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Weißeritz-Zeitung : 17.02.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-02-17
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192002170
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19200217
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19200217
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1920
- Monat1920-02
- Tag1920-02-17
- Monat1920-02
- Jahr1920
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 17.02.1920
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ollen ihren Btglrilrrlchrinungrn, Kohl«nnot, vniehrenot, and in zweiter Linie dir sei» bliche Brirtzung d« linke» hri< «lisch«, Produktionezrntren, Oppau und Knappsack. Auch di« Gründe, warum da» Kiloprozent Stickstoff nach Krieg»- end« nicht billiger, sondern wesentlich teurer geworden ist, sind In obigen Ursachen und der enormen Steigerung der Arbeit». ISHne bei verringerten Leistungen zu suchen. — Line lebhaft« Debatte vertiefte nur die günstige Wirkung tue Vortrag«». Aach der Mitteilung von zwei Beitritt,rrklärnngrn zum Verein erfolgt« di« Mitteilung, daß nm 6. Mürz nachmittag» in drr hiesigen Reichrkrone «ine Brzirisversammlung de» Landwirtschasllichen Kr«i»v««ln» Drerdrn abgehalten wird, zu deren Zahlreichem Besuche vom Lorsitzenden aufgrfordert wurde. Die Bertriiung der erwarteten Heereesachen wird Lem Vorstand übrriassen. Am l3 März wird vorau«sichtlich di« letzte dittmaligr Frühsahr»sitzung stattfinden, zu drr wir alljährlich eine Prämiierung treuverdienter Dienstboten ltattstndrn soll; Anmeldungen hierzu liegen schon vor, (s dl« Bekanntmachung in heutiger Nummer) Nachdem die 101 Orr Jahrr,rrchnnng von den Herren Pinder und Standfuß ge- prüft und für richtig befunden worden ist, wurde der Kassierer von derselben entlastet. — Den G«burt»tag de« Meister» Gabekberger festlich begehen, versammelten sich am Sonnabrnd Abend im Slrinbruch die Jünger der Schneilschrlstkunst zu einem har monisch verlaufenen Kränzchen, daß trotz de» schlechten Wetter» recht gut besucht war. In der Begrüßung,ansprachr gedachte der Bereinsoorsitzende de» Geburtstages Gab«!»- berge», «ine größere Reihe von Vorträgen heitern Inhalt» bracht« Stimmung unter die tanzfrohe Jugend, eine gemüd Uche Kasfeetafel hielt di« T«iln«hmrr auch nach drm Tanz« «och «ine Zrit lang zusammen in frohem Geplauder und bei «eitern Darbietungen. — Am IS. Februar konnte der Betriebsleiter der Hafer- uährmitteifabrtk der Firma Loui» Schmidt Herr Paul Fach», auf «ine ununterbrochene 25jährige Tätigkeit bei drr Firma Boul» Schmidt, hier, zu ückbliüen. Di« Handelskammer, Dre»den hat Herrn Foch, au» diesem Anlaß ein« Amr- Irnnungsurlunde zukommen lassen, dir ihm unter Worten der Anerkennung durch die Inhaber der Firma Lou» Schmidt überreicht wurde. — Aach für die für morgen Dien,tag anberaumte Bor- ftellung drr Lichtspiele ilt ein interessant«- Programm in Aussicht genommen. Neben dem Sättigen Lustpirl „Agnes Arnau und ihr« dr«i Fr«ler" kommt dar Filmschauspiel „Paul Banner» Schicksal" zur Darstellung. — Dis schon seit längerer Zeit kranke Lhefrau eine» hiesigen Gewerbetreibenden hat in der Nacht zu heute Montag durch Gasvergiftung den Tod gesucht und ge funden. Aadir-orf. Nus Gi'onr enschoft kehrte am Freitag zurück He» Lisch Wirthzc', der Sotzn dr« Herrn Gutsbrsttzrr Emil Wirthgen, hier. Ma««. Am Mittwoch vrranstaltete der hiesige Land «lrtschaftliche Bettin einen Famtlienabend, welcher «inen guten Verlauf nahm. Der Abend wurde verschönt durch Sologesänge, musikalische und thratraltsche Darbietungen und komische Vorträge. Wie alle Darbietungen ernteten besonder» die von einigen Damen in vorlttssltcher Weise oufgkführien 2 Theairrstücke reichen Beifall. Dem Ganzen schloß sich »in flott-r Ball an. Königstellt. Die Festung ist für den Fremdenverkehr bis auf weiterer wieder gesperrt worden. Leipzig, 13. Frbrurr. Aus einem von Halle kommen den Gülerzuge wurden während der Fahrt Kisten und körbe heraukgewoxfen. Ltne Wrchr meldete diese Beobachtung, daraus wurde in Wahren drr Zug untersucht. Dabei stellte ftch heraus, daß der Zug zum Teil ausgeplündert worden und daß ein Teil der au» drm Zuge gewoifrnen Kisten ge- Ssfmt und beraubt war. Für etwa IVO000 M. Warrn sind Uestohlen worden. , Limbach, 14. Februar. Lin schwere» LrploskonsUnglück ereignet« sich b^r. Lin 14 jähriger Maurerkhrttng hat» «inen Sprengkörper gesunden, mit dem «r spielte. Als er rn>1 einem Hammer darauf schlug, »folgte eine Lrpwjiou, durch die dem Burschen bei»« Hände weggerissrn wurden. Außerdem erlitt er schwere Verletzungen am Körper. Leugefel-. Die Tochter des Bäckermeisters Grnlchwltz hier har die GrseUrnprüsung abgelegt und mit bestem Erfolge bestondrn. Fallenstek« Die Meldung, daß der KommuMrn- Führer Hoelz bei drm Brrsuchr, ihn nach seiner Verhaftung zu befreien, erschossen worden sei, bestätigt sich nicht. Man »ermuiet, daß diese» Gerücht, da» sich mit Hartnäcktpkrit be- havptet, von Hoelz selbst oder ihm nahestehend» Sette aus- gesp engt worden ist, einmal, um damit erneute Unruhen in die Bevölkerung zu tragen, andererseits um augenblicklich die Verfolgung von seiner Person ab,»lenken. Bischofswerda. Sämtliche Arbeiter der hiesigen Glas- Hüttenwerk« und der Dlasrafftnttie sind am Freitag wegen Lohnforderungen in den Aruftand getreten. Wie wir hierzu er fahren, handelt er sich um ein« gemeinsame Bewegung der Arbeit» in sämtlichen Hohlgla»hütt«n, di« oll« zn gleicher Zeit zum TU! schon gestern in den Ausstand getreten sind. Di« Taselglavsabrtk-n werden von dem Ausstand nicht bc- rührt. In Bischofswerda kommen etwa 700 Arbeiter in Betracht. BermiWtes. - D» Säugling in der Hochwasserslut. Während des I tzttv großen Hochwasser» der Weser hat aus ihren hohen Flui», eine Holzwtege mit einem schreienden Säugling zwilchen Len Dörfern Beverungen und Blankenau (rmierha'd ."arl, Hasen) eine eigenartig, Reis« gemacht Wie au» Idrverun-en darüber berichtet wird, trieb diese tzolzwiege »n- retten der Strömung zum Schrecken der Augenzeugen dem Dö schen Blank-nou zu, wo da» Kind nebst Wieg« von dem Höhrnovn aufgefi cht und woNbehalten ans Land befördert vmd«. Rüb», Nachricht darüber, woher da» «Iwa 8—12 Ldochrn alte.Ktud stammt, ist bi» jetzt noch nicht zu ermitteln gewesen. Der Klein« b«sind«t sich übrig««» in guter Obhut und ist g«sund und muntrr. H Aus der Herentüche. Durch wess«n Schuld? An «inen «benso wütrndrn wie berechtigten Peotest gegen da» schamlose Treiben drr Werb» für die französische Fremdenlegion im besetzten Gebiet knüpft die „Frankfurter Zeitung" den Ausruf: „So oogelfret sind wir doch noch nicht, trotz Niederlage und Versailler, um un» hier aut deutichrm Bodrn unsere Kinder sortsangrn zu lassen!' Doch, liebe Frankfurterin, leider sind wir e». Wir haben nn» selbst durch Unterzeichnung de» Frieden» von Verfallt«» vogelfrei gemacht. Und die Schuld tragen diejenigen, die sich so eifrig für dir Unterzeichnung ins Zeug legten, allen vor.« die „Frankfurter Zeitung". Ueber unsere Proteste gehen jetzt dir Franzosen hinweg, ohne mit der Wimper zu zucken. Wetzte Nachrichten. Verhandlungen in Leipzig. Pari», 14 Februar Au» italtentichen Kreisen wird der Agentur Hava« gemeldet, daß dt« Londoner Konferenz be schlossen hab«, die Schuldigen unter Kontrolle der Alitierten in Leipzig aburt tlen zu lassen. Sie würden also auf die Auslieferung verzichten und den von den Deutschen a» 25 Janaat gemachten Vorschlag mit einigen Abänderungen annehme». Wilson lehnt das Adriakompromih ab. Pari», 15. Februar Wir Pertinor dem „Echo de Paris" au« London meldet, ist gestern ein un»warteie« Ereignis ei-'getreten. Präsident Wilion hat den Regierungen Frank reichs, Englands und Italien» durch Vermittlung de« Bot schafter» Waila« in Part» gestern vormittag Mitteilen lassen, daß er dem Kompromiß in der Adrtafrag« nicht zuftlmmen könne. Er halte an seinem Eiandpunkte, den er im Dezember vorigen Jahre« eingenommen habe, fest. Aus Stadt und Land. — Streikende auf den Fischdampfern, Da die Fi scherei vom Hamburger Garnlsonältesten als lebens wichtiger Betrieb erklärt worden ist, so haben auch die rm Streik befindlichen Kapitäne und Steuerleute der Fischdampfer zu der veränderten Sachlage Steb lung nehmen müssen. In einer Versammlung der Streikenden am Mittwoch nachmittag kam einmütig zum Ausdruck, daß nunmehr die eigenen Forderun gen zurückstehen müssen hinter denen der Allgemein heit. ES wurde beschlossen, den letzten Schiedsspruch des Schlichtungsausschuffes anzuerkennen und den Dienst ungesäumt wieder aufzunehmen. Soweit die Fischdampfer belobst werden konnten, sind sie am Don nerstag wieder auSg^yreu. " Museumsdiebstahl t« Frankfurt am Mati«. Mi daS Senckenberg-Museum in Frankfurt am Main drangen Diebe ein und raubten aus den im Treppen- hause ausgestellten Schaukästen 41 der wertvollsten sil bernen Gedenk- und ErinnerungSmüuzen uud Plaket ten, did der Senckenberg-Gesellsck st aus besonderen Unlöiien zugeeignet waren. Der 3ert der geraubten Stücke wird auf 500 000 Mark ge Mt; unersetzlich ist aber der historische und künstle schs Wert, va dis Münzen, ihrer Eigenart und ih r Bedeutung ent sprechend durchweg nur einmal ge, '^rr wor^rn sind. " Todesstrafe auf den Lebensmittel, ^„»aggel. Den Lebensmittelschmuggel aus der Tschechoslowakei, der jetzt in sehr grosser Blüte steht, will die tsche chische Regierung ganz unterbinden. Sie bereitet einen Gesetzentwurf vor, der auf Lebensmittelschmuggel die Todesstrafe androht. Schiffsvcrlufte. Der an der norwegischen Küste im schweren Schneesturin auf Klippen geratene und völlig zerstörte Dampfer „Pylos" gehörte der deut schen Levantelinie in Hamburg. Ein Telegramm des zweiten Offiziers Stehr bestätigt den Verlust des Schif fes uird meldet die Namen der 10 Vermißten, unter denen sich der Kapitän Kunzendorf, der erste Offizier Harder, der erste, zweite und dritte Maschnist Schlichting Strenge nnd Behr befinden. — Der ame rikanische Dampfer „Westaleta" (6000 Tonnen), von Newport nau) Hamburg niit Stückgut unterwegs, ist bei Terschelling gestrandet. Verhaftung eines lauggcsuchtcn Raubmörders. In Würzburg wurde am 2. November vorigen Jahres ein 82 Jahre alter Greis von zwei Männern er mordet und beraubt. Sie drangen gewaltsam in seine Wohnung, fesselten ihn und würgten ihn so lange, bis er tot liegenblieb. Dann raubten sie ungefähr 4000 Mark und ergriffen damit die Flucht. Bald darauf gelang es, einen der Täter, einen Metzger Karl Fries, in Würzburg festzunehmen. Als sein Spießgeselle wurde ein gewisser Karl Grimm festge stellt, der jedoch spurlos verschwunden war. Jetzt ergaben die Ermittelungen, bah er sich in Berlin auf hatten soll. Als er dieser Tage auf einem Postamt im Südwestcn der Stadt erschien, um dort eine post- lagernde Sendung abzuholen, wurde er festgenommen. Seit Dezember vorigen Jahres gehörte er als Jäger der ersten Kompagnie des Freikorps Garde-Schützen in Wilnsdorf bei Zossen an. Grimm, der geständig ist, wurde sofort nach Würzburg übergeführt. Klein« Nachrichten. * In Nauen sind der Steuerinspektor Pfeifer und dessen Ehefrau an Fischvergiftung verstorben. * In Lexington (Amerika) versuchte der Mob daS Ge- richtSgcbäude zu stürmen, nm einen Neger, der ein weiges Mädchen ermordet hatte, zu lynche n. Die Truppen eröff neten das Feuer, tüteten zwei Männer nnd zwei Frauen und verwundeten mehrere Personen. Ter Gouverneur hat weitere 400 Mann Truppen einberufen. ' Die Münchener städtische Arbeiterschaft hat sich gegen die Einführung des Achtstundentages und der Ak kordarbeit ausgesprochen. * Im Hauptlaboratorium in Ingolstadt (Bayern) erfolgte bei der Fabrikation von Züudkapieln eine Explo sion, bei der 7—0 Personen mehr oder minder schwer »««letzt wurden. Tariferhöhung der Staatsbahn. i Verdoppelung der Personeutaris« uud der E ! Frachtsätze. ' DL« vor kurzem angekündigte TarlferhWung der Staatseisenbahnen soll erheblich schneller durchgeführt Verden, als man erwartet hatte, und zwar solle« die Preise sowohl im Personen- wie tm Frachtverkehr der Einheitlichkeit halber gleich aus das Doppeltet festgesetzt und bereits vom 1. März ab gelte». Der Preußischen Landesversammlung find bereits ent sprechende Vorlagen zugegangen. Do» unterrichteten Seite wird hierüber mitgeteilt r „Der preußischen Landesversammlung ist ein Entwurf über die Erhebung neuer Zuschläge zu den Tarifen der StaatSetsenbahnen zugegangen. Der Entwurf bestimmt, daß vom 1. März ab zu den Frachtsätzen 100 Prozent Zu schlag erhoben werden. Die Erhöhung der Persone»- tarife kann ohne Gesetz erfolgen, sie beträgt ebenfalls 10V Prozent mit Ausnahme des Nahverkehrs in den Gro^ städten, der einer besonderen Tartfregelung unterliegt. Vom 1. März ab werden die Persvncnsahrpreise verdoppelt un* zu jeder Fahrt Doppelfahrkarten verausgabt. In der Begründung wird für die Notwendigkeit der Forderung ausgeführt: Die Eisenbahnsinanzen haben eine bedeutende Verschlimmerung gegen den Herbst 1919 erfahre«. Die Betriebseinnahmen für 1980 sind auf 5594 Mil lionen Mark berechnet, die Betriebsausgaben sind mit 11240 Millionen Mark veranschlagt, es fehlt also die Summe von 5846 Millionen Mark. Dieser Betrag erhöht sich infolge Tilgung von Eisenbahnschuld noch um 105L Millionen Mark. Tie Verwaltung glaubt aber, daß auch dieser Fehlbetrag durch die Bcsoldungsreform und die Steigerung der Kohlenpreise noch überschritten werden. Der Fehlbetrag von rund 670» Millionen Mark kann durch di« Tariferhöhung nur in Höhe von 5400 Millionen Mar» gedeckt werden, 1000 Millionen Mark bleiben ungedeckt. Beabsichtigt ist, Ersparnisse in der Verwaltung zu xrzielc«, doch wird bereits auf neue Tariferhöhungen vorbe reitet." * Die geplante Tariferhöhung bedeutet eine geradezu! unerträgliche Belastung des Publikums, das jetzt schon unter der übermäßigen Verteuerung der Fahrpreise zu leiden hat und nach Inkrafttreten der neue« Tarife kaum noch die unheimlichen Reisekosten er schwingen kann. Die Angehörigen des Mittelstandes, der Beamten und dergleichen werden sich selbst eine bescheidene Besuchs- oder Erholungsreise mit ihre« Familien kaum leisten können. Schon oie iezige 50- Prozentige Tariferhöhung steigert die Kosten ins Un ermeßliche so oatz den meisten Bürgern Ferienreisen an die Ostsee oder nach Mitteldeutschland, geschweige denn eine Fahrt nach entfernteren Orten einfach un möglich gemacht werden. Die Benutzung der Eisenbahn wird nachgerade ein Vorrecht der Kriegsgewinnler und Schieber, bei denen eine Verteuerung der Fahr preise keine Nolle spielt. Man wird von der Preu ßischen Landesversammlung erwarten dürfen, daß sie alle Hebel in Bewegung setzt, um diese neue Schröp fung des Publikums zu vermeiden. Es ist Pflicht de» Parlamentes, hiergegen energisch einruschreilen, auch wenn angeblich die Erhöhung der Persoueutarife ohn« Gesetz, also ohne Befragung der Volksvertretung, fest gesetzt werden kann. Beibehaltung der Zwangs wirtschaft. Beschlüsse des ReichswirifchoftsratcS. Der Wirtschaftsrat bet dem Reichswirtschaftsminl- sterium nahm zu dem Wirtschaftsplan des Netchswtrt- schastsmimfteriums für das kommende Erntelahr end gültig Stellung. Nach eingehender Aussprache, bei der auch die Vertreter der Landwirtschaft wiederholt zu Worte kamen, entschloß er sich, der Reichsregierung vorzuschlagen, daß die Zwangswirtschaft sowohk für Getreide, wie für Kartoffeln aufrecht erhalten und der Hafer wieder in die Be wirtschaftung einbezogen wird. Trotz erheb licher Bedenken der industriellen Arbcttervertreler wurden die Mindestpreise, die das Reichswirt- fchaftSmintsterium vorgeschlagen hatte, als angemes sen anerkannt. Ueber geeignetere Formen der Be wirtschaftung auf der Grundlage engsten Zufammen- ardeitens zwischen Erzeuger- und Verbraucherorganisa- tionen sollen sofort Verhandlungen gepflogen werden. Erhöhung der Lebensmittekprei « Mit Rücksicht auf die gesunkene Valuta und die Steigerung der Selbstkosten der Landwirtschaft sind für die Dauer der Zwangswirtschaft folgende Min destpreise an die abliefernden Landwirte vorgesehen: Weizen: 50 Mart der Zentner -- 1000 Mark die Tonne. Roggen: 45 Mark der Zentner — 900 Mark die Tonne. G e r st e und Hafer: 40 Mark der Zentner --- 300 Mark die Tonne. Kartoffeln: 25 Mark der Zentner ---- 500 Mark die Tonne. Bisher bestanden für die zwangsweise bewirtschaf teten Lebensmittel lediglich Höchstpreise, die nach Ansicht der Landwirtschaft unangemessen und vor al lem nicht den tatsächlichen Verhältnissen der heutigen Wirtschaftslage Rechnung getragen haben. Deshalb hat die Negierung nunmehr versucht, sich dem Standpunkt der Landwirtschaft durch Festsetzung von Mindestprei sen zu nähern. Die Mindestpreise werden festgesetzt aus Grund der E r z e u g e r ko st e n des Landwirtes, d. h. sie richten sich nach den jeweiligen Ausgaben für Löhne. Düngermittel usw. Sollten diese Aus gaben sick noch Welter erhöhen, so würde die Folge davon sein, daß auch die Mindestpreise lieraufgesetzt irerden. Die Mindestpreise tragen also einen durch aus schwankenden Charakter. Für den Verbraucher bedeutet diese Neurege lung natürlich eine wesentliche Verteuerung der Le benshaltung. Ein Vergleich mit den bisherigen Prei sen ist allerdings, wie die „Deutsche Allgemeine Zei tung" darlegt, dadurch erschwert, daß zu den bisher»- Höchstpreises Mblleferunas- «nd GchnelljakettSpr»
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