entgegen. „Platz genommen, Herr Lorenz!" rief ihm der Lehrer zu. „Was gibt es denn Dringendes, das Sie noch so spät zu unS treibt?" „Nur geschwind den Rock anziehen und mitkommen zum Schulzen," sprach der Gemeindediener, indem er sich niederließ. '.Werden's schon erfahren, waS eS giebt, darf nicht plaudern, muß Ordre pariren! Na," fuhr er beschwichtigend fort, als er Rainers betretenes Gesicht sah, „ist nichts Schlimmes, hat mit der Schule nichts zu thun. Finden schon Alle versammelt, wissen nicht, wo auS noch ein, brummt ihnen der Kopf und der Herr Schulmeister sollen die Verwirrung noch vergrößern helfen. Freut mich, — ging eS vergnügt weiter, indem er sich die Hände rieb, — wenn'S recht drüber und drunter geht! Cs geht ihnen gerade so wie dem Napoleon bei ASpern, alö wir ihn in die Donau warfen. Ist jammerschade sicht gefurcht wie die Rinde einer alten Eiche. Er lebte Gemeindediener, militärisch grüßend, mit Rainer ab, in- nur noch der Vergangenheit. Schon den Koalitionskrieg j hem letzterer noch versprach, sobald als möglich zurück Messer sich vectheidigl und dabei einen 20 Jahre alten Schlosser zwei Mal in die Brust und in den Oberschenkel gestochen. Der Verletzte ist von seinen Kameraden aufgehoben und in die Restauration „Hamburgs" gebracht, danach aber dem Stadtkcankenhause zugeflihrt worden. Die Wunden desselben werden für lebensgefährlich gehalten. Der Flur- Wächter war nach der That geflohen; er ist später vorläufig festgenommcn worden. — Die auf dem Artillerie-Schießplätze bei Zeithain eingerichtete Postanstalt wird am 14. August abends für das laufende Jahr geschlossen werden. — In der Frage der Postdampfer-Subvention gehen immer wieder neue Austimmungserklärungen beim Reichs kanzler ein, u. A. eine mit 878 Unterschriften bedeckte Adresse aus Löbau in Sachsen und der sehr industriellen Umgegend dieser Stadt. — In Tharandt verschied am Montage früh der Professor der Landwirthlchaft an der dortigen Akademie, Gustav Richter, Mitglied der Zweiten Kammer des sächsischen Landtages und früher des Reichstages, im 52. Lebensjahre. — Weißer Hirsch. Die Besucher des Kurhauses wurden am Montag Abend durch ein donnerähnliches Getöse heutig erschreckt; ein Theil der Rückwand des SpeisesaaleS, der schon längere Zeit bedenkliche Risse gezeigt hatte, stürzte plötzlich mit aller Wucht auf die glücklicherweise unbesetzte, gedeckte Tafel. Die Kurgäste hatte der prächtige Sommerabend ins Freie gelockt; im anderen Falle wäre ein Unglücksfall wohl unvermeidlich gewesen. — Bautzen. Bei dem Großgärtner Andreas Benad in dem nahen Döhlen brach am Montag, aus noch nicht ermittelter Entstehungsursache, Feuer aus, durch welches das Wohnhaus, die Scheune und das Auszugsgebäude in Asche gelegt wurde. Der größte Theil des Mobiliars und dec Wirthschaflsgeräthe, sowie ein Pferd und 3 Schweine wurden ein Raub der Flammen. — Werdau. Der 27 Jahre alte Lehrer Otto Voll rath von hier, welcher letzthin an der Turnerfabrt nach der Schweiz tkeilgenommen hatte, trennte sich am Sonntage vor 8 Tagen in Mittenwald von seinen Reisegefährten — wahr scheinlich in der Absicht, die Gegend noch einmal zu durch streifen — und kehrte am Abend nicht wieder zurück. Man stellte am folgenden Tage die sorgfältigsten Nachforschungen an, fand den Verunglückten aber erst am Mittwoch Abend mit zerschmettertem Schädel am Fuße der Felsen nake des Ferchecsees. Wahrscheinlich hatte der Unglückliche in der Dunkel heit. den Weg verfehlt und ist in jener Nacht in die Tiefe hinabgestürzt. — Grimma. Ein merkwürdig trauriger Fall ereig nete sich Sonnabend nachmittags in Selingstädt. Während sich bei dec Bestattung der Frau des Gutsbesitzers Schwips die Leidtragenden auf dem Kirchhofe befanden, traf ein zündender Blitzstrahl das Gehöft des Wittwers und wurde dasselbe in kurzer Zeit ein Raud der Flammen. — Leipzig. Wie viel vergebliche Anstrengungen und Kosten unter Umständen eine Arbeitseinstellung verursacht, gebt aus der Abrechnung über den jüngsten Strike der Maurer und Zimmerleute hierselbst hervor; danach wurse zu di.fem revolutionären Zwecke im Ganzen die schöne Summe von 32,568 Mk. vereinnahmt und betrugen die Ausgaben 32,550 Mk. Unter den Einnahmen befinden sich u. A. 13,780 Mk. von auswärts und 3587 Mk. in Leipzig cingegangene Unterstützungen, sowie 10,276 Mk. Ertrag der Sammellisten; unter den Ausgaben figuriren 27,665 Mk. gezahlte Unterstützungs- und 2963 Mk. Reise- utn «in« Kundgebung rvkg'M gütiger Ordnung der Ersatzansprüche zu ersuchen. vollständige. Um die Brust geschlungrn traM si» MzlkckP bunt, Lückur und die Haare Haden fi« mittelst eines Kammes nach Fraürnart hoch aufgesteckt. ZU «liier Fußbekleidung Haden sie sich biStang noch nicht verstehen könne». Mr einer der bei uü- Antvesnkden war — und da- auch stur in sehr geringem Grade — der englischen Sprache mächtig und somit eine Unterhaltung sehr schwierig. Jedoch so viel Haden wir denn doch von ihnen durch Vermittelung deS Geschäftsführer- erfahren, daß »- ihnen bisher in Budapest am Wenigsten gefiel, sintemal die ihnen vom dortigen Publi kum verabreichten Cigarren unter aller Kritik schlecht gewesen sind. Man sieht, auch unter den Wilden giebt eS Feinschmecker. — Im Zoologischen Garten veranstaltete gestern Nachmittag 3 Uhr die Direktion eine Exlravorführung der gegenwärtig so überaus zahlreich besuchten anthropologisch- zoologischen Ausstellung, wozu u. A. auch die Vertreter der Presse eimrladen waren. In nächster Nummer werden wir über die besonderen Darbietungen der das allgemeine In teresse erregenden Stnghalesentruppe Bericht erstatten. — Am Montag ward im Altstädter Hoftheater „Mignon" vor gut besetztem Hause gegeben. Die Damen ! Schöller ^nd Schuch, wie die Herren Bulß und Erl, ern- ! teten für ihre von uns bereits wiederholt als vorzüglich an- j erkannten Leistungen reichen Beifall. Am Mittwoch beab- ' sichtigte eigentlich Frl. Förster ihr Gastspiel als „Senta" im j „Fliegenden Holländer" fortzusetzen, infolge einer Indisposition war sie jedoch am Auftreten verhindert und sollte Frl. Reuther ' die Partie übernehmen. Für heute steht der Troubadour > auf dem Repertoir und zwar mit Frl. Tenner als Azucena ! und Hcrrn Luria als Grafen Luna. — Mit der Aufführung des Moser'schen Schwads j „Mit Vergnügen" scheinen die Gäste des Berliner Wallner j Theaters einen Treffer gezogen zu haben. Das Stück, i welches nun schon seit über einer Woche das Repertoir be- i herrscht, erfreut sich noch immer eines sehr regen Besuches j und wohlverdienten Beifalls. — Nach dem Berichte über die vom Stadtrathe un- ! längst angeordnete Untersuchung der in hiesigen Gärten be- i kindlichen Obstbäume, bezüglich des Vorhandenseins der Blut- ! laus, wurden in den 2999 Gärten 11,160 Aepfclbäume vorgefunden, von denen 2819 thatsächlich mit dem schädlichen > Insekt behaftet waren. 876 dieser Bäume wurden abge- schnitten und verbrannt, während bei dem Reste eine Aus- > ästung und Reinigung genügte. Zu bemerken ist, daß man i die Maaßregel fast ausnahmslos beifällig beurtheilte und Be- j strafungen wegen der Unterlassung der Vertilgung der Mut- ! laus nicht zu verfügen gewesen sind. — Aus dem Gerichtssaale. Am 26. Mai d. I. . verkaufte die Grundstiicksbesitzersehefrau A. W. Fritzsche in I Zöthain eine in hohem Grade lungenkranke Kuh für den i Preis von 31 Mk. an den Fleischer H. R. Hemmann in j Lommatzsch. Letzterer, welcher den krankhaften Zustand des j Thieres kannte, schlachtete dasselbe aus, veräußerte einen j großen Theil des Fleisches in rohem Zustande, während er den i Rest zu Würstchen fabriciren ließ und 3000 Stück hiervon ! während des Psingstschießms auf der Festwiese zu Lommatzsch ! ve.kaufte. Die Fritzsche wurde wegen Vergehens gegen das l Nahrungsmittelgesetz zu 4 Monaten und Hemmann wegen belegt, auch beide der bürgerliche» » auf die Dauer von 6 bez. 3 Jahren fÜt verlustta erklärt. — Wie der Polizekbencht mitthel^t, hat alp Montag Abend eine Anzahl Arbeiter aus einer Fabrik in Friedrichstadt einen Fturwächter des KammergÜteS Ostra darüber, daß der selbe einige Frauen wegen Auslesens von Aehren an den Rändern eines bereits umgeackrnen Stoppelfeldes angrhallen hatte, um sie zur Anzeige zu bringen, zur Rede gesetzt, ihn geschlagen und zu Boden geworfen. Der Wächter hat sich gewehrt, zunächst mit dem Stocke, endlich aber mit seinem Mißmuthig stieß er seinen Stock auf den Boden, poleon gekannt und zur Frau Kaiserin gemacht hätte!j Der Sprechende war eine verwitterte Gestalt; sein Ge-
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