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Weißeritz-Zeitung : 06.01.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-01-06
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192001064
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19200106
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19200106
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1920
- Monat1920-01
- Tag1920-01-06
- Monat1920-01
- Jahr1920
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 06.01.1920
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gemischtsprachigen Teilen der'Provinz die" Einrichtung polnischer Fortbildungskurse von amtswegen durch geführt werden und auch in den Lehrerseminaren soll polnischer Unterricht erteilt und methodischer Religions unterricht in polnischer Sprache geübt werden. :: Schlechte Brot- und MehlauSsichten. DäS ReichSwirtschastsministerium, das ja auch die Geschäft« de» aufgelösten NeichsernährungsamteS führt, teilt mit' In einigen Zeitungen wird die Mitteilung verbreitet, daß die diesjährige Getreideernte über die höchsten Erwartungen hinaus gut ausgefallen und infolge dessen die Retchsgetreidestelle bereits fürs ganze Wirt schaftsjahr versorgt sei. Diese Darstellung trifft kei neswegs zu. Allerdings ist die Ernte, entgegen dem ungünstigen Ergebnis der Ernteschätzungen, nicht un erheblich besser als im Vorfahr ausgefallen. Es kann aber keineswegs davon gesprochen werden, daß di« NeichSgetretdestelle bereits für das ganze Wirtschafts jahr eingedeckt ist. Für die allernächste Zeit ist sie allerdings versorgt. Bon einer Sicherstellung der Brotversorgung für die spätere Zeit des Wirt schaftsjahres kann aber bisher so wenig die Neda sein zur Förderung der Getreideablieferungen besondere Maßnahmen vorgesehen werden müßten. Eine dieser Maßnahmen ist die Festsetzung von besonderen Ablieferungsprämien für Brotgetreide und Gerste. :: Besprechungen über Ernährungsfragen. Der Neichswirtschastsminister und Vertreter der größeren Gliedstaaten werden vom 6. Januar ab Besprechungen «bhalten über die Lage und über die in nächster Zeir auf dem Gebiete des Ernährungswesens, der Em- und Ausfuhr und anderer Fragen zu ergreifenden Maßnahmen. Im Anschluß daran werden Vertreter der Gliedstaaten in Stuttgart auch die Aufhebung der selbständigen Gesandtschaften innerhalb des Rei ches erörtern. Am 10. Januar ist Ker Besuch deS Nelch'Sverkehrsministears in Sachen des Rhein-Neckar» Donau-Kanals in Stuttgart zu erwarten. :: Tic Reise der deutschen Geistliche» in die fran zösische» KricgSgcfaugcuenlagcr. Die in Paris ange« kommener. evangelischen und katholischen deutschen Geistlichen sind in Begleitung französischer Offiziere in drei Gruppen in die Provinz gereist, um die deut schen Kriegsgefangenen zu besuchen. Das dem Vatikan nahestehende römische Blatt „Osservatortz Romano' ver« öffemlicht eine A^esse des. Internationalen Roten Kreuz-Komitees an den Papst zugunsten der Kriegs gefangenen in Sibirien. „Corriere d'Jtalia be richtet, daß der Papst bereits den päpstlichen Vertre ter in Bern beauftragt hat, sich mit dem Genfer Komitee wegen eines gemeinsamen Vorgehens für die Kriegsgefangenen zu verständigen. :: Friedeusvertrag und Kohlenversorgung. Nach Mitteilungen, die offiziell in München eingetroffen sind, wird nach dem Inkrafttreten des Friedensve^ träges die Kohlenversorgung Deutschlands sich noch schmieriger gestalten. Am Tage nach Inkrafttreten des Friedensvertrages wird die Besetzung oberschlesischen Gebietes erfolgen, so daß die Zufuhr von Kohlen von Oberschlesien nach Deutschland ins Stocken ge raten wird. Ferner wird nach Inkrafttreten des Frie- denSvertrages die Kohlenlieferung aus dem Ruhrgebiet an die Entente» die jetzt täglich 300 Wagen beträgt, auf das doppelte gesteigert werden müssen. Aus diesen zwei FolgeMigen des Friedensvertrages geht hervor, day ab 10. Januar etwa die Kohlenversorgung von Deutschland vor neue Schwierigkeiten gestellt sein wird. :: Tie alliierte» Kommissionen i» den deutsche» Häsen. Die allierte Kommission hatte die Besich tigung der im Hamburger Hafen liegenden Schwimmdocks, Schwimmkrähne, Bagger und Schlepper am 1. Januar beendet. Mittags begab sich die Kom mission nach Kiel. Dort teilte sie sich. Während Kapitän Leigton mit einem deutschen Marineoffizier an Bord eines englischen Zerstörers wegen der schwie rigen Eisverhältnisse vergeblich nach Stettin zu ge langen suchte, begab sich Kapitän Tottenham an Bord des englischen Kreuzers „Coventry" nach Danzig. Die Kommission nahm auf dem Hafenbauamt in die dortigen Geräteverzeichnisse Einsicht und besichtigte auf der Reichswerft die Schwimmdocks: ferner sah sie auf dem Amtsgericht die amtlichen Schiffsregister ein. Das gesuchte SchwI m m dock von 53 030 Tonnen konnte rie Kommission in Tau ig nicht entdecken, da es in Wirklichkeit nicht vorhanden ist. Abends dampfte »er englische Kreuzer wieder nach Kiel zurück. Am 1. Januar mittags begab sich die Kommission nach Wilhelmshaven und am 5. wird die Reise mit ver Besichtigung von Emden ihr Ende finden. :: Vertreib,«na der deutsche» Jn^ustrkettc» anS »cm Saargebict. Die Meldung, wonach auch der dritte der Gebrüder Röchling verhaftet worden sei, ist unzutreffend. Es sind die Brüder Hermann und Ro bert Röchling verurteilt worden. Gegen LouiS Röchling, der von einigen Blättern mit feinem Brude«' Hermann verwechselt worden ist, ist Anklage nicht erhoben worden: er konnte daher selbstverständ lich auch nicht verurteilt werden. Er war kaufmän nischer Leiter der Röchlingschen Eisen- und Stahlwerke uns bis vor kurzem Vorsitzender des Deutschen Stahl- werksverbandes in Düsseldorf. Auch Louis Röchlings har daS Saargebiet verlassen müssen. Außer den Ge brüdern Röchling sind auch die leitenden Beamten der Röchlingschen Jndustrieunternehmungen aus Völk- ltngen vertrieben worden, so daß die Werke derzeit jeder Oberleitung völlig entbehren. :: Tie Einigung »er bayrischen Bauer». Die auf- geblasene Wursthaut — diesen schönen Namen hat auf einer Tagung Oberinntaler und Chiemseer Bauern in Rosenheim Dr. Heim, der bayerische Bauernführer, dem Einheitsstaat gegeben. Uno die Bauern lach, ten und klatschten Beifall dazu. Der deutsche Ein heitsstaat sei nichts anderes als eine aufgeblasene Wursthaut, auf der das Wort „Preußen" stehe. Das jetzige Einkammersystem erziehe zu Strebertum, zur Aemterjagd. Eine wettere Kammer mit berufständt- scher Vertretung und zur zweimaligen Durchberatung aller Gesetze sei unbedingt erforderlich, ebenso ein Referendum wie in der Schweiz. Der Führer der bayerischen Bauernbündler, Bürgermeister Eisen ber- ger, erklärte sein völliges Einverständnis mit Dr. Heim. Auch er befürwortete die Einigung der Bau- ern, des Mittelstandes und der vernünftigen Arbet- »ahmt wurde Berlin stark , zwei ! Kleidm Vom endl tend getr Wok Werl Zeit rückc Hoch Rhei we gel vo No bw erv erg Be läß Hv bis vor nist tigk Lüg non die um nal Hilf zal brü ein fort in der reick Werl Eine nern Groß gelun nicht wirtst Bei : tiven liche infolg derarl Wille: Arbei Besser den L ten unzp bahne: M gr Regier «ntgeg erhöhr traten Volkswirtschaftliches. V H Ergebnisse der Viehzählung. Tie vorläufigen Ergebnisse der am 1. September 1919 im Reiche mit Ausnahme der abzutretenden Gebiete, der Bayerischen Pfalz und von Birkenfeld vorgenommenen Viehzählung ergeben bet den Rindern einen Bestand von 16 428 832 Stück, davon Kälber unter 3 Monate 1675 334 Stück, Jungvieh (von 3 Monaten bis 2 Jahren) 5165143, Bullen, Stiere und Ochsen 993184, Kühe, auch Färsen und Kalbinnen 8650171, Milchkühe 7 717 969 SMck, Rinder über 3 Monate im ganzen 14 748 498 Stück. Ter Vergleich mit der Zählung vom 2. Juni 1919 zeigt, daß die Zahl der Kälber unter 3 Monaten in den gleichen ZählÜezirken um 18,6 Proz. gesunken ist. Tiefe Abnahme ist dadurch erklärlich, daß die Haubt- kalbezeit zwischen dem 1. März und 31. Mai liegt. Trotz des erheblichen und natürlichen KälberrückgangS ist die Gesamtabnahme des Rtndviehbestandes nur lehr gering, nämlich 2537 Stück oder 0,01 Proz. gegenüber der vorangegangenen Zählung. Tie Zählung de« Schweine am 1. September 1919 hat einen Gesamt bestand von 111H6 858 SMck ergeben. Darunter K«»k«l Rundschau im Auslande. ; Zwischen Estland und Rußland ist ein WaffenstillflaD abgeschlossen worden. * Der belgische Justizminister Vendervelde hat M Einstellung der Liquidation des deutschen Eigentums » Belgien angeordnet. * Der ehemalige König von Montenegro, Nikita, > an Blutsturz ernstlich erkrankt. kInSibirien fand ein Aufstand der SozialrevolutW näre statt, denen es gelang, sich der Hauptstadt KoltschnW Irkutsk, zu bemächtigen. Oesterreich: Veröffentlichung österreichischer TakmncniW ; Die Londoner „Morning Post" beginnt mit der VrD öffentlichung der Briefe Kaiser Wilhelms an den ZarM Nikolaus. Gleichzeitig wird der „Daily Telegraph" mit dD Veröffentlichung einer Anzahl besonders wichtiger östeW reichischer Dokumente beginnen, die ein eigenartiges LiM werfen auf die Ende 1916 von der Entente mit OeftM reich geführten Unterhandlungen, die auf einen SonoeH frieden abzielen sollten. Die Dokumente reichen bis zu« Mat 1917 und bestehen zum großen Teil in Briefen dH Prinzen Sixtus von Parma. Auch solle» zwei Briefe dH Kaisers Karl und eine Note Czernins über die Bedingung eines etwaige» Sondersriede»s veröffentlicht werden. TV beiden Briefe Kaiser Karls sind an seinen Schwager, dH Prinzen Sixtus, gerichtet und vom 14. März 1917 datieH Sie enthalten angeblich eine Zusage der Ausgabe von Eliel Lothringen. England: Sir Frank Lascelles s. k Der frühere großbritannische Botschafter in Berl« Sir Frank Cavendish Lascelles, der älteste der englisch« Diplomaten, ist in London im Alter von 78 Jahren zI storben. — Lascelles, der 13 Jahre den Bvtschafterpost» in Berlin bekleidete, war in der Berliner Gesellschaft ei» bekannte Erscheinung. Es ist Sir Lascelles nachgertihnI worden, daß er sich stets für die englisch-deutsche Verstand» gnng einsetzte und viel dazu beitrug, die Verstimmung« zwischen Deutschland und England während seiner Bot» schafterzeit 1895—1908 zn zerstreuen. Er war oft zi» kaiserlichen Tafel feladen, und der Kaiser nahm 1904 « der in Berlin stattgefundenen Hochzeit der Tochter des B« schafters teil. Bei seinem Abschied von Berlin, der zügle« sein Rücktritt von der diplomatischen Laufbahn wa» verlieh ihm der Kaiser den hohen Orden vom Schwarz« Adler. Sein Nachfolger wurde damals Sir Edward Goschen! Vereinigte Staaten: Wilson amtsmüde. I ; Präsident Wilson beabsichtigt, sich nach Beendig«:» seiner Amtszeit im März 1921 aus dem öffentlichen Lebe» zurückzuztehen. Zwei sehr bedeutsame diplomatische Ve« Änderungen stehen in Washington wegen des Konflikte! zwischen Wilson und der Senatsmehrheit bevor. Polkl >er bis zum Jahresschlüsse amerikanischer Delegierter beim! pariser Ententerate war, nimmt in Washington seinen Ad«! »okatcnoeruf wieder auf. Zweitens, der französische Bot»! chaster Jusserand verläßt seinen Washingtoner Posten, klirgentinicn: Gründung eines deutschen Syndikats k Wie die Blätter aus Buenos-Aires melden, ist mit ;tnem Kapital von 10 000 000 Pesos ein großes deutsches Unternehme:« ins Leben gerusen worden, das sich die Ver- woviantierung Deutschlands als Ziel gesteckt hat. Gegen mtsprechendc Garantie sucht das Syndikat eine» Kredit »on 100 000 090 Gvld-Pe'os zu erhalten, um dafür argen tinische Erzeugnisse anzukausen. Tas Syndikat hofft, sofort 350 000 Tonnen Getreide. 350 000 Tonnen Mais, 30 000 Tonnen Flachs, 80 000 Tonnen Fleisch Und 20 000 Tonne» Zett ankaufen zu können. terschast. Zum Zeichen ihres Einverständnis»» eryvl sich die Bauern beider Richtungen wie ein Manns D mit ist hie Einigung zwischen den christlichen BI ernveretnen und den bayrischen Bauernbündler», I ehemals feindlichen Brüdern in Bayern, ko gut I vollzogen. - Ein Reichsmikhgcsctz. Zurzeit finden auf den Wunsch Wetter intI issterter Kreise in der Reichsstelk für Speisest» ,rundlegende Beratungen statt, um einen Entw^ lür das Reichsmtlchgejetz vorzuberetten. Das Gesetz dürste die Miübhyglene regeln n« besondere Vorschriften über die tierärztliche Kontra« >er Milchkühe, die Anforderungen an die Einril mng der Ställe, die Behandlung der gewonnen« Mich, ferner eingehende Vorschriften für die Ml ,'ereien enthalten. Das Gesetz soll die Grundlage all Sehördlichen Mitarbeit bei der Milchversorgung, dl Milcherzeugung, Milchverwertung und Milchverteilul insbesondere in den Großstädten bilden. Die MiU polize: soll den Kommunen übertragen werden. Ick Bedarisgsmetnde soll berechtigt sein» dis Komm! naltfterung der Mtlcheinfnhr und des Mil! oerkehrs durchzusühren und die etwa erforderlich^ Enteignungen vorzunehmen. Von den modern eu gerichteten zuverlässigen Molkereien soll die Mff an die Kleinverkaufsgeschäste, Krankenhäuser, SÄ» lingSheime und sonstigen Abnehmer abgegeben werde Die Zahi der Geschäfte soll soweit beschränkt werde als dies das Bedürfnis der Bevölkerung zulä« Grundsatz soll sein, daß aus dein kommunalen Milz betrieb ein Gewinn nicht erzielt werden darf, da s sich lediglich um die Lösung einer Aufgabe des Bost wohls handele. Politische Rundschau. ' — Ueber de» Einspruch des Kaiser» gegen die Der- öffentlichung des dritten Bandes vo» Bismarck» „Ge danke» und Erinnerungen" hat die Zivilkammer des Landgerichts Stuttgart die Verhandlungen aus den 80. Januar vertagt. — Das dänische Weihnachtsschiff „König Haakon" Hai Flensburg verlassen. Tie Fahrgäste de» SchisfeS, di« keinen Paß nach Deutschland halten, waren zuletzt nichl mehr an Land gegangen. » — Im Dortmunder Hafen trafen die ersten Schiff« Mit schwedischem Erz seit der Verhängung der Blockade et» — General Niessel, der Führer der Ententekom-- Mission zur Nebcrwachung der Räumung des BalttkumS durch die deutsche» Truppen, ist nach Erledigung seiner Mission wieder tu Berlin eingetrossen. — NunziuS Pacelli ist von Köln nach München ad- «ereist. Er ist, laut „Köln. VolkSztg.", von de» im Auf trag des Papstes mit dem Metropolitankapitel gepflogenen Verhandlungen sehr befriedigt. Das Kapitel wird binnen kurzem zur Wahl des neue» Erzbischofs schreiten. — Der bayerische Gesandte beim Vatikan, v. Ritter, ist in Rom angekommen. ' - — Die Uebergabe Brombergs an die Pole» er folgt am 17. oder 18. Januar. — Der Belagerungszustand über Grotzhamburg so wie über den Regierungsbezirk Allen stein ist von der Reichsrcgierung aufgehoben worden. r: Ter Lnarstaat im stanzöji'schc» Zoll!,«biet. Die kür den französischen Zolldienst bestimmten Stationen im Saargebiet wurden vom Obersten Verwaltunqsrat beuach.ichttgt, daß mit der Aufnahme ihrer Tätigkeit ans den 10. Januar zu rechnen sei. Die offizielle Proklamierung des Saarstaates als solchen, "awmit der tatsächliche Eintritt der Zollgemeinschaft peS Saargebiets mit Frankreich verbunden ist, wird durch den General Wirbel im Namen der alliierten Negierungen am 8. oder 9. Januar ersolgen. ' :: Ausbau der Gre»zübctwachunq. Immer zahl ¬ reicher werden die Klagen, daß größere oder geringere Getreide men gen über die Grenze verschoben werden, um teils im Auslande zu höheren Preisen Ubsay zu finden, teils als „Auslandsgetretde" zu Wucherpreiseu nach Deutschland zurttckzufiießen. Dis MeichSgstreidestelle hat sich daher veranlaßt gesehen, Maßnahmen zu treffen, um dieser verbrecherischen Ausfuhr wirksamer als bisher entgegeuzutretcn. Zu nächst soll im Westen an der alten Zollgrenze des besetzten Gebietes die Zahl der in den Kvmmunal- verbänden schon jetzt tätigen Uebecwachungsbeamten um etwa 500 Beamte verstärkt werden. Eine entspre chende Ueberwachung der Küstenplätzs und der ost- preußischen, der polnischen, tschecho-slowmischen und österreichischen Grenze ist gleichfalls geplant. Die Be amten sollen neben auskömmlicher Besoldung durch Hohs Prämien an ihrer Tätigkeit interessiert werden. So hofft man zu verhindern, daß sie auf Bcste- chungsversuche seitens des Schleichhandels etngehen. :: Keine Erwerbslose-nin erstützung für Streitende. Wie bekannt, ist in den letzten Monaten wiederholt versucht worden, bei wirtschaftlichen Kämpfen die Drit tel der Erwerbslosenfürsorge zur Unterstützung der Streikenden heranzuziehen. Das widerspricht dem 8 6 der Reichsverordnung über die Erwerbslosensürsorge. Danach soll die Fürsorge nur arbeitsfähigen und arbeitswilligen Personen gewährt werden, die in folge des Krieges durch A oeitslosigkeit in be dürftige Lage gekommen sind. In -den in Frage ste henden Fällen ist aber nicht der Krieg, sondern Ler wirtschaftliche Kampf die Ursache der Arbeitslosig keit. Bei der ständig wachsenden finanziellen Bela stung, die die Erwerbslosenfürsorge für das Reich sowohl für die Länder und Gemeinden bedeutet, hat der Minister für Volkswohlfahrt die Behör den dringend ersucht, unverzüglich Vorsorge zu tref fen, daß die Gemeinden und Gemeindeverbände bei der Durchführung der Erwerbsiofenfürsorge diese Grund- jsätze durchweg beachten und im Fall wirtschaftlicher Kämpfe Erwerbslosenunterstützung nicht gewähren. Fürst Wedel f. Der frühere deutsche Statthal ter in Elsaß-Lothringen, Fürst Wedel, ist im Alter von 77 Jahren in Stockholm gestorben. Fürst Karl von Wedel, ein geborener Oldenburger, trat erst nach seiner Teilnahme am russisch-türkischen Kriege in den diplomatischen Dienst über, und zwar zunächst alS Mitglied der deutschen Botschaft in Wien. Nach län« gercr Tätigkeit am Kaiserhof als diensttuender Flügel« Adjutant wurde er 1892 Gesandter in Stockholm, kehrte aber 1897 nochmals als Gouverneur von Berlin in den militärischen Dienst zurück. 1899 wurde er Bot schafter in Rom, 1903 Botschafter in Wien.' 1907 wurde er zum Statthalter von Elsaß?Lothringen er nannt und blieb in dieser Stellung bis kurz vor dem Kriege. Die Politik, die der dann zum Fürsten ernannte Graf Wedel in Elsatz?Lothringen trieb, führt« zu Anfeindungen von den verschiedensten Parteien und Richtungen gegen ihn und veranlaßte schließlick seinen Rücktritt. Während der Kriegszeit trat Fürs! Wede» noch aus Anlaß der Gründung des Ausschusses zur Bekämpfung der Annexionisten politisch Hervor Nach der Revolution nahm er seinen Aufenthalt in Schweden. Fürst Wedel hat ein Alter von fast 7S Jahren erreicht. :: Tie erste Sitzung des oderschlesischen Beirats Unter dein Vorsitz des kommissarischen Oberpräsidenten, Regrerungspräsidenten Bitta, fand in Oppeln die erst« Sitzung des oberschlesischen Beirats statt, in der Zew türm, Sozialdemokratie, Demokraten und Deutschnatio- nale vertreten waren. Tie Polen haben bekanntlich abgelehnt, nachdem ihr, durch die polnisch« Berufs- Vereinigung gestellter Antrag auf 20 Proz. aller Sitz« aus Billigkeitsgründen abgelehnt werden mußte. Von den 6 Mitgliedern sind 5 geborene Oberschlesier und olle der polnischen Sprache mächtig. Tie eingehenden Erörterungen allgemeiner Natur und in Fragen der Schulverfassung ergaben die völlige Uebereinsttmmung des Beirates mit den von dem kommissarischen Oberprä sidenten in seiner bisherigen Tätigkeit befolgten nnd kür die Zukunft dargelegten Grundsätzen. Insbeson dere soll, nm den ailf Wunsch Polnisch sprechender Eltern in den Volksschulen erteilten polnischen Reltgions-, Lehr- und Schreibunterricht möglichst nutzbringend zu Destalteir, für die bereits angestellten Lehrer in deu
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