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Weißeritz-Zeitung : 19.12.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-12-19
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192012192
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19201219
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19201219
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1920
- Monat1920-12
- Tag1920-12-19
- Monat1920-12
- Jahr1920
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 19.12.1920
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» rettgköfe Frage lei. Zam Schluff« wurde noch zum Liukllt j kn die christliche Bereinigung und zum Besuche der Bledel 1 stunden «ingrladen und dem Redner der Dank der ver« j fammluna au,gesprochen. . — Der Verein „Glück zu!" hielt mit seinen Verein,- damen und verschiedenen Gästen am Freitag abend eine Weihnacht,feier ab, die nett und anregend verlies Zahl reiche Geschenke, meist humoristischer Art wurden auegeteilt. Im Mittelpunkt de» Abend» stand ein Bortrag de» Herrn ' Echner, in dem er Weihnachten, da» Julfest unserer vor- ! sch»«», in Verbindung brachte mit der Not unsere» deutschen Volke», au« dem aber auch die Hoffnung aus ein Wieder erstehen deutscher Henlichkeit sprach, wenn sich unser Volk i einig zusammenfindet in Geduld, Hütz gegen da» Undeutsche Und in Arbeit. — Dl« Vternltchtspiil« «erden am Sonntag ln einer Abendvorstellung mit einem Detekito > Schlager „Professor Larousse" und einem zweiakttgem Lustspiel „Lunt, der Stolz der ik»kadron" aufwarten. Autz«örm wird noch eine Natur aufnahme gezeigt werden. 7.,^ — vom Schwurgericht Drerden wurde die 27 Johr- alte au» Kleincar»dorf stammende, in Heidenau wohnende § Papiersortterirln Martha Ida Henke wegen Zeugenmeineid gn 3 Monaten vefängnl» verurteilt. — Dir heiligen 12 Rächte, svon einem geheimnis vollen Zauber soll die sich vom Weihnacht»feste bl» zum S Januar erstreckende Zeit der sogenannten heiligen zwölf Nächte umsponnen sein. In ihr dars im Bolkrmunde der Mensch einen Blick tun hinter die Kulissen der Zukunft und g«hrimnl»oolle Gewalten sollen in dieser Spanne Zeit, in der de» Winter« grimme Mächte mit dem wieder erwachenden Lichte kämpfen, in sein Leden eingreifen und e« beeinflussen. Manch alte volkegebräuchr knüpfen sich an die heiligen zwölf Nächte, und dem Aberglauben ist in ihnen «ln weit« Spiel raum gegeb«n. Dl« Träum«, die In dies«» Nächten in den Krrzrn der Menschrn erwachen, follen in Erfüllung gehen. i Mögen « dah-r wonnige Träume von besseren kommenden Lagen, von einer neuen Blütezeit unser,« armen, io tief darnlederltegenden Vaterlandes sein, die in dem Dunkel dieser Nächte Linlehr bei un» halten und möge sich dann auch an ihnen der Zauber der heiligen 12 Nächte bewähren und sie «instmal« zur schönen Wirklichkeit werden! — Da» Kausen. Ueber dir Kunst de« Kausen» kann van auch vor diesem Fest« in manchen Zeitungen allerlei lesen, aber «» ist wirklich nicht nötig, sich jetzt darüber den Kopf zu zerbrechen. Die Zeiten sind so, datz man alle», aber auch alle» schenken lann, datz ein Stück Sprck oder ein Psund Wurst nicht mtndrr gern« g«nommrn w«rd«n, w!« Lachentüch«, Schlipse, Kragen, Schleifen usw. Nicht ver gessen mag «in gute« Buch sein, und für die Jugend unser« schlichten deutschen Märchrnbücher, di« auch h«ut« nicht t«uer find. Di« sind Nehrung für da« Gemüt unser« Kinder, die ihn«« nicht bloß zuträglich, sond«n auch nölig ist. Grotzölsa. Am Mittwoch abend oerlammrlten sich im Kartmannschen Gasthof« «in« stattliche Zahl von Haus- und Grundstücksbesitzern von Grotz- und Kletnölsa zweck« «redgül tig« Gründung rinr» Kau«besltz>rotr«tna. Pofts«lr«tär Pa litzsch au» Dresdrn, Mitglied de» Berwaltung»au,schussr» de» j dortigen allgemeinen Hau»beiiß«o«tin», sprach in zweistün digem vortrage über da« Thema: „Lage de» Kaur- und j Grundbesitze»" und erntete für sein« lthrreichru und sachlichen Ausführungen den lebhaftesten Beifall aller Anwesenden, j An den Bortrag fchlotz sich «ine allgemeine Auesprache an, «orauf die Gründung eine« Hauebisltzeroerein« beschlossen ! und die vttrinrbramien gewählt wurden. Der neue Perrin wird sich dem Lande,verband anschltetzen. — Den noch f«n- ftehenden Hausbesitzern kann nur empfohlen werden, sich bald zum Verein anzumelden. 77^ Schmiedeberg. In drm Bericht« üb« di« letzt« Se- mtindrratssitzung ist insofern ein Irrtum unterlaufen, al» di« von Schmtedrbng abzuführrnd« Bezirk»st«u« nicht nur 152 M. ZS Pf, fondrrn 11526 M. 3» Ps. beträgt. Maren. Nachdem unser Ort bi» jetzt von »er Mail- und Klaurnsrnche verschont geblieben war, ist nun keia« auch in drn vergangen Tagen in einem hiesigen Gr- Höst unter den Nind^rhbrständen die Seuche aurgebrochin — Seit einigen Waches wird hier unter den Katzen ein, seuchen- artige Krankheit beobachtet, dran eine grötzr« Anzahl Katz n find hi« kurzhinteretnander an ein und derselben Krank- hrltrerlcheinung verendet. Dresden. In zehnstündiger Sitzung führte der Land tag am Freitag die Aussprache über die Regierungserklärung zu Ende. — Vorher wurde noch eine Regierungsvorlage auf Abschaffung des Hohneujahrstages und des Frühjahrsbuhtages als gesetzliche Feiertage gegen den Antrag der Deutschnatio nalen, nur den Hohneujahrstag aufzuheben, angenommen. — Ministerpräsident Buck ging zunächst in längeren Ausführungen auf die am Tage vorher an seinem Programm geübte Kritik «in und stellte fest, daß er von keiner Seite eine gute Zensur, meist nur eine auf „ungenügend" lautende, erhalten habe. Das würde aber auch jeder anderen Regierung so gegangen ^jn. — Abg.Arzt (soz.) behandelte im besonderen das schulische Gebiet und entwickelte das Programm seiner Partei zur Frage des Religionsunterrichts, wobei sehr deutlich zum Ausdruck kam, daß sich seine Partei mit der durch die Reichsgerichts entscheidung geschaffenen Lage bezüglich des Religionsunter richts durchaus nicht abzusinden bereit ist. — Die darauf folgende Rede des Abg. I)r. Maurenbrecher tDeutschn. Vp.) bildete nach dem Urteil aller Kreise den entschiedenen Höhe punkt der zweitägigen Auseiandersetzungen, vr. Maurenbrecher, der bekanntlich früher selbst der Sozialdemokratie angehörte, fetzte sich in glänzenden Ausführungen mit den Anhängern des marristischen Gedankens auseinander, wobei er gegen diese gerade mit Marr und Engel« selbst sehr wirksam zu Felde zog. Seine Rede wurde vielfach durch tumultuarische Austritte auf den Bänken der Linksparteien unterbrochen, so- datz häufig der Präsident eingreisen und Abgeordnete zur Ordnung rufen mutzte. — Hierauf sprach Abg. Herrmann (Dt. Vp ), der sich ebenfalls sehr eingehend mit dem kommu nistischen^ Manifest beschäftigte. — Abg. Liebmann (Unabh.) betonte di« Notwendigkeit des Zusammenhaltens aller Arbeiter kreise und setzte sich in sehr temperamentvollen Aeutzerungen mit den Kommunisten auseinander. — Abg. vr. Dehne (Dem.) betonte, datz die Behauptung, jdah unter dem alten Regime nichtsWr die Beamten getan worden wäre, nicht zutreffend fei. — In sehr vorgerückter Stunde beschloß der Kommunist Langrock die Beratungen mit einer jener gekannten wirren kommunistischen Reden. — Nächste Sitzung Donnerstag den b. Januar 1921. .7^ Fretb«rg. Sm Doinenta, hat!« sich da» Hirst»« Schwurgericht mit ei«« Strisjache grg«n de« Maschinen- «ubett« Kart Hermann vifchofs in Dippoldivwaköe zu be- fa fen. Der Angeklagte vifchofs hat in einem Lh«proi«tz o»r dem Amirgerichi Dippoldiswalde fälschlich unter Atd ver- sichert, er habe mit der betreffenden Ehefrau keinen Verkehr gepflogen. In der Verhandlung «klärte dle Frau, datz sie tatsächlich mit Bischofs tu tnttmen Verhältnis gestanden habe. — Dem Wahrspruch der Geschorenen grmätz v««r- te ste da» Gericht den Bischoss «egen Meineid« zu 9 M- naten Gefängnis. 5 Wochen Uversuchang»h»ft wurden auf die Strafe «ngerechnet. 8— von der 2. Strafkammer dr« Freiberg« Landge richt« wurde Anna Ida Otto geborene Böhmer in Wllmr- dors wegen versucht« Abtretbun, zu 7 Wochen Gefängnis »ermtetlt. Pirna. Setten» der Regierung wird geplant, tm h e- sigen btshertgrn Garnison Lazarett etu Heim für unheilbar« Lungenkrank« «tnzurichten. DI« Bewohner jene» Stadtteil«, wo sich da» Lazarett befindet, haben in einer Eingabe an dm Rat gegen da« Vorhaben der Regierung protestiert uid die Stadt wird diesen Protest ihrerseit» unterstützen. Riefa. In der Nacht zum Donn«»tag wurde dn 54 Jahr« alte russische, au« Warschau gebürtige, auf drm Ritter guts Riesa beschäftigte Arbeiter Iuliu« Mocüaffky dort «- schlagen und beraubt ausgesunde». Nebe» der Riesaer Kriminalpolizei wurde auch Gendarmerie-Oberwachtmeijier Keisttz—Radebeul mit seinem Dientthunde Etzel berbetbrord»« Der Hund nahm sofort Witterung und verbellte lchstetzlich den 19 Jahre asten russischen Arbeit« Valentin Stawiat, in dessen Besitz nasse, frisch gewaschene Strümpfe vorgefund n wurden. Auch sonst wurden Blutspurrn entdeckt. Stawiak hat seinen Landsmann mit einem Veil «schlagen und das Geld auf dem Boden im Sonntag,anzuge versteckt. Leipzig. Die Stadtverordneten befahlen sich in ihr« Mittwochtttzung zum ersten Male seit der Verstadtlichung der Leipziger Stratzenbabn mit deren Hau«haltpian Da die Verstadtlichung rückwirkend vom 1. Januar 1919 an gilt, so umfaht« der jetzt vorgelegtr Haushalt den Zeitraum von 2l/4 Jahren, nämlich von 1. Januar 1919 bi« zum 31. März 1921. Für diese Zeit beträgt da« Deiizil 11634 034 M , wovon auf da» laufende Geschäftsjahr 1920/21 insgesamt 4»/« Millionen M entfallen. Bekanntlich steht schon in nächster Zeit eine neue Erhöhung dr» Stratzen bahntaris» in vrmstcht, wodurch da» Defizit wenigsten» zu einem Teil« ausgeglichrn werden soll. Die Stadtverordneten genehmigten sowohl den Hiushallplan al» auch di» neue Grhsltiregelung der Stratzrabahnbeamte», wodurch diise den städtischen Beamten gleichgestellt werden. Plauen t. v. Der lOjährtg« Sohn ein« hiesigen Witwe ist in Stuttgart einem französischen Werber in die Hände gefallen und zur Fremdenlegion vrrschleppt worden. Dieser Tage «hielt dt« brsorgt« Matt« «in Lebenrzeichen ihre» Sohne» au» Stdi-Bel-Abb« <«lgt»). Orl»nitz D!« Bisamratte scheint trotz unaurzr- setzi«, pianmätzig« Bekämpfung tm Vogtlande wir auch tm angrenzenden Oberfranken unamroltbar zu stin. Dem Mühienbesitz« Herold in Handigrün gelang es in kurzer Zett, in der Nähr seiner Mühle am Llstcruf« dreizehn Bisam ratten zu «legen. Schöneck i.v. Drei Glocken aus Klangstahl, 3300 Kilogramm schwer, zum Preise von 45 000 M., wurden von drm von hi« gebürtigen Deutsch-Amerikaner Hermann Hoch muth in Milwaukee gestiftet, bet Schilling L Lottermann in Morgrnröihe i. V. gegossen und am Montag feierlich ae weiht und in Gebrauch genommen. Die früheren Glocken sind am 2. Juli 1917 für Heereszwrcke zrrschiagrn und ab- geliefert worden. Die inzwischen benutzte kleine Bronze- glocke wurde nach Kleinröhrsdorf bei Radeberg vnkauft Bernstadt. Auch im Tode vereint wurde da» hochbe- tagte, Tuchmachermrtst« Jakobitzsche Ehepaar. In dn Nacht zum Donnerstag verschied gegen 12 Uhr Frau Jokobitz, die seit einig« Zeit leidend war, wenige Stunden später folgte d« Gatt«, der schon längere Zeit der Pflege bedurfte, seiner Lebenigesährtin tm Tode nach. Mit dem verstorbenen ist der letzte Vertreter der einst hier blühenden Tachmacherzunft dobinaeaano-n. Korfanty über die „Abslimmangstommövie*. Posen, 17. Dez. In der „Gazetta Paranna" «klärt Kor fanty, dotz dt« ganze Abstimmung nur eine Komödie sei, um dem Gerechtigkettsgefühie Genüge zu tun. Sollt« Deutsch l»nd in dieser Aasttmmung siegen, so «erde Polen rin« solche Abstimmung nicht anerkennen und Mittel und Weg« finden, um Oberschlrsten zu v««ln«n. von der Redaktion der Zeitung wird hinzugrfügt, datz Polen entschlossen sei, Ober- schielten mit der Waffe zu erobern, um die deutsche Verge waltigung st) Oberichlesien» zu verhindern. D,e deutschen Vorschläge ln Brüssel.! Brüstel, 17. Dez. Der Brüssel« „Golr" meldet: - Die deutsche Delegation der Konferenz schlägt in ihrem Bericht Jrhrerzahlun „n von 10 Milliarden Mark und die Höchst- nominterung d« Sisamstchulden auf nicht über ISO Milli arden Matt oor. ' Ueber »lereinhalb Milliarden an Belgle» W gezahlt. Pari«, >6 v-z. Dl« „vtdre v-1gl«ne'meldet, daß Deutsch land bi» zum 30 November 1920 Kückelstattangen tm Be trag, vop 4 625 750000 Frank an Belgien gemacht habe. Dt« Gesamiforoerungen, dt« vrlgtrn gegenüber Dertichland «-hebt, belaufen l'ch auf 20 WHiarden. Der erste Tag in Brüssel. Ler Bericht »er deutschen Delegierte«. 4 / Der erste Mt der WtederautinachungSverkMdlutt- ven hat am Donnerstag mit dem Zufammen«M devj Internationalen Cachverstündigenkonferenz iMBrüsseD seinen Anfang genommen. Gemeinsam mttWen al» Merten Delegierte» werde» sich die deutschen Sachdevs ständigen mit den Unterlugen zur Festsetzung der deutt» schen Kriegsentschädigung befassen. Die endgültige Re gelung der Wiedergutmachung und der ZahlungSwets» tst bekanntlich einer späteren Konferenz in Genf vor- Gehalten. In der Bormittagssitzttng gab Staatssekretär» Eich rüder zunächst etnen allgemeinen Ueberbltck über die finanzielle Lage des deutschen Reiches, von der allein die Lösung des Reparattonsproblrms abhänge, «nd «läuterte tm Anschluß daran die deutschen Druck schriften. die der Kvnfereuz überreicht worden find lund welche die budgetären Anforderungen, die steuer lichen Belastungen, den Stand der Einnahmen und Ausgaben und die Vermehrung der schwebenden Schuld seit Ende des Krieges erläutern Mehrere Mitglieder ver Konferenz stellten über diese Gegenstände Fra- igen und erbäte« Erklärungen und ergänzende Doku- Mente. j Seutschtaud» passive Handelsbilanz. Am Nachmittag sprach der Präsident der ReichS- bank, Dr Havenstein, über die Geldlage und be sonder» üben die Frage des Wechselkurses und de» Notenumlaufes. Zunächst stellte Havenstein die Zah len richtig, die Deutschland auf der Brüsseler Finanz» Konferenz über seine Handelsbilanz angegeben hatte. Damals wurde gesagt, daß Deutschland eine aktive Han delsbilanz habe. Dagegen ist jetzt bei genauerer Prü« kung festgestellt worden, daß für Pas erste Halbjahr. »920 ver Wert der Einfuhr um 36 Milliar den größer ist, als der der Ausfuhr, als» eine passive Handelsbilanz, die bedeute, daß Deutsch land im Monat 6 Milliarden mehr Güter einführ«, al» ausführe. Eine Besserung der deutschen Valuta erwartet Hov'wwu! imr vov eiw.w Bcfwruna der Zah lungsbilanz DcuIschlauvS, wen er von der Wiederkehr, der Ordnung in den ösienilichen Finanzen, einer gute» Organisation aUer deutschen Berwaltungszweigc, Spar samkeit und vor allen Dingen intensiver Arbeit de» deutschen Volkes, die aber wiederum von der Bewe gungsfreiheit des deutschen Handels im Auslande ab- hünge.- Zum Schluß wies Havenstetn darauf hin, daß auch sehr viel davon abhänge, datz Deutschland keine Kriegsentschädigung zahlen müsse, die seine Kraft über steige. Frankreich wir» dt« Vorschläge Deutschlands „Prüf«»»". Wie aus Paris gemeldet wird, wird Frankreich die Dinge nicht bi» zum Aeutzersten treiben. C«ne Vertreter werden Deutschlands Vorschläge, wenn fie überhaupt diskutierbar sind, prüfen in dem Bestreben, zu einem gütlichen Ziele zu gelangen. In Pariser Kreisen ist man allgemein bereit, Deutschland e»rtge» genzukommen unter der Bedingung, datz Deutschland nicht noch einmal versucht, sich hinter dem Vorwan» der LeistungSunfähigkett zu verschanzen. * Ser Ruf nach »er FrieveuSrevision. NelchSwtrtschaftsmintster S-cholz hielt in der Bre mer Handelskammer eine Ansprache, aus der die fol gende Stelle mit Rücksicht auf die Brüsseler Tagung von besonderem Interesse ist: „Bei der Beurteilung der Wirtschaftslage dürft», wir nicht außer acht lassen, daß unsere Wirtschaft unt«! dem fast unerträglichen Druck des Frieden»^ Vertrages steht. Ueberall, wo von deutscher Wird- schäft und ihrer Befreiung gesprochen wird, muh »«^ allem gefordert werden die Revision des Versailler: Friedensvertrages. Ein Emporblühen der deutschen Wirt-' schäft ohne Beseitigung der Fußangeln und des Grunb- charakterS des Vertrages von Versailles ist nicht möglich. Es muß unser Streben sein, envlich sestzustcllen, «uw »vir schiildig sein sollen." Dör Minister kam anschließend auf das Abkoni-, men von Spa zu sprechen, das unsere Wirtschaft tut steigendem Maße bedrücke und ihr, je länger es wzf uns laste, desto tiefere Wunden schlage. Der Miutft«j hofft, datz dte neue» Verhandlungen eine merkkftye Entlastung des SpwAblommeus bringen werden. Krise in der Reichsregierung? Meinungsverschiedenheiten übcr die Erhebung dr» Retchsnotopfers. Kurz bevor der Reichstag seine Weihnachtsserien «»treten wollte, hat eine Abstimmung iin Steuer- uuSschutz eine er,»sie politische Situation geschaffen. Von. den drei Regierungsparteien hat bet der Abstimm«»» über den 8 1 des Gesetzes über die beschleunigte' Erhebung des Retchsnotopfers die Deut sche Aolksparti?i gegen die vom Reich nister eingebrachte Formulierung des 8 1 gestimmt, während die Demokraten sich der Stimmeent- htelten. Der Paragraph gelaugte zur Annahm« mit) den Stimmen des Zentrums und der drei sozialistischere Parteien. f Daraufhin erklärte Netchsstnanzmtnister W1»tP,j es sei ein ganz unhaltbarer Zustand, daß zwei Re gierungsparteien in dieser Weise au» der Reihe tanzUm. Er werde sofort dem Reichskanzler über daS Abstim mungsergebnis Bericht erstatten und behalte sich WA- tere Schritte vor. Am Nachmittag fand tm Reichstag eine Sitzmrg des NetchSkabinetts statt, an der der Reichskanzler, »«r Vizekanzler, der ReichSftnanMinister und einige der« in aller Eile herbetgeruseue Kabinettsmitglied«/ tetlnahmen. Wie verlautet, herrscht im Kabinett d»« Auffassung vor, datz, sobald die Deutsche VolksparkW und dte Demokraten ihre Abstimmung nicht einer Nm Vision unterziehen, ein Rücktritt des gesamten Kab» nettS nicht zu vermeiden sei. In parlamentarisch«« Kreisen steht man dagegen nicht so schwarz und <»> wartet mit Bestimmtheit eine friedliche B«tl«-i gung des Konfliktes. Keine der Parteien des ReickV> , tages, am allerwenigsten aber die KoalittonSparteW«!
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